SC-Info, Nr. 11, Frankfurt/M., o. J. (10. September 1969)

10.09.1969:
Vermutlich um den 10.9. herum erscheint das "SC-Info" Nr. 11.
Inhalt u. a.:
- Helmut Schauer: Wie und wofür kämpft der DGB in der Berufsausbildung?
-- 1. Das Programm der Gewerkschaften zur Reform der Berufsausbildung beruht auf der Verschleierung der kapitalistischen Gesellschaft durch eine autoritäre Ideologie der Volksgemeinschaft
-- 2. Die Gewerkschaften vertreten nicht die Klasseninteressen der Lehrlinge und Jungarbeiter. Ihre Reformvorschläge zur Berufsausbildung sollen nur eine rationellere und funktionsgerechtere Zurichtung der Ware Arbeitskraft möglich machen
-- 3. Die von den Gewerkschaften vorgeschlagenen Reformen der Berufsausbildung dienen den Bedürfnissen der technisch und organisatorisch fortgeschrittensten Teile der kapitalistischen Industrie und Verwaltung
-- 4. Die Gewerkschaften wollen die Berufsausbildung wie bisher autoritär organisieren und die Lehrlinge zu willigen Agenten der Kapitalverwertung machen
- Projektbereich Infrastrukturplanung und Sozialpolitik im SC Frankfurt/M.
- Stadtteilbasisgruppe Seckbach: Bericht der Stadtteilbasisgruppe Seckbach/Frankfurt
- Wichtige Prozesstermine
- Wissenschaft und Produktion (aus: Technologie Korrespondenz)
- Technische Intelligenz und Klassenkampf
- Nicht wählen: Streiken wie die Hoesch-Arbeiter: Hoesch Arbeiter kommen weiter
- Aufklärungsarbeit unter den in Deutschland stationierten GIs leisten! Ein kritischer Bericht über zwei Aktionen im August
- Zum Tod von Ho Tschi Minh: An das Zentralkomitee der Lao-Dong Arbeiterpartei der Demokratischen Republik Vietnams. Beileidstelegramm der SDS

Berichtet wird u. a. in einem längeren Artikel über den DGB und seine Thesen zu "Reformen der Berufsausbildung" (S. 3ff.). Berichtet wird weiter über eine Streikbewegung im italienischen Turin. Dazu meint man: "Die Ansätze des außerbetrieblichen Kampfes der Turiner Arbeiter haben die Funktion in der Mobilisierung und in der antikapitalistischen Politisierung der betrieblichen Auseinandersetzung". (S. 9). Dazu soll eine Veranstaltung am 15.9. in Frankfurt/M. stattfinden. Thema u. a.: "Die Zusammensetzung der Arbeitskräfte bei den Fiat-Werken in Turin", "Formen und Arten des sozialrevolutionären Kampfes in Turin und Italien". Zu: "Nicht wählen-Streiken wie die Hoesch-Arbeiter: Hoesch-Arbeiter kommen weiter!", heißt es u. a.: "Die unterschiedlichen Fronten der aktuellen Auseinandersetzungen erfordern unterschiedliche Taktiken des Kampfes. Einige Genossen lassen sich durch diese unterschiedlichen Kampfformen, die teilweise noch in der Vorbereitungsphase liegen, irritieren. Einige Genossen wiederum irritieren die anderen, indem sie eine Kampfform (z. B. die Arbeit mit den Staffelberger Genossen) als die ausschließliche Form und zugleich den einzigen Inhalt des antikapitalistischen Kampfes ausgeben. Was sich deshalb für das formale Verständnis als eine Fraktionsauseinandersetzung in und zwischen den sozialistischen Gruppen darstellt, ist der Versuch- teilweise vielleicht auch die Unfähigkeit-, die verschiedenen Taktiken des Kampfes mit und über eine einheitliche Strategie des revolutionären antikapitalistischen Kampfes in Westdeutschland zu vermitteln".
Q: SC-Info, Nr. 11, Frankfurt/M., o. J. (10. September 1969).

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