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Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 11.3.2008

Materiallage

Hier werden nur einige wenige Dokumente des Archivs der FU Berlin vorgestellt, die auch noch ausschließlich von der KPD stammen. Weiteres vorliegende Material vor allem vom KBW wurde bisher nicht ausgewertet.


Die Organisationen

Kritische Krankenhauspresse, Nr. 1
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Es tritt hier aus erster Hand allein die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) auf, welche sich heftig mit der Sozialistischen Einheitspartei Westberlin (SEW) befehdet, wobei nicht zuletzt die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) den angemessenen Rahmen dafür in Form ihrer Betriebsgruppe und Jugendgruppe am RVK bereitstellt.


Wichtige Themen und Ereignisse

Nachdem die KPD-Aufbauorganisation (KPD/AO) sich offenbar mit Hilfe des PROZ/ML, welches eigentlich zu den Marxisten-Leninisten Westberlin zählen sollte, erfolgreich am RVK verankert hat (vgl. 20.3.1970), berichtet sie immer einmal wieder vom RVK (vgl. 1.8.1970, 5.5.1971, Juni 1971, Sept. 1971), engagiert sich in der ÖTV-Betriebsgruppe (vgl. Okt. 1971), versucht diese in den Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen bei der BVG einzubeziehen (vgl. 17.1.1972).

Bald wird am Rudolf Virchow Krankenhaus die erste Krankenhauszelle der KPD gegründet (vgl. 22.2.1972), die daher durchaus programmatische Aufgaben für den Gesundheitsbereich übernimmt und eine 'Kommunistische Presse' herausgibt, aber auch immer wieder die Spalten der zentralen KPD-Presse füllt (vgl. 28.2.1972), sich nicht nur an der Maivorbereitung (vgl. 25.3.1972, 10.4.1972, 28.4.1972), sondern auch an der Ausdehnung des Einflusses der KPD auf andere Krankenhäuser beteiligt (vgl. 3.4.1972), wo es bald zur Fraktionierung kommt (vgl. 23.8.1972) sowie am bundesweiten Aufbau der RGO (vgl. 21.5.1972). Auch die Zwangsverhältnisse bei Siemens und die daraus resultierenden Gesundheitsgefährdungen der ausländischen Arbeiterinnen werden enthüllt (vgl. 29.5.1972). Die Zelle RVK übernimmt also durchaus vielfältige Aufgaben für die KPD, ist sie doch auch nicht nur die erste Krankenhauszelle, sondern auch die erste Betriebszelle, die nicht im Industriesektor arbeitet.

Aufgrund der Solidarität der ÖTV-Betriebsgruppe am RVK mit Horst Mahler kommt es zum Konflikt (vgl. 26.3.1973), wobei auch die ÖTV zu Ausschlüssen greift (vgl. 2.4.1973, 23.4.1973, 25.4.1973), die Jugendvertreterin entlassen wird (vgl. 12.9.1973, 14.9.1973).

Die Zelle RVK füllt weiterhin oft die Spalten der KPD-Presse, wird dort doch die Auseinandersetzung sowohl mit SEW als auch SPD geführt (vgl. 15.10.1973) und der 1.Mai 1974 aktiv vorbereitet (vgl. 1.4.1974, 8.4.1974, 10.4.1974, 15.4.1974).

Neben der KPD ist auch der KJV am RVK aktiv (vgl. 24.4.1974, 10.5.1974) und die Volksentscheidskampagne der KPD für Polikliniken wird natürlich auch am RVK unterstützt (vgl. 28.10.1974). Die KPD, die nun den 'Eingriff' herausgibt (vgl. 1.6.1975), tritt teils offen auf (vgl. 4.12.1974) und steht offenbar auch im offenen Konflikt mit der SEW (vgl. 2.6.1975, 3.3.1976, 5.7.1976) bzw. der ÖTV-Führung (vgl. 9.12.1974, 14.6.1976). Freunde der KPD werden nicht eingestellt (vgl. 1.12.1976) bzw. nicht übernommen (vgl. 18.10.1976), so dass sich die KPD damals offenbar einer relativ umfassenden Unterdrückung ausgesetzt sah.


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Juni 1969:
Vermutlich im Juni 1969 erscheint in Berlin erstmals die 'Kritische Krankenhaus Presse'.
=Kritische Krankenhaus Presse Nr.1,Berlin o. J. (1969)

20.03.1970:
In Berlin werden auf einer Sitzung der Stadtteiluntersuchungsgruppe der KPD/AO, Berichte über arbeitende Gruppen besprochen, mit denen man vielleicht in's Geschäft kommen könnte.
Vom Wedding findet man u.a. das Proletarierinnen Zentrum - Marxisten-Leninisten (PROZ-ML), welches aus vier Gruppen besteht, davon eine "Medizinergruppe, die Proz 4, die im Virchow-Krankenhaus arbeitet", interessant.
=KPD/AO:P.d.S. am 20.3.70,o.O. (Berlin) o.J. (1970)

01.08.1970:
Die KPD (vgl. 8.10.1971) berichtet vom RVK Berlin (ÖTV-Bereich - vgl. Sept. 1971):"
Das Haus für chronisch Kranke des Rudolf-Virchow-Krankenhauses wurde im August 1970 bezugsfertig."
=Rote Fahne Nr.27,Berlin 8.10.1971,S.9

05.05.1971:
Vermutlich heute gibt die Berliner KPD/AO die Nr.18 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 14.4.1971, 26.5.1971) heraus, die u.a. über das Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding berichtet.
=Rote Fahne Nr.18,Berlin Mai 1971

Juni 1971:
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet aus dem Sommer:"
Im Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK,d.Vf.) war bis zum Sommer letzten Jahres der Kindergarten in einer Woche des Monats auch des Nachts geöffnet, die Kolleginnen mit Kindern machten in dieser Woche zusammen die gleiche Schicht und konnten so ihre Kinder unterbringen. Durch ein Verbot der Senatsabteilung für Jugend und Sport mußte der Kindergarten für die Nachtzeit geschlossen werden, er darf jetzt nur noch in den 'normalen' Zeiten genutzt werden."
=Rote Fahne Nr.38,Dortmund 10.3.1972,S.3

September 1971:
Die KPD (vgl. 8.10.1971) berichtet vermutlich aus dem September vom RVK:"
SCHWESTERNKORRESPONDENZ
STATION FÜR CHRONISCH KRANKE IM RUDOLF-VIRCHOW-KRANKENHAUS:
DAS ELEND DER ALTEN MENSCHEN

Als Schwester am städtischen Rudolf-Virchow-Krankenhaus möchte ich an Hand dieser Korrespondenz aufzeigen, wie im Kapitalismus die Gesundheitspolitik praktiziert wird. Ich will hier zeigen, wie es den alten Menschen ergeht, die sich jahrzehntelang in den Betrieben der Kapitalisten abgerackert haben und nun verbraucht sind.

Das Haus für chronisch Kranke des Rudolf-Virchow-Krankenhauses wurde im August 1970 (vgl. 1.8.1970,d.Vf.) bezugsfertig. Es hat 6 Stationen und könnte 300 Patienten aufnehmen. Bis dahin fehlte eine solche Einrichtung in den überalterten Arbeiterbezirken Wedding und Reinickendorf völlig. Mit chronisch Kranken, also meist älteren Menschen, die sehr lange unter ärztlicher Aufsicht stehen müssen, sind bisher, also nach über einem Jahr, erst zwei Stationen belegt, obwohl viele krank auf diese Betten warten. Doch dem SPD-Senat ist das Schicksal dieser Kranken egal, er will sparen.

Zwei Stationen des Hauses sind nur vorübergehend mit Inneren Abteilungen, deren Häuser im Umbau begriffen sind, eingerichtet. Die übrigen zwei Stationen sind leer, dort stehen eingepackte Betten auf dem Flur, und das, wo der Senat ständig über Bettenmangel jammert. Diese Klage der Senatsbonzen ist pure Heuchelei: weil die SPD-Bürokraten als Diener der Monopole durch systematische Verknappung der Betten und Liegezeitverkürzung die Kosten der ärztlichen Behandlung herunterdrücken.

Medizinische Einrichtungen wie Badeabteilung und Massageraum sind noch keinem Patienten zugute gekommen. Dort verschimmeln die wannen und die Duschen werden wieder ausgebaut. Eine Ausnutzung dieser Einrichtungen würde ja bedeuten, daß mehr Kräfte eingestellt werden müssen, doch oberste Leitlinie der Krankenhauspolitik des SPD-Senats ist sparen. Der großsprecherisch angekündigte Krankenhausneubau in Reinickendorf ist schon wieder gestrichen worden.

Wie sieht es auf den Stationen aus?

Die Kranken, alles Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 75 bis 85 Jahren, liegen zu fünft in einem Zimmer. Die meisten von ihnen sind voll pflegebedürftig. Entlassungen kommen kaum vor, meist ist schon bei der Einlieferung klar, daß dies die Endstation für die Patientinnen ist. Sie haben keine Möglichkeit, ihre persönlichen Dinge irgendwo unterzubringen, ihr persönlicher Bereich ist das Bett und der Nachtschrank. Auf engstem Raum zusammengepfercht, sich immer gegenseitig im Wege, finden diese Frauen keinen Kontakt mehr zueinander, sie verspüren eine größere Einsamkeit als in ihrer Einzimmerwohnung. Nach langer qualvoller Eingewöhnungszeit werden sie apathisch und von da an hört man immer häufiger den Wunsch nach dem Tode.

Natürlich ist die geschilderte Situation nicht zwangsläufig. Wenn es genügend Personal gäbe, das auch die Zeit aufbringen könnte, sich nicht nur um das körperliche Wohl der Frauen zu kümmern, so könnte das Leben dort erträglich sein.

Auf einer Station muß eine Schwester sieben Patientinnen versorgen, die sie ständig beanspruchen. Die Schwestern sind morgens, wenn die Patientinnen endlich ihr Frühstück erhalten, vom Waschen, Bettenüberziehen usw. schon restlos erledigt. Fehlen durch Urlaub oder Krankheit Pflegekräfte, dann bedeutet das für die Patientinnen, die sonst zwei Stunden am Tag auf sein können, daß sie den ganzen Tag im Bett verbringen müssen. Für die Schwestern ist es unmöglich, die Patientinnen ins Freie zu fahren.

Durch die Arbeitshetze ist der persönliche und herzliche Kontakt zwischen Schwester und Patient nicht möglich. Beide leiden darunter. Ein gutes Verhältnis steigert die Genesung des Kranken un steigert die Arbeitsfreude der Schwester.

Gerade auf diesen Stationen liegen viele Frauen, die ihr ganzes Leben in der Fabrik gearbeitet haben. Von ihnen hört man oft den resignierten Ausspruch: 'Ihr jüngeren sollt Euch nicht so sehr abrackern, wenn ihr Ihr kaputt seid, dankt es Euch doch keiner.'

Die Patientinnen sollen ständig in ärztlicher Behandlung stehen, dafür sind auf jeder Station zwei Ärzte vorgesehen. Tatsächlich ist aber auf keiner Station ein Arzt; ärztlich 'betreut' werden die Kranken der beiden Stationen von nur einer Oberärztin.

Hier wird uns deutlich vor Augen geführt, wie katastrophal sich die kapitalistische Gesundheitspolitik des SPD-Senats für die Kranken auswirkt. Menschen, aus denen die Kapitalisten keine Profite mehr schlagen können, sind für sie wertlos geworden. Wert hat für die Kapitalisten nur derjenige, der imstande ist, für sie Mehrwert zu schaffen, dabei ist ihnen gleichgültig, was aus dem Kranken wird, der sein ganzes Leben für sie geschuftet hat."
=Rote Fahne Nr.27,Berlin 8.10.1971,S.9

Oktober 1971:
Die KPD (vgl. 24.5.1972) berichtet vom RVK Westberlin (vgl. 28.4.1972) über die Betriebsgruppe der ÖTV (ÖTV-BG), diese sei "nominell 350 Mitglieder stark, und erst im letzten Oktober gegen den Widerstand der ÖTV-Spitze institutionalisiert" worden.
=Rote Fahne Nr.44,Dortmund 24.5.1972,S.4

17.01.1972:
Die KPD (vgl. 25.2.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche aus Berlin vom gewerkschaftlichen Aktionskreis gegen die Tariferhöhungen bei BVG, BEWAG und GASAG (vgl. 7.1.1972, 10.2.1972) bzw. vom DGB-LBJA:"
GEWERKSCHAFTLICHES AKTIONSKOMITEE AN DER ARBEIT
...
Inzwischen war die Liste gewerkschaftlicher Beschlüsse gegen die Fahrpreiserhöhungen weiter angewachsen:
...
- Betriebsgruppe der ÖTV im Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK,d.Vf.) fassten Beschlüsse unter der Hauptparole:

Verhindert die Fahrpreiserhöhungen bei der BVG!"
=Rote Fahne Nr.37,Berlin 25.2.1972,S.3

22.02.1972:
In Berlin erscheint erstmals die 'Kommunistische Presse' (KP) der Zelle Rudolf- Virchow-Krankenhaus (RVK) der KPD (vgl. **.*.1972) "für die Werktätigen des Rudolf-Virchow-Krankenhauses" mit sechs Seiten DIN A4 und folgendem Inhaltsverzeichnis:
- Tarifpolitik der ÖTV-Spitze: Lohnraub!
- Aufgaben der Zelle RVK
- Bericht einer Patientin
- Vietnam-Artikel
- Kampf der Fahrpreiserhöhung
- Vorschülerinnen-Korrespondenz.
Hierbei handelt es sich um die erste Krankenhauszelle der KPD überhaupt. Die KPD (vgl. 25.2.1972) berichtet:"
DIE KPD NIMMT AM RUDOLF-VIRCHOW-KRANKENHAUS DIE ARBEIT AUF

Den proletarischen Klassenstandpunkt als Vorhut zu vertreten (heißt) nicht nur, den Kampf um die selbständige Organisierung und Vereinigung des Proletariats zu führen, sondern auch unter DEN Schichten die Notwendigkeit des Sozialismus zu propagieren, die durch das Monopolkapital ebenfalls verelenden und zunehmend unterjocht werden. Diese Schichten sind objektiv Verbündete des Proletariats. Sie als solche auch zu organisieren sieht die KPD als wichtige Aufgabe an. (Programmatische Erklärung (vgl. 7.7.1971,d.Vf.))

SCHLUSS MIT DEM GESCHÄFT MIT DER KRANKHEIT - FÜR EINE AUSREICHENDE MEDIZINISCHE VERSORGUNG!

Die steigende Arbeitshetze in den Fabriken und anderen Bereichen fordert wachsende Zahlen an Arbeitsunfällen. Die Berufserkrankungen greifen um sich. Die Krankenstände steigen an,, die Zahl der Frührentnern schnellt in die Höhe: Eine Untersuchung der AOK Baden-Württemberg an 31 000 Versicherten ergab, daß 2/3 aller Werktätigen eine Krankenbehandlung benötigt, jeder fünfte einen Sanatoriumsaufenthalt. Bei jedem siebten wurde eine ihm unbekannt Krankheit festgestellt! (RF Nr.1 (vgl. Berlin - Apr. 1970,d.Vf.)) Die katastrophale Situation in den 'freien Praxen' der niedergelassenen Ärzteschaft, die geringe Arzt- und Facharztdichte in den Arbeitervierteln verglichen mit bürgerlichen ist durch das auf Profitbasis beruhende Funktionieren der Kassenpraxis hervorgerufen. Deshalb organisiert die KPD den Kampf zur Brechung des Monopols der niedergelassenen Ärzteschaft an ambulanter Medizin mit der Forderung:

WIEDERERÖFFNUNG UND AUFBAU STAATLICHER POLIKLINIKEN!

Nicht nur die Mißstände in der ambulanten Medizin verschlechtern die Versorgung im stationären Bereich, im Krankenhaus; vielmehr senkt der SPD-Senat planmäßig die Kosten der medizinischen Leistungen durch Verknappung der Akutbetten, Liegezeitverkürzungen und Verringerung von qualifiziertem medizinischem Personal, um mit diesen eingesparten Geldern zusätzliche Profite von Bauspekulanten und anderen Kapitalisten sicherzustellen.

Das Regionalkomitee (RK,d.Vf.) unserer Partei hat auf der Grundlage dieser Einschätzung und des Voranschreitens der Untersuchungsarbeit in der Region Westberlin beschlossen, am Rudolf-Virchow-Krankenhaus eine Zelle zu errichten: Dieser organisatorische Schritt ist der Ausdruck der konsequenten Anwendung des marxistisch-leninistischen Prinzips von Untersuchen und Organisieren. Das RVK hat für die medizinische Versorgung der Arbeiterklasse und der übrigen werktätigen Schichten im Norden Westberlins hervorragende Bedeutung.

Hier, im Zentralkrankenhaus im Arbeiterviertel, treten in konzentrierter Form die Widersprüche des kapitalistischen Gesundheitswesens auf, die immer stärker den Widerstand der Werktätigen am Krankenhaus hervorrufen, vor allem aber unter denen, die dem Proletariat oder Halbproletariat angehören, den Werktätigen auf den Stationen und in den Operationssälen, von den Putzfrauen bis zur Masse des Pflegepersonals, sowie die Werktätigen in der Küche, Werkstatt, Gärtnerei und Transport.

Der Senat versucht mittels der Verwaltungsspitze am Krankenhaus durch ein entwickeltes System der Spaltung und Disziplinierung den einheitlichen Kampf der Werktätigen zu verhindern. Im Unterschied zu den Kämpfen in der Fabrik, in denen sich Lohnarbeit und Kapital unversöhnlich gegenüberstehen und deren Organisierung die KPD als ihre Hauptaufgabe begreift, ist am Krankenhaus der bestimmende Widerspruch der zwischen diesen Werktätigen und dem kapitalistischen Staatsapparat sowie der Masse der Chefärzte, die ihre reaktionären Sonderinteressen vertreten.

Wichtigste nächste Aufgabe der Zelle RVK wird die Errichtung eines KAMPFPROGRAMMS am Krankenhaus sein, das sich auf das Aktionsprogramm der KPD und die in der Analyse des Ärztestreiks entwickelten Forderungen stützt:
PLANMÄSSIGER BAU VON POLIKLINIKEN FÜR DIE WERKTÄTIGEN!
ABSCHAFFUNG DER KLASSEN- UND PRIVATSTATIONEN IN DEN KRANKENHÄUSERN!
ERSTKLASSIGE BEHANDLUNG FÜR ALLE WERKTÄTIGEN!
AUSREICHENDE AUSBILDUNG ALLER MEDIZINISCHEN FACHKRÄFTE!
KAMPF DEM PERSONALMANGEL!
DURCHSETZUNG DES BETTENSCHLÜSSELS!

Das Kampfprogramm wird das entscheidende Instrument sein, mit dem die Zelle RVK eine einheitliche Front der Werktätigen am Krankenhaus schmiedet: In den Abwehrkämpfen um ausreichende medizinische Einrichtungen, gegen die Verknappung von Akutbetten, gegen die katastrophale Personalnot und die Dequalifizierung der Arbeitskraft wird zugleich immer deutlicher der unversöhnliche Widerspruch zum kapitalistischen Staatsapparat herausgebildet. In diesen Kämpfen werden wir Kommunisten zugleich immer besser die Mitbestimmungsillusionen der Gewerkschaftsspitze und der SEW-Führung als Täuschungsversuche über die wirkliche Klassennatur der kapitalistischen Gesellschaftsordnung entlarven und ihr verräterisches Paktierertum mit der herrschenden Klasse nachweisen. Mit der Forderung nach 'umfassender Rede- und Versammlungsfreiheit der Werktätigen und ihrer Organisationen' und zugleich im Kampf gegen die ärztliche Schweigepflicht dort, wo sie nicht dem Interesse des Patienten dient, sondern dazu dient, Mißstände totzuschweigen, nimmt die Zelle RVK den Kampf um demokratische Rechte am Krankenhaus auf, um den Werktätigen größere Bewegungsfreiheit im Kampf gegen den Staatsapparat zu bieten. Zugleich weisen wir in diesen Kämpfen nach, daß es wirkliche Demokratie für die werktätigen Massen erst dann geben kann, wenn die Arbeiterklasse die politische Macht ergriffen hat.

Der reaktionäre Ärztestreik hat gerade auch in unserem Krankenhaus gezeigt, daß fortschrittliche Kräfte immer Opfer reaktionärer Bewegungen werden - in diesem Fall der Einheit der 'freien Gesamtärzteschaft' als privilegiertem Stand -, wenn sie nicht in allen Klassenkämpfen die Führung der Arbeiterklasse anerkennen."

Die KPD zitiert zentral aus der KP:"
KORRESPONDENZ EINER VORSCHÜLERIN IM RVK
BILLIGE ARBEITSKRÄFTE MIT GUTEN UMGANGSFORMEN

Die meisten Schulabgängerinnen, die wie ich den Beruf der Krankenschwester erlernen wollen, verbinden damit viele Illusionen und falsche Ideale. Diese vergehen einem aber schnell. Da ich wie die meisten anderen noch nicht das vorgeschriebene Alter von 17 Jahren erreicht hatte, bot sich mir als 'Überbrückungszeit' die Vorschule an. Ich hoffte, hier auf die Ausbildung als Krankenschwester vorbereitet zu werden. Was ich lernen sollte, war 'Einführung in die Hauswirtschaft': Dafür geht eine Zeit zwischen einem halben und zwei Jahren drauf. Was mir beigebracht wurde, war täglich acht Stunden in der Hauptküche Kartoffeln schälen, Zwiebeln schneiden oder Gemüse putzen. Zwischendurch wird man auch mal versetzt, z.B. in die Wäscherei, wo die Heißmangel bedient oder Wäsche zusammengelegt werden muß. Daß man dabei viel Neues für seinen zukünftigen Beruf lernt, kann ich nicht behaupten.

Als Vorschülerin bekommt man für diese Arbeit Geld: 120 DM im Monat, wenn man außerhalb des Krankenhauses wohnt 100 DM mehr. Für jede Vorschülerin ist die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft so offensichtlich, daß es nicht verwundert, wenn viele von ihnen schon vor Beginn der eigentlichen Ausbildung als Krankenschwester kündigen. Bis dahin haben sie ihren Zweck als billige Arbeitskraft erfüllt.

Natürlich sieht das in den Berichtsheften ganz anders aus. Diese werden einmal im Monat von den Hauswirtschaftsleiterinnen kontrolliert. Steht dann da 'Kartoffeln schälen, Gemüse putzen' und sonst nichts, dann schreibt man den Bericht eben ein zweites Mal. 'Denn der Bericht muß interessant sein!' Notfalls hilft der freundliche Hinweis, sich 'etwas einfallen zu lassen'.

Man muß ganz klar sagen, daß eine umfassende und sinnvolle theoretische Ausbildung der Vorschülerinnen nicht stattfindet! Dazu fehlt es an der Zeit, die darauf verwendet wird (meist 1/4 Jahr), das zeigt sich aber auch bei der Wahl der Unterrichtsfächer. Ein groteskes Beispiel ist die berühmte 'Ethik': Hier lernen wir korrektes Benehmen bei Tisch und in Gesellschaft, und wir dürfen die gewonnenen Erkenntnisse auch anwenden, z.B. im Personalspeiseraum, wo wir lernen, die Kollegen von der 'richtigen' Seite her zu bedienen.

Für die Vorschülerin ist es nicht leicht, Kritik zu üben. Äußerungen wie 'Sie grinsen so impertinent, daß man ihnen ins Gesicht schlagen könnte', sind nach genossenem Ethik-Unterricht nur schwer zu verdauen. Die Hauswirtschaftslehrerinnen (Frl. Rudow und ehemals Fl. Bollert) haben ein starke Machtposition: sie können die Vorschulzeit verlängern (mit der Begründung, es 'fehle noch an der nötigen sittlichen Reife'), sie können eine Kündigung 'nahelegen' (wegen mangelnder Fähigkeit für den Beruf, bewiesen beim Kartoffelschälen), und außerdem schreiben sie die Zeugnisse, mit denen die Vorschülerin an die Krankenpflegeschule weitergegeben wird und die sie nicht zu sehen bekommt.

Die Vorschülerinnen, die mit diesen Zuständen nicht einverstanden sind, brauchen die Unterstützung der älteren Kollegen! Sie müssen uns bei unseren Hauptforderungen kämpferisch unterstützen:

FÜR EIN SINNVOLLE UND UMFASSENDE THEORETISCHE AUSBILDUNG DER VORSCHÜLERINNEN!
FÜR EINEN MINDESTEXISTENZLOHN VON HEUTE 500 DM FÜR ALLE IN DER AUSBILDUNG BEFINDLICHEN!"
=Rote Fahne Nr.37, 38 und 44,Berlin bzw. Dortmund 25.2.1972, 10.3.1972 bzw. 25.4.1972,S.7, S.2 bzw. S.4

28.02.1972:
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet vermutlich spätestens aus dieser Woche mit Hilfe der:"
KORRESPONDENZ EINER KRANKENSCHWESTER

Ich bin vollausgebildete Krankenschwester, finde jedoch hier in Westberlin in meinem Beruf keine Arbeit, alle meine Bewerbungen scheiterten am Schichtdienst. Dabei wäre ich gerne bereit, Schichtdienst zu arbeiten, die Kranken müssen ja schließlich rund um die Uhr versorgt und betreut werden.

Doch wo soll ich als unverheiratete Frau meinen dreijährigen Sohn während des Nacht- und Spätdienstes unterbringen. Ich habe niemanden, der ihn um 17 Uhr von der Kindertagesstätte (KITA,d.Vf.) abholt, ihm etwas zu essen gibt und ihn schlafen legt. Deshalb kann ich auch nicht als Arzthelferin oder Verkäuferin arbeiten, ich muß um 16 Uhr 30 Arbeitsschluß haben.

Fände ich jemanden, der mein Kind abends noch für ein paar Stunden versorgt, so müßte ich auch etwas dafür bezahlen, doch wo soll ich das Geld hernehmen, die Kindertagesstätte ist für mich schon teuer genug.

Bewerbe ich mich im Schwesternbüro eines Krankenhauses, so ergibt sich für mich immer wieder dieselbe Situation, ich werde nur eingestellt, wenn ich im Schichtdienst arbeite, für mein Kind gibt es jedoch selbst in den wenigen krankenhauseigenen Kindergärten des Nachts keine Unterbringungsmöglichkeit. Eine Oberschwester sagte zu mir: 'Suchen Sie sich doch einen Mann, heiraten Sie ihn, dann haben Sie jemanden der auf Ihr Kind aufpassen kann.' Ich soll mir also einen Babysitter suchen und ihn heiraten, nur weil der Senat keinen Platz für mein Kind schaffen will.

Im Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK - vgl. Juni 1971,d.Vf.) war bis zum Sommer letzten Jahres der Kindergarten in einer Woche des Monats auch des Nachts geöffnet, die Kolleginnen mit Kindern machten in dieser Woche zusammen die gleiche Schicht und konnten so ihre Kinder unterbringen. Durch ein Verbot der Senatsabteilung für Jugend und Sport mußte der Kindergarten für die Nachtzeit geschlossen werden, er darf jetzt nur noch in den 'normalen' Zeiten genutzt werden.

Der Senat hat also kein Interesse daran, dem Schwesternmangel entgegenzuwirken, für ihn bedeuten mehr Schwestern mehr Lohnkosten.

In den Westberliner Krankenhäusern stehen ganze Stationen leer, in Neubauten sind voll eingerichtete Stationen unbelegt, die Betten und die medizinischen Einrichtungen stehen ungenutzt herum, sie verkommen und veralten langsam aber sicher.

Auf den Privatstationen braucht man nicht zu klagen, dort ist die medizinische Versorgung optimal. Gutausgebildete Schwestern sind in ausreichender Zahl vorhanden. Hier können auch ausgefallene Sonderwünsche der Privatpatienten berücksichtigt werden.

DOCH WIE SIEHT ES AUF DEN NORMALEN STATIONEN DER KASSENPATIENTEN AUS?

Dort müssen die Kranken mit völlig überlasteten Schwestern vorlieb nehmen. Der Stationsbetrieb kann nur dadurch aufrechterhalten werden, daß die Patienten den Schwestern zur Hand gehen, indem sie Bettenmachen helfen, Essen austeilen, Pißtöpfe sammeln und ausschütten usw. Kassenpatienten, die eine Behandlung im Krankenhaus dringend nötig haben, werden nicht aufgenommen, obwohl auf den Privatstationen noch Betten für zahlungskräftige Patienten leerstehen.

Um das Chaos im Krankenhaus zu beseitigen, verkürzt der Senat die Liegezeiten, womit er aber das Elend nur verschärft, indem er halbgeheilte Patienten entläßt, um Betten für Wartende frei zu machen.

Obwohl wir also am Krankenhaus dringend gebraucht werden, geht es vielen Kolleginnen so wie mir. Der Senat weigert sich, Unterbringungsmöglichkeiten für unsere Kinder während des Schichtdienstes zu schaffen, und zwingt uns so, unser Geld als ungelernte Arbeitskraft woanders zu verdienen.

AUSREICHENDER BAU VON KINDERTAGESSTÄTTEN FÜR DIE KINDER VON WERKTÄTIGEN FRAUEN!"
=Rote Fahne Nr.38,Dortmund 10.3.1972,S.3

28.02.1972:
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet vermutlich spätestens aus dieser Woche:"
KAPITALISTISCHE GESUNDHEITSFÜRSORGE
BERICHT AUS DER DEUTSCHEN KLINIK FÜR DIAGNOSTIK AG

Während in den Fabriken die Arbeitshetze zunimmt und die Zahl der Unfall- und Berufskranken unter den Werktätigen ständig steigt, begünstigt der Staat der Bourgeoisie den Verfall der öffentlichen medizinischen Versorgung.

'Eine Untersuchung der AOK Baden-Württemberg an 31 000 Versicherten ergab, daß zwei Drittel aller Werktätigen eine Krankenbehandlung benötigt, jeder Fünfte einen Sanatoriumsaufenthalt. Bei jedem Siebten wurde eine ihm unbekannte Krankheit festgestellt.' (Kommunistische Presse Nr.1 für die Werktätigen des Rudolf-Virchow-Krankenhauses/Westberlin (RVK, ÖTV-Bereich - vgl. 22.2.1972,d.Vf.)).

Die staatlichen Krankenhäuser sind mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln nicht in der Lage, die eigentlich notwendige Diagnostik und Behandlung durchzuführen. Die niedergelassene Ärzteschaft mit ihrem Monopol an ambulanter Medizin, mit ihrer unersättlichen Profitgier, die sich in der Beschaffung von immer mehr Krankenscheinen ausdrückt, behindert zusätzlich eine ausreichende medizinische Versorgung.

Daß an den staatlichen Krankenhäusern und den Scheine sammelnden Ärzten die Entwicklung der Produktivkräfte auf dem Gebiet der Medizin vorübergegangen ist, hat die Bourgeoisie bereits selbst erkannt. Sie und ihresgleichen schaffen sich in verstärktem Maße eigene Diagnostik- und Behandlungsstätten, die wie Pilze aus dem Boden schießen.

In Westberlin eröffnete vor einem Jahr (vgl. März 1971,d.Vf.) das Diagnostische Zentrum Berlin, in Düsseldorf und am Tegernsee sind weitere diagnostische Zentren geplant. Als Vorreiter auf diesem Gebiet betätigte sich die deutsche Klinik für Diagnostik (DKD), eine Aktiengesellschaft in Wiesbaden, die bereits vor zwei Jahren ihre Pforten zahlungskräftigen Kranken öffnete. In dem hotelähnlichen Komplex im Villenvorort Bierstadt sind seit damals mehr als 15 000 Patienten untersucht worden. Das entspricht einer täglichen Kapazität von 40 Patienten. Etwa fünfzig Ärzte und die dreifache Anzahl an Schwestern und Pflegern kümmern sich um das Wohl ihrer Gäste, die während der meist dreitägigen Untersuchung in einem benachbarten Luxus-Hotel logieren, das eine unterirdische Verbindung zu den Behandlungsstätten besitzt.

Eine vorbeugende Untersuchung kostet 'nur' 1 800 DM, eine Schwerpunktuntersuchung ist - je nach Krankheit - für 2 000 bis 4 000 DM zu haben. Behandlung ist bei bestimmten Krankheiten möglich, wenn der Patient weitere Tausender auf den Zahlungstisch der Aktiengesellschaft legt.

WER KANN DAS BEZAHLEN?

Ein Blick auf die Patientenlisten zeigt, daß sich in der DKD AG ein repräsentativer Querschnitt aller Schichten der Bourgeoisie versammelt: vom Industrierechtsanwalt und Zuckerimporteur über in Bauland spekulierenden gräflichen Adel bis hin zu den von der Firmenspitze abkommandierten Werksdirektoren und Managern des Siemens-Konzerns (IGM-Bereich,d.Vf.): die Klinik AG bietet den kapitalistischen Bruderunternehmen Sondertarife für jährliche Standarduntersuchungen an ihren Spitzenkräften.

30 Prozent aller Patienten müssen Kassenkranke sein: eine gesetzliche Bestimmung, in deren Genuß nicht die Arbeiterklasse und die anderen werktätigen Schichten des Volkes kommen.

DENN BEVOR EIN AN BERUFS- ODER ANDEREN KRANKHEITEN LEIDENDER ARBEITER SEINEN FUSS ÜBER DIE SCHWELLE DER DKD AG SETZEN DARF, MUSS ER VERSCHIEDENE 'BEDINGUNGEN' ERFÜLLEN:
er muß Mitglied in einer bestimmten Krankenkasse sein, die in der Regel nur beamte und freiberuflich Tätige organisiert. Sein behandelnder Arzt muß die Aussichtslosigkeit jeder weiteren 'normalen' Erkennung und Behandlung von Krankheiten feststellen, so daß eine vernünftige Diagnostik erst dann einsetzt, wenn die jeweilige Krankheit bereits zum Verlust der Arbeitskraft geführt hat. Vorbeugende Untersuchungen sind ohne Eigenbeteiligung überhaupt nicht möglich und Betriebskrankenkassen (BKK,d.Vf.) wie die des Siemens-Konzerns verweigern einfachen Arbeitern und Angestellten die diagnostische Untersuchung gänzlich. Währenddessen tummeln sich die Manager desselben Unternehmens in den privaten Diagnosezentren.

ETWA DREISSIG PROZENT DER PATIENTEN SIND SELBST ÄRZTE: EINE TATSACHE, DIE IN DOPPELTER HINSICHT AUFSCHLUSSREICH IST:

Zum einen gelten diese Vertreter der niedergelassenen Ärzteschaft der DKD AG als Werbeträger unter den Privatpatienten. Sie sind sozusagen Agenten der Aktiengesellschaft, die den Strom zahlungskräftiger Kunden in die richtige Richtung lenken, währenddessen sie den werktätigen Menschen unter ihren Patienten Allerweltsheilmittel verschreiben.

Zum anderen zeigt der rege Zuspruch der ambulanten Ärzte, wie sie ihre eigenen diagnostischen Fähigkeiten einschätzen. In Fachgesprächen zwischen ihnen und den bei der DKD angestellten Spezialisten hört man täglich das Geständnis: die ambulante Medizin ist heute nicht mehr in der Lage, umfassend zu diagnostizieren, sie ist zu einem profitablen Umschlagplatz für Krankenscheine und wertlose Präparate der Pharmaindustrie heruntergekommen.

Ein großer Teil der Ärzteschaft weiß also selbst, daß die im kapitalistischen Staat vorherrschende Organisierung der Medizin keine Zukunft hat. Daraus schlußfolgern diese Herren aber, daß man die öffentliche medizinische Versorgung weiter verkommen lassen soll und die Klassenmedizin in Gestalt der Aktiengesellschaften für Diagnostik fördern. Es ist klar, daß am Ende eines solchen Weges die noch schlimmere gesundheitliche Ruinierung der Arbeiterklasse und der anderen werktätigen Schichten der Bevölkerung stehen muß.

Die KPD erkennt in den diagnostischen Zentren Untersuchungsstätten, in denen die Zentralisierung wichtiger medizinischer Techniken geleistet wird und die das anachronistische Monopolsystem der niedergelassenen Ärzteschaft durchbrechen. Jedoch nur, um an dessen Stelle eine noch höhere Einheit des medizinischen Monopols auf Profitgrundlage zu schaffen.

DIE KPD FORDERT STATTDESSEN DIE WIEDERERÖFFNUNG UND DEN AUFBAU STAATLICHER POLIKLINIKEN UND DIE ABSCHAFFUNG DER KLASSEN- UND PRIVATSTATIONEN IN DEN KRANKENHÄUSERN. EINE ERSTKLASSIGE BEHANDLUNG ALLER WERKTÄTIGEN MUSS EBENSO GARANTIERT SEIN WIE AUSREICHENDE AUSBILDUNG ALLER MEDIZINISCHEN FACHKRÄFTE.

FÜR EINE MEDIZIN IM DIENSTE DES VOLKES"
=Rote Fahne Nr.38,Dortmund 10.3.1972,S.2

25.03.1972:
In Berlin findet, laut KPD, die erste Sitzung des von ihr unterstützten Maikomitees (MK - vgl. 6.4.1972) statt. Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet u.a. von heute:"
Bisher haben sich in Westberlin folgende gewerkschaftsoppositionelle Maiausschüsse gegründet:

AEG-Brunnenstraße, KWU, Siemens, Schering, Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich,d.Vf.), Branchenausschuß für die Werktätigen am Krankenhaus, Branchenausschuß für den Bereich der IG Druck und Papier (DP,d.Vf.)."
=Rote Fahne Nr.40,Dortmund 7.4.1972,S.3

03.04.1972:
Die KPD (vgl. 24.5.1972) bzw. ihre Zelle RVK Berlin (ÖTV-Bereich - vgl. 28.4.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Anfang April führte die KPD ihre erste Veranstaltung für alle im Gesundheitswesen Tätigen in Westberlin durch."
=Rote Fahne Nr.44,Dortmund 24.5.1972,S.4

10.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet aus Berlin vermutlich aus dieser Woche von ihrem MK (vgl. 6.4.1972, 26.4.1972):"
Es bestehen jetzt Maiausschüsse in folgenden Betrieben und Branchen:
AEG Brunnenstraße, DeTeWe, DWM, Borsig, KWU (alle IGM-Bereich,d.Vf.), Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich,d.Vf.), Schering (CPK-Bereich,d.Vf.), SEL, Siemens (beide IGM-Bereich,d.Vf.), Branchenmaiausschuß für die Werktätigen am Krankenhaus, Druck und Papier (DP-Bereich,d.Vf.), Bau (BSE-Bereich,d.Vf.) und Post (DPG-Bereich,d.Vf.)."
=Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972,S.3

28.04.1972:
Im Audimax der TU Berlin will heute die KPD eine Maiveranstaltung durchführen.

Vermutlich auf dieser Veranstaltung äußert sich auch aus dem ÖTV-Bereich die Zelle RVK der KPD (vgl. 28.4.1972).
=Rote Fahne Nr.41 und 44,Dortmund 19.4.1972 bzw. 24.5.1972,S.1 bzw. S.4

28.04.1972:
Die KPD (vgl. 24.5.1972) berichtet vermutlich von ihrer heutigen Mai-Veranstaltung:"
ZELLE RUDOLF-VIRCHOW-KRANKENHAUS
REDE AUF EINER KPD-VERANSTALTUNG

Kolleginnen und Genossen!

Von den Reinigungskräften über die Masse des Pflegepersonals bis hin zu fortschrittlichen Ärzten, die Pflegeschülerinnen und -schüler, die Werktätigen in Küche, Wäscherei, Werkstatt, Gärtnerei und Transport - sie alle haben im Kapitalismus keine menschenwürdige Berufsperspektive, ihrer aller Arbeitskraft wird ausgebeutet. Sie alle spüren am eigenen Leib die Sparmaßnahmen des SPD-Senats, die sich daraus ergebende Verschärfung der Arbeitshetze - so durch die ständige Verringerung der Zahl der Akutbetten, was für die Patienten vorzeitige Entlassung bedeutet - nach dem Motto 'gesund ist wer arbeiten kann', für die Krankenschwestern und Pfleger aber schnellerer Bettenwechsel bei tendenziell immer schwerer kranken Patienten, für das Küchenpersonal dauernde Umstellung der Essens- und Diätpläne, für die Wäscherei erhöhter Arbeitsanfall, für das technische Personal mehr Transport.

Wenn wir als Kommunisten in einem Bereich wie dem der medizinischen Versorgung arbeiten, haben wir also eine doppelte Aufgabe: einerseits den Kampf um die Interessen der Werktätigen im Gesundheitswesen führen, andererseits für das Interesse der Arbeiterklasse und aller übrigen werktätigen Schichten an einer ausreichenden medizinischen Versorgung eintreten. Diese Interessen stimmen nicht automatisch überein!

Können wir z.B. - zur Erleichterung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals - eine Verkleinerung der Stationen fordern, können wir so einfach für eine Verkürzung der Arbeitszeit am Krankenhaus kämpfen? Die isolierte Verwirklichung solcher Forderungen würde als erstes eine Verringerung der Kapazität bedeuten, und damit eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung! Deshalb müssen alle Forderungen gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Werktätigen am Krankenhaus eingebettet sein in ein Kampfprogramm, das diesen Kampf verbindet mit dem Kampf für eine ausreichende medizinische Versorgung der Arbeiterklasse.

Die Forderung nach dem 7-Stunden-Tag am Krankenhaus muß verbunden sein mit der Forderung: Kampf dem Personalmangel - Durchsetzung des Bettenschlüssels, d.h. sie entspricht nur dann dem Interesse der Arbeiterklasse, wenn sie einhergeht mit einer Vergrößerung des Personalbestandes an den Krankenhäusern. Nur auf der Grundlage eines solchen Kampfprogrammes läßt sich ein dauerhaftes Bündnis zwischen Proletariat und den werktätigen Schichten am Krankenhaus herstellen.

Den ersten organisatorischen Schritt zur Herstellung dieses Bündnisses hat die KPD durch die Gründung der Zelle am Rudolf-Virchow-Krankenhaus getan.

Mit der Herausgabe der ersten Kommunistischen Presse (KP - vgl. 22.2.1972,d.Vf.) für die Werktätigen am RVK haben wir die Massenarbeit am Krankenhaus aufgenommen, haben wir die Arbeit am Kampfprogramm durch die Entfaltung der Untersuchungsarbeit vorangetrieben und haben zahlreiche Werktätige als Sympathisanten im Umkreis der Zelle organisiert. Dabei stehen wir bei unserer Arbeit im Krankenhaus in einem ständigen Kampf gegen alle Fronten des Reformismus. Es ist eines, die Fehler des kapitalistischen Systems im einzelnen anzuprangern, es ist ein anderes, für den Sturz des Kapitalismus insgesamt zu kämpfen. Die kleinbürgerliche Linie auch am Krankenhaus ist gekennzeichnet durch Wankelmütigkeit und Unentschlossenheit, durch schnelles Verzagen, und durch einen Individualismus, der sich unfähig zeigt zu proletarischer Disziplin.

Diese kleinbürgerliche Linie findet am Krankenhaus einen natürlichen Nährboden. Im Gegensatz zu den Kämpfen in der Fabrik, in der der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital unmittelbar erfahren werden kann, steht uns am Krankenhaus als direkter Gegner der Staatsapparat und sein Gehilfe, die Verwaltungsspitze, gegenüber. Der Staatsapparat hat im Kapitalismus den Auftrag, weite Teile des Reproduktionssektors zu organisieren, so auch einen erheblichen Teil der medizinischen Versorgung der Werktätigen. Damit ist aber auch die Basis gegeben für Illusionen über den Klassencharakter des Staates, Illusionen über die Reformierbarkeit der medizinischen Versorgung im Kapitalismus.

Wenn wir Sympathisanten organisieren, dann grenzen wir uns scharf gegen alle ständischen, berufsspezifischen Organisationsansätze ab; das Beziehen des proletarischen Klassenstandpunktes, die umfassende Unterstützung der Arbeit der Partei ist oberstes Kriterium der Organisierung im Umkreis der Zelle.

Im Rahmen des Kampfes zweier Linien steht auch unsere unversöhnliche Auseinandersetzung mit den Revisionisten, die am RVK so stark sind wie sonst kaum in einem Krankenhaus in Westberlin. Gegen diese Leute, die im Gespräch mit uns tönen, daß sie doch auch für den Sozialismus und sogar für die Revolution sind, die aber bei der praktischen Arbeit bei jeder Gelegenheit der Verwaltung und der Gewerkschaftsspitze ihre Verläßlichkeit zu beweisen suchen, die sich bei einer Abstimmung über eine Resolution gegen das arbeiterfeindliche Betriebsverfassungsgesetz (BVG,d.Vf.) der Stimme enthalten, die erbittert eine von uns durchgesetzte Resolution gegen die BVG-Fahrpreiserhöhung mit formalen Tricks noch heute für ungültig zu erklären versuchen, die sich dagegen wenden, daß in Flugblättern der ÖTV-Betriebsgruppe (ÖTV-BG,d.Vf.) die Vokabeln 'Lohnarbeit und Kapital' vorkommen, denn die Kollegen seien noch nicht so weit - Gegen diese Leute, die uns gegenüber behaupten, sie wüßten ja auch, daß Mitbestimmung im Kapitalismus nicht zu verwirklichen sei, aber erst müßten die Kollegen dafür kämpfen, damit sie dann, wenn sie sie erreicht haben, erkennen, daß man damit nichts erreicht hat - Gegen den grenzenlosen Opportunismus und Zynismus dieser Leute hat die Zelle RVK von Anfang an entschieden den Kampf aufgenommen. Dabei ist es unser Ziel, die schwankende Mitte zu gewinnen, die Rechten aber zu isolieren.

Die Revisionisten, noch mit Schwankenden, Unentschlossenen zusammen oft in der Mehrheit, spüren unseren wachsenden Einfluß. Seit einigen Wochen ist in den Sitzungen der ÖTV-Betriebsgruppe und des Vorstandes einer der Haupttagesordnungspunkte die Auseinandersetzung mit der Zeitung der Zelle RVK, wobei sich der Wortführer der Revisionisten am RVK in wilden Beschimpfungen und Verleumdungen ergeht, ja sogar selbst vor der offenen Denunziation von Gewerkschaftern nicht mehr zurückschreckt, bei denen er eine Verbindung zur Zelle vermutet. Dieser Mann gebärdet sich wie ein kleiner König, der beleidigt ist, daß man ihm sein Reich strittig macht. Doch das alles rettet die Revisionisten nicht.

Der Prozeß der Klärung wird sich fortsetzen, bis zur endgültigen Isolierung der Wenigen, mit denen eine Einheit nicht möglich ist.

Freunde und Genossen!

Die Gewerkschaftsarbeit ist nicht der einzige, sicherlich aber einer der wichtigsten Hebel unserer Massenarbeit. Die ÖTV vereinigt als einzige gewerkschaftliche Organisation alle Schichten am Krankenhaus. In ihr kämpfen wir um die Überwindung der vielfältigsten Spaltungsmechanismen, die Senat und Verwaltung gegenüber den Werktätigen einsetzen. Die Betriebsgruppe der ÖTV am RVK, nominell 350 Mitglieder stark, und erst im letzten Oktober (vgl. Okt. 1971,d.Vf.) gegen den Widerstand der ÖTV-Spitze institutionalisiert, vereinigt die fortschrittlichsten Kollegen in sich.

Im Rahmen der Vorbereitung eines kämpferischen 1.Mai haben die Mitglieder der Zelle RVK gerade in der Gewerkschaft eine rege Agitation und Propaganda betrieben. Gerade in diesen Wochen ist eine Reihe von neuen Kollegen an uns herangetreten und konnten lose Sympathisanten enger an die Arbeit der Partei herangeführt werden - insgesamt hat sich in diesen Wochen die Zahl der im Umkreis der Zelle arbeitenden Sympathisanten verdoppelt!

Anfang April (vgl. 3.4.1972,d.Vf.) führte die KPD ihre erste Veranstaltung für alle im Gesundheitswesen Tätigen in Westberlin durch. Seitdem haben wir zu einer großen Anzahl fortschrittlicher Kollegen und Sympathisanten der Partei aus fast allen großen Krankenhäusern Westberlins festen Kontakt, darunter befinden sich Gruppen, die in der Gewerkschaftsarbeit schon eine weitgehende Verankerung in der jeweiligen Betriebsgruppe erreicht haben.

Der 1.Mai 1972 bedeutet für die Zelle RVK der KPD einen großen Schritt voran in der Verwirklichung der Parole: Für das feste Bündnis der Arbeiterklasse mit allen unterdrückten Schichten des Volkes im Kampf für die sozialistische Revolution!

Für die Arbeit in der ÖTV im westberliner Rahmen bedeutet dieser 1.Mai:
Vorwärts beim Aufbau der revolutionären Gewerkschaftsopposition! Bauen wir die starke und einheitliche rote Front aller Ausgebeuteten und Unterdrückten gegen Monopolkapital und SPD-Regierung, gegen die Spaltung durch Reformismus und Revisionismus auf!"
=Rote Fahne Nr.44,Dortmund 24.5.1972,S.4

21.05.1972:
An der ersten nationalen Konferenz der der KPD-nahestehenden oppositionellen Gewerkschafter (vgl. 1.10.1972) nehmen, nach eigenen Angaben, über 100 Gewerkschafter aus 9 Gewerkschaften (CPK, IGM, IGBE, DruPa, BSE, ÖTV, DPG, DAG, GEW) und fast 50 Betrieben teil. Es handelt sich hierbei u.a. um folgende Betriebe: RVK Berlin.
=Rote Fahne Nr.44 und 50,Dortmund Mai 1972 bzw. 5.7.1972,S.1f bzw. S.4;
Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr.1,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)


29.05.1972:
Die KPD (vgl. 7.6.1972) erhält vermutlich in dieser Woche aus dem RVK (ÖTV-Bereich) über Siemens die folgende:"
KORRESPONDENZ AUS DEM KRANKENHAUS

VOR EINIGER ZEIT ARBEITETE ICH IM RAHMEN MEINER AUSBILDUNG ZUM ARZT ALS FAMULUS AUF DER FRAUENÄRZTLICHEN ABTEILUNG DES RUDOLF-VIRCHOW-KRANKENHAUSES IN WESTBERLIN. ICH MÖCHTE EUCH VON EINER ERFAHRUNG BERICHTEN, DIE MICH SEHR EMPÖRTE UND MIR AUS EIGENEM ERLEBEN VOR AUGEN FÜHRTE, WOZU WIRTSCHAFTLICHE NOT UND DIE ABHÄNGIGKEIT VOM ARBEITSVERTRAG AUSLÄNDISCHE ARBEITERINNEN TREIBEN KANN.

Schon nach wenigen Tagen auf der Abteilung fiel mir auf, daß mehrere Türkinnen dort lagen, die abgetrieben hatten. In den nächsten Wochen wurden noch eine Reihe weiterer Türkinnen eingeliefert, bei denen entweder schon Abtreibung vorgenommen worden war und nun Komplikationen auftraten oder bei denen eine Abtreibung versucht worden war.

In allen Fällen handelte es sich um sogenannten 'kriminellen Abort' und in allen Fällen war die Abtreibung, wie aus den Folgen zu ersehen, nicht von einem qualifizierten Arzt, sondern von Kurpfuschern durchgeführt worden. Einige Frauen hatten Seifenspülungen machen lassen oder Chinin geschluckt, so daß es zu schweren Vergiftungserscheinungen kam. Bei anderen war mit spitzen Gegenständen die Abtreibung versucht worden, und dabei nicht die Gebärmutter, sondern die Bauchhöhle durch die Scheide angestochen worden und dann die Gebärmutter selbst noch zerstochen worden. Einige kamen mit schwersten Blutungen. In Fällen, bei denen die Abtreibung erfolgt war, traten schwere Entzündungen auf, bis zur allgemeinen Blutvergiftung. Ich habe in den vier Wochen, die ich dort arbeitete, drei Türkinnen an den Folgen der Abtreibung sterben sehen.

Eine Krankenschwester erzählte mir, daß diese Frauen sich meist von anderen Türkinnen oder selbst die Abtreibungsversuche unternehmen würden - und sie wußte auch, was der Grund für diese häufigen Abtreibungen bei türkischen Arbeiterinnen in Westberlin ist. Ich hatte vergeblich versucht, diesen Grund von den Türkinnen zu erfahren, sie gaben mir keine Auskunft, weil sie mir mißtrauten. Auch von den Ärzten hatte ich nichts erfahren, für sie war das ganze ein 'medizinisches Problem', dessen Ursache sie nicht sonderlich interessierte. Der Grund ist: Diese Türkinnen arbeiteten bei Siemens und sie hatten sich durch ihren Arbeitsvertrag verpflichtet, in den ersten zwei Jahren ihrer Beschäftigung nicht schwanger zu werden, andernfalls würden sie gekündigt. Natürlich waren diese Frauen, die zum großen Teil Analphabetinnen waren, nicht über Empfängnisverhütung aufgeklärt, in einigen Fällen waren sie, wie ich bei einem Gespräch mit einem Mann dieser Frauen erfuhr, gar nicht über die Bedingungen dieses Vertrags informiert gewesen.

In ihrer Not, in der Furcht ihre Arbeit zu verlieren, begingen diese Frauen solche Verzweiflungsakte. Sie wagten nicht und waren häufig wegen ihrer mangelnden Sprachkenntnisse nicht in der Lage, einen Arzt zu suchen, der diesen Eingriff durchführen würde. Sie hätten eine solche Abtreibung auch gar nicht zahlen können, denn die Kriminalisierung durch den Paragraphen 218 hat zur Folge, daß die Ärzte, die abtreiben, in der Regel die Notlage der Frauen ausnutzen und erpresserische Preise verlangen.

Ich versuchte damals die Türkinnen, mit denen ich ins Gespräch kam, dazu zu bewegen, gegen die Vertragsbedingungen zu klagen. Sie lehnten jedoch aus Furcht ab. Auch die Ärzte, mit denen ich darüber sprach, äußerten zwar bestenfalls Kritik, waren aber nicht bereit, dagegen irgendetwas zu unternehmen.

Ich berichte Euch heute davon, weil ich nicht annehme, daß diese Zustände verbessert sind. Damals wußte ich nicht, an wen ich mich wenden sollte und was ich als Einzelner dagegen tun könnte. Deshalb wende ich mich an Euch. Eure Zellen im RVK und bei Siemens sollten zusammen etwas gegen diese ausbeuterischen Zustände unternehmen und die Praxis des Konzerns, die Rechte ausländischer Arbeiterinnen mit Füßen zu treten und sie zu selbstmörderischen Verzweiflungstaten zu führen, anprangern."
=Rote Fahne Nr.46,Dortmund 7.6.1972,S.7

16.08.1972:
Die KPD lässt in der heutigen Nr.56 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 9.8.1972, 23.8.1972) u.a. auch die Zelle am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) zu Wort kommen.
=Rote Fahne Nr.56,Dortmund 16.8.1972

23.08.1972:
In der Nr.57 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 16.8.1972, 30.8.1972) wird über die Fraktionierung in der Berliner 'Sozialistischen Krankenhauspresse', einer noch aus APO-Phase kommenden Gruppe, berichtet, die anfangs allerdings 'Kritische Krankenhauspresse' hieß, daß sich eine sog. fortschrittliche Fraktion für die Teilnahme an der Maidemonstration der KPD eingesetzt hätte, um sich schließlich als starke Minderheit abzuspalten. Der Branchenausschuß Krankenhaus des gewerkschaftlichen Maikomitees hätte daraufhin über 40 Mitglieder umfasst. Über die Betriebsgruppe Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) der Sozialistischen Krankenhauspresse heißt es, daß diese lange Zeit führend gewesen sei, sich den ML-Gruppen (soll wohl heißen: den ML Westberlin ) angeschloßen hätte, dem KB (soll wohl heißen: KB/ML Westberlin) nachgelaufen sei um schlußendlich bei der SEW zu landen, über die es bereits einmal geheißen, daß sie am RVK stärker als in anderen Krankenhäusern sei.
=Rote Fahne Nr.57,Dortmund 23.8.1972

04.10.1972:
Die KPD veröffentlicht in der achtseitigen Nr.63 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 27.9.1972, 11.10.1972) u.a. einen Beitrag ihrer Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich) Berlin.
=Rote Fahne Nr.63,Dortmund 4.10.1972

03.01.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.1 (vgl. 20.12.1972, 10.1.1973) heraus, in der u.a. eingegangen wird auf das Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 3.1.1973

31.01.1973:
Die KPD berichtet in der Nr.5 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 24.1.1973, 7.2.1973) über die Tarifrunde im ÖD. In diese griff u.a. der eigene Kampfausschuß (KA) oppositioneller Gewerkschafter im Gesundheitswesen ein. Dieser arbeitet u.a. am Paulinenkrankenhaus und am Krankenhaus Platanenallee wo jeweils auch ÖTV-Betriebsgruppen (BG) gegründet wurden. In diesen arbeitet man auch am Urbankrankenhaus, am Krankenhaus Neukölln, am Klinikum Steglitz, am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK), wo es auch eine Zelle der KPD gibt.
=Rote Fahne Nr.5,Dortmund 31.1.1973

14.02.1973:
Die KPD gibt die Nr.7 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 7.2.1973, 21.2.1973) heraus, in der u.a. eingegangen wird auf die Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.7,Dortmund 14.2.1973

26.03.1973:
Die KPD berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche:"
WESTBERLIN: RUDOLF-VIRCHOW-KRANKENHAUS (RVK):
KAMPF GEGEN POLITISCHE DISZIPLINIERUNG!

Auf der letzten Betriebsgruppenversammlung der ÖTV am RVK verabschiedeten die anwesenden Kollegen eine Resolution des Rote-Hilfe-Komitees (RHK der KPD,d.Vf.) zur Solidarität mit dem von der Klassenjustiz verfolgten Horst Mahler.

Alarmiert durch den freigestellten Personalrat Seehaus, der seinen SPD-Parteigenossen in der Verwaltung vom 'staatszersetzenden' Inhalt der Resolution erzählte und die Namen der Kollegen brühwarm mitteilte, wurde dem Innensenat Bericht erstattet.

Jetzt liegt ein Verweis und die Kündigungsdrohung gegen die Jugendvertreterin und Mitglied des ÖTV-Betriebsgruppenvorstandes vor. Sie hatte die Resolution verlesen. Gleichzeitig fordert der Innensenat die Verwaltung am RVK auf, gegen alle, die dieser Resolution zugestimmt haben, in ähnlicher Weise vorzugehen.

Unter den fortschrittlichen Kollegen, unter den Jugendlichen und auf den Stationen, auf denen die Kollegin gearbeitet hat, löste diese Nachricht helle Empörung aus.

Die Reaktionäre und die SEW-Leute im Betriebsgruppenvorstand schlichen sich davon. Der Personalrat tat als hätte er Watte in den Ohren. Während in allen Abteilungen der Sonderdruck der KOMMUNISTISCHEN PRESSE (vgl. **.*.1973, **.*.1973,d.Vf.) mit der Hauptforderung 'WEG MIT DEM VERWEIS UND DER KÜNDIGUNGSDROHUNG' diskutiert wurde, organisierten die Zelle der KPD am RVK und der Maiausschuß oppositioneller Gewerkschafter eine Unterschriftensammlung als ersten Kampfschritt zur Verhinderung des faktischen Berufsverbots (BV,d.Vf.) der Verweis geht in die Personalakte ein).

In vier Tagen unterschrieben über 100 Kollegen die Protestresolution.

Wie auf der Station 29 und der A 2 setzten sich viele Kollegen extra zusammen, um ihre Stellung zu dieser politischen Disziplinierung zu beraten. Oft versuchten Vorarbeiter und Oberschwestern mit lautem Geschrei oder mit der Erteilung von Redeverbot die Bildung einer Solidaritätsfront zu verhindern. Redegewandte Ärzte rissen das Wort an sich und versuchten von der entscheidenden Frage abzulenken: Wen schützt und wen unterdrückt dieser Staat? Viele hatten die Frage für sich beantwortet: 'Die Sache ist mir zu heiß, ich brauche den Job', und unterschrieben nicht.

Mutig und entschlossen traten die Genossen des Mai-Ausschusses oppositioneller Gewerkschafter auf. Obwohl die meisten von ihnen zum ersten Mal in aller Öffentlichkeit auftraten, sammelten sie in jeder freien Minute Unterschriften und griffen in die Diskussionen ein. Sie wichen nicht zurück, wenn Horst Mahler und die Baader-Meinhof-Gruppe (RAF,d.Vf.) zur Sprache kamen. Sie verteidigten Horst Mahler als entschiedenen Kämpfer gegen den Kapitalismus, verurteilten seine anarchistischen Theorien und erläuterten aus ihrer Arbeit als oppositionelle Gewerkschafter und am Beispiel der KPD den revolutionären Zusammenschluß der Werktätigen.

In der Diskussion über die weitergehenden Kampfschritte stand die Planung einer Protestkundgebung vor dem Haupttor im Vordergrund. Die Genossen der Zelle der KPD überzeugten zweifelnde Mitglieder des Mai-Ausschusses, daß in dieser enormen politischen Bewegung unter den Kollegen eine solche Protestkundgebung nicht heißt, sich von den Massen zu isolieren, sondern sie zu neuen Kampfformen zu führen.

Trotz Polizeiüberwachung, Bespitzelung durch Verwaltungschefs und Personalrat, trotz Polizeifotografen versammelten sich bis zu 100 Kollegen vor dem Haupttor. 40 kamen zur anschließend stattfindenden gemeinsamen Veranstaltung der Zelle der KPD und des Mai-Ausschusses.

- Einberufung einer Personalvollversammlung!
- Öffentliche Rechtfertigung durch Verwaltungsspitze und Personalrat!
- Weg mit dem Verweis und der Kündigungsdrohung gegen die Kollegin D.K.!"
=Rote Fahne Nr.14,Dortmund 4.4.1973,S.4

02.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Berlin das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter 1973 der KPD seine erste Zeitung '1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 17.4.1973) heraus, für die Angela Hoffmann (Jugendvertreterin im Rudolf Virchow Krankenhaus - RVK) verantwortlich zeichnet. Diese bekommt dafür ein Ausschlußverfahren (UVB) aus der ÖTV.

Bekanntgegeben wird, daß das Maikomitee u.a. vom Maiausschuß Rudolf Virchow Krankenhaus gebildet worden sei.
=1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1973

23.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
WESTBERLIN: 70 LEHRER DER GEW BEI DER VERANSTALTUNG DES MAI-KOMITEES!
...
Zum Schluß verabschiedete die Versammlung eine Solidaritätsresolution mit der Kollegin Angela Hoffmann, die aus der GEW ausgeschlossen werden soll, weil sie die GEW-Spitze in der Maizeitung veröffentlichte."

Der letzte Satz erscheint ein wenig unverständlich, besonders da Angela Hoffmann zumeist als ÖTV-Mitglied am Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK) bezeichnet wird.
=Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1973,S.4

25.04.1973:
In Berlin führt, laut KPD, ihr Kampfausschuß Gesundheitswesen eine Maiveranstaltung mit Teilnehmern aus allen großen Krankenhäusern und der Jugendvertretung des Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) durch, die sich u.a. mit dem ÖTV-Ausschluß (UVB) gegen Angela Hoffmann (Jugendvertreterin im RVK) befaßt (vgl. 2.4.1973).
=Rote Fahne Nr.19,Dortmund 9.5.1973

25.04.1973:
Die KPD, vermutlich das Regionalkomitee (RK) Westberlin, berichtet heute über die Gründung von Zellen in der Kreuzberger Manteuffelstraße (vgl. 17.4.1973), im IGM-Bereich bei Krone (vgl. 24.4.1973) und bei Siemens (vgl. 2.4.1973), im ÖTV-Bereich am Krankenhaus Neukölln (vgl. 10.4.1973) und im DruPa-Bereich bei der Bundesdruckerei (vgl. 16.4.1973):"
VORWÄRTS IN DER BOLSCHEWISIERUNG DER PARTEI!

FÜNF NEUE ZELLEN DER PARTEI IN WESTBERLIN AUFGEBAUT!
...
Nach der regionalen Mitgliederversammlung und auf Grundlage des Rechenschaftsberichts des Regionalkomitees konnte im März 1972 die Auflösung der Stadtteilgrundorganisationen als Übergangsformen in die Tat umgesetzt werden. In Neukölln/Kreuzberg, in Moabit und im Wedding konnten die Stadtteilleitungen als neue untere Leitungsebene eingerichtet werden. Vier neue Zellen wurden gegründet, darunter die erste Straßenzelle (Stephanstraße (vgl. 10.3.1973,d.Vf.)) und die erste Krankenhauszelle (Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK im ÖTV-Bereich,d.Vf.)) der Partei.

Gerade in diesen Wochen, in denen eine große Zahl erfahrener Kader die Region verließ, wurde deutlich, worin die Kraft einer wirklich bolschewistischen Partei besteht, was der Demokratische Zentralismus und die dialektische Einheit von Untersuchungen führen, Organisieren und Klassenkampf bedeuten. So führte uns die Feststellung 'Es fehlt an Menschen' nichts ins Lamentieren, sondern zur Ausdehnung unserer Aktivitäten und zur Verbesserung der Ausbildung und Qualifizierung innerhalb der Partei".
=Rote Fahne Nr.17,Dortmund 25.4.1973,S.8

29.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 23.5.1973, 6.6.1973) heraus und berichtet darin u.a. über die Zelle im Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK), wo es auch eine ÖTV-Betriebsgruppe und eine Gruppe Oppositioneller Gewerkschafter (GOG) gibt.
=Rote Fahne Nr.22,Dortmund 29.5.1973

04.07.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.27 (vgl. 27.6.1973, 11.7.1973) heraus und berichtet u.a über das RVK.
=Rote Fahne Nr.27,Dortmund 4.7.1973

19.07.1973:
Die 'Kommunistische Presse für die Werktätigen am Krankenhaus' - Zeitung der Zelle Städtische Kliniken Dortmund der KPD erscheint erstmals (vgl. 7.7.1973, Aug. 1973). Der zweite Artikel behandelt das KHG:"
EIN SOZIALDEMOKRATISCHES AUSBEUTUNGSGESETZ:
DAS KRANKENHAUSFINANZIERUNGSGESETZ
...
Von anderen Krankenhäusern, z.B. dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK,d.Vf.) in Westberlin, wo schon seit längerer Zeit eine Zelle unserer Partei arbeitet, wissen wir, daß Planstellen gestrichen werden, daß es keine Einmalnadeln und -spritzen mehr gibt, daß die Liegezeiten in einem neuen Anlauf nochmals rapide verkürzt werden.

Das sind alles Sparmaßnahmen, die auf Kosten der medizinischen Versorgung und auf Kosten des Krankenhauspersonals gehen."
=Kommunistische Presse - Städtische Kliniken Dortmund Nr.1,Dortmund 19.7.1973;
Rote Fahne Nr.33,Dortmund 15.8.1973


15.08.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.33 (vgl. 8.8.1973, 22.8.1973) heraus und berichtet u.a. von der eigenen Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) Berlin.
=Rote Fahne Nr.33,Dortmund 15.8.1973

05.09.1973:
In Berlin will, laut und mit KPD, der Kampfausschuß Gesundheitswesen, der u.a. im Paulinenkrankenhaus, Klinikum Steglitz, Krankenhaus Neukölln, Krankenhaus Mariendorfer Weg, Urbankrankenhaus und Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) tätig ist, eine Veranstaltung bei Max und Moritz durchführen.
=Rote Fahne Nr.36,Dortmund 5.9.1973

12.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.37 (vgl. 5.9.1973, 19.9.1973) heraus. Es berichten die Initiativkomitees gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße u.a. aus Berlin u.a. vom Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.37,Dortmund 12.9.1973

14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973), treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche, u.a. vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) Berlin.
Das Komitee gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus, für die Karin Lehmann in Remscheid verantwortlich zeichnet.

Darin wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen u.a. beim RVK.
=NKAJgpEuGa:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid 1973;
Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973


15.10.1973:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt vermutlich in dieser Woche ihre auf Oktober datierte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' Nr.8 (vgl. 10.9.1973, Feb. 1974) heraus. Aus der ÖTV wird berichtet von der Betriebsgruppe Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK), in der neben der KPD auch die SEW und die SPD vertreten sind.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973

24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus und berichtet u.a. über die Jugendvertretung (JV) im Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973

14.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.46 (vgl. 7.11.1973, 20.11.1973) heraus. Zu Wort kommt auch die Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.46,Dortmund 14.11.1973

25.11.1973:
In Berlin findet, laut und mit KPD, eine Konferenz oppositioneller ÖTV'ler statt, mit ca. bis über 50 Teilnehmern aus der ganzen 'BRD' und Berlin. Hauptsächlich seien diese im Gesundheitswesen (in insgesamt 12 Krankenhäusern, u.a. Urbankrankenhaus, Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK), Klinikum Steglitz, Kinderklinik Charlottenburg und Paulinenkrankenhaus in Berlin sowie aus NRW von der Uniklinik Bonn), aber auch im Bereich Erziehung, in der Sozialarbeit, in der Verwaltung und in Wissenschaft und Forschung tätig."
=N.N.:Resolutionsentwurf für die zentrale Konferenz oppositioneller ÖTV-Gewerkschafter im Gesundheitswesen in Westberlin am 25.11.1973,o.O. o.J. (1973);
Rote Fahne Nr.48,Dortmund 28.11.1973;
KPD-Gewerkschaftsabteilung:Gegen Lohnraub und Arbeitshetze,Dortmund 1974


19.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.51/52 (vgl. 12.12.1973, 3.1.1974) heraus. Aus der Hauptabteilung Gesundheit der ÖTV Berlin wird u.a. berichtet von der Betriebsgruppe Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 19.12.1973

Februar 1974:
Der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) der KPD seinen 'Schulkampf' Nr.2 (vgl. Jan. 1974, März 1974) heraus.
Aus Berlin wird u.a. berichtet von der Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) des KJV.
=Schulkampf Nr.2,Dortmund Feb. 1974

20.02.1974:
In der Nr.8 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 13.2.1974, 27.2.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Tarifrunde im ÖD, u.a. mit dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding.
=Rote Fahne Nr.8,Dortmund 20.2.1974

27.02.1974:
In der Nr.9 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.2.1974, 6.3.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Tarifrunde im ÖD, u.a. mit dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding.
=Rote Fahne Nr.9,Dortmund 27.2.1974

April 1974:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) Nr.2 (vgl. 18.2.1974, Okt. 1974) heraus. Über die Öffentlicher Dienst (ÖD) Tarifrunde (ÖTR) in Berlin wird u.a. berichtet vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.2,Dortmund Apr. 1974

01.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD (vgl. 25.3.1974) erstmals seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. aus dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1974

08.04.1974:
In Berlin wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Offener Brief an die SEW für eine Beteiligung an der DGB-Demonstration durch ÖTV-Mitglieder verfaßt, der auch u.a. unterstützt werde von ÖTV-Mitgliedern aus dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.16,Dortmund 17.4.1974;
1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1974


08.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.2 (vgl. 1.4.1974, 15.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. aus dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.2,Berlin 1974

08.04.1974:
In Berlin-Wedding verabschiedet die ÖTV Betriebsgruppe (BG) Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) vermutlich in dieser Woche, laut KPD, eine Resolution gegen die Räumung des Jugendzentrums (JZ) Putte (vgl. 4.4.1974).
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1974

10.04.1974:
In der Nr.15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.4.1974, 17.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit dem Berliner Maikomitee (MK), in dem u.a. Mitglieder der ÖTV vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) tätig seien.
=Rote Fahne Nr.15,Dortmund 10.4.1974

15.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.3 (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. aus dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) aktiv. Berichtet wird u.a. aus der ÖTV von der Betriebsgruppe Rudolf Virchow Krankenhaus (BGRVK) (vgl. 8.4.1974), aber auch über Schüler und Lehrlinge.
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1974

24.04.1974:
Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr.8 (vgl. **.*.1974, 8.5.1974) heraus. Spenden kamen u.a. aus Berlin u.a. vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Kämpfende Jugend Nr.8,Dortmund 24.4.1974

10.05.1974:
In Berlin besuchen, nach eigenen Angaben, etwa 200 Jugendliche die Veranstaltung des KJV der KPD zu den Jugendvertretungswahlen (JVW), u.a. aus dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) aus dem ÖTV-Bereich.
=Rote Fahne Nr.20,Dortmund 15.5.1974

12.06.1974:
In der Nr.24 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.6.1974, 15.5.1974) berichtet die KPD u.a. aus Berlin vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) u.a. über die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB), dort wurde auch für den eigenen Parteitag gespendet.
=Rote Fahne Nr.24,Dortmund 12.6.1974

24.07.1974:
In der Nr.30 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.7.1974, 31.7.1974) berichtet die KPD aus dem Berliner ÖTV-Bereich u.a. von der Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.30,Dortmund 24.7.1974

28.10.1974:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche über die Initiative Volksentscheid für Polikliniken, daß diese bereits Ausschüsse gegründet habe in Charlottenburg, Kreuzberg, Lichterfelde, Moabit, Neukölln, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Steglitz, Tempelhof, Wedding und Zehlendorf sowie an den Unis. Unterstützt werde der Volksentscheid auch durch die GEW Mandatsträger in Neukölln, durch den Bund gewerkschaftlicher Ärzte (BgÄ) der ÖTV, durch den ÖTV-VLK am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) und die dortige Jugendgruppe, durch den ÖTV Bezirk Kreuzberg und die IGM Jugendgruppe AEG Brunnenstraße. In der Initiative würden nun auch der KB und das Kampfkomitee gegen politische Disziplinierung fortschrittlicher und kommunistischer Lehrer mitarbeiten. In den Stadtteilausschüssen würden durchschnittlich 30 bis 40 Personen mitarbeiten. Veranstaltungen fanden statt in Charlottenburg mit 90, in Moabit mit 60 und im Wedding mit über 50 Teilnehmern. Die Gründungsveranstaltung der Volksambulanz wurde von über 80 Personen zumeist aus dem Gesundheitswesen besucht, so daß deren Kollektiv jetzt über 50 Mitglieder habe.
=Rote Fahne Nr.45,Dortmund 6.11.1974

13.11.1974:
In der Nr.46 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.11.1974, 20.11.1974) berichtet die KPD über die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) u.a. vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.46,Dortmund 13.11.1974

04.12.1974:
In der Nr.49 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.11.1974, 11.12.1974) stellt die KPD werden von den eigenen Kandidaten zu den Abgeordnetenhauswahlen (AW) u.a. eine Krankenpflegeschülerin am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich) vor.
=Rote Fahne Nr.49,Dortmund 4.12.1974

09.12.1974:
In Berlin wird am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK), laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Ausschlußverfahren aus der ÖTV aufgrund der Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) eingeleitet.
=Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 18.12.1974

03.02.1975:
Gegen die Mordattentate im IGM-Bereich (vgl. 29.1.1975) auf Heinz Scholz von der Vulkanwerft Bremen und **** Dreisbach von Opel Rüsselsheim wird von der KPD nahestehenden Personen spätestens Anfang dieser Woche der folgende Text verfaßt:"
PROTESTERKLÄRUNG
...
Karin Kaiser, Vertrauensfrau, Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK,d.Vf.); Evelin Ca. ..., Vertrauensfrau, Rudolf-Virchow-Krankenhaus".
=KPD-OL Dortmund:Zeitung,Dortmund o.J. (1975),S.3;
Rote Fahne Nr.5,Dortmund 5.2.1975,S.*


01.06.1975:
Die Zelle der KPD am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) und Kinderkrankenhaus in Berlin-Wedding gibt einen Sonderdruck ihres 'Eingriff' (vgl. **.*.1975, **.*.1975) heraus.
=Rote Fahne Nr.24,Köln 18.6.1975

02.06.1975:
Am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding setzen sich, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zwei SEW-Mitglieder im Personalrat für die Kündigung von KPD-Anhängern ein.
=Rote Fahne Nr.23,Köln 11.6.1975

25.06.1975:
In der Nr.25 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 18.6.1975, 2.7.1975) berichtet die KPD aus Berlin u.a. aus dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich).
=Rote Fahne Nr.25,Köln 25.6.1975

03.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 3.3.1976, 10.3.1976) heraus.
Aus Hamburg wird berichtet über das Berufsverbot (BV) von Prof. Jochen Hiltmann an der HBK bzw. dessen Offenen Brief (vgl. Nov. 1975) gegen die 'Einheit' der DDR (vgl. Okt. 1975), dem MSB Spartakus der DKP an der HBK (vgl. Mai 1975), wo gegen Berufsverbote gekämpft wird (vgl. 21.5.1975), während sich der MSB dafür - zumindest gegen Hiltmann - einsetzte, genauso wie die SEW in Berlin gegen Margot Mühlhansel (GEW-Bereich) an der Fritz Karsen Schule und gegen Karin Kaiser am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich).
=Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

02.06.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 26.5.1976, 9.6.1976) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet aus der ÖTV Jugendgruppe am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in der die SEW vertreten ist.
=Rote Fahne Nr.22,Köln 2.6.1976

14.06.1976:
Vermutlich in dieser Woche findet, laut KPD, der ÖTV-Gewerkschaftstag in Hamburg statt. Die KPD berichtet aus diesem Anlaß von den über 100 Ausschlüssen aufgrund der UVB im Jahre 1975, u.a. in Berlin u.a. am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.25,Köln 23.6.1976

05.07.1976:
Am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) in Berlin-Wedding, wo es laut der Zelle der KPD, in den letzten fünf Jahren bereits fünf Berufsverbote (BV) gegeben habe, kommt es vermutlich in dieser Woche zu zwei neuen Berufsverboten gegen Medizinische Assistenten, wegen Mitgliedschaft in der LgdI der KPD einerseits und Kandidatur für den KSV der KPD andererseits. Die SEW trete in beiden Fällen für das Berufsverbot ein.
=Rote Fahne Nr.28,Köln 14.7.1976

25.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.34 (vgl. 18.8.1976, 1.9.1976) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet von der medizinischen Versorgung in Ostberlin (DDR) und Westberlin, wobei u.a. auf das Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) eingegangen wird.
=Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976

06.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.40 (vgl. 29.9.1976, 13.10.1976) heraus, Wahlspenden gingen u.a. ein aus Berlin vom Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.40,Köln 6.10.1976

18.10.1976:
Am Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) Berlin wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche bekannt, daß ein Mitglied der Jugendvertretung wegen Mitgliedschaft in der LgdI der KPD nicht übernommen werden soll.
=Rote Fahne Nr.43,Köln 27.10.1976,S.5

03.11.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.44 (vgl. 27.10.1976, 10.11.1976) heraus. Wahlspenden gingen u.a. ein aus Berlin von der Zelle Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK).
=Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976

01.12.1976:
Die KPD (vgl. 5.1.1977) berichtet vom Berliner Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK), daß heute zwei medizinische Assistenten nicht eingestellt worden seien, wobei bei einem die Mitgliedschaft in der LgdI der KPD, beim anderen die Kandidatur für die Liste Dem Volke Dienen an der Uni als Grund gedient habe.

Während die SEW gegen die Einstellung sei seien vom Solidaritätsausschuß an der Uni über 300 Unterschriften gesammelt worden und 100 Studenten hätten eine Demonstration durchgeführt.
=Rote Fahne Nr.1,Köln 5.1.1977

16.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.7 (vgl. 9.2.1977, 23.2.1977) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet aus dem ÖTV-Bereich vom RVK, u.a. über die SEW.
=Rote Fahne Nr.7,Köln 16.2.1977

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