Klassenkampf - Zeitung des Bundes Kommunistischer Arbeiter, Jg. 2, Extra Metaller im Streik für die vollen 11%, 16. Nov. 1971

16.11.1971:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extra seines 'Klassenkampf' (vgl. 10.11.1971, 18.11.1971) mit einem Umfang von 4 Seiten DIN A 4 heraus. Unter der Schlagzeile "Metaller im Streik für die vollen 11%" wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW) über Kapitalisten (vgl. 9.12.1971), Warnstreiks (vgl. 10.11.1971, 11.11.1971, 12.11.1971) und Urabstimmung (vgl. 12.11.1971). Dazu heißt es: "
Die Kolleginnen und Kollegen in Nordwürttemberg/Nordbaden streiken nicht ohne Grund. Die Lage der Arbeiterklasse hat sich seit dem letzten Jahr laufend verschlechtert. Immer häufiger und frecher versuchen die westdeutschen Monopolkapitalisten auf dem Rücken der Arbeiterklasse ihren Anteil am Weltmarkt auszubauen.

DAS 4, 5%-ANGEBOT IST NUR DER HÖHEPUNKT EINER LANGEN REIHE VON ANGRIFFEN AUF DAS LEBENSNIVEAU DER ARBEITERKLASSE.

Im Sommer wurde noch in vielen Betrieben mit Überstunden auf Lager gearbeitet, in denen jetzt kurz vor der Lohnrunde ENTLASSEN ODER KURZARBEIT angemeldet wurde. Die tatsächlich vorhandenen Krisenzeichen wurden systematisch eingesetzt, um Panikmache und Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes zu schüren. DER ANGRIFF AUF UNSERE LÖHNE wurde und wird von den Kapitalisten entschlossen vorangetrieben. Einerseits dadurch, daß überall das ARBEITSTEMPO IMMER MEHR VERSCHÄRFT wird und gleichzeitig die außertariflichen Zulagen (ATZL, d.Vf.) Schritt für Schritt abgebaut werden. In Betrieben drohen die Unternehmer sogar, wenn die Arbeiter nicht auf Lohnerhöhungen verzichten, wird es dieses Jahr nicht viel mit dem Weihnachtsgeld. Andererseits werden unsere Löhne ständig gesenkt, dadurch daß die Kapitalisten laufend die PREISE erhöhen.

Kollegen, diese Angriffe der Kapitalisten sind gegen unsere unmittelbaren Lebensinteressen gerichtet. Von der Gewerkschaftsführung haben die Kolleginnen und Kollegen in der Metallindustrie nichts zu erwarten. Im Gegenteil. Diese haben bis jetzt aus Angst 'ihrer' SPD-Regierung Schwierigkeiten zu machen alles getan, um eine einheitliche Kampffront zu verhindern.

- Sie lehnten aus den Betrieben kommende Forderungen über 11% ab, sie verhinderten die energische Vorbereitung von Streiks während der Verhandlungen.
- Sie schwenkten ohne großes Hin und Her auf den 7, 5%-Lohnleitlinien-Schiedsspruch ein.
- Sie versuchen jetzt mit allen Mitteln eine Ausdehnung des Streiks über den Bezirk Nordwürttemberg/Nordbaden zu verhindern.

Wir haben von Anfang an gesagt: Die vollen 11% sind das Mindeste, was die Metaller in der gegenwärtigen Situation brauchen. Jedes Prozent darunter heißt Verschlechterung der Lebenssituation. Wenn irgendjemand noch etwas für uns herausholen kann - sind wir es selbst! Warten wir nicht auf die Schlichtung in unserem Bezirk. Stärken wir die Streikfront der Metaller für die vollen 11%

ALLE RÄDER STEHEN STILL, WENN DEIN STARKER ARM ES WILL!"

Berichtet wird auch vom Betriebsverfassungsgesetz (BVG - vgl. 10.11.1971).
Q: Klassenkampf Extra Metaller im Streik für die vollen 11%, Freiburg 16.11.1971

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