Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO

Landkreis Heidenheim

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 20.2.2005


Materiallage

Aus dem Landkreis Heidenheim lag uns bisher kein örtliches Material vor bzw. wurde nicht ausgewertet. Diese Darstellung stützt sich daher auf überörtliche bzw. bestenfalls benachbarte örtliche Quellen.


Die Organisationen

In Heidenheim selbst sind nach den Inhalten unserer Datenbank - um mehr, wie z.B. einen abschließende Beurteilung, kann es in diesen Beiträgen ja niemals gehen - scheinen zunächst lediglich die Deutsche Friedens Union (DFU - vgl. 8.9.1971, Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.68,Bochum 8.9.1971), bei Voith Heidenheim vermutlich zeitweise im Betriebsrat nicht ganz unbedeutend (vgl. 29.10.1971 - Rote Fahne Nr.23,Bochum 22.11.1971; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.89,Bochum 20.11.1971) und wohl auch die DKP selbst (vgl. 19.10.1970) und als Gegenspielerin die KPD/ML-ZB (vgl. D.- Kesten: Die KPD/ML-ZB) aktiv. Zumindest zeitweise sind auch SDAJ und VVN aktiv.

Auch der Kommunistische Bund Westdeutschland (KBW) versucht sich, von München aus, vermutlich über die betriebliche Siemens-Schiene wie auch der Arbeiterbund (AB) bzw. zuvor die Arbeiter-Basis-Gruppen (ABG) München, in Heidenheim, verkauft sein Zentralorgan.

Obwohl aber der Landkreis Heidenheim zwischen den wichtigsten Zentren des Kommunistischen Arbeiterbundes / Marxisten-Leninisten (KAB/ML - vgl. Nov. 1970, 11.10.1971), der sich später Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD) nannte -, in Tübingen, Ulm, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd angesiedelt ist, hat dieser (von) dort kaum etwas zu melden.


Wichtige Themen und Ereignisse

Wir erfahren aus dem Landkreis Heidenheim als erstes von der örtlichen Berichterstattung über die antiautoritäre Schülerbewegung (vgl. 19.6.1967 - Haug, Hans-Jürgen, Maessen, Hubert: Was wollen die Schüler?, Frankfurt 1969,S.48), und dann ganz lange nichts. Obwohl durch diese und ähnliche Artikel durchaus die ersten Interessen für mehr oder minder militante Interessenvertretung inspiriert worden sein konnten, die vermutlich nicht zu den Streikaktionen in den Metalltarifrunden (MTR) 1970 in Heidenheim (vgl. 21.9.1970, 24.9.1970, 25.9.1970,Okt.1970, 1.10.1970, 2.10.1970,8.10.1970, 19.10.1970) und bei Bosch Giengen (vgl. 25.9.1970, Okt. 1970).

Kurz auf die MTR aber erfolgt bei Voith Heidenheim bereits die Kurzarbeit (vgl. 11.1.1971).

Aus zweiter Hand, d.h. vor allem verschieden Siemens-Betriebszeitungen (vgl. Feb. 1971, Apr.1971, Mai 1971, 24.5.1971 - Der Rote Siemens Arbeiter Nr.2,Bensheim-Auerbach Feb. 1971; Auf Draht Nr.1,München Apr. 1971; Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.1,Flensburg Mai 1971; Der Rote Gartenfelder Extrablatt, Berlin Mai 1971) -  und auch Zentralorganen marxistisch-leninistischer Parteiaufbauorganisationen (vgl. Feb. 1971, Apr.1971 - Rote Fahne Nr.2, Tübingen Feb. 1971; Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.10,München Apr. 1971) erfahren wir von der Kurzarbeit bei Siemens Heidenheim, zusammen mit Voith Heidenheim wohl wichtigster Industriebetrieb in Heidenheim.

Auch die Niederlassung des Varta-Konzerns In Dischingen erregt Aufmerksamkeit sowohl zentral (vgl. 3.5.1971), als auch vermutlich von dort abgekupfert auch am anderen Ende der Republik (vgl. Mai 1971), wo ebenfalls von Varta Dischingen berichtet wird.

Die KPD/ML-ZB berichtet erstmals Ende des Sommers 1971 von örtlichen Anhängern in Heidenheim (vgl. 8.9.1971), wobei die Herkunft dieser Gruppe derzeit noch unklar ist.

Sie verfügt zumindest von Anfang unserer Berichterstattung an über eine, zumindest vor den Toren und wohl auch unter Lehrlingen (vgl. 15.10.1971) aktive, Betriebsgruppe bei Voith und scheinbar auch über eine erbitterte Rivalität mit der DFU (vgl. 8.9.1971), während auch die örtliche Polizei Heidenheim nicht untätig bleibt (vgl. 23.10.1071).

In der MTR 1971 wird bei Voith wiederum warngestreikt (vgl. 29.10.1971), dank ihrer benachbarten Freunde in Schorndorf bzw. Ulm  berichten auch die KPD (vgl. Rote Fahne Nr.30,Berlin 19.11.1971,S.7) und der KAB/ML (vgl. 10.11.1971 - Das rote Band Sdr.Nr., Ulm Nov. 1971), ansonsten aber scheint die KPD/ML-ZB die am Ort exklusiv vertretene extremistische Organisation darzustellen (vgl. 25.11.1971, 1.12.1971  - Rote Fahne Extrablatt Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung!, Bochum Nov. 1971; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.92,Bochum 1.12.1971), auch wenn sie, wohl im Verein mit dem KJVD, vermutlich nur bei Voith Heidenheim eine Betriebszeitung herausgibt, nicht aber bei Siemens Heidenheim (vgl. 29.11.1971 - Rote Fahne Extrablatt Kampf dem Schlichtungsverrat, Bochum Nov. 1971)).

Von Voith werden weitere Streiks gemeldet (vgl. 10.12.1971 - Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.96,Bochum 15.12.1971,S.5ff), auch die IGM-Funktionärsversammlung gibt sich in der MTR kämpferisch (vgl. 11.12.1971), was Anlass zu Auseinandersetzungen zwischen dem Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg und der KPD/ML-ZB bietet (vgl. 15.2.1972).

Ausgesperrt wird nicht nur bei Voith Heidenheim (vgl. 10.12.1971), sondern auch bei Siemens Heidenheim (vgl. 13.12.1971), die Urabstimmungsergebnisse in der MTR 1971 allerdings erfahren wir lediglich von Voith (vgl. 14.12.1971).

Vermutlich anlässlich der MTR berichtet auch der KAB/ML aus Heidenheim (vgl. Jan. 1972), während die KPD/ML-ZB um die Jahreswende 1971/72 in ihren zentralen Publikationen fast ständig von dort berichtet (vgl. 18.12.1971, 20.21.1971, 16.1.1972).

Es kommt zu staatlichen Angriffen auf den 'Roten Voith-Arbeiter' der Voith-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. Feb. 1972, Apr. 1972).

Zum wohl vor allem bei Voith aktiven KJVD Heidenheim der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1972) gesellt sich im Jahre 1972 auch die SDAJ der DKP als Jugendorganisation hinzu (vgl. Juni 1972), die antimilitaristisch agitiert (vgl. 30.6.1972), während KPD/ML-ZB und KJVD sich u.a. im Verein mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes um die Verteidigung der demokratischen Rechte des Volkes bemüht. Interessant ist hier auch die Mitarbeit nicht nur eines Voith-Betriebsrates, sondern auch von DKP-Mitgliedern in einem gemeinsamen Komitee mit der KPD/ML-ZB. Dies dürfte nicht zu Konflikten mit höheren Ebenen der DKP geführt haben, sondern auch mit der KPD/ML-ZB, verfolgt die DKP doch, wie anhand ihres 'Mittelstandskurier' (vgl. 5.7.1972) belegt wird, die Sicherung der Arbeitsplätze durch Osthandel, während die KPD/ML-ZB in diesem Zusammenhang immer vom 'Kriegspakt Bonn-Moskau' spricht.

Interessanterweise erfahren wir zwar einiges aus Heidenheim, auch von Voith, sogar über einzelne Aufträge, über eines der zentralen Projekte des bundesdeutschen Außenhandels aber, an dem Voith führend beteiligt war, den Cabora Bassa Staudamm in Mosambik aber findet sich keinerlei Notiz in den vorliegenden Berichten.

Im Sommer 1972 berichtet auch Spartacus Bolschewiki/Leninisten aus Heidenheim (vgl. Aug. 1972) ohne aber vermutlich am ort selbst präsent zu sein.

Der Rote Antikriegstag (RAKT) 1972, bei dem sich die KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK vor allem in München militant in die Auseinandersetzung mit dem durch den Terroranschlag des Schwarzen September auf das Olympische Dorf aufs Höchste gereizten und auch in Schrecken versetzten Staatsapparat begeben, der hart zurückschlägt, führt auch in Heidenheim zu wiederholten Polizeiaktionen (vgl. 6.9.1972, 12.9.1972, 22.9.1972).

Nach dem Zerfall der KPD/ML-ZB schließt sich deren Ortsgruppe Heidenheim offensichtlich der KPD/ML-ZK an, erste zarte Bande zeigen sich im 'Roten Morgen' Nr.9/1973 (vgl. 10.3.1973), wenig später (vgl. 28.5.1973) gibt es statt des KJVD der KPD/ML-ZB bereits eine reguläre Rote Garde (RG) Heidenheim, während die Älteren sich noch mit dem Sympathisantenstatus begnügen müssen (vgl. auch 1.6.1973). Aus dem Aktionskomitee zur Verteidigung der demokratischen Rechte des Volkes vom Juni 1972 (vgl. 23.6.1972) ist mittlerweile eine Rote Hilfe Heidenheim (RH) hervorgegangen, die der KPD/ML vermutlich recht nahe steht.

Von betrieblichen Aktivitäten erfahren wir auch 1973, sei es von der Solidarität mit den Kollegen in Schwäbisch Gmünd (vgl. 20.3.1973) oder der Beteiligung an der allgemeinen Bewegung für Teuerungszulagen (TZL) bei Voith (vgl. Mai 1973).

Es kommt zu mindestens einem weiteren Prozeß gegen die KPD/ML (vgl. 28.7.1973) und wohl auch zu mindestens einer Jugendvertreterentlassung (vgl. Aug. 1973), Ende 1973 wird dann auch der KBW am Ort aktiv (vgl. 19.12.1973), allerdings bleibt die KPD/ML ihm sicherlich weit überlegen an Personal und Einfluss. Die KPD/ML berichtet auch 1974 weiterhin wiederholt aus Heidenheim (vgl. 26.1.1974, 13.7.1974) bzw. erhält von dort Spenden (vgl. 24.11.1973, 9.2.1974, 9.3.1974, 14.9.1974) und organisiert Veranstaltungen am Ort (vgl. 8.2.1974, 27.4.1974, 6.8.1974, 27.8.1974), gebärdet sich dabei teils recht national (vgl. 31.3.1974, 4.4.1974).

Die Solidaritätskampagne für Sascha Haschemi wird auch in Heidenheim durchgeführt, allerdings nur mit einem vergleichsweise mittelprächtigen Ergebnis von 59 Unterschriften (vgl. 30.3.1974, 27.4.1974).

Von Siemens Heidenheim berichtet 1975 der Arbeiterbund (vgl. Feb. 1975), die KPD/ML (vgl. 10.5.1975) ist mindestens durch eine Rote Garde Heidenheim weiterhin örtlich präsent (vgl. 1.11.1975).

Von einem Streik bei Voith am 6.2.1976 berichtet die KPD, laut KB befindet sich der SPD-Kreisvorsitzende zumindest in der Frage der Berufsverbote (BV) in deutlichem Widerspruch zum SPD-Parteivorstand (vgl. 11.12.1976), damit endet diese Darstellung zunächst.,


Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

19.06.1967: 
In der heutigen 'Heidenheimer Zeitung' wird, laut Haug/Maessen, die Gründung des AUSS (vgl. 18.6.1967) mit der Schlagzeile "Schüler gehen auf die Barrikaden" bekanntgegeben.
=Haug,Hans-Jürgen,Maessen,Hubert:Was wollen die Schüler?,Frankfurt 1969,S.48

21.09.1970: 
Laut BKA Freiburg finden in dieser Woche Metallstreiks in Heidenheim statt.
=Klassenkampf Nr.2,Freiburg Sept. 1970,S.2

24.09.1970: 
Heute kommt es, laut 'EXI', bei Voith in Heidenheim zu einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR). Das meint auch die KPD/ML-ZB.
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.37,Bochum 30.9.1970


25.09.1970: 
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 500 bei Bosch in Giengen an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR). Von einem Streik berichtet auch die KPD/ML-ZK.
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6;
Roter Morgen Nr.9,Hamburg Okt. 1970


25.09.1970: 
Bei Voith Heidenheim streiken, laut KPD/ML-ZK, 1 000. Von einem Streik berichten auch KPD/AO und KPD/ML-ZB, von 1 000 Streikenden auch der 'EXI'. Laut BKA Freiburg streiken bei Voith Heidenheim 2 500.
=Klassenkampf Nr.2,Freiburg Sept. 1970,S.2;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.37,Bochum 30.9.1970;
Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken ohne Nr.(10),Berlin 5.10.1970;
Roter Morgen Nr.9,Hamburg Okt. 1970;
Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6


Oktober 1970: 
Die Nr.9 des 'Roten Morgens' der KPD/ML-ZK (vgl. Sept. 1970, Okt. 1970) erscheint.
Im zweiten Leitartikel heißt es:"
NIEDER MIT DEM VERRAT DER IG METALL!
...
Hier eine kurze Übersicht der größten dieser Streiks: ...
- 10 500 bei Bosch u.a. im Werk Giengen,
- 1 000 bei Voith in Heidenheim".
=Roter Morgen Nr.9,Hamburg Okt. 1970

01.10.1970: 
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 4 000 bei Voith in Heidenheim an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

02.10.1970: 
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 1 00 bei Voith in Heidenheim an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

08.10.1970: 
Laut BKA Freiburg streiken bei Voith Heidenheim 4 000 Arbeiter drei Stunden lang gegen den Abbruch der Verhandlungen.
=Klassenkampf Nr.3,Freiburg Okt. 1970,S.5

19.10.1970: 
Die DKP berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Heidenheim vermutlich aus dieser Woche:"
Auch bei der Firma Voith sind die Betriebsräte in diesen Tagen sehr gefragt. Sowohl die Freigestellten, als auch die am Arbeitsplatz. Die Kollegen sind über die Verschleppungstaktik und die Diktatversuche der Unternehmer empört. Wiederholt drängen Kollegen: 'So schnell wie möglich Urabstimmung!' Es besteht Einigkeit: 'Jetzt erst recht für 15 Prozent. Durch Streik können wir mehr als nur 12 Prozent erreichen.'"
=Unsere Zeit Nr.44,Düsseldorf 31.10.1970,S.3

11.01.1971: 
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus Heidenheim:"
In der Gießerei der Voith GmbH werden 320 von 500 Arbeitern vom 11.1. an kurzarbeiten. Der Zeitraum der Kurzarbeit soll zunächst begrenzt sein."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60,Bochum 19.12.1970,S.6

Februar 1971: 
Die Nr.2 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Jan. 1971, März 1971) berichtet u.a. von Siemens Heidenheim.
=Rote Fahne Nr.2,Tübingen Feb. 1971

Februar 1971: 
In Bensheim geben KPD/ML-ZB und KJVD die Nr.2 ihres 'Roten Siemens Arbeiters' (vgl. Jan. 1971) heraus, die u.a. von Siemens Heidenheim berichtet.
=Der Rote Siemens Arbeiter Nr.2,Bensheim-Auerbach Feb. 1971

April 1971: 
In München gibt die Siemens-Betriebsgruppe der ABG erstmals ihre Betriebszeitung 'Auf Draht' (vgl. Mai 1971) heraus. Berichtet wird u.a. vom Siemens Halbleiterwerk Heidenheim.
=Auf Draht Nr.1,München Apr. 1971

April 1971: 
In der Nr.10 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. März 1971, Mai 1971) berichten die ABG u.a. über Siemens Heidenheim.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.10,München Apr. 1971

Mai 1971: 
In München gibt die Siemens Betriebsgruppe der ABG die Nr.2 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Apr. 1971, Juni 1971) heraus, die sich u.a. mit Siemens Heidenheim in Baden-Württemberg befaßt.
=Auf Draht Nr.2,München Mai 1971

Mai 1971: 
Der KB/ML Flensburg gibt erstmals seine 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Juni 1971) heraus, die u.a. Berichte über Varta Dischingen enthält.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.1,Flensburg Mai 1971

03.05.1971: 
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß bei Varta Dischingen Kurzarbeit eingeführt wird, so daß ein Großteil der KollegInnen nur noch an vier Tagen in der Woche arbeitet.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.8

24.05.1971: 
Vermutlich heute gibt die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB ein auf Mai datiertes Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 14.5.1971, 7.6.1971) heraus.
Eingegangen wird auch auf die Kurzarbeit in den Siemens-Werken u.a. in Heidenheim.
=Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin Mai 1971

08.09.1971: 
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.68 (vgl. 4.9.1971, 11.9.1971) heraus.
Die DFU fordert von der Voith-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB in Heidenheim, "daß sie ... ihre Namen bekanntgibt, und ruft damit offen zur Denunziation der Genossen im Betrieb auf, mit dem Argument, sie hätte es ja schließlich auch nicht nötig, anonym zu arbeiten. ... Zum Schluß fordert die DFU noch auf, sich an den Gemeindewahlen zu beteiligen und erklärt sich offen mit den Zielen des 'parlamentarischen Kretinismus', wie Lenin es genannt hat, einverstanden".
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.68,Bochum 8.9.1971

15.10.1971: 
In der Nr.6 seines 'Jungen Bolschewik' (vgl. Sept. 1971, 15.11.1971) des KJVD der KPD/ML-ZB wird von Voith Heidenheim (IGM-Bereich) berichtet aus der Werksschule.
=Der junge Bolschewik Nr.6,Bochum 15.10.1971

23.10.1971: 
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.81 (vgl. 20.10.1971, 27.10.1971) heraus. U.a. befaßt man sich mit der Polizei in Heidenheim.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.81,Bochum 23.10.1971

29.10.1971: 
In Heidenheim streiken, laut den KB/ML's Eutin und Flensburg, 4 000 bei Voith GmbH und Voith Getriebe KG. Laut KG (NRF) Mannheim/Heidelberg streiken 6 000, u.a. von Voith.

Laut RKJ der GIM streiken bei Voith  rund 4 000 Metaller gegen die Verschleppungstaktik von Gesamtmetall in der Metalltarifrunde (MTR).

Die dortige Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB stellt in einem Streikbericht u.a. fest, daß ein Teil der Betriebsräte mit der DFU zusammenarbeite.

In einer DPA-Meldung, die vom BKA Freiburg nachgedruckt wird, heißt es:"
4 000 Arbeiter bei Voith traten in Ausstand

Heidenheim ... Rund 4 000 Arbeitnehmer der Voith GmbH und der Voith Getriebe KG in Heidenheim haben am Freitagmorgen nach Angaben der IG Metall für eine halbe Stunde die Arbeit niedergelegt.

Wie ein Betriebsratssprecher auf Anfrage mitteilte, richtete sich die spontane Arbeitsniederlegung gegen das 'nicht akzeptierbare 4,5prozentige Arbeitgeberangebot' bei den Tarifverhandlungen."
=Klassenkampf Extrablatt An alle Metaller,Freiburg 3.11.1971,S.2;
Rote Fahne Nr.23,Bochum 22.11.1971;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.89,Bochum 20.11.1971;
Was Tun Nr.10,Mannheim Nov. 1971,S.10;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Sdr.ausgabe,Flensburg 22.11.1971;
Metallkampf Nr.5,Eutin 22.11.1971;
Kommentar,Heidelberg 3.11.1971;
Metallarbeiter Nr.9,München 1971


November 1971: 
Die Nr.11 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Okt. 1971, Dez. 1971) berichtet u.a. über Voith Heidenheim.
=Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1971

November 1971: 
In Eutin gibt der örtliche KB/ML die Nr.3 seines 'Metallkampf' (vgl. Okt. 1971, 22.11.1971) heraus.
Berichtet wird  u.a. über Voith Heidenheim.
=Metallkampf Nr.3,Eutin Nov. 1971

03.11.1971: 
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.84 (vgl. 30.10.1971, 6.11.1971) heraus.
Berichtet wird  u.a. über Voith Heidenheim.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.84,Bochum 3.11.1971

03.11.1971: 
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extra seines 'Klassenkampf' (vgl. 27.10.1971, 10.11.1971) für alle Metaller (vgl. 30.6.1971, 10.11.1971) heraus.
Nachgedruckt wird eine DPA-Meldung über Streiks u.a. in Heidenheim (vgl. 29.10.1971).
=Klassenkampf Extrablatt An alle Metaller,Freiburg 3.11.1971

10.11.1971: 
Bei Voith Heidenheim treten, laut KPD/ML-ZB, ca. 1 000 Metaller für eine halbe Stunde in den Ausstand (vgl. 29.10.1971).

Die KPD (vgl. 19.11.1971) berichtet von der MTR u.a. aus Ludwigsburg (vgl. 3.11.1971) sowie vermutlich über heute vermutlich von Voith:"
Nicht besser ist es den Kollegen bei einer 'Protestversammlung' ergangen, zu der die Ortsverwaltung Heidenheim aufgerufen hatte. Vor 800 - 1 000 Kollegen bemühte sich der 1.Bevollmächtigte Pommerenke, die Behauptung der Kapitalisten zu widerlegen, sie könnten eine kräftige Lohnerhöhung nicht vertragen. Das sah aber so aus: Er erklärte, lediglich die Wachstumsrate habe sich etwas verringert, die Konjunktur 'normalisiere' sich, wie es sich jeder Arbeitnehmer wünsche, deshalb habe die Tarifkommission auch nicht 15, sondern nur 11% gefordert. Kurzarbeit sei also keinesfalls ein Anzeichen der kommenden Krise, gegen die wir Arbeiter rechtzeitig unsere Abwehrmaßnahmen ergreifen müssen, sondern nur eine Normalisierung der Konjunktur, außerdem sie sie überall mutwillig von den Kapitalisten eingesetzt und völlig überflüßig. Weiter: Angeblich habe die Lohnpolitik der IG-Metall in der letzten Zeit das Ziel verfolgt, eine 'gerechtere Verteilung des gemeinsam mit den Kapitalisten Erarbeiteten' zu erreichen und die Kollegen haben am Anfang dieser Metalltarifrunde der aktiven Lohnpolitik ihre Zustimmung gegeben.

Trotzdem brüstete sich Pommerenke ständig damit, wie bescheiden und zurückhaltend und verzichtsbereit die Gewerkschaftsführung bei Lohnverhandlungen gewesen sei; nur um uns weiszumachen, diesmal wolle sie endlich hart bleiben. im gleichen Atemzug unterstrich er ständig positiv, wie kompromißbereit die IG Metall-Spitze sei, stets betonte er,daß die IG Metall 'gegen ihren Willen zum Arbeitskampf gezwungen worden' sei. Er versuchte uns einzureden, die IG Metall-Spitze würde jetzt keine Schlichtung mehr annehmen. Wortradikal rief er aus: Es wird keinen Schiedsspruch mehr geben, jetzt liegt wieder die 'nackte Forderung von 11% auf dem Tisch'. Hier allerdings kam der einzige große Beifall von den Kollegen, die damit eindeutig ihre Absage an den 7,5% Verrat zum Ausdruck brachten."
=Rote Fahne Nr.30,Berlin 19.11.1971,S.7;
Rote Fahne Nr.23,Bochum 22.11.1971;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.89,Bochum 20.11.1971


10.11.1971: 
In Ulm berichtet heutige Sondernummer des 'Roten Bandes' der KAB/ML Betriebsgruppe KHD (vgl. 20.10.1971, 25.11.1971) u.a. von den Streiks u.a. in Heidenheim.
=Das rote Band Sdr.Nr.,Ulm Nov. 1971.

25.11.1971: 
Anläßlich der Metalltarifrunde führt die IG Metall, laut KPD/ML-ZB, eine Demonstration in Heidenheim durch.
=Rote Fahne Extrablatt Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung!,Bochum Nov. 1971

29.11.1971: 
Ein Extrablatt der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 22.11.1971, 6.12.1971) greift vermutlich in dieser Woche unter dem Titel "Metalltarifrunde '71 - Kampf dem Schlichtungsverrat. Das Schlichtungsdiktat von Stuttgart: 7,5 Prozent für 7 Monate - 1972 Lohnstopp?" in die Metalltarifrunde (MTR) ein. Enthalten sind u.a. auch Berichte über die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und des KJVD bei Voith Heidenheim ('Der Rote Voith Arbeiter').
=Rote Fahne Extrablatt Kampf dem Schlichtungsverrat,Bochum Nov. 1971

01.12.1971: 
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.92 (vgl. 27.11.1971, 4.12.1971) mit dem Leitartikel "Solidarität mit den streikenden Kollegen in Nordwürttemberg/Nordbaden" heraus. Erwähnung findet hierbei u.a. auch Voith Heidenheim.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.92,Bochum 1.12.1971

10.12.1971: 
Laut KPD/ML-ZB wird vermutlich auch heute bei Voith Heidenheim gegen die Aussperrung gestreikt.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.96,Bochum 15.12.1971,S.5ff

11.12.1971: 
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Heidenheim:"
In Heidenheim beschließt die IGM-Delegiertenkonferenz eine Resolution, mit der die IGM-Mitglieder aufgefordert werden, bei der Urabstimmung mit Nein zu stimmen."

Der BKA Freiburg berichtet aus der Metalltarifrunde (MTR) Nordbaden/Nordwürttemberg von der Ablehnung des Ergebnisses durch viele Metaller:"
Die Heidenheimer Funktionärsversammlung sprach für alle diese Kollegen, als sie eine Resolution beschloß, in der sie die IG Metall-Mitglieder aufforderte, den Vorschlag der Bezirksleitung auf Aufhebung des Streiks und Annahme des Verhandlungsergebnisses abzulehnen. Die Heidenheimer schrieben in ihrer Resolution, daß die Metaller durch die Fortführung und Ausweitung des Streiks 'wesentlich mehr erreicht hätten', und daß dieser Abschluß, nachdem die Unternehmer schon weich gewesen seien, eine 'Niederlage für den deutschen Arbeiter' bedeute."
=Klassenkampf Nr.16,Freiburg 21.12.1971,S.1f;
Was Tun Nr.1,Mannheim 1972,S.9


13.12.1971: 
Die Betriebsgruppe Siemens der ABG München gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.9 ihrer 'Auf Draht' (vgl. 15.11.1971, 17.1.1972) heraus. Auf der Betriebsversammlung in der Hofmannstraße seien die Aussperrungen in den Siemenswerken Heidenheim, Karlsruhe und Bruchsal diskutiert worden.
=Auf Draht Nr.9,München Dez. 1971

14.12.1971: 
Nach einem Bericht der KPD/ML-ZB wird das Ergebnis von 7,5% in der Metalltarifrunde (MTR) bei Voith Heidenheim von 97% der Urabstimmenden abgelehnt. An anderer Stelle werden 80% genannt.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.97,Bochum 18.12.1971,S.6;
Rote Turbine Extrablatt,Berlin 15.12.1971


18.12.1971: 
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.97 (vgl. 15.12.1971, 22.12.1971) heraus. Berichtet wird  u.a. über Voith Heidenheim.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.97,Bochum 18.12.1971

20.12.1971: 
Es erscheint die Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 6.12.1971, 10.1.1972). U.a. wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) (vgl. 8.12.1971), u.a. in Heidenheim.
=Rote Fahne Nr.25,Bochum 20.12.1971

Januar 1972: 
Die Nr.1 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) berichtet u.a. die IGM u.a. in Heidenheim.
=Rote Fahne Nr.1,Tübingen Jan. 1972

26.01.1972: 
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.7 (vgl. 22.1.1972, 29.1.1972) heraus.
U.a. wird berichtet von Voith Heidenheim.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.7,Bochum 26.1.1972

Februar 1972: 
Laut KPD/ML-ZB geht in Heidenheim vermutlich im Februar die "Klassenjustiz" gegen den 'Roten Voith-Arbeiter' der Voith-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB und des KJVD vor.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 5.3.1972

15.02.1972: 
Die KPD/ML-ZB und ihr KJVD richten in Freiburg einen Offenen Brief an den Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg, in dem es u.a. heißt:"
In der gleichen Nummer aber, dort wo es um die KONKRETE Analyse geht, seid Ihr auf die 'linken' Manöver der Revisionisten hereingefallen. So 'sprach die Heidenheimer Funktionärsversammlung' KEINESWEGS 'für alle diese Kollegen, als sie beschloß ... das Verhandlungsergebnis abzulehnen.' Nein, auf dieser Konferenz war es den 'linken' Sozialdemokraten, angeführt von den DFU-Revisionisten, noch einmal gelungen, sich durchzusetzen. Um zu verhindern, daß die Voith-Kollegen weiter streiken und sich nicht mit dem Nein-Kreuz auf dem Stimmzettel begnügen, mußten die Verräter zu diesem Manöver greifen. Diese Resolution ist also nicht nur Ausdruck der Kampfkraft der Massen, sondern der kurzfristig erfolgreiche Versuch, die Kollegen vom selbständig geführten Kampf abzuhalten.

Diese Tatsache verschweigt Ihr ebenso wie die Tatsache, daß der Streik der Voith-Kollegen vor der Aussperrung ohne und gegen die Gewerkschaftsführer geführt wurde und sich deshalb nicht allein gegen das 4,5% Angebot richtete.

Warum gehen wir so ausführlich auf diese Frage ein? Weil unserer Meinung nach daran deutlich wird, wie die falsche Linie von der Stärkung der V-Leute den BKA daran hindern MUSS, den Revisionismus korrekt bekämpfen zu können. Denn das Beispiel der Voith-Arbeiter richtig darzustellen, hätte ja dazu führen müssen, die eigene Politik zu überdenken. (oder sollte es so sein, daß Ihr lieber der Presse der Bourgeoisie und der D'K'P vertraut als den Veröffentlichungen der KPD/ML?)"
=KPD/ML-ZB-OAK Freiburg, KJVD-SAK Freiburg:Offener Brief. An die Mitglieder und Sympathisanten des Bundes Kommunistischer Arbeiter und der Universitäts-Basisgruppen,Freiburg 15.2.1972.

April 1972: 
In der Nr.3 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (vgl. März 1972, 24.4.1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB u.a. über die Betriebszeitung der KPD/ML-ZB und des KJVD bei Voith Heidenheim ('Roter Voith Arbeiter'.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum Apr. 1972

April 1972: 
Die KPD/ML-ZB gibt ein Extrablatt ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1972, 3.4.1972) heraus.
Berichtet wird auch über Repressalien gegen Betriebszeitungen der KPD/ML-ZB u.a. bei Voith in Heidenheim.
=Rote Fahne Extrablatt,Bochum Apr. 1972

Juni 1972: 
In der Nr.5 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Mai 1972,
Juli 1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB über die Arbeit des KJVD Heidenheim bei Voith.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5,Bochum Juni 1972

Juni 1972: 
Die SDAJ Heidenheim der DKP gibt die Nr.2 ihrer 'Beißzange' - von Lehrlingen für Lehrlinge heraus.
Angekündigt wird die Ausstellung 'Unser Heer' (vgl. 30.6.1972).
=Beißzange Nr.2,Heidenheim Juni 1972

23.06.1972: 
In Heidenheim wird, laut KPD/ML-ZB, ein Aktionskomitee zur Verteidigung der demokratischen Rechte des Volkes gegründet, an dem sich außer KPD/ML-ZB und KJVD auch die VVN, Mitglieder der DKP und ein Mitglied des Betriebsrates von Voith beteiligen:"
Die KPD/ML und der KJVD hatten zu diesem Anlaß viele demokratische Organisationen in Heidenheim aufgerufen, sich zu einem Aktionsbündnis zusammenzuschließen. ... Das Aktionskomitee hat ... beschlossen, den Kampf gegen die neuen Notstandsgesetze mit dem Kampf gegen den ... Militarismus zu verbinden. Wir rufen alle demokratischen Organisationen und Bürger Heidenheims auf, sich dem Aktionskomitee anzuschließen unter den Parolen: Weg mit dem Vorbeugehaftgesetz - dem neuen Schutzhaftgesetz! Weg mit dem BGS-Gesetz - dem neuen Bürgerkriegstruppengesetz! Weg mit dem KPD-Verbot!"
=Rote Fahne Nr.14,Bochum 10.7.1972,S.4

30.06.1972: 
In Heidenheim beginnt, laut SDAJ der DKP, die Bundeswehrausstellung 'Unser Heer', die bis zum 2.7.1972 dauern soll.
=Beißzange Nr.2,Heidenheim Juni 1972

05.07.1972: 
Für den der DKP nahestehenden 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet E.M. u.a. von heute:"
OSTHANDEL BIETET VIELE MÖGLICHKEITEN

AUCH MITTEL- UND SPEZIALISIERTE KLEINBETRIEBE HABEN CHANCEN
...
Die Gebr. Heller Werkzeug- und Maschinenfabrik im württembergischen Nürtingen konnte nur durch einen Großauftrag aus der UdSSR im vergangenen Jahr ihren Exportanteil von 60 Prozent halten. Es ging dabei um die Lieferung von Transfermaschinen im Wert von ungefähr 30 Millionen DM. Die Voith AG in Heidenheim erhielt ebenfalls aus der Sowjetunion den Auftrag zwei komplette Anlagen zur Herstellung von großflächigen Asbest-Zementplatten zu liefern (Wert etwa 17 Millionen DM). Vorher hatte sie bereits die Lieferungen für eine komplette Kabelpapierfabrik im Wert von etwa 70 Millionen DM übertragen bekommen."
=Mittelstandskurier H.4,Köln Juli/Aug. 1972,S.9

August 1972: 
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.29 (vgl. Juli
1972, Sept. 1972) heraus. U.a. wird berichtet von Voith Heidenheim (IGM-Bereich).
=Spartacus Nr.29,Mainz Aug. 1972

06.09.1972: 
Laut KPD/ML-ZB wird in Heidenheim die heutige "Erklärung des ZB der KPD/ML zum Roten Antikriegstag" (RAKT) beschlagnahmt. Das Heidenheimer Amtsgericht erklärt, daß das Flugblatt "verfassungswidrig" sei.

Berichtet wird auch in:
- Berlin durch die KPD/ML-ZB (vgl. 22.9.1972).
=KPD/ML-ZB:Extrablatt der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten,Berlin 22.9.1972,S.2;
Rote Fahne Einigkeit ist unsere Stärke. Erheben wir unsere Stimme gegen den Polizeiterror. Erklärung des Zentralbüros der KPD/ML,Bochum o.J. (1972),S.2


12.09.1972: 
Die KPD/ML-ZB gibt eine zweite Erklärung zum Anschlag des 'Schwarzen September' in München (vgl. 6.9.1972) als Flugblatt unter dem Kopf der 'Roten Fahne' mit 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Norbert Osswald, Bochum, heraus:"
EINIGKEIT IST UNSERE STÄRKE!

ERHEBEN WIR UNSERE STIMME GEGEN DEN POLIZEITERROR

ERKLÄRUNG DES ZENTRALBÜROS DER KPD/ML ...
- am 6.9. wurde in Heidenheim (in Baden-Württemberg,d.Vf.) die Erklärung des ZB der KPD/ML zum ROTEN ANTIKRIEGSTAG beschlagnahmt. Das Amtsgericht erklärte, daß dieses Flugblatt verfassungswidrig ist, weil es den antimilitaristischen Kampf gegen den Bonner Notstands- und Kriegstreiberstaat unterstützt, und sich gegen das KPD-Verbot richtet."
=Rote Fahne Nr.19 und Einigkeit ist unsere Stärke. Erheben wir unsere Stimme gegen den Polizeiterror. Erklärung des Zentralbüros der KPD/ML,Bochum 18.9.1972 bzw. o.J. (1972),S.3 bzw. S.1ff

13.09.1972: 
Die Nr.54 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 6.9.1972, 30.9.1972) erscheint. U.a. wird berichtet über KPD/ML-ZB und KJVD in Heidenheim.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.54,Bochum 13.9.1972

22.09.1972: 
Die KPD/ML-ZB Berlin gibt heute das folgende Flugblatt als 'Extrablatt der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten KPD/ML' heraus:"
DIE FOLGEN DES MÜNCHENER MASSAKERS:

AUSLÄNDERHETZE - KOMMUNISTENVERFOLGUNG ...
- In Heidenheim (vgl. 6.9.1972,d.Vf.) wurde Flugblattmaterial der KPD/ML mit der Begründung beschlagnahmt, die KPD/ML sei eine Nachfolgeorganisation der verbotenen KPD."
=KPD/ML-ZB:Extrablatt der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten,Berlin 22.9.1972

10.03.1973: 
In der Nr.9 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 3.3.1973, 17.3.1973)  veröffentlicht die Ortsgruppe Heidenheim der KPD/ML-ZB einen Artikel, was ihr vom Landesvorstand der KPD/ML-ZB erlaubt worden war.
=Roter Morgen Nr.9,Hamburg 10.3.1973

20.03.1973: 
Die KPD berichtet vom US-Army Instandsetzungswerk in Schwäbisch Gmünd (vgl. 19.3.1973) u.a. von heute:" ...
Auch aus Stuttgart, Göppingen, Heidenheim und Aalen trafen Solidaritätserklärungen ein!"
=Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.4

Mai 1973: 
Die Sympathisantengruppe Passau des AB berichtet bei der Zahnradfabrik (ZF,IGM-Bereich - vgl. 6.6.1973) vermutlich aus dem Mai:"
VOITH (Heidenheim) Vertrauensleute fordern Teuerungszulagen. Unternehmer bieten den Akkordlöhnern 30 - 50 Pfg. Die Kollegen akzeptieren den Kompromiß nicht. Die Verhandlungen laufen noch."
=Roter Umschwung Extra Inflation ist Tagesgespräch!,Passau o.J. (Juni 1973),S.2

28.05.1973: 
Die KPD/ML (vgl. 9.6.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der Solidarisierung  mit Ernst Aust in Heidenheim durch das KPD/ML-Sympathisantenkollektiv (ex KPD/ML-ZB), die RG und die Rote Hilfe (RH).
=Roter Morgen Nr. 22,Dortmund 9.6.1973

01.06.1973: 
In Heidenheim führt das Sympathisantenkollektiv der KPD/ML, welches, laut KPD/ML, aus ehemaligen Anhängern der KPD/ML-ZB besteht, eine Albanien-Veranstaltung durch.
=Roter Morgen Nr.24,Dortmund 23.6.1973

28.07.1973: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.29 (vgl. 21.7.1973, 4.8.1973) heraus. U.a. wird eingegangen auf den Prozeß in Heidenheim wegen Siemens.
=Roter Morgen Nr.29,Dortmund 28.7.1973

August 1973: 
Die Nr.8 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Juli 1973, Sept. 1973) berichtet u.a. über Jugendvertreterentlassungen aus Heidenheim.
=Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1973

24.11.1973: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.46 (vgl. 17.11.1973, 1.12.1973) heraus. Spenden für das Solidaritätskomitee kamen u.a. aus Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.46,Dortmund 24.11.1973

19.12.1973: 
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 verkauft die KG München des KBW in Heidenheim 10 Exemplare.
=KG München:Verkaufszahlen der KVZ,München o.J.

26.01.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.4 (vgl. 19.1.1974, 2.2.1974) heraus, in der sie sich u.a. mit Jugendlichen in Heidenheim befaßt.
=Roter Morgen Nr.4,Dortmund 26.1.1974

08.02.1974: 
In Heidenheim führt die KPD/ML eine Veranstaltung "Hände weg von der KPD/ML" durch.
=Roter Morgen Nr.6,Dortmund 9.2.1974

09.02.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.6 (vgl. 2.2.1974, 16.2.1974) heraus. Für das Solidaritätskonto wurde u.a. gespendet in Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.6,Dortmund 9.2.1974

09.03.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.10 (vgl. 2.3.1974, 16.3.1974) heraus.
Spenden für das Solidaritätskonto gingen u.a. ein aus Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.10,Dortmund 9.3.1974

30.03.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.13 (vgl. 23.3.1974, 6.4.1974) heraus.

An Solidaritätsunterschriften mit Sascha Haschemi (CISNU Iran und RG München) wurden bisher u.a. gesammelt 59 in Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.13,Dortmund 30.3.1974

31.03.1974: 
In Heidenheim führt die KPD/ML, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung "Deutschland dem deutschen Volk" durch (vgl. 4.4.1974).
=Roter Morgen Nr.14,Dortmund 6.4.1974

04.04.1974: 
In Heidenheim führt die KPD/ML, nach eigenen Angaben, schon wieder eine Veranstaltung "Deutschland dem deutschen Volk" durch (vgl. 31.3.1974).
=Roter Morgen Nr.15,Dortmund 13.4.1974

27.04.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus.
Für den iranischen Münchner Rotgardisten Sascha Haschemi wurden insgesamt 14 262 Unterschriften gesammelt, davon u.a. 59 in Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

27.04.1974: 
In Heidenheim will die KPD/ML eine Maiveranstaltung durchführen.
=Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

13.07.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.28 (vgl. 6.7.1974, 20.7.1974) heraus und berichtet u.a. aus Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.28,Dortmund 13.7.1974

06.08.1974: 
In Heidenheim führt die KPD/ML eine Trauerfeier für Günther Routhier durch.
=Roter Morgen Nr.44,Dortmund 2.11.1974

27.08.1974: 
In Heidenheim führt die KPD/ML eine Albanienveranstaltung durch.
=Roter Morgen Nr.49,Dortmund 7.12.1974

14.09.1974: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.37 (vgl. 7.9.1974, 21.9.1974) heraus.
Solidaritätsspenden kamen u.a. aus Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.37,Dortmund 14.9.1974

Februar 1975: 
Der AB gibt die Nr.56 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Jan. 1975, März 1975) heraus. U.a. wird berichtet von Siemens Heidenheim.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.56,München Feb. 1975

10.05.1975: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.19 (vgl. 3.5.1975, 17.5.1975) heraus.

Spenden für den 'Roten Morgen' gingen ein aus Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.19,Dortmund 10.5.1975

01.11.1975: 
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.44 (vgl. 25.10.1975, 8.11.1975) heraus.
Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein von der RG Heidenheim.
=Roter Morgen Nr.44,Dortmund 1.11.1975

06.02.1976: 
Bei Voith Heidenheim wird, laut KPD, gestreikt.
=Rote Fahne Nr.6,Köln 11.2.1976

11.12.1976: 
In Stuttgart findet, laut KB, eine Demonstration gegen Berufsverbote (BV) und politische Unterdrückung mit 7 bis 8 000 Teilnehmern statt, die offiziell organisiert wurde vom DKP-gelenkten Koordinationsausschuß der BIs gegen Berufsverbote.

Aufgerufen hätte aber u.a. auch der SPD Kreisvorsitzende Heidenheim.
=Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

Valid HTML 4.01!   Valid CSS!


[ Zum Seitenanfang ]  [ Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO ]