Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO

Regensburg - Siemens Werk Irler Hoehe und Siemens Wernerwerk Pruefening

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 8.11.2006


Materiallage und Organisationen

Diese Darstellung stützt sich wesentlich auf örtliches, branchenweites und betriebliches Material der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) Regensburg sowie bundesweite Berichte der KPD/MLs.

Wichtige Themen und Ereignisse

Der Aktivitäten der SBG beim Siemens Wernerwerk werden wir erstmals gewahr anhand der besonderen Beachtung, die den dortigen tunesischen Migrantinnen geschenkt wird (vgl. Jan. 1971).

Der Arbeitsplatzabbau scheint das verbindende Glied nicht nur zu den Tunesierinnen, sondern auch zu den Münchner Arbeiterbasisgruppen (ABG) zu bilden (vgl. Feb. 1971), die von der SBG zuvor, unseres Wissens nach, noch nicht erwähnt wurden. Unklar bleibt hier, wer die Verteilung bei Siemens Irler Höhe behinderte.

Die drohende Stilllegung der Halbleiterproduktion alarmiert natürlich die KPD/ML-ZB (vgl. 8.2.1971), deren zentrales Büro die wichtigsten Tageszeitungen und Wirtschaftsmagazine kontinuierlich auswertet. In München revanchieren sich die ABG anlässlich der Siemensberichterstattung für ihre eigene Erwähnung in Regensburg (vgl. März 1971), wo die SBG sich gerade den Kollegen gegenüber offenbart.

Brisant wird es nun, weil die Arbeitsplatzverlagerung offenbar nach Italien erfolgen soll, wie wiederum die KPD/ML-ZB berichtet (vgl. 19.3.1971, Apr. 1971), die auch die korrespondierende Kurzarbeit vermeldet (vgl. 1.4.1971, 3.5.1971), u.a. in Berlin (vgl. 24.5.1971), ebenso wie die konkurrierende KPD/ML-ZK (vgl. Mai 1971).

Die Arbeitsplatzverlagerung wäre an sich vor allem tragisch für die betroffenen Beschäftigten, für deren bemühte sozialistische Avantgarde aber nicht unbedingt besonders schlimm, die Metallbranchenzeitung der SBG Regensburg scheint aufgrund des Berichtes über die Entlassungen erheblich gesteigerte Aufmerksamkeit zu erfahren (vgl. Apr. 1971), die SBG bereitet mit betrieblichen Aufrufen den 1.Mai 1971 vor, leistet sich dann aber einen unverzeihlichen Fauxpas, hat sie doch wegen der Arbeitsplatzverlagerungen offenbar Kontakt zur italienischen Unione aufgenommen (vgl. 26.4.1971), dem Schreckgespenst aller Dogmatiker auf den Pfaden Willi Dickhuts, d.h. der 'Geschichte der MLPD' oder ähnlicher Katechismen Wundergläubigen, ist damit der unvermeidliche Verfall der SBG, dieser offenen Agentur des Trotzkismus in der Oberpfalz, offenbar geworden. Sie brauchen nun nicht mehr weiter lesen. Wache Geister ohne Merkbefreiung dagegen erfahren von der Ausweitung der Sprachenvielfalt der SBG-Agitation bei Siemens und der Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Münchner Arbeiterbasisgruppen (vgl. Mai 1971, Juli 1971, Aug. 1971), aber auch mit norddeutschen Gruppen (vgl. Juni 1971), wobei sich bereits die Aktionseinheit zur Metalltarifrunde 1971 anzukündigen scheint.

Vor Ort berichtete die SBG Regensburg weiterhin mit ihrer Branchenzeitung von beiden Siemens-Werken (vgl. Aug. 1971, Sept. 1971), in München erwähnt die KPD/ML-ZK noch einmal nachträglich die Kurzarbeit (vgl. 20.9.1971).

Die SBG organisiert sich überörtlich, berichtet aber weiterhin kontinuierlich von Siemens Regensburg, sowohl überregional (vgl. Nov. 1971), als auch in der Regensburger Metallbranche (vgl. Nov. 1971, Dez. 1971, Jan. 1972), wobei nun offenbar auch die IGM-Jugend aktiviert wird (vgl. Feb. 1972) und man sich für die Lehrlinge einsetzt (vgl. Feb. 1972).

Die Betriebsratswahlen 1972 scheinen im Werk Irler Höhe im Sinne der SBG ausgegangen zu sein (vgl. 24.4.1972), aber nicht im Siemens Wernerwerk (vgl. 22.5.1972).

Während die Siemensbroschüre der ABG (vgl. Mai 1972) aus München kommt, versucht die SBG Regensburg später mit einer Himmelmeyerbroschüre gleichzuziehen (vgl. 18.12.1972, Feb. 1973), muss sich aber zunächst offenbar der seltenen Konkurrenz der KPD/ML-ZK erwehren (vgl. 19.6.1972).

Nicht nur bei den Werken des Siemens Standortes Regensburg selbst berichtet die SBG zu dieser Zeit regelmäßig von diesen bzw. von Siemens allgemein (vgl. Juni 1972, 5.7.1972), sondern auch überregional (vgl. 1.6.1972) und noch im Druckbereich dient Siemens u.a. als abschreckendes Beispiel (vgl. 14.8.1972, 9.10.1972).

Die SBG enthüllt derweil daheim die Schwäche der IG Metall im Siemens Wernerwerk (vgl. 14.8.1972) und bekämpft die auch in Regensburg verschärfte politische Unterdrückung (vgl. 25.9.1972). Für das Wernerwerk werden wiederum Artikel auch in andere Sprachen übersetzt (vgl. 16.10.1972), die IGM-Jugendgruppe Regensburg, um deren Gründung sich offenbar die SBG verdient macht (vgl. 26.10.1972), ist nicht nur beim AEG Sachsenwerk aktiv, sondern auch bei Siemens (vgl. 4.11.1972).

Kandidaten für den Siemens-Aufsichtsrat stellt die SBG 1972 nicht auf (vgl. 20.11.1972), die damals wiederum bei Siemens auftretende KPD/ML-ZK vermutlich auch nicht.

Aus München wird eine mögliche Abteilungsverlagerung nach Regensburg avisiert (vgl. Dez. 1972), die SBG verbreitet vor Siemens Regensburg Broschüren zwecks Erbauung über die Feiertage (vgl. 18.12.1972) und berichtet im nächsten Jahr auch bei Siemens von den beiden bundesweiten Vietnamdemonstrationen (vgl. 20.1.1973).

„Auf Draht (früher Arbeitersache)“, herausgegeben von der Siemens_Betriebsgruppe, Nr. 1, Januar 1973
Betriebszeitung bei Siemens, Januar 1973

Ab Januar 1973 ist nicht mehr die Metallbranchenzeitung der SBG für Siemens zuständig (vgl. 22.1.1973), sondern die Siemens-Betriebsgruppe der SBG gibt nun ihre eigene 'Auf Draht' heraus (vgl. 22.1.1973), wobei der Name gleich lautend mit der Siemensbetriebszeitung der ABG München ist.

Die Himmelmeyerbroschüre, die wir leider nicht ausgewertet haben, obwohl sie vorlag, ist offenbar erschienen (vgl. 12.2.1973) und sorgt auf der Betriebsversammlung im Siemens Wernerwerk für Aufregung (vgl. Feb. 1973), Himmelmeyer scheint schwer angeschlagen.

Die SBG macht sich nun auch auf der Ebene der gesamten Stadt zum Vorkämpfer, tritt gemeinsam mit anderen Organisationen recht erfolgreich gegen die Fahrpreiserhöhungen auf, wovon auch bei Siemens berichtet wird (vgl. 21.2.1973, 22.2.1973), wo in der IG Metall die Vertrauensleutewahlen anstehen (vgl. 23.2.1973). Deutlich wird, dass die SBG hier keineswegs die Gewerkschaft unterwandert, wie ein beliebter Vorwurf gegen die linksradikale Betriebsarbeit lautete, sondern sich vielmehr darum bemüht, deren Strukturen überhaupt erst einmal aufzubauen. Die SBG agitiert auch gegen die wiederum drohende Kurzarbeit sowie gegen die Meisterwillkür und versucht die 'guten Betriebsräte', die es neben Himmelmeyer auch noch gäbe, zu aktivieren.

Gegen Himmelmeyer zieht die SBG nun gar vor Gericht (vgl. 26.2.1973, 28.2.1973), was ein wenig aus dem Rahmen fällt, werden doch sonst immer eher die Linken verklagt, wie es auch die Siemens-Betriebsgruppe Regensburg selbst anhand des Prozesses von Helge Sommerrock gegen Strauss (vgl. März 1973) berichtet.

Offenbar tut die Justiz aber auch in Regensburg ihre erwarteten Dienste, zumindest im Verein mit der Unternehmensführung, so dass es zu Entlassungen kommt (vgl. März 1973).

Die Siemens-Betriebsgruppe Regensburg berichtet nicht nur von betriebsinternen Vorfällen, sondern ruft auch zur Vietnamsolidarität auf (vgl. 2.3.1973) sowie zum Protest gegen Franz Josef Strauss (vgl. 7.3.1973).

Die 'Auf Draht' (vgl. Apr. 1973) berichtet nicht nur weiterhin über die ausländischen KollegInnen, sondern weist nun auch für die jungen Arbeiter eine eigene Rubrik auf. Die Siemenswerke sind derweil vom Abteilungsverlagerungskarussell betroffen. Die Siemens-Betriebsgruppe Regensburg richtet nun auch ihre eigene Diskussionsrunde ein (vgl. 21.5.1973).

Trotz der bei Siemens durch die Betriebsgruppe verbreiteten Berichterstattung über zahlreiche Kämpfe für Teuerungszulagen, kommt es dort offenbar während des deutschen Arbeiteraufstandes 1973 zu keinen Aktionen. Die gerade erst aufgebaut IGM-Jugendgruppe wird umgehend von der Ortsverwaltung wieder aufgelöst, da sie vermutlich als gewerkschaftsfeindlich galt (vgl. Juli 1973).

Nach eine Lücke in unserer Materialien-Sammlung zeigt sich die Siemens-Betriebsgruppe Regensburg des Arbeiterbundes (AB) auch Anfang 1974 noch mit ihrer Betriebszeitung (vgl. 28.1.1974, 25.2.1974, 25.3.1974) und eigenen Treffen für das Werk Irler Höhe aktiv, die nun auch noch um Jugendtreffen ergänzt wurden (vgl. 3.2.1974).

Der erste Mai 1974 wird frühzeitig vorbereitet, noch im selben Monat aber scheint auch die KPD bei Siemens Regensburg aufzutreten (vgl. Mai 1974), was aber den Arbeiterbund nicht zu erschüttern vermag, der offensichtlich auch später noch bei Siemens Regensburg arbeitet (vgl. 8.3.1975), auch wenn er sich bei den Betriebsratswahlen 1975 nicht nach den Wünschen der KPD verhält (vgl. 24.3.1975).

Die 'Auf Draht' für Siemens Regensburg scheint der Arbeiterbund, der auch wiederholt von dort berichtet (vgl. 6.4.1975, 20.4.1975, 18.5.1975, 14.11.1976), oder von dort Spenden erhält (vgl. (vgl. 12.12.1976), zumindest noch bis zum Frühjahr 1977 herauszugeben (vgl. 17.4.1977), wobei wiederum Kolleginnen aus dem Wernerwerk die Veranstaltung zum Frauentag besuchen (vgl. 8.3.1977).


Auszug aus der Datenbank Dietmar Kesten / Jürgen Schröder "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Januar 1971:  Die SBG Regensburg gibt die Nr.4 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Dez. 1970, Feb. 1971) heraus. Ein französischer Artikel ist für die Tunesierinnen bei Siemens in Prüfening gedacht.
=Arbeitersache Nr.4,Regensburg Jan. 1971

Februar 1971:  Die Nr.5 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Jan. 1971, März 1971) der SBG geht u.a. auf den Streik im örtlichen Siemens Wernerwerk gegen die Schließung des Werkes ein.
Im Wernerwerk seien 1970 noch 200 bis 300 Tunesierinnen beschäftigt gewesen, jetzt nur noch 50. Bei den Jugoslawinnen sehe es ähnlich aus. Aus der Münchner Balanstraße seien Abteilungen in das österreichische Villach verlagert worden. Dort sind die Münchner Arbeiterbasisgruppen (ABG) aktiv, die hier erstmals erwähnt werden.
Von den 4 000 Exemplaren dieser Ausgabe wurden, nach eigenen Angaben, 3 800 verteilt und der Rest verschickt. Bei Siemens Irler Höhe wurde die Verteilung behindert.
=Arbeitersache Nr.5 und 6,Regensburg Jan. bzw. Feb. 1971

08.02.1971:  Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Auch in der Elektroindustrie führen die Kapitalisten weitere Schläge gegen die Arbeiter:

Die Halbleiterproduktion von SIEMENS in Regensburg wird bis Ende 1971 stillgelegt. 800 Arbeiter fliegen auf die Straße. Die Herren von Siemens gehen dabei natürlich genauso vor wie die Kapitalisten aus der Stahlindustrie: monatlich 49 Entlassungen. Die Kapitalisten wollen die Produktion nach Singapur und in die Abruzzen (Norditalien) verlegen, weil dort die 'Lohnkosten' niedriger sind und die Kapitalisten auf diese Weise ihre Profite in der Krise zu retten versuchen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.13,Bochum 17.2.1971,S.7

März 1971:  Die Nr.9 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ - vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) der ABG berichtet u.a. von Siemens vom Halbleiterwerk in Regensburg. Hierbei wird erstmals die Stadt Regensburg in den Spalten dieser Zeitung erwähnt.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.9,München März 1971

März 1971:  In Regensburg erscheint die 'Arbeitersache' der SBG Nr.6 (vgl. Feb. 1971, 26.4.1971) und gewissen Enthüllungen über die SBG Regensburg. Die Mitglieder und Sympathisanten seien Arbeiter und Studenten, während die Verteiler praktischerweise nur Studenten seien. Die Arbeiter seien Kollegen aus den 4 Großbetrieben, u.a. Siemens Wernerwerk und Werk Irler Höhe.
Mit dem Siemens Wernerwerk befassen sich sowohl jugoslawische und französische als auch deutsche Artikel, u.a. von den ABG München. =Arbeitersache Nr.6,Regensburg März 1971

19.03.1971:  Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
KÄMPFE DER ARBEITER IN ITALIEN

Im KND Nr.13/71 (vgl. 17.2.1971,d.Vf.) hatten wir berichtet, daß die Siemens-Kapitalisten die Produktion des Halbleiterwerkes in Regensburg eingeschränkt haben. Sie verlagerten sie nach Südostasien und nach Italien. Von italienischen Genossen erhielten wir über das Siemens Werk in Sulmona, wo ein Teil der verlagerten Halbleiterproduktion aufgenommen wurde, folgenden Bericht:

Vor ein paar Jahren noch stand in Sulmona ein kleines Werk, das Kondensatoren herstellt. Siemens kaufte es auf, und baute noch ein neues Gebäude (Halbleiterproduktion) dazu. Siemens übernahm den alten Namen ACE (Adriatica Componenti Elettronici) der Fabrik, und erhielt dadurch die gleichen Vorrechte wie die italienischen Kapitalisten, die bei Industrieansiedlung im Süden unsere Steuergelder nur so nachgeworfen bekommen:
- Siemens erhielt das Gelände für die Halbleiterfabrik fast gratis.
- Siemens bekam Staatskredite zu 1% Zins, die erst nach 30 Jahren fällig werden.
- Einige Jahre lang braucht Siemens keine Steuern zu bezahlen.

Die Löhne sind unheimlich niedrig. Arbeiter bekommen etwa 300 DM im Monat, und die Arbeitshetze ist kaum noch auszuhalten.

Aber das Schlimmste kommt noch, und das ist der Grund, warum wir die Fabrik besetzt haben:

Siemens hat sich ausgerechnet, daß im faschistischen Spanien die Löhne noch niedriger sind. Und nun soll der alte Teil der Fabrik, der Kondensatoren herstellt, dorthin verlagert werden.

Um uns die Verlagerungspläne zu verheimlichen, und um die Arbeiter der Halbleiterfabrik von denen der Kondensatorenherstellung zu spalten, wurde im Kondensatorenwerk Kurzarbeit eingeführt. Aber die Belegschaften haben sich solidarisiert. Sie haben beide Gebäude zusammen besetzt.

Außerdem machen alle Arbeiterinnen und Arbeiter der umliegenden Dörfer einen Solidaritätsstreik. Auch Studenten helfen uns mit Geldsammlungen. (In Italien bekommen wir von den Gewerkschaften keine Streikgelder)

Die Siemens-Kapitalisten haben große Angst vor unserer Geschlossenheit. Sie haben deshalb Provokateure angeheuert, die Molotow-Cocktails warfen, und wollten es uns in die Schuhe schieben.

Aber die Siemens-Kapitalisten werden sich ins eigene Fleisch schneiden!"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.31,Bochum 24.4.1971,S.10

April 1971:  In München gibt die Siemens-Betriebsgruppe der ABG erstmals ihre Betriebszeitung 'Auf Draht' (vgl. Mai 1971) heraus. Ein Korrespondentenbericht aus Regensburg berichtet vom Halbleiter Bauelementewerk, daß dort die 'Arbeitersache' der SBG mit der Meldung von 49 Entlassungen pro Monat erschienen sei.
Bisher waren die Busse immer an den Verteilern vorbeigefahren, nun aber hatten sie gehalten und Zeitungen angenommen. Die Busfahrer haben deswegen eine Rüge bekommen, die Arbeiter die Zeitung im Betrieb verteilt, dadurch seien über 1 000 'Arbeitersachen' mehr als früher verbreitet worden.
=Auf Draht Nr.1,München Apr. 1971

April 1971:  In der Nr.10 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. März 1971, Mai 1971) berichten die ABG auch von Siemens Regensburg.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.10,München Apr. 1971

April 1971:  Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. März 1971) berichtet:"
Bei Siemens in Regensburg sollen bis April 800 Arbeiter entlassen werden".
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum März 1971,S.2

April 1971:  Die RG Kiel gibt erstmals den 'Roten Heller' - Kommunistische Betriebszeitung der Hell-Arbeiter (vgl. 30.4.1971) heraus mit Meldungen u.a. von Siemens Regensburg.
=Der Rote Heller Nr.1,Kiel Apr. 1971

01.04.1971:  Die KPD/ML-ZB berichtet von Siemens Regensburg, daß dort ab heute Kurzarbeit für 1 100 KollegInnen eingeführt wird.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.8

17.04.1971:  Im Regensburger Augustiner findet, laut SBG, ein Treffen zur Maivorbereitung statt. Die SBG habe einen Offenen Brief für einen offenen 1.Mai u.a. bei den Siemens-Werken verteilt.
=Arbeitersache Nr.7 und 8,Regensburg Apr. bzw. Mai 1971

26.04.1971:  Vermutlich erst in der letzten Aprilwoche gibt in Regensburg die SBG die Nr.7 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. März 1971, Mai 1971) heraus, in der von einem Maiaufruf bei der Maxhütte berichtet wird. Dieser sei von der SBG letzten Freitag verteilt worden, schildert, daß die SBG daran arbeite im Sachsenwerk, bei Scheubeck und den Siemens-Werken starke Betriebszellen aufzubauen und lädt zum Besuch der Maikundgebung in Regensburg ein, wohin die SBG einen Bus organisiere.

Bei den beiden Regensburger Siemens-Werken verteile die DKP ihre 'Rote Frequenz', die aber zentral von Nürnberg aus herausgegeben werde. Vom Siemens Wernerwerk wird über eine Betriebsbesichtigung durch Volksschüler berichtet, die zur Vorbereitung über die 'Arbeitersache' diskutierten. Aus Italien schickte die Unione einen Brief über die Vorgänge im Siemens (ACE) Werk in Sulmona, mit Siemens befassen sich auch die Artikel auf Französisch und Jugoslawisch.
=Arbeitersache Nr.7,Regensburg Apr. 1971

Mai 1971:  Der 'Rote Morgen' Nr.5 (vgl. April 1971, Juni 1971) berichtet über die Kurzarbeit bei Siemens u.a. in Regensburg.
=Roter Morgen Nr.5,Hamburg Mai 1971

Mai 1971:  In München gibt die Siemens Betriebsgruppe der ABG die Nr.2 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Apr. 1971, Juni 1971) heraus, die sich u.a. mit Siemens Regensburg befaßt. Aus Regensburg kommt wiederum ein Korrespondentenbericht.
=Auf Draht Nr.2,München Mai 1971

Mai 1971:  Die SBG Regensburg gibt die Nr.8 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 26.4.1971, Juni 1971) heraus, die u.a. von Siemens Wernerwerk und Irler Höhe berichtet.
=Arbeitersache Nr.8,Regensburg Mai 1971

03.05.1971:  Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Bei SIEMENS IN REGENSBURG (...) wurden in den letzten Monaten 600 Arbeiter entlassen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.8

24.05.1971:  Vermutlich heute gibt die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB ein auf Mai datiertes Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 14.5.1971, 7.6.1971) heraus. Eingegangen wird auch auf die Kurzarbeit in den Siemens-Werken u.a. in Regensburg.
=Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin Mai 1971

Juni 1971:  In Regensburg erscheint die 'Arbeitersache' Nr.9 (vgl. Mai 1971, Juli 1971) der SBG u.a. mit Berichten von den beiden Siemens Werken.
=Arbeitersache Nr.9,Regensburg Juni 1971

Juni 1971:  Der KB/ML Flensburg gibt die Nr.2 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung'(vgl. Mai 1971, Juli 1971) heraus, die u.a. vom Siemens Wernerwerk Regensburg berichtet.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.2,Flensburg Juni 1971

Juli 1971:  In Regensburg erscheint die 'Arbeitersache' Nr.10 (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) der SBG. Ein Korrespondentenbericht der Siemens Betriebsgruppe der ABG München berichtet über die Herausgabe eines Extrablattes der 'Auf Draht' zu den Kündigungen der Ausländer im Werk Balanstraße. Eingegangen wird auch auf das Siemens Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.10,Regensburg Juli 1971

August 1971:  In München gibt die Siemens Betriebsgruppe der ABG die Nr.5 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Juli 1971, Sept. 1971) heraus, die sich u.a. mit den Regensburger Siemenswerken befaßt.
=Auf Draht Nr.5,München Aug. 1971

August 1971:  Die SBG Regensburg gibt die Nr.11 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Juli 1971, Sept. 1971) heraus, die u.a. von den Siemens-Werken in Regensburg berichtet, u.a. von Siemens Irler Höhe.
=Arbeitersache Nr.11 und Extrablatt,Regensburg Aug. 1971

September 1971:  In der Nr.12 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Aug. 1971, Okt. 1971) beschäftigt sich die SBG u.a. mit dem Siemens Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.12,Regensburg Sept. 1971

20.09.1971:  Bei Siemens München gibt die KPD/ML-ZK vermutlich Anfang dieser Woche erstmals ihren 'Roten Lautsprecher' (vgl. **.**.1971) heraus, datiert auf September heraus:"
SIEMENS 'SICHERT' ERTRAG UND WACHSTUM
...
In Regensburg wurden bereits 700 auf die Straße gesetzt (vgl. S3.*.1971,d.Vf.)."
=Roter Lautsprecher Nr.1,München Sept. 1971

Oktober 1971:  Die bisherige Münchner 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' erscheint mit ihrer Nr.16 (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) nicht mehr nur als Organ der ABG München sondern auch als jenes der ihr angeschlossenen marxistisch-leninistischen Organisationen, die auch in Regensburg (SBG) und Altötting (Sympathisantengruppe der ABG) vertreten zu sein scheinen. Aus Regensburg wird u.a. berichtet vom Siemens Wernerwerk.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.16,München Okt. 1971

November 1971:  Für die Regensburger Metallindustrie gibt die SBG die Nr.14 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Okt. 1971, Dez. 1971) heraus, die u.a. aus den Heimen des Siemens Wernerwerkes berichtet.
=Arbeitersache Nr.14,Regensburg Nov. 1971

Dezember 1971:  Die Nr.15 der 'Arbeitersache' für die Regensburger Metallindustrie (vgl. Nov. 1971, Jan. 1972) geht aus Regensburg u.a. auf das Siemens Wernerwerk und Siemens Irler Höhe ein.
=Arbeitersache Nr.15,Regensburg Dez. 1971

Januar 1972:  Die Nr.16 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) berichtet u.a. von Siemens Wernerwerk und Siemens Irler Höhe.

In "Für den jungen Arbeiter" wird unter Berufung auf Aktionen in München (vgl. 11.12.1972) kundgetan, daß in Regensburg eine IGM-Jugendgruppe aufgebaut werden solle.
=Arbeitersache Nr.16,Regensburg Jan. 1972

Februar 1972:  Bei AEG Regensburg gibt die SBG die Nr.3 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Jan. 1972, März 1972) heraus, die sich auf der Jugendseite mit dem Siemens Wernerwerk und der aufzubauenden Metalljugendgruppe befaßt.
=Roter Sachsenwerker Nr.3,Regensburg Feb. 1972

Februar 1972:  Die Nr.17 der 'Arbeitersache' Regensburg (vgl. Jan. 1972; März 1972) berichtet u.a. über das Siemens Wernerwerk (mit dessen Lehrwerkstatt befaßt sich auch die Jugendseite) und Siemens Irler Höhe.
=Arbeitersache Nr.17,Regensburg Feb. 1972

März 1972:  In der Nr.18 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Feb. 1972, 24.4.1972) berichtet die SBG u.a. über Siemens Wernerwerk und Siemens Irler Höhe.
=Arbeitersache Nr.18,Regensburg März 1972

24.04.1972:  Frühestens heute gibt die SBG Regensburg die Nr.19 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. März 1972, Mai 1972) heraus. Bei den Betriebsratswahlen (BRW) im Siemenswerk Irler Höhe habe man einen Erfolg erzielt, da Heidi Pest 1068 Stimmen erhielt. Eingegangen wird auch auf das Siemens Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.19,Regensburg Apr. 1972

26.04.1972:  In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich frühestens heute ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr.5 (vgl. 25.4.1972, 15.5.1972) heraus. Eingegangen wird - mit Hilfe der 'Arbeitersache' ? u.a. auf Siemens Wernerwerk und Siemens Irler Höhe.
=Roter Sachsenwerker Nr.5,Regensburg Apr. 1972

Mai 1972:  Im Mai oder Juni gibt die Betriebsgruppe Siemens München der ABG die Broschüre "Die Geschichte des Hauses Siemens. Die Entstehung eines der größten Monopole Deutschlands" heraus.
=Roter Widerdruck Nr.11,München Juni 1972

22.05.1972:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.20 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 24.4.1972, Juni 1972) heraus. Der Ausgang der Betriebsratswahlen bei Händler wird als Erfolg gewertet, während im Siemens Wernerwerk der bisherige Vorsitzende Himmelmeyer nur durch Schwindel wiedergewählt worden sei. Man befaßt sich auch mit Siemens Irler Höhe.
=Arbeitersache Nr.20,Regensburg Mai 1972

Juni 1972:  Die SBG Regensburg gibt die Nr.21 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 22.5.1972, 5.7.1972) heraus und berichtet von Siemens Irler Höhe und Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.21,Regensburg Juni 1972

01.06.1972:  Vermutlich heute geben die ABG die Nr.24 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 2.5.1972, Aug. 1972) heraus. Aus Regensburg wird berichtet vom Siemens Wernerwerk.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.24,München Juni 1972

19.06.1972:  In dieser Woche tritt, laut SBG, in Regensburg die KPD/ML-ZK vor Siemens auf, was nicht alle Jahre vorkommt.
=Roter Sachsenwerker Nr.7,Regensburg Juni 1972

05.07.1972:  Frühestens heute gibt in Regensburg die SBG die Nr.22 ihrer Metall-Zeitung 'Arbeitersache' (vgl. Juni 1972, 14.8.1972) heraus.
Berichtet wird auch über die ausländischen Leiharbeiter bei Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk. Mit diesem und Siemens Balanstraße München befaßt sich auch die Seite "Für den jungen Arbeiter".
=Arbeitersache Nr.22,Regensburg Juli 1972

14.08.1972:  In Regensburg gibt die Betriebsgruppe Druckindustrie der SBG frühestens in dieser Woche die Nr.8 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus. Auf der Seite 5, die nicht wie der Rest von Anna Häring sondern von Helge Sommerrock verantwortet wird, geht man auf die Siemensolympiade ein.
=Roter Widerdruck Nr.8,Regensburg Aug. 1972

14.08.1972:  Die SBG Regensburg gibt frühestens in dieser Woche die Nr.23 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 5.7.1972, 25.9.1972) heraus. Berichtet wird von Siemens Irler Höhe und vom Siemens Wernerwerk. Unter den dortigen 4 000 Arbeitern gebe es nur 100 IGM Mitglieder, dafür sei aber dort im August der Verkauf der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) erhöht worden. Beigelegt ist ein Extrablatt der KAZ unter dem Titel "SPD/FDP verschärft Notstandsgesetze".
=Arbeitersache Nr.23,Regensburg Aug. 1972;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt SPD/FDP verschärft Notstandsgesetze,München o.J. (1972)


25.09.1972:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche im IGM-Bereich die Nr.24 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 14.8.1972, 16.10.1972) heraus und berichtet von den Angestellten bei Siemens Irler Höhe und vom Siemens Wernerwerk.

Ein Leserbrief kommt aus dem Siemens Wernerwerk, ein anderer fragt in dem Tenor 'Was wollt Ihr denn?'. In "Für den jungen Arbeiter" wird u.a. eingegangen auf die Bänder bei Siemens Irler Höhe sowie die Kontaktiererinnen und den Halbleiterbau bei Siemens Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.24,Regensburg Sept. 1972

09.10.1972:  In Regensburg gibt die Betriebsgruppe Druckindustrie der SBG die Nr.10 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) heraus. Berichtet wird u.a. über Siemens.
=Roter Widerdruck Nr.10,Regensburg Okt. 1972

16.10.1972:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.25 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 25.9.1972, 20.11.1972) heraus.
Von Siemens Irler Höhe wird berichtet über Angestellte. Zum Siemens Wernerwerk erscheinen auch Artikel auf Jugoslawisch, Tunesisch und Türkisch.
In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der MTR und Siemens Irler Höhe.
=Arbeitersache Nr.25,Regensburg Okt. 1972

26.10.1972:  In Regensburg soll eine IG Metall-Jugendgruppe gegründet werden, wozu ein Flugblatt 'Kämpfende Jugend' der ABG u.a. beim AEG Sachsenwerk aufruft. Es dauert aber anscheinend noch ein wenig mit der endgültigen Gründung (vgl. 4.11.1972).
=Kämpfende Jugend,Regensburg o.J. (26.10.1972);
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.29,München Nov. 1972;
Arbeitersache Nr.26,Regensburg Nov. 1972


04.11.1972:  In Regensburg wird heute, laut SBG, eine IG Metall (IGM) Jugendgruppe gegründet, die ein Flugblatt unter dem Titel 'Der Hammer' herausgibt. Vertreten sind u.a. die Jugendvertretungen von Siemens und AEG Sachsenwerk. Aufgerufen zur Gründung einer Jugendgruppe wurde von der SBG bereits zuvor (vgl. 26.10.1972).
=Arbeitersache Nr.26,Regensburg Nov. 1972;
Roter Sachsenwerker Nr.12,Regensburg Nov. 1972


20.11.1972:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.26 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 16.10.1972, 18.12.1972) heraus. Berichtet wird aus dem Siemens Wernerwerk über ausländische Frauen und von Siemens Irler Höhe. Zur Siemens-Aufsichtsratswahl wird zum Boykott aufgerufen. Zur KPD/ML-ZK, vermutlich auch bei Siemens, heißt es:"
Vor kurzen wurden an einigen Betrieben Flugblätter der Gruppe 'Roter Morgen' verteilt." Dies scheint nicht jeden Tag vorzukommen.
=Arbeitersache Nr.26,Regensburg Nov. 1972

Dezember 1972:  Die ABG geben die Nr.30 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 20.11.1972, Jan. 1973) heraus. Aus Regensburg wird u.a. berichtet über die beiden Siemens-Werke.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.30,München Dez. 1972

Dezember 1972:  In München gibt die Siemens-Betriebsgruppe der ABG ihre 'Auf Draht' Nr.21 (vgl. 20.11.1972, 22.1.1973) heraus.

Auf der Betriebsversammlung in der Balanstraße wurde die eventuelle Verlagerung der Abteilung Ferrite (rund 600 Besch.) nach u.a. Regensburg angesprochen.
=Auf Draht Nr.21,München Dez. 1972

18.12.1972:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.27 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 20.11.1972, 22.1.1973) heraus. Berichtet wird vom Siemens Wernerwerk (u.a. über dessen Wohnheim für türkische Frauen und durch einen Leserbrief).
Geworben wird für die Broschüre "Mehr Lohn. Kleiner Ratgeber für die Metaller und alle Kollegen die im Lohnkampf stehen", die 50 Pfg. kostet. Morgen werde man vor den Siemenswerken Irler Höhe und Wernerwerk die Broschüre "Geschichte des Hauses Siemens" feilbieten. Angekündigt wird die Herausgabe einer Broschüre zu Himmelmeyer.
=Arbeitersache Nr.27,Regensburg Dez. 1972

20.01.1973:  Dortmunder Vietnamdemonstration der Initiative Internationale Vietnam Solidarität (IIVS) um 11 Uhr auf dem Mehrzweckplatz Ebersstr./Münsterstr.
Die ABG riefen sowohl nach Bonn als auch nach Dortmund auf. Der DGB rief zwar auf, organisierte aber zumindest in München keine Fahrtmöglichkeit.

Die SBG Regensburg der ABG bzw. deren Gruppen berichten gleichlautend bei Siemens (IGM-Bereich - vgl. 22.1.1973), im IGM- (vgl. 22.1.1973) und im DruPa-Bereich (vgl. 29.1.1973) von der Bonner Demonstration und:"
Am Wochenende darauf demonstrierten nochmals 15 000 in Dortmund. In Regensburg wollte die Gewerkschaftsführung verhindern, daß sich die Gewerkschafter in den Protest einreihen.

Die SOZIALISTISCHE BETRIEBSGRUPPE REGENSBURG hatte beide Demonstrationen tatkräftig unterstützt und viele Gewerkschafter ließen sich von der Hetze der Bonzen nicht abhalten, sie demonstrierten mit!"
=Auf Draht Nr.1,Regensburg Jan. 1973,S.5

22.01.1973:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.28 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 18.12.1972, 26.2.1973) heraus. Hingewiesen wird auf das erstmalige Erscheinen der Regensburger 'Auf Draht' (vgl. Jan. 1973) für Siemens Irler Höhe und - besonders - das Siemens Wernerwerk. Dadurch ist die 'Arbeitersache' nunmehr nur noch für Händler und die MF Reinhusen zuständig.
=Arbeitersache Nr.28,Regensburg Jan. 1973

22.01.1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG der ABG vermutlich in dieser Woche erstmals ihre 'Auf Draht' (vgl. 23.2.1973) für Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk mit 6 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Klaus Grenzheuser, Goldene Bärenstraße 5 heraus.
Hervorgegangen ist die 'Auf Draht' aus der 'Arbeitersache' (vgl. 18.12.1972, 22.1.1973), an der bisher Kollegen aus 4 Betrieben mitarbeiteten. Aus dem Wernerwerk wird berichtet aus der Kalkulation und dem Fuhrpark sowie aus der Abteilung Papierkondensatoren, die im Mai stillgelegt werden solle, wofür andere Abteilungen von Siemens Balanstraße München kommen sollen.

In "Für den jungen Arbeiter" wird aus der Lehrwerkstatt des Wernerwerks berichtet. Eingegangen wird auch auf die IGM-Jugendgruppe.

Berichtet wird auch von den Vietnamdemonstrationen in Bonn (vgl. 14.1.1973) und Dortmund (vgl. 20.1.1973).
=Auf Draht Nr.1,Regensburg Jan. 1973

Februar 1973:  Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG berichtet vermutlich aus dem Februar von einer BV:"
WERNERWERK: BETRIEBSVERSAMMLUNG

Die Kantine zur Betriebsversammlung war brechend voll. Die Himmelmeyerbroschüre (vgl. **.**.197*,d.Vf.) war vorher im Werk von Hand zu Hand gewandert und die Kollegen waren darauf gespannt, wie Himmelmeyer seinen Kopf wohl aus der Schlinge ziehen würde.

Doch die Geschäftsleitung und Himmelmeyer hatten Generalstabsarbeit geleistet. Gleich zu Anfang berichtet Himmelmeyer mit stolzgeschwellter Brust, daß er ein paar Kollegen aus der BU (Betriebsunterhaltung,d.Vf.) zum Sonderlöhner verholfen habe, außerdem bekommen diese Kollegen auch noch fünf Minuten bezahlte Waschpause. Der Kollege, der in seiner 'frischen offenen' Art auf die Mißstände in der BU aufmerksam gemacht hatte, war wohl Himmelmeyers Freund, der Betriebsrat Grabe aus der BU. Die beiden haben sich sicherlich noch schnell überlegt, welche Lorbeeren sich Himmelmeyer anstecken kann, ohne daß es für die Geschäftsleitung zu viel kostet.

Doch das ist nur Augenwischerei! Erstens werden in der Produktion alle schmutzig und deshalb brauchen alle eine bezahlte Waschpause.

Zweitens werden viele Kollegen im Wernerwerk selbst nach den Richtlinien der Siemensarbeitsbewertung unterbezahlt.

Die angekündigte Neuregelung mit den Essensmarken ist zu begrüßen. Den guten Betriebsräten, die dafür gesorgt haben, gebührt ein großes Lob.

Aber wenn Himmelmeyer meint, durch ein paar Zuckerl kann er sich wieder einschleichen, dann täuscht er sich.

Dann kam auch gleich die kalte Dusche. Das Bier und die Brezenstangerl werden teurer. Doch warum müssen wir das Bier vom Fürsten trinken, es gibt billigere und bessere Brauereien.

Dann drückte Himmelmeyer gehörig auf die Tränendrüse. Ob seine Frau ihm seine Geschichten verzeiht, ist uns egal. Aber wenn er in seiner Dienstzeit, wo er für uns als freigestellter Betriebsrat erreichbar zu sein hat, seinem Vergnügen nachgeht, wenn eine Kollegin, nachdem sie ihm nicht mehr paßt, mit dem Werksschutz hinausgeschleift wird, und wenn Sie diese Kollegin dann obendrein noch öffentlich als Schneegans beschimpfen, dann gibt es nichts zu verzeihen, sondern nur zu bekämpfen.

Und wenn Sie behaupten, Herr Himmelmeyer, wir schreiben einen Brief und drohen ihre Tochter umzubringen, dann gehen Sie doch genau so vor, wie der Dieb, der sich hinstellt und schreit: haltet den Dieb! Solche Schauermärchen nützen Ihnen auch nichts mehr. Nur noch wenige Kollegen haben Beifall geklatscht und auch die lassen das bald bleiben.

Danach stellte die Geschäftsleitung sich voll und ganz hinter ihren treuen Knecht Himmelmeyer. Welchen Nutzen muß er doch für sie haben. Jeden von uns hätten sie bei solchen Geschichten längst entlassen.

Im übrigen, Herr Lohse, wenn Sie behaupten, wir werfen mit Dreck, das, was sie Dreck nennen, das haben wir nicht erfunden. Die Meisterwillkür, der Akkordbetrug von Meistern wie Opolka, Kornstätt oder Retsch stinkt zum Himmel, und die Geschichten des Herrn Himmelmeyer auch."
=Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.2 und 4

12.02.1973:  In Regensburg gibt die SBG Regensburg vermutlich in dieser Woche die Nr.4 ihrer Stadtteilzeitung 'Der Konradsiedler' (vgl. 8.1.1973, 12.3.1973) heraus. Angekündigt wird die Himmelmeyerbroschüre der Siemens-Zeitung 'Auf Draht'.
=Der Konradsiedler Nr.4,Regensburg Feb. 1973

21.02.1973:  In Regensburg führt die Aktion Roter Punkt (ARP - vgl. 6.2.1973, 22.2.1973), laut ABG, um 17 Uhr eine Demonstration von der Fußgängerzone zum Rathaus durch. Von den 200 bis 300 bzw. ca. 300 Teilnehmern der Kundgebung beim Theater habe sich die Mehrheit dem Marsch zum Rathaus angeschlossen.

Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973) berichtet:"
AKTION ROTER PUNKT

Am Mittwoch, den 21. Februar, wurde in der Fußgängerzone ein Theaterstück von der Aktion Roter Punkt über die arbeiterfeindliche Politik des Stadtrats und über die Notwendigkeit einer gemeinsamen Aktion gegen die Buspreiserhöhung aufgeführt. Die circa 300 Zuschauer, vor allem Werktätige, klatschten immer wieder Beifall und machten Zwischenrufe.

Anschließend demonstrierte ein großer Teil der Zuschauer mit zum Rathaus. Hier sollten am nächsten Tag die Buspreiserhöhungen endgültig beschlossen werden. Wieder reihten sich vor allem werktätige Bürger ein. Sie sind ja auch diejenigen, die es wieder mal am schwersten trifft. Als der Vertreter der AKTION ROTER PUNKT in seiner Rede auf die geforderte Stellungnahme der Stadträte kam, blieb es trotz Rufen mucksmäuschenstill - die Stadträte hatten sich verkrochen. Umso mehr schlossen sich die Kundgebungsteilnehmer noch fester zusammen - sie werden mit verstärkten Kräften die AKTION ROTER PUNKT weiterführen!"
=Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.3;

22.02.1973:  In Regensburg beschließt der Stadtrat über die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 21.2.1973).

Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973) berichtet:"
FAHRPREISERHÖHUNG:

Der Stadtrat hat gestern über die Fahrpreiserhöhungen beschlossen. Die Bürger, die sich in der Aktion ROTER PUNKT zusammengeschlossen hatten, haben den ersten Erfolg errungen. Die Einzelfahrkarte wird nicht wie vorgesehen von 70 Pfennig auf eine Mark erhöht, sondern auf 80 Pfennig. Doch der Kampf geht weiter. Stoppt die Fahrpreiserhöhungen!"
=Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.4

23.02.1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG der ABG ihre 'Auf Draht' Nr.2 (vgl. 22.1.1973, März 1973) für Siemens Irler Höhe Regensburg und das Siemens Wernerwerk Prüfening auf Februar datiert vermutlich heute mit sechs Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Klaus Grenzheuser, Regensburg, Goldene Bärenstraße 5 mit einem Leitartikel zu den VLW der IGM heraus:"
WÄHLT VERTRAUENSLEUTE!

Bis Ende März sollen die Wahlen der gewerkschaftlichen Vertrauensleute in den Betrieben abgeschlossen sein!

Winkt nicht ab, wenn ihr Gewerkschaft hört! 'Das sind auch alles nur Bonzen', 'die neue Gehaltsgruppenregelung ist Krampf', so hört man viele Kollegen reden.

Kollegen, obwohl eure Kritik stimmt, habt ihr doch kein Recht, die Gewerkschaft zu verdammen. Nur IN der Gewerkschaft lohnt sich Kritik. Dort müssen wir, die Masse der Mitglieder, denen auf die Zehen treten, die jetzt noch, von der Gewerkschaftsführung aus, unsere Interessen mit Füßen treten.

ES LOHNT SICH!

Tagtäglich müssen wir uns mit den Unternehmern und ihren Handlangern, den Chefs und den Meistern rangeln.

Allein können wir gegen die Macht der Monopolherren nichts ausrichten. 'Organisation verzehnfacht die Kräfte' sagt Lenin. Nur so können wir unseren Lebensstandard, unsere demokratischen Rechte, unsere Interessen verteidigen!

SCHLÄFT DIE GEWERKSCHAFT IM BETRIEB?

'Stimmt', werden viele Kollegen sagen. Nie finden wir eine Einladung zu einer gewerkschaftlichen Veranstaltung am schwarzen Brett, wo man sich mal informieren könnte.

Zu wenige Betriebsräte werben neue Mitglieder.

Und wenn Kollegen von Meister und Chef in echt Siemens Führungsstil angetrieben oder in ihrer Arbeit aufgerieben werden, wenn Kollegen um ihren Lohn betrogen - ja wo ist da schon die Gewerkschaft?!

Richtig, es gehören Gewerkschafter her, die sich direkt um unsere Probleme am Arbeitsplatz kümmern.

Wir brauchen in jeder Abteilung einige vertrauensvolle Leute, die von uns anerkannt werden, die bewiesen haben, daß sie keine Katzbuckler vor dem Kapital sind, sondern zu uns Kollegen halten und sich auch einsetzen.

Solche Kollegen müßten die gewerkschaftlichen Vertrauensleute sein.

Solche sollen wir demnächst wählen!

Laut gewerkschaftlichen Richtlinien, für ca. 20 Mitglieder ein Vertrauensmann.

ACHTUNG

Die Gewerkschaftsführung wird sagen, bei Siemens sind so wenig organisiert, wir bestimmen einige uns genehme Kollegen, und machen sie zu Vertrauensleuten. Wo bleibt da die Demokratie, wo das Vertrauen?!

NEIN. Jetzt stehen drei Dinge für uns auf der Tagesordnung:

1) Werde Mitglied der IG Metall. Denn nur dann kannst du deinen Vertrauensmann wählen.

2) Zimmermann muß in beiden Siemenswerken eine IG-Metall Mitgliederversammlung auf Betriebsebene einberufen. Dort werden dann alle Mitglieder die Kollegen ihres Vertrauens wählen!

3) In den Abteilungen, wo genügend Kollegen organisiert sind, können diese dort direkt ihren Abteilungsvertrauensmann wählen!

Indem alle Gewerkschaftskollegen aktiviert werden und nur durch die demokratische Wahl, kann das gewerkschaftliche Organ, der Vertrauenskörper, seiner Funktion gerecht werden.

Ein Vertrauenskörper muß massiv und geschickt die Arbeit des Betriebsrats unterstützen. Die gewerkschaftlichen Vertrauensleute haben nämlich den Vorteil, daß sie nicht an die Fesseln des Betriebsverfassungsgesetzes (BVG,d.Vf.) gebunden sind, also nicht an Schweigepflicht und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Unternehmer,

Ohne aktive Vertrauensleute ist keine wirkungsvolle Betriebsratsarbeit möglich! Jeder Vertrauensmann soll Sprecher seiner Kollegen sein und ihre Sorgen und die Mißstände zum Betriebsrat bringen und mit allen zusammen eine Lösung suchen.

Unsere Vertrauensleute können nur aktiv werden, wenn wir ihnen den Rücken stärken. Solche Gewerkschafter trauen sich vielleicht auch mal was auf der Betriebsversammlung zu sagen.

Gute Vertrauensleute sind ein Motor, sie bringen Wind in den Betrieb, sie nützen uns.

Tretet ein in die IG-Metall!
Wählt eure Vertrauensleute!"

Berichtet wird:"
IRLER HÖHE: KURZARBEIT

Im Gerätewerk kriegen rund 200 Kollegen in den nächsten Monaten um einiges weniger Lohn. Sie müssen zum Teil kurzarbeiten, oder sie werden in anderen Abteilungen herumgeschoben. Im Kabelbau, der betroffenen Abteilung, wird hart Akkord gearbeitet. Wer sich jetzt auf einem neuen Arbeitsplatz einarbeiten muß, oder nicht in Akkord kommt, der muß genauso kürzer treten, wie die Kurzarbeiter.

Vom 'Aufschwung' und 'Steigerung des Auftragseingangs' wurde beim Siemens-Pressetee zur Verabschiedung Preisings (vgl. S1.*.1973,d.Vf.) von den Herren gefaselt.

Ja Aufschwung für die Profite, aber für 200 Kollegen gibt es die Furcht um den Arbeitsplatz, denn wer weiß, wieviele die Geschäftsleitung bei 'so viel überschüssiger Ware Arbeitskraft' auslesen (d.h. entlassen) wird.

Wenn die Aufträge rollen, dann schwirren die Stopper nur so rum, dann werden wir zu freiwilligen Überstunden gezwungen. Vergeben aber Opel und Mercedes (Daimler-Benz,d.Vf.) weniger Aufträge, werden zuerst die Lager vollgestopft, damit nach der Flaute kurze Lieferfristen viele Aufträge und viel Profit bringen.

Wir bekommen die kapitalistische, das heißt chaotische Wirtschaft voll zu spüren. Auf der einen Seite Ausweitung des Betriebs, Neueinstellungen, auf der anderen Seite Kurzarbeit. Echt kapitalistische Widersprüche. Und der Profit wächst, das ist sicher!

Kollegen, jetzt gilt es zusammenhalten! Die Kollegen in den Abteilungen, zu denen jetzt die Kollegen vom Kabelbau umgesiedelt wurden, dürfen nicht sauer auf diese sein. Der Betriebsrat muß streng darüber wachen, daß kein Kollege seinen Arbeitsplatz verliert, oder 'freiwillig' geht, weil er sich verdrängt fühlt.

Unsere gemeinsame Forderung muß jetzt sein
VOLLER LOHN, WIE BISHER! DEN VERDIENSTAUSFALL MUSS SIEMENS ZAHLEN!

Wie sagen die Kapitalisten doch so gern von sich: 'Wir tragen doch die Verantwortung'."

Berichtet wird von der Betriebsversammlung (BV) im Wernerwerk (vgl. Feb. 1973), von den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 21.2.1973, 22.2.1973), vom Himmelmeyer-Prozeß (vgl. 28.2.1973) und - mit Hilfe der 'KAZ' (vgl. Feb. 1973) - über den Münchener Prozeß von Franz Josef Strauß gegen Helge Sommerrock (vgl. März 1973).
Aufgerufen wird zu einer Vietnamveranstaltung in Regensburg (vgl. 2.3.1973) und zum Protest gegen Franz Josef Strauß (FJS) in Vilshofen (vgl. 7.3.1973).

Aus dem Wernerwerk wird mit Schwankungen bei der Rechtschreibung des Namens berichtet über:"
NAPOLEON - OPULKA

Befehlen, tyrannisieren und kommandieren macht er wie Napoleon, nur das Genie fehlt. Es geht so weit, daß Kolleginnen deswegen schon Nervenzusammenbrüche und Weinkrämpfe bekommen. Was er sagt, muß getan werden und damit basta. Beim geringsten Fehler verkauft er die Kollegen an höhere Stellen, getreu nach der Devise, nach oben buckeln und nach unten treten. Sein krankhafter Ehrgeiz und sein falsches Strebertum schafft ein derart miserables Arbeitsklima, daß sich manche Kollegin nicht einmal aufs Klo traut. Wahrscheinlich werden sie dabei gestoppt, wie lange sie brauchen.

Lohngruppenerhöhungen werden von ihm grundsätzlich abgelehnt, weil er der Firma Siemens sparen helfen muß.

Nicht nur das, - die Leute werden um ihren hartverdienten Lohn beschissen, indem Opulka die Leute um ihre Akkorde betrügt. Obwohl Opolka um halb acht erst anfangen muß, kommt er schon um sieben Uhr, um zu kontrollieren, daß in seinem Befehlsbereich keiner zu spät kommt. Wahrscheinlich ist dieser Antreibertyp der Geschäftsleitung sehr angenehm, denn so wird der höchste Profit geschunden.

Wer zum Betriebsrat geht, steht wahrscheinlich auf der Abschußliste. Es gilt das selbe wie beim Sklaventreiber Retsch:

EINIG SIND WIR STARK!"

Zu Retsch, ebenfalls im Wernerwerk, heißt es:"
BETRIEBSRAT AUFWACHEN!

Obwohl die Sklaventreibermethoden von Fuhrparkleiter Retsch allgemein bekannt sind, hat der Betriebsrat es anscheinend noch nicht für nötig gehalten, einzuschreiten. Von Himmelmeyer erwarten wir sowas ja gar nicht. Aber gerade, wo dieser im Augenblick so angeschlagen ist, sollten die guten Betriebsräte, die es im Wernerwerk gibt, endlich aufwachen, um die Initiative zu ergreifen."

Ein dritter Bericht zum Wernerwerk fordert:"
BETRIEBSVEREINBARUNG MUSS HER!

Sicher ist der Betriebsrat unterrichtet, daß demnächst die Papierko nach Bordeaux verlagert wird. Und sicher haben sich einzelne Betriebsräte schon Gedanken gemacht, was mit den Kollegen aus der Papierko wird.

Auf leeres Gerede von Weiterbeschäftigung würde ich als guter Betriebsrat nichts geben. Die Vergangenheit hat das Gegenteil bewiesen. Also kann nur eine Betriebsvereinbarung den Kollegen und Kolleginnen die Angst vor einer Verlagerung nehmen. Denn für die Siemenskapitalisten ist soetwas immer die beste Gelegenheit, ältere Kollegen zu entlassen. Außerdem ist bei der 'perfekten' Siemensplanung zu erwarten, daß zwar die Papierko nach Bordeaux, die Fertigung aus der Balanstraße (in München,d.Vf.) noch lange nicht nach Regensburg kommt. Das kann für viele Kurzarbeit bedeuten. Also! Her mit der Betriebsvereinbarung, bevor es zu spät ist und der Betriebsrat vor vollendete
Tatsachen gestellt wird!"

Ein weiterer Artikel lautet:"
NEU EINGESTUFT

Im GERÄTEWERK gab es eine Woche vor dem Ablauf der Einspruchsfrist für die Angestellten zwei Versammlungen in Sachen Gehaltsgruppenneuregelung. Beide Male war auch IGM-Vorsitzender Zimmermann da, er sitzt in der Tarifkommission, die ja dem Vertragswerk zugestimmt hat.

Kollege Harbauer nannte 20% von den Kollegen, die in eine höhere Gehaltsgruppe kamen. Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, daß der Wernerwerk-Ausschuß
mit HIMMELMEYER an der Spitze
bei nur 9 (!) Kollegen nicht der Geschäftsleitung zustimmte. Man darf aber auch nicht die anderen 80% vergessen, die durch die Neuregelung um einiges schlechter wegkamen. Bei einigen Kollegen macht das bis zu 130 DM im Jahr aus.

Viele Kollegen waren aufgebracht über die schwammige Beschreibung der Tätigkeitsmerkmale, manch einer hatte beim Betriebsrat angerufen, ihm die Bude eingerannt, einige haben auch Einspruch erhoben.

RICHTIG war, daß sich Kollegen Harbauer gegen die Geheimnistuerei unter den Kollegen aussprach, wer in welche Gehaltsgruppe gekommen ist. Die meisten Kollegen haben sich gemeinsam besprochen und ihren Ärger nicht runtergeschluckt, sie wußten, so traut man sich eher, beim Sologespräch mit dem Dienststellenleiter zu widersprechen.

HIMMELMEYER HAT ES EILIG!

Im Wernerwerk dagegen ist die Neuregelung in Grabesstille, ohne Informationen, ohne eine Versammlung über die Bühne gerollt. Wie mag es da wohl hinter den Kulissen ausgeschaut haben?!

HARBAUER BEGRÄBT DEN 'HAUSVATER'

Besonders turbulent ging es bei den technischen Angestellten zu.

Kollege Harbauer warf der Geschäftsleitung vor, sie habe gehäuft noch vor Weihnachten Kollegen höher gruppiert. Jetzt sind sie dafür im ersten Gruppenjahr. Weiterhin kreidete er einigen Chefs scharf an, daß sie sich noch wie in Feudalzeiten vorkämen und einige hätten die Kollegen eingestuft, als hätten sie lauter 'Hilfsarbeiter' beschäftigt.

Bei den Kollegen gab es Zustimmung, bei Herrn Schäfer scharfen Protest, dem Harbauer sofort sehr offen konterte. Bravo! Bis auf einige Ausrutscher auf dem Glatteis der Sozialpartnerschaft hat sich Harbauer diesmal gut geschlagen. Warum auf einmal?

Dem Gehaltsgruppenausschuß ist sicher einiges von Seiten der Geschäftsleitung widerfahren, was Harbauer letztlich auf unsere Seite gestellt hat. Etwa der Vorwurf der Unfähigkeit oder die allzu geringe Einschätzung der Tätigkeit der Kollegen. Auch der Druck von Seiten der Kollegen hat das seine getan. 'Hausvater' Schäfer, noch vor kurzem Harbauers Wunsch, war plötzlich weit weg.

ZIMMERMANN WURDE AUSGELACHT

Ein Kollege stellte die berechtigte Frage: Warum die Gewerkschaftsführung diesen Vertrag, so mit aller Schwammigkeit, angenommen hat.

Zimmermann kapierte ewig die Frage nicht, dann verteidigte er das Werk voll, obwohl Harbauer es vorher schon kritisiert hatte. Er schob den Unternehmern nicht mal die schwachen Stellen des Vertragswerks zu, so sehr nimmt er sie in Schutz.

Lauthals wurde Zimmermann mehrmals von den Kollegen ausgelacht.

Viele sagten, wenn die Funktionäre solche traurigen Gestalten sind, braucht man sich nicht wundern, wenn die Gewerkschaft nichts erreicht.

Jetzt gibt es nur eine Konsequenz:

Rein in die Gewerkschaft.

Ein Teil im Kampf für eure Interessen; solche Leute, wie Zimmermann müssen weg, oder wir zwingen sie, mehr für uns zu tun!

ACHTUNG!

Viele Angestellte haben durch die Neuregelung nichts gewonnen. Manchem Kollegen ging bei der Beurteilung durch den Chef ein Licht auf, auch er ist nur Ware, wie der Arbeiter. Das Angestellten-Ruhekissen wird noch kleiner werden. Es stehen enorme Rationalisierungsmaßnahmen an. Kollegen seid wachsam!"

Gewarnt wird auch:"
LOHNSTEUERJAHRESAUSGLEICH

Es gehört zu den sozialen Aufgaben des Betriebsrats, den Kollegen und Kolleginnen zu helfen, wo es nur geht. So beim Lohnsteuerjahresausgleich. Und zwar nicht, wie die Firma Siemens es macht, wo das Lohnbüro ohne die nötigen Unterlagen (Versicherung, Sonderausgaben, Kfz, usw.) den Ausgleich so fabriziert, daß nur wenige Pfennige herauskommen. Es ist eine vornehme soziale Aufgabe, ja sogar Pflicht für die Betriebsräte (vor allem für die freigestellten), den Kolleginnen und Kollegen diese komplizierte Arbeit zu erleichtern. Nehmt die Gelegenheit wahr, um dem Staat nicht noch mehr in den Rachen zu werfen.

Wir warnen vor dem sogenannten Lohnsteuerverein e.V.! Dort kostet es 30 Mark Bearbeitungsgebühr und ca. 10% von der Rückerstattungssumme für Vorauszahlungen."

Zum Abschluß der Stahltarifrunde (STR) der IGM u.a. in NRW (vgl. 11.1.1973) heißt es:"
NACH DEM ABSCHLSS

Die Rechnung war eindeutig: mindestens 60 Pfg. pro Stunde oder 11%. Deshalb gibt es auf das Lohndiktat von 46 Pfg. oder 8,5% nur eine richtige Antwort: Streik.

Zwei Tage ruhte in den Hoesch-Hüttenwerken Dortmund die Arbeit (vgl. 8.2.1973,d.Vf.). Viele tausend Arbeiter zogen, trotz strömenden Regens, wie im Herbst 1969 durch die Straßen und forderten 14 Pfg. mehr. Gegen den unerbittlichen Widerstand der Stahl-Bosse und trotz der Weigerung von Loderer und IGM-Führung, diesen Streik zu unterstützen, konnten die Hoesch-Stahlwerker sich 5 Pfg. mehr erkämpfen.

- Ebenfalls zwei Tage lang streikten die Klöckner-Kollegen in Bremen (vgl. 29.1.1973,d.Vf.). Sie setzten durch ihre geschlossene Aktion nach dem 8,5%- Lohnraub-Abschluß die 11% voll durch.

- Denselben Erfolg errangen die Arbeiter von Ford Köln (vgl. Jan. 1973,d. Vf.). In einer Betriebsvereinbarung wurden die auf 11% fehlenden 2,5% festgelegt.

Kollegen, für uns ist der 8,5%-Abschluß genausowenig tragbar. Die Metaller von Hoesch, Klöckner und Ford geben das richtige Beispiel!"
=Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973

26.02.1973:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche die Nr.29 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 22.1.1973, 12.3.1973) heraus. Zum Lohnsteuerjahresausgleich wird der bei Siemens in Regensburg und Prüfening verbreitete Artikel (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973), mit Auslassung des Satzes über Siemens und des Wortes "freigestellten" vor Betriebsräte, nachgedruckt. Aufgerufen wird u.a. zum Prozeß gegen Himmelmeyer bei Siemens (vgl. 28.2.1973).
=Arbeitersache Nr.29,Regensburg Feb. 1973

28.02.1973:  Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (vgl. 23.2.1973), die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) und die AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe der SBG (vgl. 26.2.1973) riefen gleichlautend auf:"
VERHANDLUNG 28.2.1973

Wir haben HIMMELMEYER wegen falscher Aussage an Eides statt angezeigt.

U.a. mit der eidesstaatlichen Versicherung will er erreichen, daß wir die Broschüre (vgl. S4.*.1973,d.Vf.) nicht weiter vertreiben dürfen. Klar, daß er die Verbreitung DIESER Schrift weiterhin gestoppt haben will! Die Verhandlung findet Mittwoch, 28.2., um 14 Uhr 15 im Amtsgericht statt.

Kommt zur Verhandlung!"
=Arbeitersache Nr.29,Regensburg Feb. 1973,S.6;
Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.4;
Roter Sachsenwerker Nr.14,Regensburg Feb. 1973,S.5


März 1973:  Die ABG kündigten vermutlich aus dem März an:"
MIT HELGE SOMMERROCK GEGEN STRAUSS

Bald steht die Kommunistin Helge Sommerrock erneut vor Gericht, nachdem sie vom Amtsgericht München von der Strauß-Anklage wegen Beleidigung freigesprochen war. Da aber auch die Berufungsinstanz keine Anklage zusammenzimmern konnte, nur weil vor der neuen faschistischen Gefahr gewarnt wird, indem man den Namen von Strauß mit SS-Runen schreibt, überwiesen sie die Klage an die Staatsschutzkammer. Nicht mehr eine Beleidigung des bayrischen Ultrarechten-Häuptlings Strauß soll vorliegen, sondern 'Verbreitung nationalsozialistischer Symbole'. Erneut hat sich ein (west-)deutsches Gericht zum willfährigen Vollzugsorgan der oberen Zehntausend gemacht.

So lächerlich diese Anklage einerseits ist, da doch selbst die 13. Strafkammer richtig feststellen mußte, 'daß Helge Sommerrock über jeden Verdacht der Verfolgung faschistischer Ziele erhaben ist und daß die Karikatur und die Schreibweise von Strauß eindeutig der Abwehr der Gefahr eines neuerlichen Faschismus dient', so ernst muß man diese Anklage doch nehmen. Denn kein juristischer Trick ist den Herrschenden zu blöde, wenn es gilt, durch exemplarische Verurteilung nicht nur uns Kommunisten, sondern alle Demokraten, die gegen die alten und die neuen Faschisten auftreten, die schon einmal unser Volk und die Völker in furchtbares Elend stürzten, mundtot zu machen. Deshalb müssen alle Werktätigen und Antifaschisten gegen eine Verurteilung ihre Stimme erheben und fordern:

FREISPRUCH FÜR HELGE SOMMERROCK"

Dieser Artikel wird auch verbreitet in:
- Regensburg durch die Siemens-Betriebsgruppe der SBG der ABG (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973) sowie die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973).
=Arbeitersache Nr.29,Regensburg Feb. 1973,S.4;
Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.4;
Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.32,München Feb. 1973,S.*


März 1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG vermutlich im März ihre 'Auf Draht' Nr.3 (vgl. 23.2.1973, Apr. 1973) für Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk Prüfening heraus, die uns bisher leider nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.2 und 4,Regensburg Feb. 1973 bzw. Apr. 1973

März 1973:  In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr.15 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Unser Exemplar enthält eine Beilage der Siemens-Betriebsgruppe der SBG "Vor Gericht geklagt - bald aus dem Betrieb gejagt" über die Entlassung dreier Informanten der SBG aus dem Siemens Wernerwerk Regensburg.
=Roter Sachsenwerker Nr.15,Regensburg März 1973;
SBG Regensburg-BG Siemens:Vor Gericht geklagt - bald aus dem Betrieb gejagt,Regensburg o.J. (1973)


02.03.1973:  In Regensburg will das Vietnamkomitee für Frieden und Befreiunsgkampf (VKfFuB) eine Filmveranstaltung "Unser Weg zur Front" um 20 Uhr im Augustiner durchführen.
Die AEG-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) berichtete und rief auf:"
SIEG DES VOLKES

Der 'Friedenskanzler' schwieg und zahlte bis zuletzt für den grausamsten Krieg der Geschichte gegen die Freiheit eines Volkes. Jetzt hat Vietnam einen entscheidenden Sieg errungen. Ohne fremde Einmischung wird es nicht lange dauern, bis die Arbeiter und Bauern das Regime Thieu gestürzt, die Folgen des Kriegs in einem demokratischen Südvietnam überwunden und die Wiedervereinigung des Vaterlandes vollendet haben werden. Durch unsere Wachsamkeit werden wir eine weitere Einmischung verhindern müssen.
...
Das VIETNAMKOMITEE FÜR FRIEDEN UND BEFREIUNGSKAMPF lädt zu einer Veranstaltung anläßlich des Sieges des vietnamesischen Volkes über den US-Imperialismus ein."
"
Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973) verbreitet unter dem Titel "Vietnam siegt!" den ersten Absatz des obigen Textes sowie eine ähnlich lautende Einladung.
=Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.6;
Roter Sachsenwerker Nr.14,Regensburg Feb.1973,S.4


07.03.1973:  Heute tritt Franz-Josef Strauß (CSU) in Vilshofen auf. Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973) rief auf:"
AUF NACH VILSHOFEN AM 7.MÄRZ ASCHERMITTWOCH GEGEN STRAUSS

Schon traditionell ist der Besuch von Strauß in Vilshofen am Aschermittwoch. Daß Strauß auch ja bequem und sicher mit einem Militärhubscharuber in Vilshofen landen kann, wurde extra ein Flughafen gebaut!

Aber die Oberen der Stadt Vilshofen, die bemüht sind, dem Volksfeind Nr.1 eine gesäuberte und straußfreundliche Stadt zu zeigen, werden sich diesmal täuschen!

Wo Strauß die Augen aller auf sich zu ziehen sucht, da werden auch die demokratischen Kräfte sein!

Das Anti-Strauß Komitee Regensburg organisiert extra eine Fahrt nach Vilshofen.

ABFAHRT: 7 UHR 30 BAHNHOF"
=Auf Draht Nr.2,Regensburg Feb. 1973,S.6

19.03.1973:  In München gibt die Siemens-Betriebsgruppe der ABG ihre 'Auf Draht' Nr.24 (vgl. Feb. 1973, 16.4.1973) vermutlich in dieser Woche heraus. Eingegangen wird auch auf Siemens in Regensburg.
=Auf Draht Nr.24,München März 1973

April 1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG ihre 'Auf Draht' Nr.4 (vgl. März 1973, 21.5.1973) für Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk heraus.

Aus dem Wernerwerk wird berichtet über das Ausländerwohnheim in der Wernerwerkstraße und in "Für den jungen Arbeiter" aus der Lehrwerkstatt.

Von der Irler Höhe wird eingegangen auf die Abteilungen 106 und 107.

Während aus Regensburg die Papierkondensatoren nach Bordeaux verlagert werden sollen, sollen aus dem Werk München Balanstraße das Halbleiterbau-Prüffeld, die Germanium Mesa und die Heißleiterfertigung nach Regensburg kommen.
=Auf Draht Nr.4,Regensburg Apr. 1973

14.05.1973:  Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.32 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Apr. 1973, 25.6.1973) heraus. Berichtet wird u.a. über das Siemens Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.32,Regensburg Mai 1973

21.05.1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG ihre 'Auf Draht' Nr.5 (vgl. Apr. 1973, Juni 1973) für Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird von Streiks bei Zinser Ebersbach (vgl. 9.5.1973), Schuler Göppingen (vgl. 10.5.1973), Mannesmann Kämmerich Brackwede (vgl. 14.5.1973) und Karmann Osnabrück (vgl. 18.5.1973). Aufgerufen wird zum Auftritt der Roten Rübe (vgl. 25.5.1973) und zur eigenen Diskussionsrunde, die jeden Donnerstag im Goldenen Greif in der Wollwirkergasse nahe beim Arnulfplatz stattfindet. Eingegangen wird auf das Wernerwerk sowie vom Werk Irler Höhe auf die kaufmännischen Angestellten, den Werkzeugbau, den Kabelbau sowie die italienischen, jugoslawischen, griechischen, spanischen, türkischen und tunesischen Beschäftigten. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit den beiden Werken.
=Auf Draht Nr.6,Regensburg Mai 1973

Juni 1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe des AB (ex-SBG) ihre 'Auf Draht' Nr.6 (vgl. 21.5.1973, Juli 1973) für Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk heraus. Aus dem Wernerwerk wird berichtet aus der Abteilung Papierkondensatoren, wo u.a. Jugoslawen und Tunesier arbeiten. Von der Irler Höhe wird berichtet aus den Fertigungswerkstätten, der Stanzerei, der Galvanik, dem Werkzeugbaulager, der Automatenfertigung und der Kunststoffverarbeitung.
In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet aus den beiden Siemens-Werken und von der Berufsschule II.
=Auf Draht Nr.6,Regensburg Juni 1973

25.06.1973:  Der AB (ex-SBG) Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.32 seiner 'Arbeitersache' (vgl. 14.5.1973, Aug. 1973) heraus. Berichtet wird vom Siemens Wernerwerk.
=Arbeitersache Nr.33,Regensburg Juni 1973

Juli 1973:  In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe des AB (ex-SBG) ihre 'Auf Draht' Nr.7 (vgl. Juni 1973, Aug. 1973) für Siemens Irler Höhe und das Siemens Wernerwerk heraus.
Berichtet wird u.a. von Aktionen für Teuerungszulagen (TZL) auf der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg (vgl. Juni 1973), von Arri München (vgl. Juli 1973), Siemens Werk Hofmannstraße München (vgl. Juni 1973) und dem AEG Sachsenwerk Regensburg (vgl. Juni 1973).
Aus dem Wernerwerk wird u.a. eingegangen auf die Pförtner, von der Irler Höhe wird u.a. berichtet über die Presserei, die Packerei 185 und die Warenannahme.
In "Für den jungen Arbeiter" wird eingegangen auf die Irler Höhe, die Lehrwerkstatt im Wernerwerk und die Auflösung der IGM-Jugendgruppe Regensburg.
=Auf Draht Nr.7,Regensburg Juli 1973

August 1973:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich im August die Nr.8 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Juli 1973, Sept. 1973) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.7 und 13,Regensburg Juli 1973 bzw. Jan. 1974

September 1973:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich im September die Nr.9 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Aug. 1973, Okt. 1973) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.7 und 13,Regensburg Juli 1973 bzw. Jan. 1974

Oktober 1973:  In München gibt die Betriebsgruppe Arri des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' Nr.25 (vgl. Sept. 1973, 19.11.1973) für Okt./Nov. vermutlich im Oktober heraus. Berichtet wird aus Regensburg u.a. vom Siemens Wernerwerk.
=Rote Optik Nr.25,München Okt./Nov. 1973

Oktober 1973:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich im Oktober die Nr.10 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.7 und 13,Regensburg Juli 1973 bzw. Jan. 1974

November 1973:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich im November die Nr.11 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.7 und 13,Regensburg Juli 1973 bzw. Jan. 1974

Dezember 1973:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich im Dezember die Nr.12 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Nov. 1973, 28.1.1974) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.7 und 13,Regensburg Juli 1973 bzw. Jan. 1974

28.01.1974:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich in dieser Woche die Nr.13 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Dez. 1973, 25.2.1974) heraus.
Aus dem Siemenswerk Irler Höhe wird berichtet aus der Presserei, den Montageabteilungen, dem Werkzeugbau, dem Kabelbau, der Schleiferei und über Angestellte. Am nächsten Tag soll um 16 Uhr 30 ein Treff für die Irler Höhe in der Gaststätte Kneitinger stattfinden.
Eingegangen wird auch auf das Wernerwerk Regensburg sowie auf die Metallindustrie in Bremen und Kiel. Ein Leserbrief kommt von einem Schlosser. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit dem Wernerwerk und ruft zum Frühschoppen auf (vgl. 3.2.1974). Eingeladen wird zum Schnaderhüpferlball (vgl. 16.2.1974).
=Auf Draht Nr.13,Regensburg Jan. 1974

Februar 1974:  In Regensburg gibt die Stadtteilgruppe Konradsiedlung des AB ihren 'Konradsiedler' Nr.16 (vgl. Aug. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus Regensburg-Ost, wo u.a. das AEG Sachsenwerk und Siemens liegen.
=Der Konradsiedler Nr.16,Regensburg Feb. 1974

03.02.1974:  In Regensburg will die Kämpfende Jugend des AB um 10 Uhr einen Frühschoppen in der Gaststätte Kneitinger für Siemens-KollegInnen durchführen, auf dem es u.a. um die Bildung in der VR China gehen soll.
=Auf Draht Nr.13,Regensburg Jan. 1974

25.02.1974:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich in dieser Woche die Nr.14 ihrer 'Auf Draht' (vgl. 28.1.1974, 25.3.1974) heraus. Berichtet wird von dem Urteil gegen Klaus Grenzheuser (vgl. Feb. 1974). Eingegangen wird auch auf den IG Metall (IGM) Ortsverein und den Streik bei den Bayrischen Fulguritwerken (vgl. Feb. 1974). Aus dem Siemens Wernerwerk wird berichtet aus der Mesa, von den Papierkondensatoren sowie aus dem Verkaufslager (50 Besch.). Vom Werk Irler Höhe wird eingegangen auf die Ausländer, die technischen Angestellten, den Kabelbau, die Stanzerei, die Presserei, die Abteilung elektronische Versuche und die Vorfertigung. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Irler Höhe.
=Auf Draht Nr.14,Regensburg Feb. 1974

25.03.1974:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich in dieser Woche die Nr.15 ihrer 'Auf Draht' (vgl. 25.2.1974, Apr. 1974) mit 6 Seiten unter Verantwortung von Jürgen Wolf in der Regensburger Goldenen Bärengasse 5 heraus.
Aus dem Wernerwerk wird berichtet aus dem 5.Flur. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich sowohl mit dem Wernerwerk als auch mit Siemens Irler Höhe.
Eingegangen wird auch auf die IGM Bayern und den Frankfurter Häuserkampf (vgl. 23.2.1974).
Von der Vorbereitung des 1.Mai wird berichtet aus Kelheim, wo es seit Jahren Demonstrationen gibt und aus Regensburg, wo sich der DGB Kreisausschuß für eine Kundgebung unter freiem Himmel entschieden hat.
=Auf Draht Nr.15,Regensburg März 1974

April 1974:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB vermutlich im April die Nr.16 ihrer 'Auf Draht' (vgl. 25.3.1974, Mai 1974) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Auf Draht Nr.15 und 17,Regensburg März 1974 bzw. Mai 1974

Mai 1974:  Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB die Nr.17 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Apr. 1974) mit 6 Seiten unter Verantwortung von J. Wolf heraus, wobei es sich um die letzte uns bisher vorliegende Ausgabe handelt. Berichtet wird aus dem Werk Irler Höhe aus der Kunststoffpresserei, der Schaltermontage und dem Werkzeugbau, aus der Revision wird berichtet von Siemens und dem AEG Sachsenwerk. Eingegangen wird auch auf den Schlachthof-Prozeß (vgl. Feb. 1974) und den 1.Mai in Regensburg.
Enthalten ist auch eine Rubrik "Für den jungen Arbeiter".
Zur aufgetauchten Konkurrenz heißt es:"
Wenn ihr auf Plakaten oder Zetteln den Namen 'KPD' lest, dann sind das nicht wir Kommunisten vom Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD."
=Auf Draht Nr.17,Regensburg Mai 1974

08.03.1975:  Die Ortsgruppe Regensburg des AB führt, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung zum internationalen Frauentag durch, auf der u.a. Kolleginnen des Siemens Wernerwerkes anwesend sind.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.58,München Apr. 1975

24.03.1975:  Der Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Regensburg der KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß im Siemens Wernerwerk ein Betriebsratskandidat des Arbeiterbundes (AB), eine "lokale rechtsopportunistische Gruppierung", freiwillig verzichtet hätte.
=Rote Fahne Nr.13,Köln 2.4.1975

06.04.1975:  Der AB gibt vermutlich heute die auf April datierte Nr.58 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. März 1975, 20.4.1975) heraus. Die Ortsgruppe Regensburg befaßt sich mit Siemens.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.58,München Apr. 1975

20.04.1975:  Der AB gibt vermutlich heute mit der Nr.59 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 6.4.1975, 4.5.1975) heraus und berichtet u.a. von Siemens Regensburg.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.59,München Apr. 1975

18.05.1975:  Der AB gibt die Nr.61 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl.
4.5.1975, 1.6.1975) heraus und berichtet u.a. vom Siemens-Wernerwerk Regensburg.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.61,München 18.5.1975

14.11.1976:  Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.100 (vgl. 31.10.1976,
28.11.1976) heraus und berichtet aus Regensburg vom Siemens-Wernerwerk und der eigenen 'Auf Draht' für Siemens.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.100,München 14.11.1976

12.12.1976:  Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr.102 (vgl.
28.11.1976, 9.1.1977) heraus. Spenden gingen u.a. ein von Siemens Regensburg.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.102,München 12.12.1976

08.03.1977:  In Regensburg besuchen, laut AB, ca. 50 Frauen und Männer, u.a. aus dem Siemens Wernerwerk und aus Bochum, die Veranstaltung des AB zum internationalen Frauentag.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.108,München 20.3.1977

17.04.1977:  Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.110 (vgl. 3.4.1977, 3.5.1977) heraus. Aus Regensburg wird u.a. berichtet von Siemens, wo man selbst die 'Auf Draht' herausgibt, und aus dem IGM Ortsverein.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.110,München 17.4.1977

Valid HTML 4.01!   Valid CSS!


[ Zum Seitenanfang ]  [ Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO ]