Herrenberg:
Die Erschießung von Richard Epple am 1.3.1972

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Hier werden nur wenige Dokumente vorgestellt über den Tod von Richard Epple (vgl. 1. März 1972), von dem wir außer den ungefähren Umständen seines Umkommens nichts erfahren. Die DGB-Jugend Tübingen protestiert zwar (vgl. Apr. 1972), von einer Demonstration aber kann hier nichts gemeldet werden bisher. Sowohl KPD/ML als auch KPD ziehen von der Erschießung Richard Epples Parallelen zu weiteren Erschießungen wie Erich Dobhardt und Ian McLeod in Stuttgart.

In Tübingen gedenkt die Jugendzentrumsbewegung Richard Epples durch die Benennung ihres Hauses, welches immer noch besteht, nach ihm.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

01.03.1972:
In Herrenberg wird der Lehrling Richard Epple aus Breitenholz im Landkreis Tübingen von der Polizei erschossen (vgl. 16.3.1972).

Durch die Rote Hilfe Westberlin (vgl. 13.3.1972) wird eine DPA-Meldung dokumentiert: "
Polizist erschoß Autofahrer

Herrenberg, 2. März (dpa). Bei einer Verfolgungsjagd wurde am späten Mittwochabend in Herrenberg (Kreis Böblingen) ein 18jähriger Mechaniker aus Breitenholz (Landkreis Tübingen) von einer Polizeikugel getötet. Staatsanwaltschaft und Polizei teilten am Donnerstag keine Einzelheiten mit. Wie zuverlässig bekannt wurde, hatte sich der 18jährige in Tübingen der Kontrolle durch einen Streifenwagen entzogen und war in Richtung Herrenberg davongefahren. In Herrenberg raste der Flüchtige durch eine Straßensperre und gefährdete dabei die Polizisten, die Haltezeichen gegeben hatten. Bei der weiteren Verfolgung schossen die Polizeibeamten und verletzten den jungen Mann tödlich."

Später berichtet die RH Westberlin (vgl. 27.3.1972): "Der Mord in Tübingen". Berichtet wird auch durch die RH Stuttgart (vgl. Juni 1973) über den "Mord an Richard Epple".

Die KPD/ML-ZB (vgl. 20.3.1972) berichtet über den Tod des Thomas Weisbecker in Augsburg (vgl. 2.3.1972) und fährt fort: "
Polizeimord an einem Jungarbeiter

Am gleichen Tag wird in Herrenberg ein jugendlicher Automechaniker erschossen. Er hatte ein Auto gestohlen und fuhr ohne Führerschein. Als er vor einem Streifenwagen entkommen wollte und dabei die Holzbarriere einer Straßensperre der Polizei durchbrach, eröffneten die Polizisten das Feuer. Er wurde von mehreren Kugeln aus einer Maschinenpistole getroffen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus."

Der Kommunistische Jugendbund (KJB) Freiburg des BKA (vgl. 23.3.1972) berichtet: "
LEHRLING ERSCHOSSEN

Am 1.März 1972 wurde der 17-jährige Lehrling Richard Epple durch Maschinengewehrsalven erschossen (Obduktionsbefund: sieben Einschüsse). Dies ist keine Sache aus einem Krimi; der Ort, wo dies geschah, ist nicht Chicago sondern Tübingen. Es waren auch keine Gangster, die Richard Epple erschossen haben, es war die Tübinger Verkehrspolizei. R.E. qar kein Mitglied der Baader-Meinhof-Gruppe (RAF, d.Vf.), auf die das Schießen nach Ansicht der Polizei und Bildzeitung ja erlaubt ist. R.E. kam in ein Polizeisperre, aus Angst, da er keinen Führerschein hatte, unternahm er einen Fluchtversuch. Mitten in einer bewohnten Ortschaft schoß die Polizei mit einem Maschinengewehr hinterher und traf ihn tödlich. Dies ist nun das Resultat der verstärkten Bewaffnung und häufigen Schießübungen der Polizei. Durch die Presse wird versucht eine regelrechte Massenhysterie zu erzeugen; Kriminalität steigt, Baader-Meinhof schlägt wieder zu. Die Bevölkerung und die Polizei werden aufgehetzt, so daß die Polizei aus Angst und aus dem Gefühl heraus 'unsere Demokratie zu schützen' sofort schießt. Die häufigste Begründung ist dann: Baader-Meinhof. Vor kurzem wurde ein holländisches (niederländisches - vgl. **.*.1972, d.Vf.) Ehepaar fast erschossen, weil die Polizei das Blinken des Autolacks für eine Pistole hielt. Sie konnten sich nur durch ihre schnelle Flucht retten.

Ein Grieche wurde lebensgefährlich verletzt, weil die Polizei das Blinken seiner Taschenlampe für Mündungsfeuer hielt (vgl. S5.*.197*, d.Vf.). Solche Vorfälle häufen sich in letzter Zeit immer mehr. Dies sind alles Beispiele für die Auswirkung der verstärkten Bewaffnung und Brutalisierung der Polizei. Doch die Polizei ist nur ein Instrument des kapitalistischen Staates, der zunehmend durch Terror und Gewalt versucht die Herrschaft der Kapitalisten aufrecht zu erhalten. Die Tätigkeit von klassenbewußten Arbeitern, Lehrlingen und Angestellten, die ihre Interessen gegen die Angriffe der Kapitalisten verteidigen, werden gleichgesetzt mit kriminellen Handlungen. Am 28.Januar haben die Länderministerpräsidenten und Kanzler Brandt beschlossen, im öffentlichen Dienst Säuberungsmaßnahmen gegen Radikale zu verstärken (BV im ÖD, d.Vf.). Dieser Beschluß richtet sich ausschließlich gegen Kommunisten und Demokraten, derzeit in erster Linie gegen fortschrittliche Lehrer. Lehrer sollen auf die Ausbeutung im Betrieb vorbereiten, und wenn sie das nicht tun, dann sind sie eben Radikale, Verfassungsfeinde, die rausgesäubert werden müssen. Die Kapitalisten fürchten nichts mehr als selbständige Aktionen von Leuten, die sehen, nach welchen Interessen hier Politik betrieben wird.

Deshalb versuchen sie schon jetzt, jegliche Ansätze zu zerschlagen und sich zu wappnen, indem sie Brutalität, Terror und Gewalt von Seiten der Polizei als Schutz für die Bevölkerung hinstellen. Gegen diese Maßnahmen der Kapitalisten und ihres Staates setzen sich immer mehr Arbeiter, Angestellte und vor allem Lehrlinge und Jungarbeiter zur Wehr."

In einer Zusammenfassung der Geschehnisse und der Parteiarbeit im Jahre 1972 heißt es 1979 seitens der KPD/ML u.a.: "
Die großen Streiks der Jahre 1969/70, die gewaltigen Bauerndemonstrationen im Frühjahr 1971, der Streik von 120.000 Metallarbeitern in Baden-Württemberg Ende November 71 hatten die westdeutsche Bourgeoisie in helle Aufregung versetzt. Es reichte ihr nicht mehr die Aussperrung von 360.000 Arbeitern als Antwort auf den Metallerstreik, ab Januar 1972 verschärft sie mit riesigen Notstands- und Mobilmachungsübungen ihren Polizeiterror gegen die Werktätigen. Als Vorwand hierfür dient ihr das Wirken der sogenannten Baader-Meinhof-Gruppe. Waren bereits 1971 Georg von Rauch und Petra Schelm im Kugelhagel der Polizei gefallen, so vergeht jetzt kaum ein Tag ohne Polizeisperren und Schießereien:

Am 1.3. wird der Jugendliche Richard Epple abgeknallt, weil er ein Polizeisignal überfuhr; am 2.3. wird Thomas Weisbecker erschossen, am 3.3. Manfred Grasshoff niedergeknallt; am 5.3. Feuerüberfall der Polizei auf einen holländischen PKW; am 9.3. Polizeiüberfall auf das psychiatrische Behandlungszentrum in Frankfurt: schwerkranke Patienten werden aus den Betten gerissen, an den Haaren gezerrt, getreten, zusammengeschlagen; Betten zerrissen, Schränke aufgebrochen, medizinische Apparaturen zerstört, Krankengeschichten zerrissen, Medikamente im Zimmer verstreut und zertreten. Wie Vieh zusammengetrieben, müssen sich Ärzte und Patienten mit gespreizten Beinen wie Schwerverbrecher an die Wand stellen; am 11.3. wird der Grieche Savos Nikolan niedergeschossen.

Während die Partei die Werktätigen unter der Schlagzeile ‚Die Polizei schlägt, würgt, tötet - Stoppt den Terror der staatlich lizensierten Killer!’ zum Widerstand aufruft, ergehen sich DKP und Zirkel in der Beteuerung ihrer Friedfertigkeit und der Ablehnung jedweder Gewalt, fallen sie, wie die Arbeiterbasisgruppen in München, in den Schrei aller Spießbürger und Reaktionäre nach der Staatsgewalt ein! Die Partei distanziert sich klar und entschieden vom individuellen Terror, Anarchismus, kleinbürgerlichen Putschismus und Guevarismus. Dabei differenziert sie jedoch, und als auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs, im weltweiten Protest gegen die Verbrechen des USA-Imperialismus, in Frankfurt und Heidelberg, dem europäischen Hauptquartier der US-amerikanischen Armee, Bomben explodieren, antwortet sie auf den hysterischen Aufschrei der Bourgeoisie und das Geifern der Springer-Presse in einem massenweise verbreiteten Exemplar des ‚Roten Morgen’: ‚Die Mörder sitzen in Bonn!’"

Berichtet wird auch durch die anarchistische 'Befreiung' (vgl. Apr. 1972), die MLSG (vgl. März 1972) und in:
- Baden-Württemberg durch den Südwestdeutschen Referendarverband (vgl. 2.5.1972);
- Bayern durch den MLSB Schweinfurt am Humboldt-Gymnasium (vgl. März 1972);
- Berlin durch den 'Klassenkampf' bei SEL (vgl. März 1972);
- Bremen durch den Kommunistischen Bund Bremen (KBB – vgl. 1.3.1972);
- Niedersachsen durch das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK) Clausthal-Zellerfeld (vgl. Juli 1972) und die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen (vgl. 28.4.1972);
- NRW in Dortmund im IGM-Bereich bei Hoesch Westfalenhütte durch die KPD (vgl. 8.3.1972) und in Herne durch den ASS (vgl. Mai 1972).
- Schleswig-Holstein in Eutin durch den KB (vgl. Apr. 1972, 3.4.1972).
Quellen: Arbeiterjugendpresse Nr. 2, Eutin Apr. 1972,, S. 2; Befreiung Nr. 4, Mülheim Apr. 1972, S. 9;Metallkampf Nr. 8, Eutin Apr. 1972, S. 13ff;Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr. 11, Dortmund 8.3.1972, S. 4;Kommunistische Jugendzeitung Extrablatt, Freiburg 23.3.1972, S. 5;Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 3, Bochum Apr. 1972;Klassenkampf - Ausgabe SEL Nr. 23, Berlin März 1972, S. 6;Rote Aktion Nr. 8, Clausthal-Zellerfeld Juli 1972, S. 19;Rote Fahne Nr. 6, Bochum 20.3.1972, S. 2;Rote Hilfe Nachrichten & Mitteilungen Nr. 4 und 5, Berlin 13.3.1972 bzw. 27.3.1972, S. 6 bzw. S. 4;RH Stuttgart: Die Bombe vom 2. Juni 1972 - Dokumentation, Stuttgart o. J. (1973), S. 31ff;Roter Alex Nr.3, Schweinfurt März 1972, S. 6;Rote Robe Nr. 2, Heidelberg 2.5.1972, S. 90f;Rotes Signal Nr. 2, Tübingen März 1972, S. 5;Schulkampf Nr. 2, Göttingen 1.5.<1972>, S. 7;Wahrheit Nr. 2, Bremen März 1972; S. 3;Herner Schülerpresse, Herne Mai 1972, S. 4;Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (Hrsg.): 1968/69 bis 1978/79. Zehn Jahre KPD/ML. 10 Jahre Kampf für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland, Dortmund 1979, S. 77

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16.03.1972:
Die ASS Herne (vgl. Mai 1972) berichtet, dass heute das Verfahren gegen den Polizisten, der Richard Epple erschoß, eingestellt wird.
Q: Herner Schülerpresse,Herne Mai 1972,S.10

27.03.1972:
Der 'Rote Morgen' der KPD/ML-ZK Nr. 7 (vgl. 13.3.1972, 10.4.1972) erscheint. Auf der Titelseite heißt es martialisch: 'Die Polizei schlägt, würgt, tötet - Stoppt den Terror der staatlich lizenzierten Killer!' und 'Zivilpolizei übt für den Bürgerkrieg – Ziehen – Zielen – Schiessen'. Im Leitartikel wird u.a. kurz über mehrere Einsätze der Polizei mit (tödlichem) Schusswaffengebrauch im März 1972 berichtet: Geschossen wurde auf Thomas Weisbecker (2.3.), Manfred Grashof (3.3.), auf ein höllandisches Auto auf der Autobahn Hamburg-Bremen (8.3.) und den Griechen Savas Nikolau (11.3.). Über Richard Epple heißt es:"
Am 1.3.: Um 20 Uhr 43 nimmt der Automechaniker Richard Epple (18) einem Streifenwagen der Tübinger Verkehrspolizei angeblich die Vorfahrt. Die Polizei gibt ein Zeichen. Richard Epple denkt jetzt wohl ‘verdammt, keinen Führerschein dabei’ und gibt Gas. Mit Martinshorn und Blaulicht nimmt der Streifenwagen die Verfolgung auf. Die Jagd geht über die B 28 von Tübingen nach Herrenberg. Hier versucht die Polizei zum erstenmal mit 12 Pistolenschüssen den Verkehrssünder zu stoppen. Richard E. fährt weiter und erreicht um 21 Uhr Aftstätt. 150 Meter vor Ortsende eröffnet der Beifahrer mit einer Maschinenpistole das Feuer. 6 Kugeln treffen ein Haus, eine davon endet im Schlafzimmer eines Ehepaars. Eine Frau flüchtet erschrocken querfeldein, um von dem schießwütigen Killer nicht getroffen zu werden. Der Wagen von Richard Epple wird völlig durchsiebt, er selbst von sieben Kugeln tödlich getroffen. Motto: Auf der Flucht erschossen.

Die Presse bringt am nächsten Tag die widersprüchlichsten Meldungen. Danach soll Richard E. zwei Straßensperren durchbrochen haben, dann wieder raste er durch eine Holzbarrikade, oder zwei Polizisten, die ihn stoppen wollten, mussten beiseitespringen usw. Zeugen hatten weder Straßensperren noch springende Polizisten gesehen. Mehrere Anwohner berichteten dagegen, daß am nächsten Tag eine Straßensperre aufgebaut und photographiert wurde."
Q: Roter Morgen Nr.7,Dortmund 27.03.1972, S. 1

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April 1972:
Der KB/Gruppe Eutin gibt die Nr. 2 seiner 'Arbeiterjugendpresse' (vgl. 28.2.1972, 29.5.1972) für die Berufs- und Handelsschüler heraus, die unter Verweis auf 'politische Morde' an Petra Schelm, Georg von Rauch, Thomas Weisbecker aber auch mit Beschreibung der Tötung Richard Epples zum 1. Mai aufruft.
Q: Arbeiterjugendpresse Nr. 2, Eutin Apr. 1972, S. 1f

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April 1972:
Die Nr.4 des 'Rebell' der RJ/ML des KAB/ML (vgl. März 1972, Mai 1972) berichtet u.a. von der DGB Jugend Tübingen über deren Protest gegen die Erschießung des Lehrlings Epple durch die Polizei.
Q: Rebell Nr.4,Tübingen Apr. 1972, S. 4

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April 1973:
Es erscheint die 'Befreiung' - anarchistische Zeitung (vgl. Feb. 1973, Mai 1973) mit dem Artikel "1. März 1972: Richard Epple tot. Einer von vielen" vom Richard Epple Solidaritätskomitee / Gruppe Freiheitlicher Sozialisten Tübingen.
Q: Befreiung, Mülheim Apr. 1973, S. 13

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19.05.1973:  Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.19 (vgl. 12.5.1973, 26.5.1973) heraus. Berichtet wird u.a. über polizeiliche Todesschüsse in Usbach (?) am 29.11.1972 (?), Nettlingen, Berlin, Weckbach, Stuttgart (Mc Leod) und Tübingen (Epple).
=Roter Morgen Nr.19,Dortmund 19.5.1973

21.09.1973:  Die Rote Hilfe (RH) e.V. der KPD (vgl. 10.10.1973) berichtet:"
GENSCHERS ANTI-TERROR-TRUPPE:
TERRORISTEN ZUR NIEDERSCHLAGUNG DER VOLKSKÄMPFE
...
VORWAND: SCHUTZ DER BEVÖLKERUNG

Der Schutz der Bevölkerung vor Terroristen, das ist der Vorwand Genschers zur Aufstellung eigener Terrorbanden! Denn wer richtete das Blutbad während der Olympischen Spiele an? Genschers Terroristen! Wer ermordete Ingrid Reppel und Georg Rammelmayr (in München 4.8.1971,d.Vf.), Ian Mc Leod (in Stuttgart 25.6.1972,d.Vf.), Georg von Rauch (in Berlin 4.12.1971,d.Vf.), Thomas Weißbecker (in Augsburg 2.3.1972,d.Vf.), Richard Epple (in Herrenberg bei Tübingen 1.3.1972), der vor der Polizei floh, weil er angetrunken und ohne Führerschein floh oder den 17jährigen Erich Dobhardt (in Dortmund 21.8.1973,d.Vf.), der erschossen wurde, weil er in Verdacht stand, ein Transistorradio gestohlen zu haben? Die Schergen des bürgerlichen Staatsapparates, ohne daß diese Morde jemals Gegenstand eines Prozesses vor den bürgerlichen Klassengerichten werden! Wie sehr die Bourgeoisie fürchtet, daß das Volk den Unterdrückungscharakter des bürgerlichen Staatsapparates erkennt, zeigt insbesondere, daß zwar in jedem Jahr ausführliche Statistiken darüber herausgegeben werden, wieviele Polizisten auch nur eine Schramme während des Dienstes davongetragen haben. Wieviele Menschen dem Terror des Staatsapparates in der BRD jährlich zum Opfer fallen, verschweigt die Bourgeoisie. Alle fortschrittlichen Journalisten, die bisher versuchten, dies zu ermitteln, scheiterten am koordinierten Schweigen der Polizeibehörden."
=Rote Hilfe Nr.1,Dortmund o.J. (1973),S.9f

24.08.1974:  Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.34 (vgl. 17.8.1974, 31.8.1974) heraus. Aus Baden-Württemberg wird berichtet über die JVA Stuttgart-Stammheim und die Erschießung des Lehrlings Richard Epple durch die Polizei bei Tübingen.
=Roter Morgen Nr.34 und Extra,Dortmund 24.8.1974 bzw. Aug. 1974

Letzte Änderungen: 22.1.2016

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