Rote Presse-Korrespondenz, 3. Jg., Nr. 148, 31.12.1971

31.12.1971:
Die Nr. 148 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam! Gemeinsame Erklärung der Teilnehmer der Konferenz der Liga gegen den Imperialismus am 18./19. Dezember in Bonn
- Der Kampf für den Aufbau der Kommunistischen Partei erfordert den Kampf gegen den Opportunismus und seinen organisatorischen Ausdruck: das Zirkelwesen. Erklärung der Proletarischen Front
- RKP 146/147 beschlagnahmt
- Ökonomismus und Rechtsopportunismus in der Metalltarifrunde - die legitimen Kinder des SALZ

- Im Artikel „Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam!“ heißt es einleitend: „Am 18. und 19. Dezember fand in Bonn eine Konferenz der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS mit einer Reihe befreundeter Organisationen statt. Auf dieser Konferenz wurde auf Vorschlag der LIGA über die Durchführung einer langandauernden Aktivität zur Festigung des Hinterlandes der vietnamesischen Revolution, der Demokratischen Republik Vietnam (DRV), beraten. Die nachstehende Resolution wurde von allen Teilnehmern der Bonner Konferenz verabschiedet. Einige Organisationen waren als Beobachter anwesend und beraten gegenwärtig, ob sie die im Januar und Februar im Bundesgebiet und Westberlin stattfindenden Solidaritätsaktionen mit durchführen werden. Die jetzt stattfindenden Mord- und Zerstörungsangriffe durch die US -Imperialisten zeigen, wie notwendig die verstärkte Solidarität für die DRV und den Kampf der indochinesischen Völker ist. Die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS wird alle Kräfte aufbieten, um gemeinsam mit befreundeten Organisationen den Kampf der Völker Indochinas gegen die US-Imperialisten und ihre Marionetten in den nächsten Monaten noch entschiedener zu unterstützen.“

Unterzeichner der Erklärung sind:
- Liga gegen den Imperialismus
- KSV
- Oberschülerkommission des KSV
- Arbeitskollektiv Antiimperialismus, Lüneburg
- Sozialistische Oberschüler Helmstedt und Schöningen
- Aktionsgruppe junger Arbeiter- und Lehrlinge Helmstedt und Schöningen
- Sozialistische Oberschülerorganisation Hannover
- Zentralrat der Düsseldorfer Oberschüler
- Unikollektiv der Roten Zellen an der Uni Bonn und PH
- Gruppe Kommunistischer Pädagogen, Marburg
- Kommunistische Jugend (Nahe/Mosel)
- Sozialistische Basisgruppe Schaumburg
- Schulkollektiv Markgrafengymnasium, Karlsruhe
- Rote Zelle Medizin, Erlangen
- Antiimperialistisches Komitee, Erlangen
- Zentralverband der Roten Zellen, München
- Sozialistisches Zentrum, Hof.

Im Beitrag „Der Kampf für den Aufbau der Kommunistischen Partei erfordert den Kampf gegen den Opportunismus und seinen organisatorischen Ausdruck: das Zirkelwesen. Erklärung der Proletarischen Front“ heißt es u. a.: „Kolleginnen und Kollegen!
Mit der Ausgabe Nr. 28 der ROTEN FAHNE hat die PROLETARISCHE FRONT (PF) die Unterstützung der propagandistischen Arbeit der KOMMUNISTISCHEN PARTEI DEUTSCHLANDS (KPD) in Hamburg aufgenommen. Die Proletarische Front wird den von der KPD gewiesenen und in ihrer Programmatischen Erklärung niedergelegten Weg entschieden unterstützen. Sie wird mit aller Entschlossenheit und unbeirrbar dafür eintreten, dass immer mehr fortschrittliche Menschen in unserem Land die Richtigkeit dieses Weges erkennen, zu unversöhnlichen Feinden des Kapitalismus und Imperialismus werden und unter der Führung der KPD den Kampf für den Sturz der Bourgeoisie und die Errichtung der proletarischen Demokratie aufnehmen. Die Proletarische Front hat sich bedingungslos auf den Boden der Programmatischen Erklärung der KPD und des daraus abgeleiteten Aktionsprogramms gestellt. Die PF wird als Organisation Aufgabe und Ziel ihrer Arbeit als erfüllt ansehen, wenn die KPD nach ihrem strategischen Plan des Parteiaufbaus durch die Gründung eines Regionalkomitees auch hier in Hamburg ihren Kampf mit der Errichtung von Zellen in den Fabriken, Werften und Stadtteilen aufnimmt. VORWÄRTS IM GEISTE ERNST THÄLMANNS ! Politisches Sekretariat der Proletarischen Front.“

Im Artikel „RPK 146/47 beschlagnahmt!“ wird u. a. erklärt: „ Um die Tatsachen über die vorsätzliche Tötung Georg von Rauchs weiter notdürftig zu verschleiern, sind Westberliner Polizisten am 20. 12.1971 rechtswidrig in die Räume der RPK- Redaktion eingebrochen und haben sie durchwühlt. Dabei haben sie die Exemplare der RPK- Nr. 146/147 entwendet. In dieser Ausgabe war die Rede eines Genossen der KPD auf der Protestveranstaltung der ‚Liga gegen den Imperialismus‘ am 10. 12. 1971 in Westberlin gegen die Bürgerkriegsmanöver der Polizei abgedruckt. Ein gewisser Ruppender, Richter in Berlin-Tiergarten, hat den Einbruch angeordnet. In seinem Beschluss behauptet er, es würden Polizisten beleidigt, ‚indem die Erschießung des Georg v. Rauch als dessen ‚Ermordung‘ bezeichnet, die ‚Durchführung des verbrecherischen Mordplanes‘ behauptet … von Polizeieinsätzen als ‚Bürgerkriegsmanöver', ‚Polizeiüberfällen‘, ‚staatlichem Terror‘, gesprochen wird und die Polizei einer ‚blinden Schießwütigkeit einzelner Polizisten‘ und der ‚organisierten Kriminalität‘ bezichtigt wird.“

Im Artikel „Ökonomismus und Rechtsopportunismus in der Metalltarifrunde - die legitimen Kinder des SALZ“ wird gegen das „Aktionsbündnis der vereinten Zirkel“ zur MTR 1971 und deren „Plattform“ Stellung bezogen. Dabei wird der Kernpunkt kritisiert, der Einschätzung „dass wir (die Zirkel, d. Verf.) in den Tarifkämpfen die Arbeiterklasse gegen ihren Hauptfeind, gegen die Bourgeoisie führen müssen und nicht die Hauptagitationslinie auf die Entlarvung der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer richten dürfen“.

Im Gegensatz dazu meint man, dass die „Hauptagitationslinie“ auf „Entlarvung der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer“ gerichtet sein müsse. Die Gruppen des SALZ würden sich der „opportunistische Selbsttäuschung“ verschreiben. Deren Opportunismus in der MTR bestehe gerade darin, „sich ausschließlich an den Forderungen und Kampfformen der Gewerkschaftsspitze zu orientieren“. Das „Festhalten am Zirkelwesen“ würde überdies „die Kapitulation vor dem Revisionismus“ bedeuten.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für die
- Rote Fahne - Zentralorgan der KPD
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 148, West-Berlin, 17.12.1971.

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