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Weiden

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Materiallage und Organisationen

Hier werden nur wenige der einschlägigen Dokumente des APO-Archivs vor allem von der DKP und dem Arbeiterbund – Ortsgruppe Weiden vorgestellt. Weiteres örtliche Material, vor allem vom KBW, wurde bisher nicht ausgewertet.

Wichtige Themen und Ereignisse

Während sich der Arbeiterbund – Ortsgruppe Weiden einleitend der Gewerkschaftsgesichte des Rheinlandes widmet (vgl. 16.1.1956), berichtet aus Weiden zunächst wiederholt die DKP sowohl von der Bundeswehr (vgl. 3.7.1969, 26.3.1970), als auch aus der Porzellanindustrie (vgl. 23.10.1969, 13.11.1969, 27.11.1969), dem wohl wichtigsten Industriezweig in Weiden.

Eben dort aber wird bald darauf Kurzarbeit eingeführt, wie verschiedene linke Gruppen berichten (vgl. 17.11.1970, Dez. 1970, 21.12.1970, Jan. 1971), von denen sich offenbar allein die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) Regensburg (vgl. 26.5.1973), vermutlich zuerst vermittels des von ihr mehr oder minder kontrollierten Vietnamkomitees für Frieden und Befreiungskampf nach Weiden ausgedehnt hat (vgl. 14.8.1972). Die SBG Regensburg reist vermutlich gemeinsam mit Genossen aus Weiden auch nach München (vgl. 1.9.1972), die dortigen Arbeiterbasisgruppen berichten von der Polizei Weiden (vgl. 20.9.1972) und erhalten auf ihre Initiative gegen die Gewerkschaftsausschlüsse aufgrund der Unvereinbarkeitsbeschlüsse hin, uns leider unbekannt gebliebene, Antworten aus der DruPa Weiden (vgl. März 1973).

Bald darauf ist der AB offiziell in Weiden präsent, ergänzt um ein Komitee Kampf der Inflation (vgl. 29.6.1973), für Programmveranstaltungen allerdings muss man zunächst noch nach Regensburg reisen (vgl. 24.7.1973). Diese Scharte wird allerdings bald ausgewetzt (vgl. 12.9.1973).

In Weiden wird nun auch die Rote Schülerfront (RSF) aktiv (vgl. 22.1.1973, 26.8.1973, Jan. 1974, 6.5.1974, 9.12.1974).

Aus der örtlichen Publizistik der Ortsgruppe des Arbeiterbundes in Weiden dokumentieren wir im Folgenden zahlreiche Artikel über Jugendvertreterrechte (vgl. 6.12.1973), den für den AB manifesten Sozialismus in China (vgl. Jan. 1974), die vermutlich als falsch erachtete Verwendung von Steuergeldern im Nahen Osten (vgl. Jan. 1974), den Boxsport (vgl. Jan. 1974), aus der Textilindustrie (vgl. Jan. 1974), über die Konkurrenz von der KPD (vgl. 9.1.1974), über Franz-Josef Strauß (FJS - vgl. 10.1.1974) und aus Spanien wobei deutlich wird, welches breite Spektrum an Themen die arbeiterbündlerischen Linksrevolutionäre in Weiden, die offenbar mit der örtlichen Amnesty International Gruppe weiden durchaus auf gutem Fuße stehen, damals in ihren kostenfrei verteilten Publikationen anschneiden.

Der konkurrierende RJVD des KABD berichtet nur eher beiläufig vom Versandhaus Witt Weiden (vgl. Jan. 1974), der Arbeiterbund dagegen berichtet nicht nur in München von Bauern in Weiden bzw. der Umgebung (vgl. Jan. 1974), sondern auch in Weiden selbst (vgl. 18.2.1974) u.a. aus der Porzellanindustrie von Bauscher (vgl. Feb. 1974) und Seltmann (vgl. Jan. 1974), aus der Gewerkschaft HBV Weiden (vgl. Jan. 1974) und aus dem Bundesbahn-Ausbesserungswerk Weiden (vgl. Feb. 1974). Die Ortsgruppe Weiden des Arbeiterbundes scheint also damals in einer ganzen Reihe von DGB-Gewerkschaften, aber auch in der Gewerkschaftsjugend (vgl. 25.2.1974) aktiv zu sein. Der Arbeiterbund Weiden greift in die Porzellantarifrunde der IG Chemie ein (vgl. 1.3.1974), propagiert passend dazu allgemein auf Ortsebene den Streik (vgl. 5.3.1974). Auch andere Gruppen des Arbeiterbundes berichten aus der Porzellanindustrie in Weiden (vgl. 8.4.1974), bald schon nach der noch ungetrübten Maifeier 1974 (vgl. 1.5.1974) aber erwächst dem alteingesessenen Arbeiterbund und der frischgebackenen Ortsgruppe Weiden seiner Roten Schülerfront (RSF – Juli 1974), Konkurrenz in Form von Altgenossen der KPD (vgl. 17.6.1974, 23.10.1974), die aber vermutlich keine örtliche Praxis entfalten, ganz im Gegensatz zum AB. Dieser berichtet in den folgenden Jahren häufig aus Weiden (vgl. Feb. 1975, 1.5.1976, 9.1.1977, Okt. 1977, 13.12.1977), u.a. über seine eigenen und die DGB Mai-Aktionen (vgl. 1.5.1975, 30.4.1976, 1.5.1976, 30.4.1977, 1.5.1977), aber außer aus der Porzellanindustrie (vgl. 22.2.1976, 20.3.1977), auch aus der HBV bzw. dem Groß- und Versandhandel, der wohl zweitwichtigsten Branche in Weiden (vgl. März 1975, 22.2.1976, 14.11.1976), aber auch aus der IG BSE (vgl. 25.1.1976), der GdED (vgl. März 1977), der GTB (vgl. 4.5.1975), der ÖTV (vgl. Juli 1977) und der Gewerkschaftsjugend (vgl. 30.11.1975, 14.11.1976, 1.11.1977) bzw. der Arbeiterjugend an der Berufsschule Weiden (vgl. 17.4.1977).

Weiden scheint also für den Arbeiterbund ein solider Stützpunkt gewesen zu sein, der vermutlich maßgeblich für die Erarbeitung der Linie in zahlreichen gewerkschaftlichen Fragen war.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

16.01.1956:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet:"
DAS HEISST: 'REAKTIONÄR'!

Nicht wenige Kollegen sind auf uns sauer, wenn wir manche hohen Funktionäre in der SPD oder in den Gewerkschaften als 'rechts' oder 'reaktionär' oder als 'Arbeiterverräter' bezeichnen. Die Kollegen sind dann manchmal umso leichter bereit, dem Gerede Glauben zu schenken, daß die Kommunisten nur hetzen und spalten würden.

Am Beispiel des heutigen Rüstungsministers Georg Leber (SPD) wollen wir zeigen, was ein Arbeiterverräter, was ein reaktionärer Gewerkschaftsführer ist. Leber war damals, 1956, zweiter Vorsitzender der IG Bau Steine Erden:

Am 16.Januar ließ er durch ihm ergebene hauptamtliche Funktionäre in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den ganzen Bezirksverband Nordrhein hochgehen. Die Bezirksleitung in Düsseldorf und die Verwaltungstellen in Essen, Duisburg, Hamborn, Wuppertal, Mönchengladbach, Moers, Niederberg und Mülheim wurden aufgelöst und die von den Kollegen demokratisch gewählten Funktionäre gefeuert. Ortsfremde, von Leber ernannte Kommissare, übernahmen die Leitung. Als Begründung gab Leber vor der Presse bekannt: 'Der Bezirk war kommunistisch unterwandert, schon 1933 sind am Niederrhein Kommunisten aus der Gewerkschaft ausgeschlossen worden.' Als Beweis legte er einen Brief vor, den die Bezirksleitung als Antwort auf einen Brief der Bauarbeitergewerkschaft der DDR geschrieben hatte. Die Gewerkschafter der DDR hatten in einem Fünf-Punkte-Programm angeboten, ständige Kontakte zwischen allen deutschen Gewerkschaften herzustellen, Delegationen auszutauschen und vor allem gemeinsam gegen die damals drohende Remilitarisierung vorzugehen. Es ist erschütternd, wenn man das Antwortschreiben der westdeutschen Gewerkschafter liest und sich vorstellt, daß deswegen Kollegen aus der Gewerkschaft geworfen wurden:

'Liebe Kollegen! Die Delegierten des Bezirkstags der IG Bau-Steine-Erden Nordrhein danken Euch für Euer Begrüßungsschreiben und erwidern dieses mit den herzlichsten Gewerkschaftsgrüßen. Wir ergreifen Eure Bruderhand, denn wir wissen, daß nur eine geeinte Arbeiterschaft in einem wiedervereinigten Deutschland Erfolge erringen kann, die uns soziale Sicherheit und Frieden bringen und erhalten können. Wir sind mit dem Fünf-Punkte-Programm des IV. FDGB-Kongresses einverstanden. Diese Punkte decken sich mit dem Aktionsprogramm des DGB und mit der Meinung unserer Kollegen, welche dieses bereits in zahlreichen Entschließungen und Anträgen zum Ausdruck gebracht haben. Wir werden den Inhalt Eures und ebenfalls unseres Schreibens dem Hauptvorstand als Anregung zum Hauptverbandstag in München unterbreiten und vertreten. Wir sind bereit, jeden Schritt zu tun, der uns die Einheit unseres Vaterlandes näherbringt.'

Seither sind zwar 18 Jahre vergangen, aber der grundsätzliche Kurs der rechten Gewerkschaftsführer hat sich nicht geändert. Kaum lassen wieder kommunistische und andere fortschrittliche Kollegen von sich hören, da reagieren die Führer der Gewerkschaften so, wie es ihnen ihr heutiger 'Kollege' Leber vorgemacht hat. Konsequent für die Arbeiterklasse tritt nur ein, wer mit uns fordert: Weg mit den Lebers in unseren Reihen!"
Quelle: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.7

03.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) - Regionalausgabe Baden-Württemberg/Südbayern/Nordbayern heraus und berichtet von der Ostmarkkaserne in Weiden.
Q: Unsere Zeit Baden-Württemberg/Südbayern/Nordbayern Nr.14,Essen 3.7.1969

23.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.30 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.10.1969, 30.10.1969) und berichtet aus der Porzellanindustrie von Bauscher Weiden.
Q: Unsere Zeit Nr.30,Essen 23.10.1969

13.11.1969:
Die DKP bringt die Nr.33 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 6.11.1969, 20.11.1969) und berichtet von der IG Chemie (CPK) u.a. über die Verwaltungsstelle Weiden.
Q: Unsere Zeit Nr.33,Essen 13.11.1969

27.11.1969:
Die DKP bringt die Nr.35 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 20.11.1969, 4.12.1969) und berichtet aus dem Bereich der IG Chemie (CPK) u.a. über Bauscher Weiden.
Q: Unsere Zeit Nr.35,Essen 27.11.1969

26.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.13 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.3.1970, 4.4.1970) und berichtet von der Bundeswehr in Weiden.
Q: Unsere Zeit Nr.13,Essen 26.3.1970

17.01.1970:
Bei Seltmann Weiden wird, laut KPD/ML-ZB, ab heute für jeden Mittwoch Kurzarbeit aller 2 000 Arbeiter eingeführt.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.52,Bochum 21.11.1970,S.3

Dezember 1970:
Die SBG Regensburg berichtet in der Nr.3 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) u.a. von der Kurzarbeit in einer Reihe von Betrieben u.a. bei Seltmann Weiden.
Q: Arbeitersache Nr.3,Regensburg Dez. 1970

21.12.1970:
Vermutlich in dieser Woche geben in Berlin die Sozialistischen Betriebsgruppen von Daimler, Gillette, NCR und SEL die Nr.6 ihrer 'Die Sache der Arbeiter' (vgl. 1.10.1970, März 1971)datiert auf Nov./Dez. 1970 mit dem Titel 'Präsente zum Fest - Kurzarbeit' heraus. Über Kurzarbeit wird bundesweit berichtet u.a. von Seltmann Weiden.
Q: Die Sache der Arbeiter Nr.6,Berlin Nov./Dez. 1970

Januar 1971:
Die Nr.1 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Dez. 1970, Feb. 1971) berichtet u.a. über Seltmann Weiden.
Q: Rote Fahne Nr.1,Tübingen Jan. 1971

14.08.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG frühestens in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr.9 (vgl. 27.7.1972, Sept. 1972) heraus. Die DKP habe in Regensburg nun ein Komitee für internationale Vietnamsolidarität gegründet. Das eigene Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) dagegen übe seine Tätigkeit mittlerweile u.a. auch in Weiden aus.
Q: Roter Sachsenwerker Nr.9,Regensburg Aug. 1972

01.09.1972:
Zur heutigen Münchner DGB-Demonstration zum Antikriegstag ab Salvatorkeller zum Marienplatz rufen auch die ABG auf. Die SBG Regensburg chartert einen Bus, weitere nach ABG-Meinung fortschrittliche Teilnehmer kamen u.a. aus Weiden. Die Kundgebung auf dem Marienplatz allerdings wird verboten.
Q: Roter Widerdruck Nr.13,München Aug. 1972; Kämpfende Jugend Flugblatt Nr.8,München o.J. (1972); Arbeitersache Nr.23 und 24,Regensburg Aug. 1972 bzw. Sept. 1972,S.* bzw. S.4f; Roter Widerdruck Nr.9,Regensburg Sept. 1972,S.7; Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt Olympiade-Abrechnung,München o.J. (1972)

20.09.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die ABG die Nr.27 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 11.9.1972, 9.10.1972) heraus und berichtet von der Polizei in Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.27,München Sept. 1972

22.01.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 ihres Organs 'Roter Weg' (vgl. Jan. 1973) heraus, welches uns in der Ausgabe München vorlag. Aus Regensburg wird berichtet vom Vorgehen des Ministerialbeauftragten Duschl vom Albertus-Magnus-Gymnasium, u.a. gegen den Bezirksschülersprecher Grytzyk vom Albrecht-Altdorfer Gymnasium Regensburg, aber auch gegen die Schüler des Augustinum-Gymnasiums Weiden.
Q: Roter Weg Ausgabe München Nr.3,München Jan. 1973

März 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr.20 (vgl. 19.2.1973, 16.4.1973) heraus. Der Vertrauensleutekörper (VLK) vom MM habe einen Brief an fast alle Ortsvereine der DruPa geschickt. Antworten seien u.a. gekommen vom Ortsverein Weiden.
Q: Roter Widerdruck Nr.20,München März 1973

01.05.1973:
Die ABG führen, laut KB Bremen, in Weiden eine eigene Veranstaltung durch und beteiligen sich an den gewerkschaftlichen Aktionen. Das meinen auch die ABG selbst.
Q: Wahrheit Nr.5/6,Bremen 1973,S.9; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.34,München Apr. 1973

26.05.1973:
Laut eigenen Angaben findet Ende Mai unter der Losung "Vorwärts mit dem Arbeiterbund für der Wiederaufbau der KPD" der Kongreß zur Überführung der Arbeiter-Basis-Gruppen (ABG) in den Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) statt. Der Kongreß beschließt die Überführung einstimmig.

Eine Ortsgruppe Regensburg entsteht aus der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG), die auch u.a. in Weiden die Arbeit aufgebaut hat.
Q: AB:Programmentwurf und Statut,München 1973; Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.36,München Juni 1973

29.06.1973:
In Weiden führen der AB und das Komitee Kampf der Inflation vermutlich heute eine Kundgebung "Gegen Inflation - mehr Lohn" durch.
Q: Roter Widerdruck Nr.24,München Juli 1973; Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973; Roter Aufmucker Nr.28,München Juli 1973; Der Konradssiedler Nr.9,Regensburg Juli/Aug. 1973; Roter Widerdruck Nr.19,Regensburg o.J. (Juli 1973)

24.07.1973:
In Regensburg besuchen, nach eigenen Angaben, über 160 Arbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten die Veranstaltung des AB über seinen Programmentwurf. Die Teilnehmer kommen allerdings nicht nur aus Regensburg sondern u.a. auch aus Weiden.
Q: Der Konradssiedler Nr.9,Regensburg Juli/Aug. 1973; Arbeitersache Nr.34/35,Regensburg Juli/Aug. 1973

26.08.1973:
Bei Waldkirchen beginnt ein Ferienlager der RSF bis zum 8.9.1973. Nach Angaben der RSF (vgl. Nov. 1973) beteiligten sich 60 bis 70 Freunde und Genossen aus Augsburg, München, Altötting, Regensburg, Weiden, Passau Straubing und Vilshofen.
Q: Roter Weg Ausgabe München Nr.7 und 8,München Juni/Juli 1973 bzw. Nov. 1973,Beilage bzw. S.24f

12.09.1973:
In Weiden will der AB heute eine Veranstaltung zur Diskussion des eigenen Programmentwurfs durchführen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.39,München Sept. 1973

06.12.1973:
Die 'Kämpfende Jugend' (KJ) des AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet:"
KÜNDIGUNGSSCHUTZ FÜR JUGENDVERTRETER: NICHTS HALBES UND NICHTS GANZES!

Nachdem seit Frühjahr 1973 über 600 Kollegen mit Hilfe des Betriebsverfassungsgesetzes rausgeflogen sind, raffte sich der Bundestag am 6.Dezember auf, dem Maulkorb-BVG ein neues, noch nicht so abgetragenes Mäntelchen überzuhängen.

Danach kann der Unternehmer unsere gewählten Vertreter nur noch dann entlassen, 'wenn Tatsachen vorliegen, aufgrund derer dem Arbeitgeber unter Berücksichtigung aller Umstände die Weiterbeschäftigung nicht zugemutet werden kann'. Diese Gründe müssen vom Arbeitsgericht festgestellt werden. Und wer auf den Arbeitsgerichten sitzt, haben wir in vielen Prozessen gegen Werktätige gesehen. Ein Vorteil ist gerade noch, daß die Kollegen weiterbeschäftigt werden müssen, bis das Urteil rechtskräftig ist.

Etwas ganz wesentliches fehlt allerdings in der großartigen 'Neuregelung': wir sind nach wie vor nicht geschützt, daß uns die besten unserer Klassenvertreter sofort nach der Prüfung zum Barras (Bundeswehr,d.Vf.) eingezogen werden, wenn sie als Jugendvertreter aktiv waren. Im Gegenteil, solche Fälle häufen sich.

Alles in allem haben die Kapitalisten über ihre Bonner Agentur erreicht, was sie wollten:

der Schreckschuß mit den 600 Entlassenen hat bei vielen Kollegen gewirkt. Wer dadurch noch nicht eingeschüchtert war, soll jetzt mit einer billigen 'Reform' beruhigt werden. Unsere Militärhäuptlinge können weiterhin ihr Geschäft besorgen, den Bossen die Arbeiter vom Hals zu halten.

Es würde uns teuer zu stehen kommen, fielen wir darauf herein."
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.5

Januar 1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich aus dem Januar:"
CHINA: SO SOLL ES SEIN!

Gruselgeschichten über karateschlägernde Raufbolde aus China oder anderen sozialistischen Ländern in jeder Menge in unseren Kinos! Und nun Schauermärchen im SPIEGEL (vgl. **.*.197*,d.Vf.), in der QUICK (vgl. **.*.197*,d.Vf.), in der BRIGITTE (vgl. **.*.197*,d.Vf.) und vielen anderen Zeitungen über den sogenannten Personenkult, über angebliche Vetterlewirtschaft auch in sozialistischen Ländern, über Frauen in China und Albanien, die hier wie angeblich dort die Gespielinnen für die Sex-Orgien der oberen Zehntausend sind, und so weiter und so fort…

Solche Berichte in den Sprachrohren der Kapitalisten, in ihren Zeitungen, haben kein anders Ziel, als unser Volk, das die großen Fortschritte der sozialistischen Länder doch hier und da mitkriegt, zu täuschen. Das System der Ausbeutung soll auch mit solchen Firlefänzen unbedingt aufrechterhalten werden. Die richtige Hoffnung, die die Völker der Welt und auch bereits wieder ein großer Teil des deutschen Volkes auf den Sozialismus setzen, soll vernichtet werden.

Aber es läßt sich nicht verheimlichen: die Wirklichkeit sieht ganz anders aus!

Hinter dem sogenannten Personenkult um Mao Tse-tung und andere Vorkämpfer für den Sozialismus verbirgt sich doch nichts anderes als die Verehrung und Hochschätzung dieser Kämpfer durch das Volk, denen es zum Beispiel die Beschaffung von schmarotzendem Großgrundbesitzertum mitverdankt, oder die Abschaffung der Sklaverei (die es noch vor 30 Jahren in China gab) oder die Einführung des allgemeinen Wahlrechts, mit dem nicht nur alle vier Jahre, sondern jederzeit Bürgermeister, Generäle, Betriebsleiter oder andere 'hohe Tiere' gewählt oder abgewählt werden können oder die Einführung der allgemeinen und kostenlosen Gesundheitsfürsorge (in Albanien oder China liegt zum Beispiel die Säuglingssterblichkeit wesentlich niedriger als in der Bundesrepublik) oder… oder… oder…

Der Glaube vieler Kolleginnen und Kollegen bei uns, es wird IMMER oben und unten, Kleine und Große geben, ist ein Schmarrn! Wenn das Volk in Albanien oder in anderen sozialistischen Ländern mit seinen gewählten Führern in der Staatsverwaltung, im Betrieb, in der Schule, in der Kaserne usw. nicht einverstanden ist, werden diese abgewählt und arbeiten dann wieder in der Produktion, um sich zu bewähren und zu lernen. Denn so sollen sie wieder lernen, wo die Mehrheit des Volkes der Schuh drückt, was die 'einfachen' Arbeiter, Angestellten, Bauern usw. wollen und brauchen. Der albanische Ministerpräsident Shehu arbeitet von Zeit zu Zeit immer wieder als Traktorfahrer, um den Kontakt zu den Volksmassen nicht zu verlieren.

So ist es in China, in Albanien, in Korea und in anderen, noch wenigen Ländern. So ist es, so soll es sein und so wird es sein, überall auf der ganzen Welt!

Dafür kämpfen wir, und mit uns kämpfen immer mehr!"
Q: Der Rote Schlüssel, Weiden Jan./Feb. 1974,S.2

Januar 1974:
Die 'KAZ' des AB (vgl. Feb. 1974) berichtet vermutlich aus dem Januar:"
BONN ZAHLT ZUERST

Kaum war der Nahost-Krieg ausgebrochen, da wußte Bonns Außenminister auch schon, wie er im Sinne des deutschen Imperialismus am schnellsten zu beenden sei. Der Außenminister damals (vgl. **.**.1973,d.Vf.): Wir schicken einfach unsere Europäer hin. Dazu konnte es nicht kommen, weswegen Bonn jetzt wenigstens eifrig Geld an die Statthalter imperialistischer Interessen im Nahen Osten überweist. Als erstes Mitgliedsland der UNO hat die Bundesregierung 2,3 Millionen Dollar zur Stationierung der UNO-Truppen im Nahen Osten überwiesen. Per Scheck."

Dieser Bericht wird auch übernommen durch die AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974), die einleitend bemerkt:"
Den folgenden Bericht drucken wir aus der KOMMUNISTISCHEN ARBEITERZEITUNG ab. Er liefert wie viele andere Meldungen Informationen und macht Kampfziele klar, hier:

UNSERE STEUERN FÜR UNS!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.9; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.44,München Feb. 1974

Januar 1974:
Die 'Kämpfende Jugend' (KJ) des AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich aus dem Januar:"
PROFIBOXEN
GESPRÄCH MIT TEOFILO STEVENSON AUS CUBA, OLYMPIASIEGER VON MÜNCHEN IM SCHWERGEWICHT

Nur zu gerne hätten sich die amerikanischen Boxprofi-Manager den cubanischen Olympiasieger für ihre üblen Geschäfte dienstbar gemacht. Aber da kamen sie an den Falschen: 'Profiboxen gehört zur kapitalistischen Ausbeutung', sagte der 22-jährige Cubaner in einem Gespräch mit einem Reporter von der Nachrichtenagentur dpa.

DPA: Teofilo Stevenson, nach Ihrem Olympiasieg haben Sie viele Profiangebote erhalten. Sie haben sie abgelehnt. Könnten Sie sich nicht vorstellen, doch noch einmal weich zu werden?

STEVENSON: Profis sind wie eine Ware, die verkauft wird. Das möchte ich nie werden. Ich bin ein glücklicher Arbeiter wie alle anderen Cubaner. Mir ist es am wichtigsten, Sport zu treiben. Als Amateur kann ich aufhören, wann ich will.

DPA: Sie könnten aber doch, wie früher der Ungar Laszlo Papp, als Profi Geld verdienen und einen Teil ihrer Gagen Ihrem land abtreten.

STEVENSON: Die seltsame Geschichte von Laszlo Pappp habe ich gehört. Das Profiboxen gehört zu der kapitalistischen Ausbeutung des Menschen, gegen die wir Sozialisten kämpfen.

DPA: Was machen Sie zur Zeit? Man hört, Sie sind beim Militär?

STEVENSON: Ich habe meine Wehrpflicht beendet. Ich studiere jetzt am Polytechnikum. Vormittags studiere, nachmittags trainiere ich.

DPA: Haben Sie Vergünstigungen auf Cuba durch Ihre sportlichen Erfolge?

STEVENSON: Ich siege aus patriotischen Gründen, ich siege für Cuba."
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.5

Januar 1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich aus dem Januar:"
EIN BEISPIEL FÜR UNS ALLE!

Viele Kolleginnen schimpfen über die Arbeitshetze und daß manche Abteilungsleiter sich wie kleine Könige aufspielen. Aber was kann durch Schimpfen schon erreicht werden! Das Argument, daß die Kolleginnen, weil sie ja angeblich nur 'schwache Frauen' sind, nicht um ihre Interessen kämpfen können. ist falsch. Denn das beweist uns wieder einmal mehr eine Aktion, als vor kurzem sehr viele Textilarbeiterinnen aus dem ganzen Bundesgebiet von der Gewerkschaft aus nach Bonn fuhren. Nicht aus Vergnügen, sondern die Sorge um ihren Arbeitsplatz und ihre Löhne führte sie zu diesem Protest.

Die Unternehmer sagen, andere Länder wären schuld an der Textilkrise, weil sie die Waren zu Niedrigstpreisen anbieten können. Wer aber kauft denn die Waren zu diesen Preisen ein und wer verkauft sie zu Höchstpreisen an uns weiter? Das sind doch die Unternehmer selbst!

Zum Beispiel besitzt der Textilfabrikant Bleimund Bekleidungshäuser auch in Weiden bei uns und in Regensburg, allerdings unter dem Namen Carlson, und auch in Augsburg und Mannheim, wo er sich Mages nennt, und wo die ausländischen Billigstwaren zu Höchstpreisen verkauft werden und Arbeiter entlassen werden.

Nachdem die Textilunternehmer in den eigenen Fabriken die Bänder nicht mehr schneller (machen,d.Vf.) können, weil bereits das Äußerste aus den Kolleginnen rausgepreßt wird, versprechen sie sich von Produktionsverlagerungen ins Ausland noch mehr Profit.

So zum Beispiel entläßt Triumph 650 Kolleginnen aus seinen Fabriken in Niederbayern und der Oberpfalz (vgl. **.**.197*,d.Vf.) und baut dafür ein neues Werk in Jerusalem, wo 1 000 arabische Arbeiterinnen von israelischen Aufsehern wie Sklaven bewacht werden und zu Hungerlöhnen schuften müssen. Gegen diese Methoden der Unternehmer haben die Kolleginnen einig und geschlossen in Bonn demonstriert, aber auch gegen diesen Staat und seine Regierung, weil er den Unternehmern unsere Steuergelder geschenkt hat, als sogenannte Grenzlandhilfe, als die Kapitalisten in unserem Gebiet ihre Fabriken aufgebaut haben, und nun, weil sie wiederum Steuervergünstigungen bekommen, wenn sie im Ausland Fabriken errichten. Bisher haben die Textilarbeiter nur Versprechungen gehört.

Aber sie werden weiterkämpfen:
- für die Organisierung in den DGB-Gewerkschaften!
- für eine einheitliche und wirksame Lohnforderung in den kommenden Tarifverhandlungen!
- für eine tatkräftige Unterstützung der aktiven Betriebsräte, Vertrauensleute und aller fortschrittlichen Kolleginnen und Kollegen!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.4

Januar 1974:
Der RJVD des KABD (vgl. Jan. 1974) berichtet diesen Monat:"
WAS UNS DURCH WERBUNG SO ALLES VERKAUFT WERDEN SOLL

Sie geben uns die 'Frische für den ganzen Tag', schenken uns 'Genuß im Stil der neuen Zeit' und lassen uns 'Freiheit und Abenteuer' spüren. Jawohl! Die Unternehmer opfern sich für uns auf und schaffen uns ein sorgloses Leben im Wohlstand. Neckermann macht's möglich! Arendt ist für alle da! Witt Weiden macht es wahr!

Diese Werbung hilft nicht nur dem Palmolive-Konzern, den Sunlicht- oder Reemtsma-Bossen, ihren Profit zu erhöhen. Diese Werbung nützt der ganzen Kapitalistenklasse, weil sie die Herrschaft der Kapitalisten vertuscht, weil sie die Wirklichkeit auf den Kopf stellt."
Q: Rebell Nr.1,Tübingen Jan. 1974,S.5

Januar 1974:
In München geben die Stadtteilgruppen des AB ihren 'Roten Anzeiger' Nr.28 (vgl. Dez. 1973) heraus. Mit Hilfe der KAZ wird berichtet über Bauern in Weiden.
Q: Roter Anzeiger Nr.28,München Jan. 1974

Januar 1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich aus dem Januar von Seltmann:"
NICHT ZURÜCKSTECKEN!

Vor kurzem hatten wir beim Seltmann Kurzarbeit. Und in letzter Zeit hat es gar einige Entlassungen gegeben.

Die Geschäftsleitung redete vom sauren Apfel, in den wir jetzt gerade alle mal beißen müssen, und tat grad so, als käm die Kurzarbeit wie das Wetter und wär genauso wenig zu ändern.

Aber woher kommt Kurzarbeit wirklich? Die Kapitalisten würgen die Produktion ab, weil sie nicht mehr so viel absetzen können, zu den hohen Profiten, die sie bislang machen konnten. Vor allem in unserem Industriezweig, der ja Konsumgüter produziert, die man sich jeden Tag kauft, macht sich bemerkbar, daß sich die Werktätigen auf Grund der höheren Preise und Steuern weniger leisten können als vor Jahren. Damals haben die Kapitalisten um die Wette produzieren lassen, haben sie durch die Rationalisierung aus einem Arbeiter soviel rausgeholt wie früher aus zwei oder drei Kollegen.

Diese Suppe müssen wir jetzt auslöffeln, mit Kurzarbeit und Entlassungen. So ist das im Kapitalismus, wo die Arbeit zum Fluch für uns wird. Weil wir damals so viel geschuftet haben, schuften mußten, um einen einigermaßen guten Lebensstandard zu halten zu versuchen, sperrt man uns für vierzehn Tage im Monat aus und schmeißt einige von uns sogar raus.

Außerdem will uns die Geschäftsleitung natürlich mit diesen Entlassungen bei der derzeitigen Tarifrunde einschüchtern, damit wir nicht geschlossen hinter unserer Forderung von 15% stehen und dafür kämpfen. Wir sollen zum Stillhalten und Zurückstecken gezwungen werden.

Aber nein! Kolleginnen und Kollegen, einmal ist Schluß! Wir haben uns schon vile zu viel bieten lassen, schon zu oft stillgehalten! Einige sagen heute immer noch, wir sollen stillhalten, um uns das Wohlwollen der Geschäfstleitung zu sichern.

Das ist falsch. Das zeigte schon die Auflösung der Prozellanmalerei, das zeigt sich auch jetzt wieder. Viele sind damals, einige sind schon wieder entlassen worden. Wenn es dem Seltmann nach seine Profitgesetzen in den Kram paßt, wirft er uns auf die Straße, so oder so. Deshalb will der Seltmann ja so sehr, daß wir stillhalten, damit er umso ungestörter seinen Profitjagden nachgehen kann.

Aber er soll sich in Zukunft vorsehen!

Kollegen, denkt dran, wie die Preise gestiegen sind und weiter steigen, wie die Arbeitshetze zugenommen hat und weiter zunimmt, und vor allem, wenn wir uns mit miesen 11% abspeisen lassen wollen, was dann nach Abzügen, Steuern, Sozialabgaben übrigbleibt. Die vollen 15%, und nicht weniger, sind unbedingt nötig.

15% mehr Lohn!

Wenn wir drum kämpfen, kriegen wir sie schon!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.6 und 8

Januar 1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich aus dem Januar:"
HBV: WEITER SO!

Vor kurzem haben die Kolleginnen und Kollegen, die in der Gewerkschaft HBV (Handel-Banken-Versicherungen) organisiert sind, eine interessante Veranstaltung mit Tips über den Lohnsteuerjahresausgleich und Lohnsteuer überhaupt durchgeführt.

Jetzt heißt es: nicht auf diesen bisherigen Lorbeeren ausruhen! Dazu besteht gar keine Veranlassung!

Denn die schönste Veranstaltung irgendwo nach Feierabend nützt für den Kampf im Betrieb gegen Arbeitshetze und Abteilungsleiter-Schikanen überhaupt nichts, solange die nicht so fortschrittlichen Kolleginnen und Kollegen zum Beispiel nicht einmal wissen, wo sie sich organisieren sollen: DAG oder DGB? Oder solange einige, und die gibt es, nicht wissen, ob wir jetzt zur HBV, zur ÖTV, oder zur IG Textil (GTB,d.Vf.) gehören.

Vor allem jetzt ist das so wichtig, weil die Tarifrunde läuft, und weil jede Kollegin, jeder Kollege jetzt hinter der Forderung der Tarifkommission als Mindestforderung gegen die ständige Verschärfung der Arbeitshetze und draußen gegen die ständigen Preiserhöhungen stehen und kämpfen muß!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.4

Januar 1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB berichtet vermutlich aus dem Januar aus Weiden vom Besuch des Kultusministers (KuMi) Maier anlässlich der CSU-Woche, auf der auch RSF-Mitglieder auf der Veranstaltung auftraten.
Q: Roter Weg Nr.10/11,München Jan./Feb. 1974,S.2f

09.01.1974:
Heute beschließt der Bundesgerichtshof (BGH), daß die KPD eine politische Partei sei.
Die 'Kämpfende Jugend' (KJ) des AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet:"
VORSICHT: FALLE!

Eine Gruppe, die sich großspurig KPD nennt, ist vor kurzem als Partei in der Bundesrepublik zugelassen worden.

Ein Esel bleibt ein Esel, selbst wenn er sich zig-mal Pferd nennt und von einigen Leuten auch so angeredet wird.

So ist und bleibt diese Gruppe ein Haufen von Abenteurern und Chaoten, selbst wenn sie sich zig-mal KPD nennt und damit die Partei von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Ernst Thälmann in den Schmutz zieht.

So ist und bleibt diese Gruppe volksfeindlich. Das hat sie in ihrer Politik oft genug bewiesen. Wir erinnern nur an ein Beispiel: die Verwüstung des Bonner Rathauses (vgl. 10.4.1973,d.Vf.) anläßlich einer Demonstration gegen die Kriegsverbrechen der USA in Indochina und gegen die Unterstützung dieser Verbrechen durch Bonn mit unseren Steuergeldern. Nie und nimmer war der Sturm aufs Bonner Rathaus in unserem Interesse. Was soll es uns, was soll es den Völkern in Indochina nutzen, wenn Einrichtungen, die von unseren Steuergeldern bezahlt wurden, zertrümmert werden? Gegen den Mißbrauch von Steuergeldern wollten diese Herrschaften doch angeblich protestieren.

So wurden diese Abenteurer deswegen zugelassen, und nur deswegen, weil die Unternehmer und ihre Politiker dann sagen können: 'Schaut her, so sind sie, die Kommunisten!', wenn diese Maulhelden wieder mit einer ihrer haarsträubenden volksfeindlichen Aktionen den Arbeitern und dem ganzen Volk schaden.

Die KPD muß erst wiederaufgebaut werden, wozu wir vom ARBEITERBUND FÜR DEN WIEDERAUFBAU DER KPD unseren Beitrag leisten und Dich aufrufen, mit uns mitzukämpfen: für den Wiederaufbau der KPD!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.5 und 8; Rote Pressekorrespondenz Nr.1/2,Dortmund 14.1.1974,S.40; Rote Fahne Nr.3,Dortmund 16.1.1974,S.3; OHA Konkret Nr.2,Osterode 1974,S.2; Rote Information 1. Märzausgabe,Eckernförde 1974,S.7; Kommunistische Arbeiterpresse Blohm und Voss Nr.5,Hamburg 6.2.1974

10.01.1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich von heute (vgl. **.**.197*, **.**.197*):"
ETZERT RED I!

Viele Leser werden wissen, daß wir den Namen Strauß früher anders geschrieben haben, nämlich die beiden SS am Schluß mit Runen, die vor 30 Jahren das Zeichen einer bestimmten faschistischen Schlägerorganisation waren. Wir werden auch in Zukunft sagen, was viele denken: Strauß ist der Totengräber der Demokratie. Wir haben Strauß mit Hitler verglichen, um zu mahnen, zu warenn und zum Kampf gegen ihn aufzurufen. Auch der CSU-Freundeskreis tut das, aber um Strauß zu loben und um seine Führerqualitäten zu empfehlen. UNSER Vergleich hat dem Strauß nicht gepaßt. Er hat die presserechtlich verantwortliche Helge Sommerrock angezeigt. Vor kurzem ist die Genossin, nachdem sie schon einmal freigesprochen war, zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden.

FRANZ-JOSEF STRAU!!

Liebe Kollegin, lieber Kollege, wir bitten um Deine Solidarität, wir bitten Dich um Deine Spende! Hier geht es nicht nur um einen Gerichtsfall: Hier geht es darum, daß die Wahrheit unterdrückt werden soll, weil sie dem Mächtigen schadet! Hier geht es nicht nur um Deine Spende: Hier geht es darum, daß Du auch durch Deine Spende aktiv als Demokrat gegen die Reaktion ankämpfst, damit die Rechte erhalten bleiben, um die vor allem die Arbeiterklasse jahrzehntelang gekämpft hat.

BAYERN DARF NICHT NOCH SCHWÄRZER WERDEN!

Ein Schritt für dieses Ziel:
Brechen wir die absolute Mehrheit der CSU bei den kommenden Wahlen (LTW - vgl. S7.*.1974,d.Vf.)!

Ein weiterer Schritt im Sinne dieses Ziels für heute:
Solidarität mit Helge Sommerrock gegen Strauß! Gib Deine Spende unseren Verteilern oder überweis sie auf unser Postscheckkonto …, München, Helge Sommerrock!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.7

Februar 1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich u.a. aus dem Februar:"
FÜR FREIE GEWERKSCHAFTEN!
NIEDER MIT DEM FASCHISMUS!

Vor kurzem (vgl. 20.12.1973,d.vf.) fiel der spanische Vizepräsident Blanco einem Attentat zum Opfer. Die spanische Regierung konnte die Schuldigen dieses Verbrechens nicht fassen. Daraufhin wurde von den spanischen Faschisten eine kleine Gruppe von aktiven fortschrittlichen Gewerkschaftern verhaftet und bis zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Wir verurteilen dieses Attentat, weil es als ein Akt des individuellen Terrorismus nicht den Faschismus in Spanien beseitigt. Auch hier fühlte sich die Reaktion durch diese Provokation nur stark, um wieder einmal gewaltsam gegen spanische Demokraten vorzugehen.

Gleichwohl wurde durch dieses Attentat und seine Folgen das wahre Gesicht Spaniens deutlich, eines Landes, das zu den von Strauß und seiner CSU gelobten Ländern gehört: Es gibt dort nur eine Staatsgewerkschaft, wie vor 40 Jahren die Deutsche Arbeitsfront (DAF,d.Vf.), wo Streik mit Todesstrafe bedroht wird, wo Gewerkschafter, die zum Beispiel für freie Betriebsräte eintreten, oft jahrelang ins Zuchthaus geworfen werden und dort zum Teil jahrelang, ohne überhaupt einen Prozeß oder ein Urteil bekommen zu haben, fetsgehalten und auch gefoltert werden.

Wer sich über die Situation der spanischen Gewerkschafter näher informieren will, wer das wahre Geischt Spaniens kennenlernen will, kann auch Kontakt aufnehmen mit der Weidener Gruppe der AMNESTY INTERNATIONAL (AI,d.Vf.), Pfarrer Rainer Holl, Bechtsrieth Nr.180, Tel. … .

Die AMNESTY INTERNATIONAL ist keine kommunistische Organisation, sondern in Weiden eine Gruppe von aktiven Demokraten, die sich für die Menschenrechte und gegen die Folter einsetzen. In ihrer Arbeit, die auch vom ARBEITERBUND FÜR DEN WIEDERAUFBAU DER KPD und anderen fortschrittlichen Organisationen und Einzelpersonen unterstützt wird, betreuen sie unter anderem einen spanischen Gewerkschafter, der schon lange ohne Urteil und Prozeß im Zuchthaus gefangen ist.

Für freie Gewerkschaften, nieder mit dem Faschismus!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.8

Februar 1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich u.a. aus dem Februar aus dem GdED-Bereich vom Bundesbahn-Ausbesserungswerk (DB-AW):"
AW: GEHT DOCH RÜBER!

Im AW gibt es nur einen sehr kleinen Teil von Kollegen, die jeden Monat die KOMMUNISTISCHE ARBEITERZEITUNG (KAZ,d.Vf.) kaufen und lesen oder die mit einem 'Grüß Gott und Dankeschön' den ROTEN SCHLÜSSEL von unseren Verteilern freundlich entgegennehmen. Diesen Kollegen gilt zunächst unser Dank, daß sie zum Teil seit Monaten treu unsere Leser geblieben sind und die Nachrichten unserer Zeitungen auch im Werk geduldig bei den weniger fortschrittlichen Kollegen weitererzählen.

An den großen Teil der anderen Kollegen wenden wir uns heute, an den Teil, der den Verteilern immer wieder und meist nicht sehr höflich, geschweige denn freundlich sagt: 'Geht doch rüber!' oder 'Schleicht euch!' usw.

Kollegen, Ihr meint wohl, weil Ihr so hoch (und darüber freun wir uns) in der GdED organisiert seid, daß Ihr deswegen schon Mords-Pfundskerle von klassenbewußten Arbeitern seid, daß Ihr allen Grund zur Zufriedenheit bei Euch im Betrieb haben könnt, daß Ihr den Sprüchen der Mehrzahl Eurer Personalräte blindes Vertrauen schenken könnt.

Zufrieden, stolz, eingebildet sein? Ja, worauf denn?

Ihr, die Ihr uns sagt: 'Geht doch rüber!', Euch sagen wir heut das gleiche: Geht doch rüber, aber zum Personalrat im AW! Oder haltet Ihr es etwa für richtig, wie bei uns der Großteil der Scheißhäuser (keinen andren Namen verdienen sie!) ausschaut, daß dort nur einmal die Woche gscheit sauber gemacht wird? Daß oft kein Papier da ist, so daß man sich irgendwo ein paar Fetzen zusammenklauben muß? Haltet Ihr es etwa für richtig, daß ein Betrieb, der so gut organisiert ist und kampfstark sein KÖNNTE, Hallen hat, durch die der Wind nur so reinpfeift, weil die Fensterscheiben draußen sind, oder weil die Türen nicht dichten? Ist es etwa normal, daß Kollegen, die jetzt im Freien arbeiten müssen, nur selten heißen Tee und zwar zweimal am Tag bekommen, so wie das in vielen Betrieben im Winter, zum Teil öfter als zweimal am Tag, zum Teil sogar Tee mit Rum, durchgesetzt worden?

Geht doch rüber! Aber mal zum CSU- … (eine Zeile unleserlich,d.Vf.) nung, wenn viele CSU-Mitglieder sich jetzt für ein allgemeines Streikvernbot für Beschäftigte von Bahn, Post (DPG-Bereich,d.Vf.) und Öffentlichem Dienst (ÖD, ÖTV-Bereich,d.Vf.) stark machen wollen?

Geht doch rüber! Aber mal zum SPD-Büro! Haut doch mal dort auf den Tisch? Oder stimmt Ihr etwa damit überein, daß der Willy Brandt Euch vor der ganzen westdeutschen Bevölkerung für die Preissteigerungen verantwortlich machen will, weil Ihr jetzt angeblich so hohe Löhne bekommen werdet, nach den 11%?

Geht doch rüber! Aber mal zum Gewerkschaftshaus! Oder haltet Ihr es für richtig, daß die Gewerkschaftsspitze die meisten Bahner dazu verdonnert hatte, daß die andren Kollegen beim Streik für uns die Kastanien aus dem Feuer holen mußten? Daß wir uns von den Kollegen Angestellten was vormachen lassen mußten, von den Angestellten, auf die doch viele von Euch als die 'Federfuchser aus den Büros' verächtlich herabsehn? Daß der Kollege Trautner uns den 'Erfolg' der 11% jetzt im nachhinein schmackhaft machen will? Wo wart Ihr denn, als es darum ging, die Forderung auszuarbeiten?

Wir schließen uns auf gar keinen Fall dem saudummen Gewabel mancher Kollegen 'Wer nix kann, geht zur Bahn!' an. Denn Mut und Kampfkraft haben die Bahner schon immer gehabt, wie die Geschichte der Arbeiterbewegung zeigt, in der die GdED und die Eisenbahner einen ruhmreichen Platz haben.

Aber Ihr, Kollegen, Ihr im AW macht Euch und der Geschichte Eurer Gewerkschaft so jedenfalls nicht allzu viel Ehre, solange Ihr aus Muffe vor der Werkleitung und den reaktionären Hetzern unter den Kollegen unsere Zeitungen wie des Teufels Gebetbuch betrachtet, und solange im Betrieb weiterhin Grabesstille ist. Oder meint Ihr etwa, wenn Ihr die zum Teil noch sehr jungen Genossinnen, die unsere Zeitungen verteilen, anstreitet, daß Ihr Euch damit als klassenbewußte Mannsbilder beweist?"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.10

04.02.1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche von Bauscher bzw. der bayrischen Porzellantarifrunde der CPK (vgl. 14.2.1974):"
BAUSCHER: FÜR DIE VOLLEN 15%

Jawohl! Das war mal eine Betriebsversammlung! Da wurden offene und klare Worte gesprochen, sowohl vom Kollegen Kett als auch vom Kollegen Reiche! Doch den Worten müssen Taten folgen! Stehn wir geschlossen hinter den 15%! Stehn wir geschlossen hinter diesen Kollegen und hinter der Tarifkommission! Nur wenn wir genügend Druck dahintersetzen, können wir unsere Interessen durchsetzen!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.9

18.02.1974:
Die Ortsgruppe Weiden des AB gibt vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihres 'Roten Schlüssels' - Stadt und Land gemeinsam gegen das Monopolkapital! -, die überbetriebliche Zeitung der Ortsgruppe mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Wolf Schmidt, Weiden, mit dem folgenden Leitartikel zum Abschluß der ÖDTR (vgl. 14.2.1974) der ÖTV, DPG und GdED heraus:"

15% - NICHT RUNTERGEHN!

Der Streik bei ÖTV, Post und Eisenbahn wurde mit 11% und mindestens 170 Mark beendet.

Der 11%-Abschluß reicht nicht aus, um das Realeinkommen auch nur zu halten.

Die Mindesterhöhung von 170 Mark ist ein Erfolg des guten Kampfs der Kollegen, die auch bei uns in Weiden tapfer gestreikt haben. Das Zugeständnis von 11% und 170 Mark ist der Kapitalistenklasse und ihrer Regierung nicht sooo schwer gefallen. Es sieht nach viel aus, vor allem die 170 Mark. Für die allergrößte Mehrheit der Kollegen bedeutet das aber verdammt wenig. Denn die verdienen mehr als 1 500 Mark brutto. Rechnet doch mal selbst nach, wieviel durch die höhere Steuerprogression noch echt in Zukunft mehr unter dem letzten Strich auf dem Lohn- oder Gehaltszettel stehen wird!

Und unsere Löhne sind niedriger!

Wie bei der ÖTV, so gibt es auch in unseren Bereichen jetzt nur eine Möglichkeit: Kampfmaßnahmen für 15% und eine gescheite Mindestforderung in Mark und Pfennig. Die Diskussionen um die sehr notwendige Mindestforderung laufen in unseren Betrieben. Die Drucker-Kollegen (DruPa-Bereich,d.Vf.), die ihre Kampfbereitschaft und ihre Kampfstärke vom letzten Jahr noch in bester Erinnerung haben, fordern zum Beispiel als das Mindeste für die Absicherung des Lohns und des Lebensstandards 220 Mark.

Aber machen wir uns nichts vor: So notwendig diese Mindestforderung für uns ist, so hart wird es für uns werden, sie durchzusetzen. Denn die Kapitalisten in unseren Bereichen werden alles versuchen, sogar noch unter 11% abzuschließen. Wir werden noch härter kämpfen müssen, wenn wir uns nicht zum Gespött der Unternehmer machen lassen wollen., wenn wir zurückstecken oder stillhalten.

Lassen wir uns von unserem berechtigten Kampf nicht abhalten, durch Zauderer oder Radlfahrer oder auch Spalter in unseren eigenen Reihen! Lassen wir uns nicht abhalten durch die Versprechungen und Täuschungsmanöver der Regierung und ihrer sauberen Brüder innerhalb der Gewerkschaftsspitze! Lassen wir uns nicht einschüchtern durch Drohungen der Unternehmer, durch ihr Krisengejammer sogar von den Herren über Banken und Konzerne, die im Augenblick im allgemeinen noch nicht den mindesten Grund dazu haben!

Denken wir dran und ziehn wir die Lehre draus: Die Großkonzerne haben im letzten Jahr zum Teil nach eigenen Angaben bis zu 400% Umsatzsteigerung, bis zu 94% Profitsteigerung gemacht! Es gab bisher noch keine Tarifrunde, wo die Kapitalisten vorher nicht genauso gejammert hätten! Die Regierung hat bisher noch in jedem Jahr Stabilität versprochen. Aber sie hält ihr Versprechen nicht, und sie kann es nicht halten, weil es der ganze Kapitalismus nicht halten kann. Kapitalismus ist Krise. Da gibts nichts zum Rütteln. Die Regierung spricht von Maßhalten und Einschränken. Die Herrschaften selbst aber erhöhen sich ihre Gehälter in manchen Posten um sage und schreibe 48%! Sie sagen Reform und Sozialstaat. Sie kürzen die Mittel für den sozialen Wohnungsbau, sie kündigen Erhöhungen für Gas (wie erst vor kurzem wieder bei uns in Weiden), für Strom, Wasser, Post, Fernsehen und Eisenbahn an. Sie spielen wieder mit dem Gedanken, die Mehrwertsteuer zu erhöhen, die Lohnsteuer auf dem Umweg über den Konjunkturzuschlag zu erhöhen usw.

Da KANN es für uns doch nur eine Antwort geben, und die heißt:

Nicht stillhalten!
Nicht zurückstecken!
Für eine richtige Mindesterhöhung!
Für die vollen 15%!"

Berichtet wird aus dem GdEd-Bereich vom DB-AW (vgl. Feb. 1974), aus dem CPK-Bereich von DETAG Weiherhammer (vgl. Jan. 1974, Feb. 1974, 11.2.1974) sowie aus Weiden von Bauscher (vgl. 4.2.1974) und Seltmann (vgl. Jan. 1974) sowie der bayrischen Porzellantarifrunde (vgl. 14.2.1974, 1.3.1974), aus dem GTB-Bereich bundesweit (vgl. Jan. 1974), von einer HBV-Veranstaltung in Weiden (vgl. Jan. 1974), aus dem IG BSE-Bezirk Nordrhein in NRW (vgl. 16.1.1956) und aus Spanien (vgl. 20.12.1974) bzw. von der Spaniensolidarität in Weiden (vgl. Feb. 1974), über die China-Berichterstattung in der 'BRD' (vgl. Jan. 1974) sowie mit der zu kaufenden und zu lesenden 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ) des AB (vgl. Feb. 1974) über die 'BRD' im Nahen Osten (vgl. Jan. 1974).

Die 'Kämpfende Jugend' (KJ) berichtet von den Jugendvertreterentlassungen (vgl. 6.12.1973), der DGB Jugendgruppe (vgl. 25.2.1974), von einem cubanischen Sportler (vgl. Jan. 1974) und dem Parteicharakter der KPD (vgl.
9.1.1974).

Aufgerufen wird zu einer eigenen Veranstaltung (vgl. 5.3.1974) und zur Solidarität mit Helge Sommerrock in München wegen deren Prozeß gegen F.J. Strauß (CSU - vgl. 10.1.1974).

Geworben wird für "Das freie Buch" in Weiden, Pfannenstielgasse 15, wo es "Zeitschriften, Illustrierte, Bücher in deutscher Sprache aus Albanien, China, Korea" gäbe.

Für den Betrieb Witt (HBV-Bereich) erscheint ein:"
RÄTSEL

Was ist der Gegensatz zwischen dem Eiffel-Turm und Witt?
Beim Eiffel-Turm sitzen die größten Nieten UNTEN und beim Witt…"

Enthalten ist auch ein:"
WITZ DES MONATS

Strauß, Brandt und Scheel gehn durch die Einkaufsstraßen und schaun die Auslagen in den Schaufenstern an.

Strauß sieht, daß die Preise für viele Sachen schon wieder gestiegen sind und sagt: 'Wenn die Arbeiter auch in Zukunft gegen diese Inflation protestieren, muß man sie noch mehr an die Kandarre legen!'

Scheel sagt: 'Stimmt doch gar nicht, daß die Sachen so teuer sind. Da, schaut her, ne Hose für 60 Mark, ne Jacke für 70 Mark, n Mantel für 90 Mark. I doch billig!'

Brandt sagt: 'Sei bloß staad, du Depp! Das sind die Preise von der Chemischen Reinigung!'"
Q: Der Rote Schlüssel o.Nr.,Weiden Jan./Feb. 1974

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25.02.1974:
Die 'Kämpfende Jugend' (KJ) des AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche:"
DGB-JUGEND IS WAS LOS

Lehrlinge! Jungarbeiter! In der Gewerkschaftsjugend ist was los! In den nächsten Tagen wird die erste Nummer einer neuen Zeitung der Weidener Gewerkschaftsjugend, die von Lehrlingen und Jungarbeitern gemeinsam und selbständig gemacht wird, herausgegeben. Kommt zur DGB-Jugendgruppe ins Haus der Jugend! macht mit! Erkundigt Euch bei Eurem Jugendvertreter und direkt im Gewerkschaftshaus oder auch bei uns nach den Terminen und Treffpunkten! Kämpfen wir gemeinsam gegen die Unterdrückung durch den Unternehmer oder die Geschäftsleitung oder den Chef und gegen Schikanen durch wildgewordene Meister und Abteilungsleiter!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.5

01.03.1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet von der bayrischen Porzellantarifrunde der CPK (vgl. 14.2.1974):"
Nächste Sitzung: 1.März in Kelheim! Otto, die Kollegen meinen nach wie vor: 15% - Nicht runtergehn!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.9

05.03.1974:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) lud ein:"
VERANSTALTUNG
Dienstag, 5.März 19 Uhr 30
WIR WAREN BEREIT ZUM STREIK

Ein Film über den Lohnkampf der Kollegen von der IG Bergbau-Energie (IGBE,d.Vf.) und ihre Erfahrungen mit Konzernen, Regierung und Gewerkschaftsspitze!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.10

08.04.1974:
Die Ortsgruppe Altötting/Neuötting des AB gibt frühestens in dieser Woche die auf April datierte Nr.13 ihres 'Roten Landboten' (vgl. Apr. 1973, 20.5.1974) heraus. Mit Hilfe der 'KAZ' des AB wird aus Weiden berichtet von Seltmann und Bauscher.
Q: Der Rote Landbote Nr.13,Altötting/Neuötting Apr. 1974

Altoetting 024


01.05.1974:
In Weiden führt der AB zu unbekanntem Zeitpunkt eine Maiveranstaltung durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.46,München Apr. 1974

06.05.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB gibt vermutlich erst in dieser Woche die Nr.13/14 ihres Organs 'Roter Weg' für April/Mai (vgl. 3.3.1974, 27.5.1974) heraus. Eine Beilage erscheint laut Impressum auch für Weiden.
Q: Roter Weg Nr.13/14,München Apr./Mai 1974,S.10

17.06.1974:
Die KPD führt vermutlich in dieser Woche ihren ersten Altgenossentreff (vgl. 28.6.1974) durch, an dem Altgenossen teilnehmen u.a. aus Weiden.
Q: Rote Fahne Nr.26,Dortmund 26.6.1974

Juli 1974:
Die bayrische Rote Schülerfront (RSF) des AB führt, laut AB, einen Kongreß durch (vgl. Dez. 1976), auf dem sie einstimmig die programmatische Erklärung "Ziele und Aufgaben der RSF" verabschiedet. Darin heißt es u.a.:"
Die breiten Massen der lernenden Jugend stehen also, …, in hauptsächlichem Gegensatz zum Monopolkapital, … und habe ein Interesse daran, gegen den Imperialismus, gegen die bestehende Ausbeuterordnung zu kämpfen." Ebenfalls verabschiedet wird ein Statut:"
Bei voller organisatorischer Selbstständigkeit ordnet sich die RSF dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD politisch unter".
Durch die Bildung einer neuen Ortsgruppe in Weiden habe die RSF nun insgesamt 5 Ortsgruppen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.51,München Sept. 1974; RSF-Zentralkollektiv:Ziele und Aufgaben, Statut Rote Schüler Front,Regensburg o.J. (1974)

23.10.1974:
In der Nr.43 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 16.10.1974, 30.10.1974)
veröffentlicht die KPD einen Aufruf zu den Landtagswahlen (LTW) von Altgenossen u.a. aus Weiden.
Q: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 23.10.1974

09.12.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB gibt vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihres Organs 'Roter Weg' (vgl. 27.5.1974) heraus.
Berichtet wird vom Kongreß der RSF mit Mitgliedern und Kandidaten aus acht Orten, auf dem auch die Sympathisantengruppe Weiden zur Ortsgruppe wurde.
Q: Roter Weg Tod eines Anarchisten und Tod eines Richters – beides nützt der Reaktion,München o. J.,S.10

Februar 1975:
Der AB gibt die Nr.56 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Jan. 1975, März 1975) heraus und berichtet von Arbeitslosen in Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.56,München Feb. 1975

März 1975:
Der AB gibt die Nr.57 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Feb. 1975, 6.4.1975) heraus und berichtet von der HBV Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.57,München März 1975

01.05.1975:
In Weiden führt der AB seine Maiveranstaltung in der Gaststätte Deutsche Eiche durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.59,München Apr. 1975

04.05.1975:
Der AB gibt die Nr.60 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 20.4.1975, 18.5.1975) heraus und berichtet von einem Textilbetrieb bei Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.60,München 4.5.1975

30.11.1975:
Der AB gibt die Nr.75 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 16.11.1975, 14.12.1975) heraus.
Die Kämpfende Jugend berichtet aus Weiden vom DGB KV, der HBV-Jugend, der BSE und der IG Chemie (CPK), die in Weiden die größte Gewerkschaft sei.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.75,München 30.11.1975

25.01.1976:
Der AB gibt die Nr.79 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 11.1.1976, 8.2.1976) heraus und berichtet vom Baubetrieb Heinz Schell in Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.79,München 25.1.1976

22.02.1976:
Der AB gibt die Nr.81 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 8.2.1976, 7.3.1976) heraus und berichtet vom eigenen 'Roten Schlüssel' in Weiden, der sich mit der Hutschenreuther-Tochter Bauscher befaßte.
Die Kämpfende Jugend berichtet von den Großhandelskaufleuten an der Berufsschule Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.81,München 22.2.1976

30.04.1976:
In Weiden führt der AB seine Diskussionsveranstaltung zum 1.Mai in der Gaststätte Gänlas am Unteren Markt 6 durch. Davon berichtet auch der KB.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.85,München 18.4.1976;
Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage

01.05.1976:
In Weiden macht der DGB, laut AB, eine Veranstaltung im Josefshaus mit weniger als 200 Teilnehmern. Der AB traf sich bereits zuvor (vgl. 30.4.1976).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.85,München 18.4.1976

14.11.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.100 (vgl. 31.10.1976, 28.11.1976) heraus und berichtet aus aus Weiden von der HBV Jugendgruppe und der HBV bei Witt. Spenden gingen u.a. ein von der Ortsgruppe Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.100,München 14.11.1976

09.01.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.103 (vgl. 12.12.1976, 23.1.1977) heraus. Spenden gingen ein aus Weiden von der AB-OG.

Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.103,München 9.1.1977

März 1977:
In Weiden gibt die Ortsgruppe des AB vermutlich im März eine Ausgabe des 'Roten Schüssels' heraus, die sich u.a. mit dem Bundesbahn-Betriebswerk und der Bundesbahn in Schwandorf befaßt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.108,München 20.3.1977

20.03.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.108 (vgl. 6.3.1977, 3.4.1977) heraus und berichtet aus Weiden von der eigenen Ortsgruppe (vgl. März 1977) sowie von der Bauscher-Tochter Hutschenreuther.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.108,München 20.3.1977

17.04.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.110 (vgl. 3.4.1977, 3.5.1977) heraus. U.a. findet Erwähnung der 'Rote Schlüssel' aus Weiden.
Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet von der Berufsschule Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.110,München 17.4.1977

30.04.1977:
In Weiden will die Ortsgruppe des AB ihre Maiveranstaltung in der Gaststätte Post gegenüber dem Bahnhof abhalten.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.110,München 17.4.1977

01.05.1977:
In Weiden beteiligen sich, laut und mit AB (vgl. 30.4.1977), an der DGB-Maiveranstaltung u.a. Beschäftigte des Bundesbahn-Ausbesserungswerkes (GdED-Bereich) und Berufsschüler.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.110 und 111,München 17.4.1977 bzw. 3.5.1977

Juli 1977:
Vermutlich im Juli gibt die Ortsgruppe Weiden des AB eine Ausgabe ihres 'Roten Schlüssels (vgl. **.**.1977, **.**.1977) heraus, in der sie sich u.a. mit dem Krankenhaus Weiden befaßt, wo u.a. 230 Arbeiter Innen und 150 Schwesternschülerinnen tätig sind.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.117/118,München 26.7.1977

Oktober 1977:
Vermutlich im Oktober führt der AB in Weiden eine Veranstaltung zum 60.Jahrestag der Oktoberrevolution durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.123,München 18.10.1977

01.11.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.124 (vgl. 18.10.1977, 15.11.1977) heraus und berichtet aus vom DGB Weiden und der Post Jugend Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.124,München 1.11.1977

13.12.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr.127/128 (vgl. 3.12.1977) heraus. Ein Leserbrief kommt aus Weiden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.127/128,München 13.12.1977

Der Beitrag wurde am 22.11.2006 erstellt; letzte Änderungen am 25.7.2009.

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