'Der Rote Kreuzberger' - Stadtteilzeitung der KPD/Marxisten-Leninisten

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 5.12.2015


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Im Juli 1974 erschien in West-Berlin "Der Rote Kreuzberger - Stadtteilzeitung der KPD/Marxisten-Leninisten". Unklar ist uns zurzeit, ob es sich hierbei um die Erstausgabe handelte und ob nach dem Juli 1974 noch weitere Ausgaben erschienen. Wir bitten um Informationen bzw. um Ergänzungen.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Juli 1974:
In Berlin-West erscheint, von der KPD/ML herausgegeben, die Zeitung:
"Der Rote Kreuzberger. Stadtteilzeitung der KPD/Marxisten-Leninisten."
Artikel der Ausgabe sind:
- "Gegen kapitalistische Rationalisierung, Arbeitshetze, Lohnraub, Kurzarbeit und Entlassungen. Kampf Klasse gegen Klasse", über die wirtschaftliche Situation in der BRD, bei 'De-Te-We' und woanders
- "Erklärung der KPD/ML in Kreuzberg zur Mieterhöhung bei Altbauten", über Mieterhöhungen zum 1. Juli 1974
- "Genosse Routhier von der Polizei ermordet!", über den Tod des KPD/ML-Mitglieds
- "Nieder mit dem imperialistischen DGB-Apparat. Vorwärts beim Aufbau der revolutionären Gewerkschaftsopposition!", über den "bürokratischen DGB-Apparat" und den Aufbau der RGO
- "Gruppe Rote Fahne verbietet Entlarvung des modernen Revisionismus!"
- "Der Abriss der 'Putte' und die Lehren, die er uns erteilt hat", über den Abriss des JZ 'Putte' im Wedding

Im Artikel "Nieder mit dem imperialistischen DGB-Apparat. Vorwärts beim Aufbau der revolutionären Gewerkschaftsopposition!" wird u. a. gegen die "Gruppe oppositioneller Gewerkschafter" der KPD agitiert, die zum 1. Mai dem "DGB in die Hände gearbeitet haben" und die sich nicht "als Kommunisten in der Gruppe verstehen". Der KBW, so der Artikel weiter, würde sich durch seinen "Wortradikalismus" auszeichnen, aber in der Praxis eine "revisionistische Gewerkschaftspolitik" betreiben. Und die "revisionistische SEW" arbeite "offen mit dem DGB-Apparat Hand in Hand".

Im Artikel "Gruppe Rote Fahne verbietet Entlarvung des modernen Revisionismus!", geht es um einen Diskussionsabend der KPD zum Thema Reform und Revolution, auf der der Redner der KPD es unterlassen habe, den "modernen Revisionismus" als den "Hauptfeind innerhalb der Arbeiterklasse" zu benennen. Auch im "Programmentwurf" der KPD würde der Revisionismus "verniedlicht".

Aufgerufen wird zu "Leserunden" der KPD/ML, jeden Freitag in der Gaststätte "Zur guten Laune" (Oranienstraße).Folgende Themen seien vorgesehen:
- 12.7.74: "UNO-Rohstoffkonferenz und Besuch Nixons in der UdSSR"
- 19.7.74: "Tod dem Faschismus! Rede des Genossen Ernst Aust"
- 26.7.74: "Kulturabend 'Cameradas' von Erich Weinert"

Geworben wird für den "Roten Morgen", die "Peking Rundschau", "China im Bild" , Neues Albanien", "Albanien heute". Kontakte zur KPD/ML: Parteibüro und Buchladen "Roter Morgen" (Berlin, Schererstraße).
Quelle: Der Rote Kreuzberger - Stadtteilzeitung der KPD/Marxisten-Leninisten, West-Berlin, Juli 1974.

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Letzte Änderung: 04.11.2019