Rote Presse-Korrespondenz, 2. Jg., Nr. 83 (25.9.1970)

25.09.1970:
Die Nr. 83 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Aufruf zur Solidaritätsdemonstration für das palästinensische Volk und seine revolutionären Streitkräfte
- Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes gegen den US-Imperialismus, den Zionismus und die arabische Reaktion
- Für ein sozialistisches Studium - Theorie und Praxis im Dienst des Proletariats
- Drei Stellungnahmen zu Rote Hilfe - Genossenschutz (Stellungnahme der Mehrheitsfraktion des Sekretariats der Roten Hilfe, Stellungnahme der Projektgruppe Technik, Stellungnahme der Rotzjur/Rotzmed).

Im Artikel “Für ein sozialistisches Studium - Theorie und Praxis im Dienst des Proletariats” heißt es einleitend u. a.: „Wir werden die Differenzen mit der KPD/AO und den Gruppen, die ‚im Dienste und unter Führung‘ (KPD/AO HS-Thesen RPK 63, S. 4) dieser Organisation stehen, unerbittlich aufdecken und austragen, wie es sich Liebknecht und das Hochschulkollektiv Rotzeg/Rotzmed wünschen. Gerade weil wir das wollen, weil es uns um die Offenlegung der verschiedenen Positionen geht, haben wir der Veröffentlichung des ‚Vorschlages von Rotzök, Rotzbau, Rotzing, Rotzeph‘, RPK 82, S. 6-9) nicht zustimmen können, vielmehr schon bei der Vorlage im Initiativkomitee angekündigt, dies Papier so zu überarbeiten, dass es ohne Kenntnis der Diskussionen und Protokolle des Initiativkomitees verständlich ist und die ideologischen Differenzen, die in der Tat bestehen, nicht durch einen Wust von längst geklärten Missinterpretationen verwaschen werden. ‚Ätzende Kritik bis in die letzte Phase‘ heißt für uns nicht gieriges Erhaschen von missverständlichen Formulierungen, heißt nicht, klärende Diskussionen darüber zu verschweigen, sondern heißt für uns, das Ziel des Kampfes zweier Linien - die Vereinheitlichung - nicht aus dem Auge zu verlieren und deshalb Aufdeckung, nicht Verwaschen von politischen Differenzen …

Kaderorganisation und Massenorganisation: Die KPD/AO betont in ihrer Plattform (RPK 56/57 S. 2) zu recht, dass noch keine revolutionäre Organisation den Anspruch erheben könne, sich KPD zu nennen, da die Verankerung der zukünftigen Partei in den Massen gerade erst ihren Anfang nimmt. Es gibt also die Partei des Proletariats noch nicht. Außerdem kann noch keine der Parteilinien von sich sagen, sie habe die Richtigkeit ihres Ansatzes bereits in den Massenkämpfen erwiesen, so dass auch von einer einheitlichen proletarischen Linie nicht die Rede sein kann. Hinweise darauf finden sich in den Plattformen der KPD/AO und der PL/PI.

Ausgehend von dieser Tatsache kann es nur als ein demagogischer Trick bezeichnet werden, wenn die AO und die ihr dienenden Roten Zellen jegliche studentische Aktivität (Rote Hilfe, Vereinheitlichung der Roten Zellen, Kampagnen) entweder abzuwiegeln oder mit dem Hinweis zu blockieren versuchen, das könne alles nur unter der Führung der Partei des Proletariats geschehen. Sozialisten unter den Studenten, die nicht nur abstrakt begriffen haben, dass das Proletariat die Führung der Kämpfe innehaben muss, sich in Roten Zellen organisiert haben und aktiv den Aufbau der Organisation des Proletariats unterstützen, dürfen nicht in den Fehler verfallen, diese Arbeit mit dem Hochschulkampf gleichzusetzen oder den Hochschulkampf zugunsten dieser Arbeit zu liquidieren.“

Die Aufgabe der Sozialisten an der Hochschule müsse es sein, „die nach wie vor bestehenden Widersprüche durch Aktionen so zu eskalieren, dass durch die über die partiellen Angriffspunkte hinausweisenden Parolen politische Entscheidungen großer Teile der Studenten für eine sozialistische Perspektive möglich gemacht werden“. Der richtige Weg sei, eine „sozialistische Perspektive in die Hochschulkämpfe hineinzutragen“.

In „Drei Stellungnahmen zu Rote Hilfe - Genossenschutz“ werden veröffentlicht:
- Stellungnahme der Mehrheitsfraktion des Sekretariats der Roten Hilfe
- Stellungnahme der Projektgruppe Technik
- Stellungnahme der Rotzjur/Rotzmed.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Westberliner Buchladen Kollektive (West-Berlin)
- Oberbaumverlag Berlin. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 83, West-Berlin, 25.9.1970.

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