Arbeiter-Zeitung - Zentrales Organ der Kommunistischen Gruppe (NRF) Mannheim-Heidelberg, Jg. 1, Nr. 7, Sept. 1972

04.09.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr. 7 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 25.8.1972, 7.9.1972) heraus. Berichtet wird über eine Reihe Streiks im Bundesgebiet und auch in Mannheim (vgl. 25.8.1972), sowie über den Ausschluß von 40 "Reaktionären" aus der IG Chemie (CPK) bei Merck und Röhm Darmstadt, die u.a. gefälschte Flugblätter von DKP und KPD/ML-ZB verteilt hätten.

Zum Arbeiterjugendprogramm der KG (NRF) äußert sich 'eine Arbeiterjugendgruppe aus dem Stuttgarter Raum', wobei es sich um den Arbeiter- und Jugendverein (AJV) Waiblingen handeln dürfte. Weiter beschäftigt man sich mit Heidelberg-Wieblingen und dem Berufsverbot gegen Ulli Topp. Abgedruckt wird noch der Entwurf der ML Dortmund für eine Plattform gegen die Ausländergesetze (vgl. Aug. 1972).

Es wird auch der Artikel "Auseinandersetzung um ein Aktionsprogramm der Arbeiterklasse. Kritik des Kommunistischen Bundes Bremen an dem Entwurf der Kommunistischen Gruppe (NRF) für ein gewerkschaftliches Aktionsprogramm" abgedruckt:"
Es richtet sich vornehmlich an die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, speziell an solche, die sich in Opposition zur sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung schon befinden. Es ist deshalb kein Aktionsprogramm der Kommunisten. … Ein kommunistisches Aktionsprogramm für den gewerkschaftlichen Kampf muß sich zur Aufgabe stellen, von der Notwendigkeit des gewerkschaftlichen Kampfes alle Kollegen - auch die Unorganisierten – zu überzeugen und sie auf der Basis dieses Programms für die gewerkschaftliche Organisierung zu gewinnen."
Zusammenfassend wird hervorgehoben, daß der "Vorschlag der Mannheim/Heidelberger Genossen ein wichtiger Schritt vorwärts zur Entfaltung des Kampfes um die Gewerkschaften und hin zur Anleitung der gewerkschaftlichen Kämpfe der westdeutschen Arbeiterklasse durch kommunistische Gewerkschaftler" ist. "Allerdings sehen wir in dem Aktionsprogramm die Gefahr einer falschen, nur innergewerkschaftlich operierenden kommunistischen Politik nicht genügend gebannt. … Der zweite Hauptpunkt unserer Kritik richtet sich auf das Fehlen demokratischer Aktionslosungen, wodurch den Bedingungen des gewerkschaftlichen Kampfes im Imperialismus nicht Rechnung getragen wird. Wir Kommunisten dürfen die Gewerkschaften nicht nur als Instrument des wirtschaftlichen Kampfes betrachten, sondern müssen in ihnen arbeiten, weil sie die Massenorganisationen des Proletariats sind. … Wegen dieser Mängel bleibt denn der Vorschlag der Mannheimer und Heidelberger Genossen bei aller Klarheit der Darstellung im Einzelnen hauptsächlich nur der Verdienst, eine der dringlichsten Aufgaben der kommunistischen Bewegung angepackt, noch nicht, sie gelöst zu haben."
In der Erwiderung der KG(NRF) Mannheim/Heidelberg heißt es:"
Wir schließen uns der Kritik der Bremer Genossen an, daß aus dem Aufbau des Entwurfs nicht genügend deutlich wird, daß sich ein kommunistisches Aktionsprogramm für den gewerkschaftlichen Kampf an alle Arbeiter richtet, auch an die, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Es richtet sich an die Arbeiterklasse. Es muß auch den unorganisierten Kollegen begründen, warum sie sich gewerkschaftlich organisieren müssen, warum die ganze Arbeiterklasse den Kampf um die proletarische Linie in den Gewerkschaften führen muß. … Wir schließen uns auch dem zweiten Kritikpunkt der Bremer Genossen an. Der demokratische Kampf ist Aufgabe der Gewerkschaften, und die Kommunisten müssen den demokratischen Kampf in die Gewerkschaften hineintragen. … Im übrigen hat der KBB sehr klar die Notwendigkeit des demokratischen Kampfes dargestellt. … Richtig haben die Bremer Genossen kritisiert, daß in unserem Entwurf nicht gezeigt wird, wie die Kommunisten um die Gewerkschaften und für die proletarische Linie kämpfen und wie dieser Kampf verbunden ist mit dem Kampf um die proletarische Demokratie in den Gewerkschaften."
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 7, Mannheim Sept. 1972

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