Hamburg: Broschek & Co.

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 6.2.2014

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Von Broschek & Co., einem der großen Druckbetriebe Hamburgs, können hier bisher nur wenige Materialien dokumentiert werden, wir bitten um Ergänzungen.

Aktiv im Betrieb sind zunächst Anhänger des Kommunistischen Bundes (KB), der dort seinen 'Druckarbeiter' verteilt, und später dann auch des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW), der dort seine 'Informationen für die Kollegen der Graphischen Industrie' verbreitet, aus denen dann die betriebsspezifischen 'Informationen für die Kollegen von Broschek' (vgl. 19.11.1973) hervorgehen.

Berichtet wird von Broschek aber auch durch die bei Springer aktive KPD, nicht zuletzt in ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse'.

Die Belegschaft von Broschek & Co. beteiligt sich aktiv am Streik und der Demonstration während der Drucktarifrunde 1973 (vgl. 9.4.1973, 11.4.1973). Später wird über Broschek berichtet wegen der Entlassung zweier Mitglieder der Vertrauenskörperleitung und den Gewerkschaftsausschlüssen sowie der mit der Verlagerung nach Meiendorf einhergehenden Rationalisierung.

Der KBW verkauft seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) anfangs noch recht erfolgreich, das Interesse sinkt aber offenbar mit fast jeder Nummer (vgl. 26.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973, 22.11.1973, 5.12.1973).

Aktiv wird dann bei Broschek & Co. auch die Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern, die gegen die Gewerkschaftsausschlüsse angeht (vgl. Mai 1974, 10.6.1974, Aug. 1974).

Bei den Betriebsratswahlen 1975 zieht dann die oppositionelle Liste 'Argumente' der gleichnamigen Betriebsgruppe, die vermutlich vor allem dem KB verbunden war, als starke Minderheit in den Betriebsrat ein (vgl. 24.4.1975), kann auch zum vorläufigen Abschluß dieser Darstellung bei den Betriebsratswahlen 1978 wiederum fast ein Drittel der Stimmen für sich gewinnen (vgl. Apr. 1978).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Januar 1972:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 1 des zweiten Jahrgangs seines 'Druckarbeiters' (vgl. März 1972) heraus mit dem Leitartikel "Broschek: Betriebsrat auf Unternehmerseite".
Quelle: Der Druckarbeiter Nr. 1, Hamburg Jan. 1972, S. 1ff

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April 1972:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 3 seines 'Druckarbeiters' (vgl. März 1972, Juli 1972) heraus mit dem Artikel "Für Arbeiterpolitik in den Betriebsräten" zu den Betriebsratswahlen (BRW), wobei berichtet wird von Broschek.
Q: Der Druckarbeiter Nr. 3, Hamburg Apr. 1972, S. 10

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Januar 1973:
Das Regionalkomitee Wasserkante der KPD gibt - wahrscheinlich lediglich in Hamburg - einen 'Rote Fahne' Sonderdruck zur Drucktarifrunde heraus, in dem außer auf den DruPa Ortsverein Hamburg auch auf die Hamburger Druckbetriebe Springer, Auer, Broschek, Bauer, Gruner und Jahr und Repro 68 eingegangen wird.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 2, Dortmund o.J. (1973),S.16

31.01.1973:
Die KPD berichtet in der Nr. 5 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 24.1.1973, 7.2.1973) aus Hamburg aus der DruPa (Auer, Bauer, Broschek, Springer, Gruner und Jahr, Repro 68).
Q: Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 31.1.1973

09.04.1973:
Die KPD berichtet von der Drucktarifrunde (DTR) aus Hamburg über die heutige Delegiertenversammlung der DruPa:"
Trotz aller Versuche des Vorstandes, den Delegierten und Mitgliedern die Warnstreiks von zwei Stunden schmackhaft zu machen, hieß es immer wieder von allen: Vollstreik! Die Bonzen griffen in ihrer Abwiegelei zu den blödsinnigsten Argumenten: Vollstreik müsse man lange vorbereiten, sonst könnten die Unternehmer schon vorausplanen; wir würden uns erst in einer 1. Phase befinden; die Warnstreiks seien Testfälle, in denen der Informationsfluß überprüft werden und die Kollegen das Streiken lernen könnten.

Nicht Streik nach irgendwelchen von der Zentralen Streikleitung ausgedachten 'Schwerpunkten', d.h. wo es den Kapitalisten nicht so weh tut, sondern Vollstreik überall, war die Forderung.

Dementsprechend wurde auch das Gejammer des Vorstands heftig angegriffen, als er darüber klagen wollte, daß bei Gebr. Sülter, bei Gruner und Jahr (G+J,d.Vf.) und Springer (Ahrensburg) ohne die 'Schwerpunkte' der 'Zentralen Streikleitung' abzuwarten, gestreikt wurde. Deutlich wurde das Bemühen der Gewerkschaftsführer, in dieser Situation, wo sie sich der Entschlossenheit der Kollegen gegenübersahen, wenigstens soviel Einfluß zu behalten, um dann im entscheidenden Augenblick abwiegeln zu können.

In ihrer Erklärung zu dem Streik der Lehrlinge bei Norddruck, wo die Geschäftsleitung mit scharfen Maßnahmen droht, stellten sie sich ebenfalls gegen die Kollegen, die für praktische Solidarität mit den Lehrlingen eintraten: Sie meinten, man könne 'nach dem Streik überlegen, was zu tun sei.'

Das ist die Politik des Hamburger Vorstandes. Aber diesmal konnte er sich nicht durchsetzen, die Kollegen beschlossen gegen den Willen des Vorstandes und der Gewerkschaftsführung, daß keine Verhandlungen während des Streiks geführt werden. Es sei denn, die Kapitalisten erklären sich bereit, die 13 Prozent zu zahlen. Bis dahin gilt: Vollstreik bis zur Durchsetzung der Forderung und keine weitere Urabstimmung!

Als die Hamburger Delegierten und Mitglieder beschlossen, dem Berliner Beispiel (vgl. 5.4.1973,d.Vf.) folgend eine Demonstration zu anderen Druckbetrieben zu machen, um die Kollegen aufzufordern, sich in den Demonstrationszug einzureihen, hörte man von Wolf und Co. nur Ausrufe wie 'keine voreiligen Schritte, nichts überstürzen, das bringt doch nichts ein, die Demonstration ist doch nicht angemeldet'. Aber die Kollegen hörten nicht darauf, sie zogen zu Bauer, Auer, Broschek und Springer und forderten die noch arbeitenden Kollegen auf, sich einzureihen.

Wie wichtig jetzt der Kampf um eine einheitliche Streikfront ist, zeigt sich auch daran, daß Springer versucht, seine 'Funkuhr' bei Broschek drucken zu lassen, wodurch die Broschek-Arbeiter zu Streikbrechern gemacht werden sollen. Einen ähnlichen Versuch startete Springer bei einem anderen Betrieb, wo die Angestellten eine vierseitige Notausgabe der Bildzeitung setzen sollten, die am 10.4. gedruckt werden sollte. Springer ging dabei davon aus, daß es der Gewerkschaftsführung gelingt, daß - wie sie versprochen hat - die Arbeit am 10. wieder aufgenommen wird.

Aber daß am 10. früh diese Notausgabe gedruckt wird, ist eine Illusion! Wenn gestreikt wird, dann erscheint diese Zeitung nicht! Springer muß sich mit einem abgezogenen Flugblatt begnügen, das er am 10. in Hamburg verteilen lassen will."

Berichtet wird auch durch die SSG Hamburg (vgl. 2.5.1973).
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 5; Rote Presse Nr. 6, Hamburg 2.5.1973, S. 9

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09.04.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt ein Extrablatt "Streikbereitschaft voll einsetzen!" seines 'Druckarbeiters' (vgl. 5.4.1973, 17.4.1973) in einer Auflage von 2 500 Stück heraus zur DTR, in dem vom Streik berichtet wird von Springer, Broschek und Auer.
Q: Der Druckarbeiter Extrablatt Streikbereitschaft voll einsetzen!, Hamburg 9.4.1973

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11.04.1973:
Die KPD berichtet von der Drucktarifrunde (DTR):"
Die Drucker in Hamburg reagierten richtig auf den Abschluß: Am Morgen danach zogen sie auf die Straße, um gegen den Verrat zu demonstrieren.

Über diese Aktion berichten die Hamburger Genossen:

'Mahlein weg! Hat kein Zweck!'

Unter dieser Parole demonstrierten am 11.4. Kollegen von Broschek, Springer, Gruner und Jahr (G+J,d.Vf.), Auer und Bauer. Empört über den Abschluß der Tarifkommission bei 10,8 Prozent hatten sich die Kollegen von Broschek und Lehrlinge von der Berufsschule bei Springer eingefunden. Gemeinsam zogen sie durch die Innenstadt zu Auer und zum Bauer-Verlag, wo die Kollegen bereits auf den Demonstrationszug warteten. Von dort ging es zum Gewerkschaftshaus. Wolf wurde aufgefordert, sich den Fragen der Kollegen zu stellen. Die Demonstrationsteilnehmer waren nicht bereit, irgendwelche Delegationen verhandeln zu lassen, sondern zogen alle in den Saal.

Wolf blieb nichts anderes übrig, als sich zu stellen. Auf die Fragen hatte er nichts anderes zu tun, als den Kollegen die bereits bekannten Tatsachen über den Verlauf der Tarifauseinandersetzungen zu schildern. Die Kollegen unterbrachen ihn wiederholt mit den Ausrufen: 10,8 Prozent sind zu wenig. Die Forderung der Anwesenden nach einer Mitgliederversammlung mit Stimmrecht aller noch vor der Urabstimmung, wurde mit dem in diesen Fällen üblichen Hinweis auf die Satzung abgewiegelt. Der Hamburger Vorstand will darüber beraten, ob am Sonntag eine außerordentliche Delegiertenversammlung stattfindet.

Beispielhaft zeigte ein Redner der Demonstranten auf: Die Mitglieder hatten für 40 DM gestimmt, 13 Prozent wurde als Forderung aufgestellt, alle haben für 13 Prozent gestreikt und bei 10,8 Prozent wurde abgeschlossen. Auf die Erklärung Wolfs, es habe in der ganzen Geschichte der Tarifbewegung immer einen niedrigeren Abschluß als die ursprüngliche Forderung gegeben, wurde zu recht erwidert, dann werde es Zeit, daß sich das ändert.

Auf die Frage nach der Laufzeit des neuen Vertrages hüllt Wolf sich wohlweislich in Schweigen. Vier Wochen meinte einer im Hinblick auf die ständigen Preissteigerungen und den niedrigen Abschluß.

Schwerpunktstreiks, die Wolf als überaus schwierig, aber zugleich als überaus wirkungsvoll darstellte, waren in vielen Fällen nichts anderes, als verlängerte Frühstückspausen. Die Nadelstichtaktik der Gewerkschaftsführung kitzelt die Unternehmer nur und bringt sie zum Lachen.

Wolfs unternehmerfreundliche Politik wurde auch gegenüber den Lehrlingen deutlich. Anstatt sich mit ihrem Streik zu solidarisieren, wies er darauf hin, daß ihr Streik nicht legal und gegen die Schulverfassung gerichtet sei. Die Broschek-Kollegen berichteten von einer Resolution, die sie verabschiedet haben. Sie drückten ihre Empörung über den 10,8 Prozent-Abschluß und die Auflösung der Streikleitung bei Broschek direkt nach dem Abschluß aus. Sie forderten für sich und alle Betriebe sofort außerordentliche Betriebsversammlungen."
Q: Rote Fahne Nr. 16, Dortmund 18.4.1973, S. 4; Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 3, Dortmund Mai 1973

Juni 1973:
Die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD gibt die Nr. 4 ihrer 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (RGO - vgl. Mai 1973, Aug. 1973) heraus. Aus Hamburg wird berichtet von politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüssen im Bereich der DruPa, wobei u.a. die Betriebe, Auer, Bauer, Broschek, Gruner und Jahr und Springer (vgl. 11.5.1973) sowie die KG Hamburg des KBW erwähnt werden.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 4, Dortmund Juni 1973

23.08.1973:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt die Nr. 16/17 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 21.6.1973, 13.9.1973) heraus mit dem Artikel "Rationalisierung in der Druckindustrie: Jetzt Broschek! Wann Springer?".
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 16/17, Hamburg 23.8.1973, S. 15f

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21.09.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt in nun neuer Zählung eine weitere Nr. 4 seines 'Druckarbeiters' (vgl. 21.6.1973, Dez. 1973) heraus mit dem Artikel "Broschek. Umverlegung auf Kosten der Kollegen".
Q: Der Druckarbeiter Nr. 4 (N.Z.), Hamburg 21.9.1973, S. 8ff

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26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Broschek 18 Exemplare.
Q: KBW-OG Hamburg: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 3, Hamburg 7.10.1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Broschek 11 Exemplare.
Q: KBW-OG Hamburg: Verkaufsstatistik KVZ Nr. 4, Hamburg 23.10.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Broschek 10 Exemplare.
Q: KBW-OG Hamburg: Statistik / KVZ Nr. 5, Hamburg 11.11.1973; KBW-OG Hamburg: Statistik KVZ Nr. 6, Hamburg 21.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 6 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Broschek 6 Exemplare.
Q: KBW-OG Hamburg: Statistik KVZ Nr. 6, Hamburg 21.11.1973

19.11.1973:
Die Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) Ortsgruppe Hamburg gibt ihre 'Informationen für die Kollegen von Broschek' (vgl. 12.12.1973) in einer Auflage von 600 Stück unter der Schlagzeile "Den Kampf gegen die Entlassungen mit dem Kampf um mehr Lohn verbinden!" zur Entlassung zweier Mitglieder der Vertrauenskörperleitung, darunter die Jugendvertreterin, heraus.

Ein Kasten fragt "Bedeutet Streik Preissteigerungen und Verlust der Arbeitsplätze?".
Q: Informationen für die Kollegen von Broschek, Hamburg 19.11.1973

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22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 7 verkauft die KBW OG Hamburg bei Broschek 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Hamburg: Statistik KVZ Nr. 7, Hamburg 7.12.1973

26.11.1973:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 36 (vgl. 6.11.1973, 18.12.1973) heraus. Aus Hamburg wird berichtet von Broschek (DruPa-Bereich).
Q: Arbeiterkampf Nr. 36, Hamburg 26.11.1973

05.12.1973:
Die heutige 'KVZ' Nr. 8 verkauft die KBW OG Hamburg auch bei Broschek.
Q: KBW-OG Hamburg: Statistik KVZ Nr. 8, Hamburg 17.12.1973

06.12.1973:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 22 (vgl. 15.11.1973, 5.2.1974) heraus.
Berichtet wird auch von Broschek.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Hamburg Nr. 22, Hamburg 6.12.1973, S. 1f

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12.12.1973:
Die Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) Ortsgruppe Hamburg gibt ihre 'Informationen für die Kollegen von Broschek' (vgl. 19.11.1973, 9.4.1974) in einer Auflage von 600 Stück unter der Schlagzeile "Die Betriebsversammlung - ein guter Schritt voran" heraus. Weitere Artikel sind:
- "Was bringt der Neubau in Berne?";
- "Durch Überstunden kann der Lohnabbau nicht aufgefangen werden!";
- "Was ist los mit den freiwillig gezahlten Zulagen?";
- "Keine Solidarität mit den eigenen Ausbeutern. Gegen die Notstandsmaßnahmen der Bundesregierung"; sowie
- Können wir von den Gerichten irgendetwas erwarten?" zu den Arbeitsgerichtsprozessen gegen die beiden Entlassungen.
Q: Informationen für die Kollegen von Broschek, Hamburg 12.12.1973

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19.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 51/52 (vgl. 12.12.1973, 3.1.1974) heraus. Aus Hamburg wird berichtet aus der Druckindustrie von Broschek, Springer und Auer (vgl. Dez. 1973).
Q: Rote Fahne Nr. 51/52, Dortmund 19.12.1973

25.02.1974:
In Hamburg gibt der KB seinen 'Metallarbeiter' Nr. 3 (vgl. 21.2.1974) in heraus, der sich mit Gewerkschaftsausschlüssen bzw. -verfahren befaßt, wie es sie u.a. in Hamburg bei HSW, Hanomag, Broschek, HDW, Texaco und den Jugendvertretungen HDW, Conz, und RACAG gab.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 3, Hamburg 25.2.1974, S. 2

März 1974:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 2 seines 'Druckarbeiters' (vgl. Feb. 1974, Apr. 1974) heraus mit dem Artikel "Broschek: Politischer Prozeß vorbereitet".
Q: Der Druckarbeiter Nr. 2, Hamburg März 1974

09.04.1974:
Die Zelle Auer der Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) Ortsgruppe Hamburg gibt ihre 'Informationen für die Kollegen von Broschek' (vgl. 12.12.1973) in einer Auflage von 500 Stück unter der Schlagzeile "Für die wirksame Durchsetzung unserer Interessen: Klassenkämpferische Gewerkschaften" zur Drucktarifrunde (DTR) heraus. Weitere Artikel sind:
- "1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse"; sowie
- "Ersatzlose Streichung des §218" wobei eingeladen wird zur Veranstaltung im UKE am 10.4.1974 und zur Demonstration am 17.4.1974 ab Legienplatz.

Eingeladen wird:"
Alle Kollegen und Kolleginnen, die im Betrieb den Kampf aufnehmen wollen für die ersatzlose Streichung des § 218 und ihn verbinden wollen mit dem Kampf gegen die materielle Verschlechterung im Betrieb sollten sich treffen:
16.4.: 17 Uhr, ZOB-Gaststätte".
Q: Informationen für die Kollegen von Broschek, Hamburg 9.4.1974

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Mai 1974:
Die Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern (vgl. 10.6.1974) gibt die Broschüre "Gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (UVB) heraus. Berichtet wird auch von Broschek.
Q: Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern: Gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, Hamburg Mai 1974, S. 13ff

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03.06.1974:
In der Hamburger DruPa (DP) werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche 10 Ausschlußanträge aufgrund der Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) gegen DruPa-Mitglieder u.a. bei Auer, Broschek und Gruner und Jahr (G+J) gestellt, wogegen u.a. die Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) der KPD und auch die 'Alternative', in der KB und KPD zusammenarbeiten, angehen.
Q: Rote Fahne Nr. 24, Dortmund 12.6.1974

10.06.1974:
Die Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern (vgl. Mai 1974, 24.6.1974) gibt in dieser Woche das Flugblatt "Trotz Ausschlussdrohungen. Der Kampf geht weiter!" zu 9 drohenden Ausschlüssen aufgrund der UVB in einer Auflage von 1 500 Stück heraus. Berichtet wird von Auer, Hanseatische Druckanstalt, Broschek sowie Gruner + Jahr.
Q: Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern: Trotz Ausschlussdrohungen. Der Kampf geht weiter!, Hamburg Juni 1974

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August 1974:
Die Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern (vgl. 24.6.1974, 30.9.1974) gibt das Flugblatt "Die Angriffe gehen weiter" in einer Auflage von 2500 Stück zum Ausschlussantrag (UVB) gegen die Broschek-Jugendsprecherin, einer Kündigung eines Betriebsratsmitglieds bei Springer und den Regressforderungen der Drupa gegen zwei Alternative-Mitglieder heraus. Berichtet wird auch von Auer sowie Gruner + Jahr. Eingeladen wird zu den eigenen Treffen sonntags um 11 Uhr in der Gaststätte Z Feldstraße / Ecke Karolinenstraße.
Q: Alternative von Hamburger Drupa Mitgliedern: Die Angriffe gehen weiter, Hamburg Aug. 1974

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27.01.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 1 seines 'Druckarbeiters' (vgl. 17.12.1974, 24.2.1975) in einer Auflage von 2 500 Stück heraus unter der Überschrift "Zündstoff auf der heutigen Delegiertenversammlung" zur Rationalisierung in der Druckindustrie, wobei aus Hamburg berichtet wird von Auer, Broschek und Springer, aus Berlin von Officina, aus Hannover von HAZ und NHP bzw. dem Druckzentrum Hannover-Kirchrode sowie aus Stuttgart von der DVA.
Q: Der Druckarbeiter Nr. 1, Hamburg 27.1.1975, S. 1ff

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24.02.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 2 seines 'Druckarbeiters' (vgl. 27.1.1975, 29.4.1975) heraus mit den Artikeln "Broschek. 'In vertrauensvoller Zusammenarbeit' oder Kampf der Rationalisierung" und "Broschek: es wird ernsthaft erwogen, Kurzarbeit zu beantragen".
Q: Der Druckarbeiter Nr. 2, Hamburg 24.2.1975, S. 6ff

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24.04.1975:
Bei den Betriebsratswahlen in der Hamburger Tiefdruckerei Broschek erreicht die oppositionelle Liste Argumente, die auch als Liste 2 bekannt wurde, laut KB, 38% der Stimmen und 5 Sitze.
Q: Arbeiterkampf Nr.60 und 65,Hamburg 29.4.1975 bzw. 19.8.1975,S.32 bzw. S.12ff

03.07.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 3 seines 'Druckarbeiters' (vgl. 9.6.1975, 10.9.1975) heraus mit dem Artikel "Broschek - erster politischer Angriff auf den neuen Betriebsrat".
Q: Der Druckarbeiter Nr. 3, Hamburg 3.7.1975, S. 18ff

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14.10.1975:
Die KB/Gruppe Hamburg gibt ihre 'Unsere Stadt' Nr. 11 (vgl. 16.9.1975) heraus mit dem Artikel "Der Zwei-Minuten-Protest des DGB gegen die Ermordung fünf spanischer Antifaschisten - eine Farce!", von der Broschek-Zelle.
Q: Unsere Stadt Nr. 11, Hamburg 14.10.1975, S. 9

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21.10.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 5 seines 'Druckarbeiters' (vgl. 9.10.1975, 3.12.1975) heraus mit dem Artikel "Broschek: 'Antifaschistische' Aktion bei Ausschaltung der Antifaschisten" zum Protest gegen die Ermordung der fünf baskischen Antifaschisten.
Q: Der Druckarbeiter Nr. 5, Hamburg 21.10.1975, S. 13f

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03.12.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 6 seines 'Druckarbeiters' (vgl. 21.10.1975, 12.1.1976) heraus mit dem Artikel "Broschek, Hamburg: Linke Betriebsräte gewinnen vor Gericht" aus dem 'Arbeiterkampf' (AK).
Q: Der Druckarbeiter Nr. 6, Hamburg 3.12.1975, S. 7

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28.02.1976:
Der KB / Gruppe Bremerhaven (vgl. Feb. 1976) berichtet:"
Aufruf: Von den französischen Druckern lernen! Veranstaltung am 28.2. um 16.00 Uhr in Hannover im Audi-Max der TU

Aufruf:
Unter dieser Parole hat die Betriebsgruppe 'Argumente' bei Broschek / Hamburg die Initiative französischer Drucker aufgegriffen, am 28. Februar in Hannover eine Veranstaltung durchzuführen, auf der von den Kämpfen der französischen Druckarbeiter ausführlich berichtet werden soll. Dazu wurde ein Aufruf erstellt, der mittlerweile den verschiedensten Gruppen aktiver Betriebsräte, Gewerkschaftern und Jugendgruppen in westdeutschen und Westberliner Druckbetrieben zugeschickt wurde, verbunden mit dem Vorschlag diese Veranstaltung gemeinsam zu einem Ort der Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustausches zu machen. Diese Initiative wird z. Zt. aktiv mitgetragen von den Delegationen der französischen Betriebe:
- IMRO
- Caron-Ozanne
- Avenir-Graphique
- Cahix
- Collectif de Lutte d'imprimerie
sowie von
- Kollegengruppe 'Hannoversche Allgemeine Zeitung' HAZ
- fortschrittliche Journalisten-Gruppe SOLIDARITÄT in Hamburg
- den Blocksprechern der Druckerklassen an der Berufsschule G5 in Hamburg
Die Betriebsgruppe beim 'Münchner Merkur' hat die Veranstaltung begrüßt und eine Delegation angekündigt."
Q: Unsere Stadt Nr. 11, Bremerhaven Feb. 1976, S. 10

19.04.1976:
Bei Broschek Hamburg kommt es, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zu einem Warnstreik anläßlich der Drucktarifrunde (DTR).
Q: Rote Fahne Nr.17,Köln 28.4.1976

06.05.1976:
Die Ortsgruppe Hamburg des KBW gibt eine Ortsbeilage Hamburg zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 18 (vgl. 29.4.1976, 13.5.1976) heraus mit dem Artikel "Mitgliederversammlung der IG Druck bekräftigt Kampfbereitschaft", wobei eingegangen wird auf Springer Hamburg und Ahrensburg sowie Broschek.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamburg Nr. 18, Hamburg 6.5.1976, S. 1

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22.08.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 94 (vgl. 17.8.1976, 29.8.1976) heraus. Aus Hamburg wird, mit Hilfe des eigenen Münchner 'Roten Widerdrucks', berichtet aus dem DruPa Ortsverein und von Broschek.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 94, München 22.8.1976

03.10.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 97 (vgl. 19.9.1976, 17.10.1976) heraus. Aus Hamburg wird berichtet von Broschek sowie aus den Ortsvereinen der DruPa und der DJU.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 97, München 3.10.1976

31.05.1977:
Der AB gibt vermutlich heute seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 113 (vgl. 14.5.1977, 14.6.1977) heraus. Aus Hamburg wird auch berichtet von Broschek.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 113, München o.J. (1977)

25.06.1977:
In Göttingen beginnt, laut KB, eine zweitägige 2. Arbeitskonferenz von KB, Frankfurter Informationsdienst ('ID') und Westdeutschem Irland Solidaritätskomitee (WISK) Oberursel zum Russell-Tribunal. 200 Vertreter und Beobachter von 80 Gruppen waren erschienen. Diskutiert wird die Praxis der Berufsverbote (BV) sowie die Anwendung der Paragraphen 88a und 130a StGB. U.a. nehmen teil:
- Verband ausgeschlossener Gewerkschafter e.V. (VAG),
- Initiative ausgeschlossener Drupa-Mitglieder (Hamburg),
- Gruppe 'Argumente' Broschek (Hamburg),
- Gruppe ausgeschlossener IGM-Gewerkschafter (Hamburg),
- Mitglieder des Verbandes linker Buchläden (VLB),
- Initiative fortschrittlicher Kulturschaffender,
- Iran Komitee Wiesbaden,
- Verein zur Förderung von Kultur und Kommunikation und andere mehr.
Q: Anti-Repressions-Info Nr. 3, Hamburg 1977, S. 2ff

Juli 1977:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt eine Ausgabe seines 'Druckarbeiters' (vgl. Juni 1977, Okt. 1977) heraus mit dem Artikel "Broschek. Arbeitslose ständig zwischen Rationalisierung und doppelter Ausbeutung".
Q: Der Druckarbeiter, Hamburg Juli 1977

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April 1978:
Bei den Betriebsratswahlen (BRW) bei Broschek-Druck Hamburg erhält, laut KB, die oppositionelle Liste Argumente 30% der Stimmen und 4 Sitze.
Q: Arbeiterkampf Nr. 128 und 130, Hamburg 28.4.1978 bzw. 29.5.1978, S. 2 bzw. S. 17

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