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Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Feuerbach

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 12.3.2008

Es lag uns eine reichhaltige Sammlung von DKP-Betriebszeitungen für das Werk Stuttgart-Feuerbach der Robert Bosch GmbH aus den Jahren 1969 bis 1971 vor, die um Berichte aus zentralen Publikationen der anderen bei Bosch aktiven Gruppen ergänzt werden, so dass es sich hier nicht nur um den größten, sondern auch um den von uns am besten beschriebenen Betrieb Stuttgarts handelt, auch wenn diese Darstellung natürlich wie immer unvollständig bleiben muss.

Rote Bosch_Fanfare, Zeitung des Kommunistischen Arbeiterbundes (Marxisten_Leninisten) für Bosch
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Teilweise vorliegende Ausgaben der 'Roten Fanfare' des KAB/ML und KABD aus den frühen siebziger Jahren konnten bisher ebenso wenig ausgewertet werden wie die teilweise vorliegende Betriebszeitung des KBW aus den späten 70er Jahren.

Bosch Stuttgart-Feuerbach ist einleitend bereits in der Metalltarifrunde 1967 einer der wichtigsten und wohl auch kampfstärksten Betriebe (vgl. 19.10.1967), beteiligt sich aber offenbar nicht an den Septemberstreiks 1969.

Die DKP publiziert relativ bald nach ihrer Gründung ihren 'Zünder' (vgl. Sept. 1969, Nov. 1969, Dez. 1969, Jan. 1970, Feb. 1970, März 1970, Apr. 1970, 27.4.1970) und kommentiert sogleich das erste Auftreten der linksradikalen Konkurrenz vom KAB/ML, wobei zunächst noch von der stadtweiten Ebene berichtet wird (vgl. 11.5.1970).

Bei Bosch selbst bleibt dagegen zunächst, nach dieser Dokumentenschau, allein die DKP aktiv (vgl. 13.5.1970, Juni 1970, Juli 1970, Sept. 1970, Okt. 1970), auch wenn verschiedene Gruppen von den Warnstreiks während der Metalltarifrunde 1970 berichten (vgl. 25.9.1970, 28.9.1970, 30.9.1970, Okt. 1970, 5.10.1970, 22.10.1970) sowie auch aus dem Werk (vgl. Okt. 1970, Nov. 1970).

Nun droht bei Bosch auch im Werk Stuttgart-Feuerbach die Kurzarbeit (vgl. Nov. 1970, 18.11.1970, 21.12.1970), was bundesweiten Nachrichtenwert für die linksradikalen Betriebszeitungen hat (vgl. 23.11.1970, Dez. 1970).

Bei Bosch sind nun offenbar sowohl RJ/ML und KAB/ML sowie die KPD/ML-ZB bzw. ihr KJD aktiv, wie die DKP wiederum kritisch kommentiert (vgl. Jan. 1971), dabei Bezug nehmend auf den Kongress der Jusos am 28. Nov. 1970, den aber allein der KJVD besuchte, nicht die RJ/ML. Die Mutterpartei des KJVD, die KPD/ML-ZB kündet nun auch von den anstehenden Entlassungen (vgl. Jan. 1971), was wiederum Nachrichtenwert für Betriebszeitungen anderswo hat (vgl. 22.1.1971), während sich der KAB/ML mit der Kritik der DKP befasst (vgl. Feb. 1971), die ihrerseits weiterhin mehr oder minder regelmäßig ihren 'Zünder' publiziert (vgl. Feb. 1971, März 1971, Apr. 1971, 26.4.1971, Mai 1971).

Der KJVD aber greift nun vermittels seiner 'Roten Leuchte' in die Jugendvertretungswahlen (JVW) ein (vgl. 3.5.1971), während die RJ/ML nun auch einen 'Bosch Lehrling' herausgibt (vgl. Juni 1971). Warnende Stimmen aus Heidelberg (vgl. 22.7.1971), konkretisiert die DKP bei Bosch als DKP-Verbot, was sie indirekt den 'Linksopportunisten' anlastet (vgl. Aug. 1971), ist sie doch bundesweit in der Vorbereitung der Forderung des Verbots diverser linker Gruppen auf dem anstehenden IG Metall-Gewerkschaftstag befangen.

Während der KJVD weiterhin seine 'Rote Bosch Leuchte' herausbringt (vgl. 2.8.1971, Sept. 1971, 4.9.1971, 13.9.1971, Okt. 1971, 15.10.1971, 1.11.1971), erscheint nun vom KAB/ML die 'Rote Bosch Fanfare' (vgl. Sept. 1971), während die DKP ihren 'Zünder' nun noch durch den 'Metallarbeiter' ergänzt (vgl. Sept. 1971, 6.9.1971), sich erneut mit dem KAB/ML auseinandersetzt, deren Teilnahme an Betriebsräteversammlungen bezweifelnd (vgl. 13.9.1971), und zur Metalltarifrunde 1971 einige Ausgaben ihres 'Zünders' publizierend (vgl. 11.10.1917, 18.10.1971, 25.10.1971), kommt es doch wiederum zu wiederholten Warnstreiks bei Bosch Feuerbach (vgl. 20.10.1971, 28.10.1971, Nov. 1971, 3.11.1971, 10.11.1971, 22.11.1971, März 1972).

Auch die KJO Spartacus wird nun bei Bosch aktiv (vgl. 5.11.1971, Aug. 1972), ergänzt die linke Publizistik von DKP (vgl. 15.11.1971) und KAB/ML (vgl. 18.11.1971) sowie KPD/ML-ZB (vgl. 29.11.1971), wobei die Titel der Presseerzeugnisse Gegenstand gerichtlicher Würdigung werden (vgl. Dez. 1971, Jan. 1972, Feb. 1972, Apr. 1972). Der KJVD der KPD/ML-ZB befasst sich nicht nur mit der Jugendvertretung (vgl. 4.12.1971), sondern auch mit dem Widerstand gegen die militaristische Propaganda analog des Wehrkundeerlasses (vgl. 20.12.1971, 22.3.1972).

Nicht nur um Propaganda sondern um konkrete Kapitalakkumulation handelt es sich beim MTM-System, bei dem Bosch offenbar ein Optimum an Profitproduktion zu realisieren vermag (vgl. 17.1.1972, 15.3.1972, 21.7.1972).

Während RJ/ML und KAB/ML nun ihren Betriebszeitungstitel des Namens der unrühmlich-kleinlichen Firma entkleiden (vgl. Juni 1972, Nov. 1972), etabliert sich nun noch eine weitere Vorhutpartei bei Bosch (vgl. 5.6.1972, 9.8.1972), wird vermutlich ebenso wie auch die RJ/ML in der IGM-Jugendgruppe Bosch aktiv, die dann offenbar auch beim Protest gegen die Tötung von Ian Mc Leod mit in erster Reihe steht (vgl. 1.7.1972). Die Anhänger der KPD engagieren sich sowohl bundesweit (vgl. 1.10.1972) als nun auch konkret betrieblich publizierend (vgl. 17.10.1972), während es die Konzernspitze ehr mit der CDU zu halten scheint (vgl. Nov. 1972).

Auch in der Metalltarifrunde 1972/73 kommt es bei Bosch vermutlich zunächst sowohl zu Warnstreiks (vgl. Nov. 1973) als auch zu Aktionen der Gewerkschaftsjugend (vgl. 23.11.1972, 9.12.1972, 13.12.1972), die bald durch Jugendvertreterentlassungen betroffen wird (vgl. 9.1.1973, Apr. 1973, 14.9.1973).

Von der KJO Spartacus werden die Kräfteverhältnisse dargelegt (vgl. 17.12.1972), die KPD/ML vermochte mutmaßlich einige Mitglieder der ehemaligen KPD/ML-ZB für sich zu gewinnen (vgl. März 1973), der KABD organisiert den 1.Mai auch bei Bosch (vgl. 1.5.1973), versucht dort wohl auch die Bewegung für Teuerungszulagen mit zu beeinflussen (vgl. 25.5.1973), die vermutlich schnell erfolgreich ist (vgl. Juni 1973, 25.6.1973) und auch die Jugendlichen umfasst (vgl. Juli 1973, Aug. 1973).

Während es zu Abteilungsstreiks kommt (vgl. 14.9.1973), bemüht sich nun offenbar auch die SPD um eine intensivere betriebliche Propaganda für ihre Politik (vgl. 22.9.1973), die sich in der Metalltarifrunde (vgl. 15.10.1973) vor allem dadurch auszeichnet, dass die Belegschaft von Bosch Stuttgart-Feuerbach offenbar als so genannter Schwerpunktstreik allein gemeinsam mit der Belegschaft von Daimler-Benz in den Ausstand geschickt wird (vgl. 15.10.1973, 16.10.1973, 20.10.1973, 24.10.1973, 27.10.1973, Nov. 1973), mit dem entsprechend bescheidenen Ergebnis der Tarifrunde (vgl. 2.11.1973).

Bescheiden scheint auch die publizistische Durchschlagskraft der KPD bei Bosch Feuerbach (vgl. Dez. 1973), woran nicht allein Repressionen maßgeblich gewesen zu sein scheinen (vgl. 3.2.1975), trotzdem bildet Bosch Feuerbach eines der wirklich wenigen betrieblichen Aktionsfelder der KPD in Baden-Württemberg (vgl. 16.2.1975), ihre dortigen Kader werden wiederholt in den Vordergrund gestellt (vgl. 5.3.1975, 11.5.1975), während die KPD/ML mittlerweile offenbar eine neue Betriebszeitung herausgibt (vgl. 26.4.1975).

Es kommt nicht nur zu Streiks (vgl. 5.2.1976), sondern auch aufgrund der Ereignisse in Kornwestheim bzw. dem Protest dagegen zu politischen Entlassungen (vgl. 15.3.1976). Die KPD bekämpft nun nicht nur die DKP (vgl. 4.4.1976), sondern auch ostfreundliche Sozialdemokraten (vgl. 5.7.1976), trauert sodann auch bei Bosch um Mao (vgl. 16.9.1976).

Auch zwischen dem Arbeiterbund aus München und dem bei Bosch Feuerbach beheimateten KABD tobt nun zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung die ideologische Auseinandersetzung (vgl. Dez. 1976), vermutlich aber ohne dass sich der KABD auf größere Diskussionen eingelassen hätte.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

19.10.1967:
Die KPD/ML-ZB berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg (NB/NW - vgl. 31.3.1967, 23.10.1967):"
Die Kampfbereitschaft der Metaller war groß, deshalb mußten die IGM-Führer die Verhandlungen für gescheitert erklären, nachdem die Kapitalisten auch im September nicht das kleinste Angebot machten. Die Friedenspflicht lief am 8.10. ab; die Urabstimmung wurde von den IGM-Führern auf den 19. festgesetzt. In dieser Urabstimmung kommt die Kampfentschlossenheit der Metaller deutlich zum Ausdruck: Von 170 000 organisierten Arbeitern stimmten 87,3% für Streik bei einer Wahlbeteiligung von 92,9%. Um den Verrat an den Forderungen doch noch durchzuziehen, wird der Termin für den Streikbeginn auf den 30.10. (also elf Tage nach der Urabstimmung!) gelegt. Die Zwischenzeit wird zur intensiven Zermürbungsarbeit genutzt: die Gewerkschaftsbonzen organisieren eine Reihe von Demonstrationen und Kundgebungen während der Arbeitszeit. Diese Streiks werden befristet und mit der Taktik 'punktueller Streik' durchgeführt, um so eine einheitliche Kampffront für die Durchsetzung der Forderungen zu verhindern. So finden Kundgebungen bei Daimler-Benz in Untertürkheim, bei Bosch in Feuerbach (beide in Stuttgart,d.Vf.), auf dem Marktplatz in Waiblingen, vor dem Eßlinger Rathaus und auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.53,Bochum 14.7.1971,S.12f

September 1969:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP erstmals ihren 'Unser Zünder' (vgl. Nov. 1969) heraus.
=Unser Zünder Nr.1,Stuttgart Sept. 1969

November 1969:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.2 (vgl. Sept. 1969, Dez. 1969) heraus.
=Unser Zünder Nr.2,Stuttgart Nov. 1969

Dezember 1969:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.3 (vgl. Nov. 1969, Jan. 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.3,Stuttgart Dez. 1969

Januar 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.1 (vgl. Dez. 1969, Feb. 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.1,Stuttgart Jan. 1970

Februar 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.2 (vgl. Jan. 1970, März 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.2,Stuttgart Feb. 1970

März 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.3 (vgl. Feb. 1970, Apr. 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.3,Stuttgart März 1970

April 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.4 (vgl. März 1970, 27.4.1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.4,Stuttgart Apr. 1970

27.04.1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extra ihres 'Unser Zünder' (vgl. Apr. 1970, 11.5.1970) zum 1. Mai heraus.
=Unser Zünder Sdr.ausgabe,Stuttgart o.J. (1970)

11.05.1970:
Bei Bosch im Raum Stuttgart gibt die DKP heute oder morgen ihren auf Mai datierten 'Unser Zünder' Nr.5 (vgl. 27.4.1970, Juni 1970) heraus. Zum KAB/ML heißt es:"
FALSCHE ORIENTIERUNG

Alljährlich zum 1. Mai treten einige Studenten- und Schülergruppen an uns Arbeiter heran, um mehr oder weniger offen zu einer gegen die Gewerkschaften und auch gegen die DKP gerichteten Tätigkeit aufzurufen.

Zum 1.Mai 1970 sind diese Gruppen erstmals unter einer gemeinsamen Bezeichnung aufgetreten. Sie nennen sich 'Kommunistischer Arbeiterbund' (Marxisten-Leninisten).

Die Haltung des KAB(ML) ist, auch wenn er sich auf Lenin beruft unkommunistisch. Lenin - und vor ihm auch Marx - sagten stets, daß auch die täglichen Bemühungen um die Verbesserung der Lage der Arbeiter bessere Voraussetzungen für den Kampf um den Sozialismus schaffen müssen und daß dieser Kampf die Einheit aller Werktätigen erfordert. Ebenso unkommunistisch sind die 'Arbeiterbündler' durch ihren blinden Haß gegen fast alle sozialistischen Staaten. Damit schaden sie der Sache des Sozialismus. Mit ihrer Tätigkeit stiften sie Verwirrung und helfen, ohne daß sie es wollen, dem Gegner der Arbeiterbewegung.

Sie sollten einsehen, daß nicht das Gerede von der Revolution, sondern der ständige gemeinsame Kampf um soziale Verbesserungen und erweiterte demokratische Rechte notwendig ist."

Berichtet wird von einer Indochinademonstration (vgl. 10.5.1970) und der vorhergehenden Zweiter Weltkriegs-Veranstaltung sowie dem eigenen Leninabend (vgl. 20.4.1970). Aufgerufen wird zur eigenen Aussprache (vgl. 13.5.1970).
=Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1970

13.05.1970:
In Stuttgart-Feuerbach will die DKP-Betriebsgruppe Bosch heute eine Aussprache über ihren 'Unser Zünder' und die Mitbestimmungsvorstellungen von Biedenkopf (CDU) durchführen.
=Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1970,S.2

Juni 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.6 (vgl. 11.5.1970, Juli 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.6,Stuttgart Juni 1970

Juli 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.7 (vgl. Juni 1970, Sept. 1970) heraus. Aufgerufen wird zur Solidarität mit dem SDS Heidelberg (vgl. 24.6.1970). Ebenfalls im Juli erscheinen auch noch die Extrablätter 2 und 3.
=Unser Zünder Nr.7 und Extrablatt Nr.2 und 3,Stuttgart Juli 1970

September 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.8 (vgl. Juli 1970, Okt. 1970) heraus. Ebenfalls im September erscheinen auch noch die Extrablätter 4 und 5.
=Unser Zünder Nr.8 und Extrablatt Nr.4 und 5,Stuttgart Sept. 1970

25.09.1970:
Laut KPD/ML-ZK wird heute in Stuttgart bei Bosch gestreikt.
=Roter Morgen Nr.9,Hamburg Okt. 1970

28.09.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 8 000 bei Bosch in Stuttgart an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).

Davon berichtet auch die SBG Regensburg (vgl. 5.10.1970).
=Arbeitersache Nr.1,Regensburg Okt. 1970,S.2;
Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

30.09.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 1 000 bei Bosch in Stuttgart an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

Oktober 1970:
Die Nr.9 des 'Roten Morgens' der KPD/ML-ZK (vgl. Sept. 1970, Okt. 1970) erscheint. Im zweiten Leitartikel heißt es zur MTR:"
NIEDER MIT DEM VERRAT DER IG METALL!
...
Hier eine kurze Übersicht der größten dieser Streiks:
...
- 10 500 bei Bosch in den Werken Stuttgart, Reutlingen, Murrhardt und Giengen"
=Roter Morgen Nr.9,Hamburg Okt. 1970

Oktober 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.9 (vgl. Sept. 1970, Nov. 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.9,Stuttgart Okt. 1970

Oktober 1970:
Die Rote Zelle Bosch Reutlingen verteilt ein Flugblatt, welches u.a. auch auf die Lage in den Bosch-Werken Leinfelden und Stuttgart-Feuerbach eingeht.
=Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.6,Offenbach 12.11.1970

05.10.1970:
Laut BKA Freiburg streiken bei Bosch Stuttgart-Feuerbach 8 000 für 90 Minuten.
=Klassenkampf Nr.3,Freiburg Okt. 1970,S.4

22.10.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', rund 20 000 in ca. 30 Betrieben in Stuttgart an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR). Davon berichtet auch die KPD/ML-ZB.

Die DKP berichtet aus Stuttgart, heute streikten "rund 13 000 Metallarbeiter in sieben Betrieben. Allein bei Bosch legten 8 000 Arbeiter die Arbeit nieder. Etwa 2 000 von ihnen formierten sich zu einem Demonstrationszug durch die Betriebsstraße zu den Werktoren und vereinigten sich mit einem Demonstrationszug streikender Metallarbeiter der Firmen Behr, Haushahn, Werner und Pfleiderer und anderer."
=Unsere Zeit Nr.44,Düsseldorf 31.10.1970,S.2;
Express International Nr.108,Frankfurt 30.10.1970,S.4;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.44,Bochum 24.10.1970,S.3

November 1970:
Die Nr.5 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) berichtet über mehrere Werke von Bosch, u.a. in Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.5,Tübingen Nov. 1970

November 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Bosch Stuttgart-Feuerbach (vgl. 21.12.1970):"
Was die Kurzarbeit für die Kollegen bedeutet, zeigt folgendes Beispiel: Im November wurde im Pumpenwerk in Stuttgart-Feuerbach zwei Tage nicht gearbeitet. Für diese 16 ausgefallenen Stunden kriegen die Kollegen das festgesetzte Kurzarbeitsgeld, das je nach Familienstand zwischen 58% (bei Ledigen) und 85% (bei Verheirateten mit 3 und mehr Kindern) des bisherigen Stundenlohns liegt. Statt 6 DM brutto erhält z.B. ein lediger Arbeiter 2,76 DM netto. Dieser Satz erhöht sich bei Verheirateten um jeweils 30 Pfg für die Ehefrau und jedes Kind bis zu einem Höchstsatz von 3,92 DM die Stunde. Rechnet man einen Verlust von rund 2 DM in der Stunde, macht das bei nur zweitägigem Arbeitsausfall im Monat bereits 32 DM Lohnausfall aus!"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60,Bochum 19.12.1970,S.6

November 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.10 (vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) heraus.
=Unser Zünder Nr.10,Stuttgart Nov. 1970

18.11.1970:
Die Nr.51 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 14.11.1970, 21.11.1970) erscheint mit der Schlagzeile "Kurzarbeit bei Klöckner und Telefunken - Die Angriffe der Kapitalisten abwehren!". Dazu heißt es u.a.:"
Bei Bosch wird nicht nur in Bamberg, wie in KND 43 gemeldet, sondern auch in den Werken Stuttgart-Feuerbach, Reutlingen, Dillingen, und Blaichach Kurzarbeit eingeführt. Betroffen sind davon etwa 4 000 Arbeiter. Außerdem haben die Bosch-Herren in 5 Betrieben eine unbekannte Zahl von Arbeitern entlassen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.51,Bochum 18.11.1970

23.11.1970:
Bei den Kabelwerken Reinshagen (KWR) in Bochum erscheint vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt der Roten Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG):"
KRISENBAROMETER AUF STURM

In der Stahl- und Elektrobranche fing es vor kurzem an: bei den Bosch-Werken in Stuttgart, Reutlingen, Dillingen, Bamberg und Blaichach wurde wegen zurückgehender Aufträge Kurzarbeit eingeführt. Die Blaupunkt Werke und AEG-Telefunken zogen nach. Krisenerscheinungen wie Kurzarbeit und Entlassungen meldeten nun auch Werke der Autozulieferindustrie (Continental, Kupferhütten), Schuhindustrie (Salamander), Uhrenindustrie (Kienzle), Textilindustrie, ein Werk in Schwalmtal will zu Weihnachten 400 Kollegen von insgesamt 1 200 entlassen!
...
Die beste Antwort auf die Krise ist der Kampf (wie uns die Bosch-Kollegen gezeigt haben, die erfolgreich gegen die Entlassung einiger Kollegen gestreikt haben) und daß wir genau beobachten, wer die Arbeiter unterstützt. Wir von der KPD/ML sagen schon heute, daß wir auch dann auf der Seite der Arbeiter stehen werden, wenn es hart auf hart geht. Wenn wir dafür eintreten, ist es natürlich nötig, daß Ihr uns unterstützt."
=KPD/ML-ZK und RG-RBG Reinshagen:Krisenbarometer auf Sturm,Bochum o.J. (1970)

Dezember 1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.11 (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.11,Stuttgart Dez. 1970

Dezember 1970:
In Berlin erscheint die Nr.4 von 'Rotlicht' - Zeitung der Betriebsgruppe Osram der KPD/ML-ZB (vgl. 2.11.1970, Jan. 1971).
Eingegangen wird auf AEG Telefunken, Blaupunkt und Bosch, wobei auch das Werk Stuttgart-Feuerbach Erwähnung findet.
=Rotlicht Nr.4,Berlin Dez. 1970

21.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Bosch Stuttgart-Feuerbach (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) vermutlich aus dieser Woche:"
Auch von Kurzarbeit bei Bosch sind vielmehr Arbeiter betroffen als ursprünglich angekündigt. In Feuerbach gibt es Ende Dezember im Pumpenwerk bei der Rollenzellen- und der Verteilerpumpe je 5 Tage und bei der Benzinpumpe 3 Tage Arbeitsausfall. Im Metallwerk soll die Kurzarbeit zunehmen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60,Bochum 19.12.1970,S.6

Januar 1971:
Bei Bosch im Raum Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.1 (vgl. Dez. 1970, Feb. 1971) heraus. Zum KAB/ML und seiner RJ/ML sowie der KPD/ML-ZB und ihrem KJVD heißt es:"
KOMMUNISTEN UND 'KOMMUNISTEN'
SPALTERGRUPPEN ARBEITEN DEN HERRSCHENDEN IN DIE HÄNDE

In letzter Zeit wurden wieder Flugblätter und auch Zeitungen vor den Fabriktoren bei Bosch Feuerbach verteilt, die mit KAB(ML), KPD(ML) oder mit RJ(ML), KJVD usw. unterschrieben waren; sie nennen sich alle 'Kommunisten'.

Viele Kollegen waren dadurch verwirrt und haben sich bei unseren Genossen erkundigt, ob diese Flugblätter und Zeitungen denn von uns seien, weil sich einerseits die Aussagen in diesen Veröffentlichungen nicht in Einklang bringen lassen mit den politischen Vorstellungen, die UNSER ZÜNDER vertritt, andererseits sich aber die Herausgeber als 'Kommunisten' bezeichnen.

ES IST KLAR: MIT DIESEN GRUPPEN UND GRÜPPCHEN HAT DIE DKP NICHTS ZU TUN. (Auch wenn wir einen Teil der Forderungen, die sie in ihrer Lehrlingszeitung veröffentlichten, für richtig halten). Der KAB(ML), die KPD(ML) und die anderen, teilweise 3 oder 4 Mitglieder-'Parteien', erfüllen eine Aufgabe, die den Interessen der Arbeiter und Angestellten widerspricht und den Kapitalisten nützt.

Sie kämpfen allesamt, manchmal geschickt verschleiert, dann wieder offen, gegen unsere Gewerkschaften. Sie versuchen unablässig, die klassenbewußten Arbeiter und Angestellten zu spalten und hetzen diese gegen die marxistische Partei der Arbeiterklasse, gegen die DKP auf. Sie agitieren ständig gegen die sozialistischen Staaten und gegen die Funktionäre der Kommunistischen und Arbeiterparteien in diesen Ländern. SIE NENNEN SICH 'KOMMUNISTEN' UND PRAKTIZIEREN ANTIKOMMUNISMUS.

Die Deutsche Kommunistische Partei ist weit entfernt davon, zu leugnen, daß auch in den sozialistischen Staaten Fehler gemacht werden. Aber es ist nicht unsere Sache, in den Chor der Strauß, Springer und all jener einzustimmen, die im eigenen Lande die schlimmsten Feinde des Sozialismus sind, wie dies diese 'Kommunisten' tun.

Die Kommunisten in den sozialistischen Ländern bauen bei sich den Sozialismus auf. Sie entwickeln die sozialistische Demokratie für den arbeitenden Menschen. Und sie werden - das hat sich auch in Polen wieder gezeigt – ihre eigenen Fehler stets durch eigene Anstrengungen, durch Kritik und Selbstkritik in den eigenen Reihen überwinden. Und sie können sich dabei immer auf die internationale Solidarität der Kommunistischen und Arbeiterparteien verlassen.

Die seltsamen 'Kommunisten' aber versuchen sogar, Springer und Strauß in ihrer Hetze gegen die sozialistischen Staaten zu überbieten.

Wie sehr die Existenz dieser Gruppen und Grüppchen in das Konzept des Großkapitals, der CDU/CSU paßt, zeigte das Fernsehen im Dezember 1970 im Löwenthal-Bericht über den Jungsozialistenkongreß (vgl. 28.11.1970,d.Vf.). Dort hatte man die gleichen Gruppen und Grüppchen im Bild: Ein chaotischer Haufen, der jede Zusammenarbeit unmöglich machte und den Kongreß dann sprengte.

Löwenthal (CDU) nannte sie alle 'Kommunisten', obwohl die DKP dort gar nicht vertreten war. Die Fernsehzuschauer waren erschreckt und damit der beabsichtigte Zweck erreicht.

Dient eine solche Spaltertätigkeit der Arbeiterschaft? Nein. Sie nützt allein den Unternehmern und ihren politischen Vertretern.

Kollegen laßt Euch nicht verwirren. WENN JEMAND VON SICH BEHAUPTET, ER SEI KOMMUNIST, DANN BRAUCHT ER NOCH LANGE KEINER ZU SEIN. Wenn die CDU, ein Löwenthal oder Strauß von den Spaltergruppen als 'Kommunisten' sprechen, dann versuchen sie nur die Tätigkeit dieser Gruppen zur Bekämpfung der DKP zu benutzen.

Die DKP ist die einzige Partei, die mit klaren Vorstellungen eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik anstrebt und konsequent die Interessen aller Arbeitenden vertritt.

Unsere Vorstellungen kann jeder in der UZ, in den Betriebs- und Stadtteilzeitungen der DKP, oder noch besser in unserer Grundsatzerklärung nachlesen."

Eingeladen wird zum Kommunalpolitischen Frühschoppen (vgl. 24.1.1971).
=Unser Zünder Nr.1,Stuttgart Jan. 1971

Januar 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtete von Bosch Stuttgart-Feuerbach (vgl. 21.12.1970):"
Das Ausmaß der Krise und die damit verbundenen Angriffe auf die Lage der Arbeiterklasse verschärfen sich ständig.
Bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach sollen Anfang nächsten Jahres 800 Arbeiter entlassen werden!

In den einzelnen Abteilungen liegen schon seit langem Listen über die Arbeiter bereit, die entlassen werden sollen. Die Entlassungswelle soll über das ganze Feuerbacher Werk verteilt werden: In jeder Werkstatt soll es zwei, drei oder fünf Kollegen treffen, um solidarische Kampfmaßnahmen der Arbeiter zu verhindern."

Später heißt es:"
Die Belegschaft des Gesamtkonzerns wurde seit Mai 1970 um 2,5% verringert. Kurzarbeit und Entlassungen sind nach Angaben der Geschäftsleitung auf Lieferkürzungen an VW und Daimler zurückzuführen. Anfang Dezember wurden in Stuttgart-Feuerbach sämtliche Überstunden gestrichen. Über den Jahreswechsel mußten die Kollegen 2 Tage Zwangsurlaub nehmen. Die Angabe über die geplante Zahl der Entlassungen schwankt zwischen 260 und 400 bzw. 800".

Die OG München der KPD/ML-ZK berichtet bei BMW (vgl. Feb. 1971):"
ELEKTRO: Bei Bosch Hunderte entlassen, Tausende von Kurzarbeit betroffen."

Berichtet wird auch durch den KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Jan. 1971).
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.1,Bochum Jan. 1971,S.1;
KPD/ML-ZK-OG-München:Tausende von Arbeitern rausgeschmissen,München o.J. (1971),S.1;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60 und 5,Bochum 19.12.1970 bzw. 20.1.1971,S.5f bzw. S.9

22.01.1971:
'Die Presse' - Zeitung der Opel-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB Nr.1 erscheint in Bochum (vgl. 27.10.1970, Feb. 1971) mit folgendem Leitartikel:"
DAS NEUE PUNKTESYSTEM FÜR ZEITLÖHNER: HINTERHÄLTIGER SPALTUNGSVERSUCH!
...
In der Zuliefererindustrie der Automonopole gibt es massive Entlassungen und Kurzarbeit. So plant Bosch, 800 Kollegen rauszuwerfen (vgl. Stuttgart - Jan. 1971,d.Vf.). Bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen wurden vorige Woche 300 Kollegen entlassen. Die Lügen von Brandt und Brenner, 1971 seien die Arbeitsplätze nicht in Gefahr, sind längst durch Tatsachen entlarvt."
=Die Presse Nr.1,Bochum 22.1.1971

Februar 1971:
Die Nr.28 des 'Rebell' (vgl. Jan. 1971, März 1971) der RJ/ML des KAB/ML enthält Nachrichten von Bosch Stuttgart.
=Rebell Nr.28,Tübingen Feb. 1971

Februar 1971:
Die Nr.2 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Jan. 1971, März 1971) berichtet u.a. über die DKP Betriebszeitung bei Bosch Stuttgart, 'Unser Zünder', die sich gegen den KAB/ML aussprach.
=Rote Fahne Nr.2,Tübingen Feb. 1971

Februar 1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.2 (vgl. Jan. 1971, März 1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.2,Stuttgart Feb. 1971

März 1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.3 (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.3,Stuttgart März 1971

April 1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.4 (vgl. März 1971, 26.4.1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.4,Stuttgart Apr. 1971

26.04.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche das Extrablatt Nr.1 ihres 'Unser Zünder' (vgl. Apr. 1971, Mai 1971) zum 1.Mai heraus.
=Unser Zünder Extrablatt Nr.1,Stuttgart 1971

Mai 1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.5 (vgl. 26.4.1971, Juni 1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1971

03.05.1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche von den JVW:"
BOSCH-STUTTGART: KAMPF FÜR EINE PROLETARISCHE JUGENDVERTRETUNG
GEGEN DIE SOZIALDEMOKRATISCHEN SPALTER DER ARBEITERJUGEND

Anfang Mai fanden bei Bosch in Stuttgart die Jugendvertreterwahlen statt. Die Bosch-Herren wollten natürlich verhindern, daß wir Lehrlinge und Jungarbeiter bei Bosch Kollegen in die Jugendvertretung wählen, die sich entschlossen für unsere Interessen einsetzen.

Sie versuchten deshalb mit Hilfe des sozialdemokratischen Jugendbeauftragten im Betriebsrat, Ziegler, diese Wahl still und heimlich über die Bühne zu bringen, um eine Jugendvertretung zu bekommen, die ihnen wenig Schwierigkeiten macht.

Erst als die Jungarbeiter und Lehrlinge bei Bosch durch die Flugschrift 'Rote Leuchte' der KJVD-Betriebsgruppe von diesem Manöver erfuhren, wurde ein Wahlausschuß eingesetzt und die Wahl ausgeschrieben. Doch dies war nur unser erster Schritt im Kampf für eine starke Jugendvertretung. Die 'Rote Leuchte' brachte weitere Beispiel der üblen Politik der Bosch-Kapitalisten und ihrer Helfer:
- Während die Konzernbosse viele der älteren Kollegen auf die Straße gesetzt haben, müssen wir Lehrlinge in der Produktion deren Stelle einnehmen. In der Werkstatt 2624 müssen im 'Grundlehrgang' tausende von Rahmenschildern hergestellt werden. Das ist kein Bestandteil einer Ausbildung, sondern Arbeit, die den Boschkapitalisten Extraprofite bringt; und dabei werden wir Lehrlinge gegen die älteren Kollegen als billigere Arbeitskräfte ausgespielt. Die Lohnkosten sind so nicht pro Stunde 5 - 8 DM, sondern nur 97 Pfennige;

- um aber auch noch unter den Lehrlingen Solidarität zu verhindern und uns zu noch mehr Arbeit anzutreiben, bekommen wir für 'schnelle Arbeit' und 'ordentliches Betragen' eine Prämie in verschiedenen Abstufungen.

Die Kapitalisten hoffen dadurch zu erreichen, daß wir Lehrlinge aus Angst um die paar Mark uns ruhig verhalten und unsere Forderungen nicht geschlossen vertreten.

- Über unliebsame Kollegen werden schwarze Listen geführt. Sie will die Betriebsleitung als Erste feuern, wenn sich die Arbeiter gegen weitere Angriffe der Kapitalisten zur Wehr setzen und diese aktiven Kollegen in der ersten Reihe stehen werden.

- Einzelne Lehrlinge werden vom Ausbildungsleiter stundenlang nach Informationen über die KJVD-Betriebsgruppe ausgefragt.

Die Jugendbetriebsgruppe des KJVD unterstützte die Jungarbeiter und Lehrlinge dabei, in diesem Jahr eine Jugendvertretung zu bekommen, die sich wirklich für die Interessen der Arbeiterjugend im Betrieb einsetzte.

Ob ein Jugendvertreter ein wirklicher Interessenvertreter ist, das zeigt sich daran, ob er bereit ist, für die gleichen Ziele zu kämpfen wie die Kollegen.

Die KJVD-Betriebsgruppe stellte deshalb folgende Forderungen zu den Jugendvertreterwahlen auf:
'ARBEITSKLEIDUNG ND LEHRMITTEL WERDEN VOM BETRIEB BEZAHLT!'
'VIER STUNDEN FREISTELLUNG ZUM SCHREIBEN DES BERICHTSHEFTES!'
'VIERTELJÄHRLICHE JUGENDBETRIEBSVERSAMMLUNG!'
'VOLLE BEZAHLUNG DER FAHRT ZUM ARBEITSPLATZ!'
'WEG MIT DEM SPALTERISCHEN PRÄMIENSYSTEM! 50 DM MEHR FUER ALLE!'
'GLEICHER LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT!'
'SITZ UND STIMME DER JUGENDVERTRETUNG IM BETRIEBSRAT!'
'KÜNDIGUNGSSCHUTZ FÜR JUGENDVERTRETER!'
'STREIKRECHT FÜR LEHRLINGE!'

Als der Sozialdemokrat Ziegler merkte, daß der KJVD den Kampf für eine starke Jugendvertretung aufgenommen hatte, und unter den Jungarbeitern und Lehrlingen die Unterstützung wuchs, ging er plötzlich daran, einige Jungsozialisten (Jusos,d.Vf.) bei ihrer Propaganda im Betrieb zu unterstützen. Diese stellten einen ihrer Leute als Kandidaten für die Jugendvertreterwahlen auf, dem nichts anderes übrig blieb, als einige unserer Forderungen zu übernehmen, weil es die Forderungen der Jungarbeiter und Lehrlinge bei Bosch sind.

Vor allem aber forderte er:
'Bessere Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat!'

WIR meinen, Zusammenarbeit mit einem Betriebsrat, der tatsächlich die Interessen der Arbeiter vertritt.

Die JUNGSOZIALISTEN jedoch meinen damit, Mauscheleien mit 'Kollegen' wie Ziegler oder dem SPD-Betriebsratsvorsitzenden Rau. Rau, der auf der Jugendbetriebsversammlung (JBV - vgl. **.*.1971,d.Vf.) erschienen war, und gegen die Arbeit der Jugendbetriebsgruppe gehetzt hatte, sie 'Rote Blättchenschmierer' und ihr 'unsaubere Politik' vorwarf.

Der 'saubere' Herr Rau, der über die ganzen oben angeführten Mißstände kein Wort verliert und zusammen mit Ziegler die Machenschaften der Bosch-Kapitalisten sogar deckt.

Daß alle diese Versuche der rechten Sozialdemokraten, die Jungarbeiter und Lehrlinge von Bosch zu beeinflussen und zu verwirren, wenig erfolgreich waren, zeigte der Ausgang der Jugendvertreterwahlen:

In der Jugendvertretung sind jetzt Kollegen, die zum Kampfprogramm der Arbeiterjugend im Betrieb stehen und sich für die Durchsetzung der Forderungen einsetzen werden. Die KJVD-Betriebsgruppe wird den Kampf für die Interessen der Arbeiterjugend weiterführen und in ihrer Arbeit im Betrieb und in der 'Roten Leuchte' weiterhin solche 'Arbeitervertreter' wie Rau und Ziegler entlarven.

Organisiert Euch in der Jugendbetriebsgruppe des KJVD!"
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.4

Juni 1971:
Die Nr.32 des 'Rebell' (vgl. Mai 1971, Juli 1971) der RJ/ML des KAB/ML berichtet von Bosch Stuttgart. Hier gebe die Jugendbetriebsgruppe (JBG) der RJ/ML eine Zeitung 'Der Bosch Lehrling' heraus, die Jugendvertretung werde allerdings von den Jusos der SPD kontrolliert.
=Rebell Nr.32,Tübingen Juni 1971

Juni 1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ihren 'Unser Zünder' Nr.6 (vgl. Mai 1971, Juli 1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.6,Stuttgart Juni 1971

Juli 1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich im Juli ihren 'Unser Zünder' Nr.7 (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) heraus, der uns leider bisher nicht vorlag.
=Unser Zünder Nr.6 und 9,Stuttgart Juni 1971 bzw. Sept. 1971

22.07.1971:
In Heidelberg trägt der heutige 'Kommentar' (vgl. 8.7.1971, 16.9.1971) der KG (NRF) Heidelberg versehentlich den Kopf des 'Kommentar' der KG (NRF) Mannheim, wofür man sich aber im Innern des Heftes entschuldigt. In "Kapitalisten blasen zur 'angreifenden Verteidigung der unternehmerischen Wirtschaft'" wird u.a. auf Bosch Stuttgart eingegangen.
=Kommentar,Heidelberg 22.7.1971

August 1971:
Bei Bosch im Raum Stuttgart gibt die DKP vermutlich im August ihren 'Unser Zünder' Nr.8 (vgl. Juli 1971, 6.9.1971) für Juli/Aug. heraus.
Hasso Ehinger, Elternbeirat an der Hohensteinschule, Mitglied der IG Metall (IGM) und DKP-Kandidat zur Gemeinderatswahl (vgl. 24.10.1971) äußert sich:"
WUNSCHTRAUM DER MONOPOLE: DKP-VERBOT

Noch keine 3 Jahre besteht die DKP und schon fordern die Monopole und ihre zuverlässigste Partei die CDU/CSU das Verbot der einzigen legalen Arbeiterpartei, der DKP. In der kurzen Zeit des Bestehens unserer Partei, mußten die Unternehmer die Erfahrung machen, daß sie in der Lage ist sehr schnell ihren Einfluß zu vergrößern und der Arbeiterklasse eine wertvolle Orientierung in den politischen und sozialen Auseinandersetzungen zu geben.

In den harten Lohnauseinandersetzungen der letzten Jahre, zeigte die DKP, daß sie nicht nur als einzige Partei sich voll und ganz hinter die Forderungen der Kollegen stellt, sondern selbst durch ihre Mitglieder in den Betrieben zur Durchsetzung der Arbeiterforderungen beiträgt. Der jahrzehntelange Kampf der Kommunisten für die Anerkennung der Realitäten in Europa, für die Sicherung des Friedens, wurde von uns fortgesetzt. Mit der Unterzeichnung der Verträge von Moskau und Warschau wurde ein erster Schritt getan. Das Hetzgeschrei der Reaktion gegen die Verträge und gegen die völkerrechtliche Anerkennung der DDR mündete konsequent in Terrormaßnahmen. Allein das Auftreten der DKP in Kassel beim Gespräch zwischen Bundeskanzler Brandt und Ministerpräsident Stoph verhinderte, daß die Rechtskräfte durch Provokationen das Gespräch zum Scheitern bringen konnten. Diese Partei der Arbeiterklasse, die sich schnell entwicklete und nicht zuletzt unter der lernenden und arbeitenden Jugend ihren Einfluß enorm vergrößert hat, ist den Mächtigen dieses Staates ein Dorn im Auge. Mit der Verbotsdrohung wollen sie unseren Einfluß zurückdrängen.

Das KPD-Verbot, das auch in der Vergangenheit eine Bedrohung für alle Gruppen und Organisationen darstellte, die konsequent Arbeiterinteressen verfolgten, wollen sie nun gegen die DKP wirksam werden lassen. Deshalb gilt unser Kampf der Aufhebung dieses Verbots. Auf zahlreichen Gewerkschaftskonferenzen, zuletzt bei der Landesjugendkonferenz des DGB von Baden-Württemberg (vgl. **.*.1971,d.Vf.), wurde die Aufhebung des KPD-Verbots gefordert. Mit dem Gerichtsurteil von Flensburg, daß das Programm der KPD nicht verfassungswidrig ist, wurde der Argumentation der CDU bereits etwas der Boden entzogen. Nicht wir, sondern die Barzel, Strauß und Springer stehen nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Sie höhlen es aus, z.B. mit den Notstandsgesetzen.

Sie haben das Grundgesetz entsprechend den Zentralisierungsbestrebungen des Monopolkapitals verändert. Sie verhindern auch, daß der Paragraph 14, der aussagt, daß Eigentum verpflichtet und dem Wohl der Allgemeinheit dienen soll, verwirklicht wird. Außerdem unterschlagen die Politiker und die Parteien die dem Kapital verpflichtet sind, gern den Paragraphen 15 des Grundgesetzes, der die Überführung von privatem Grundbesitz und von Produktionsmitteln in Gemeineigentum ermöglicht, wenn ein öffentliches Interesse besteht.

Wir werden uns durch das Verbotsgeschrei nicht verwirren lassen, wir werden alles tun, um mehr Rechte für die arbeitende Bevölkerung zu erreichen und die Macht der Monopole zurückzudrängen um sie schließlich zu überwinden.

Am Beispiel der Verbotsbestrebungen gegen die DKP wird erneut sichtbar, welche üble Rolle die linksoppportunistischen Gruppen und Grüppchen (Maoisten und Trotzkisten) spielen. Mit ihren ultrarevolutionären Phrasen schaden sie nur der Arbeiterbewegung. Deshalb können sie sich noch so radikal gebärden, solange sie ihren Zweck erfüllen, d.h. solange sie spalterisch tätig werden, solange sie z.B. mit ultralinken Phrasen die Moskauer und Warschauer Verträge bekämpfen und damit direkt den Rechtskräften helfen, sind sie keine Gefahr für das kapitalistische System.

Kollegen gebt Barzel und Co. die richtige Antwort - Setzt Euch für die Aufhebung des KPD-Verbots ein! STÄRKT DIE DKP!"

Udo Strauß, Vorsitzender des DGB KJA, Betriebsrat und Kandidat der DKP zur Gemeinderatswahl äußert sich so:"
BVG: WEG MIT DEM REGIERUNGSENTWURF

Die Forderungen der Gewerkschaften zur Schaffung einer Betriebsverfassung (BVG) 1952 wurden von der damaligen Regierung nicht berücksichtigt. Die Kollegen und ihre Gewerkschaften brachten ihren entschiedenen Widerstand durch zahlreiche Streikaktionen zum Ausdruck.

Der heutige Betriebsverfassungsgesetzentwurf entspricht ebenfalls nicht den Vorstellungen der Gewerkschaften. Er enthält keine wesentlichen Verbesserungen und entspricht nicht den Forderungen der Gewerkschaften und ihrer Jugend. Im Grunde hat sich also und soll sich auch nichts ändern.

Die wichtigste Forderung nach Mitbestimmungsrechten für Betriebsräte und Jugendvertreter in allen Fragen, und freier Zutritt der Gewerkschaften in die Betriebe ist nicht enthalten. Die Schweige- und Friedenspflicht von Betriebsräten und Jugendvertretern ist ein Hemmschuh für die Interessenvertretung der Arbeiterschaft.

'Jetzt ist die Stunde gekommen, in der jeder Einzelne gegen die gesellschaftspolitische Reaktion protestieren muß!'

Mit diesem Appell wenden sich viele Gewerkschaftskonferenzen an die Mitglieder, um sie zu Aktionen gegen den Regierungsentwurf des Betriebsverfassungsgesetzes aufzufordern. Dabei wird auf die Übereinstimmung in dieser Frage mit dem DGB-Bundesausschuß hingewiesen und aufgerufen, den Abgeordneten des Bundestages unmißverständlich klarzulegen, daß dieser Entwurf nicht den Vorstellungen der Arbeitnehmer entspricht.

Neben anderen Gewerkschaftsorganen protestierte auch die Vertreterversammlung der IGM Ortsverwaltung Stuttgart namens ihrer 86 000 Mitglieder gegen die reaktionäre Fassung des Regierungsentwurfs. Der Vorstand der IGM wird aufgefordert, alle Maßnahmen zu ergreifen für die Verwirklichung eines fortschrittlichen Betriebsverfassungsgesetzes.

Anfang Dezember 1970 hat das höchste Organ des DGB zwischen den Bundeskongressen, der DGB-Bundesausschuß angekündigt: der unzureichenden Betr. VG-Novelle den erbitterten Widerstand des DGB und seiner Gewerkschaften entgegenzusetzen.

Einzelne Bundestagsabgeordnete auf ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft hinzuweisen, wird wenig Erfolg bringen, das hat die Vergangenheit schon oft bewiesen.

Jetzt kommt es deshalb darauf an, wie es schon zahlreiche Betriebsräte, Vertrauensleute und Gewerkschaftsorgane gefordert haben: Aus den Orten und Betrieben muß eine breite Protestbewegung gegen den reaktionären Betriebsverfassungsgesetzentwurf einsetzen.

Kollegen! Daher ist ein Sternmarsch nach Bonn, ähnlich wie bei den Notstandsgesetzen - am Tage der zweiten Lesung des Regierungsentwurfes im Bundestag (vgl. **.**.1971,d.Vf.) - sowie Aktionen und Aktivitäten auf den Straßen eines der wichtigsten und wirksamsten Mittel zur Verhinderung dieses Gesetzes. Deshalb haben wir auf der Landesjugendkonferenz des DGB in Baden-Württemberg (vgl. **.*.1971,d.Vf.) beschlossen, zur 2. Lesung des BVG-Entwurfes einen Sternmarsch nach Bonn durchzuführen. Nur so können die Forderungen der Gewerkschaften realisiert und zugunsten Eurer Interessen durchgesetzt werden."
=Unser Zünder Nr.8,Stuttgart Juli/Aug. 1971

02.08.1971:
Es erscheint die Nr.15 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 19.7.1971, 16.8.1971), es finden sich Berichte u.a. 'Die Rote Bosch Leuchte' bei Bosch in Stuttgart, die unter Mitarbeit des KJVD erscheint.
=Rote Fahne Nr.15,Bochum 2.8.1971

September 1971:
In der Nr.9 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. 14.8.1971, Okt. 1971) berichtet der KJVD von Bosch Stuttgart.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.9,Bochum Sept. 1971

September 1971:
Die Nr.9 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Aug. 1971, Okt. 1971) berichtet u.a. über die 'Rote Bosch Fanfare' in Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.9,Tübingen Sept. 1971

September 1971:
Die DKP Stuttgart beginnt vermutlich im September mit der Herausgabe ihres 'Metallarbeiters' - Informationen der DKP Stuttgart, der zur Metalltarifrunde (MTR) u.a. bei Bosch, Trafo-Union, SEL und Daimler-Benz in schneller Folge zumindest bis Nov. 1971 erscheint.
=Metallarbeiter,Stuttgart Sept. 1971

September 1971:
Die Nr.1 der 'Roten Bosch Fanfare' des KAB/ML erscheint vermutlich im September (vgl. 18.11.1971).
=Rote Bosch Fanfare Nr.1,Stuttgart o. J. (1971)

September 1971:
In Berlin erscheint für September die Nr.18 des 'Klassenkampf' (vgl. 23.8.1971, 11.10.1971). Berichte behandeln die Lehrlinge bei Bosch Stuttgart.
=Klassenkampf Nr.18,Berlin Sept. 1971

04.09.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.67 (vgl. 1.9.1971, 8.9.1971) heraus. Berichtet wird vom KJVD bei Bosch Stuttgart-Feuerbach ('Rote Bosch-Leuchte').
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.67,Bochum 4.9.1971

06.09.1971:
Bei Bosch im Raum Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihren 'Unser Zünder' Nr.9 (vgl. Aug. 1971, 13.9.1971) für September heraus. Der Leitartikel lautet:"
DIE PAPIERFLUT VOR BOSCH STEIGT

Kolleginnen und Kollegen, seit nahezu 2 Jahren schreiben wir 'UNSER ZÜNDER' und bringen ihn jeden Monat zur Verteilung. Wir informieren Euch über die Politik der DKP und greifen Probleme im Betrieb auf. Mit unserer Arbeit konnten wir Teilerfolge erzielen und wir freuen uns, daß 'UNSER ZÜNDER' von der Mehrzahl aller Kolleginnen und Kollegen gut aufgenommen wird. Das wird auch an den Spenden, die für 'UNSER ZÜNDER' eingehen, sichtbar.

Mit Ausnahme der maoistischen Gruppierungen KABML (KAB/ML,d.Vf.), KPDML (KPD/ML-ZB,d.Vf.), RJML (RJ/ML,d.Vf.), KJVDML (KJVD,d.Vf.) usw. die ihre Blättchen an den Universitäten in Tübingen und Stuttgart herstellen, und hauptsächlich gegen unsere Partei und gegen die Gewerkschaften hetzen, wenden sich die Parteien und 'parteifreien' Gruppen nur vor Wahlen an uns Arbeiter und Angestellte.

So sind wir Boschler auch in den nächsten Wochen wieder 'gefragt', denn am 24. Oktober findet die Gemeinderatswahl statt. Wie üblich sollen die Arbeiter und Angestellten jenen die Stimmen bringen, die im Stuttgarter Gemeinderat die arbeiterfeindliche Politik fortsetzen, die in Bonn und im Landtag gemacht wird.

Auch die CDU und NPD, FDP, SPD und 'Parteifreien' werden sich - wie die Maoisten - gegen die DKP wenden und unsere Partei verleumden wollen. Sie alle betreiben mit ihrer gegen die DKP und die sozialistischen Staaten gerichteten Propaganda die Geschäfte des Großkapitals."

Zur Metalltarifrunde (MTR) äußert man sich so:"
AUF UNS KOMMT ES AN

Wie viele Kollegen halten auch wir die Lohnforderung von 11% für zu gering. 11% Lohnerhöhung gibt eine Reallohnerhöhung von ganzen 2,3%. Die weit verbreitete Forderung von 15% war vollkommen berechtigt. Letztes Jahr sagte der Kollege Berg von der Ortsverwaltung Stuttgart auf einer Vertrauensleuteversammlung in Feuerbach, eigentlich müßten wir 22% fordern um den Rückstand aufzuholen. Da der Rückstand nicht in einer Lohnbewegung aufgeholt werden konnte, hat der DGB eine Zielprojektion für mehrere Jahre aufgestellt. Danach sollte für 1971 eine durchschnittliche Nettolohnerhöhung von 10,4% erzielt werden, dabei hatte der DGB mit einer Preiserhöhung von 3% gerechnet. Die Zielprojektion hätte eine Lohnforderung von 15% erfordert. Wir meinen, der DGB und die IG Metall dürfen es sich nicht leisten, Forderungen zu erheben und zu begründen und dann einfach wieder fallen zu lassen, das schadet dem Ansehen und der Stärke der Gewerkschaft.

GEWERKSCHAFT STÄRKEN

So sehr wir auch empört sind über das Zurückweichen der Gewerkschaftsführung vor dem Druck der Unternehmer, ihrer Presse und SPD/FDP-Regierung, so wenig können wir jetzt wie die maoistischen Schreihälse über die Gewerkschaft herfallen oder gar resignieren und den nächsten faulen Kompromiß abwarten. Deshalb lehnen wir auch die Aufforderung der KPD/ML (KPD/ML-ZB,d.Vf.) und des KJVD zur Zusammenarbeit zurück. Mit Gegnern der Gewerkschaft gibt es für uns keine Zusammenarbeit. Die Lohnbewegung werden wir nur erfolgreich mit einer starken Gewerkschaft abschließen. Für Kommunisten war immer klar, daß ihr Platz in der Gewerkschaft ist."
=Unser Zünder Nr.9,Stuttgart Sept. 1971

13.09.1971:
Es erscheint die Nr.18 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 30.8.1971, 27.9.1971). Es wird u.a. auf die Arbeit des KJVD bei Bosch Stuttgart (IGM-Bereich) eingegangen.
=Rote Fahne Nr.18,Bochum 13.9.1971

13.09.1971:
Bei Bosch im Raum Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihren auf Mitte September datierten 'Unser Zünder' Nr.9a (vgl. 6.9.1971, 8.10.1971) heraus. Mit dem KAB/ML befaßt man sich so:"
WEM NÜTZT DIE 'ROTE BOSCH FANFARE'?

Wer bisher noch nicht erkannt hatte, wem diese Betriebszeitung des KAB nützt, dem wurden spätestens mit der Ausgabe Nr.3 (vgl. **.*.1971,d.Vf.) die Augen geöffnet. Der KAB nennt sich zwar kommunistisch, was er betreibt hat aber mit kommunistischer Politik nichts zu tun. Seine wichtigste Aufgabe ist es die wirklichen Kommunisten zu verunglimpfen.

In der KAB-Sprache klingt das so: 'Die DKP behauptet, man müßte das 'Lohnstopp-Diktat der Metallbosse' bekämpfen. Wir sagen: Kampf dem SPD-Lohndiktat.'

Solches Geschreibsel vom Kampf gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung soll uns Arbeiter von unserem eigentlichen Feind ablenken. Die Bosch Geschäftsführung freut sich sicherlich über so willkommene Schützenhilfe, denn alles was uns Arbeitern schadet, nützt ihnen, ermöglicht ihnen, uns noch mehr auszuplündern.

So handelt kein Kommunist!

DER KAB SABOTIERT DEN LOHNKAMPF

Wer greift stets - und mit den übelsten Fälschungen - die Gewerkschaften an? Ganz offensichtlich die Konzerne und ihre Hauptpartei, die CDU/CSU der Herren Strauß und Filbinger.

Was tut angesichts des bevorstehenden Lohnkampfes in der Metallindustrie der KAB? Wir zitieren aus der KAB - Fanfare:
'15% IST DIE FORDERUNG DER ARBEITER
11% DIE DER ARBEITERFEINDE'

Das heißt doch im Klartext: Der KAB will gerade jetzt die Selbstzerfleischung in der Gewerkschaft organisieren.

Wir sagen:

Nur durch solchen solidarischen Kampf kann das Lohndiktat der Metallbosse und können die Lohnleitlinien des Unternehmerministers Schiller durchbrochen werden.

NICHT DABEI - ABER GROSSE KLAPPE

Das wird deutlich am 'Bericht' des KAB-Blättchens über die letzte Betriebsrätekonferenz der Stuttgarter IG Metall.

Zur Qualität dieses Berichts und des Berichterstatters ein Zitat: 'Wir garantieren Gottschlich, daß einmal die Zeit kommen wird, wo kommunistische Betriebsräte auf einer Betriebsräte-Konferenz aufstehen werden und ihn in Gesicht hinein fragen:'

Die Stuttgarter Metallarbeiter wissen: Kommunistische Betriebsräte haben stets eine große Rolle in der Stuttgarter Arbeiterbewegung gespielt. Sie sind stets aufgestanden und haben sich zu Wort gemeldet. Wir bezweifeln allerdings, daß die KAB-Großsprecher jemals bei Betriebsrätekonferenzen dabei sein werden.

Nachfolgend der Diskussionsbeitrag des KAB-Berichterstatters: nichts als Schweigen.

AN IHREN LÜGEN SIND SIE ZU ERKENNEN!

Den Kommunisten in der Stuttgarter Metallarbeitergewerkschaft gilt der Hauptstoß der KAB-Fanfare. Im Haß gegen die kommunistischen Arbeiterbetriebsräte läßt sich der KAB von keiner Unternehmerzeitung übertreffen. Und die Methoden des KAB und der Unternehmer (und des Verfassungsschutzes) decken sich! Lügen, verschweigen, fälschen.

Das KAB-Erzeugnis behauptet, in der Betriebsrätekonferenz hätten nur 4 Betriebsräte zu Lohnforderungen gesprochen. (In Wirklichkeit waren es sechs). Dann heißt es: 'Die Kollegen von Hesser und Behr sagten ganz deutlich, daß die 11%-Forderung nicht den Interessen der Kollegen entspricht...' Und dann wird behauptet: 'Ganz anders trat dagegen Kollege Heinz Hummler von der Trafo-Union auf, ... der sich ja immer als glänzender Vertreter der Arbeiterklasse aufspielt..., erklärte sinngemäß, daß der Zug mit den 15% schon abgefahren sei, und nun müsse man eben die 11% verteidigen.'

DIE LÜGE: Gerade Heinz Hummler hatte als erster kritisiert, daß die 11%-Forderung nicht den Interessen der Kollegen entspricht, und das eingehend begründet. Die Kollegen von Hesser und Behr hatten ihn dabei unterstützt.

DAS VERSCHWEIGEN: Der gegen Heinz Hummler 'ausgespielte' Hesser-Betriebsrat war der Kommunist Günter Sauter, der ebenso wie Heinz Hummler für die DKP zum Gemeinderat kandidiert (vgl. 24.10.1971,d.Vf.). Der Behr-Betriebsrat war Otto Schwarz, ebenfalls Mitglied und Gemeinderatskandidat der DKP.

Die KAB-Leute wollten so ganz nebenbei mit Heinz Hummler die DKP-Liste zur Gemeinderatswahl abschießen.

Das erkennt man schon aus der 'Roten Fahne' des KAB vom Mai 1971. Dort lesen wir: 'Die Stuttgarter Ortsgruppe des Kommunistischen Arbeiterbundes unterstützt - trotz einiger Kritikpunkte an seiner Plattform - entschlossen das Parteifreie Bündnis Eugen Eberle.'

EINE FRAGE AN JEDEN KOLLEGN: Was ist von den KAB-Möchtegern-Kommunisten zu halten, die in ihrem Kampf gegen die DKP - so mit ihrem verleumderischen Benehmen gegenüber Heinz Hummler - auf der Wahrheit herumtrampeln? Fürwahr - Eugen Eberle hat in diesen Gewerkschaftsfeinden prächtige Verbündete!

UND ZUM SCHLUSS: DIE FÄLSCHUNG:

Die 'Rote Bosch Fanfare' lud zu einem Dokumentarfilm 'Arbeitskampf im Ruhrgebiet 1966' ein (vgl. **.*.1971,d.Vf.). Freilich: Der KAB war damals nicht dabei, wohl aber Kommunisten, die heute als Mitglieder der DKP in den Betrieben und Gewerkschaften wie damals auch konsequent für demokratischen Fortschritt, für die Verbesserung der Lage der Arbeiter und für den Sozialismus eintraten.

Zu dem Film wurde mit einem Bild eingeladen, das als Foto aus dem Ruhrkampf 1966 ausgegeben wird. In Wirklichkeit ist es aus dem Chemie-Lohnkampf 1971 (bei Hoechst) und wurde aus der 'UZ' der DKP vom 3. Juli 1971 (Seite 4) umgefälscht.

Die Fälschung war notwendig: Auf dem Transparent forderten 1971 die Chemie-Arbeiter die gleichen 11%, die dem KAB Anlaß zu seinem Angriff auf die Arbeitersolidarität liefern. Darum durfte das Bild nicht von 1971 sein und wurden aus Chemie-Arbeitern Bergarbeiter gemacht."
=Unser Zünder Nr.9a,Stuttgart Mitte Sept. 1971

Oktober 1971:
Die Nr.10 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint. Eingegangen wird auch auf Bosch Stuttgart.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10 und 11,Bochum Okt. 1971 bzw. Nov. 1971,S. 1ff bzw. S.6

Oktober 1971:
Die Nr.10 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) berichtet u.a. ausführlich über die Metalltarifrunde (MTR) der IGM. Filmveranstaltungen dazu habe man durchgeführt u.a. in Stuttgart und Stuttgart-Bad Cannstatt.
=Rote Fahne Nr.10,Tübingen Okt. 1971

08.10.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP ein Extrablatt ihres 'Unser Zünder' (vgl. 13.9.1971, 11.10.1971) heraus.
=Unser Zünder Extrablatt,Stuttgart 8.10.1971

11.10.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche eine erste Nr.10 ihres 'Unser Zünder' (vgl. 8.10.1971, 18.10.1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.10,Stuttgart Okt. 1971

15.10.1971:
In der Nr.6 seines 'Jungen Bolschewik' (vgl. Sept. 1971, 15.11.1971) behandelt der KJVD der KPD/ML-ZB aus Stuttgart die eigene Jugendbetriebsgruppe (JBG) Bosch (IGM-Bereich).
=Der Junge Bolschewik Nr.6,Bochum 15.10.1971

18.10.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche eine zweite Nr.10 ihres 'Unser Zünder' (vgl. 11.10.1971, 25.10.1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.10,Stuttgart Okt. 1971

20.10.1971:
Nach einem Bericht der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Bosch Stuttgart beteiligen sich an diesem Tage 800 - 1 000 Kollegen dieser Firma sowie weitere Kollegen aus anderen Betrieben in Stuttgart-Feuerbach an einer Demonstration zur Metalltarifrunde.
=Rote Fahne Nr.23,Bochum 22.11.1971

25.10.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche eine dritte Nr.10 ihres 'Unser Zünder' (vgl. 18.10.1971, 1.11.1971) heraus.
=Unser Zünder Nr.10,Stuttgart Okt. 1971

28.10.1971:
In Stuttgart findet morgens, laut den KB/ML's Eutin und Flensburg, ein halbstündiger Warnstreik bei der Trafo Union statt. Ebenfalls demonstrieren vormittags noch 200 aus 6 Betrieben. Später demonstrieren erneut 2 500 bis 3 000 u.a. von Bosch Feuerbach, Werner und Pfleiderer, Behr, Haushahn, LTG, Steinhäuser und aus Kleinbetrieben. Laut KG (NRF) Mannheim/Heidelberg streiken 1 500 bei Bosch sowie weitere Metaller aus 5 Feuerbacher Betrieben eineinhalb Stunden lang. Laut ABG München demonstrieren 3 000 Metaller.
Laut RKJ der GIM streiken 1 500 Arbeiter aus 6 Betrieben eine Stunde lang gegen "die provozierende Haltung" von Gesamtmetall. Laut DPA beteiligen sich rund 1 500 Metaller aus sechs Betrieben an Warnstreiks gegen das 4,5% Angebot in der Metalltarifrunde (MTR).

Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 1.11.1971) berichtet, dass in Stuttgart-Feuerbach 2 500 Metaller von Behr, Bosch, Haushahn und LTG eine Stunde lang streiken.
=Klassenkampf Nr.20,Berlin Nov. 1971;
Klassenkampf Extrablatt An alle Metaller,Freiburg 3.11.1971,S.2;
Was Tun Nr.10,Mannheim Nov. 1971,S.10;
Metallkampf Nr.5,Eutin 22.11.1971;
Metallarbeiter Nr.9,München 1971;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Sdr.ausgabe,Flensburg 22.11.1971;
Kommentar,Heidelberg 3.11.1971

November 1971:
Die Nr.11 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Okt. 1971, Dez. 1971) berichtet u.a. über die einstündigen Streiks in der Stuttgarter Metallindustrie bei Behr, Bosch, W+P, Haushahn, LTG und Steinhäuser.
=Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1971

01.11.1971:
Ein Extrablatt des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Nov. 1971, Dez. 1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint, auf November datiert, vermutlich Anfang dieser Woche unter dem Titel "Nein zum Lohndiktat der SPD-Regierung! Kampf dem Schlichtungsverrat!"
Es berichtet aus dem Tarifgebiet Nordbaden/Nordwürttemberg, u.a. von der 'Roten Bosch Leuchte' von KPD/ML-ZB und KJVD in Stuttgart.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Extrablatt,Bochum Nov. 1971

01.11.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche die Nr.11 ihres 'Unser Zünder' (vgl. 25.10.1971, 15.11.1971) heraus. Berichtet wird u.a. von der DGB-Kreisdelegiertenkonferenz (DGB KDK) (vgl. 22.10.1971).
=Unser Zünder Nr.11,Stuttgart Nov. 1971

03.11.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.84 (vgl. 30.10.1971, 6.11.1971) heraus.
Von der Metalltarifrunde wird berichtet von Streiks u.a. bei Bosch Stuttgart.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.84,Bochum 3.11.1971

05.11.1971:
Bei Bosch Stuttgart-Feuerbach verteilt die KJO Spartacus, nach eigenen Angaben, ein Flugblatt.
=Spartacus Nr.5,Essen 1.6.1974

08.11.1971:
Es erscheint die Nr.22 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 25.10.1971, 22.11.1971). Eingegangen wird auch auf die eigene Betriebsgruppe bei Bosch Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.22,Bochum 8.11.1971

10.11.1971:
In Nordbaden/Nordwürttemberg streiken, laut KB und KBB, 100 000 in über 60 Metallbetrieben bis zu zwei Stunden lang, u.a. bei Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Metallkampf Nr.5,Eutin 22.11.1971;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Sdr.ausgabe,Flensburg 22.11.1971;
KBB:Einigkeit macht stark - Beharrlichkeit führt zum Ziel!,Bremen 11.11.1971

10.11.1971:
Bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach wird heute, laut BKA Freiburg, anläßlich der Metalltarifrunde (MTR) Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW) ein Warnstreik durchgeführt. Das meint auch die KPD/ML-ZB.
=Rote Fahne Nr.23,Bochum 22.11.1971;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.89,Bochum 20.11.1971;
Klassenkampf Extrablatt,Freiburg 16.11.1971

15.11.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihres 'Unser Zünder' (vgl. 1.11.1971) heraus.
=Unser Zünder,Stuttgart Nov. 1971

18.11.1971:
Eine Ausgabe der 'Roten Bosch Fanfare' des KAB/ML erscheint vermutlich heute unter der Schlagzeile "Metallbosse planen Bundesschlichtungsdiktat!" (vgl. Sept. 1971).
=Rote Bosch Fanfare Metallbosse planen Bundesschlichtungsdiktat!,Stuttgart o. J. (1971)

22.11.1971:
In Nordbaden/Nordwürttemberg treten, nach Berichten der KPD/ML-ZB und der KPD im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) 60 000 Metaller in den Streik, u.a. bei Bosch Stuttgart.
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.29,Berlin Dez. 1971,S.*;
Kommunistische Arbeiterpresse Opel Nr.1,Bochum 1971 (Datumsangabe in Vorlage beschädigt),S.1;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.90,Bochum 24.11.1971,S.5

22.11.1971:
Heute wird, laut KPD/ML-ZB, bei Bosch Stuttgart gestreikt.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.90,Bochum 24.11.1971

29.11.1971:
Ein Extrablatt der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 22.11.1971, 6.12.1971) greift vermutlich in dieser Woche unter dem Titel "Metalltarifrunde '71 - Kampf dem Schlichtungsverrat. Das Schlichtungsdiktat von Stuttgart: 7,5 Prozent für 7 Monate - 1972 Lohnstopp?" in die Metalltarifrunde (MTR) ein.
Berichtet wird auch über die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und des KJVD in Baden-Württemberg bei Bosch Stuttgart ('Die Rote Bosch-Leuchte').
=Rote Fahne Extrablatt Kampf dem Schlichtungsverrat,Bochum Nov. 1971

Dezember 1971:
Laut KPD/ML-ZB wird ihr bei Bosch in Stuttgart Ende des Jahres verboten, ihre Betriebszeitung weiterhin 'Rote Bosch Leuchte' zu nennen (vgl. Jan. 1972), da Bosch ein geschützter Name sei. Gegen die 'Rote Bosch Fanfare' des KAB/ML sei ebenso vorgegangen worden.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 5.3.1972

01.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.92 (vgl. 27.11.1971, 4.12.1971) mit dem Leitartikel "Solidarität mit den streikenden Kollegen in Nordwürttemberg/Nordbaden" heraus.
Erwähnung findet hierbei auch Bosch Stuttgart.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.92,Bochum 1.12.1971

04.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.93 (vgl. 1.12.1971, 8.12.1971) heraus und berichtet von der Arbeit von KPD/ML-ZB und KJVD zur Jugendvertretung bei Bosch Stuttgart.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.93,Bochum 4.12.1971

18.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.97 (vgl. 15.12.1971, 22.12.1971) heraus und berichtet von Bosch Stuttgart.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.97,Bochum 18.12.1971

20.12.1971:
Es erscheint die Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 6.12.1971, 10.1.1972) mit dem Leitartikel "Nach dem Stuttgarter Schlichtungsverrat. Das Lohndiktat durchbrechen." Es wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR), u.a. bei Bosch Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.25,Bochum 20.12.1971

20.12.1971:
Bei Bosch Stuttgart findet, laut KJVD der KPD/ML-ZB, vermutlich in dieser Woche die Weihnachtsfeier der Lehrlinge statt. Die Vorführung von Bundeswehrfilmen sei durch die Lehrlinge nicht hingenommen worden.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum Apr. 1972,S.3

Januar 1972:
Laut KPD/ML-ZB gibt sie bei Bosch in Stuttgart eine 'Rote B... Leuchte' heraus, da ihr die Verwendung des Namens Bosch im Titel der Betriebszeitung verboten worden war (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972). Aber auch dieser Titel wird verboten.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 5.3.1972

17.01.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
CUMULUS

Bei Cumulus laufen die Vorbereitungen zur EINFÜHRUNG DES MTM-SYSTEMS auf Hochtouren. Bei MTM werden die Vorgabezeiten nicht gestoppt, sie sind schon 'wissenschaftlich' errechnet. Nur weiß keiner, wie die sogenannten Normalzeiten zustande gekommen sind. Für die Kapitalisten ist MTM außerdem deshalb profitsteigernd, weil mit Einführung dieses Systems 'alle nicht unmittelbar zum Arbeitsfortschritt beitragenden Bewegungen' ausgeschaltet werden sollen (so in der Informationsschrift über die Einführung des MTM bei Bosch). Dementsprechend sind auch die neuen Kreisförderer bei Cumulus konstruiert.

Die ARBEIT UNTER MTM IST NOCH AUFREIBENDER als unter jedem anderen Akkord-System. Wir haben gehört, daß die Frauen bei Bosch, Stuttgart, die unter MTM arbeiten müssen, nach 5 Jahren an andere Arbeitsplätze versetzt werden müssen, wo nicht nach MTM gearbeitet wird."
=Klassenkampf Nr.17,Freiburg 26.1.1972,S.6

Februar 1972:
Die Nr.2 der 'Roten Fahne' (RF) des KAB/ML (vgl. Jan. 1972, März 1972) beschäftigt sich u.a. mit der 'Roten Bosch Fanfare' in Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.2,Tübingen Feb. 1972

Februar 1972:
Laut KPD/ML-ZB gibt sie bei Bosch in Stuttgart vermutlich im Februar eine 'Rote C-Leuchte' heraus, da ihr die Verwendung sowohl der Titel 'Rote Bosch Leuchte' als auch 'Rote B... Leuchte' verboten worden war (vgl. Jan. 1972).
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 5.3.1972

März 1972:
In Berlin erscheint die Nr.23 des 'Klassenkampf - Ausgabe SEL' für März (vgl. Dez. 1971, Juni 1972) nun ohne den bisherigen Untertitel "Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative" (PL/PI). Berichtet wird von der Metalltarifrunde (MTR) aus Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW) u.a. über den Streik bei Bosch Stuttgart, an dem sich Deutsche, Griechen und Italiener beteiligten.
=Klassenkampf - Ausgabe SEL Nr.23,Berlin März 1972

15.03.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg berichtet von:"
CUMULUS

Letzten Mittwoch nachmittag war BETRIEBSVERSAMMLUNG, die erste seit über zwei Jahren. Die Kantine war gerammelt volll, die meisten waren gekommen (ca. 200).
...
Der technische Ass. Becker versuchte dann die Festlegung der Norm (100%) durch das MTM-System zu verteidigen. Wenn man den Arbeiter mit der Stoppuhr abstoppe, dann könne der immer noch schummeln. Bei MTM seien aber die Normen schon 'wissenschaftlich' berechnet! Die Arbeiter und Arbeiterinnen bei Bosch Stuttgart haben MTM übersetzt mit Mit Teuflischen Methoden! Das ist ihre Erfahrung mit diesem 'wissenschaftlichen' System!"
=Klassenkampf Nr.19,Freiburg 23.3.1972,S.5 und 10

22.03.1972:
Der KJVD der KPD/ML-ZB berichtet vom WKE:"
KAMPF DEM WEHRKUNDEERLASS!
...
Und obwohl die Jugendoffiziere der Bundeswehr mit allen demagogischen Tricks bei ihren Propagandavorlesungen in den Schulen und Betrieben vorgehen, stießen sie auf erheblichen Widerstand. Die werktätige Jugend nahm nicht hin, daß wie bei Bosch in Stuttgart auf der Weihnachtsfeier (!) der Lehrlinge Bundeswehrfilme gezeigt werden (IGM-Bereich - vgl. 20.12.1971,d.Vf.)."
Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum Apr. 1972,S.3

April 1972:
In der Nr.3 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (vgl. März 1972, 24.4.1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB u.a. über die Betriebszeitungen der KPD/ML-ZB und des KJVD u.a. in Baden-Württemberg bei Voith Heidenheim ('Roter Voith Arbeiter' - IGM-Bereich), Burkhardt und Weber Reutlingen ('BeWe Feile' - IGM-Bereich) und Bosch Stuttgart ('Rote Bosch Leuchte' - IGM-Bereich), die ihre Namen wegen Beschwerden der Firmenleitungen ändern sollen und bei Freudenberg Weinheim ('Roter Freudenberger' - Bereich der GLeder).
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum Apr. 1972

April 1972:
Die KPD/ML-ZB gibt ein Extrablatt ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1972, 3.4.1972) mit dem Titel "Heraus zum Roten 1. Mai! Für Sozialismus und Frieden! Gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik!" heraus. Berichtet wird auch über Repressalien gegen Betriebszeitungen der KPD/ML-ZB bei Burkhardt und Weber in Reutlingen, Voith in Heidenheim und bei Bosch Stuttgart (alle IGM-Bereich), wobei auch die Betriebszeitung des KAB/ML Erwähnung findet.
=Rote Fahne Extrablatt,Bochum Apr. 1972

Juni 1972:
Die Nr. 6 des 'Rebell' (vgl. Mai 1972, Juli 1972) berichtet u.a. von Bosch Stuttgart, wo RJ/ML und KAB/ML eine Sondernummer ihrer 'Roten Fanfare' herausgaben.
=Rebell Nr.6,Tübingen Juni 1972

05.06.1972:
Die KPD (vgl. 14.6.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche über ihr RK NB/NW (vgl. 9.6.1972), welches allerdings wohl für ganz Baden-Württemberg zuständig ist und später (vgl. **.**.197*) auch dementsprechend umbenannt wird:"
REGIONALKOMITEE NORDBADEN/NORDWÜRTTEMBERG

In einem Sonderdruck (RFSD - vgl. 5.6.1972,d.Vf.), der in hoher Auflage an die arbeitende Bevölkerung Stuttgarts und der näheren Umgebung sowie in Karlsruhe verteilt wurde, hat das Regionalkomitee die Linie unserer Partei propagiert. Mit dem Aufbau des Regionalkomitees nahmen gleichzeitig bei Daimler-Benz in Untertürkheim und Bosch in Feuerbach (beide IGM-Bereich in Stuttgart - vgl. 5.6.1972,d.Vf.) Betriebszellen ihre Arbeit auf.
...
Obwohl es in der Region neben Stuttgart noch weitere Zentren der Klassenkämpfe gibt, hat unsere Partei entschieden, den Sitz des Regionalkomitees in Stuttgart einzurichten und hier vorrangig die Arbeit zu beginnen. Bei dieser Entscheidung wurde berücksichtigt:
...
- In Stuttgart konzentrieren sich die Besonderheiten der Region, eine Reihe von Großbetrieben (besonders Daimler und Bosch) mit hohem Exportanteil bestimmen das Bild der Industrie und bringen spezialisierte Klein- und Mittelbetriebe zunehmend in ihre Abhängigkeit. Gleichzeitig zieht die beschleunigte Konzentration und Zentralisation der Industrie die verschärfte Proletarisierung kleinbürgerlicher Schichten - wie der selbständig produzierenden Handwerker und der armen Bauern - nach sich."
=KPD-ZK: Vorwärts im Kampf um die Einheit der Marxisten-Leninisten. Kritik der politischen Linie der KPD/ML,Köln 1975,S.213;
Rote Fahne Nr.47,Dortmund 14.6.1972,S.2

28.06.1972:
Die Nr.13 der 'Roten Fahne' (vgl. 19.6.1972, 10.7.1972) der KPD/ML-ZB erscheint. An den Spendensammlungen, deren Ergebnisse veröffentlicht werden, hat sich u.a. beteiligt: die Betriebsgruppe Bosch Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.13,Bochum 28.6.1972;
Rutsche Das Gesicht des Bonner Staates!,Dortmund o.J. (1972),S.1f

Juli 1972:
Die Nr.7 des 'Rebell' (vgl. Juni 1972, Aug. 1972) der RJ/ML des KAB/ML berichtet u.a. über die Jugendvertretung bei Bosch Stuttgart.
=Rebell Nr.7,Tübingen Juli 1972

01.07.1972:
Die KPD (vgl. 5.7.1972) berichtet:"
STUTTGART:
Demonstration gegen den Polizeiterror

- Öffentliche Verurteilung des Polizeimordes - Bestrafung der Täter und ihrer Hintermänner!
- Sofortige Wiedereinsetzung der Rechtsanwälte (RA,d.Vf.) Croissant, Lang und Schily in ihre Rechte als Verteidiger!
- Einstellung der Ermittlungsverfahren gegen Verteidiger politischer Gefangener!
- Kampf dem Abbau der demokratischen Rechte des Volkes!

Unter diesen Parolen demonstrierten am vergangenen Samstag in Stuttgart 250 Menschen anläßlich der Ermordung des Engländers (Briten - vgl. 25.6.1972,d.Vf.) McLeod. Aufgerufen hatten zu dieser Demonstration die KPD und verschiedene andere politische Organisationen.

Die Demonstration erreichte tausende von Menschen, da sie vom Ostendplatz in das belebte Einkaufszentrum führte. In langwierigen Verhandlungen war es gelungen, auch die KPD/ML-ZB zu gewinnen, unter den genannten Parolen mitzudemonstrieren. Der regionale Zirkel KAB/ML allerdings wollte sich an der Demonstration nicht beteiligen. Er wollte eine Woche warten, um dann eine eigene Demonstration zu veranstalten; die spontane Empörung nannten die Vertreter dieser Organisation 'Aktionismus'.

Als großer Erfolg muß die Beteiligung von Mitgliedern der IGM-Jugendgruppe Bosch gesehen werden, die auf der Schlußkundgebung ihre Erfahrungen mit dem Polizeiterror schilderten. Sie wandten sich auch scharf gegen die Ausschlußpolitik (UVB,d.Vf.) der Gewerkschaftsführungen, die sich in gleicher Weise gegen Kommunisten und fortschrittliche Arbeiter richtet, wie die Maßnahmen des Staatsapparates."
=Rote Fahne Nr.50 und 52,Dortmund 5.7.1972 bzw. 19.7.1972,S.5 bzw. S.*

21.07.1972:
In Stuttgart besuchen, laut RJ/ML und MLPD (2), 1 000 das 'Rote Fahne' (RF) Pressefest des KAB/ML im Wullesaal. Für die 'Rote Fahne' seien 1 800 DM gespendet worden.

In der 'RF' (vgl. 7.8.1972) heißt es:"
ROTE FAHNE-PRESSEFEST MIT SCHWUNG UND SCHARFER POLITIK
...
Der 'Rote Zünder' hatte sich diesmal ganz konkret drei Stuttgarter Großbetriebe vorgenommen, um an diesen Beispielen die Situation im Betrieb allen klarzumachen. So zeigte er, wie die Kapitalisten mit den schmutzigsten Tricks ihren Höchstprofit erhöhen wollen. Ob es jetzt neue, verfeinerte Akkordsysteme und Personalentwicklungsplan vom Bosch oder die persönliche Betreuung der Kollegen durch die Antreiber in der Geschäftsleitung von Porsche (beide IGM-Bereich,d.Vf.) sind, überall Arbeitshetze bis zum Es-geht-nicht-mehr."
=Rebell Nr.8,Tübingen Aug. 1972,S.*;
Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1972,S.12;
MLPD-ZK:Geschichte der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands,II. Teil,1.Halbband,Düsseldorf 1986,S.51

August 1972:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.29 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus. Aus dem IGM-Bereich wird berichtet von Bosch.
=Spartacus Nr.29,Mainz Aug. 1972

09.08.1972:
In der Nr.55 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 2.8.1972, 16.8.1972) kommt eine Arbeiterkorrespondenz von Bosch Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.55,Dortmund 9.8.1972

02.09.1972:
Es erscheint die Nr.18 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.8.1972, 18.9.1972). Von der eigenen Organisation wird auch die Betriebsgruppe Bosch Stuttgart erwähnt.
=Rote Fahne Nr.18,Bochum 2.9.1972

01.10.1972:
In Dortmund nehmen, nach eigenen Angaben über 100 Personen an einem Treffen oppositioneller, der KPD-nahestehender Metaller teil. Die Teilnehmer kommen auch von Bosch und Daimler (beide Stuttgart).
=Rote Fahne Nr.63,Dortmund 4.10.1972;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.1,Dortmund o.J. (1972),S.36;
Kommunistische Arbeiterpresse - Hoesch,Dortmund 24.10.1972,S.2 und 5

17.10.1972:
Eine erste Ausgabe der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) der KPD-Betriebszelle Bosch in Stuttgart-Feuerbach erscheint.
=Rote Fahne Nr.68,Dortmund 8.11.1972

November 1972:
Im 'Managermagazin' (MM) Nr.11 erscheint, laut DKP bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 14.11.1972) folgender Artikel:"
CDU-WIRTSCHAFTSRAT
WAHLKAMPF DER GEHEIM-RÄTE

Diskret, aber wirksam unterstützt der CDU-Wirtschaftsrat die Opposition. mm veröffentlicht erstmals Auszüge aus der vertraulichen Mitglieder-Liste.
...
EINGESCHRIEBENE MITGLIEDER
...
Hans L. Merkle, Generaldirektor der Robert Bosch GmbH"
=Heisse Eisen Schmiergelder der Unternehmer an CDU/CSU,Dortmund Nov. 1972, S.2, 5 und 6

November 1972:
Die Nr.11 des 'Rebell' (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) berichtet u.a. von Streiks u.a. bei Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Rebell Nr.11,Tübingen Nov. 1972

November 1972:
Die Nr.11 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) berichtet u.a. über die eigene Stuttgarter Betriebszeitung 'Rote Fanfare' bei Bosch.
=Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1972

23.11.1972:
Die IGM Jugendgruppe Bosch Stuttgart-Feuerbach führt, laut RJ/ML, eine Veranstaltung zur Tarifrunde mit 50 Teilnehmern durch. Um gegen die Pläne der Ortsverwaltung die Jugendgruppe aufzulösen zu protestieren seien 80 zum Gewerkschaftshaus gezogen.
=Rebell Nr.12,Tübingen Dez. 1972

09.12.1972:
In Stuttgart führen, laut RJ/ML, 300 Metall-Lehrlinge eine Demonstration gegen Jugendvertreterentlassungen, für Streikrecht für Lehrlinge und mehr Lohn durch. Organisiert worden sei das Ganze u.a. von den Jugendvertretungen Bosch und Daimler.

Laut KG (NRF) Mannheim/Heidelberg demonstrieren 250 Metall-Lehrlinge gegen die 60 DM Forderung der IG Metall. Aufgerufen worden sei von einem gewerkschaftlichen Aktionskomitee, da es im Raum Stuttgart kaum Jugendgruppen der IG Metall gäbe. Erwähnt werden allerdings die Jugendgruppen Bosch und Daimler. Der KAJB (NRF) hatte Busse zur Verfügung gestellt, wobei fraglich bleibt, ob er sich vor oder nach der Demonstration gründete. Aus dem Raum Mannheim/Heidelberg sollen sich 30 beteiligt haben.

Laut KPD/ML-ZK beteiligen sich über 200 Lehrlinge und Jungarbeiter an einer Demonstration zur Metalltarifrunde (MTR).
=Roter Morgen Nr.1,Hamburg 14.1.1973;
Arbeiter-Zeitung Nr.10,Mannheim/Heidelberg Dez. 1972;
Kommunistische Jugendzeitung Nr.2,Mannheim Dez. 1972;
Rebell Nr.1,Tübingen Jan. 1973

13.12.1972:
Die KPD zeigt in der Nr.73 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.12.1972, 20.12.1972) Interesse an der IGM Jugendgruppe Bosch Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.73,Dortmund 13.12.1972

17.12.1972:
Die Ortsgruppe Stuttgart der KJO Spartacus verfaßt ein Papier "Ergebnisse und Perspektiven der Arbeit der Stgt. OG", welches u.a. einen Lagebericht aus der linken und gewerkschaftlichen Szene beinhaltet.

Der IG Metall Ortsverein habe 100 000 Mitglieder. Jugendgruppen gäbe es bei Bosch (20 000 Beschäftigte), die RJ/ML dominiere die von Daimler (12 000), die SDAJ die von SEL (10 000). Die DKP habe 100 bis 150 Mitglieder und Betriebsgruppen bei Bosch ('Roter Zünder'), Daimler ('Roter Stern'), Trafounion und Stuttgarter Zeitung. Die SDAJ gliedere sich in die Gruppen Ost, Mitte, Cannstatt und Zuffenhausen. Sie habe bei 200 bis 300 Mitgliedern so 50 bis 100 Aktive und beherrsche auch noch die SV der Berufsschulen. In der IGM säße sie in der Bosch JG, der SEL JG, im OJA und bis vor kurzem in der, mittlerweile zusammengebrochenen, zentralen JG.

Die RJ/ML habe 100 Mitglieder und Sympathisanten. Ihr Schwerpunkt liege in der IGM (vgl. Jan. 1972), Betriebszeitungen gäbe sie bei Daimler, Bosch und SKF heraus.

Die im Juli gegründete KPD habe 15 Mitglieder und wolle vielleicht eine Betriebsgruppe bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach aufmachen.
=KJO Spartacus-OG Stuttgart:Ergebnisse und Perspektiven der Arbeit der Stgt. OG,Stuttgart 17.12.1972

09.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr.11 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.12.1972, 31.1.1972) heraus. Jugendvertreterentlassungen gab es in Stuttgart bei Bosch und bei Daimler.
=Arbeiter-Zeitung Nr.11,Mannheim/Heidelberg Jan. 1973

März 1973:
Bei Bosch Stuttgart gibt die KPD/ML ihren 'Roten Scheinwerfer' Nr.7 heraus.
=Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

April 1973:
Der KABD (vgl. Mai 1973) berichtet vermutlich aus dem April von Bosch Stuttgart-Feuerbach über das Erscheinen seiner 'Roten Fanfare', die sich u.a. mit der Jugendvertretung befaßte.
=Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973

01.05.1973:
In Stuttgart organisieren, laut KABD, die, auf seine Initiative hin gebildeten, Maikomitees von Bosch, Daimler, Ost, und Betriebe Cannstatt eine Demonstration von 2 000 Leuten zur DGB Kundgebung. Dieser Ansicht ist auch die RJ/ML. Die KPD allerdings zählt nur 1 600 auf einer DGB Kundgebung, wo auch der KABD gewesen sei.
=Rote Fahne Nr.18 und 1,Dortmund 2.5.1973 bzw. 3.1.1974,S.8 bzw. S.*;
Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.25,Berlin 15.5.1973;
Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973;
Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973;
Das rote Band Nr.5,Ulm Mai 1973

23.05.1973:
In der 'Roten Fahne' der KPD Nr.21 (vgl. 16.5.1973, 29.5.1973) berichtet u.a. die Zelle Bosch Stuttgart-Feuerbach vom eigenen Werk und von verschiedenen anderen Bosch-Werken u.a. in Bayern in Nürnberg und Erlangen.
=Rote Fahne Nr.21,Dortmund 23.5.1973

25.05.1973:
Die Sympathisantengruppe Passau des AB berichtet bei der Zahnradfabrik (ZF, IGM-Bereich - vgl. 6.6.1973) über heute:"
IN DER VERGANGENEN WOCHE HOLTE DIE IG METALL IN NORDRHEIN-WESTFALEN FÜR DIE STAHLARBEITER EINE EINMALIGE TEUERUNGSZULAGE (TZL,d.Vf.) VON 280 DM HERAUS!

Die IG Metall hat damit die Stahlbosse endlich spüren lassen, wie sehr die Metaller bereit sind, für eine Teuerungszulage zu kämpfen."

Der KABD (vgl. Juni 1973) dagegen berichtet über:"
DURCHSICHTIGE MANÖVER
...
Ein Arbeiterkorrespondent von Bosch schildert in dieser Ausgabe der ROTEN FAHNE, wie solche Spitzengespräche dazu benutzt werden, um die Kollegen vom selbständigen Kampf um Teuerungszulagen abzuhalten. Doch die Kollegen ziehen ihre Schlüsse aus den durchsichtigen Manövern der Reformisten. Die Zahl derer wächst, die nicht länger bereit sind, die Verteidigung ihrer Löhne denen anzuvertrauen, die ihnen die miesen Tarifabschlüsse vom Januar eingebrockt haben. Immer mehr Kollegen ergreifen selbst die Initiative. Die Front der selbständigen Kampfmaßnahmen gegen die Kapitalisten weitet sich aus. Das ist gut so. Denn das Vertrauen auf die Klassenzusammenarbeits-Politik hat den Arbeitern immer nur Niederlagen eingebracht, in Lohnfragen wie in politischen Fragen. Es ist eine alte Lehre: Nicht Stillhalten, sondern nur offensives Kämpfen hilft gegen die Angriffe der Kapitalisten. Deshalb heißt es jetzt: Sich nicht vertrösten lassen!
Teuerungszulagen müssen her! Arbeiteroffensive gegen Monopoloffensive!"
=Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973,S.3;
Roter Umschwung Extra Inflation ist Tagesgespräch!,Passau o.J. (Juni 1973),S.2

31.05.1973:
In der Nacht von heute auf morgen verteilt der KABD in Stuttgart, nach eigenen Angaben, ein Extrablatt seiner 'Roten Fanfare' bei Bosch.
=Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973

Juni 1973:
Bei Bosch Stuttgart wird, laut AB, vermutlich im Juni eine Teuerungszulage (TZL) zwischen 150 und 345 DM erstreikt.
=Roter Aufmucker Nr.28,München Juli 1973;
Roter Widerdruck Nr.24,München Juli 1973

25.06.1973:
Der AB (ex-SBG) Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.32 seiner 'Arbeitersache' (vgl. 14.5.1973, Aug. 1973) heraus. In Stuttgart seien Teuerungszulagen bei Bosch und Daimler gezahlt worden.
=Arbeitersache Nr.33,Regensburg Juni 1973

Juli 1973:
In München gibt die AB-Betriebsgruppe beim Bundesbahn-Ausbesserungswerk Freimann die Nr.10 ihres 'Roten Weichenstellers' (vgl. Juni 1973, 16.10.1973) heraus. Die 'Kämpfende Jugend' befaßt sich u.a. mit Bosch Stuttgart.
=Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973

August 1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.6 (vgl. Mai 1973, Sept. 1973) heraus und berichtet u.a. von den Jugendvertretungen u.a. bei Bosch Stuttgart-Feuerbach (IGM-Bereich).
=Spartacus Nr.6,Mainz Aug. 1973

August 1973:
Die Kämpfende Jugend (KJ) der Kommunistischen Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.8.1973) berichtet vermutlich aus dem August vom Kampf für TZL:"
Bei Bosch in Stuttgart erkämpften die Lehrlinge eine einmalige Teuerungszulage von 75 DM."
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.9

14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973) treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche. An der morgen beginnenden zweitägigen Gründungskonferenz des Nationalen Komitees "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" (NKAJgpEuGa - vgl. 17.9.1973) in Düsseldorf beteiligen sich, laut KPD, über 60 Personen.
Das Komitee gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus. Darin wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen bzw. Nichtübernahmen u.a. bei Bosch Stuttgart.
=NKAJgpEuGa:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid 1973;
Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973

14.09.1973:
Bei Bosch Stuttgart-Feuerbach kommt es, laut KABD, zu Streiks in einzelnen Abteilungen u.a. in der Industrieausrüstung.
=Rote Fahne Nr.10,Tübingen Okt. 1973

22.09.1973:
Die Gruppe Arbeiterstimme gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 10.7.1973, 3.12.1973) Nr.4 heraus und berichtet aus Stuttgart aus dem IGM-Bereich über die SPD-Betriebsgruppe bei Bosch und die SPD-Betriebszeitung 'Blinklicht' bei Daimler.
=Arbeiterstimme Nr.4,Nürnberg 22.9.1973

15.10.1973:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt vermutlich in dieser Woche ihre auf Oktober datierte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' Nr.8 (vgl. 10.9.1973, Feb. 1974) heraus. Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden/Nordwürttemberg, u.a. von Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973

15.10.1973:
Der KBW berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Mannheim vom MTV:"
KOLLEGEN WOLLTEN STREIK
'DAS EINFACHE MITGLIED VERSTEHT HALT DIE TAKTIK DES VORSTANDES NICHT'
(BETRIEBSRÄTIN GERDA BOHN, MITGLIED DES IGM-HAUPTVORSTANDES)

Die Betriebsräte von John Deere hatten sich etwas besonders Schlaues ausgedacht: Während Bosch und Benz Stuttgart 'schwerpunktstreikten', ordneten sie bei John Deere an, daß nur noch acht Stunden pro Tag geschafft werden durfte. Das sollte eine Solidaritätsaktion für die streikenden Kollegen sein. Die Kollegen waren davon nicht begeistert. Sie liefen Sturm auf das Betriebsratsbüro und machten ihrem Herzen Luft: 'So ein Schwachsinn! Da verlieren wir nur Geld, aber haben tun wir nichts davon. Das juckt den John Deere doch gar nicht. Wenn wir streiken, dann verlieren wir zwar auch Geld, aber dann wissen wir wenigstens wofür! Wir wollen streiken, das ist die einzige Solidarität, die was bringt!'

Die Betriebsrätin Gerda Bohn, die gleichzeitig Mitglied des IGM-Hauptvorstandes ist, wußte darauf nichts besseres zu sagen als: 'Das einfache Mitglied versteht halt die Taktik des Vorstandes nicht!' Damit hat sich Gerda Bohn getäuscht. Zwar hat diesmal die Kraft nicht gereicht, die Taktik der Gewerkschaftsführung zu durchbrechen, Forderungen auf die Tagesordnung zu setzen und die Waffe des Streiks in die eigene Hand zu nehmen. Aber verstanden hat jeder die 'Taktik' des Vorstands: nur den Kapitalisten nicht weh tun und die Arbeiter im Zaun halten - so lautet diese Taktik."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.4

16.10.1973:
Heute wird, laut KPD, bei Bosch Stuttgart-Feuerbach gestreikt.
=Rote Fahne Nr.42,Dortmund 17.10.1973

20.10.1973:
Für den KBW berichten E.R./J.S. vom MTV NB/NW:"
NORDBADEN/NORDWÜRTTEMBERG
TROTZ KAMPFBEREITSCHAFT - IGM-FÜHRUNG VERHINDERT KAMPF

Am Samstagnachmittag nach dreitägigem Schwerpunktstreik bei Daimler-Benz im Raum Stuttgart und bei Bosch-Feuerbach hat sich die IGM-Führung mit den Metallkapitalisten über den neuen Lohnrahmen II geeinigt. Das Ergebnis für die Metaller in Nordwürttemberg/Nordbaden liegt noch unter dem Schlichtungsspruch! Dennoch kann sich IGM-Bezirksleiter Steinkühler nicht genug tun, das Ergebnis als Jahrhundertergebnis anzupreisen. Der Abschluß werde bestimmt in die Geschichte der Tarifauseinandersetzungen eingehen, meinte Steinkühler unmittelbar nach dem Abschluß. Damit mag er Recht haben. Aber wenn dieser Abschluß in die Geschichte eingeht, dann nur als ein besonders dreistes Stück sozialdemokratischer (SPD,d.Vf.) Gewerkschaftspolitik."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.1 und 4

24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus und berichtet u.a. aus dem IG Metall (IGM) Bezirk Nordbaden-Nordwürttemberg, u.a. besonders von Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973

27.10.1973:
Die Schülerkommission der Ortsgruppe Waiblingen des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) gibt die Nr.1 ihres 'Schulkampf' (vgl. Nov. 1973) heraus. Von den "Streiks der Metallarbeiter" wird u.a. berichtet von Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Schulkampf Nr.1,Waiblingen 27.10.1973

31.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.44 (vgl. 24.10.1973, 7.11.1973) heraus. Eingegangen wird u.a. aus Nordbaden/Nordwürttemberg auf Bosch.
=Rote Fahne Nr.44,Dortmund 31.10.1973

November 1973:
Die Nr.11 des 'Rebell' des RJVD des KABD (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) enthält folgenden Leitartikel:"
LEHRLINGE MÜSSEN IHR STREIKRECHT SELBST DURCHSETZEN!

Im August wurde es den Bossen nicht nur warm, sondern heiß. Innerhalb weniger Wochen streikten weit über 100. 000 Metaller für Teuerungszulagen. Im September gingen die selbständigen Streiks weiter. Im Oktober streikten 57. 000 Metaller vom Daimler und Bosch im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden für die Durchsetzung eines besseren Manteltarifvertrages. An der Saar legten 40. 000 Metallarbeiter die Arbeit nieder, 13. 000 Kumpels folgten ihrem Beispiel und traten für ihre Forderung nach 300 DM Teuerungszulage 4 Tage in den Streik. Und was ist mit den Lehrlingen?
Was ist eigentlich, wenn bei uns im Betrieb gestreikt wird?
Dürfen wir Lehrlinge mitstreiken? ..."
=Rebell Nr.11,Tübingen Nov. 1973

November 1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.9 (vgl. Okt. 1973) heraus und berichtet u.a. aus Stuttgart u.a. von Bosch Feuerbach.
=Spartacus Nr.9,Mainz Nov. 1973

02.11.1973:
Die Nr.9 der 'Solidarität' - Informationsblatt der GIM erscheint bei Stahlbetrieben in Bochum, Dortmund und Hagen (vgl. 22.10.1973, 29.11.1973), im letzten Artikel heißt es zu Baden-Württemberg:"
Lohnrahmentarifvertrag in der Metallindustrie von Nordwürttemberg/Nordbaden:
DIE GEWERKSCHAFTSBÜROKRATIE BREMSTE!

Die Kollegen in Nordwürttemberg/Nordbaden hatten nicht nur die Verhandlungen um den Lohnrahmentarif-Vertrag II beeinflußt und vorangetrieben, sie zeigten auch durch ihren ungeheuer starken Willen zu streiken, wie wichtig für sie dieser Vertrag war. Doch die Gewerkschaftsbürokratie spielte bei diesem Arbeitskampf den Bremse. Ungeachtet der Stimmung in den Betrieben genehmigte sie nur Streiks bei Daimler und Bosch. So schwächte sie die Kampfkraft der Arbeiter erheblich. Der durch diesen 'Kleckerstreik' erreichte Vertrag war daher auch nichts weiter als ein fauler Kompromiß. Wichtige Forderungen wurden gestrichen oder abgeschwächt in den Vertrag aufgenommen."
=Solidarität Nr.9,Dortmund 2.11.1973

03.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.43 (vgl. 27.10.1973, 10.11.1973) heraus und berichtet u.a. von Bosch Stuttgart.
=Roter Morgen Nr.43,Dortmund 3.11.1973

Dezember 1973:
Vermutlich diesen Monat wird im Regionalkomitee (RK) Stuttgart der KPD bei Bosch Stuttgart die Steigerung des 'Rote Fahne'-Verkaufs auf 35 Stück (bisher 15) angestrebt.
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 3.1.1974

Dezember 1973:
Vermutlich diesen Monat wird im Regionalkomitee (RK) Stuttgart der KPD aus Stuttgart berichtet, daß man dort zunächst nur in den umliegenden Orten (sprich u.a. Schorndorf und Geislingen,d.Vf.) präsent gewesen war, von wo aus man dann, ergänzt um nicht-baden-württembergische Genossen, zuzog. Dort habe man nun Zellen bei Bosch Feuerbach und Daimler Untertürkheim, wolle aber bald zwei neue Zellen bilden.
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 3.1.1974

18.05.1974:
Die Gruppe Arbeiterstimme gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 27.2.1974, 14.7.1974) Nr.2 heraus und berichtet u.a. von Bosch Stuttgart.
=Arbeiterstimme Nr.2,Nürnberg 18.5.1974

15.06.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.24 (vgl. 8.6.1974, 22.6.1974) heraus und berichtet aus Stuttgart u.a. von Bosch Feuerbach.
=Roter Morgen Nr.24,Dortmund 15.6.1974

31.07.1974:
In der Nr.31 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 24.7.1974, 7.8.1974) berichtet die KPD u.a. über die Metalltarifrunde (MTR - IGM-Bereich) in Nordbaden/Nordwürttemberg anhand von Bosch und Daimler Stuttgart.
=Rote Fahne Nr.31,Dortmund 31.7.1974

Dezember 1974:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.11 (vgl. 1.6.1974, Jan. 1975) heraus. Die Ortsgruppe Stuttgart berichtet u.a. aus dem IGM-Bereich von Trafounion und Bosch.
=Spartacus Nr.11,Essen Dez. 1974

03.02.1975:
Vor Bosch Stuttgart-Feuerbach führt die KPD, nach eigenen Angaben, eine Kundgebung gegen 'Rote Fahne' Verkaufsbehinderungen durch.
=Rote Fahne Nr.5,Dortmund 5.2.1975

16.02.1975:
In Stuttgart führt die KPD die Abschlußveranstaltung ihres 1. regionalen Parteitags für Baden-Württemberg (vgl. 8.2.1975) in der Gaststätte Friedenau in der Rotenbergstr.127 durch, an der sich, laut KPD, 400 Leute beteiligen. Dazu heißt es u.a., ein "knappes Jahr zuvor hatte die Parteiorganisation in Baden-Württemberg fast zu bestehen aufgehört." Die Rechtsopportunisten hätten u.a. auch in der regionalen Leitung gesessen, seien aber mittlerweile ausgeschlossen. Zu den Kommunalwahlen wolle man in Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart kandidieren. In die Betriebsrätewahlen habe man eingegriffen bei MWM Mannheim, Bosch Stuttgart-Feuerbach und bei Wagner Metallsägen Reutlingen.
=Rote Fahne Nr.6 und 7,Dortmund 12.2.1975 bzw. 19.2.1975

05.03.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 26.2.1975, 12.3.1975) heraus. Zu den Kommunalwahlen (KW - vgl. 20.4.1975) will man in Baden-Württemberg kandidieren in Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart. Eingegangen wird dabei bezüglich Stuttgarts u.a. auf Bosch Feuerbach (IGM-Bereich).
=Rote Fahne Nr.9,Köln 5.3.1975

19.03.1975:
Die KPD gibt die Nr.11 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 12.3.1975, 26.3.1975) heraus. Aus Stuttgart wird u.a. eingegangen auf Bosch (IGM-Bereich).
=Rote Fahne Nr.11,Köln 19.3.1975

26.04.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.17 (vgl. 19.4.1975, 3.5.1975) heraus. Abgedruckt werden die Faksimiles der Titelblätter einer Reihe von Zellenzeitungen der KPD/ML und ihrer Massenorganisationen RG und KSB/ML, u.a. 'Der Rote Zünder' bei Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Roter Morgen Nr.17,Dortmund 26.4.1975

11.05.1975:
Die KPD entsendet eine Delegation in die VR China, deren 10 Teilnehmer derzeit u.a. bei Bosch Stuttgart tätig sind bzw. waren.

Laut der Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD (vgl. 11.7.1975) begann die bis zum 5.6.1975 dauernde Reise bereits gestern.
=KPD-OL Dortmund:Arbeiterdelegation aus der VR China zurück!,Dortmund o.J. (Juli 1975),S.1;
Rote Fahne Nr.19,Dortmund 14.5.1975

05.02.1976:
Bei Bosch Stuttgart-Feuerbach wird, laut KPD, gestreikt.
=Rote Fahne Nr.6,Köln 11.2.1976

07.03.1976:
Der AB gibt die Nr.82 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 22.2.1976, 21.3.1976) heraus und berichtet u.a. von Bosch Stuttgart.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.82,München 7.3.1976

15.03.1976:
Bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche 4 fortschrittliche Gewerkschafter bzw. KPD-Sympathisanten während der Probezeit entlassen, u.a. die presserechtlich Verantwortliche für den Ermittlungsausschuß Mord an Vahit Önler in Kornwestheim. Ein DFUler sei erst solidarisch gewesen, aber nur, bis er merkte, daß die KPD im Sozialimperialismus der SU den Hauptfeind sieht. Angekündigt wird:"
In Zukunft werden wir vor den Toren der Fabrik stehen und an der Seite der Bosch-Kollegen weiterkämpfen".
=Rote Fahne Nr.12,Köln 24.3.1976

04.04.1976:
Im Wahlkreis Stuttgart 3 erhalten, laut KPD, sie selbst 132 Stimmen (0,2%), die DKP 494 (0,6%) und der KBW 59 (0,1%). Im Wahlkampf befaßte man sich u.a. mit dem 15. Polizeirevier, Bosch (IGM-Bereich) und Kast und Ehinger (K+E - CPK-Bereich):"
Dabei wurden wichtige Teilerfolge gegen die DKP erzielt."
=Rote Fahne Nr.15,Köln 14.4.1976

05.07.1976:
Bei Bosch Stuttgart tritt, laut der Betriebszelle der KPD, der SPD-Betriebsratsvorsitzende vermutlich u.a. in dieser Woche für die DDR ein.
=Rote Fahne Nr.28,Köln 14.7.1976

August 1976:
Die Nr.8 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. Juli 1976, Sept. 1976) des KABD geht u.a. auf die Zelle Bosch Stuttgart-Feuerbach ein.
=Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1976

16.09.1976:
Die KPD berichtet vermutlich von heute aus Stuttgart, daß sich in einer Woche über 800 Menschen in die Kondolenzbücher für Mao Tse-tung (vgl. 9.9.1976) eingetragen haben.

Im IGM-Bereich bei Bosch unterschrieben in zwei Stunden 54 Beschäftigte.
=Rote Fahne Nr.38,Köln 22.9.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.35,Köln 21.9.1976

03.11.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.44 (vgl. 27.10.1976, 10.11.1976) heraus. Spenden zu den Bundestagwahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) gingen u.a. ein aus Stuttgart, u.a. von Bosch (IGM-Bereich).
=Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976

Dezember 1976:
Innerhalb des KABD erscheint die Nr.12 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. Nov. 1976, Jan. 1977). Erwähnt wird u.a. die Betriebszeitung 'Rote Fanfare' bei Bosch Stuttgart-Feuerbach.
=Lernen und kämpfen Nr.12,o.O. Dez. 1976

Dezember 1976:
Bei Bosch Stuttgart tritt vermutlich im Dezember der KHB des AB auf, um den KABD in dessen Stammbetrieben zur Auseinandersetzung herauszufordern.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.103,München 9.1.1977

09.01.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.103 (vgl. 12.12.1976, 23.1.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. von Bosch Stuttgart.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.103,München 9.1.1977

Oktober 1977:
Innerhalb des KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' (LUK) Nr.10 (vgl. Sept. 1977, Nov. 1977), mit Berichten u.a. aus Baden-Württemberg über die Betriebs- und Jugendbetriebszelle Bosch Stuttgart.
=Lernen und kämpfen Nr.10,o.O. Okt. 1977

September 1978:
Im KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' Nr.9 (vgl. Aug. 1978, Okt. 1978). U.a. wird eine 'Streikzeitung' Nr.2 der OG Stuttgart in Baden-Württemberg besprochen. Diese trägt im Kopf die Titel der KABD Betriebszeitungen 'Stoßstange' (Daimler), 'Kolbendruck' (Mahle) und 'Rote Fanfare' (Bosch).
=Lernen und kämpfen Nr.9,o.O. Sept. 1978

Oktober 1978:
Innerhalb des KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' (LUK) Nr.10 (vgl. Sept. 1978, Nov. 1978) mit Berichten u.a. aus Stuttgart von Bosch.
=Lernen und kämpfen Nr.10,o.O. Okt. 1978

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