Freiburg
IG Druck und Papier, Druckindustrie, Herder und Rombach

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 2.12.2009

Aus der Freiburger Druckindustrie, der papiererzeugenden Industrie und der Industriegewerkschaft Druck und Papier Freiburg werden hier fast allein Materialien des Bundes Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg vorgestellt, wobei neben der Jugend der IG DruPa nahezu ausschließlich die Betriebe Herder und Rombach Erwähnung finden.

Rombach wird einleitend für diese, wie immer äußerst lückenhafte, Darstellung offenbar von der Krise betroffen (vgl. 17.12.1970), in die Drucktarifrunde (DTR) 1971 greift dann der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg ein (vgl. 18.1.1971), ohne diese aber zum Guten zu beeinflussen zu vermögen (vgl. 21.6.1971), berichtet bald auch von Rombach und dem traurigen Los des dortigen Jugendvertreters (vgl. März 1971), u.a. auch anläßlich der Jugendvertreterwahlen 1971 durch den Kommunistischen Jugendbund (KJB) Freiburg, der dem BKA eng befreundet (vgl. Sept. 1971).

Mit der DruPa-Jugend befindet sich der BKA bereits zuvor anläßlich der Vorbereitung des 1. Mai 1971 offenbar im Bündnis (vgl. 30.4.1971), vermag diese auch in seine Fahrpreiskampagne einzubinden (vgl. 17.2.1972). Der BKA berichtet nicht nur aus der papiererzeugenden Industrie (vgl. 26.1.1972), sondern beginnt nun auch mit der Herausgabe von branchenspezifischen Publikationen für die Druckbetriebe greift damit in die Betriebsratswahlen (BRW - vgl. Feb. 1972, 27.4.1972) und auch in die Drucktarifrunde 1972 (vgl. 22.2.1972) ein, allerdings offenbar wiederum eher erfolglos in der Tarifrunde (vgl. 24.4.1972), dafür aber vermutlich sowohl bei Herder als auch Rombach nun mit engen Freunden oder gar Mitgliedern im Betriebsrat vertreten (vgl. 21.6.1972).

Zu den Ausschlüssen aus der IG Chemie-Papier-Keramik bei der Rhodia (vgl. 18.3.1972) weiß sich der BKA offenbar wieder einig auch mit der DruPa-Jugendgruppe Freiburg, ebenso wie bei der Vorbereitung des 1. Mai 1972 (vgl. 13.4.1972), wo sich neben den Gastwirten auch die örtlichen Druckereiunternehmer der Hilfstätigkeit für die kommunistische Agitation zu verweigern scheinen (vgl. 28.4.1972).

Der BKA hilft den poetisch gesinnten Druckkollegen von Herder auch gern bei ihrer Suche nach Publikationsmöglichkeiten für ihre Werke (vgl. 13.9.1972), agitiert dort (vgl. 5.12.1972), aber auch bei Rombach nun gar mehrfach betriebsspezifisch (vgl. 4.10.1972, 13.10.1972), und zu Vietnam immerhin mit einem Vietnamkomitee für die Druckjugend (vgl. 23.10.1972), bald auch wieder mit einem branchenweiten 'Klassenkampf' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972, 26.1.1973, 4.7.1973).

In der Drucktarifrunde 1973 kommt es dann gar bei Herder und Rombach zum Ausstand (vgl. Apr. 1973, 28.6.1973), die 'Kommunistische Volkszeitung' des Kommunistischen Bundes Westdeutschland, zu dessen sechs Gründergruppen der BKA Freiburg gehörte, erzielt bei Rombach, aber vor allem bei Herder recht beeindruckende Absatzzahlen, vor allem wenn erwogen wird, wie viele andere Monats- bzw. 14-Tageszeitungen von den dort Beschäftigten sonst noch gekauft worden sein mögen (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 26.9.1973).

Zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung scheint der KBW immer noch einer Meinung mit der DruPa-Jugend Freiburg zu sein (vgl. 11.2.1974).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

17.12.1970:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg verteilt heute die Nr.5 seines 'Klassenkampfes' (vgl. 15.12.1970, 25.1.1971). Zu Rombach heißt es:"
Auch die Druckereiunternehmer bleiben von der kapitalistischen Krise nicht verschont. Daß sich gerade in der Zeit vor Weihnachten auch für die Kollegen bei Rombach die Krise bemerkbar macht, beweist ganz deutlich, daß die Regierung und die Zeitungen uns Sand in die Augen streuen, wenn sie sagen: es handelt sich im Auenblick nur um eine vorübergehende Entspannung in der Elektroindustrie. Bei Rombach macht sich die Krise bemerkbar für:
- die SCHRIFTSETZER, die seit einem Monat teilweise keine Arbeit mehr haben und in anderen Abteilungen arbeiten müssen
- und für die BUCHDRUCKER, bei denen nur ein Drittel der Maschinen in Betrieb ist. Die meisten Kollegen in der Buchdruckerei putzen ihre Maschinen oder müssen in anderen Abteilungen (vor allem in der Binderei) als Hilfsarbeiter arbeiten.
Im ganzen Betrieb wird auf Vorrat gearbeitet! Wie gespannt die neue Lage ist, zeigt, daß die Abteilungssprecher täglich eine Konferenz abhalten. Auch die Überstunden sind inzwischen weggefallen. Kollegen! Hier müssen wir besonders wachsam sein! Wenn die Rombach-Kapitalisten versuchen sollten, ihre Schwierigkeiten durch Lohnkürzungen, Kurzarbeit oder gar Entlassungen auf uns abzuwälzen, werden sie auf unseren entschlossenen Widerstand treffen!"
Quelle: Klassenkampf Nr.5,Freiburg Dez. 1970

18.01.1971:
In Freiburg verteilt der BKA vermutlich heute ein Flugblatt vor den Druckbetrieben (u.a. bei Rombach) zu den am 31.12.1970 ausgelaufenen Tarifen, "um die Kollegen über die Forderungen und die Taktik der Gewerkschaftsführung und die Situation der Arbeiter und Angestellten während der Verhandlungen zu informieren."
Q: Klassenkampf Nr.6,Freiburg Jan. 1971,S.5

März 1971:
Der BKA Freiburg gibt die Nr.7 seines 'Klassenkampfes' (vgl. 1.2.1971, 31.3.1971) heraus. Bei Rombach wurde der Jugendvertreter B.M. entlassen, "weil er sich für die Belange der Lehrlinge eingesetzt hat. Allein seine Forderungen, daß Lehrlinge nicht wie Schuljungen behandelt werden sollen und daß sie kein kostenloses Putzpersonal sein dürfen, waren schon zuviel. Er wurde als 'Apo-Barde' beschimpft oder als 'Weltverbesserer' angeblich nicht ernst genommen. Auseinandersetzungen zwischen B.M. und 'oben' wurden durch Sätze wie diesen beendet: 'Wenn Herr H. nicht zugegen wäre, würde ich Dir eine runterhauen.'"

Im Leitartikel "Preiserhöhung und Lohnleitlinien: Angriffe auf die Lebensverhältnisse der Arbeiterklasse" heißt es u.a.:"
Gleichzeitig zu den Angriffen der Unternehmer auf die Löhne der Arbeiter und Angestellten, tut die SPD-Regierung das ihre und versucht, die Lohnkämpfe der Arbeiterklasse mit den Lohnleitlinien zu fesseln. Minister Schiller hat angekündigt: 7,5 bis 8% mehr Lohn sind das Höchste in diesem Jahr.

Bei der Inflation, bei der Kurzarbeit und den Streichungen der übertariflichen Zulagen, heißt das nichts anderes, als daß uns in diesem Jahr von der Regierung ein Abbau unserer Reallöhne verordnet werden soll. Denn durch die Lohnleitlinien will die SPD die Gewerkschaften zur Kapitulation gegenüber den Unternehmern zwingen. Von der ÖTV waren Forderungen zwischen 10,4 und 14,4% Lohnerhöhung für den öffentlichen Dienst (ÖD,d.Vf.) erhoben worden. Der Abschluß bei durchschnittlich 9% wurde von Minister Schiller eingeschätzt als 'ein Schritt in Richtung auf unsere Orientierungsdaten' (Spiegel, Nr.50). Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist der Abschluß der IG Druck und Papier (DruPa,d.Vf.) von 7,5% für die papiererzeugende und 9% für die papierverarbeitende Industrie, obwohl von der Gewerkschaft zunächst 12% Lohnerhöhung und 10% Vorweganhebung gefordert worden waren."
Q: Klassenkampf Nr.7,Freiburg März 1971

30.04.1971:
In der Freiburger Universität findet eine Maiveranstaltung des Gewerkschaftlichen Maikomitees statt.
In der Stellungnahme des Gewerkschaftlichen Maikomitees heißt es u.a., gegen das Hausverbot im DGB Haus (vgl. 7.4.1971) seien Solidaritätserklärungen gekommen von der DAG Jugend Freiburg und Offenburg, dem neugewählten Vorsitzenden des DGB KJA Freiburg, der DruPa Jugend und der Regionaltagung Süd des DGB Landesbezirks Baden-Württemberg Abteilung Jugend (vgl. 24.4.1971).
Q: Gewerkschaftliches Maikomitee 1971,Freiburg o.J. (1971)

21.06.1971:
Bei Rhodia Freiburg gibt der BKA ein vierseitiges Extrablatt seines 'Klassenkampfes' (vgl. 24.6.1971) heraus unter der Schlagzeile:"
30 000 Chemiearbeiter im Kampf gegen das Lohndiktat!":"
Die Kolleginnen und Kollegen im Ruhrgebiet und in Hessen kämpfen nicht ohne Grund. Die Lage der Arbeiterklasse hat sich in den letzten Monaten laufend verschlechtert. … Den Kapitalisten sind aber ihre bisherigen Angriffe auf unsere Lebensverhältnisse noch immer viel zu lasch. Obwohl sich die Gewerkschaftsführer bei den letzten Tarifverhandlungen (IG Druck, IG Bau, IG Textil) alle dem Lohndiktat Schillers (höchstens 7 - 8% Tariferhöhungen im Jahre 1971) beugten, wollen die Kapitalisten in der Chemie-Tarifrunde neue Grenzen setzen."
Q: Klassenkampf - Rhodia,Freiburg 21.6.1971

September 1971:
Der Kommunistische Jugendbund (KJB) Freiburg des BKA gibt seine 'Kommunistische Jugendzeitung' (KJZ) Nr.3 (vgl. Juli 1971, 13.10.1971) heraus. Im Artikel "Arbeiterjugend und Jugendvertretung" heißt es:"
Vor einiger Zeit fanden in den meisten Freiburger Betrieben Jugendvertreterwahlen (JVW,d.Vf.) statt. Viele glauben, daß jetzt ihre Interessen vertreten werden, aber in konkreten Fällen stellt es sich heraus, wie begrenzt unsere Rechte sind.

DIE ARBEITERJUGEND HAT FAST KEINE RECHTE

Wird es den Kapitalisten gar zu bunt, können sie die Jugendvertreter rausschmeißen. ES GIBT KEINEN KÜNDIGUNGSSCHUTZ FÜR JUGENDVERTRETER! Zwar darf der Jugendvertretung durch ihre Tätigkeit kein Nachteil entstehen, aber es gibt für die Kapitalisten genug Möglichkeiten, jemand zu entlassen. Am Beispiel des Jugendvertreters bei Rombach, der von der Geschäftsleitung nur noch Arbeiten bekam, die mit seiner Ausbildung nichts zu tun hatten, sieht man wie die Kapitalisten die Jugendvertretung unter Druck setzen können. Der Jugendvertreter ist 'FREIWILLIG' gegangen."
Q: Kommunistische Jugendzeitung Nr.3,Freiburg Sept. 1971

26.01.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf' Nr.17 (vgl. 21.12.1971, 26.1.1972) mit 8 Seiten DIN A 4 heraus. Im Leitartikel heißt es u.a. zu den BRW:"
VON MÄRZ BIS MAI: BETRIEBSRATSWAHLEN!

- Die 6% Abschlüsse für die Arbeiter und Angestellten des öffentlichen Dienstes (ÖTV-Bereich - vgl. 8.1.1972,d.Vf.), für die Eisenbahner (GdED-Bereich,d.Vf.), die Postler (DPG-Bereich,d.Vf.) und jetzt auch die Beschäftigten in der Papier- (gemeint ist die Papierverarbeitung, DruPa-Bereich,d.Vf.) und in der Stahlindustrie (IGM-Bereich,d.Vf.).

DAS SIND DIE BEITRÄGE DER SOZIALDEMOKRATISCHEN GEWERKSCHAFTSFÜHRER ZUR 'STABILISIERUNG' DER PROFITE DER KAPITALISTEN
Q: Klassenkampf Nr.17,Freiburg 26.1.1972

Februar 1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt vermutlich im Februar ein Extrablatt seines 'Klassenkampf' für Rombach und Herder (vgl. 22.2.1972) zur Drucktarifrunde (DTR) heraus, das uns leider noch nicht vorlag.
Q: Klassenkampf Extrablatt Rombach Herder,Freiburg 22.2.1972,S.2

17.02.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg berichtet (vgl. 26.1.1972, CPK-Bereich 8.3.1972):"
GEWERKSCHAFTSJUGEND GEGEN FAHRPREISERHÖHUNGEN

Die Jugendgruppen der IG Metall (IGM,d.Vf.), ÖTV, Handel-Banken-Versicherung (HBV,d.Vf.), Druck und Papier (DP,d.Vf.), Mitglieder der IG Chemie (CPK,d.Vf.) und die Jugendgruppe der DAG haben beschlossen, gemeinsam GEGEN DIE GEPLANTE PRIVATISIERUNG DER STADTWERKE UND ERHÖHUNG DER FAHRPREISE im öffentlichen Nahverkehr vorzugehen. In einem Flugblatt am 17. Februar machten diese Gewerkschaftsjugendgruppen klar, daß die geplanten Maßnahmen der Stadt zum Nachteil der arbeitenden Bevölkerung sind. Wenn z.B. ein Kollege jetzt durch die 7,5%ige Lohnerhöhung 40 DM mehr im Monat bekommt, und die Sichtkarten um 9 Mark (30%) teurer werden, dann sind von der Lohnerhöhung schon wieder 30% weg, nur für Straßenbahn und Omnibus. Anders als die 'BÜRGERINITIATIVE Roter Punkt' sagt die Gewerkschaftsjugend: 'Unsere Abwehrmaßnahmen müssen von da ausgehen, wo wir stark sind, vom Betrieb aus'. Alle Kollegen, Jugendvertreter, Betriebsräte und Vertrauensleute werden in dem Flugblatt aufgefordert, sich am Widerstand gegen die arbeiterfeindlichen Maßnahmen der Stadt zu beteiligen. Am Tag der entscheidenden Stadtratssitzung (vgl. 21.3.1972,d.Vf.) will die GEWERKSCHAFTSJUGEND eine DEMONSTRATION gegen Privatisierung und Fahrpreiserhöhung durchführen."
Q: Klassenkampf Nr.18,Freiburg 23.2.1972,S.9

22.02.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extrablatt seines 'Klassenkampf' für Rombach und Herder (vgl. Feb. 1972, 27.4.1972) mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Leo Horlacher zur Drucktarifrunde (DTR) heraus, in dem es neben einem Bericht aus der 'Süddeutschen Zeitung' (SZ - vgl. 18.2.1972) heißt:"
7,5% LOHNLEITLINIENABSCHLUSS

So sah es noch am Freitag vor den entscheidenden Schlichtungsverhandlungen in München aus: … (hier steht der 'SZ'-Artikel über den 18.2.1973,d.Vf.)

18 Stunden später war das Lohndiktat der Druckkapitalisten und der SPD-Regierung gegen uns perfekt: 7,5 Prozent Lohnerhöhung bei einer Laufzeit von 14 Monaten (bis 31.März 1973) heißt für uns: ABBAU DER REAL-LÖHNE! Die Laufzeit von 14 Monaten soll den Druckkapitalisten die 'Ruhe an der Lohnfront' sichern, die sie für den Marsch aus der Krise auf unserem Rücken benötigen. 14 Monate werden die Preise weiter steigen, wird die SPD als gefügiger Handlanger der Kapitalistenklasse weitere Steuererhöhungen beschließen, Tarife für Bahn, Post etc. erhöhen. Wir werden dabei 'sozialpartnerschaftlich' an die Wand gedrängt. Bei einer Preissteigerungsrate von 7 Prozent auch in diesem Jahr gibt es spätestens im Herbst für uns nicht einmal mehr einen 'Ausgleich' in den Löhnen: und das heißt für mindestens 4 Monate Lohnstop! Die Preise werden in dieser Zeit natürlich weiter steigen, so etwa um 2% pro Monat. Hoffnungslos?

Erinnern wir uns der Septemberstreiks im Herbst 1969: zu lange Laufzeiten hatten damals dazu geführt, daß die Arbeiterklasse ohne Tarifkündigungen, ohne Schlichtungstheater, ohne Urabstimmung zu streiken begann und ihre Forderungen formulierte!

Der IG DRUCK-Gewerkschaftsführung ist es dieses Mal noch gelungen, gegen die Proteste und Warnstreiks vieler Belegschaften auf den Lohn-Leitlinien abzuschließen. Sie tönte zwar noch in ihrem einzigen (!) Flugblatt für die Belegschaften (vgl. 5.2.1972,d.Vf.) vor dem Schiedsspruch: 'Die Ablehnung war unvermeidlich', doch dann waren zwar aus den 6% 7,5% geworden, aber bei einer Laufzeit von 14 Monaten ist das nur ein Roßtäuscher-Trick, um von der 'unwürdigen' 6%-Marke wegzukommen und bei den Kollegen besser auszusehen.

Einige Kollegen werden sagen: 'Mehr war im Moment halt nicht drin', oder 'Wir können sowieso nichts dagegen machen'. Das stimmt nicht: die Gewerkschaftsführung und auch die zentrale Tarifkommission kann nur dann dem Lohndiktat zustimmen, wenn wir nicht anfangen, uns gegen die Sozialpartnerschaftspolitik der Gewerkschaftsführer zur Wehr zu setzen. Der Anfang dazu ist in dieser Tarifrunde getan worden: viele Kollegen haben in Resolutionen an die Tarifkommission, mit Warnstreiks und mit einer Demonstration in München (vgl. 18.2.1972,d.Vf.) klar gemacht, daß sie nicht länger tatenlos zusehen, wenn die Kapitalisten versuchen, unser Lebensniveau zu drücken. Zum Beispiel in Berlin: … (hier folgt ein Zeitungsausschnitt über den Streik bei Springer - vgl. 18.2.1972,d.Vf.)

Das kann aber nur ein Teil unser Kämpfe sein: die Tarifverhandlungen werden in den nächsten Jahren nicht mehr so geräuschlos über die Bühne gehen, wie bisher. Die Fronten zwischen Kapitalistenklasse und Arbeiterklasse werden härter, und um erfolgreich kämpfen zu können, können wir keine Gewerkschaftsvertreter und Betriebsräte brauchen, die unsere Interessen nicht oder nur halbherzig vertreten. Wir brauchen Kollegen, die den Kampf mit den Kapitalisten nicht scheuen, und zusammen mit den Belegschaften überlegen, was zu tun ist. Das heißt auch, in den Betrieben, müssen wir Vertrauensleute-Körper (VLK,d.Vf.) aufbauen, und sie zu schlagkräftigen Organen der Belegschaft machen. Und: wir müssen bei den Betriebsratswahlen (BRW,d.Vf.) im März und Mai allen jenen 'Betriebsräten im weißen Kittel' eine klare Absage erteilen, und Kollegen in den Betriebsrat schicken, die ausschließlich unsere Interessen vertreten.

Wir haben im letzten Flugblatt zur Tarifrunde (vgl. Feb. 1972,d.Vf.) zur Tarifrunde geschrieben:
'Klar ist, daß wir die 10% nicht geschenkt bekommen; was wir allenfalls bekommen ist: bei einem Abschluß von 6 - 7% einen Lohnabbau! Lassen wir nicht zu, daß die Gewerkschaftsführung sich mal nur so wortradikal hinstellt, und dann doch auf den Lohn-Leitlinien abschließt.'

Für diesmal hat es nicht gereicht, durch einen einheitlichen Kampf gegen das Lohndiktat und die Sozialpartnerschaft der Gewerkschaftsführer die 10% rauszuholen und die Fronten zwischen uns und der Kapitalistenklasse abzustecken.

Wehren wir uns verstärkt gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse und ihres Staates!

GEGEN DIE SOZIALPARTNERSCHAFTSPOLITIK DER GEWERKSCHAFTSFÜHRER…
…WEITER IM KLASSENKAMPF!"
Q: Klassenkampf Extrablatt Rombach Herder,Freiburg 22.2.1972

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18.03.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg (vgl. 20.4.1972) berichtet von der Solidarität gegen den CPK-Ausschluß (UVB - vgl. 17.3.1972) der Rhodia-Jugendvertreter Baum und Stockmar u.a. in der DruPa (vgl. 20.3.1972) und der IGM (vgl. 20.3.1972) über eine heute verfaßte Resolution:"
In einigen gewerkschaftlichen Jugendgruppen (z.B. DruPa, IGM) fanden ausführliche Diskussionen über die Bedeutung und die Hintergründe der Maßnahmen der IG-Chemie-Führung statt. Die in diesen Gruppen verabschiedete Solidaritätsresolution drucken wir hier ab:

ERKLÄRUNG DER GEWERKSCHAFTSJUGEND

Der Verwaltungsstellenvorstand der IG Chemie, Freiburg, hat gestern gegen die Kollegen Stockmar und Baum ein Ausschlußverfahren eingeleitet. In der Begründung versucht er den Kollegen einen gewerkschaftsfeindlichen Standpunkt zu unterstellen. Sie nehmen die Maidemonstration 1971, die von der Gewerkschaftsführung verboten wurde, und an der die Kollegen teilgenommen haben, als Anlaß ihres Ausschlußverfahrens. Die Gewerkschaftsfunktionäre Schnabel, Kenk, Lorenz von der IG Chemie 'fühlen sich in ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit durch die Anwesenheit der Mitglieder Stockmar und Baum stark behindert', heißt es weiter in der Begründung.

Wir sind der Ansicht, daß für alle Kollegen, die ihr Handeln ausschließlich vom Standpunkt der Interessen der Arbeiterklasse aus bestimmen, die Gewerkschaft ihre Organisation ist.

Wir sind der Ansicht, daß sich aus den Vorwürfen des IG-Chemie-Vorstandes nicht ergibt, daß die Kollegen gegen die Prinzipien gewerkschaftlichen Handelns verstoßen haben. Wir sehen deshalb in den Ausschlußanträgen den Versuch, Kritik in den Gewerkschaften mundtot zu machen.

Wir solidarisieren uns mit den Kollegen Stockmar und Baum und verurteilen den Versuch, die Kollegen aus der Gewerkschaft auszuschließen, aufs schärfste.

ZURÜCKNAHME DER AUSSCHLUSSANTRÄGE GEGEN BAUM UND STOCKMAR!

SOFORTIGE WIEDEREINRICHTUNG DES GEWERKSCHAFTLICHEN ARBEITSKREISES MIT DEN KOLLEGEN BAUM UND STOCMAR!'"

Diese Resolution wird, laut BKA (vgl. 17.5.1972), auch auf seiner Maiveranstaltung (vgl. 28.4.1972) verabschiedet.
Q: Klassenkampf Nr.20 und 21,Freiburg 20.4.1972 bzw. 17.5.1972,S.11 bzw. S.6

13.04.1972:
In Freiburg erscheint vom Maikomitee der Gewerkschaftsjugendgruppen bzw. vom Gewerkschaftlichen Maikomitee der Jugendgruppen der BSE, DruPa, HBV, IGM Emmendingen; OJA der IGM Freiburg; Arbeitskreis Junger Metaller Freiburg (vgl. 5.4.1972, 14.4.1972) das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A3 ohne presserechtlich Verantwortlichen:"
HERAUS ZUM 1.MAI

Die Jugendgruppen der Einzelgewerkschaften Bau-Steine-Erden, IG Druck und Papier, Handel-Banken-Versicherung, Öffentlicher Dienst-Transport-Verkehr, der Ortsjugendausschuß der IG Metall, der Arbeitskreis Junger Metaller, sowie die Jugendgruppe der IG Metall Emmendingen, haben durch gewählte Vertreter ein gemeinsames Maikomitee gewählt und diesem Komitee den Auftrag erteilt, eine gewerkschaftliche Maidemonstration vorzubereiten.

Als Gewerkschafter haben wir dabei von der harten Wirklichkeit der Situation aller Arbeiter und Angestellten im Kapitalismus auszugehen und für den gemeinsamen Kampf aller Kollegen, ob jung oder alt, uns einzusetzen.

Die Lebenslage der Arbeiter und Angestellten hat sich im letzten Jahr durch Lohnabbau, Kurzarbeit, Entlassungen, Rationalisierungen, Verschärfung der Arbeitshetze, Miet-Steuer-Gebührenerhöhungen und ständiges Steigen der preise erheblich verschlechtert.

Die Entlassungswelle und Erhöhung der Akkordschinderei bei Intermetall (ITT, IGM-Bereich,d.Vf.), die Kurzarbeit, Frühpensionierung und ungeheure Verschärfung der Arbeitshetze, sowie die drohenden Entlassungen bei Rhodia (CPK-Bereich,d.Vf.), die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in vielen Freiburger und Emmendinger Betrieben sind nur einige drastische Beispiele dieser Entwicklung.

Zu wenige, total überfüllte Schulen und Kindergärten, eine völlig unzureichende Krankenversorgung, und die immer unerträglicher werdende Umweltverschmutzung verschlechtern die Lage der gesamten werktätigen Bevölkerung zusätzlich.

Was den Arbeitern und Angestellten durch Lohnabbau, Preiserhöhung, verschärfte Arbeitshetze und Abbau sozialer Leistungen auf der einen Seite abgepreßt wird, vergrößert auf der anderen Seite die Macht und das Eigentum der Kapitalistenklasse, die sich alles aneignet, was die Arbeiterklasse an gesellschaftlichem Reichtum produziert.

Alles Gerede von 'sozialer Marktwirtschaft' kann uns deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese gesellschaftlichen Verhältnisse die Arbeiterklasse in einen unversöhnlichen Gegensatz zur Kapitalistenklasse setzen.

Alles Gerede von 'Sozialpartnerschaft' kann uns deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Arbeiterklasse ein grundlegendes Interesse an der Abschaffung von Ausbeutung und Unterdrückung, an der Abschaffung der Herrschaft von Menschen über Menschen hat.

Nur die Arbeiterbewegung, die mit ihr verbündeten fortschrittlichen Kräfte in anderen Schichten des Volkes haben deshalb die Kraft, die alte Ausbeuterordnung abzuschaffen, und eine neue Welt, eine Gesellschaftsordnung, die von den Bedürfnissen und Interessen der arbeitenden Menschen bestimmt wird, den Sozialismus aufzubauen.

Der unversöhnliche Gegensatz zur Kapitalistenklasse zeigt sich immer deutlicher in der zunehmenden Unruhe und den Streiks von Hunderttausenden Arbeitern und Angestellten in der BRD in den letzten Jahren.

Immer notwendiger werden einheitliche Abwehrmaßnahmen gegen die verschärften Angriffe der Kapitalisten und die Kollegen zeigen immer deutlicher, daß sie nicht länger gewillt sind, Lohnraub und Preistreiberei tatenlos hinzunehmen.

Aber nicht nur die wirtschaftliche Lebenslage der Arbeiter und Angestellten verschlechtert sich immer mehr. Der bürgerliche Staat bereitet sich auf die unvermeidliche Verschärfung des Klassenkampfes vor, immer mehr demokratische Rechte werden eingeschränkt und abgebaut. Notstandsgesetze (NSG,d.Vf.), Betriebsverfassungsgesetz (BVG,d.Vf.), Berufsverbot (BV,d.Vf.) für Sozialisten und Demokraten, Notstandsübungen von Polizei, Bundesgrenzschutz (BGS,d.Vf.) und Bundeswehr, Militarisierung des Unterrichts an Schulen mit Hilfe des Wehrkundeerlasses (WKE,d.Vf.), geplante Einführung von Vorbeugehaft und Verstärkung der Bespitzelung durch ein neues Abhörgesetz sowie die geplante Verschärfung des Ausländerrechts sind die Marksteine dieser Entwicklung.

Was macht die Gewerkschaftsführung in dieser Situation?

Sie betätigt sich immer offener als Regierungssprecher der SPD/FDP und stellt, wie es die Lohnkämpfe in den letzten Jahren gezeigt haben, die Interessen der Regierung über die kämpferische Durchsetzung der Lohninteressen der Arbeiter. Die Interessen jeder Regierung in diesem Staat sind aber gebunden an die Interessen der Kapitalistenklasse und jeder, der die Interessen der Arbeiterklasse unter die einer bürgerlichen Regierung stellt, macht nichts anderes, als die Arbeiterbewegung und ihren Kampf an die Interessen der Kapitalistenklasse zu ketten. Dies wurde auch deutlich an der Bejubelung des Betriebsverfassungsgesetzes, das nach wie vor den Betriebsrat zum 'Frieden' und zur 'vertrauensvollen Zusammenarbeit' mit den Kapitalisten verpflichten will, und das deshalb nach wie vor ein arbeiterfeindliches Gesetz ist. Und diese Politik der 'vertrauensvollen Zusammenarbeit' zeigt sich auch in der Art und Weise, wie die Gewerkschaftsführung den 1.Mai in den vergangenen Jahren begangen hat und auch dieses Jahr wieder begehen will. Festlich geschmückte Säle, Ansprachen führender Politiker, feierliche Stimmung, so sahen größtenteils die Veranstaltungen der DGB-Führung zum 1.Mai aus.

Wir Arbeiter und Angestellte haben aber keinen Grund zu feiern! Wir haben llen Grund, den Kampf gegen die Angriffe der Kapitalisten und ihres Staates aufzunehmen. Wenn wir am 1.Mai unsere Kampfbereitschaft gegen die Kapitalistenklasse offen zeigen, wenn wir deutlich und laut unsere Forderungen erheben, dann erteilen wir gleichzeitig all jenen Kräften eine Absage, die Frieden mit der Kapitalistenklasse auf unsere Kosten schließen wollen. Wenn wir für unsere Kampfziele am 1.Mai demonstrieren, so ist das für uns nichts Losgelöstes von unserer täglichen gewerkschaftlichen Arbeit. Im Gegenteil, diese Kampfziele geben unserer Arbeit Richtung und verhindern, daß wir in Einzelaktivitäten ersticken. Deshalb ist es wichtig, daß die Parolen zum 1.Mai in allen Betrieben diskutiert werden, von den Betriebsräten, Vertrauensleuten, von allen Kollegen, und dadurch der 1.Mai Ausdruck unserer gewerkschaftlichen Kampfentschlossenheit wird.

Eine wichtige Unterstützung für uns junge Gewerkschafter im Maikomitee ist die Solidarität der Gewerkschaftsjugendgruppen aus Kehl, Rastatt, Freudenstadt, Lahr, Offenburg und Lörrach-Waldshut, die auf der Regionaltagung Südwest am 9.4.1972 in Lahr die Initiative der Gewerkschaftsjugend Freiburg zum 1.Mai begrüßen und unterstützen. Vor allem aber die Solidarität und Unterstützung unserer älteren Kollegen bestärkt uns darin, keine Trennung zwischen jungen und älteren Gewerkschaftern zu machen. Die erste ordentliche Vertreterversammlung der IG Metallverwaltungsstelle Freiburg, an der 92 stimmberechtigte Kollegen teilnahmen, nahm am 11.3.1972 bei keiner Gegenstimme und nur zehn Enthaltungen folgenden Antrag an: 'Die Vertreterversammlung ruft alle Kollegen auf, mit ihren Forderungen die Demonstration der Gewerkschaftsjugend aktiv zu unterstützen.' Der DGB-Kreisvorstand Freiburg hat beschlossen, die Demonstration der Gewerkschaftsjugend zu unterstützen, er selbst jedoch plant eine festliche Veranstaltung für geladene Gäste im Kaufhaussaal.

Für uns ist der 1.Mai ein Tag, an dem die fortschrittlichen Kollegen die dringendsten Forderungen der gesamten Arbeiterklasse erheben und ihre Entschlossenheit, dafür zu kämpfen, demonstrieren.

Teil unserer Kampfziele ist auch, die Isolation unserer ausländischen Kollegen zu durchbrechen, gemeinsam mit ihnen gegen Ausbeutung und Unterdrückung ALLER Kollegen zu kämpfen, und ebenso, gemeinsam mit den ausländischen Kollegen gegen ihre zusätzliche Unterdrückung in den Betrieben und in den Wohnghettos zu kämpfen.

Viele unserer ausländischen Kollegen kommen aus faschistischen Staaten. Unsere Solidarität gilt dem Kampf ihrer Völker, die gegen das Joch des Faschismus kämpfen. In aller Welt kämpfen die unterdrückten Völker gegen den US-Imperialismus und seine Verbündeten. Jeder Sieg in diesen Kämpfen ist ein Schritt vorwärts auf dem Weg der Menschheit zur Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung.

Kolleginnen und Kollegen, es ist notwendig, daß wir am 1.Mai auf die Straße gehen.

Demonstrieren wir am 1.Mai unter den Parolen:

GEGEN DIE VERSCHÄRFTEN ANGRIFFE DER KAPITALISTENKLASSE DIE EINHEITLICHE KAMPFFRONT DER ARBEEITERKLASSE

- Kampf dem Lohnraub, den Preistreibereien und dem Mietwucher.
- Kampf der verschärften Arbeitshetze, Einfrierung der Akkordnormen.
- Schluß mit den Entlassungen, voller Lohnausgleich bei Kurzarbeit.
- Kampf der Spaltungspolitik des Kapitals, weg mit den unteren Lohngruppen.
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
- Gleicher Lohn für Männer und Frauen
- Gleicher Lohn für deutsche und ausländische Kollegen
- Angleichung der Löhne von Südbaden und Nordbaden.
- Existenzlohn für Lehrlinge, gegenwärtig 500 DM.
- Streikrecht für Lehrlinge.
- Gegen die Einführung des Stufenplans.

FÜR DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT DER ARBEITERKLASSE UND DER UNTERDRÜCKTEN VÖLKER

- Für den gemeinsamen Kampf der deutschen und ausländischen Arbeiter.
- Weg mit den unterdrückenden Wohn- und Lebensbedingungen für die ausländischen Kolleginnen und Kollegen, weg mit dem unterdrückenden Ausländerrecht und seiner geplanten Verschärfung.
- Solidarität mit dem Kampf des spanischen, griechischen und türkischen Volkes gegen den Faschismus, Solidarität mit dem Kampf des irischen Volkes gegen koloniale Unterdrückung.
- Selbstbestimmungsrecht der unterdrückten Völker heißt Kampf dem US-Imperialismus und seinen Verbündeten.
- Für den Sieg im Volkskrieg in Kambodscha, Laos, Vietnam.

KAMPF DEM ABBAU DER DEMOKRTISCHEN RECHTE DES VOLKES

- Kampf der Militarisierung in allen Bereichen der Gesellschaft.
- Schluß mit den Notstandsübungen von Polizei, Bundesgrenzschutz und Bundeswehr.
- Schluß mit dem Polizei- und Justizterror gegen politisch Verfolgte.
- Weg mit dem KPD-Verbot.
- Weg mit der geplanten Einführung der Vorbeugehaft.
- Kampf der Säuberung der Schulen, Berufsschulen und Hochschulen von fortschrittlichen Lehrkräften, weg mit dem Berufsverbotserlaß im Öffentlichen Dienst.
- Kampf dem Wehrkundeerlaß, kein Fußbreit für militaristische Propaganda an den Schulen.

MCHEN WIR DIE GWERKSCHAFTEN ZU KAMPFORGANISATIONEN DER ARBEEITERKLASSE

- Weg mit dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz, weg mit der Friedens- und Schweigepflicht für den Betriebsrat, freie politische und gewerkschaftliche Betätigung im Betrieb.

- Statt Bindung des Betriebsrat an das 'Betriebswohl', Bindung an die Beschlüsse der Belegschaft, Beschlußrecht für die Betriebsversammlung.
- Schluß mit der Aufsplitterung im Lohnkampf, für die einheitliche Streikfront der Arbeiterklasse.
- Raus aus der Konzertierten Aktion, weg mit den Lohnleitlinien.
- Schluß mit der 'vertrauensvollen Zusammenarbeit' mit den Kapitalisten, für kampfentschlossene Gewerkschaften.
- Bauen wir starke, kampfentschlossene Vertrauensleutekörper auf.
- Klassenbewußte Arbeiter und Lehrlinge in betriebsrat und Jugendvertretung.

Kollegen, setzt Euch mit uns in Verbindung! Solidaritätsadressen und Anfragen, sowie Informationen des Maikomitees können freitags im DGB-Haus, Hebelstr. 10, im Clubraum zwischen 17 und 19 Uhr abgegeben bzw. erhalten werden. Das Maikomitee ist jederzeit bereit, auch andere Termine zwecks Diskussion zu vereinbaren."
Q: Maikomitee der Gewerkschaftsjugendgruppen:Heraus zum 1.Mai,Emmendingen/Freiburg 12.4.1972

24.04.1972:
Der BKA Freiburg gibt vermutlich in dieser Woche eine 1.Mai-Zeitung seines 'Klassenkampfes' (vgl. 20.4.1972, 8.5.1972) heraus:"
HERAUS ZUM 1.MAI!

GEGEN DIE VERSCHÄRFTEN ANGRIFFE DER KAPITALISTENKLASSSE - DIE EINHEITLICHE KAMPFFRONT DER ARBEITERKLASSE

Seit den Septemberstreiks 1969, seit den großen Lehrlingsdemonstrationen haben wir Arbeiter, Angestellte und Lehrlinge in der BRD immer wieder gezeigt, daß wir den Kampf gegen die Kapitalisten aufgenommen haben, daß wir uns nicht mehr von den sozialdemokratischen Gewerkschaftsführern am Gängelband der 'gesamtwirtschaftlichen Interessen' führen lassen. In zahllosen Streiks und Demonstrationen haben wir gezeigt, daß wir uns erkämpfte Positionen und Rechte nicht wieder nehmen lassen - daß wir den verschärften Angriffen unseren entschlossenen Widerstand entgegensetzen.

Ein Höhepunkt war der letztjährige Metallarbeiterstreik in Nordbaden/Nordwürttemberg (MTR der IGM in NB/NW,d.Vf.). Zwar ist es den sozialdemokratischen Gewerkschaftsführern gelungen, von Anfang an den Streik auf dieses eine Tarifgebiet zu beschränken, und selbst dort mußten die Kollegen gegen die Gewerkschaftsführung durchsetzen, auf die Streikliste zu kommen. Zwar ist es den Gewerkschaftsführern gelungen, zum Wohle des 'Gemeinsamen Ganzen' die Lohnerhöhung auf Lohnleitlinienhöhe zu halten, was für die Metaller nach Steuerabzug und Berücksichtigung der Inflationsrate von über 6% Lohnabbau für 1972 bedeutet. In verstärktem Maß gilt dies für die Kollegen im Öffentlichen Dienst (ÖD,d.Vf.), in der Druck-, Textil- und chemischen Industrie (DruPa, GTB- bzw. CPK-Bereich,d.Vf.)."
Q: Klassenkampf 1.Mai-Zeitung und Nr.21,Freiburg o.J. (Apr. 1972) bzw. 17.5.1972,S.1ff bzw. S.6

27.04.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extrablatt Rombach (vgl. 22.2.1972, 4.10.1972) mit zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Leo Horlacher heraus, in dem eine Kontaktmöglichkeit über Telefon oder die Postlagerkarte von D. Friedrich angeboten und zu den BRW ausgeführt wird:"
BETRIEBSRÄTE-WAHLEN

Auch bei uns sind die Betriebsratswahlen jetzt in vollem Gange:

Eine Extra-Nummer der 'Lupe' (vgl. S1.*.1972, **.*.197*,d.Vf.) soll erscheinen, eine Mitgliederversammlung der IG Druck für den Betrieb fand statt (vgl. S1.*.1972,d.Vf.) und die letzte Betriebsversammlung (BV - vgl. S1f*.1972,d.Vf.) hatte diese Wahlen zum Hauptthema. Alles wird in Bewegung gesetzt, um uns die richtige Wahl schmackhaft zu machen: Der alte Betriebsrat taucht wieder aus der Versenkung auf, zählt seine 'Vorzüge' und 'Leistungen' zusammen; Hodeige schreibt (vgl. S1.*.1972,d.Vf.):

'Schaffen wir ein Vertrauensverhältnis zum Betriebsrat und fordern ihn auf, sich tatkräftig für die BELANGE DES UNTERNEHMENS einzusetzen. Freuen wir uns über einen Betriebsrat und Mitarbeiter, die Zivilcourage haben und ihre Meinung sagen. Machen wir sie vertraut mit der wirtschaftlichen Lage insgesamt und mit den wirtschaftlichen Problemen des Betriebes.' (Rombach News 1)

Schauen wir uns die Kandidatenliste an, kann sich NUR Hodeige darüber freuen: Es sind genügend Kandidaten auf der Liste, die sich für die 'Belange' der Rombachkapitalisten einsetzen, die unsere Interessen bisher vertreten haben und tatkräftig vertreten würden. Der IG Druck ist es nicht gelungen, eine eigene Gewerkschaftsliste aufzustellen, und so ind von den 16 Kandidaten nicht einmal die Hälfte gewerkschaftlich organisiert. Kein Wunder, wenn man die Politik der IG Druck-Gewerkschaftsführung in der letzten Tarifrunde betrachtet, kein Wunder, wenn man bedenkt, daß die Gewerkschaftsführung keinerlei Interesse daran zeigt, klassenbewußte Kollegen in ihrem Kampf gegen die 'Sozialpartnerschaft' zu unterstützen! So kommt es, daß viele fortschrittliche Kollegen sich scheuen, zum Betriebsrat zu kandidieren und für die Interessen der Belegschaft einzustehen.

Das soll auch diesmal so bleiben: Auf der Liste steht wieder der Sozialreferent und Betriebsrat Schneider, obwohl lange Zeit Gerüchte im Betrieb herumschwirrten, er werde nicht mehr kandidieren. Aber wenn es um die Weiterführung der 'vertrauensvollen Zusammenarbeit' mit der Geschäftsleitung geht (natürlich auf unsere Kosten!) kann er sich natürlich nicht abseits stellen. Außerdem hat er die letzte Betriebsratsperiode deutlich genug gezeigt, daß er seine Zusammenarbeit mit den Rombachkapitalisten versteht:

- So als er mit Hodeige bschloß (vgl. S1.**.197*,d.Vf.), nur zwei statt der im BVG vorgesehen vier Betriebsversammlungen 1971 abzuhalten,

- So als er über unsere Köpfe hinweg den Vorschaff-Plan für Weihnachten beschloß (vgl. S1.**.1971,d.Vf.),

- So als er trotz vieler Beschwerden der Kollegen über den unerträglichen Krach in der TTS immer noch keine Abhilfe geschaffen hat, und einige Sachen mehr.

Kein Wunder, daß auf der Betriebsversammlung Unruhe aufkam, als Schneider auf seine großen 'Verdienste' für die Belegschaft zu sprechen kam. So mußte er sich von einem Kollegen fragen lassen, warum oftmals Entscheidungen gefällt wurden, ohne daß der ganze Betriebsrat anwesend war, geschweige denn die Belegschaft richtig informiert wurde; warum nur ein (!) Betriebsrat auf einer Betriebsratsschulung war. Schneider waren diese Fragen gar nicht recht: Er versuchte einträchtig mit Hodeige diesen Kollegen in die Enge zu treiben, ihn zu isolieren ('Das hätte man auch vor der Betriebsversammlung besprechen können'). Der Kollege wurde zu einem 'Gespräch' mit beiden eingeladen, damit solche Kritik nicht um sich greift. Legt also jemand die Karten auf den Tisch, versuchen sie, die Belegschaft auszuschalten oder, wie im Fall des Kollegen H. ihn durch einen Posten als 'Gebäude- und Grundstücksverwalter' mundtot zu machen, damit der 'soziale Friede' nicht gestört wird. Kommt denn nochmal Kritik am Betriebsrat, meint Schneider, daß dann gleich die DKP dort oben sitzen könne. Indem Schneider jede Kritik als eine 'kommunistische' abqualifiziert, versucht er, uns einzuschüchtern und uns zum Schweigen zu bringen.

All das zeigt, daß Schneider und Co. der Geschäftsleitung näher steht als den Interessen der Belegschaft. Was heißt denn 'Vertrauensverhältnis zur Geschäftsleitung' anderes, als daß am besten 16 Radfahrer im Betriebsrat sitzen sollten, die jedesmal kuschen, wenn es um unsere Interessen geht? Von DEM Vertrauensverhältnis und DIESER Zusammenarbeit reden die Rombachkapitalisten immer dann, wenn es um die Steigerung der Arbeitsnormen, die Streichung von Zulagen etc. geht, eine Zusammenarbeit für die Erhöhung der Profite der Rombachkapitalisten!

Wir brauchen aber keine Betriebsräte, die uns nicht über das, was läuft, informieren, und ihre Unterschrift unter alles setzen, was die Kapitalisten verlangen.

Wir brauchen Kollegen, die unsere Interessen immer und überall vertreten, sich von uns kontrollieren lassen, aus Kritik lernen und das Betriebsverfassungsgesetz soweit wie möglich ausnützen. Aber: Selbst wenn einige fortschrittliche Kollegen in den Betriebsrat gewählt werden, dann besteht für sie immer noch die Fessel des arbeiterfeindlichen BVG, das sie zu dieser 'vertrauensvollen Zusammenarbeit' mit den Kapitalisten zwingt.

Diese Fessel kann nur dann abgestreift werden, wenn der Betriebsrat sich auf einen klassenbewußten Vertrauensleutekörper (VLK,d.Vf.) stützen kann. Und indem die gesamte Belegschaft fortschrittliche Betriebsräte gegen die Angriffe der Kapitalisten schützt. Ein auf diese Weise in der Belegschaft verankerter Betriebsrat kann nicht einfach entlassen werden, wenn er die Belegschaft gegen die kapitalistische Ausbeutung und Willkür mobilisiert. Solche Betriebsräte müssen wir uns schaffen. Deshalb ist auch die Aufgabe aller fortschrittlichen Kollegen hier bei uns, die im Gegensatz zur Politik von Schneider und Co. stehen, einen starken und tatkräftigen Vertrauensleutekörper aufzubauen.

Prüfen wir die Kandidatenliste darauf, wer wirklich bereit ist, unsere Interessen zu vertreten!

Keine Stimme den Handlangern der Geschäftsleitung in der Belegschaft!

Bindung des Betriebsrats an die Beschlüsse der Belegschaftsversammlung!

Bauen wir einen starken Vertrauensleutekörper auf!"
Q: Klassenkampf Extrablatt Rombach,Freiburg 27.4.1972

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28.04.1972:
Der BKA Freiburg und sein KJB führen heute um 19 Uhr im 'Schwanen' in der Stadtstraße eine Maiveranstaltung durch, auf der der Vietnam-Film 'Der 17. Breitengrad' gezeigt wird.

Der BKA (vgl. 17.5.1972) berichtet:"
1.MAI-VERANSTALTUNG DES BKA

Zu den Schwierigkeiten gehörte die Suche nach einem Raum, da die meisten Wirte lieber auf ein Geschäft verzichten, als dem BKA einen Raum zu vermieten. Dazu gehörte die Tatsache, daß eine Druckerei in letzter Minute es ablehnte, für den BKA ein Plakat zu drucken. Das Argument des Druckerei-Eigentümers: 'ich habe noch nie einen Auftrag abgelehnt. Aber das kann ich nicht machen. Wissen Sie, ich muß dauernd mit meinen eigenen Leuten über Kommunismus reden. Da werde ich doch völlig unglaubwürdig, wenn ich einerseits gegen die Kommunisten bin, und andererseits ein Geschäft mit ihnen mach.' Zu den Schwierigkeiten gehörte auch das Verhalten der BADISCHEN ZEITUNG (BZ,d.Vf.), die sich beharrlich weigerte, irgendeine Pressemeldung von uns ebenso wie vom gewerkschaftlichen Maikomitee zu veröffentlichen - und sei es auch nur die Ankündigung der 1. Mai-Demonstration."
Q: Klassenkampf 1.Maizeitung und Nr.21,Freiburg o.J. (Apr. 1972) bzw. 17.5.1972,S.1 bzw. S.6

21.06.1972:
Im 'Klassenkampf' Nr.22 (vgl. 19.6.1972, 19.7.1972) beschäftigt sich der BKA Freiburg auf den 12 Seiten mit den Betriebsratswahlen (BRW) u.a. beim Herderverlag und im Druckbetrieb Rombach, wo fortschrittliche Betriebsräte gewählt worden seien. Nachdem dasselbe bereits in der letzten Nummer von Raimann gemeldet wurde, verfügt der BKA nun vermutlich über mindestens zwei Betriebsratsmitglieder.
Q: Klassenkampf Nr.21 und 22,Freiburg 17.5.1972 bzw. 21.6.1972,S.12 bzw. S.1ff

13.09.1972:
In der Nr.24 des 'Klassenkampfes' veröffentlicht der BKA Freiburg (vgl. 19.7.1972, Okt.1972) von Kollegen aus der Filmmontage von Herder ein Gedicht, welches die Firmenzeitung nicht abdrucken wollte.
Q: Klassenkampf Nr.24,Freiburg 13.9.1972

04.10.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extrablatt Rombach (vgl. 27.4.1972, 13.10.1972) mit zwei Seiten DIN A4 unter der Überschrift "Hodeiges 'Erklärung zur Lage': Vier Fragen" heraus.
Q: Klassenkampf Rombach,Freiburg 4.10.1972

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13.10.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extrablatt Rombach seines 'Klassenkampf' (vgl. 4.10.1972, 31.10.1972) mit zwei Seiten DIN A4 unter der Überschrift "Hodeiges' Antwort: nicht befriedigend!" heraus.
Q: Klassenkampf Rombach,Freiburg 13.10.1972

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23.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt der KJB Freiburg ein Vietnam Extra seiner 'Kommunistischen Jugendzeitung' heraus, in der die Existenz der 3 Vietnamkomitees ÖD, Metall und Druckjugend bekanntgegeben und zur Demonstration am 4.11.1972 aufgerufen wird.
Q: Kommunistische Jugendzeitung Vietnam Extra, Freiburg Okt. 1972

31.10.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kollegen der Druckindustrie' Nr.1 (vgl. 13.10.1972, 26.1.1973) mit acht Seiten DIN A4 heraus. In "Warum eine Branchenzeitung?" werden die bisherigen eigenen 'Klassenkampf' Extras für Rombach und Herder (vgl. 13.10.1972, 5.12.1972) erwähnt. Bei Rombach ist heute Betriebsversammlung.

Aus Westberlin wird berichtet über die Zeitungen 'Telegraph' und 'Nachtdepesche' bzw. über die Druckerei Officina, aus München über die Bestechung des Betriebsrats Baumann beim Süddeutschen Verlag (SV), aus Frankfurt über die Verlagerung der Schriftenhersteller Bauersche Gießerei nach Spanien.
Q: Klassenkampf für die Kollegen der Druckindustrie Nr.1,Freiburg 31.10.1972

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15.11.1972:
Der BKA Freiburg gibt die Nr.26 seines 'Klassenkampfes' (vgl. Nov. 1972, 24.1.1973) heraus, die u.a. über den Beginn der Herausgabe von 'Klassenkämpfen' für die Kollegen in der Druckindustrie und in der Metallindustrie berichtet.
Q: Klassenkampf Nr.26,Freiburg 15.11.1972

05.12.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extrablatt seines 'Klassenkampf für Herder zur heutigen Betriebsversammlung heraus. Eingeladen wird zur Filmveranstaltung von BKA und KJB zu den Lohnkämpfen bzw. zur Metalltarifrunde (MTR - vgl. 7.12.1972).
Q: Klassenkampf Extrablatt Herder,Freiburg 5.12.1972

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26.01.1973:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kollegen der Druckindustrie' Nr.4 (vgl. 31.10.1972, 4.7.1973) heraus. Zur Drucktarifrunde (DTR) heißt es: "8,5 % - kein Ziel für uns". Aufgerufen wird zur morgigen Mitgliederversammlung der IG DruPa Freiburg. Berichtet wird von Warnstreiks in Ahrensburg, Berlin, Geislingen, Heilbronn und Ulm, der Demonstration in München und den Forderungen bei Klambt Speyer.
Q: Klassenkampf Nr.30,Freiburg 21.2.1973; Klassenkampf für die Kollegen der Druckindustrie Nr.4,Freiburg 26.1.1973

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April 1973:
Vermutlich im April gibt der BKA Freiburg mit der Nr.32 die Ausgabe seines 'Klassenkampfes' zum 1.Mai (vgl. 21.3.1973, 24.5.1973) heraus. Berichtet wird auch vom Drucktarifrundenstreik bei Rombach.
Q: Klassenkampf Nr.32,Freiburg o.J. (1973)

28.06.1973:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kolleginnen und Kollegen in den Metallbetrieben' Nr.16 (vgl. 7.6.1973) heraus. Berichtet wird über Jugendvertreterentlassungen (vgl. 23.6.1973), die es in Freiburg bei Rhodia, Hellige, Hüttinger, Fortschritt und Intermetall gab, während bei Herder und Rombach die Jugendvertreter und Lehrlinge trotz Streikverbot den Streik mit trugen.
Q: Klassenkampf für die Kolleginnen und Kollegen in den Metallbetrieben Nr.16,Freiburg 28.6.1973,S.5

04.07.1973:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kollegen der Druckindustrie' Nr.13 (vgl. 26.1.1973) heraus. Berichtet wird von Herder über "Frauen als Lohndrücker", die dort als Hilfskräfte tätig sind, und von Rombach über die Betriebsversammlung sowie über die Zurücknahme der Kündigung des Jugendvertreters.
Eingegangen wird auf die Gründung des KBW, die Teuerungszulage (TZL) für die baden-württembergischen Landtagsabgeordneten und auch auf die bundesweiten Vertrauensleutewahlen der IG DruPa (vgl. 24.5.1973), die in Freiburg ausfielen.
Q: Klassenkampf für die Kollegen der Druckindustrie Nr.13,Freiburg 4.7.1973

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11.07.1973:
Die KBW OG Freiburg berichtet über den Verkauf von 51 Exemplaren der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 bei Herder Freiburg (1 000 Besch., davon 500 Angestellte):"
40 KVZ vor dem Tor, 11 von den Genossen in den einzelnen Abteilungen. Eine Abteilung hat geschlossen die KVZ gekauft, nachdem die Genossen dort schon Wochen vorher über die Gründung des KBW, die nationale Zeitung etc. diskutiert hatten. Im Verlagsbereich bei den Angestellten gilt dasselbe. Im Betrieb selber wurde die KVZ gelesen, die auch in den Abteilungen rumging. Einige ausländische Kollegen haben die Zeitung gekauft."
Q: KBW-OG Freiburg-OL:Bericht über den Verkauf der KVZ Nr.1 in Freiburg,Freiburg o.J. (1973)

11.07.1973:
Die KBW OG Freiburg berichtet über den Verkauf von 21 Exemplaren, davon 8 im Betrieb, der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 bei Rombach Freiburg (400 Besch.):"
Die acht Kollegen, die im Betrieb kauften, wußten, daß sie mitgebracht wird."
Q: KBW-OG Freiburg-OL:Bericht über den Verkauf der KVZ Nr.1 in Freiburg,Freiburg o.J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft die OG Freiburg des KBW bei Herder Freiburg 51 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Freiburg o.J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft die OG Freiburg des KBW bei Rombach Freiburg 17 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Freiburg o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Freiburg des KBW bei Herder 56 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Freiburg o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Freiburg des KBW bei Rombach 11 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Freiburg o.J. (1973)

11.02.1974:
Der Kommunistische Jugendbund (KJB) Freiburg/Waldkirch gibt die Nr.1 seiner 'Kommunistischen Jugendzeitung' heraus mit Berichten von der Tarifrunde im ÖD in Freiburg (vgl. 4.2.1974) und Dortmund (vgl. 23.1.1974). Gegen den Vorsitzenden des IGM OJA Freiburg, Keldermann, ist ein Ausschlußantrag gestellt worden, 6 Mitglieder des Vertrauensleutekörpers bei Blessing Waldkirch sollen Reverse gegen den KBW unterschreiben. Solidarisch habe sich die Mitgliederversammlung der DruPa-Jugend gezeigt. Eingegangen wird auch auf die Jugendvertretung bei Herder.
Q: Kommunistische Jugendzeitung Nr.1,Freiburg/Waldkirch 11.2.1974

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