'Arbeiter-Zeitung'
Zentrales Organ der Kommunistischen Gruppe (NRF) Mannheim / Heidelberg

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

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Die 'Arbeiter-Zeitung' der Kommunistischen Gruppe (NRF) Mannheim / Heidelberg, die in den Jahren 1972 und 1973 erschien, kann hier vermutlich nur lückenhaft dokumentiert werden. Wir bitten ggf. um Ergänzungen.

Aufgrund der Beteiligung der Kommunistischen Gruppe Neues Rotes Forum) (KG(NRF)) Mannheim-Heidelberg an der Gründung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) wurde die 'Arbeiter-Zeitung' zugunsten von dessen Zentralorgan, der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) eingestellt bzw. in deren lokale Beilagen für Heidelberg / Wiesloch und Mannheim umgewandelt.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

26.01.1972:
Die Kommunistische Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG (NRF)) Mannheim / Heidelberg bzw. die Redaktion von deren 'Kommentar' gibt erstmals ihre 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 1.3.1972) heraus, die auf Januar datiert ist und einen Umfang von acht Seiten DIN A4 hat. Die Verantwortung übernimmt Dieter Reichert, Mannheim, gedruckt wird bei Caro-Druck, Heidelberg.

Man befaßt sich mit dem BVG (vgl. 10.11.1971), zu dem auch eine Broschüre (vgl. 1.2.1972, 14.2.1972) erscheinen soll, mit der Drucktarifrunde (DTR) der IG DruPa (DP - vgl. 25.1.1971), der ÖDTR der ÖTV (vgl. 8.1.1972) und den Berufsverboten (BV - vgl. 28.1.1972).

Aufgerufen wird zur regionalen Berufsverbote (BV - vgl. 28.1.1972) Demonstration in Heidelberg (vgl. 28.1.1972) und einem Teach In in Heidelberg zum selben Thema (vgl. 27.1.1972). Angekündigt werden für Mitte Februar Arbeiterversammlungen zum BVG in Heidelberg (vgl. 14.2.1972) und Mannheim (vgl. 14.2.1972).

Aus dem Ausland wird berichtet vom Konflikt zwischen Indien und Pakistan (vgl. Dez. 1971), von der Arbeitslosigkeit in der kapitalistischen Welt (vgl. Jan. 1972), von der Ostpolitik gegenüber der SU (vgl. 24.1.1972), aus Vietnam (vgl. 25.12.1971, 30.12.1971), aus Namibia (vgl. 13.12.1971) und Zimbabwe (vgl. 19.1.1972).

Geworben wird für die 'Al Djabha - Die Front' des Sozialistischen Palästinakomitees (vgl. 31.1.1972) und das eigene 'Neue Rote Forum' (NRF - vgl. 27.12.1971).

Aus Baden-Württemberg wird berichtet aus Heidelberg vom Bunsen-Gymnasium (vgl. Jan. 1972) und aus Mannheim von den Gas- und Strompreisen (vgl. 1.2.1972).

Aus Berlin wird berichtet von der RAF-Fahndung (vgl. 3.12.1971) und dem Mord an Georg von Rauch (vgl. 4.12.1971).

Aus Hessen wird berichtet aus Frankfurt aus dem IGM-Bereich von Roth und Teves (vgl. 4.1.1972).

Aus NRW wird berichtet von der RAG (IGBE-Bereich - vgl. 12.1.1972).

Aus Rheinland-Pfalz wird aus dem GLeder-Bereich berichtet von Salamander aus Hatzenbühl (vgl. 31.3.1971), Lingenfeld (vgl. 19.2.1971, 21.12.1971), Speyer (vgl. 13.12.1971) und Worms (vgl. 8.2.1971).

Festgestellt wird, u.a. zur MTR der IGM bzw. der MTR-AE, auf Seite 3:"
DIE ARBEITERKLASSE BRAUCHT DIE KOMMUNISTISCHE PARTEI

Die Kommunistische Gruppe (NRF) Mannheim / Heidelberg hat nach ihren Kräften versucht, den Lohnkampf der Metallarbeiter gegen die Angriffe der Kapitalisten und gegen die SPD-Lohnleitlinienpolitiker zu unterstützen. Im KOMMENTAR sind die gewerkschaftlichen Forderungen frühzeitig aufgenommen worden, die von den Kollegen in den Betrieben aufgestellt worden waren, und sie sind an alle Betriebe bekanntgemacht worden. Der KOMMENTAR hat nicht nur von Auseinandersetzungen in allen Teilen der BRD berichtet, sondern natürlich auch aus den einzelnen Betrieben in unserem regionalen Bereich. Die KOMMENTARE wurden im Streik zunehmend zu einem Kampfinstrument, das die Erfahrungen der einzelnen Belegschaften verbreitete und half, den Kampf der einzelnen Belegschaften zu vereinheitlichen. Dabei war es eine wichtige Sache, ständig die Taktik der Vertreter der SPD-Linie in der IG Metall zu entlarven.

Auch in vielen anderen Städten der BRD und in West-Berlin haben befreundete und politisch nahestehende kommunistische Organisationen den Kampf der Metallarbeiter in ähnlicher Weise unterstützt. Diese noch lokal und regional beschränkten Organisationen, die teils aus den Septemberstreiks 1969 und teils aus der Studentenbewegung hervorgegangen sind, haben versucht, zur Metalltarifrunde eine Aktionseinheit (vgl. 25.7.1971, d.Vf.) zu bilden. Trotz der noch fehlenden politischen Vereinheitlichung dieser Gruppen sollte auf der Grundlage der bestehenden Gemeinsamkeiten versucht werden, die Arbeit untereinander abzustimmen und die Erfahrungen gemeinsam auszuwerten. Die Unterstützungsarbeit und die Vereinheitlichung des Kampfs der Metaller sollte dadurch wirkungsvoller werden. Wir können zurückblickend in Mannheim und Heidelberg einigen Erfolg unserer Arbeit verzeichnen, indem wir die klassenbewußte Linie in der Gewerkschaft gegen die SPD-Politiker gestärkt haben.

DAS ÜBEL MUSS AN DER WURZEL GEPACKT WERDEN

Haben sich die Kommunisten auf die Unterstützung des Lohnkampfs beschränkt? ein. Wir haben im KOMMENTAR, auf den Arbeiterversammlungen und in Gesprächen im Streiklokal versucht, zu zeigen, daß der gewerkschaftliche Kampf der Arbeiter nicht ausreicht, um das Übel an der Wurzel zu packen. Solange die Kapitalistenklasse herrscht, wird die Arbeiterklasse immer wieder in gewerkschaftlichen Kämpfen ihre Haut verteidigen müssen. Solange wird die Arbeiterklasse immer wieder von Krisen, Lohndrückerei und Arbeitslosigkeit bedroht sein. Solange die Herrschaft der Kapitalistenklasse nicht gebrochen ist, wird sie sich nicht davon abhalten lassen, auch andere Völker auszubeuten und zu unterdrücken.

Der gewerkschaftliche Kampf, der Kampf um den Lohn, ist für die Arbeiterklasse in der kapitalistischen Gesellschaft eine Lebensfrage. Ohne kampfstarke Gewerkschaften sind die einzelnen Arbeiter den Kapitalisten hilflos ausgeliefert. Aber der Kampf um den Lohn, um bessere Arbeitsbedingungen, richtet sich im Grunde nur gegen die Auswirkungen des kapitalistischen Ausbeutungssystems, und nicht gegen die Ausbeutung selbst. Der gewerkschaftliche Kampf vereinigt die Arbeiterklasse in der Verteidigung ihrer brennendsten Lebensinteressen gegen das Kapital. Die Herrschaft der Kapitalistenklasse und die Ausbeuterei kann aber durch den gewerkschaftlichen Kampf allein nicht beseitigt werden. Der gewerkschaftliche Kampf kann die Krisen des Kapitals ebensowenig beheben wie die imperialistischen Kriege, die das Kapital in allen Teilen der Welt immer wieder anzettelt. Die blutige Unterdrückung der ausgebeuteten Völker in Afrika, Südasien und Lateinamerika kann durch den gewerkschaftlichen Kampf genausowenig verhindert werden, wie die Ausbeutung der ungeheuren Mehrheit durch eine winzige, überflüssige Minderheit im eigenen Land dadurch aufgehoben werden kann.

Aber die Erfahrungen des gewerkschaftlichen Kampfes sind eine Schule für die Arbeiter. In diesem täglichen Kleinkrieg gegen die Kapitalistenklasse reift die Einsicht heran, daß die Arbeiterklasse sich auch fest POLITISCH zusammenschließen muß. Nicht nur, um immer wieder die Folgen der Kapitalistenherrschaft abzuwehren. Nein, sondern um die Herrschaft der Kapitalistenklasse und ihrer Staatsgewalt überhaupt verschwinden zu lassen. Dazu muß die Arbeiterklasse die politische Macht erobern.

DIE KAPITALISTEN SIND POLITISCH ORGANISIERT

Die herrschende Klasse verfügt über mächtige politische Organisationen, Verbände und über den bürgerlichen Staatsapparat. Die bürgerlichen Parteien CDU, FDP und auch die SPD sind Parteien des Monopolkapitals. Mit den Interessen der Arbeiter vertragen sie sich wie Feuer mit Wasser. Der bürgerliche Staat und alle seine Einrichtungen, Regierung, Polizei, Justiz und Militär garantieren die Interessen und die Aufrechterhaltung der Herrschaft der Kapitalisten. Die Arbeiterklasse kann der herrschenden Klasse also nur wirkungsvoll gegenübertreten, wenn sie sich selber auch zur politischen Partei organisiert, um den politischen Kampf gegen die Kapitalisten und ihren Staat aufzunehmen. Wir brauchen eine politische Organisation, die die vereinzelten Kämpfe zusammenfassen und anleiten kann.

Gegenwärtig gibt es noch keine kommunistische Partei, die diesen Namen verdient. Eine kommunistische Partei muß konsequent und allseitig für das Hauptinteresse der Arbeiterklasse kämpfen, nämlich für die Abschaffung der kapitalistischen Ausbeutungsverhältnisse und für die reale politische Macht der Arbeiterklasse. Eine kommunistische Partei kann nichts von der Arbeiterklasse Getrenntes sein. Sie muß in der Arbeiterklasse verankert sein und von den klassenbewußten Teilen der Arbeiterschaft gebildet werden. Sie ist nicht das Ergebnis eines unreifen Gründungsaktes am Schreibtisch und niemals der einfache Zusammenschluß von einigen Leuten, die sich selbst zur Partei ausrufen. Die Partei der Arbeiterklasse wird in den wirklichen Kämpfen der Arbeiter geschmiedet und muß sich ständig in diesen Kämpfen bewähren. Nur in diesen Tageskämpfen kann die Einheit der Arbeiterklasse für den Sozialismus erreicht werden, nur so kann die Kommunistische Partei aufgebaut werden.

Gerade auch der Metallerstreik hat gezeigt, wie wenig die DKP beanspruchen kann, sich 'kommunistische' Partei zu nennen. Hat sie doch die Interessen der Kollegen zugunsten ihrer schon krankhaften Anbiederei an die SPD und ihre Vertreter in der Gewerkschaft verkauft. Sie hat versucht, den Kollegen über die Lohnleitlinienpolitik der IGM-Führung Sand in die Augen zu streuen.

Derzeitig sehen also die Kommunisten ihre Hauptaufgabe darin, in den Tageskämpfen den dringenden Aufbau der Kommunistischen Partei, der politischen Organisation der Arbeiterklasse, voranzutreiben. Diese Arbeit wird nur gelingen, wenn die fortgeschrittenen Teile der Arbeiterklasse entscheidenden Einfluß darauf nehmen. Die Arena dieser Arbeit ist derzeitig der Kampf in den Gewerkschaften gegen die bürgerliche SPD-Linie, die die Gewerkschaften als Ordnungsmacht der Kapitalisten einsetzen will, ist der Kampf um starke Vertrauensleutekörper (VLK, d.Vf.), ist der Kampf um die Zusammenfassung der klassenbewußten Kollegen zu Zellen im Betrieb. Die noch lokal und regional beschränkten kommunistischen Organisationen müssen sich dieser zweifelsfrei mühseligen Arbeit ernsthaft widmen, damit die Arbeiterklasse ihre Vorhut in diesem Kampf entwickeln kann.

Die Kommunistische Partei muß BEWUSST aufgebaut werden. Die lokalen kommunistischen Organisation müssen auch ihre Anstrengungen verdoppeln und die ideologische Auseinandersetzung mit dem Ziel der Vereinheitlichung verstärken."
Quellen: Arbeiter-Zeitung Nr. 1, Mannheim Jan. 1972; Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie Der Klassenstaat verschärft die Unterdrückung. Ministerpräsidentenkonferenz am 28. Januar und Für klassenbewußte Delegierte!, Mannheim 25.1.1972 bzw. 9.2.1972, S. 1 bzw. S. 2

01.03.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt die Nr. 2 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 26.1.1972, 28.3.1972) heraus, für die Dieter Reichert verantwortlich zeichnet. Aufgerufen wird zur eigenen Arbeiterversammlung in Mannheim (vgl. 24.3.1972), berichtet von eigenen und fremden Aktionen in Mannheim (vgl. 23.2.1972) und Heidelberg (vgl. 17.2.1972, 28.1.1972). Man beschäftigt sich u.a. mit dem IGM-Tag, John Deere Mannheim (vgl. 1.2.1972), dem DruPa OV Speyer, der Heidelberger Kreisabteilung Wifo der ÖTV, der DGB Jugend Mannheim sowie verschiedenen Betrieben der Stahl- und Fahrzeugbauindustrie im Bundesgebiet. Eine Anzeige wirbt für die 'Rote Presse' der Sozialistischen Studentengruppe (SSG) Hamburg.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 2, Mannheim März 1972; Neues Rotes Forum Nr. 1, Heidelberg 1972, S. 68;Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie Für klassenbewußte Delegierte!, Mannheim 9.2.1972, S. 4;Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 14, Heidelberg 1972, S. 10

28.03.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg bzw. die Redaktion von deren 'Kommentar' gibt die Nr. 3 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 1.3.1972, 12.4.1972) für April mit zwölf Seiten DIN A3 unter Verantwortung von Dieter Reichert, Mannheim, B5/12, und gedruckt bei Caro-Druck, Heidelberg, heraus.

Im Leitartikel befaßt man sich mit dem 1.Mai (vgl. 27.3.1972). Eingegangen wird auch auf die Regierungskrise (vgl. März 1972), auf die Steuerreform (vgl. 13.12.1971),

Aus dem Ausland wird berichtet aus der VR China über die Fabrikarbeit (vgl. März 1972) und über den Besuch von USA-Präsident Nixon (vgl. 24.2.1972) sowie über den Iran-Besuch von Willy Brandt (vgl. 5.3.1972).

Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der DKP (vgl. 27.3.1972), vom Wehrkundeerlaß (WKE - vgl. 18.8.1971, 28.2.1972) und von den Hochschulen (vgl. 21.3.1972), aus Heidelberg aus der ÖTV an den Unikliniken (UK - vgl. 29.2.1972), von den Fahrpreiserhöhungen (vgl. Sept. 1971, 1.3.1972) und den Prozessen wegen dem Protest dagegen (vgl. 15.3.1972), aus Mannheim von der eigenen Arbeiterversammlung (vgl. 24.3.1972) und dem Gemeindehaushalt (vgl. März 1972).

Aus Bayern wird berichtet aus München vom Prozeß Franz-Josef Strauß (FJS - CSU) gegen Helge Sommerrock (ABG - vgl. 7.2.1972).

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Hannover von den Fahrpreiserhöhungen (vgl. Feb. 1972).

Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet aus Speyer von Klambt (DP-Bereich - vgl. März 1972, 20.4.1972).

Geworben wird für das 'Neue Rote Forum' (NRF) Nr. 6/1971 (vgl. 27.12.1971) und Nr. 1/1972 (vgl. Feb. 1972).

Mitgeteilt wird auch:"
Das Büro der Kommunistischen Gruppe (NRF) in Heidelberg, Bahnhofstr.17, Hinterhaus, 1.Stock ist geöffnet am DONNERSTAG, 16 bis 18 Uhr.

Telefon:

MANNHEIM: …; Mittwoch 16 Uhr 30 - 18 Uhr 30
HEIDELBERG: …; Mittwoch 16 - 18 Uhr".

Der Artikel über die VR China wird u.a. nachgedruckt durch den Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg (vgl. 24.4.1972).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 3, Mannheim Apr. 1972; Klassenkampf 1.Mai-Zeitung, Freiburg o.J. (Apr. 1972), S. 4;Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie Rückzahlung des Konjunkturzuschlags, kein Geschenk, sondern Beschiß!, Mannheim 22.3.1972, S. 3

12.04.1972:
Die KG (NRF) Mannheim-Heidelberg gibt ihre 'Arbeiter- Zeitung' (AZ - vgl. 28.3.1972, 27.4.1972) im Umfang von zwei Seiten DIN A3 heraus unter der Schlagzeile "Gemeinsame Erklärung des Bundes Kommunistischer Arbeiter Freiburg und der Kommunistischen Gruppe (NRF) zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg" zu den (LTW - vgl. 23.4.1972).
Q: Arbeiter-Zeitung Gemeinsame Erklärung des Bundes Kommunistischer Arbeiter Freiburg und der Kommunistischen Gruppe (NRF) zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Mannheim 12.4.1972

27.04.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg beginnt heute mit dem Verkauf der auf Mai datierten Nr. 4 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 12.4.1972, Juni 1972). Aufgerufen wird zum 1. Mai, wobei auch über die Freiburger Bemühungen um eine gewerkschaftliche Demonstration (vgl. 1.5.1972) berichtet wird. Weiter befaßt man sich mit der Chemierunde, den Auseinandersetzungen zwischen DruPa Ortsvorstand und ABG München in Bayern, dem Giftmüll in Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen und anderswo, dem Salamanderkonzern, den Heidelberger Unikliniken (ÖTV-Bereich) und der DKP. Diese habe bei MWM Mannheim (IGM-Bereich) ein Flugblatt verteilt, in dem die KG (NRF) als Handlanger von Strauß und Barzel bezeichnet wurde, bloß weil sie sich nicht von den Ostverträgen berauschen ließ.
Die Sozialistische Arbeitergruppe (SAG) Darmstadt in Hessen wurde von Merck (CPK-Bereich) angezeigt, denn, die "SAG, eine Gruppe aus Arbeitern, Angestellten und Studenten, führt seit mehreren Jahren im Chemie-, Metall- und Druckbereich den Kampf" gegen die Kapitalisten. Das gleiche tut die Freiburger Gewerkschaftsjugend (vgl. 21.3.1972). Man selbst demonstrierte in Mannheim wegen Vietnam (vgl. 22.4.1972).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 4, Mannheim Mai 1972

Juni 1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt die Nr. 5 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 27.4.1972, 23.6.1972) heraus.
Von den Betriebsratswahlen wird berichtet von Daimler, John Deere und MWM in Mannheim, wo sich nichts gebessert hat, wohingegen bei Vögele Mannheim zwei Fortschrittliche gewählt wurden, ebenso wie bei IHC und Schmitthelm in Heidelberg. Eingegangen wird auch auf die Betriebsratswahlen bei Graubremse Heidelberg, Daimler Stuttgart-Untertürkheim, Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld, der Zeche Westerholt-Polsum, Opel Rüsselsheim, Merck Darmstadt und Arri und Zündapp in München.
Berichtet wird u.a. vom 1.Mai aus Bremen, Göttingen, Freiburg, München und Mannheim, über eine zentrale Spaniendemonstration in Frankfurt (vgl. 30.4.1972), die eigene Betriebsarbeit bei Salamander Speyer (vgl. 26.4.1972) und in der ÖTV Heidelberg, den DGB Bundeskongreß, die Uni Heidelberg und die Jugendzentrumsdemonstration in Mannheim (vgl. 17.5.1972).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 5, Mannheim Juni 1972

23.06.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt vermutlich Ende dieser Woche ein Extrablatt "Solidarität mit dem Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes! Für den Sieg im Volkskrieg!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 27.4.1972, 30.6.1972) heraus mit dem Aufruf zur Vietnam-Demonstration in Mannheim am 27.6.1972.

Enthalten sind auch "Das 7-Punkte-programm der provisorischen Revolutionsregierung" (PRR) sowie die Artikel "Gegen die Friedensheuchelei der DKP - Für die breite Solidarität mit dem Kampf des vietnamesischen Volkes!" zu deren Demonstration in Mannheim am 27.6.1972, wozu die KG (NRF) einen Brief an die DKP-Ortsgruppe richtete, sowie "Klassenkampf im eigenen Land" zur Demonstration gegen die Notstandsgesetze (NSG) in Mannheim am 1.7.1972.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Solidarität mit dem Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes! Für den Sieg im Volkskrieg!, Mannheim o. J. (1972)

30.06.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Kampf der politischen Reaktion in der BRD" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 23.6.1972, 5.7.1972) heraus mit dem Aufruf zur heutigen Veranstaltung und zur morgigen Demonstration des Aktionskomitees gegen den Notstandskurs in Mannheim.

Enthalten sind auch die "Presseerklärung des Aktionskomitees" und der Artikel "Verschärfung des Ausländerrechts".
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Kampf der politischen Reaktion in der BRD, Mannheim o. J. (1972)

05.07.1972:
Heute gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 6 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 30.6.1972, 7.7.1972) heraus, die von den Mannheimer Demonstrationen zu Vietnam (vgl. 27.6.1972) und Notstand (vgl. 1.7.1972) berichtet und zur Berufsverbotedemonstration in Heidelberg aufruft (vgl. 8.7.1972).
Von Gewerkschaftsausschlüssen wird berichtet von Rhodia Freiburg (vgl. 17.3.1972), Daimler Stuttgart-Untertürkheim und bei Daimler Mannheim, wo der Ausschluß von Dillmann gleich mit der Entlassung gekoppelt wurde.

Man selbst gebe nun neben einem 'Kommentar' für die Metallindustrie in Mannheim und Heidelberg auch einen 'Kommentar' für die Druckindustrie in Mannheim, Heidelberg und Speyer heraus, der sich u.a. um die Gutenbergdruckerei Heidelberg und die Mannheimer Morgen Großdruckerei (MMGD) kümmern soll. Neben einem Bericht über die Umweltvergiftung durch die Preussag Nordenham wird auch aus Mannheim berichtet, daß sich dort kürzlich das Lehrlingszentrum selbst aufgelöst habe, denn die "Wirkung des Lehrlingszentrums bei den Lehrlingen" sei gleich null gewesen. Der IG Metall Ortsvorstand habe nun, wie schon 1968, die Jugendgruppe aufgelöst. Enthalten ist auch das "Arbeiterjugendprogramm" der KG (NRF) (vgl. 4.9.1972, 3.10.1972), welches den Titel "Arbeiterjugend stellt ihre Forderungen" trägt.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 6, Mannheim Juli 1972

07.07.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Extrablatt Die Entlassung des Lehrers Ulrich Topp geht uns alle an!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 5.7.1972, 25.8.1972) heraus mit dem Aufruf zur morgigen Demonstration in Heidelberg gegen das Berufsverbot von Topp.

Enthalten sind Solidaritätsresolutionen mit Topp vom 3.7.1972 aus Speyer und vom DGB KJA Mannheim.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Die Entlassung des Lehrers Ulrich Topp geht uns alle an!, Mannheim 7.7.1972

25.08.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Der grosse Olympiabetrug" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.7.1972, 4.9.1972) heraus.

Enthalten sind auch die Artikel:
- "Die größten Olympiagewinner. Was kosten die Olympischen Spiele?";
- "Zur Olympiade 'gerüstet'" zu Polizei, BGS und Bundeswehr;
- "Olympiade auf Kosten des Massensports";
- "Der Ausschluss Rhodesiens" zu Zimbabwe;
- "Solidarität mit den Münchener Genossen" zum Antikriegstag (AKT) am 1.9.1972, wozu die Demonstration des DGB begrüßt wird;
- "Mexico 1968: 'Olympischer Frieden' geht über Leichen"; sowie
- "1936 - 1972".
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Der grosse Olympiabetrug, Mannheim 25.8.1972

04.09.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 7 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 25.8.1972, 7.9.1972) heraus. Berichtet wird über eine Reihe Streiks im Bundesgebiet und auch in Mannheim (vgl. 25.8.1972), sowie über den Ausschluß von 40 "Reaktionären" aus der IG Chemie (CPK) bei Merck und Röhm Darmstadt, die u.a. gefälschte Flugblätter von DKP und KPD/ML-ZB verteilt hätten.

Zum Arbeiterjugendprogramm der KG (NRF) äußert sich 'eine Arbeiterjugendgruppe aus dem Stuttgarter Raum', wobei es sich um den Arbeiter- und Jugendverein (AJV) Waiblingen handeln dürfte. Weiter beschäftigt man sich mit Heidelberg-Wieblingen und dem Berufsverbot gegen Ulli Topp. Abgedruckt wird noch der Entwurf der ML Dortmund für eine Plattform gegen die Ausländergesetze (vgl. Aug. 1972).

Es wird auch der Artikel "Auseinandersetzung um ein Aktionsprogramm der Arbeiterklasse. Kritik des Kommunistischen Bundes Bremen an dem Entwurf der Kommunistischen Gruppe (NRF) für ein gewerkschaftliches Aktionsprogramm" abgedruckt:"
Es richtet sich vornehmlich an die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, speziell an solche, die sich in Opposition zur sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung schon befinden. Es ist deshalb kein Aktionsprogramm der Kommunisten. … Ein kommunistisches Aktionsprogramm für den gewerkschaftlichen Kampf muß sich zur Aufgabe stellen, von der Notwendigkeit des gewerkschaftlichen Kampfes alle Kollegen - auch die Unorganisierten – zu überzeugen und sie auf der Basis dieses Programms für die gewerkschaftliche Organisierung zu gewinnen."
Zusammenfassend wird hervorgehoben, daß der "Vorschlag der Mannheimer Genossen ein wichtiger Schritt vorwärts zur Entfaltung des Kampfes um die Gewerkschaften und hin zur Anleitung der gewerkschaftlichen Kämpfe der westdeutschen Arbeiterklasse durch kommunistische Gewerkschaftler" ist. "Allerdings sehen wir in dem Aktionsprogramm die Gefahr einer falschen, nur innergewerkschaftlich operierenden kommunistischen Politik nicht genügend gebannt. … Der zweite Hauptpunkt unserer Kritik richtet sich auf das Fehlen demokratischer Aktionslosungen, wodurch den Bedingungen des gewerkschaftlichen Kampfes im Imperialismus nicht Rechnung getragen wird. Wir Kommunisten dürfen die Gewerkschaften nicht nur als Instrument des wirtschaftlichen Kampfes betrachten, sondern müssen in ihnen arbeiten, weil sie die Massenorganisationen des Proletariats sind. … Wegen dieser Mängel bleibt denn der Vorschlag der Mannheimer und Heidelberger Genossen bei aller Klarheit der Darstellung im Einzelnen hauptsächlich nur der Verdienst, eine der dringlichsten Aufgaben der kommunistischen Bewegung angepackt, noch nicht, sie gelöst zu haben."
In der Erwiderung der KG (NRF) Mannheim / Heidelberg heißt es:"
Wir schließen uns der Kritik der Bremer Genossen an, daß aus dem Aufbau des Entwurfs nicht genügend deutlich wird, daß sich ein kommunistisches Aktionsprogramm für den gewerkschaftlichen Kampf an alle Arbeiter richtet, auch an die, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Es richtet sich an die Arbeiterklasse. Es muß auch den unorganisierten Kollegen begründen, warum sie sich gewerkschaftlich organisieren müssen, warum die ganze Arbeiterklasse den Kampf um die proletarische Linie in den Gewerkschaften führen muß. … Wir schließen uns auch dem zweiten Kritikpunkt der Bremer Genossen an. Der demokratische Kampf ist Aufgabe der Gewerkschaften, und die Kommunisten müssen den demokratischen Kampf in die Gewerkschaften hineintragen. … Im übrigen hat der KBB sehr klar die Notwendigkeit des demokratischen Kampfes dargestellt. … Richtig haben die Bremer Genossen kritisiert, daß in unserem Entwurf nicht gezeigt wird, wie die Kommunisten um die Gewerkschaften und für die proletarische Linie kämpfen und wie dieser Kampf verbunden ist mit dem Kampf um die proletarische Demokratie in den Gewerkschaften."
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 7, Mannheim Sept. 1972

07.09.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.9.1972, 18.9.1972) mit einer "Erklärung zu den Massakern in München" heraus, die außer von der KG auch von den KHGs (NRF) Heidelberg und Mannheim und dem Sozialistischen Palästinakomitee Heidelberg unterzeichnet ist.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Erklärung zu den Massakern in München, Mannheim 7.9.1972

18.09.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt vermutlich in dieser Woche im Zusammenarbeit mit dem Südostasienkomitee (SOAK) Heidelberg einen Sonderdruck "Für den gerechten Kampf der Völker Indochinas! Sieg im Volkskrieg!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.9.1972, 3.10.1972) in einer Auflage von 5 000 Stück zum Preis von 2 DM heraus.

Im "Vorwort der Herausgeber" wird angekündigt:"
Von Anfang bis Oktober bis Anfang November werden in der BRD in mehreren Städten Solidaritätskampagnen mit den kämpfenden Völkern Indochinas stattfinden. Sie sollen ihren Höhepunkt in Demonstrationen am 4. November erreichen.

Für die Durchführung der Kampagne, die Vorbereitung einer großen Demonstration in Mannheim und die Einbeziehung möglichst vieler gegen den Indochina-Krieg initiieren wir die Gründung von Vietnam-Komitees in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Mannheims und Heidelbergs."

Enthalten sind die Beiträge:
- "Karte Vietnams";
- "Erklärung der provisorischen Revolutionären Regierung der Republik Südvietnam vom 11.9.1972";
- "Interview mit Le Van Sau, Vertreter der PRR bei den Friedensverhandlungen in Paris (ausgeführt von Genossen des KSV/Frankfurt am 11.8.72)";
- "Friedensmanöver und verschärfte Aggression";
- Le Duan: "Die historische Aufgabe der Arbeiterklasse in der Vietnamesischen Revolution. (aus Le Duan: Die Rolle der vietnamesischen Arbeiterklasse und die Rolle der Gewerkschaften in der gegenwärtigen Etappe, Hanoi 1969)";
- "Vorwort zur Rede von Le Duan und Polemik der KPCh"
- Le Duan: "Einige Probleme der internationalen Aufgaben unserer Partei. (Auszüge aus einer Rede auf der 9. Sitzung des ZK Dezember 1963)"; sowie
- KP Chinas: "Die neue Führung der KPdSU unternimmt in der Vietnamfrage gemeinsame Aktionen mit den USA (aus 'Widerlegung der sogenannten 'Aktionseinheit' der neuen Führung KPdSU'".
Q: Arbeiter-Zeitung Sonderdruck Für den gerechten Kampf der Völker Indochinas! Sieg im Volkskrieg!, Mannheim o. J. (1972)

03.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 8 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 18.9.1972, 11.10.1972) für Oktober heraus, die zur Ausländergesetzdemonstration in Dortmund aufruft (vgl. 8.10.1972) und die Erklärung der Kommunique-Organisationen (BK - vgl. 17.9.1972) zur Bundestagswahl (BTW - vgl. 19.11.1972) enthält. Berichtet wird auch von der Eröffnung des Wahlkampfes durch die DKP (vgl. Sept. 1972). Weiter befaßt man sich mit den Metall-Lehrlingen bei Bopp und Reuther Mannheim, bei Vögele und bei International Harvester in Heidelberg. Eine Reihe von Streikberichten stammen zumeist aus der Bremer 'Wahrheit', Arbeiterkorrespondenzen berichten über den Streik bei International Harvester in Heidelberg (vgl. 28.9.1972) sowie über Febolit Heidelberg und John Deere Mannheim (vgl. 7.9.1972), wo man jeweils betriebliche 'Kommentare' herausgab. Eingegangen wird auf den Verbotsantrag gegen den KB Bremen, abgedruckt wird das letzte Kommunique der Kommunique-Organisationen (vgl. 17.9.1972). Das Druck-Kollektiv der KG (NRF) nimmt Stellung zum Arbeiterjugendprogramm (vgl. 3.7.1972), berichtet wird von MWM Mannheim, BMW München (vgl. 29.5.1972) und dem Berufsverbot gegen Ulli Topp. Demonstrationen gab es in Heidelberg gegen die Abschiebungen (vgl. 27.9.1972) und im Kaiserstuhl gegen das AKW Breisach (vgl. 16.9.1972).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 8, Mannheim Okt. 1972

11.10.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt, vermutlich nur in Mannheim, ein Extrablatt "Heute, Mittwoch 11.10 18.00 Uhr Gründungsveranstaltung (mit Film) für ein lokales Vietnam-Komitee in Mannheim, Gaststätte Alphorn, Alphornstr. 17" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 3.10.1972, 1.11.1972) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Heute, Mittwoch 11.10 18.00 Uhr Gründungsveranstaltung (mit Film) für ein lokales Vietnam-Komitee in Mannheim, Gaststätte Alphorn, Alphornstr. 17, Mannheim o. J. (1972)

01.11.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 9 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 11.10.1972, 14.11.1972) heraus, die zur Mannheimer Vietnamdemonstration am 4.11.1972 aufruft. Die Vietnamkomitees der Region, die es u.a. in Heidelberg, Mannheim, Lampertheim, Wiesloch und Walldorf gibt, hätten insgesamt fast 800 Mitglieder, allein die Uni-Vietnamkomitees fast 500.

Das Vietnamkomitee an den Heidelberger Unikliniken habe eine Solidarisierung der Gewerkschaftlichen Arbeitsgruppe erreichen können.

Bezüglich Vietnam wird noch auf die wirtschaftlichen Interessen verschiedener bundesdeutscher Firmen und eine Demonstration in Heidelberg (vgl. 24.10.1972) eingegangen.

Berichtet wird auch von der Ausländergesetzdemonstration in Dortmund (vgl. 8.10.1972).

Das Betriebskollektiv Bopp und Reuther Mannheim der KG (NRF) befaßte sich in seinem 'Kommentar für die Kollegen von Bopp und Reuther' mit dem DKP-Betriebsrat Heisel, der seinem Parteikollegen Jäger bei Daimler Mannheim in nichts nachsteht.

Ebenfalls einen Betriebs-'Kommentar' gab man bei John Deere Mannheim und bei Daimler Mannheim heraus.

Arbeiterkorrespondenzen kommen von International Harvester Heidelberg und von der Heidelberger Straßenbahn (HSB).

Berichtet wird auch von der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) bei Opel Bochum, die sich mit den Spanierheimen befaßt, vom Streik in Bremer Häfen (vgl. 23.10.1972),

Von MTR-Forderungen wird berichtet aus Bremen von Klöckner (vgl. Okt. 1972), Krupp Atlas Elektronik (vgl. Okt. 1972), VFW (vgl. Okt. 1972) und Vulkan (vgl. Okt. 1972), von Siemens (vgl. Okt. 1972) und der IGM Braunschweig (vgl. Okt. 1972) sowie von John Deere Mannheim (vgl. Okt. 1972).

Zitiert wird dieser Bericht u.a. in:
- NRW durch die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 15.12.1972).

In der eigenen Heimat fand eine Bezirksjugendkonferenz der IGM statt, eingegangen wird auch auf die Lehrlinge bei John Deere Mannheim, BBC-Stotz Heidelberg (120 Lehrlinge), BBC-Süddeutsche Metallwerke Walldorf (35), Mecano Bundy Heidelberg (32) und den Mannheimer Jugendzentrumskampf.

Eingegangen wird auch das ehemalige Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) Heidelberg (vgl. 21.7.1971), wo demnächst die Prozesse anlaufen.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 9, Mannheim Nov. 1972; Die Rote Front Nr. 5, Dortmund Dez. 1972, S. 5

14.11.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 1.11.1972, 7.12.1972) zu den Bundestagswahlen (BTW) heraus mit dem Leitartikel "Gegen den Wahlbetrug der bürgerlichen Parteien! Für die Interessen der Arbeiterklasse und des Volkes! Weg mit dem KPD-Verbot! KPD!".

Weitere Artikel sind:
- "Unterstützt uns die SPD beim Lohnkampf?";
- "SPD und CDU reformieren das Wohnungselend" zum Mietrecht;
- "'Menschliche Erleichterungen'" zum Grundvertrag mit der DDR;
- "Betriebsverfassungsgesetz: Ein Beispiel sozialdemokratischer Reformpolitik" zum BVG; sowie
- "Die DKP - Eine Partei von Regierungs Gnaden" zur Metalltarifrunde (MTR) in Mannheim bei Bopp & Reuther, Daimler-Benz und John Deere.

Eingeladen wird zu den Wahlversammlungen am 14.11.1972 in Heidelberg und am 16.11.1972 in Mannheim.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt zu den Wahlen, Mannheim 14.11.1972

07.12.1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt die Nr. 10 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 14.11.1972,11.1.1973) heraus, die von der Mannheimer Vietnamdemonstration am 4.11.1972 berichtet, zur Metall-Lehrlingsdemonstration in Stuttgart aufruft (vgl. 27.11.1972, 9.12.1972) und Arbeiterkorrespondenzen von John Deere Mannheim und aus Heidelberg von International Harvester, Teldix, den Unikliniken und von Febolit enthält, wo wieder ein 'Kommentar für die Kollegen von Febolit' herauskam. Berichtet wird auch aus den IGM OJA's Mannheim und Heidelberg, den Schleifmittelstreik und das Druckkollektiv befaßt sich mit den Betriebsschließungen in der Berliner Druckindustrie. Weitere Streikmeldungen kommen u.a. von KHD (vgl. 3.11.1972) und aus dem Bremer Hafen (vgl. 23.10.1972). Über politische Entlassungen wird berichtet von Schünemann Bremen und einer Bank in Augsburg, wo es ein DKP-Mitglied traf. Die KG (NRF) führte Wahlveranstaltungen in Mannheim (vgl. 16.11.1972) und Heidelberg (vgl. 14.11.1972) durch, die im Gegensatz zu den, von jeweils 300 bis 700 besuchten Veranstaltungen des Studium Generale an der Uni Heidelberg, nicht verboten wurden. Für Vietnam sind mittlerweile von den verschiedenen Vietnamkomitees 20 000 DM gesammelt worden.

Verkaufsstatistiken wurden uns bisher bekannt aus Heidelberg aus dem CPK- und IGM-Bereich.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 10, Mannheim Dez. 1972

07.12.1972:
Bei Teroson Heidelberg verkauft die KG (NRF) 30 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Chrobok Heidelberg verkauft die KG (NRF) 15 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Hein Heidelberg verkauft die KG (NRF) 7 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Mecano Heidelberg verkauft die KG (NRF) 9 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Schmitthelm Heidelberg verkauft die KG (NRF) 10 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Stieber Heidelberg verkauft die KG (NRF) 20 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Stotz Heidelberg verkauft die KG (NRF) 15 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

07.12.1972:
Bei Teldix Heidelberg verkauft die KG (NRF) 29 Exemplare ihrer 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10.
Q: KBW-OG Heidelberg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 1, Heidelberg o.J. (1973)

11.01.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg beginnt den Verkauf der Nr. 11 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.12.1972, 31.1.1973), die sich vor allem mit der Vorbereitung der Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 befaßt. Dazu gibt es einen Sonderzug und vorbereitende Veranstaltungen (vgl. 11.1.1973, 12.1.1973). Der Aufruf wird, nach dem derzeitigen Kenntnisstand der KG (NRF), im gewerkschaftlichen Bereich unterstützt vom ÖTV-BJA Baden-Württemberg, einem GEW-Vorstandsmitglied aus Bremen, einem Betriebsrat, dem Betriebsratsvorsitzenden und einem Vertrauensmann am Heidelberger Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, einem Vertrauensmann des Max-Planck-Instituts für Kernphysik, dem ersten Bezirksvorsitzenden der DruPa Pfalz (aus Speyer), dem DruPa-VK Speyer sowie von der IG Leder Jugendgruppe Speyer.

Beteiligen wollen sich auch die ASten der Unis Frankfurt, Freiburg, Heidelberg, Bochum, Kiel, Konstanz und TU Braunschweig, der Musikhochschule Freiburg, der Fachhochschulen Freiburg, Darmstadt, Ulm, Karlsruhe, Ludwigsburg, Heilbronn und Technik Mannheim sowie der PH's Reutlingen, Ludwigsburg und Karlsruhe.
Es rufen auf der SVI Bundesvorstand und dessen Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern und NRW, der Politische Arbeitskreis Schulen Hamburg, der Landesjugendring Bremen, der Südwestdeutsche Referendarverband, der Arbeiter- und Jugendverein Waiblingen, der BKA Freiburg, die CISNU Göttingen, die Kommunistische Jugendgruppe und der Kommunistische Oberschülerbund Öhringen, die KB's Bremen, Braunschweig, Göttingen, Osnabrück und Wolfsburg, die KG's Frankfurt/Offenbach und Mannheim, die Nationale Luxemburgische Studentenunion in der BRD (UNEL), die Naturfreundejugend Bremen, die Roten Zellen Kiel, die Rote Hilfe Berlin, der RC Berlin, das HoPoKo Heidelberg, die Sozialistische Arbeitsgruppe (SAG) an der PH Berlin, der Sozialistische Aktionskreis (SAK) Helmstedt, die Sozialistischen Abteilungsgruppen Bochum, die Sozialistische Assistentenzelle (SAZ) Berlin, eine bisher nicht gegründete Sozialistische Schülergruppe Hamburg, mit der die Sozialistische Studentengruppe und die Sozialistische Schülerfront Hamburg gemeint sind, die ML Dortmund, die Sozialistische Schülergruppe Krefeld, das Sozialistische Schüler- und Lehrlingszentrum Waldkirch, die Sozialistischen Schülergruppen NRW, die ML Hochschulgruppen Berlin, die Sozialistische Arbeitsgemeinschaft (SAG/ML) Worms/Osthofen, die Proletarische Linke (PL) Hamm, die Initiative Kommunistische Gruppe (IKG) Bonn, die Kommunistische Studentenorganisation (KSO) Gießen und die Vietnamkomitees Witten, Aachen und Waldkirch.

Berichtet wird von der Metalltarifrunde und der diesbezüglichen Stuttgarter Lehrlingsdemonstration (vgl. 9.12.1972).
Jugendvertreterentlassungen gab es in Stuttgart bei Bosch und bei Daimler, während bei Daimler Mannheim nur ein scharfer Verweis erteilt wurde.

Berichtet wird auch über die Entwicklung der KG (NRF). Nachdem diese Anfang 1972 (vgl. Jan. 1972) auf Betriebskollektive umgestellt wurde, habe man jetzt Zellen eingerichtet. Davon gäbe es in Mannheim welche bei Daimler, John Deere, MWM, Bopp und Reuther, Vögele und Boehringer, sowie eine Aufbauzelle Öffentlicher Dienst im ÖTV-Bereich und demnächst Kaufhäuser und Banken im HBV-Bereich. Diese geben jeweils eigene 'Kommentare' heraus.

In Heidelberg gibt es neben der alten Harvester-Zelle jetzt auch schon bzw. bald Zellen mit eigenen 'Kommentaren' für SMW Walldorf, BBC-Stotz, Teldix, ÖTV und HBV sowie die Aufbauzellen Unikliniken, Max-Planck-Institute (MPI) und CPK.

Darüber hinaus habe die KG (NRF) noch diverse Ortszellen, u.a. in Weinheim und Speyer.

Insgesamt sei es der KG (NRF) gelungen "in unserem Raum rund 500 Menschen … zu organisieren." Hierbei sind allerdings die Massenorganisationen hinzugezählt, zu denen die GUV (NRF) gehört (vgl. 16.12.1972) und der KAJB (NRF) (vgl. 9.12.1972). Auch an den Hochschulen, wo die KHG (NRF) arbeitet, gab es jüngst große Kämpfe, u.a. an der Uni Heidelberg (vgl. 6.12.1972). Wenig Beachtung findet die Kommunistische Schülergruppe - KSG (NRF).

Auf jeden Fall stehe man in der Region prächtig da, besonders im Vergleich zu den windigen Truppen von KPD/ML-ZK, die sektiererische Veranstaltungen durchführe (vgl. 16.12.1972) und KPD. Deren Präsenz in der Region wird so beschrieben:"
Eine Gruppe von Oberschülern und Studenten verkauft seit einiger Zeit in Wiesloch vor den Betrieben Süddeutsche Metallwerke (SMW) und Schnellpresse die 'Rote Fahne'." Sie habe sich auch schon in betrieblicher Agitation (vgl. Nov. 1972) und Veranstaltungen (vgl. 18.12.1972) versucht.

Die KG selbst hat eine Gewerkschaftsresolution ausgearbeitet (vgl. 30.12.1972).

Berichtet wird weiter u.a. vom Prozeß gegen das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK), von Merck Darmstadt, Heidelberger Straßenbahn AG und Unikliniken, von Servas Schuh Zweibrücken und der Berliner ÖTV (vgl. 19.12.1972).

Das Druckkollektiv befaßt sich wieder mit der Berliner Druckindustrie, aber auch mit der DJU NRW, Arbeiterkorrespondenzen kommen von den eigenen Betriebskollektiven Daimler Mannheim, Harvester Heidelberg, BBC-SMW Walldorf, Teroson Heidelberg und vom Max-Planck-Institut für Kernforschung Heidelberg.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 11, Mannheim Jan. 1973

31.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 2 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 11.1.1973, 8.2.1973) heraus.
Berichtet wird von den Vertrauensleutewahlen bei John Deere Mannheim, wo sich sämtliche Mitglieder des Betriebskollektives zur Wahl stellten, und von Teldix und IHC Heidelberg. Arbeiterkorrespondenzen kommen aus Heidelberg von den Unikliniken und dem Fahrpersonal der HSB.
Es werden eine Reihe von Streiks gemeldet, die allerdings mit Ausnahme des Hamburger Postlehrlingsstreiks alle in NRW stattfanden (vgl. 25.1.1973).
Man befaßt sich mit der Drucktarifrunde, den werktätigen Frauen und der 'Gewerkschaftsopposition' (GO bzw. RGO) der KPD/ML-ZK.
Dazu nimmt man so Stellung:"
Der Aufbau einer Gewerkschaftsopposition ist der neueste Versuch der Gruppe Roter Morgen (KPD/ML), sich aus ihrer totalen Isolierung von der Arbeiterklasse herauszuretten. Er ist das Eingeständnis, daß die Betriebszellen dieser Organisation mit ihrer sektiererischen Politik nirgendwo in der Lage waren, sich mit den Arbeitermassen zu verbinden, die praktischen Kämpfe tatsächlich anzuleiten und zu führen. Die Gruppe Roter Morgen (KPD/ML) zeigte mit ihrer Gewerkschaftsopposition deutlich, wie sich Sektierertum und blanker Opportunismus organisch ergänzen. … Einerseits blanker Opportunismus, ist der Aufbau einer Gewerkschaftsopposition auf der anderen Seite ein gefährlicher sektiererischer Fehler in der derzeitigen Entwicklung der kommunistischen Bewegung in Westdeutschland. Denn er hemmt die politische Entwicklung der Arbeiterklasse zum Kommunismus und bedeutet zudem objektiv eine Spaltung der Gewerkschaft."
Demgegenüber vertritt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Auffassung, daß das Ziel der Kommunisten sein muß, "sich in den reaktionären Gewerkschaften durchzusetzen und die Gewerkschaften zum Kampf zu zwingen".

Veröffentlicht wird noch die "Gemeinsame Erklärung der Arbeitskonferenz vom 16.12.72" (vgl. dort).
Von der Vietnamkampagne wird berichtet über die Bonner und die Dortmunder Demonstration (vgl. 14.1.1973 bzw. 20.1.1973) sowie vom Max Planck Institut für medizinische Forschung, wo Unterschriften gesammelt wurden von Betriebsrat, Vertrauensleuten und 50 Kollegen, 25 nach Bonn fuhren und man einen Infostand in der Kantine durchführte. Dort wurden 130 DM Spenden gesammelt.

Berichtet wird auch von der Guinea-Bissau Veranstaltung (vgl. 26.1.1973), aufgerufen zur Breitlingprozeß-Veranstaltung (vgl. 5.2.1973).

Bei den SP-Wahlen erhielt die KHG (NRF) an der Uni Mannheim 12 von 25 zu vergebenden Sitzen, dort wird der AStA von den Demokraten 70 gestellt. In Heidelberg eroberte die KHG (NRF) an der Uni 38 von 80 Sitzen und übernimmt nun den AStA. Befriedigt wird noch bemerkt, daß der MSB Spartakus der DKP weder in Mannheim noch in Heidelberg einen Sitz erhielt. Hingewiesen wird noch auf die anstehenden Fahrpreiserhöhungen in Mannheim und Ludwigshafen (vgl. 9.2.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 2, Mannheim Feb. 1973

08.02.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Spendet für den gerechten Kampf des vietnamesischen Volkes" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 31.1.1973, 9.2.1973) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Spendet für den gerechten Kampf des vietnamesischen Volkes, Mannheim 8.2.1973

09.02.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Die Studenten haben die Universität besetzt" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 8.2.1973, 15.2.1973) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Die Studenten haben die Universität besetzt, Mannheim 9.2.1973

15.02.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Bürgerkriegsarmee sichert Schnellverfahren gegen 3 kommunistische Studenten" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 8.2.1973, 15.2.1973) heraus, welches uns in zwei Versionen vorliegt, wobei die eine die Meldung vom Ausschluß der Angeklagten enthält.

Beide Versionen rufen auf zur Kundgebung um 14 Uhr auf dem Uniplatz, dem Tag der offenen Tür um 17 Uhr und der Veranstaltung um 20 Uhr vom Komitee gegen Berufsverbote und politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Bürgerkriegsarmee sichert Schnellverfahren gegen 3 kommunistische Studenten, Mannheim 15.2.1973

15.02.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Was steckt hinter der Währungskrise?" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 15.2.1973, 21.2.1973) heraus.

Aus Dortmund wird berichtet in "20 000 Hoesch-Arbeiter streiken Lohnabbau" (vgl. 8.2.1973).

Berichtet wird in "Kampf dem Berufsverbot! Komitee gegen Berufsverbote und politische Entrechtung gegründet" vom 12.2.1973 und in "Der Kampf der Studenten ist gerecht" auch von der Demonstration am 13.2.1973.

Aufgerufen wird zur Veranstaltung gegen die Berufsverbote um 20 Uhr und der Ausstellung über die Lage an der Universität von 17 bis 22 Uhr.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Was steckt hinter der Währungskrise?, Mannheim 15.2.1973

21.02.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra "Der Kampf der Studenten für demokratische Rechte ist gerecht und im Sinne der Mehrheit des Volkes!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 15.2.1973, 1.3.1973) heraus.

Enthalten sind auch die Artikel:
- "Wer verschwendet Steuergelder?" zur Universität;
- "Steuererhöhungen";
- "Terrorurteile gegen 3 Studenten" mit denen sich die Veranstaltung des Berufsverbote-Komitees am 15.2.1973 solidarisierte; sowie
- "'Tag der offenen Tür'" des AStA am 15.2.1973.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Der Kampf der Studenten für demokratische Rechte ist gerecht und im Sinne der Mehrheit des Volkes!, Mannheim 21.2.1973; Unter dem Roten Banner Materialien zum Streik, Bremen o. J. (1973), S. 2

01.03.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra "Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhung" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 21.2.1973, 2.3.1973) heraus mit dem Aufruf um 17 Uhr ab Paradeplatz in Mannheim gegen die Fahrpreiserhöhung der MVV zu demonstrieren. Der Leitartikel "Stadtrat holt die Polizei" berichtet von dessen Sitzung am 27.2.1973. Dokumentiert wird die dort verlesene Resolution des Komitees gegen die Fahrpreiserhöhungen. Ein Bild berichtet von der Fahrpreisdemonstration am 23.2.1973.

Weitere Artikel sind:
- "Steuererhöhungen";
- "Stadtrat verschwendet 14 Millionen für Bundesgartenschau";
- "Luftverpestung" zum Umweltschutz;
- "Viele sagen: Ihr habt Recht aber das nützt ja nichts " zu den Fahrpreiserhöhungen in Heidelberg 1969 und 1971;
- "Proteste gegen Fahrpreiserhöhungen aus den Betrieben" bzw. bei John Deere und in der ÖTV;
- "Die schäbige Rolle der DKP"; sowie
- "IGM-Führung gegen Hoesch-Kollegen" aus Dortmund zur Rücknahme der Entlassungen (vgl. 22.2.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhung, Mannheim 1.3.1973

02.03.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 1.3.1973, 8.3.1973) mit dem Leitartikel "Wir müssen noch mehr zahlen" zum Stabilitätsprogramm der Bundesregierung vom 17.2.1973 heraus.

Weitere Artikel sind:
- "Fahrpreiserhöhung in HD geplant" zu den HSB;
- "MA: Kampf gegen Fahrpreiserhöhung" bei den MVV;
- "Stadtrat holt die Polizei" in Mannheim am 27.2.1973;
- "IGM-Führung gegen Hoesch-Arbeiter" in Dortmund (vgl. 22.2.1973);
- "12 Jahre Gefängnis für Horst Mahler" zum RAF-Prozeß in Westberlin; sowie
- "Terror des israelischen Imperialismus" zum Libanon (vgl. 23.2.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Wir müssen noch mehr zahlen, Mannheim 2.3.1973

08.03.1973:
Heute gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 3 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 2.3.1973, 21.3.1973) heraus, die u.a. über die Fahrpreiskampagne in Mannheim/Ludwigshafen berichtet (vgl. 9.2.1973). Dagegen seien bereits über 22 000 Unterschriften gesammelt worden, auch der Vertrauensleutekörper bei John Deere habe sich einstimmig dagegen ausgesprochen. Zur IG Chemie Jugendgruppe Boehringer heißt es:"
Nach dem Polizeieinsatz am Donnerstag gegen die Demonstranten faßte die gewerkschaftliche Jugendgruppe von Boehringer Mannheim eine Solidaritätserklärung. Sie verurteilt darin 'aufs schärfste den Polizeieinsatz'."

Auch ein Berufsverbotekomitee gibt es jetzt in Heidelberg (vgl. 12.2.1973).
Arbeiterkorrespondenzen kommen von BBC-Stotz Heidelberg und Daimler Mannheim, eingegangen wird sowohl auf die Chemieindustrie als auch auf die Drucktarifrunde (DTR). Behandelt werden sowohl verschiedene Streiks in NRW als auch die ausländischen Kollegen.
Außer mit der Heidelberger Altstadt befaßt man sich auch mit Israel, wo es einen Revolutionären Kommunistischen Bund gibt.
In einer Äußerung zu Gewerkschaften werden, laut KPD, Jugendgruppen abgelehnt und lediglich Arbeitskreise befürwortet.

J. S. befasst sich mit der Weltwährungskrise (vgl. 19.2.1973, 2.3.1973). Diesen Artikel verbreiten auch in:
- NRW die ML Castrop-Rauxel und ML Dortmund (vgl. 19.3.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 3, Mannheim März 1973; Die Rote Front Nr. 6, Dortmund/Castrop Rauxel März 1973, S 1 und 3ff;Rote Fahne Nr. 12, Dortmund 21.3.1973

21.03.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 8.3.1973, 23.3.1973) heraus mit dem Leitartikel "Kampf dem Lohnabbau. Für sofortige Lohnerhöhung!" zu den wilden Streiks für Teuerungszulagen (TZL), wozu es auch heißt:"
bei Freudenberg in Weinheim streikten letzte Woche spontan die Kollegen einer Abteilung, als sie hörten, der Haustarif solle bei nur 9,5 % abgeschlossen werden."

Weitere Artikel sind:
- "Kampf gegen politische Entlassungen" zu Raimann Freiburg;
- "Streik bei Mannesmann-Huckingen (Duisburg): Ein Sieg gegen die Kapitalisten!" (vgl. 28.2.1973);
- "Warum wurden die Malteser-'Helfer' wie Kriegsgefangene behandelt?" zu Vietnam bzw. dem MHD und seinem Lazarettschiff 'Helgoland';
- "Gegen die Politik der Preistreiberei. Der Kampf des Mannheimer Aktionskomitees gegen die Fahrpreiserhöhung" bei den MVV, wobei auch auf die Mieterhöhungen in der Vogelstang eingegangen wird;
- "Demonstration gegen Berufsverbote" in Heidelberg am 13.3.1973, wobei auch auf die landesweite Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973 hingewiesen wird; sowie
- "Komitee gegen Berufsverbote in Mannheim gegründet" am 14.3.1973.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Kampf dem Lohnabbau. Für sofortige Lohnerhöhung!, Mannheim 21.3.1973

23.03.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 21.3.1973, 5.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Prozeß gegen zwei Schüler des Wieslocher Gymnasiums". Aufgerufen wird zur Demonstration in Wiesloch am 24.3.1973 sowie zur Veranstaltung von KG (NRF), KSG (NRF) und KAJB (NRF) am 26.3.1973.

Enthalten sind auch ein Bildbericht "Verhaftung im Gymnasium Wiesloch" und der Artikel "Für freie politische Betätigung in Ausbildung und Beruf!" zur Stellungnahme der Schulleitung und des Lehrerkollegiums.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Prozeß gegen zwei Schüler des Wieslocher Gymnasiums, Mannheim 23./24.3.1973

05.04.1973:
Die Nr. 4 der 'Arbeiter-Zeitung' der KG (NRF) Mannheim / Heidelberg (vgl. 23.3.1973, 10.4.1973) für April erscheint vermutlich heute. Verantwortlich zeichnet Dieter Reichert. U.a. enthält sie den 1.Mai-Aufruf und "Thesen zur Aktionseinheitspolitik" (vgl. 31.3.1973).

Berichtet wird u.a. von der Stuttgarter Berufsverbote-Demonstration (vgl. 14.4.1973), verschiedenen Berufsverboten, dem eigenen 'Kommentar für die Kollegen im Ö.D.' (vgl. 2.4.1973), der Mannesbetriebszeitung 'Die Lanze' der ML Duisburg (vgl. März 1973), dem Streik bei Hoesch Dortmund (vgl. 8.2.1973), dem eigenen 'Kommentar für die Kollegen der Druckindustrie', der sich mit den Gewerkschaftsausschlüssen gegen Hans Zintl (DruPa München), Thomas Klingeberg (IGM Göttingen) und Hießberger (DruPa OV und JG Passau) befaßt, von der Gründung der KP Schwedens, den eigenen Differenzen mit dem KB Bremen zur Frage der RGO, verschiedenen politischen Entlassungen (8 bei Hoesch Dortmund, 42 bei Mannesmann Duisburg-Huckingen, je eine bei Raimann Freiburg, Krupp Atlas-Elektronik Bremen, Nordmende Bremen und Siemens Bremen, Schünemann Bremen sowie von Rainer Wischnewski bei Opel Bochum), vom Frankfurter Häuserkampf (vgl. 28.3.1973, 31.3.1973) und dem Wieslocher Schulkampf (vgl. 16.3.1973) berichtet.

Eingegangen wird auch auf die Warnstreiks der Drucker in den letzten Tagen bei der Mannheimer Morgen Großdruckerei, der Heidelberger Verlagsanstalt, bei Klambt Speyer und in Heilbronn. Arbeiterkorrespondenzen kommen von Daimler Mannheim und International Harvester (IHC) Heidelberg.

Im Maiaufruf heißt es:"
DIE LAGE DER LOHNABHÄNGIGEN VERSCHLECHTERT SICH VON TAG ZU TAG

DER ENTSCHIEDENE KAMPF DER ARBEITERKLASSE UND DES WERKTÄTIGEN VOLKES GEGEN DIE VERSCHLECHTERUNG DER LEBENSLAGE IST NOTWENDIG

Jeder hat noch die Sprüche im Ohr: Die 'soziale Marktwirtschaft sichert allen Wohlstand', die kapitalistische Produktionsweise schafft auch für die Arbeiter 'die beste aller Welten'. Und auch hierbei versuchen sich CDU/CSU und SPD/FDP gegenseitig zu übertrumpfen in ihren Lobpreisungen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Tatsache aber ist, daß es in dieser Gesellschaftsordnung keine dauerhafte Besserung der Lage der Arbeiterklasse und der werktätigen Massen geben kann.

Auch die bloße Verteidigung der gegenwärtigen Lebenslage wird nur im scharfen Kampf gegen die zunehmende Ausbeutung durch die Kapitalisten und gegen verstärkte Ausplünderung durch den Staat der Kapitalisten erreicht werden können. Wie sehen die Tatsachen aus: 26% aller Erwerbstätigen (dabei werden die Kapitalisten, die Manager, Ministerialbeamten, Regierungschefs, die hohen Gewerkschaftsfunktionäre, die Professoren und andere Parasiten mitgerechnet) verdienen nach wie vor unter 600, - DM Netto. Weitere 22% aller Erwerbstätigen verdienen unter 800, -DM netto. 31% aller Erwerbstätigen verdienen zwischen 800 und 1. 200 DM Netto. Für die Arbeiter, Angestellten und Beamten errechnen die bürgerlichen Statistiker ein durchschnittliches Netto-Einkommen von 1040, -DM. Dieses scheinbar hohe Durchschnittseinkommen kommt aber nur dadurch zustande, daß auch hier Direktorengehälter, Gehälter der hohen Beamten, der Gymnasiallehrer, Landgerichtsräte, Diplomingenieure in leitenden Stellungen, der Chefärzte usw. in einen Topf geworfen werden mit den Löhnen der Arbeiter und den Gehältern der kleinen Angestellten und kleinen Beamten. In Wirklichkeit verdienen mehr als die Hälfte aller Arbeiter weniger als 800, - DM Netto pro Monat und bringen 40% aller Angestellten ebenfalls keine 800, -DM nach Hause.

Das bedeutet einfach, der größte Teil aller Arbeiter und Angestellten muß nach wie vor aus der Hand in den Mund leben und existiert am Rande des Existenzminimums. Das ist das Resultat einer fast ununterbrochenen Aufschwungsphase der kapitalistischen Produktion in Westdeutschland, in deren Verlauf die Arbeiter den Kapitalisten Werte erarbeitet haben, die allen früher gekannten Größenordnungen sprengen und zu einer ungeheuren Stärkung des westdeutschen Imperialismus geführt haben.

Es ist das Resultat einer Entwicklung, in der die Löhne zwar stiegen, ihr Steigen aber in gar keinem Verhältnis zum Kapitalzuwachs der Kapitalisten und zur Steigerung ihrer Profite steht. Immerhin bedeuten die Lohnerhöhungen der letzten Jahre eine tatsächliche Verbesserung der Einkommensverhältnisse der Arbeiter und Angestellten. Damit machen aber die Kapitalisten und ihr Staat jetzt Schluß. Die steigenden Preise und die Ausplünderung der Arbeiter, kleinen Angestellten und kleinen Beamten durch Steuern bewirken inzwischen eine Senkung des Reallohns. Allein die Preissteigerungen für Nahrungsmittel (Steigerung zwischen Januar 1972 und Januar 1973 um 8, 2%; die Steigerung zwischen März 1972 und März 1973 wird noch wesentlich höher sein und fast 9% erreichen) übertrifft schon die Lohnerhöhungen. Einzelne Nahrungsmittel sind zwischen Januar 1972 und Januar 1973 fast unglaublich viel teurer geworden: so Kartoffeln um 45%, Frischobst um 36%, Frischfisch um 16%. Fleisch kann sich heute ein normaler Mensch sowieso nur noch an Feiertagen leisten. Aber von Nahrungsmitteln allein kann schließlich keiner leben, und auch die anderen Gebrauchsgüter des täglichen Lebens sind wesentlich teurer geworden. So Kleider und Schuhe, aber auch Autos, Strom und Gas und die öffentlichen Verkehrsmittel kosten immer mehr. Mindestens genauso wie die Preissteigerungen für Nahrungsmittel fallen die Mieterhöhungen (durchschnittlich rund 6% zwischen Dezember 1971 und Dezember 1972) ins Gewicht. Die Einnahmen aus der Lohnsteuer haben sich 1972 um 16, 3% erhöht, da die Beschäftigtenzahl in diesem Jahr im wesentlichen gleich geblieben ist, bedeutet das, daß die Steuerbelastung je Lohnabhängigen wesentlich stärker zugenommen hat als die Löhne.

Alles in allem beweisen die angeführten Zahlen, daß sich die Lage der Arbeiterklasse und des werktätigen Volkes gegenwärtig nicht nur nicht verbessert, sondern im Gegenteil verschlechtert. Das trifft zwar den einzelnen mehr oder weniger stark. Aber was die untersten Lohngruppen und Schichten der Arbeiter, kleinen Angestellten und kleinen Beamten gegenwärtig erfahren, eine Verschlechterung ihrer Lebenslage, das wird der großen Mehrzahl der Lohnabhängigen ebenfalls nicht erspart bleiben. Besonders schlecht geht es den Menschen, die ihre Arbeitskraft nicht mehr verkaufen können und auf die Rente angewiesen sind. Sie werden von den Preiserhöhungen noch härter getroffen als die anderen. Jeder Fünfte in der BRD muß aber von der Rente leben. 1971 hatten 20% der Rentner weniger als 300, -DM, weitere 44% weniger als 600, - DM und nur 36% mehr als 600, -DM.

Die meisten ehemaligen Arbeiter liegen natürlich unter 600, -DM und großenteils näher an den 300, -DM als an den 600, -DM. Schon im Mai 1971 wurde die Wachstumsrate der Renten fast völlig von den Preissteigerungen aufgefressen. Inzwischen ist dies der Fall. Nach lebenslanger Ausbeutung durch den Kapitalisten erwartet den Rentner heute nichts anderes als ein Hungerdasein. Es hat gar keinen Zweck, sich etwas vorzumachen. Die 'soziale Marktwirtschaft' kann ihre Versprechen nicht wahrmachen, die kapitalistische Gesellschaft ist für die Kapitalisten die beste aller Gesellschaften aber für niemand sonst! Die SPD/FDP-Regierung hat daran auch nichts geändert. Wie jede andere Regierung macht sie auch die Geschäfte der Kapitalisten. Sie versucht nur, die Arbeiter bei der Stange zu halten und benützt dazu ihre Spießgesellen in der Gewerkschaftsführung. Diese verhindert mit allen Mitteln den Lohnkampf und schwätzen von Mitbestimmung und Vermögensbildung. Zum 1. Mai geben sie die Parole heraus: 'Mitdenken, Mitbestimmen, Mitverantworten'.

KANN DIE 'MITBESTIMMUNG' ETWAS ÄNDERN?

Als Allheilmittel gegen die Ausbeutung und Unterdrückung preist die Gewerkschaftsführung die Mitbestimmung an. Aber was kann die Mitbestimmung an den Gesetzen des Kapitalismus ändern, der auf der Ausbeutung beruht und nur vorwärts kommt, wenn er die Ausbeutung verstärkt?

Mitbestimmung bei der eigenen Ausbeutung, ist das ein Ausweg? Nein, das ist ein schlimmer Betrug. Das zeigen gerade die Erfahrungen in der Montanindustrie, wo die Mitbestimmung bloß dazu dient, ein paar Arbeitsdirektoren fett zu machen und einige Betriebsräte zu bestechen. Die Arbeiter werden dort nicht nur von den Kapitalisten schikaniert, sondern auch von den Vertretern der eigenen Gewerkschaft.

KANN DIE VERMÖGENSBILDUNG ETWAS ÄNDERN?

Wer kann denn im Ernst glauben, daß die Kapitalisten auf dem Weg der Vermögensbildung mehr herausgeben werden, als ihnen im Lohnkampf abgenommen werden kann? Die Vermögensbildung ist nur ein Ablenkungsmanöver, um die Arbeiter und Angestellten vom Lohnkampf abzulenken. Keinerlei Vermögensbildung ändert etwas daran, daß das Kapital in der Hand der Kapitalisten bleibt und durch die Ausbeutung der Arbeiter zusammenkommt und sich vermehrt. Ein anderes Ablenkungsmittel ist das Grade vom Lohn- und Preisstop.

KANN EIN LOHN- UND PREISSTOP ETWAS ÄNDERN?

Ein Lohn- und Preisstopp, ausgesprochen durch den kapitalistischen Staat und dessen Regierung, bedeutet in Wirklichkeit einen Lohnstopp bei weiter steigenden Preisen. Warum? Weil sich die Preise gar nicht nach den Lohnkosten richten, sondern auf der Grundlage der aufgebrachten Arbeitszeit nach Angebot und Nachfrage. Ein Preisstop bleibt in Wirklichkeit völlig wirkungslos oder führt höchstens zur Herausbildung eines Schwarzmarktes. Die Wirkung eines Lohn- und Preisstops wäre also: Einfrieren der Löhne und weiteres Sinken des Reallohns. Das zeigen die Beispiele der USA ganz klar. Die Löhne hinken den Preisen immer hinterher, durch eine 'Lohn- und Preisstop' wird dieses ökonomische Gesetz des Kapitalismus lediglich verschärft und noch mehr zugunsten der Arbeiterklasse ausgenutzt. Das ganze Gerede vom Lohn- und Preisstop soll lediglich die Arbeiter vom schonungslosen Lohnkampf ablenken. Im Kampf gegen die Verschlechterung des Reallohns hat die Arbeiterklasse kein anderes Instrument als den entschlossenen Lohnkampf. An den Bedingungen freilich, unter denen die ganze gesellschaftliche Entwicklung auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse beruht, kann auch der Lohnkampf nichts ändern. Um daran etwas zu ändern, muß die Arbeiterklasse den Kampf für eine neue Gesellschaftsordnung, den Kampf für den Kommunismus aufnehmen und die politische Macht erobern, um die Produktionsmittel in die eigene Hand zu nehmen und die Produktion im Interesse der Arbeiterklasse und des Volkes zu regeln.

In China, Albanien, Nordkorea und Nordvietnam regelt die Arbeiterklasse und das Volk die Produktion. In diesen Ländern gibt es keine Preiserhöhungen, sondern vielmehr werden die Preise nach und nach gesenkt, während die Vergütung der Arbeit ständig steigt. Das ist deshalb so, weil dort die Arbeit nicht den Bereicherung der Kapitalisten dient, sondern der Verbesserung des Lebens der Arbeiterklasse und der breiten Volksmassen. In der Volksrepublik China zum Beispiel sind die Preise für Artikel wie Getreide, Speiseöl, Salz, Baumwolle und Kohle seit 23 Jahren stabil geblieben. Industriegüter für den täglichen Bedarf und Medikamente sind wesentlich verbilligt worden. Vor ein paar Jahren noch würde über den Sozialismus hergezogen. Heute beginnen die Illusionen über die Vorteile des Kapitalismus sich aufzulösen. Der Kampf für den Sozialismus wird wieder zur Perspektive der Arbeiterklasse. Am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, werden wir nicht nur gegen den Lohnabbau, gegen die Preis- und Steuererhöhungen demonstrieren. Wir werden nicht nur gegen die Verschlechterung der Lebenslage, sondern auch für ihre radikale Veränderung demonstrieren."

Diesen Artikel verbreiten auch in:
- NRW in Castrop-Rauxel und Dortmund die KFR (vgl. 20.4.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 4, Mannheim Apr. 1973; Mai-Zeitung der Kommunistischen Kollektive Hoesch, Zeche Hansa (Dortmund) und Gewerkschaft Viktor (Castrop Rauxel) Mitglieder der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei, Dortmund/Castrop-Rauxel 1973, S. 1 und 3

10.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 5.4.1973, 10.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Solidarität mit den Druckern" zur Drucktarifrunde (DTR).

Weitere Artikel sind:
- "Weg mit dem Thieu-Regime" zu Vietnam bzw. dem Thieu-Besuch in Bonn;
- "Für sofortige Lohnerhöhung!" zu den Streiks;
- "Aufruf zur Demonstration gegen die Entrechtung im öffentlichen Dienst und gegen die Berufsverbote" am 14.4.1973 in Stuttgart sowie zu den Veranstaltungen in Heidelberg am 12.4.1973 und in Mannheim am 11.4.1973;
- "Chemie-Kollegen halten nicht mehr still! Warnstreik bei BASF" am 6.4.1973; sowie
- "Mitgliederversammlung der IG Druck Mannheim" am 7.4.1973, wo zu Drucktarifrunde (DTR) der Vollstreik gefordert wurde.

Eingeladen wird zu den Mai-Veranstaltungen des KAJB in Heidelberg, Mannheim und Wiesloch.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Solidarität mit den Druckern, Mannheim 10.4.1973

10.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 10.4.1973, 10.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Bürgerforum 2 am Freitag, 13. April. Verteidigen wir unsere Interessen!".

Enthalten sind auch die Artikel:
- "Altstädter berichten (1)";
- "Überlassen wir die Stadthalle nicht den Applaudierern des OB!";
- "METROPLAN saniert sich selbst am besten!"; sowie
- "Die Entwicklung seit den späten 50er Jahren".
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Bürgerforum 2 am Freitag, 13. April. Verteidigen wir unsere Interessen!, Mannheim 10.4.1973

10.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt gemeinsam mit dem KAJB (NRF), der KHG (NRF) und der KSG (NRF) ein Extrablatt "Alle sofort zum Amerikahaus! Kundgebung!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 10.4.1973, 11.4.1973) heraus, in dem von der Besetzung des Amerikahaus aus Protest gegen den Thieu-Besuch aus Vietnam berichtet wird.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Alle sofort zum Amerikahaus! Kundgebung!, Mannheim o. J. (10.4.1973)

11.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 10.4.1973, 18.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Breite Streikfront der Drucker!" zur Drucktarifrunde (DTR).

Weitere Artikel sind:
- "Demonstration in Bonn" gegen den Thieu-Besuch am 10.4.1973;
- "Aufruf zur Demonstration gegen die Entrechtung die öffentlichen Dienst und die Berufsverbote" am 14.4.1973 in Stuttgart, wobei auch die Veranstaltungen in Heidelberg am 12.4.1973 und in Mannheim am 11.4.1973 hingewiesen wird;
- "Für sofortige Lohnerhöhung!"; sowie
- "Terrorangriff der Israelis auf Beirut" zum Libanon.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Breite Streikfront der Drucker!, Mannheim 11.4.1973

18.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 11.4.1973, 25.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Alle zur Demonstration am 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse!". Aufgerufen wird zur Maiveranstaltung in Heidelberg am 25.4.1973.

Weitere Artikel sind:
- "Stuttgart: Über 5 000 demonstrierten" zur Berufsverbote-Demonstration am 14.4.1973; sowie
- "Schwere Bombardierung Kambodschas!".
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Alle zur Demonstration am 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse!, Mannheim 18.4.1973

25.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt heute ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 18.4.1973, 30.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Heraus zum 1. Mai!", in dem zum Besuch der Maiveranstaltungen der KG (NRF) heute in Heidelberg, am 27.4. in Weinheim und am 30.4. in Mannheim aufgerufen wird.

Weitere Artikel sind:
- "Gewerkschaftliche Betriebsjugendgruppen zum 1. Mai";
- "Vermögensbildung? - für Unternehmer!";
- "Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen!" zu den UVB der Drupa und der IGM;
- "Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch!" zu Vietnam;
- "Amis raus aus Indochina!" mit einem Aufruf, für Druckmaschinen für die PRR Südvietnam zu spenden;
- "DGB-Vorbereitungen zum 1. Mai in Mannheim"
- "Erfolgreiche Maiveranstaltungen des KAJB" in Mannheim (vgl. 12.4.1973), Heidelberg (vgl. 16.4.1973) und Wiesloch (11.4.1973);
- "DKP-Hetze gegen Kommunisten" auf der Vietnam-Veranstaltung am 14.4.1973 in Mannheim;
- "Was macht der DGB am 1. Mai?";
- "Stuttgart: Über 5 000 demonstrierten" am 14.4.1973 gegen die Berufsverbote;
- "Chemie: Streiks gegen Lohnabbau" zur Chemietarifrunde in Rheinland-Pfalz (CTR - vgl. 18.4.1973);
- "Drucker gegen faulen Kompromiß" zur Drucktarifrunde (DTR - vgl. 16.4.1973); sowie
- "Streiks bei Renault und Peugeot" in Frankreich.

Es erscheint auch eine Version dieses Extra, die den Hauptartikel auf Spanisch, Türkisch, Italienisch, Griechisch und Serbokroatisch enthält.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Heraus zum 1. Mai!, Mannheim 25.4.1973

30.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt in Mannheim ein Extrablatt "Alle zur DGB Maidemonstration" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 25.4.1973, 7.5.1973) heraus, das zur Kundgebung der KG (NRF) im Anschluß an die DGB-Kundgebung in Mannheim und zur Maiveranstaltung am Abend in Mannheim im Rosengarten aufruft.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Alle zur DGB Maidemonstration, Mannheim o. J. (1973)

07.05.1973:
Vermutlich Anfang dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg die Nr. 5 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.5.1973, 9.5.1973) heraus, die sich mit Chemie- und Drucktarifrunde sowie dem Unvereinbarkeitsbeschluß (UVB – vgl. 16.4.1973) befaßt, von der eigenen Maiveranstaltung in Heidelberg berichtet (vgl. 25.4.1973) und Berichte verschiedener Kollektive der KG (NRF) von den Uniklinken Heidelberg, Vögele Werk Hockenheim, IHC Heidelberg, der HSB Heidelberg und vom ÖTV-Kollektiv Heidelberg enthält. Das Betriebskollektiv BBC-SMW Walldorf meldet eine Jugendvertreterentlassung.

Weiter befaßt man sich mit dem eigenen Programmentwurf, der Heidelberger Altstadt, der Mannheimer Vogelstang und der Kirchwaldsiedlung in Waldhof, den Thieu-Demonstrationen in Heidelberg (vgl. 9.4.1973) und Bonn (vgl. 10.4.1973) sowie der Vietnamspendensammlung in Heidelberg (vgl. 2.5.1973). Berichtet wird auch von den Berufsverbotedemonstrationen am 14.4.1973 in Dortmund Stuttgart. Das Berufsverbotekomitee Karlsruhe habe bereits über 100 Mitglieder, vor allem Schüler, Studenten und Lehrer. Eine Veranstaltung dieses Komitees sei von 200 Leuten besucht worden.

Von J. S. und S. C. erscheint der folgende Artikel anläßlich der UVB, u.a. der IGM (vgl. 16.4.1973):"
AUS DEN ERFAHRUNGEN LERNEN: DIE NIEDERLAGE DER RGO-POLITIK VOR '33

Unter dem Feldzeichen des Kampfes gegen eine sogenannte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) hat die Führung der IG Metall und der IG Druck eine allgemeine Verfolgungswelle gegen die Mitglieder kommunistischer Organisationen in den Gewerkschaften und gegen alle Kollegen eingeleitet, die den Kurs der gegenwärtigen Gewerkschaftsführung ablehnen und ihre klassenversöhnlerische Politik nicht billigen. Diese Verfolgungswelle gegen Kommunisten und rebellische Arbeiter in den Gewerkschaften hat schon eine lange Tradition. Auch in der heutigen Einheitsgewerkschaft ist sie nicht neu. In den 50er Jahren sollten Gewerkschafter, die in Verdacht standen, Mitglieder der KPD zu sein oder mit ihr in Verbindung zu stehen, sogenannte 'Reverse' (Bescheinungen) unterschreiben, in denen sie sich von den Zielen der KPD lossagen. Die neue Verfolgungswelle in den Gewerkschaften hat ebenfalls schon begonnen, bevor von einer RGO überhaupt die Rede gewesen ist. Sie hat in dem Moment begonnen, als vor allem jüngere Kollegen selbständige Aktivitäten entfalteten und nicht mehr zu allem Ja und Amen sagten, was die Gemeinschaftspolitiker aller Ebenen als die Interessen der Kollegen verkaufen wollten. Seit die junge kommunistische Bewegung in den Gewerkschaften auftritt, häufen sich die Ausschlußanträge in den Gewerkschaften. Ältere Kollegen wissen noch, was die RGO in der Geschichte der Arbeiterbewegung bedeutete: Mit dem Namen RGO ist eine bestimmte Taktik der KPD für die wirtschaftlichen Kämpfe verbunden und ein bestimmtes organisatorisches Konzept, um diese Taktik in die Tat umzusetzen. Die RGO-Politik wurde 1928 im Rahmen einer allgemeinen Kursänderung eingeschlagen. Fehler in dieser Politik und ihrer Anwendung haben zu einer Isolierung der Kommunisten von der Gewerkschaftsbewegung und nach 1930 zum systematischen Aufbau neuer Gewerkschaften, der Roten Verbände geführt. Heute hat nun die Gruppe Rote Fahne, die in verschiedenen Städten Westdeutschlands unter dem Namen KPD auftritt, die RGO-Politik aufs neue angegriffen. Genausowenig wie diese Gruppe ernsthaft mit der Kommunistischen Partei gleichgesetzt werden kann, kann das, was sie unter dem Namen RGO verkauft, mit der RGO-Politik der alten KPD gleichgesetzt werden. Die Gewerkschaftsführung genauso wie die DKP gehen nun mit dieser neuen 'RGO' hausieren, um davon abzulenken, daß sich die gegenwärtige Ausschlußwelle gegen die Einheitsgewerkschaft selber richtet. Mit dem Hinweis auf die 'RGO' wollen sie davon ablenken, wer die eigentlichen Spalter der Gewerkschaft sind: nämlich sie und niemand anders. Wenn wir das feststellen, dann sagen wir gleichzeitig, daß das Spektakel der Gruppe Rote Fahne mit ihrer 'RGO' dieses Vorgehen der Gewerkschaftsführung und aller anderen Kräfte, die die Kommunisten aus den Gewerkschaften vertreiben wollen, erleichtert hat. Aber auch ohne dieses Spektakel hatte die Gewerkschaftsführung mit ihrer Ausschlußpraxis begonnen. Sie nimmt die 'RGO' nur zum Anlaß, um diese Ausschlußwelle auszuweiten und von ihrem eigenen Spaltertum abzulenken. Mit dieser neuen 'RGO' der Gruppe Rote Fahne (KPD) hat es nun folgendes auf sich: Auch in der Geschichte der Arbeiterbewegung, wie in der Geschichte überhaupt, ereignet sich alles zweimal. Einmal als Tragödie und einmal als Farce. Denn die alte RGO-Politik der KPD enthielt zwar schwerwiegende Fehler. Aber das waren Fehler einer an der Spitze der Kämpfe der Arbeiterklasse stehenden Partei, die bei der Erfüllung ihrer großen Aufgaben Irrtümer beging. Die 'RGO' der Gruppe Rote Fahne (KPD) ist ein läppischer Aufguß von Möchtegernen.

DIE RGO-POLITIK SEIT 1928

Die Kommunistische Internationale hat auf ihrem zweiten Kongreß von 1920 der Arbeit in den Gewerkschaften eine entscheidende Bedeutung für die Vorbereitung der proletarischen Revolution zugeschrieben. Gerade die Erfahrungen der deutschen Revolution von 1918, als die klassenversöhnlerische Gewerkschaftsführung einen großen Teil der organisierten Arbeiter vom Kampf für die Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat abhalten konnte, hat dies gezeigt. Die Komintern legte deshalb fest, daß der Kampf um die Gewerkschaften mit dem Ziel der Eroberung der Gewerkschaften eine entscheidende Aufgabe auf dem Weg zur proletarischen Revolution und zur Errichtung des Sozialismus ist. Diese richtige Erkenntnis, für deren Durchsetzung vor allem Lenin erbittert gekämpft hatte, wurde aber von vielen kommunistischen Parteien nicht in die Praxis umgesetzt. Vor allem auch in der KPD wurde diese Aufgabe zeitweise nicht nur vernachlässigt, sondern direkt durch die Führung selbst sabotiert (die Ruth-Fischer A. Maslow-Führung zwischen 1924 und 1925). Der Aufbau von Betriebszellen als Grundeinheiten jeder wirklichen Kommunistischen Partei und der Aufbau von kommunistischen Fraktionen in den Gewerkschaften wurde sträflich vernachlässigt. Zu verschiedenen Zeiten gab es richtige Austrittswellen aus den Gewerkschaften, die von der Führung der Partei stillschweigend geduldet wurden. Erst nachdem die Fischer/Maslow-Führung 1925 entmachtet worden war, wurde eine ernsthafte Fraktionsarbeit in den Gewerkschaften in Angriff genommen. Dennoch entsprach dem politischen Einfluß der KPD zu keinem Zeitpunkt ihre organisatorische Stärke in den Betrieben und den Gewerkschaften.

Als mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise die Kapitalistenklasse zur allgemeinen Offensive auf die Arbeiterklasse überging und die wenigen Zugeständnisse, die sie während und nach der Revolution von 1918 hatte machen müssen, rückgängig zu machen begann, war die Partei auf diesen Angriff höchst unzulänglich vorbereitet. Die reformistischen Gewerkschaftsführer waren nicht bereit, den Kampf gegen die Offensive der Kapitalisten aufzunehmen und sabotierten die Kämpfe der Arbeiter, wo immer sie konnten. Genauso leistete die SPD der Kapitalistenklasse die besten Dienste bei ihren Angriffen gegen das deutsche Proletariat. Die KPD griff sie deshalb als 'Sozialfaschisten' an. In dieser Situation traten nun die Komintern und die KPD die Flucht nach vorne an. Sie interpretierten sogar die Abwehrstreiks der Arbeiterklasse gegen diese Offensive als den Beginn einer revolutionären Offensive der Arbeiterklasse auf die Positionen der Kapitalistenklasse und ihren Staat hin zur proletarischen Revolution. Sie erhob die Taktik der selbständigen Führung von Wirtschaftskämpfen ohne und gegen die Gewerkschaftsorganisation ZUM PRINZIP und versuchte, die klassenbewußten Arbeiter auf gewerkschaftlicher Ebene als RGO unabhängig von den bestehenden Gewerkschaften, wenn auch noch zunächst auf sie bezogen, zu organisieren, statt die Betriebszellen und die kommunistischen Fraktionen zum entscheidenden Hebel im Kampf um die Arbeitermassen und die Gewerkschaften zu machen.

Die RGO wurde praktisch zum entscheidenden Hebel erklärt, um die Taktik der selbständigen Führung von Wirtschaftskämpfen in die Tat umzusetzen. Obwohl es in einzelnen Fällen gelang, selbständige Streiks einzuleiten, führte die RGO-Politik zu einer Schwächung der Partei in den Betrieben und den Gewerkschaften. Die Fehler der RGO-Politik lagen nicht in der Taktik der selbständigen Führung von Wirtschaftskämpfen. Die Partei mußte versuchen, die Arbeiterklasse in solche Streiks zu führen. Aber die Taktik der selbständigen Führung von Wirtschaftskämpfen durfte nicht zum Prinzip erhoben werden. Diese Taktik mußte mit dem Kampf um die Gewerkschaften verbunden werden. Dazu aber war die RGO als feste Organisationsform ungeeignet. Sie wurde zwangsläufig zu einer Gegengewerkschaft, zunächst noch in den bestehenden Gewerkschaften, bald aber außerhalb derselben.

Nach 1930 wurde die RGO systematisch in Rote Verbände umgewandelt. Die ständig wachsende Ausschlußwelle von Kommunisten und rebellischen Gewerkschaftern legten diesen Schritt nahe. Tatsächlich war das aber kein Fortschritt im Kampf um die Massen, sondern bloß ein weiterer Schritt auf der Flucht nach vorn, die die Kommunisten von der Gewerkschaftsbewegung isolierte. Der Erfolg war, daß die KPD zwar immer mehr zu einem politischen Bezugspunkt vieler Unzufriedener wurde und zum Beispiel in den verschiedenen Reichtagswahlen beträchtliche Erfolge erzielte, aber in den großen Betrieben und in den Gewerkschaften keine organisatorische Basis schaffen konnte, die sie wirklich befähigt hätte, die Reformisten zu schlagen und den Kampf gegen die ökonomische und politische Offensiver der Kapitalistenklasse erfolgreich zu führen. Die linksopportunistischen Fehler der RGO-Politik waren die spontane Reaktion auf die Offensive der Kapitalistenklasse und die versöhnlerische Politik der Gewerkschaftsbürokratie, die diese Offensive erst ermöglichte. Die Bildung Roter Verbände, also neuer Gewerkschaften, war die naturwüchsige Konsequenz dieser linksopportunistischen Fehler der RGO-Politik. Gemessen an der 1920 festgelegten Linie der Komintern für die Arbeit in den Gewerkschaften bedeuteten diese linksopportunistischen Fehler eine klare Abweichung, die sich bitter rächte. So war zum Beispiel die KPD, obwohl sie zum Kampf aufrief, weder bei dem Staatsstreich Papens, noch bei der Machtergreifung des Faschismus organisatorisch in der Lage, eine breite Streikbewegung einzuleiten. Natürlich trifft die sozialdemokratischen Reformisten die Hauptverantwortung für die relative Wehrlosigkeit der deutschen Arbeiterklasse im Kampf gegen die Offensive der Kapitalistenklasse und des Faschismus. Sie haben den Kampf von vornherein sabotiert. Aber von den Verantwortlichen für diese Politik konnte man auch nichts anderes erwarten.

Um den Kampf gegen die Kapitalistenklasse und die politische Reaktion erfolgreich führen zu können, muß man die Reformisten schlagen. Dazu war die RGO-Politik als bloße Flucht nach vorn, die mit der Schaffung eigener kleiner Gewerkschaften endete, überhaupt nicht in der Lage. Schon 1030 hatte dies der sozialdemokratische 'Vorwärts' triumphierend festgestellt, wenn er über die RGO-Politik schrieb: 'Die Linie, die zur Säuberung der Gewerkschaften von
kommunistischen Paroleschmieden führt, wird streng eingehalten. Das ist alles, was wir wünschen können.' Die linksopportunistischen Fehler und die Konsequenzen der RGO-Politik sind weder in der Komintern noch in der KPD kritiklos hingenommen worden. Vor allem Piatnitzki, ein alter Bolschewik, und seit 1928, Sekretär der Komintern, hat immer wieder gegen die Auswirkungen der linken Fehler Stellung genommen und sich zum Beispiel gegen die schematische Trennung zwischen dem Kampf um die gewerkschaftlich organisierte Massen und den Kampf um die gewerkschaftliche Organisation gewehrt.

Eine grundsätzliche Selbstkritik an diesen linksopportunistischen Fehlern setzt allerdings erst nach der Niederlage der deutschen Arbeiterbewegung gegen den Faschismus ein. Pieck und vor allem Dimitroff rechneten auf dem 7. Weltkongreß der Komintern scharf mit diesen Fehlern ab (1935).

WELCHE LEHREN MÜSSEN WIR DARAUS ZIEHEN?

Es bedeutet ein Nachgeben und Zurückweichen gegenüber den reformistischen Spaltern der Gewerkschaftsbewegung, wenn man aufgrund ihrer Gemeinheiten den Kampf um die Gewerkschaftseinheit und den Kampf für die Eroberung der Gewerkschaften praktisch aufgibt. Auf das aber lief die RGO-Politik mit ihren linksopportunistischen Fehlern und ihrer völligen Verkennung der Bedeutung der Massengewerkschaften für die Arbeiter hinaus. Die Folge war, daß die Roten Verbände nach 1930 immer schwächer wurden, die Massengewerkschaften des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes aber neue Mitglieder hinzugewannen. Die Reformisten hielten im ADGB unangefochten die Macht, nachdem sich die Kommunisten hatten hinauskatapultieren lassen.

Die Erfahrungen der KPD mit der RGO-Politik und ihren Fehlern sind für die junge kommunistische Bewegung heute von großer Bedeutung. Diese Bewegung ist noch sehr schwach. Umso tödlicher wäre es für sie, wenn sie aus den Erfahrungen der Arbeiterbewegung und der KPD nicht lernen wollte, sondern die Fehler wiederholen würde, die der damals politisch sehr starken KPD schwere Niederlagen eingebracht haben. Wir wissen sehr gut, daß die Gewerkschaftsführung, die bürgerliche Presse und einige linksopportunistische Organisationen hervorragend zusammenspielen, um die 'RGO' der Gruppe Rote Fahne (KPD) heute als die Gewerkschaftspolitik der Kommunisten darzustellen. Auch die revisionistische DKP stößt ins selbe Horn. Wir wissen auch, daß einige wenige Kollegen sich dadurch verwirren lassen und die 'RGO'-Politik einfach deshalb gut finden, weil sie die Gewerkschaftsführung bekämpfen wollen. Aber wir sagen allen Kollegen: die 'RGO'-Politik ist nicht geeignet, die bürgerlichen Machthaber in den Gewerkschaften zu schlagen. Ohne aber diese bürgerlichen Machthaber in den Gewerkschaften zu schlagen, sind weder wirkliche Erfolge in den wirtschaftlichen Kämpfen der Arbeiterklasse möglich, noch der Sieg der Arbeiterklasse über die Ausbeuterherrschaft. Es gibt nur einen Weg zum Sieg über die Kapitalistenklasse und ihre reformistischen Helfershelfer. Das ist: der Aufbau und die Festigung von kommunistischen Betriebszellen und der Aufbau und die Festigung von kommunistischen Fraktionen in den Gewerkschaften. Auf diese Weise kann die Masse der Kollegen auf der richtigen politischen Linie gesammelt und politisch zusammengeschlossen werden, ohne den bürgerlichen Machthabern in den Gewerkschaften bei ihrem Versuch der Spaltung der Gewerkschaftsbewegung entgegenzukommen."

Auch die KFR im Ruhrgebiet verbreitet diesen Artikel in Dortmund und Castrop-Rauxel (vgl. 25.5.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 5, Mannheim Mai 1973; Die Rote Front Nr. 10, Dortmund Mai 1973, S. 4;

09.05.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt vermutlich heute ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.5.1973) heraus unter der Überschrift "1. Mai unter roten Fahnen!" mit den Berichten "Erfolgreiche 1. Mai-Demonstration der KG (NRF) in Heidelberg" und "Mannheim: Kein Beifall für DGB-Führung".

Weitere Artikel sind:
- "Metalltarifrunde vorziehen!" zur MTR bzw. einer IGM-Vertrauensleutekonferenz in Frankfurt;
- ein Bericht vom Streik bei BBC Mannheim (vgl. 7.5.1973);
- "Geheimverhandlungen von IGM-Führung und Metallkapitalisten";
- "Studenten gegen neues Hochschulgesetz" zum LHG bzw. dem auf der Uni-Vollversammlung am 8.5.1973 beschlossenen Streik dagegen vom 9. bis 11.5.1973, wobei aufgerufen wird zu den Demonstrationen am 10.5.1973 in Heidelberg und Mannheim;
- "DGB und Polizei am 1. Mai";
- "Demonstrationsverbote in NRW - Polizeiterror in Dortmund" zum 1. Mai;
- Berichte vom 1. mai in der BRD; sowie
- "Programmentwurf erschienen!" zur Nr. 5 der 'Arbeiter-Zeitung'.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra 1. Mai unter roten Fahnen!, Mannheim o. J. (1973)

17.05.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 9.5.1973, 28.5.1973) heraus mit dem Leitartikel "Breiter Kampf für sofortige Lohnerhöhung!" mit Berichten von Karmann Osnabrück, Mecano (vgl. 16.5.1973), BBC (vgl. 7.5.1973), MWM (vgl. 16.5.1973) sowie:"
Bopp & Reuther

Bei Bopp & Reuther hat der Betriebsrat 20 Pfennig mehr für Arbeiter und 30 DM für Angestellte gefordert. Am letzten Freitag hat der Betriebsrat die Forderung der Geschäftsleitung schriftlich vorgelegt.

John Deere

60 Pfennig mehr pro Stunde fordern die Kollegen von John Deere (Lanz). Eine außerordentliche Vertrauensleutesitzung wurde beantragt.

Harvester

Die Kollegen fordern 20 Pfennig mehr pro Stunde. Am Freitag läuft die Frist ab, die der Gesamtbetriebsrat der Geschäftsleitung gesetzt hatte. Die Forderung wurde im Werk Neuß aufgestellt.

Schnellpresse

Die ausländischen Kollegen setzten ihren Streik am Mittwoch fort."

Weitere Artikel sind:
- "Konjunkturmaßnahmen" zum Stabilitätspaket der Bundesregierung;
- "Breschnew-Besuch" in Bonn (vgl. 18.5.1973);
- "Verfolgung der Gruppe Rote Fahne (KPD). Erklärung des Zentralausschusses der Kommunistischen Gruppe (NRF)";
- "Demokratischer Kampf an den Hochschulen" zum Protest gegen das LHG am 10.5.1973; sowie
- "Schnellgerichtsverfahren" zum heutigen Prozeß gegen Studenten.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Breiter Kampf für sofortige Lohnerhöhung!, Mannheim 17.5.1973

28.05.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Solidarität mit dem Streik bei Harvester!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 17.5.1973, 29.5.1973) heraus.

Berichtet wird auch vom:"
Streik bei John Deere

Am letzten Dienstag fing der Streik bei John Deere in der Montage-Abteilung an. Die Kollegen forderten Überprüfung der Akkorde, Anhebung der Lohngruppen, sofortige Lohnerhöhung. Am Donnerstag streikte die ganze Belegschaft. Ihre Forderungen sind: 70 Pfennig mehr für alle, 120 DM mehr für Angestellte, 60 DM mehr für Lehrlinge. Die John Deere-Kapitalisten wollen den Kampf abwürgen. In Zeitungsberichten wird die Belegschaft verleumdet, um den Streik zu isolieren.

Der Vertrauensleute-Körper von Harvester schickte eine Solidaritätstelegramm an die Kollegen von John-Deere."

Enthalten ist auch der Artikel "Sofortige Lohnerhöhung für alle!". Aufgerufen wird zur eigenen Diskussionsveranstaltung am 6.6.1973.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Solidarität mit dem Streik bei Harvester!, Mannheim 28.5.1973

29.05.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Harvester: Der Streik geht weiter!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 27.5.1973, 30.5.1973) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Harvester: Der Streik geht weiter!, Mannheim 29.5.1973

30.05.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Streik bei John Deere mit brutaler Gewalt zerschlagen!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 29.5.1973, 2.6.1973) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Streik bei John Deere mit brutaler Gewalt zerschlagen!, Mannheim 30.5.1973

02.06.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt laut einer handschriftlichen Datierung heute ein Extrablatt "Weg mit dem § 218" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 30.5.1973, 4.6.1973) gemeinsam mit der GUV (NRF) und der KHG (NRF) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Weg mit dem § 218, Mannheim o. J. (1973)

04.06.1973:
Vermutlich in dieser Woche bringt die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg zum letzten Male ihre 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 2.6.1973, 6.6.1973) als ihr Zentralorgan mit 16 Seiten DIN A3 heraus. Diese Stelle wird fortan von der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des KBW übernommen (vgl. Juli 1973).

Aus Baden-Württemberg wird berichtet aus Mannheim aus dem IGM-Bereich von John Deere (vgl. 22.5.1973, 29.5.1973).

Berichtet wird vor allem von der Streikwelle der letzten Wochen im Raum Mannheim, die 25 Betriebe erfaßte u.a. wurden in Hockenheim Teuerungszulagen von 20 Pf. bei Ranko und 30 Pf. bei Aurepa durchgesetzt.

Weitere Berichte widmen sich der letzten Delegiertenkonferenz der KG (NRF) (vgl. 9.5.1973), der IG Leder Speyer, von Freudenberg in Weinheim, wo jetzt auch der Arbeiter-Zeitung Buchvertrieb einen Laden aufgemacht hat, von Springer Hamburg, wo es eine Zelle der KPD gibt, von den Demonstrationsverboten in NRW (vgl. 18.5.1973), vom Bund Demokratischer Kommunisten Butzbach, Karmann Osnabrück (vgl. 4.5.1973) und einer Demonstration in Heidelberg (vgl. 1.6.1973).

Die 'Wir wollen alles' (WWA – vgl. 25.6.1973) druckt den John Deere-Artikel lobend nach und datiert diese 'Arbeiterzeitung' auf den 6.6.1973.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 6, Mannheim Juni 1973; Kommunistische Arbeiter Nachrichten Nr. 3, Clausthal-Zellerfeld Juni/Juli 1973, S. 2;Wir wollen alles Nr. 5, Gaiganz Juni 1973

06.06.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "Harvester-Kapitalisten wollen 6 Kollegen aus dem Betrieb schmeißen!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.6.1973, 12.6.1973) heraus.

Aufgerufen wird zur Diskussionsveranstaltung in Heidelberg.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Harvester-Kapitalisten wollen 6 Kollegen aus dem Betrieb schmeißen!, Mannheim 6.6.1973

12.06.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extrablatt "John Deere: 8 Vertrauensleute wiedereingestellt. Für die Zurücknahme aller Entlassungen!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 6.6.1973) heraus.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt John Deere: 8 Vertrauensleute wiedereingestellt. Für die Zurücknahme aller Entlassungen!, Mannheim 12.6.1973

Letzte Änderung: 04.11.2019

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