Gesellschaft für Albanisch-Chinesisch-Deutsche Freundschaft e. V., Jg. 1, März 1972

März 1972:
In Frankfurt erscheint erstmals die Zeitschrift 'Gesellschaft für Albanisch-Chinesisch-Deutsche Freundschaft e. V.' (vgl. Juni 1972), die von der gleichnamigen Gruppe herausgegeben wird. Zum Titelbild heißt es:"
Das Titelbild zeigt den im November 1971 plötzlich verstorbenen Karl Heinz Leyendecker, genannt Charlie, als Fahneträger der Roten Garde der KPD/ML während der 1. Mai-Demonstration des gleichen Jahres in Zeilsheim - ihn zum Gedenken.

In unserer Erinnerung wird er immer als einer der aktivsten Genossen unvergessen bleiben."

In der "Erklärung. Gesellschaft für Albanisch-Chinesisch-Deutsche Freundschaft e. V." heißt es zu den derzeitigen Auseinandersetzungen in Frankfurt nach der Auflösung der KPD/ML_ZK einleitend:"
Der Anlaß für diese Erklärung und die Wiederaufnahme der Organisationsdiskussion war der korrekte Kampf des Druckkollektivs gegen ehemalige KPD/ML-Genossen, die sich wie kapitalistische Machthaber aufführten."
Es handelt sich hierbei vermutlich um ein KPD/ML-internes Kollektiv, welches die Druckerei betreute, nicht um eine in der Druckindustrie agitierende Gruppe. Man verweigert die Zusammenarbeit mit denjenigen Gruppen, die einen Alleinvertretungsanspruch aufstellen, wie KPD/ML-ZB, KPD/ML-ZK und KPD. Zu den 'offenen Alleinvertretern' zählen "aber auch solche Typen, wie z. B. der ehemalige Führer der OG-Ffm der KPD/ML, der eine Türklinke nach der anderen putzt, um wieder eine Kaderorganisation (mit sich selbst als Oberkader) aufzubauen."

Festgestellt wird unter Verweis auf den VLB:"
Die Geschäftemacherei in der Marktlücke linker Literatur jedoch schaffte bisher nur in allen fortschrittlichen Organisationen die materiellen Voraussetzungen für die Herrschaft des Kleinbürgertums über das Proletariat. Wie ist es sonst zu erklären, daß so ein politisch armseeliger Genosse wie E. Aust eine solche Rolle spielen konnte? Oder wie wäre es sonst zu erklären, daß auch in Frankfurt die Genossen mit Kleinkapital führende Posten einnahmen, obwohl sie wirklich nicht dazu befähigt waren?".

Kritisiert werden auch die "Sektierer (versteckte Alleinvertreter)" wie Thälmann-Kampfbund (TKB/ML) und October, die in Frankfurt eine Ortsgruppe gebildet hätten und eine bekannte Buchhandlung, ein Monopol, für sich benutzen würden. Auch October gehe es darum, "die ML-Bewegung finanziell auszunehmen".

Enthalten ist die "Kritik am Haussa-Papier: 'Über die gegenwärtige Lage und die Aufgabe der Revolutionäre'" an dem durch L. L. Cordel u.a. Gemeinsamkeiten mit October in der Behauptung eines totalen Abbruchs der Arbeiterbewegung nach 1956 und der Neuerschaffung der ML-Bewegung durch die aus sich selbst heraus revolutionären Intellektuellen kritisiert werden. Abschließend heißt es u.a.:"
Bei aller teils sehr scharfer Kritik an dem Haussa-Papier gehen wir trotzdem davon aus, daß wir mit den Genossen eine Einheit erreichen können. Wir haben jedenfalls den Wunsch dazu.

Allerdings mißfällt jedoch entschieden, daß sich hinter solch völlig unbekanntem Namen Haussa sehr bekannte, ehemals führende Genossen BEWUSST verbergen, wie z. B. der studentische Genosse, der den ehemaligen KSB/ML anleitete!".

Es erscheint auch die "Kritik an der Gruppe 'October' (1. Teil)" von Hardy Klotz, in der es auch heißt, "daß Ihr (wie auch andere Gruppen in Frankfurt wie Haussa) einige der ehemaligen Häuptlinge der KPD/ML Frankfurt, die zum opportunistischen Sumpf gehörten, einfach aufgenommen habt."

Enthalten ist auch der Artikel "Die Herausbildung des wissenschaftlichen Sozialismus", in dem eingeladen wird zu einem Treffen am 17.3.1972 im Juridikum der Universität zwecks Bildung eines örtlichen Zirkels.
Quelle: Gesellschaft für Albanisch-Chinesisch-Deutsche Freundschaft e. V., Frankfurt März 1972

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