ML-Zirkel Neu Isenburg:
Analyse der Spaltung des KABD 1976

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 27.11.2013

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Die hier dokumentierte Broschüre des ML-Zirkels Neu-Isenburg ist eine der detailliertesten Darstellungen der Spaltung des Kommunistischen Arbeiterbundes Deutschlands (KABD) im Frühjahr 1976.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Oktober 1975:
Die ZL des KABD gibt das Papier "Verteidigt die politisch-ideologischen Grundlagen des KABD" heraus.

In diesem Papier nimmt die ZL zu ihren Fehlern Stellung:"
Wie die Teilnehmer der erweiterten Plenumssitzung feststellten, liegt eine wesentliche Ursache im ungenügenden Verständnis vom Parteiaufbau. … Im Zuge unserer verstärkten Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, wurde die Auseinandersetzung um unsere ideologisch politische Linie und ihre Weiterentwicklung vernachlässigt." Für diese "Entwicklung in der Organisation trägt die Zentrale Leitung die Hauptverantwortung".
So soll die ZL
- die ideologisch-politische Linie des KABD vernachlässigt haben,
- die wirtschaftliche Entwicklung nicht genügend verfolgt haben,
- die systematische Erziehung der Mitglieder vernachlässigt haben,
- Kritik und Selbstkritik vernachlässigt haben.
Sie hätte sich nicht "auf die Mitlieder und deren politische Erfahrungen aufgrund des täglichen Kampfes der Arbeiterklasse gestützt". Die Organisation habe sie "nicht politisch geführt, sondern verwaltet".

In diesem Aufruf gibt die Zentrale Leitung, laut KAB (RW), den Mitgliedern des KABD und seiner Massenorganisationen bekannt, daß sie in ihrer Arbeit wesentliche Fehler gemacht hat. Sie bestehen u.a. in der mangelnden Führung der Organisation, der ungenügenden Aneignung der politisch-ideologischen Linie des KABD, der Vernachlässigung der Erziehung der Mitglieder, der mangelhaften Tendenz, den demokratischen Zentralismus entwickelt zu haben.

Laut MLPD (2) enthielt der Aufruf "auch schwere Fehler":
- die ideologische Front wurde einseitig zur Hauptfront erklärt,
- so wurde dialektische Einheit von Verteidigung der Linie und Umsetzung der Linie auseinandergerissen,
- das entspräche einer Trennung von Theorie und Praxis,
- die Ursachen des Liquidatorentums, die kleinbürgerliche Denkweise sollen nicht aufgedeckt worden sein,
- die inneren Ursachen für die Entwicklung der Organisation, die "in der Zentralen Leitung selbst zu suchen waren" wurden nicht aufgedeckt.
Quellen: KABD-ZL: Verteidigt die ideologisch-politischen Grundlagen des KABD, o.O. Okt. 1975; MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1.Halbband, Düsseldorf 1986, S. 198;KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf. Dokumente und Materialien zum Kampf zweier Linien im KABD und zur fraktionistischen Tätigkeit der Rechten Liquidatoren. 17 Dokumente der ZKK, Frankfurt 1976, S. 8;ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 50

25.12.1975:
Es beginnt eine viertägige Klausurtagung (Winterplenum) der ZL des KABD. 21 "Thesen zum weiteren Parteiaufbau" werden verabschiedet.

Die "Thesen zum weiteren Parteiaufbau" haben folgenden Wortlaut:"
1) Die revolutionäre Partei kann nur im Kampf gegen den modernen Revisionismus aufgebaut werden.
2) Um zur echten Vorhut zu werden, müssen die fortschrittlichsten Arbeiter gewonnen werden.
3) In der gegenwärtigen Phase hat die Theorie überragende Bedeutung.
4) Wir brauchen einen neuen Typ von Arbeitermitgliedern.
5) Der Kampf zweier Linien ist das Entwicklungsgesetz der Organisation.
6) Ein grundlegendes Prinzip des marxistischen Arbeitsstils ist die Verbindung von Theorie und Praxis.
7) In der dialektischen Einheit von Agitation und Propaganda bildet in der Phase des Parteiaufbaus im allgemeinen die Propaganda die Hauptseite.
8) Die Entwicklung einer betrieblichen Kampftaktik heißt heute, vor allem mit unserer revolutionären Weltanschauung in Betrieb und Gewerkschaft auf die fortschrittlichsten Kollegen einzuwirken.
9) Kommunistische Betriebszellen erziehen ihre Mitglieder im M. L., behandeln alle Parteifragen und setzen in ihrer praktischen Arbeit die ideologisch-politische Linie der Organisation um.
10) Massenlinie heißt für einen Kommunisten, durch offensives und mutiges Eintreten für seine Weltanschauung, durch kameradschaftliche Auseinandersetzung mit seinen Kollegen und aktives Vertreten der Interessen seiner Klasse Vertrauen und Anerkennung zu gewinnen.
11) Die Kampfkraft des KABD hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Kader, vor allem die leitenden, den Marxismus beherrschen und anwenden können. So kann eine kleine Organisation tief in die Bewegung eingreifen, wenn sie es versteht, die drängenden Fragen aufzugreifen und prinzipiell zu klären und die Erfahrungen des Klassenkampfes zu verallgemeinern.
12) Durch prinzipielle Auseinandersetzung mit allem opportunistischen Strömungen wird der KABD einen wichtigen Beitrag für die Einheit aller wahren Marxisten-Leninisten leisten!
13) Zur politischen Führung der Organisation ist ein starkes bolschewistisches Zentrum notwendig, in dem die besten Genossen des KABD zusammengeschlossen sind.
14) Die Heranbildung von erfahrenen und einflußreichen Parteiführern ist eine langwierige, schwere Sache. Die fähigsten Genossen müssen zu Berufsrevolutionären werden, um ihren Führungsaufgaben mit einer höheren Qualität nachkommen zu können.
15) Der kleinbürgerliche Einfluß ist die höchste Gefahr in der marx.-lenin. Bewegung.
16) Dem Liquidatorentum kleinbürgerlicher Elemente muß entschieden entgegengetreten werden.
17) Der KABD muß die Überreste des Zirkelwesens und die Handwerkelei restlos überwinden, um sich zu einer echten Vorhut weiterentwickeln zu können.
18) Alle Ebenen des KABD, vor allem die zentrale Ebene, Abteilung, Redaktion und Apparat müssen für die Aufgaben des Parteiaufbaus ausgerichtet werden.
19) Der RJVD ist das Hauptreservoir des Parteiaufbaus.
20) Kräfte aus den Zwischenschichten können für den Parteiaufbau Unterstützung leisten, wenn sie die Hegemonie des Proletariats anerkennen und sich den Aufgaben des Parteiaufbaus unterordnen.
21) Haupthebel für die Ausrichtung des KABD und den weiteren Parteiaufbau ist das Zentralorgan, die ROTE FAHNE, unter Führung der Zentralen Leitung und Mitarbeit von Arbeiterkorrespondenten und Unterstützung durch Kollektive!"

Die "Thesen" waren, laut MLZ Neu Isenburg, ein Entwurf der ZL, der am 24.1.76 noch einmal diskutiert und beschlossen werden sollte, um dann am 31.1. und 1.2.76 einer Funktionärskonferenz vorgelegt zu werden. Die ZKK in Gestalt von W. Dickhut meldete am 19.1. Bedenken an: "Überprüft alle die von mir angeschnittenen Fragen und handelt nach der Auffassung Yan Feng: 'Lernt die dialektische Auffassung der Einheit der Gegensätze beherrschen.'".

Laut KAB(RW) wird auf dieser Klausurtagung gemeinsam ein Plan entwickelt, der die Einheit der Organisation auf einer höheren Ebene bis zum 3. ZDT herstellen sollte. Diese 'Thesen', die wesentlich mit von Günther Jacob entwickelt worden waren, stellten den Versuch dar, die Diskussion für die Vereinheitlichung des KABD voranzutreiben. Sie verursachten im KABD Spaltungen und heftige Differenzen.

In den Prozeß der Diskussion werden, laut KAB Saar, weder die Mitglieder des KABD noch die seiner Massenorganisationen einbezogen.

Laut MLPD (2) nutzt "der Karrierist Günther Jacob" die allgemeine Ideen- und Ratlosigkeit in der Organisation aus, "um sich als strahlenden Held herauszustellen, der als einziger wußte, wie der Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen war".
"Günther Jacobs 'Neuorientierung' war aber nichts anderes als ein Angriff auf die ideologisch-politische Linie des KABD und der Versuch, eine linksopportunistische Linie mit rechten Fehlern durchzusetzen. G. Jacob soll "die Politik des agitatorischen Sturms" verworfen haben und "statt dessen die Propaganda einseitig in den Vordergrund" gestellt haben. Desweiteren "faßte die Zentrale Leitung folgende Punkte zusammen:
1. Im KABD herrsche die Theorie von' den Kollegen'. Es wird nicht unterschieden zwischen fortschrittlichen Arbeitern, der mittleren Gruppe und rückständigen Arbeitern. Die Aktivitäten sind ausgerichtet auf die mittlere Gruppe, was falsch ist. …
2. Die Theorie von 'den Kollegen' führte dazu, daß Genossen aufgenommen wurden, die sich über die Konsequenzen aus der Mitgliedschaft in einer kommunistischen Organisation gar nicht vollkommen im klaren sind. … 3. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind umfassend und betreffen alle Arbeitsgebiete. Es handelt sich um die Frage der revolutionären Haltung und der Konzentrierung auf den Parteiaufbau entsprechend unseren Kräften. In der ganzen Organisation muß eine Neuorientierung erfolgen, die hauptsächlich über die ROTE FAHNE und die Landesleitungen bzw. Landesaufbaugruppen angeleitet wird und bis zum 3. Zentralen Delegiertentag abgeschlossen sein muß. …
4. Der agitatorische Sturm war nicht richtig. … Er mußte scheitern an der herrschenden Handwerkelei. Die Agitation stand im Vordergrund mit der Illusion, daß wir in der Lage wären, Kämpfe zu führen. In Etappe des Parteiaufbaus als Bund muß die Propaganda im Vordergrund stehen mit dem Ziel der Gewinnung der fortgeschrittensten Arbeiter für die Organisation der Revolutionäre." Diese Linie der Klausurtagung habe "ihren Niederschlag" in den sogenannten 'Thesen zum weiteren Parteiaufbau' gefunden. Für die MLPD (2) bedeuteten sie "eine Revision des Marxismus-Leninismus und waren im wesentlichen durch drei grundsätzliche Fehler gekennzeichnet:
1. Ablehnung der Massenlinie. …
2. Trennung des Parteiaufbaus vom Kampf der Arbeiterklasse. …
3. Zerstörung der dialektischen Einheit von Agitation und Propaganda."

Nach einem Bericht auf der Tagung hat der KABD 268 Mitglieder, 43 Ortsgruppen (davon 16 Stützpunkte), 55 Zellen, 2 Landesverbände, 4 Landesaufbaugruppen. Auflage der 'Roten Fahne': 7 200, des 'Rebell': 6 500, des 'Revolutionären Weges' (RW): 9 000 (1 - 2 Jahre Verkaufszeit).

Ein Mitglied der 'Rote Fahne' (RF) Redaktion des KABD kritisiert am Zentralorgan (ZO - vgl. Dez. 1975, März 1976) die Entwicklung der Verselbständigungstendenzen. Diese seien nur durch "das Strohfeuer der Klausurtagung unterbrochen" gewesen. "Auf der Klausurtagung gab es auch einen formal positiven Beschluß. Es wurde festgelegt, daß jedes Leitungsmitglied alle zwei Monate einen grundsätzlichen Artikel schreibt." Aber auch das sei nicht eingehalten worden.
Q: KABD-RF-Red-1 Mitglied: Das Zentralorgan und Zentrale Leitung, o.O. Feb. 1978; KAB(RW): Arbeitshefte Nr. 1, Frankfurt 1977, S. 36;MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1.Halbband, Düsseldorf 1986, S. 200ff;ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 50f;Arbeiterzeitung Nr. 1, Völklingen Juni 1976, S. 6

KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf. Dokumente und Materialien zum Kampf zweier Linien im KABD und zur fraktionistischen Tätigkeit der rechten Liquidatoren. 17 Dokumente der ZKK, Frankfurt 1976, S. 9ff

19.01.1976:
Die ZKK des KABD gelangt, laut MLZ Neu Isenburg, zwischen heute und dem 24.1.1976 zu der Auffassung, daß die "Thesen zum Parteiaufbau" (beschlossen auf der Klausurtagung der ZL vom 25.12.1975) "dem Marxismus-Leninismus widersprechen".
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 55

24.01.1976:
Es beginnt ein zweitägiges Plenum der Zentralen Leitung (ZL) des KABD. Die Zentrale Kontrollkommission (ZKK) brandmarkte, laut MLPD (2), "die Linie der Klausurtagung als linksopportunistisch mit rechten Fehlern und erteilte dem Sekretariat eine Verwarnung wegen Behinderung der Kontrolltätigkeit. Es begann ein Kampf von bisher nicht dagewesener Schärfe. Erstes Ergebnis war eine Spaltung der Zentralen Leitung. … Zu den hartnäckigen Verfechtern der Linie der Klausurtagung gehörte auch Günther Jacob."
Laut MLPD (2) gab es "für die Zentrale Kontrollkommission nur eine Lösung zur Vermeidung eines Untersuchungsverfahrens gegen die Zentrale Leitung; die Einbeziehung der Mitglieder aller drei Organisationen in den Verlauf der Untersuchung gegen die falsche Linie der Zentralen Leitung durch Entfaltung einer Kritik-Selbstkritik-Bewegung zuerst im KABD und später auch in den beiden Jugendorganisationen".

Laut MLZ Neu Isenburg kritisiert die ZKK auch die "Absetzung des 'Agitatorischen Sturms' durch die ZL" und stellt u.a. fest:"
Wer sich beim Parteiaufbau auf die Aneignung der Theorie beschränkt, wird einseitig, trennt die Theorie von der Praxis … Hauptseite Theorie öffnet dem intellektualistischen Führungsanspruch Tür und Tor."
Quintessenz der Vorwürfe der ZKK: Die ZL würde die Beschlüsse des 2. ZDT des KABD liquidieren.
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 53f; MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1.Halbband, Düsseldorf 1986, S. 211f

31.01.1976:
Die ZKK des KABD erteilt allen Mitgliedern der ZL, laut MLZ Neu Isenburg, eine Verwarnung.
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 61

Februar 1976:
Die ZKK des KABD schlägt, laut MLZ Neu Isenburg, eine provisorische Untersuchung zum Kampf zweier Linien in der ZL aus der Sicht der ZKK vor. Die ZKK formuliert u.a.:"
Die Linie der Klausurtagung, die Angriffe gegen die Linie des KABD werden in kürzester Zeit über unsere Organisation und über Konferenzen in die Mitgliedschaft gegeben, die Verbandsleitung des RJVD wird danach ausgerichtet. … Am Kampf gegen Liquidatorentum und Liberalismus beteiligt sich die ZL nur formal, das Sekretariat hielt sogar den ZKK-Aufruf zurück. Trotz grundsätzlicher Kritik der ZKK wird in der ZL bis jetzt keine prinzipielle Auseinandersetzung geführt, sondern ein Schwebezustand aufrecht erhalten, der die Fortsetzung des Angriffs auf unsere Linie ermöglicht."
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 60

02.02.1976:
Brief Willi Dickhuts an das Sekretariat der ZL des KABD. Dickhut bringt darin, laut MLZ Neu Isenburg, bezüglich der Beschlüße der ZL (vgl. 25.12.1975) zum Ausdruck, daß die "21 Thesen keinen linksopportunistischen Sumpf" mehr bedeuten, sondern daß sie nur "Fehler enthalten" und "gegenwärtig nicht unbedingt erforderlich" sind.
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 58

März 1976:
Auf dem Plenum der ZL des KABD Ende März wird, laut KAB(RW), die "Resolution der Zentralen Leitung des KABD" verabschiedet:"
Die Zentrale Leitung verurteilt die von ihr geführten "Angriffe auf die politisch-ideologische Linie, die auf der Klausurtagung im Dezember 1975 ihren Ausgangspunkt hatten und im folgenden fortgesetzt wurden. Diese Angriffe kommen insbesondere zum Ausdruck in:
- Der Loslösung des Parteiaufbaus vom Kampf der Arbeiterklasse
- Der Zerreißung der dialektischen Einheit von Agitation und Propaganda
- und der Verletzung des Prinzips der Massenlinie.
Sie verurteilt den Versuch, rechte Fehler durch eine linksopportunistische Linie zu bekämpfen. Die Zentrale Leitung bekräftigt ihren Beschluß des Februar-Plenums, den Aufruf der ZKK gegen Liberalismus und Liquidatorentum in vollem Umfang zu unterstützen. Dies bedeutet, sowohl in der Zentralen Leitung diesen Kampf aktiv aufzunehmen, als auch die Organisation zum entschiedenen Kampf gegen jeden Rückzug aus der Kleinarbeit zu mobilisieren. Eine wesentliche Ursache für den Verlauf der Klausurtagung ist das Ausweichen vor der korrekten Analyse der Leitungstätigkeit. Sie wird jetzt zu einer vordringlichen Aufgabe."

Die "Resolution" wird auch im internen Organ des KABD 'Lernen und Kämpfen' (vgl. Apr. 1976) abgedruckt.
Laut MLZ Neu Isenburg übt ein erheblicher Teil der ZL-Mitglieder Selbstkritik für die "21 Thesen" und den "Entwurf des Arbeitsplans" (vgl. 25.12.1975).
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 7; ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 63f;Lernen und kämpfen Nr. 4, o.O. Apr. 1976

09.03.1976:
Laut KABD Frankfurt erscheint im KABD eine "Stellungnahme der ZKK zu den grundsätzlichen Fehlern der zentralen Leitung" (ZL). Die ZKK wirft der ZL in einer Reihe von wichtigen Fragen u.a. "rechtsopportunistische Fehler" vor. So in der Frage des "agitatorischen Sturms", der Vernachlässigung der Agitation bei den Streiks in der Tarifrunde, der Nichtbeteiligung an den Tageskämpfen u.v.a.m.. Linksopportunistische Fehler würde die ZL vor allem in der "Zerreißung der dialektischen Einheit von Agitation und Propaganda" begehen.

Die Mitglieder des KABD werden, laut MLZ Neu Isenburg, mit dieser ZKK-Stellungnahme erstmalig offiziell über den Kampf zweier Linien in der Organisation informiert.

Laut MLPD (2) hat Rundbrief für den KABD, die KSG und den RJVD die Aufgabe, "die Mitglieder über den Kampf zweier Linien in der Zentralen Leitung" zu informieren.
Q: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1.Halbband, Düsseldorf 1986, S. 213; ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 61;KABD Frankfurt: Dokumente Nr. 1, Frankfurt 1976, S. 8ff

19.03.1976:
Das ZL-Mitglied des KABD, Günter Jacob, stellt, laut MLZ Neu Isenburg, in einem Brief u.a. fest:"
Der ZKK-Aufruf stellt nicht die gesamte Situation im KABD in Rechnung, er analysiert nicht grundsätzlich."
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 63f

10.04.1976:
Die ZKK des KABD verabschiedet den Text "Der Kampf zweier Linien in der zentralen Leitung des KABD Aufruf der ZKK zur Kritik-Selbstkritik-Bewegung im KABD". Inhalt: Die Klausurtagung der ZL (vgl. 25.12.1975):"
Ende des Jahres 1975 fand eine Klausurtagung der ZL statt, auf der eine ideologisch-politische Linie erarbeitet wurde, die in LuK-Artikeln, Referaten und in einem Thesenentwurf, sowie in der Roten Fahne ihren Niederschlag fand. Diese Linie bedeutet Angriffe auf die ideologisch-politische Linie des KABD und ihre Umgestaltung in falsche Richtung, wobei Prinzipien des Marxismus-Leninismus aufgegeben wurden."

In diesem "Aufruf der ZKK" werden die "Thesen der Klausurtagung" vehement kritisiert. U.a. stellt die ZKK fest, daß es sich hierbei "objektiv (um) eine linksopportunistische Abweichung vom Marxismus-Leninismus und von den Mao Tsetungideen" handeln würde und fordert von der ZL eine "selbstkritische Stellungnahme zu den grundsätzlichen Fehlern, die auf der Klausurtagung ihren Ausgang nahmen".

Die "ultralinken Fehler" der ZL sollen, laut dieser, bestehen in:
- Ablehnung der Massenlinie,
- Trennung des Parteiaufbaus vom Kampf der Arbeiterklasse,
- Zerstörung der dialektischen Einheit von Agitation und Propaganda.

"Die ZKK erwartet von der ZL als ganzes, daß sie endlich die längst fällige Analyse über die Leitungstätigkeit und- fähigkeit seit dem II. ZDT erstellt. Diese Analyse muß die Grundlage für den Rechenschaftsbericht der ZL sein."
Q: KABD Frankfurt: Dokumente Nr. 1, Frankfurt 1976, S. 3ff; KABD-ZKK: Der Kampf zweier Linien in der zentralen Leitung des KABD Aufruf der ZKK zur Kritik-Selbstkritik-Bewegung im KABD, o.O. 10.4.1976;ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 76;KABD: Rechenschaftsbericht der Zentralen Leitung des KABD für den 3. ZDT (Entwurf), o.O. 1976, S. 55;MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1. Halbband, Düsseldorf 1986, S. 213ff

11.04.1976:
Gegen Günter Jacob, ZL-Mitglied des KABD, wird ein Untersuchungsverfahren der ZKK eingeleitet wodurch er bis zum 16., laut MLZ Neu Isenburg, von der ZKK aller seiner Funktionen enthoben wird.
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 76; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 5f;MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1. Halbband, Düsseldorf 1986, S. 213ff;KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 1, o.O. 10.5.1976

15.04.1976:
Rundbrief der ZL des KABD. Die ihrer Überzeugung treu gebliebenen Vertreter der "21 Thesen" werden vor dem "organisatorischen Treiben der Liquidatoren" gewarnt. Der Rundbrief hat zum Inhalt: "Offensiv und organisiert das Liquidatorentum liquidieren."
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 80

21.04.1976:
Im KABD erscheint eine "Mitteilung der ZKK an alle Leitungen zur Information der Mitglieder - Aufruf zur Kritik-Selbstkritik-Bewegung".

Dieser Aufruf wird als Fortsetzung des Aufrufs "Kampf gegen Liberalismus und Liquidatorentum" bezeichnet. Die ZKK des KABD gibt auch bekannt, daß gegen das ZL-Mitglied und Jugendbeauftragten G. Jacob ein Untersuchungsverfahren eingeleitet wurde. Laut KAB Saar hatte Jacob die Stellungnahme des KABD zu KSG und RJVD erarbeitet und auf eine selbstkritische Untersuchung des KABD gedrängt. Der Landesinstrukteur Saar protestiert in einem Brief an die ZL gegen die Absetzung von Jacob.
Q: KABD-ZKK: Mitteilung, o.O. 21.4.1976; Arbeiterzeitung Nr. 1, Völklingen Juni 1976, S. 8;KABD Frankfurt: Dokumente Nr. 1, Frankfurt 1976, S. 1;ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 77

26.04.1976:
Die Ortsgruppe Frankfurt des KABD rügt das Vorgehen der ZKK. Sie formuliert in einem Schreiben u.a.: "… drängt sich uns der Verdacht auf, daß hier von Euch bewußt (ZL oder ZKK) das Wesen des demokratischen Zentralismus und der Aussage, daß sich der Parteiaufbau von unten nach oben vollziehe, etwas verbogen wird, durch die Nichtunterrichtung unserer Ortsgruppe, ja des gesamten KABD in Hessen."
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 82

10.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 1 (vgl. 11.5.1976). Sie ist an alle Leitungen des KABD, RJVD und der KSG gerichtet. Sie ist die erste von 40 Mitteilungen, die bis zum 29.7.1976 an alle Zellen und Grundeinheiten von KABD, KSG und RJVD ergehen und en vermerk 'Zum Verlesen' tragen. In den 'ZKK-Mitteilungen' werden auch Resolutionen aus allen Ortsgruppen der drei Organisationen des KABD abgedruckt. Sie enthalten ausschließlich eine Verurteilung der 'Liquidatoren' und eine Unterstützung des Vorgehens der ZKK des KABD. Insgesamt treffen, laut MLPD (2), "120 Resolutionen bei der Zentralen Kontrollkommission ein. Sie waren eine einzige Anklage gegen den Verräter Günther Jacob und kennzeichneten eine breite und tiefgehende Bewegung der Verurteilung der linksopportunistischen Linie".

Die ZKK formuliert in dieser Nr. 1:"
Seid wachsam gegen Liquidatorentum in den Reihen unserer Organisation … Was sich jetzt abspielt, ist der bisher gefährlichste Angriff nicht nur auf unsere korrekte Linie, sondern auch auf unsere Organisation. Teilt der ZKK sofort alle Bestrebungen mit, die unsere drei Organisationen schädigen". Gewarnt wird auch, daß "inzwischen … einzelne Mitglieder der VL Angriffe auf die ZKK" führen.

In der 'ZKK-Mitteilung', die als vertraulich kursiert, wird auch bekanntgegeben, daß ein Untersuchungsverfahren (am 11.4. eingeleitet) gegen das ZL-Mitglied und Jugendbeauftragten Gü. Jacob eingeleitet worden ist. Gü. Jacob wird später vor allem mit dem KAB(RW) bekannt. Heftigst wird er desweiteren von W. Dickhut im RW 15 ("Kampf dem Liquidatorentum") bekämpft.
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 5f; ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 85ff;MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, II.Teil, 1.Halbband, Düsseldorf 1986, S. 221 und S.228ff;KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 1, o.O. 1976

11.05.1976:
Im KABD und seinen Unterorganisationen KSG und RJVD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 2 (vgl. 10.5.1976, 14.5.1976), die von den
Auseinandersetzungen um das Büro der VL des RJVD (vgl. 9.5.1976) berichtet:"
Offene Organisationsfeinde haben in diesen Tagen durch einen Handstreich versucht, die Führung im RJVD an sich zu reißen und die Organisation zu spalten. Durch eine Gangstertat haben sie das Eigentum des Verbandes an sich gerissen, indem sie heimlich gegen die Anweisung der ZKK die technischen Geräte der Verbandsleitung gestohlen haben". Die ZKK schließt eine Reihe von führenden Genossen aus den drei Organisationen aus.
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 85ff; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 6

18.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 7 (vgl. 17.5.1976, 19.5.1976). Hier versucht die ZKK, laut MLZ Neu Isenburg, u.a., die Theorie von der "lang vorbereiteten Spaltung" des KABD aufzustellen. Günther Jacob habe die Spaltung "von langer Hand vorbereitet".
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 90; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 70

19.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 8 (vgl. 18.5.1976, 20.5.1976). Die ZKK des KABD versucht in dieser Mitteilung, laut MLZ Neu Isenburg, "die ZKK und die ZL von dem Vorwurf reinzuwaschen, bezüglich des Zeltlagers 1976 des RJVD die organisatorische Selbständigkeit des Jugendverbandes mißachtet zu haben". Behauptet wird, daß die Zeltlager des RVJD 1975 von "üblen Elementen" ausgenutzt wurden "um ihre Zersetzungsarbeit in den Jugendverband hineinzutragen und die Organisation zu liquidieren". Die Zeltlager 1975 "waren Brutstätten des Liberalismus und des Liquidatorentums." 1976 werde auf Beschluß der ZL keine Zeltlager mehr durchgeführt.
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 73

ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 92; KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 8, o.O. 19.5.1976

20.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr. 9 (vgl. 19.5.1976, 21.5.1976) Nach dieser Mitteilung soll G. Jacob bereits eine fest organisierte Gruppe gebildet haben, die mit "Lügen und Fälschungen" arbeitet und auch vor Diebstahl nicht zurückschreckt. Laut MLZ Neu Isenburg verschwindet der sachliche Ton in den Auseinandersetzungen. Beschimpfungen und Hetze kennzeichnen jetzt die 'ZKK-Mitteilungen'.
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 92; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 79f;KABD-ZKK: Mitteilung, o.O. 20.5.1976

21.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 10 (vgl. 20.5.1976, 22.5.1976). Mit dieser Mitteilung will die ZKK "die Methoden der Organisationsfeinde aufzeigen, wie sie sich in das Vertrauen der Genossen einschleichen, um sie für ihre dunklen Pläne zu mißbrauchen". Sie enthält u.a. eine Stellungnahme einer RJVD-Genossin. Der Tenor der ZKK dazu ist, laut MLZ Neu Isenburg, "die Partei über alles".
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 94; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 85;KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 10, o.O. 21.5.1976

22.05.1976:
Von der ZKK des KABD wird die 'ZKK Mitteilung' Nr. 11 (vgl. 21.5.1976, 23.5.1976) herausgegeben. Inhalt: Ergebenheitsadressen an die ZKK und an die ZL des KABD von der Ortsleitung Mannheim/Ludwigshafen des RJVD, der Zentralen Leitung der KSG, OL der KSG Tübingen, OG Schweinfurt des RJVD, OL Hannover des RJVD, KABD Mannheim/Ludwigshafen.
Tenor: Verurteilung der sog. Liquidatoren.
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 88f; KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 11, o.O. 22.5.1976;ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 95f

23.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 12 (vgl. 22.5.1976, 24.5.1976).

Die 'liquidatorische' Linie wird verurteilt von LAG RJVD Niedersachsen, RJVD Jugendzelle Hannover, OL Stuttgart des KABD, RJVD OG Mannheim/Ludwigshafen, OL RJVD Würzburg, RJVD OG Neustadt/Coburg, KABD OG Reutlingen, KABD Zelle Kühler-Behr Stuttgart.
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 88f; ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 95f;KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 12, o.O. 23.5.1976

24.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr. 13 (vgl. 23.5.1976, 24.5.1976).

Die ZKK korrigiert ihre Mitteilung Nr. 6, nach der die OG Frankfurt der KSG ihren Austritt erklärte. Die ZKK gibt nun bekannt, daß nur 27 Mitglieder ihren Austritt erklärt haben. Ein Teil der Anwesenden, so die ZKK, sprach sich gegen den Austritt aus.
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 100f; KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 13, o.O. 24.5.1976;ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 95f

25.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 14 (vgl. 24.5.1976, 26.5.1976).
Danach verurteilen die OG Ludwigsburg RJVD Zelle Beru, KSG GE Deutsch Berlin, KSG OG Erlangen/Nürnberg, erweiterte LL-Sitzung des KABD NRW, OG Herford des KABD, OL Karlsruhe von KABD, RJVD und KSG, KABD-Zelle 1 Hannover, KABD OG Waiblingen, KSG OG Nürtingen, RJVD OG Winnenden das Liquidatorentum. Der ZKK wird für ihr "schnelles und entschlossenes Eingreifen gegen die verbrecherischen, fraktionistischen Elemente" gedankt. Interessanterweise werden, wie z.B. in den Stellungnahmen aus NRW, immer wieder Vergleiche mit dem ZB der KPD/ML-ZB gezogen, das ebenfalls den "Weg der Spaltung und des Zerfalls" gegangen sei.
Q: KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 104ff; ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 95f;KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 14, o.O. 25.5.1976

26.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 15 (vgl. 25.5.1976, 27.5.1976).
Die ZKK des KABD versucht, laut MLZ Neu Isenburg, "die Geschichte vom Karrieristen Gü. und seines von langer Hand vorbereiteten Liquidatorentums" zu beweisen. Günther Jacob wird unterstellt, daß er seine Karriere im KABD zielstrebig aufgebaut und die "Usurpierung der Führung im KABD … von langer Hand vorbereitet" habe.
Q: KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 15, o.O. 26.5.1976; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 111f;ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu Isenburg März 1977, S. 97

27.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr. 16 (vgl. 26.5.1976, 29.5.1976). Die ZKK des KABD druckt weitere Ergebenheitsadressen ab: RJVD Bielefeld, KABD OL und RJVD OL Ludwigsburg, KABD OG Ulm, KSG OL Stuttgart, KSG OG Ulm, KABD und RJVD OG Erlangen, KSG Tübingen, KABD Zelle Madsack Hannover.
Q: ML-Zirkel Neu Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD - 1976, Neu-Isenburg März 1977, S. 98; KAB(RW): Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf, Frankfurt 1976, S. 128ff;KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 16, o.O. 27.5.1976

März 1977:
Vom ML-Zirkel Neu Isenburg wird eine "Analyse der Spaltung des KABD 1976" vorgelegt. Die Genossen gehörten nicht dem KABD und seinen Organisationen an, sondern sympathisierten mit ihnen, insbesondere mit der damaligen OG Frankfurt des KABD (heute KAB/RW).

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Vorwort";
- "1. Kurze Darstellung unserer politischen Arbeit vor der Spaltung";
- "1.1. Die Entwicklung unserer Gruppe";
- "1.2 Art der geführten Auseinandersetzung mit dem KABD vor der Spaltung";
- "2. Art der geführten Auseinandersetzung mit dem KABD seit der Spaltung";
- "3. Unsere Einschätzung der ML-Bewegung in Westdeutschland";
- "4. Analyse der Entwicklung des KABD";
- "5. Analyse der Spaltung des KABD (Wer spaltet wirklich! Die Methoden der ZKK)";
- "5.1 Vorüberlegungen";
- "5.2 Die richtige Behandlung von Widersprüchen in einer KP";
- "5.3 Die Methoden der ZKK (und z. T. ZL) des KABD";
- "6. Zusammenfassung und Konsequenzen der Analyse";
- "6.1 Die Hauptfehler im KABD";
- "6.2 Ursachen der Fehler";
- "6.3 Grundfragen der ML-Bewegung in Westdeutschland";
- "6.4 Entwickeln von Methoden zur Lösung der Widersprüche"; sowie
- ein Dokumentenanhang.

Eingegangen wird darin u.a. auf ein Papier der ZL (vgl. Okt. 1975), verschiedene Plena der ZL (vgl. 25.12.1975, 24.1.1976, März 1976), ein ZL-Rundschreiben (vgl. 15.4.1976), verschiedene Papiere der ZKK (vgl. 19.1.1976, 31.1.1976, Feb. 1976, 9.3.1976, 10.4.1976, 21.4.1976), eine Reihe von Mitteilungen der ZKK (vgl. 10.5.1976, 11.5.1976, 18.-27.5.1976), auf Willi Dickhut (vgl. 2.2.1976), Günther Jacob (vgl. 19.3.1976, 11.4.1976) und den KABD Frankfurt (vgl. 26.4.1977).
Q: ML-Zirkel Neu-Isenburg: Analyse der Spaltung des KABD 1976, Neu-Isenburg März 1977

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