Westdeutsches Irlandsolidaritätskomitee: Irland. Die I.R.A./Sinn Fein Nr. 1/1976 (Info, Nr. 10), Oberursel, o. J. (1976)

1976:
Das „Westdeutsche Irlandsolidaritätskomitee” gibt die Broschüre: „Irland. Die I.R.A./Sinn Fein“, 1/1976 (Info, Nr. 10) heraus.

In der Vorbemerkung wird u. a. erklärt: „Anlässlich der Veröffentlichung der Nummer 10 unseres INFOS ist es angebracht, einen Bericht zu geben über die Situation unseres Komitees und die der antiimperialistischen Bewegung in der BRD. Es ist kein Geheimnis, dass die antiimperialistische Mobilisation hierzulande längst den Charakter einer Bewegung verloren hat: weit über das Interesse an Irland hinaus; wodurch der wichtigste Teil ihrer Relevanz verloren ging.

Die antiimperialistische Kampagne, die sich um 1967 entzündete, so romantisch und bürgerlich sie auch immer gewesen sein mag, hatte wenigstens ihre realen Auswirkungen in den Zentren der Metropolen selber, wo sie massenhafte Sensibilität und das Bewusstsein internationaler Unterdrückungszusammenhänge freisetzte. Während auf der einen Seite die damals freigesetzten Potentiale eingingen in jene institutionalisierte Weltsicht, die antiimperialistische Kämpfe nur noch verwalten konnte, indem im Sinne markiger Kraftmeierei mit viel ‚Auf, Nieder und Weg mit‘ ritualisierte Formen antiimperialistischen Bekenntnisses verbreitet wurden, verfügen andererseits die davon abweichenden Gruppierungen der BRD in ihrer voluntaristischen Isolierung weder über materiell geeignete Organisationsformen noch über die revolutionäre Perspektive, um ihre Kämpfe kontinuierlich und eng mit denen der Völker in der Welt zu verbinden. Augenblicklich kommt dies am Beispiel der katastrophalen Haltung gegenüber Portugal, Angola, Spanien, Chile, Argentinien, Libanon, Irland usw. zum Ausdruck.

Um an dieser Stelle möglichen Mißverständnissen vorzubeugen: wir plädieren keineswegs für ein forsches ‚Zurück nach 1968‘. Gerade die moralistische Konstitution des damaligen antiimperialistischen Protests war aufgrund ihre Geschichtsblindheit anfällig genug für die dann folgende bereitwillige Konservierung im Sarg ML-Partei auf studentischer Basis …

Die heutige antiimperialistische Politik ist entweder zur bürokratisierten Außenpolitik verkommen, die sich an den Linien der SU oder der VR China leblos orientiert und bleibt daher auch im eigenen Land wirkungslos und bekenntnishaft starr, weil von den ML-Organisationen zwangshaft und unlauter betrieben: vom ‚Büro für internationale Angelegenheiten und internationale Beziehungen‘ (KBW). Die Blüten, die dabei an den Schreibtischen der Herren Verwalter für 's Internationale gefälscht werden, machen gewiss keine Roten Nelken, wenn man die Groteske miterlebt, wie besonders KBW und KPD etwa im Verhältnis zu Angola und Portugal die chinesische Linie mühevoll auslegen, um einen lächerlichen Slalom durch die Affäre zu ziehen …“

Heute gehe es „nicht nur um eine moralische Kritik! Viel entscheidender ist noch der oben bereits erwähnte Mangel einer konkreten Vorstellung von Weltmarkt und Weltmacht, wodurch alle Kämpfe der Internationale bis ins Verborgenste bestimmt sind. Gerade heute, wo ein Teil der internationalen Auseinandersetzungen bereits vor unserer Haustür stattfindet, können die Klassen- und Massenkämpfe im eigenen Land gar nicht ohne direkten, strategischen und intensiven Kontakt zu diesen Kämpfen und den daran beteiligten Organisationen bestimmt werden. Die revolutionäre Beziehung zu diesen Kämpfen ist demnach gewiss nicht gegründet auf den Austausch von Grußadressen, Telefonate nach Portugal oder den Transfer dortiger Handarbeitsdeckchen auf den deutschen Markt, sondern (dauerhaft und vorausschauend) durch die kategoriale revolutionstheoretische Bestimmung der Bedeutung dieser Kämpfe wie des Zusammenhangs mit unserer Situation.“

Inhalt der Ausgabe ist:
- Vorwort: Über den Aufstieg der antiimperialistischen Solidarität und ihren Niedergang zur Phrase
- Der Waffenstillstand, die Briten & die provisorische IRA
- Interview mit 2 Freiwilligen der Belfast-Brigade der IRA
- Alle Macht den Comhairli (Sowjets)
- Nordirlands Endlösung (Mike Farrell)
- Interview mit Seamus Costello, Vorsitzender der I.R.S.P.
- Die Rote Fahne über dem KZ Long Kesh
- CROSSMAGLEN - Befreites Gebiet der IRA
- Die Frauenarmee der IRA - Cuman na mBan
- Bericht von ‚Rita‘ - Freiwillige der Frauenarmee von Belfast
- Liste der gefallenen und inhaftierten Mitglieder der Frauenarmee der IRA
- Das Herrema-Kidnapping
- Brief an einen deutschen Unternehmer
- Die ökonomische Situation der Republik
- Irland - Bestandsaufnahme der I.R.S.P.
- Brief irischer Arbeiter an das Westdeutsche Irlandsolidaritätskomitee
- Co-op Ökonomie in Belfast
- Aus dem Arsenal der britischen Anti-Subversion (Counter Insurgency)
- Bericht über den Einfluss der von Briten bezahlten Sozialarbeit in Nordirland
- Ferienaufenthalte irischer Jugendlicher in der BRD
- Exkursionen westdeutscher Polizei in Nordirland
- Originaldokument über die Funktion der britischen Privatarmeen
- Anschlag gegen die Rundreise des Westdeutschen Irlandkomitees
- Imperialistische Forschungen auf dem Gebiet von Psychologie und Humangenetik
- Terror und Unterdrückung in Irland AMNESTY INTERNATIONAL über Nordirland
- „Die einfache Gewalt“ - Brief eines politischen Gefangenen in Long Kesh
- Brief eines Gefangenen an einen britischen Soldaten
- Hollywood & Girdwood - Folterzentren in Nordirland
- Zu den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen offizieller & provisorischer IRA
- Die Spaltung der I.R.S.P
- Antiimperialistische Nachrichten.

Werbung wird gemacht u. a. für:
- Zeitschrift Autonomie
- Bücher, die im Trikont-Verlag erscheinen
- Buchladen, Verlag 2000 (Frankfurt/M.)
- Neuerscheinungen zu Bücher und Schriften aus Nordirland und der BRD
- Neue Broschüre des Irlandkomitees zur „Entwicklungsgeschichte der Kämpfe in Nordirland.“
- Plakate und Kampflieder.
Q: Westdeutsches Irlandsolidaritätskomitee: Irland. Die I.R.A./Sinn Fein Nr. 1/1976 (Info, Nr. 10), Oberursel, o. J. (1976).

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