SC-Info, Nr. 4, Frankfurt/M., 31. Mai 1969

31.05.1969:
Das "SC-Info" Nr. 4 erscheint unter den Titel "Revolution".
Inhalt u. a.:
- Streik an der Ingenieurschule
-- 1. Die Funktion des Ingenieurs in der spätkapitalistischen Gesellschaft
-- 2. Ingenieurausbildung heute
-- 3. Ursachen, Motivation und Ziele des Streiks
-- 4. Streiksituation an der Frankfurter Ingenieurschule
-- 5. Perspektiven
- Brief eines Berufsschullehrers (Frankfurt) an die Lehrherren seiner Schüler - Mitte Mai 1969
- Karl-Heinz Neumann: Antiautoritäre Erziehung
- DGB-Saalschutz gegen Sozialisten
- Projektgruppe Betriebe (PGB)

Berichtet wird u. a. über die "Funktion des Ingenieurs in der spätkapitalistischen Gesellschaft". Dazu heißt es: "Der Ingenieur in der heutigen Gesellschaft wird geprägt vom bewusst unpolitisch gehaltenen, ökonomisch orientierten Ausbildungsgang, dessen einziges Ziel es ist, ihn zu befähigen, bekannte Regeln in technisch produktive Lösungen umzusetzen. Der Verwertungsprozess des Kapitals, das angewiesen ist auf den technischen Fortschritt als entscheidenden Akkumulationsfaktor, erfordert Fachspezialisten mit kurzfristig nutzbarem Wissen. Deshalb werden an den Ingenieurschulen Ingenieure herangezüchtet, die im Großen und Ganzen wissenschaftliche Erkenntnisse in die betriebliche Praxis umsetzen sollen, ohne die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die betriebliche Praxis auf ihren gesellschaftlichen Sinn und Zweck zu prüfen. Die alleinige Entscheidungsgewalt in den Betrieben wird durch die Betriebshierarchie abgesichert, die die Ingenieure genau wie die Arbeiter zu Befehlsempfängern degradiert, sie also von Entscheidungsprozessen fernhält und damit den Bedingungen der Ausbeuter ausliefert. Die proletarische Stellung des Ingenieurs soll verschleiert werden durch das Aufbauschen einer mittleren Führungsschicht, die dem Ingenieur einreden will, dass sie partielle Entscheidungsbefugnisse im Betrieb hätten". (S. 2) Berichtet wird weiter über "antiautoritäre Erziehung", über einen Disput mit der DGB-Bürokratie in Frankfurt/M. und eine handfeste Auseinandersetzung am 30. April und 1. Mai. Das seien "neuerliche Versuche der Gewerkschaftsbürokraten, den Reaktionären des Kapitals vollends in den Arsch zu kriechen". (S. 10). Berichtet wird noch von der "Projektgruppe Betrieb" und erste Ansätze der praktischen Arbeit, so bei den "Cassella-Farbwerken AG" in Fechenheim. U. a. wurde ein Flugblatt zu den Jugendvertreterwahlen verteilt.
Q: SC-Info, Nr. 4, Frankfurt/M., 31. Mai 1969.

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