Dezember 1977:
Vom Gemeinsamen Leitungsplenum des KAB (RW) herausgegeben, erscheint die Nummer 11 des Organs: "Durch Klarheit zur Einheit". In der Vorbemerkung heißt es u. a.:
"Dieser Arbeitsplan-Vorschlag und die dazugehörigen Diskussionsbeiträge existieren nun bereits seit einem Monat und sind seitdem den Genossen des KAB(RW), den Leitungen von KSG- Ffm. und RJ(ML) sowie einem Vertreter der Sympathisantengruppe bekannt. Über die Dokumente fand eine Diskussion im Leitungsplenum des KAB(RW) sowie auf einer Vollversammlung des KAB(RW), an der auch die KSG und RJ- Vertreter teilnahmen, statt. Auf der Leitungssitzung wurde den Dokumenten in ihren Grundzügen Unterstützung gegeben. Das war auch mehrheitlich auf der Fall …. Um es vorweg zu sagen: Wie aus den Beiträgen und dem AP selbst hervorgeht, streben wir keine 'Arbeitsplandiskussion' an, die so aussieht, dass zu diesem Zweck andere Arbeiten unterbrochen werden. Obwohl eine allgemeine Aussprache notwendig ist, soll der Verlauf im wesentlichen so sein, dass die Inhalte der Dokumente bei der Diskussion laufender Arbeiten hinzugezogen wird, und die einzelnen Gedanken sich nach vorne gerichtet kritisiert und weiterentwickelt werden … Auf keinen Fall soll dieses DKZE vor Bekanntgabe dieser Pläne der Leitungen kollektiv diskutiert werden und laufende Diskussionen und Arbeiten zu diesem Zweck unterbrochen werden.
Wenn wir das DKZE trotzdem bereits veröffentlichen, dann deshalb, weil die Existenz dieses AP's bereits bekannt ist und ein Zurückhalten hieße, den Genossen die Fähigkeit zur eigenen verantwortlichen Zeiteinteilung absprechen … Dieses DKZE 11/77 knüpft an DKZE 8/77 an, indem es die damaligen MV-Ergebnisse des KAB(RW) kritisch untersucht, einzelne Thesen vertieft, auf offene Fragen und Unklarheiten eingeht und entsprechende Schlussfolgerungen zieht … Es ist daher klar, dass es sich hier nicht um eine neue Idee handelt, sondern dass vorhandene Ideen konkretisier. werden".
Die Ausgabe enthält den "Arbeitsplan", der am 10.11. 77 "vom Sekretariat des KAB (RW) als Entwurf vorgelegt" wurde.
Im Einzelnen enthält er:
"A.) ARBEITSPLAN
Diskussionsbeiträge zum Arbeitsplan
B.) Diskussionsbeiträge von Günther
Teil I
1.) Vorbemerkung über Sinn und Zweck der Aufsätze,
2.) Über die Widersprüchlichkeit der Entwicklung unserer Bewegung und über unsere Aufgaben
a.) Wissenschaftlicher Sozialismus und Utopie
b.) Die Schaffung einer Strömung als Aufgabe
c.) Der Weg von Marx zum Kommunist
d.) Sollen alle Theoretiker werden?
e.) Radikale Kritik und ihre Bedingungen
3.) Was ist 'KABD- Kritik - Und welche Rolle spielt sie?
a.) Bedingungen der KABD- Kritik
b.) Das Niveau des "Ökonomismus- Vorwurfs" und ein Überblick über einige Folgen.
c.) Ökonomismus und Politik
d.) Die 3-Seiten-Theorie, Relikt des Ökonomismus
e.) Unsere Aufgaben gegenüber der Arbeiterbewegung heute
4.) Der Umfang und der Charakter unserer politischen Tätigkeit
a.) Kritik des politischen Plans
b.)Die heutigen 'Grenzen' für jede politische Einflussnahme
c.) Einige praktische Auswirkungen unterschiedlicher Ansichten über die Bedeutung und den Charakter einer politischen Arbeit
d.) Die Notwendigkeit eines politischen 'Spielraumes' auf der Grundlage der Einheit über grundsätzliche Fragen
5.) Einschub: Nochmals zur Frage, warum wir uns weigern müssen, die Diskussion der "Internationalen Lage' in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Frage, die man heute beantworten muss
a.) Der Kampf zwischen Materialismus und Idealismus in der Debatte um die internationale Lage
b.) Die Schwächung der Kommunistischen Weltbewegung zerstörte die Grundlagen für nationale Klassenanalysen weitgehend und damit auch für eine Weltklassenanalyse
c.) Die Rückwirkung der Veränderungen im Weltmaßstab auf die marxistisch-leninistische Bewegung
d.) Verzicht auf konkrete Untersuchung führt zu idealistischer Einschätzung…. was entweder Opportunismus oder Putschismus zur Folge hat' (Mao Tsetung in: 'Gegen die Buchgläubigkeit')
e.) Die Verbreitung des Materialismus - Grundbedingung zur Lösung theoretischer Aufgaben
6.) Der Zusammenhang von ideologischer Rückständigkeit und der Fesselung unserer theoretisch-ideologischen Kräfte
a.) Probleme der AP-Erstellung und der RW-Herausgabe
b.) Die Berechtigung bestimmter Ansichten gilt nur für bestimmte Umstände
c.) Die Theorie des kleinen Kreises und die Bedeutung einer führenden Gruppe
d.) Die Übergangsrolle unserer Organisationen geht zu Ende, weil sie die theoretische Arbeit, die letzt möglich ist, behindert
e.) Die positiven Faktoren schlagen in negative um, wenn man jetzt nicht eingreift Beispiele
f.) Den Inhalt in den Mittelpunkt, oder warum der ideologische Kampf höhere Formen braucht
Teil II
1.) Vorschlag für eine Resolution über die Veränderung des Charakters unserer Organisationen die im Januar 1978 verabschiedet werden sollte
2.) Zeitplan zu diesem Vorschlag
3.) Die Vorstellungen im Einzelnen
a.) Die 'Gruppe Revolutionärer Weg'
b.) Die Marx/Engels-Gesellschaft
c.) Das Verlags- und Buchladenkollektiv
d.) Sympathisantenzirkel der Zeitschrift RW
e.) Welche Rolle kann der RW spielen?
f.) DKZE und Arbeithefte Statut-Vorschlag für die MEG
4.) Das Verhältnis zwischen dem Teil 1 und dem Teil 2 Über das Zustandekommen der Schlussfolgerungen
C.) Diskussionsbeiträge
1.) Vorschlag über die Richtung der theoretischen Arbeit wie sie von einer Gruppe im KAB(RW) und später einen Teil der Herausgeber des RW geleistet werden sollte und über die alle Genossen Klarheit haben müssen
2.) Anmerkungen zum Verlauf der KABD Kritik entsprechend, der ideologischen Methode in der die historische enthalten ist, aber ohne störende Zufälligkeiten
D.) Diskussionsbeiträge von …
Vorbemerkung (Gü)
Zur Philosophie Schulung
a.) Warum Philosophie- Schulung
b.) Inhalt der Schulung
c.) Ziel der Schulung
d.)Form der Schulung".
Im AP wird zur "theoretischen Arbeit" u. a. ausgeführt: "Unser nächstliegendes Ziel ist es, dazu beizutragen, dass sich die Keime einer Richtung oder Strömung herausbilden und entwickeln, die die von uns bisher darlegten Aufgaben wahrnimmt … und dass ein führendes Zentrum entsteht, das durch die Autorität seiner Gedanken und seine theoretische Tätigkeit so wirkt, dass alle positiven Kräfte immer besser vereinigt werden können …"
"Wenn wir heue von 'Hauptseite Theorie' reden, so bezieht sich das immer auf die Aufgaben der gesamten ML- Bewegung. Wir meinen, dass die westdeutschen Kommunisten nicht über die Theorie der westdeutschen Revolution verfügen, keine materialistische Analyse besitzen. Folglich gilt es, diesen Mangel zu beheben, die Theorie zu erarbeiten".
Daneben wird die Bedeutung der Herausbildung einer "führenden Gruppe" betont, die u. a. den "Aufbau der MEG der Zirkel, des Verlagskollektivs und der Bildung der Gruppe 'RW' durch die Vereinige Leitung" forciert vorantreiben soll. Dies ist nach einem "Zeitplan für die Umorganisierung" des KAB (RW) für Februar 1978 geplant. In diesem Monat soll auch die "Gründungsveranstaltung der MEG" stattfinden, wo der Vorstand "die Aufgaben der MEG " im Einzelnen darlegt.
Die "Gruppe RW' habe u. a. die Aufgabe, "diejenigen zusammenzuschließen, die theoretisch-ideologisch wirkliche, messbare Leistungen erbracht haben … Diese Kräfte haben die Hauptaufgabe. Den RW herauszugeben und sollten in offizielle Herausgebe und Mitarbeiter eingeteilt werden, die zusammen die 'Gruppe RW' bilden".
Die MEG in Ffm. hätte die Aufgabe:
"1. Das Studium ihrer Mitglieder in der Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus … zu organisieren.
2. Über den Rahmen der Mitglieder hinaus, Kenntnisse des wissenschaftlichen Sozialismus zu verbreiten, Veranstaltungen dazu durchzuführen oder mitzutragen, Literatur des ML zu vertreiben, gegen den wissenschaftlichen Sozialismus gerichtete Ansichten entgegenzutreten". Dazu wird auch für die MEG ein "Statuten-Vorschlag" gemacht.
Q: Durch Klarheit zur Einheit. Mitteilungen, Informationen und Beiträge zur ideologisch-politischen und organisatorischen Vereinigung von KAB (RW), RJ (ML) und KSG-Ffm., Jg. 2, Nr. 11, o. O., Dezember 1977.