Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg: 'Hamburger Arbeiterzeitung'

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Die hier vorgestellte 'Hamburger Arbeiterzeitung' diente der Kommunistischen Gruppe (KG) Hamburg als Herausgeberin nur kurzzeitig als Übergangslösung bis die 'Kommunistische Volkszeitung' des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) an ihre Stelle treten konnte, da auch die KG in den KBW aufgenommen wurde. Die Entwicklung einer eigenen Publizistik unter dem örtlichen Proletariat war dafür eine der Voraussetzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

28.02.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 11.4.1973) berichtet aus Großbritannien:"
Die britischen Eisenbahner führten am 28. Februar einen national organisierten Streik durch und kündigten weitere an, solange bis der durch Heath staatlich verordnete Lohnraub vom Tisch ist."
Quelle: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 1, Hamburg 11.4.1973, S. 20

01.03.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 11.4.1973) berichtet aus Großbritannien:"
Am 1. März streikten 30.000 Arbeiter des nicht-medizinischen Personals der Krankenhäuser für eine Vorweganhebung der Löhne um 1 Pfund und für eine Lohnerhöhung von 4 Pfund wöchentlich.
Die große Kampfbereitschaft der Arbeiter und angestellten zwang die Kapitalisten zu einem Angebot, das teilweise über die gesetzlich festgelegt Grenze hinausgeht: 2 Pfund mehr für Männer und 1,80 Pfund für Frauen."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 1, Hamburg 11.4.1973, S. 20

20.03.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg berichtet aus Frankreich:"
Streik der Fluglotsen

Im März streikten die Fluglotsen mehrere Wochen. Sie forderten höhere Löhne und das Streikrecht.
Während des Streiks setzte die Regierung Militär als Streikbrecher ein, das den verantwortungsvollen Dienst der Fluglotsen übernahm. Die Folge war der Zusammenstoß zweier Flugzeuge, bei dem mehrere Menschen starben.
In der Nacht zum 20. März wurde der Streik unter dem Vorbehalt beendet, aß ihre Forderungen bei den kommenden Verhandlungen berücksichtigt würden."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 1, Hamburg 11.4.1973, S. 20

03.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 11.4.1973) berichtet:"
Spanien. Demonstration in Barcelona

2.000 Bauarbeiter demonstrierten am 3.4. in Barcelona für ihre Forderungen nach Lohnerhöhung und kürzerer Arbeitszeit.
Mit brutaler Gewalt ging die 'Guardia Civil' gegen die Arbeiter vor und forderte sie auf, sich zu zerstreuen. Die Kollegen ließen sich jedoch nicht einschüchtern: sie waren auf die Straße gegangen, nachdem der Bauherr ihrer Baustelle gedroht hatte, sie fünf Tage lang auszusperren und den Lohn für diese Zeit zu streichen. Das war seine Antwort auf ihren spontanen Streik für höhere Löhne und kürzere Arbeitszeit gewesen.
Um die 'staatliche Ordnung' wiederherzustellen und die Demonstration zu beenden (Demonstrationen sind im faschistischen Spanien nicht erlaubt) wurden zahlreiche Bauarbeiter zusammengeschlagen und verhaftet. Ein Arbeiter, Manuel Fernandez Marquez, wurde von der Polizei erschossen."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 1, Hamburg 11.4.1973, S. 20

11.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt die Nr. 1 ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 18.4.1973) mit dem Leitartikel "Heraus zum 1. Mai" mit einer Auflage von 3 000 Stück heraus. Es erscheint auch der Artikel "1. Mai. Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse. Zu unserem Maiaufruf".

Die Redaktion wendet sich "An die Leser der Hamburger Arbeiterzeitung". Veröffentlicht wird die "Gründungserklärung der Kommunistischen Gruppe Hamburg".

Es erscheint auch der Artikel "1. Mai. Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse. Zu unserem Maiaufruf".

Berichtet wird von der Drucktarifrunde (DTR) der DruPa: "Drucktarifrunde: 10,8% - Kein Abschluss im Interesse der Arbeiter" (vgl. 9.4.1973). Um die UVB der DruPa geht es in "Hamburg: Angriffe auf klassenbewußte Gewerkschafter". Das Branchenkollektiv Druck berichtet in "Streik bei Gruner & Jahr gegen Rausschmiß klassenbewußter Kollegen" aus Itzehoe (vgl. 22.3.1973). Von der RACAG wird berichtet in "Reichhold: IG Chemie-Vorstand löst VLK auf". Berichtet wird aus dem IGM-Bereich von Gutmann sowie aus der GEW Hamburg in "GEW: Die demokratische Bewegung erstarkt".

Zum Übertritt von 20 Jusos zur DKP erscheint der Artikel "'Linksradikale in der SPD?'".

Im Artikel "'Der Gefangene kann erniedrigt werden!'" wird berichtet über den BGS bzw. das neue BGS-Gesetz (vgl. 1.4.1973). in "'Ein bedauerlicher Todesfall im UG'" wird berichtet aus dem Zentralkrankenhaus des UG Hamburg am Holstenglacis.

Berichtet wird über "Mietwucher in Ohlsdorf" durch Günter Kaußen, in "Preußag: Ditte Massenentlassung" aus Ibbenbüren, in "BRD am Ende der Lohnskala" aus der EWG, in "14 Tage U-Haft für Schwarzfahren" aus Düsseldorf, und auch:"
Wuppertal: Polizei jagt Lehrling

Der Wagen eines Tankwartslehrlings aus Wuppertal war weder TÜV-geprüft, noch versichert, noch versteuert. Um nicht 'brummen zu müssen', versuchte er, sich einer Polizeistreife durch Flucht zu entziehen. Eine Riesenhetzjagd durch mehrere Streifenwagen begann. Dreizehnmal feuerte die Polizei auf den Wagen des Lehrlings. Eine Kugel traf den 18-jährigen ins Hinterteil.
Die Polizei hatte sich wieder einmal an das Gebot der 'Verhältnismäßigkeit der Mittel' gehalten. Schwere Verletzungen, ja sogar der Tod des Lehrlings wurde anscheinend in Rechnung gestellt, weiß doch jeder Polizeibeamte daß ein zielsicheres Schießen vom fahrenden Auto aus nicht möglich ist."

Auslandsberichte kommen aus Großbritannien (vgl. auch 28.2.1973, 1.3.1973), Dänemark (vgl. 22.3.1973), von Hoesch in Ijmuiden den Niederlanden, aus Spanien (vgl. 3.4.1973), Frankreich (vgl. 20.3.1973, 21.3.1973) und Italien.
In "Für die strikte und sofortige Einhaltung des Waffenstillstandsabkommen! Für ein unabhängiges, freies, demokratisches und blühendes Vietnam!" wird auch der Thieubesuch in Bonn (vgl. 10.4.1973) erwähnt. Berichtet wird auch über "Pressefreiheit in China".
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 1, Hamburg 11.4.1973

18.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt eine Tarifkampfinformation ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 11.4.1973, 25.4.1973) als allgemeine Ausgabe (vgl. 16.4.1973, 7.5.1973) mit einem Leitartikel zur Drucktarifrunde (DTR) der IG DruPa mit einer Auflage von 12 000 Stück heraus. Aufgerufen wird "Jetzt den Kampf um die Gewerkschaft verstärken". Aufgerufen wird auch "Heraus zum 1. Mai" und kürzer als in den Ausgaben für Druck und Metall, berichtet über die Vorbereitung des "1. Mai 1973 in Hamburg". Beigelegt ist ein "Offener Brief an die Leitung des KB" von der Leitung der KG Hamburg, in der diese die eigene KB-Demonstration kritisiert.
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Tarifkampfinformation - allgemeine Ausgabe, Hamburg 18.4.1973

18.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt eine Tarifkampfinformation ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 11.4.1973, 25.4.1973) für den Druckbereich (vgl. 16.4.1973, 7.5.1973) mit einem Leitartikel zur Drucktarifrunde (DTR) der IG DruPa mit einer Auflage von 3 000 Stück heraus. Aufgerufen wird anlässlich der Mitgliederversammlung vom 15.4.1973: "Jetzt den Kampf um die Gewerkschaft verstärken". Aufgerufen wird auch "Heraus zum 1. Mai" und berichtet über die Vorbereitung des "1. Mai 1973 in Hamburg".
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Tarifkampfinformation - Druck, Hamburg 18.4.1973

18.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt eine Tarifkampfinformation ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 11.4.1973, 25.4.1973) für den Metallbereich (vgl. 11.1.1973, 2.5.1973) mit einem Leitartikel zur Drucktarifrunde (DTR) der IG DruPa mit einer Auflage von 3 000 Stück heraus. Eingegangen wird auch auf "Die Lage der Metaller". Aufgerufen wird: "Heraus zum 1. Mai" und berichtet über die Vorbereitung des "1. Mai 1973 in Hamburg".
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Tarifkampfinformation - Metall, Hamburg 18.4.1973

21.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 24.5.1973) berichtet:"
Griechenland

'Das griechische Volk vertraut heute dieser Regierung' und 'Die Stellung dieser Regierung ist sicherer als je zuvor': So tönte Papadopoulos, Chef der faschistischen Athener Junta, am Vorabend des 6. Jahrestags des Militärputsches von 1967.
Am darauffolgenden 21. April demonstrierte die Junta das 'vertrauen des griechischen Volks' und 'die Sicherheit des Regimes'. In Athen wurden mehr als 50 Menschen von der Straße weg verhaftet, als sich Arbeiter und Studenten zu einer gemeinsamen Massendemonstration am Hauptpostamt versammelten.
Die Junta, an diesem Tag wieder Gast bei dem Oberpopen von Athen - aus Anlaß eines 'Dankgottesdienstes' für die 'göttliche Vorsehung', mit der das Regime begnadet sein soll - ließ ihren Weg in die Kathedrale durch schwere Bewachung von Polizei, Spitzeln und Armee schützen: Aus Furcht vor der ganzen menschlichen Vorsehung, daß das Leben der Junta in nicht allzu ferner Zukunft beendet sein wird."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 2, Hamburg 24.5.1973, S. 19

25.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt ein 1. Mai-Extra ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 18.4.1973, 3.5.1973) mit einer Auflage von 25 000 Stück unter der Schlagzeile "Die Lage der Arbeiterklasse verschlechtert sich ständig. Demonstrieren wir für unsere Klassenforderungen!" heraus. Weitere Artikel sind:
- "Für eine kämpferische Mai-Demonstration in Hamburg"; sowie
- "1. Mai: Massendemonstrationen in allen Ländern".
Q: Hamburger Arbeiterzeitung 1.-Mai-Extra, Hamburg 25.4.1973

01.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 24.5.1973) berichtet:"
Puebla (Mexico)

Am 1. Mai hatten 300 Studenten versucht, sich der Maidemonstration der Werktätigen Pueblas anzuschließen; als sie das Universitätsgebäude verlassen wollten, eröffnete die Polizei das Feuer auf die Studenten.
Nach fünfstündigem Beschuß der Universität durch die Polizei, bei dem drei Studenten getötet und 20 verletzt wurden, nahmen die Studenten 3 Polizisten gefangen und besetzten ein Gebäude auf dem Universitätsgelände. Sie hielten das Gebäude nach dem Austausch der gefangenen Polizisten gegen 6 verhaftete Studenten weiterhin besetzt."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 2, Hamburg 24.5.1973, S. 19

01.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 24.5.1973) berichtet:"
Sydney (Australien)

Die Vereinigung der Seeleute Australiens, Gewerkschaftsverband der Hafenarbeiter, Seeleute und Schiffslotsen begann am 1. Mai mit dem Boykott aller französischen Schiffe, um gegen die Wiederaufnahme der Atomversuche Frankreichs im Pazifik zu protestieren. In einer Resolution, die von den Vertrauensleuten vorgelegt wurde, wurde beschlossen, alle französischen Schiffe 'bewegungsunfähig zu halten' und kein französisches Schiff in die Häfen Australiens zu schleppen.
Weihnachten 1972 hatte die Vereinigung der Seeleute Australiens bereits einen nationalen Boykott aller amerikanischen Schiffe durchgeführt und mit Massendemonstrationen in Sydney, Melbourne, Adelaide und anderen Hafenstädten gegen die barbarischen Bombardierungen nordvietnamesischer Städte protestiert."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 2, Hamburg 24.5.1973, S. 19

03.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt auf heute datiert ein 1. Mai Extra ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 25.4.1973, 21.5.1973) mit einer Auflage von 12 500 Stück unter der Schlagzeile "1. Mai 1973 in Hamburg" heraus. Dokumentiert wird die "Rede eines Vertreters der KG Hamburg". Berichtet vom 1. Mai aus der VR China und der DR Vietnam, aus Frankreich, Italien, Portugal, Spanien, Großbritannien und Japan sowie aus Bremen, Frankfurt, Mannheim, Heidelberg, Freiburg, Dortmund, Westberlin und München.

Eine zweite Version, die uns leider bisher nur beschädigt vorlag, erscheint undatiert mit besseren Bildern und einem dritten Bild in einer Auflage von 12 500 Stück.
Q: Hamburger Arbeiterzeitung 1. Mai-Extra Version A und B, Hamburg 3.5.1973 bzw. o. J. (1973)

10.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg (vgl. 24.5.1973) berichtet:"
Am 10. Mai ereichte die Streikbewegung in Finnland ihren vorläufigen Höhepunkt. Etwa 19.000 Angestellte der Geschäftsbanken waren eine Woche vorher mit der Forderung nach Lohnerhöhungen in den Streik getreten. Nacheinander begannen dann Streiks in allen halbstaatlichen und staatlichen Wirtschaftszweigen. 10.000 Techniker der Elektroenergiebetriebe legten die Arbeit nieder. 80.000 Arbeiter der Bauindustrie traten in den Kampf um höhere Löhne. Die staatliche Ölgesellschaft Finnlands beantwortete den Streik der Chemiearbeiter in diesem Zweig mit der Aussperrung und Schließung der größten Raffinerie bei Helsinki.
Seit dem Generalstreik von 1956 hatte es bis heute einen Lohnkampf in diesem Ausmaß nicht mehr gegeben."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 2, Hamburg 24.5.1973

21.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt ein Extra ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 3.5.1973, 24.5.1973) mit einer Auflage von 25 000 Stück unter der Schlagzeile "Wem nützt das Verbot der 'KPD'?" heraus. Ein Kasten mit Bildern trägt die Überschrift "Polizei und Bundesgrenzschutz proben den Bürgerkrieg", ein weiterer Kasten fragt: "Wie ging die Auflösung des Bremer Kreisjugendausschusses vor sich?" (vgl. 11.5.1973).
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Extra Wem nützt das Verbot der 'KPD'?, Hamburg 21.5.1973

24.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt die Nr. 2 ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 21.5.1973, 28.6.1973), mit einer Auflage von 3 000 Stück heraus mit dem Leitartikel "Die Preistreiberei können nur wir selbst bekämpfen". Weitere Artikel sind:
- "Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen!" zu den UVB;
- "Programmentwurf erschienen!";
- "Springer. 'Sieg der demokratischen Vernunft'?";
- "KJA Bremen aufgelöst!" (vgl. 11.5.1973);
- "Druck-DV: Solidarität mit Hoffmann", dem Betriebsratsmitglied bei Springer;
- "Phoenix: Den Tarifkampf vorbereiten" zur CTR;
- "Letzte Meldung: Ekhofstr. 39 von der Polizei geräumt!";
- "Hausbesetzung in Hohenfelde"
- "Chemietarifrunde '73" zur CTR;
- "Der Kampf der ausländischen Kollegen bei Karmann" in Osnabrück;
- "Nationale Streikfront" mit Meldungen von Hecker Paderborn (vgl. 28.2.1973), VW Kassel und Wolfsburg (vgl. 13.4.1973), MWM Mannheim (vgl. 16.5.1973), Bopp & Reuther Mannheim (vgl. 18.5.1973), Mecano-Bundy Heidelberg (vgl. 15.5.1973), Schnellpresse Wiesloch (vgl. 15.5.1973) und aus Hohenheim;
- "Breschnew in Bonn - ein Weg zum Frieden?" zum Breschnewbesuch (vgl. 18.5.1973);
- "Watergate: Ein Offenbarungseid des bürgerlichen Parlamentarismus";
- "Die Zunahme der Kriminalität in der BRD";
- "Hamburger Senat plant Fahrpreiserhöhungen" beim HVV;
- "Rede der Kommunistischen Gruppe zum 1. Mai";
- "Vorwärts zum Wiederaufbau der KPD. Entwurf für ein Programm der westdeutschen Kommunisten";
- "CCH und IGA - Hamburgs Millionendinger";
- "Das Supertelefon auf der IGA";
- "Hamburgs Krankenhäuser werden teurer" zur Erhöhung der Pflegesätze;
- "GEW: Erfolgreicher Kampf um innergewerkschaftliche Demokratie" bzw. um die Erhaltung der Hauptversammlung der GEW Hamburg;
- "Schul Kielortallee: Elternstreik gegen die Schulmisere";
- "Die Polizei - dein Freund und Helfer?" zum Ausländergesetz bzw. Erfahrungen von Ausländern mit der Polizei;
- "Libanon: Aggression gegen den palästinensischen Widerstand gescheitert";
- "Vietnam: Wer bricht das Abkommen?";
- "Kambodscha: das Volk steht vor dem Sieg!"; sowie
- "Warum sind in China die Preise stabil?".

Internationale Meldungen kommen aus Mexico (vgl. 1.5.1973), Australien (vgl. 1.5.1973), Finnland (vgl. 10.5.1973), Griechenland (vgl. 21.4.1973) und Simbabwe.

In "Die Maikampagne und die weiteren Aufgaben der KG" wird auch zu den Aufgaben der KG Stellung bezogen:"
Die KG hat sich zum Ziel gesetzt, zum Wiederaufbau der Kommunistischen Partei in Hamburg beizutragen. Um diesem Ziel näher zu kommen, muß sie in jedem politischen Schritt, den sie unternimmt, den Zusammenschluß der klassenbewußten Kollegen im Betrieb in Form von Betriebskollektiven und später Betriebszellen anstreben und entsprechend organisieren. Der weitaus größte Teil der klassenbewußten Kollegen in Hamburg steht der KG noch sehr skeptisch gegenüber. Nach den bisherigen Erfahrungen mit 'Hamburger Kommunisten' und weil die KG noch relativ schwach und unerfahren ist, stellt sich ihnen die Frage, ob die KG ihre Politik im Interesse der Arbeiterklasse entwickelt oder ob hier nur ein neuer 'Parteiladen' entsteht. … Die wichtigste Lehre aus der Mai-Kampagne ist die, daß es notwendig und möglich ist, die politische Organisierung des Hamburger Industrieproletariats voranzutreiben und den Aufbau der ersten Betriebskollektive der KG verstärkt anzupacken. … Die Einheit der Marxisten-Leninisten vor die Arbeit unter den Massen zu stellen, halten wir für falsch und unpolitisch. … Darüberhinaus kann es heute nicht um die Bildung regionaler Zirkel und Zusammenschlüsse gehen, wo die nationale Organisierung kommunistischer Politik praktisch notwendig und möglich geworden ist. In einigen Wochen werden die Organisationen des Bremer Kommuniques auf der Grundlage eines Programms … und der Festlegung einheitlicher Positionen zu den wichtigsten Fragen der Massenarbeit eine nationale Organisation gründen. Dies wird auf der Gründungskonferenz am 7.-12. Juni 1973 geschehen. Wir haben in unserer Gründungserklärung zum Plan der Kommunique-Organisationen zum Wiederaufbau der KPD ausgeführt (daß) die KG … diesen Plan nach Kräften unterstützen und sich um den Anschluß an die zu schaffende nationale einheitliche Organisation bemühen (will), indem sie die politischen und organisatorischen Voraussetzungen für diesen Schritt herstellt."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 2, Hamburg 24.5.1973

11.06.1973:
Vermutlich erscheint zu Beginn dieser Woche die Nr.11 der 'Roten Front' (vgl. 4.6.1973, 27.6.1973) – Zeitung der Kommunistischen Kollektive Hoesch, Zeche Hansa (Dortmund) und Gewerkschaft Viktor (Castrop-Rauxel) Mitglieder der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei' (KFR). Ein Artikel lautet:"
GEMEINSAMER KAMPF GEGEN STAATLICHE UNTERDRÜCKUNG UND MEINUNGSTERROR

In den vergangenen Wochen haben staatliche Unterdrückungsmaßnahmen gegen Demokraten und Kommunisten einen neuen Höhepunkt erreicht. Polizeiaktionen, die selbst dem bürgerlichen Recht Hohn sprechen in Dortmund gegen friedliche Demonstranten, Gewerkschaftsausschlüsse und eine breite Hetze gegen alles was links und fortschrittlich ist. Am 11. Mai wurde der Kreisjugendausschuß des DGB in Bremen von den dortigen sozialdemokratischen DGB-Führern unter dem offenen Bruch der Gewerkschaftssatzung aufgelöst mit der Begründung seiner Teilnahme an der von der Gewerkschaftsführung Hals über Kopf abgesagten 1. Mai Demonstration von 6. 000 Bremer Kollegen und wegen 'Kommunistischer Unterwanderung' ohne daß irgendein gewerkschaftsschädigendes Verhalten nachgewiesen werden konnte. In den letzten Wochen wurden nun auch noch die KJA's in Hildesheim, Braunschweig und Osnabrück von der Gewerkschaftsführung aufgelöst. Gleichzeitig wurden in vielen Städten der BRD weitere Ausschlußanträge gegen klassenbewußte und kommunistische Kollegen veranlaßt. Für eine Demonstration der BASF-Kollegen in Ludwigshafen gegen den 9,9%-Abschluß in der chemischen Industrie war ein riesiges Polizeiaufgebot angedroht. Der Vertrauensleutekörper der BASF sagte daraufhin die Demonstration ab. Dennoch gingen 10.000 Kollegen auf die Straße. In zahlreichen Mannheimer und Heidelberger Betrieben fanden in den letzten Wochen erfolgreiche Streiks statt, um innerbetriebliche Lohnerhöhungen durchzusetzen. Die gesamte Presse schwieg sich darüber aus. Offenbar hatte man Angst, daß der Funke in andere kampfbereite Betriebe überspringt. Mit riesigem Polizeiaufgebot wurden am 18., 19. Mai in Dortmund friedliche Demonstrationen zerschlagen. Nahezu 1. 000 Menschen wurden festgenommen. Mit Großrazzien und Hausdurchsuchungen geht der Staatsapparat gegen politische Gruppen vor. Redakteure der Hamburger Morgenpost werden entlassen, weil sie positiv über Hausbesetzungen berichtet haben. 'Die Pressekampagne, unter deren Sperrfeuer all diese Maßnahmen gegenwärtig durchgeführt werden, hat in den Mittelpunkt das Verbot einer Gruppe gerückt, die sich KPD nennt. Auch wenn diese Gruppe kaum etwas mit der Arbeiterbewegung zu tun hat, so müssen wir doch aufhorchen, wenn der Unternehmerstaat wieder verstärkt den Weg der politischen Verfolgung beschreitet. Es ist eben kein Zufall, daß gleichzeitig im Ruhrgebiet ein Demonstrationsverbot verkündet wird, daß sich nicht auf die GRF bezieht. Es ist kein Zufall, daß gleichzeitig kommunistische und klassenbewußte Arbeiter aus den DGB- Gewerkschaften hinausgesäubert werden sollen. Und es ist nichts Neues, daß nach der Methode 'Haltet den Dieb' immer wieder demokratische Rechte der Arbeiterklasse und des Volkes abgebaut werden.

POLITISCHE VERFOLGUNG IM WINDSCHATTEN DER 'FRIEDENSPOLITIK'
*
Die Ereignisse, die am Wochenende anläßlich des Breschnew-Besuchs stattgefunden haben, werfen ein bezeichnendes Licht auf die politische Situation in der Bundesrepublik. Die Bundesregierung, die sich in die Pose des wahren Verfechters der Friedensbestrebungen in unserem Land geworfen hat, demonstriert die ganze Macht des Staatsapparates. Ein gewaltiges Aufgebot von Panzerfahrzeugen und 28. 000 Mann Polizei und Bundesgrenzschutz wurden zusammengezogen, um zu zeigen: 'Die Lage ist ernst, aber der Staat ist Herr der Lage.'

Was machte wohl die Lage so ernst?

Die DKP-Demonstranten, die sich vom Breschnew-Besuch - wie schon von den Ostverträgen - wahre Wunderdinge erwarten und die dem 'hohen Gast' zujubeln wollten? Natürlich nicht! Die Neofaschisten (junge Nationaldemokraten und Aktion Neue Rechte), die in Bonn und Dortmund demonstrierten? Nach Meinung der Regierung wohl auch nicht. Man ließ ihnen - wie sich's gehört - das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit. Der Ernst der Lage hat angeblich den ganz einfachen Grund, daß es eine Gruppe gibt, die nach Aussagen des Innenministers 500 (!) Mitglieder zählt: Die Gruppe Rote Fahne, die sich KPD nennt.

Begonnen hat die ganze Geschichte scheinbar mit der Besetzung des Bonner Rathauses durch die GRF. Anlaß für diese Aktion war der Besuch des Faschisten Thieu in Bonn. Große Teile der westdeutschen Bevölkerung waren empört über diesen Besuch der verbrecherischen Nixon-Marionette, die von der Bundesregierung offen unterstützt wird. In vielen Städten fanden deshalb Demonstrationen statt, die berechtigt und richtig waren.

Der GRF reichte es allerdings nicht, daß Tausende mit richtigen Forderungen auf die Straße gingen. Sie wollten den Massen zeigen, 'wie man kämpft'. Anstatt den Protest gegen den Thieu-Besuch in die Bevölkerung zu tragen und möglichst viele Menschen unter den berechtigten antiimperialistischen Forderungen zur Aktionseinheit zusammenzuschließen, rannte sie isoliert von den Massen ins Rathaus, um der Regierung in völligem Größenwahn ein 'Ultimatum' zu stellen, dort Zerstörungen ohne einen praktischen Sinn anzurichten und zu warten, bis sie von der Polizei wieder hinausgeprügelt wurde.

Das ganze sinnlose Spektakel fand sie dann furchtbar revolutionär. Das berechtigte Unverständnis der Bevölkerung über diese Aktion nutzte die Presse dazu aus, eine wüste Hetzkampagne gegen die gesamte kommunistische Bewegung zu inszenieren - nicht mit politischen Argumenten, sondern mit allerlei Horrorgeschichten.

DIE URSACHE: FURCHT VOR DEM KAMPF DER ARBEITERKLASSE

'Die Kommunisten sind in der Arbeiterklasse und dem Volk völlig isoliert. Sie sind bestenfalls Spinner und Schwätzer'. So tönt es verstärkt aus allen Sprachrohren der Bourgeoisie. Aber warum dann der ganze Aufwand der Verfolgung, warum die Mobilmachung aller Instrumente des Propagandaapparates. Auf Spatzen schießt man nicht mit Kanonen! Die Angriffe richten sich nur vordergründig gegen die Kommunisten. Sie sind Reaktion auf die wachsende Unzufriedenheit im Volk, aus ihnen spricht die Furcht, daß immer größere Teile der Arbeiterklasse die demokratischen Rechte, die ihnen von der Bourgeoisie ständig versprochen werden, aber in ihrem Alltag nicht existieren, für ihre eigenen Interessen und gegen die Bourgeoisie nutzen, daß immer mehr Arbeiter sich dem Kommunismus zuwenden.

Und die Herren aus den Schaltstellen von Wirtschaft und Staat haben allen Grund dafür: Denn was haben die Millionen, die der SPD/FDP-Regierung im letzten Bundestagswahlkampf ihre Stimme gaben, die ihre Hoffnungen in Stabilität und Fortschritt, in wachsenden Wohlstand und Minderung der Arbeitshetze setzen, was haben sie für ihren Stimmzettel erhalten? Die Arbeitshetze stieg weiter, die Preiswelle hat bisher ungekannte Rekordhöhen erreicht; Lebensmittel, Kleider, Schuhe, Mieten, Autos, Strom, Gas und Postgebühren, vor nichts, was ein Arbeiterhaushalt braucht, machte die Preislawine halt. Und die Besorgnis, die die Bundesregierung über die wirtschaftliche Entwicklung äußert, ist bestimmt nicht die Sorge um die Verschlechterung der Lebenslage der großen Masse des Volkes, ist sie doch selbst aktiv an der Ausplünderung beteiligt.

Denn die durchschnittliche Steuerbelastung der Löhne und Gehälter hat sich seit 1960 verdoppelt. Von den ohnehin viel zu geringen Lohnerhöhungen der letzten Monate kassiert sie einen großen Teil. Und ständig werden die Preise der Gebrauchsgüter mit indirekten Steuern in die Höhe getrieben. Was der Regierung Sorge bereitet, ist die Frage, wie sie den Fabrikherren das ruhige Einstreichen der Profite sichern kann. Denn: 'Die Auftragsbücher quellen über', lautet die Schlagzeile der bürgerlichen Presse. Überall in unserem Land schaffen die Arbeitermassen immer größere Werte und die Kapitalisten frohlockten auf der Hannover Messe: 'Der Preis spielt keine Rolle, es wird alles gekauft.' Aber diejenigen, die das alles mit ihren Händen schaffen, sollen reale Lohneinbußen hinnehmen.

Die Lohnleitlinienabschlüsse von 8,5% in der Metallindustrie, die 10,8% der Drucker, die 9,9% der Chemie-Arbeiter können für die Arbeiterhaushalte nicht einmal das jetzige Lebensniveau erhalten. Wer an der Notwendigkeit eines Stabilitätspaktes glaubte, der muß nun feststellen, daß nur die Profitentwicklung 'stabil' ist. Wer auf die Sozialpartnerschaft vertraute, der mußte feststellen, daß sein Stillhalten den Griff in den Geldbeutel nur vergrößerte, daß alle Aufforderungen 'den Karren gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen' (Hamburger Morgenpost), doch nur die Arbeiterklasse und das Volk dazu bereit machen sollten, selbst immer tiefer in den Dreck hineinzugeraten, den die kapitalistischen Verhältnisse verursachen. 'Ein heißer Sommer steht bevor', fürchten die Kapitalisten, die Streiks mit allen Mitteln verhindern wollen - ebenso wie ihre Handlanger in Staat und Regierung. Aber die Arbeiterklasse hat gezeigt, daß sie die konzertierte Angriffsaktion nicht kampflos hinnimmt. Die große Ablehnung der Tarifergebnisse in den Urabstimmungen der Stahl- und Druckindustrie, die Kampfversammlungen und Demonstrationen während der letzten Tarifrunden, die Warnstreiks und die selbständigen Streiks bei Hoesch/Dortmund und Mannesmann/Huckingen, der Streik bei der BASF in Ludwigshafen (der erste seit 50 Jahren), sie alle zeigen das. Daß die Ergebnisse der Kämpfe für die Kapitalisten meist recht glimpflich ausfielen, daß verdanken sie Willy Brandts Parteifreunde in den Gewerkschaftsführungen, die zwar fast überall von den Belegschaften ordentlich Zunder unter den Arsch gemacht bekamen, es aber meistens doch noch fertigbrachten, die Arbeiterklasse an der Entfaltung ihrer Kampfbereitschaft und Kampfstärke zu hindern.

Überall dort, wo Kommunisten in diesen Kämpfen aktiv gekämpft haben, da bestimmen reale Erfahrungen das Verhältnis von nicht-kommunistischen Arbeitern zu ihren kommunistischen Kollegen und nicht mehr ein von bürgerlichen Schreiberlingen verbreitetes Schreckensbild.

Und auch eine große Zahl derjenigen, die viele Probleme unserer Gesellschaft anders als die Kommunisten lösen wollen, können nicht einsehen, warum die Kommunisten verboten werden sollen. Das zeigt die große Solidarität und Empörung, die bei dem Verbotsantrag gegen den Kommunistischen Bund Bremen herrschte, und diesen zu einem vollen Mißerfolg der Reaktion machte. Das zeigt ebenso die letzte Delegiertenversammlung der Drucker in Hamburg, wo die Masse der Anwesenden sich scharf dagegen aussprach, daß ein Kollege, der die 'Tarifkampfinformationen' der KG Hamburg spontan verteilt hatte, aus der Gewerkschaft ausgeschlossen werden soll. Noch mehr aber fürchtet die Bourgeoisie, daß die immer offenere Fortschrittsfeindlichkeit des bestehenden Systems eine immer größere Zahl aus der Arbeiterklasse dieses grundsätzlich in Frage stellen läßt, daß immer mehr Menschen den Sozialismus und die proletarische Demokratie als einzig wirklichen Ausweg aus wirtschaftlicher Not und politischer Entrechtung erkennen. Der Kommunismus ist die grundsätzliche Alternative zur bürgerlichen Gesellschaft. Die Kommunisten sind die einzige grundsätzliche Alternative zu den bürgerlichen Parteien. Um die Verbreiterung der selbständigen Bewegung der Arbeiterklasse und des Volkes und das Eintreten von immer mehr Menschen für diese Alternative auszuschalten, wird die derzeitige wild um sich schlagende Offensive gestartet.

Und weil die politischen Argumente angesichts der Tatsachen fehlen, werden nicht die tatsächlichen Anschauungen der Kommunisten widerlegt, sondern stattdessen ein aus Lüge und Verleumdungen zusammengesetzes Zerrbild des Kommunismus verbreitet. Doch während in Wirklichkeit die Kommunisten den Kampf führen für gleiche Lohnerhöhungen in Mark und Pfennig für alle, gegen Überstundenschinderei und Arbeitshetze, sind es die Gewerkschaftsführer, die die letzten Lohnraubabschlüsse durchgesetzt haben. Sie sind es, die keinen Finger krumm machen, wenn es um den Kampf gegen die immer stärker anziehende Preis- und Steuerpresse der Kapitalisten geht.
- So werden die Kommunisten als intellektuelle, arbeiterfeindliche 'Führer' mit Hitler verglichen.
- So halten sie angeblich die Arbeiterklasse dumm, um sie als Werkzeug zu mißbrauchen.
- Sie sind die Dunkelmänner, Verschwörer, Geheimbündler.
- Beziehe sie Geld aus dunklen Quellen usw.

Für wie blöd hält die Bourgeoisie eigentlich die Arbeiterklasse? Wenn dieses Schreckensbild auch nur einen Schimmer von Wahrheit in sich bergen würde, gäbe es dann irgendeinen Zweifel daran, daß kein Arbeiter in diesen 'politischen' Organisationen eine Alternative sehen würde?

Um solchen Spinnern eine Abfuhr zu erteilen, braucht die Arbeiterklasse keine Großrazzien der Polizei, braucht sie keine Massenverhaftungen, braucht sie keine Justiz- und Pressekampagne.

WER SIND DIE FEINDE DER DEMOKRATIE?

Daß Polizeiaktionen, Demonstrationsverboten, Berufsverbote im Öffentlichen Dienst und Gewerkschaftsausschlüsse aufgrund bloßer Mitgliedschaft in kommunistischen Organisationen, aufgrund bloßer kommunistischer Gesinnung also, gegen die eigentlichen bürgerlichen Ideale verstoßen, gegen Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit, das ist allzu offensichtlich. Um die Verfolgung und Unterdrückung dennoch zu rechtfertigen, haben sich die bürgerlichen Politiker ein besonderes 'Argument' einfallen lassen: 'Natürlich', sagen sie, 'wir sind für Freiheit und Demokratie. Die Kommunisten aber sind die Feinde von Freiheit und Demokratie. Die Demokratie muß sich wehren, sie muß ihnen die demokratischen Rechte entziehen'. Sicher, in diesem Staat geht nicht alles mit 'rechten' Dingen zu, vieles ist unvollkommen, die soziale und politische Gerechtigkeit läßt zu wünschen übrig, geben selbst die Kapitalisten und ihre Staatsdiener zu. Aber Besserung gibt es nur für den, der sich an die Spielregeln unserer Demokratie hält, der geduldig auf Reformen wartet und die 'Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung' entschieden ablehnt.

Daß diese 'Spielregeln' allerdings die Spielregeln des Kapitals sind, die von ihm festgestellt sind und das Volk auffordern, sich lammfromm einem 'Spiel' hinzugeben, in dem das Kapital diese 'Regeln' nicht befolgt, damit macht die Arbeiterbewegung täglich ihre Erfahrungen. Es sind diese Regel, die den von einem Räuber mit dem Leben bedrohten Menschen dazu auffordern, sich an die Regeln des 'fairen' Boxkampfes zu halten. Während die Kapitalisten mit allen Mitteln der Hetze versuchen, die breite Solidarität mit dem Kampf der Drucker zu zersetzen, stimmten sie ein großes Geschrei an, als die Kollegen eines Kölner Druckbetriebes sich weigerten, den Lügenartikel eines bürgerlichen Tintenkulis abzudrucken. 'Das geht gegen die Pressefreiheit', lamentierten sie, 'ihr seid Verfassungsfeinde'.

Gegen die Gesetze verstoßen auch alle fortschrittlichen Betriebsräte, die sich nicht an die reaktionären Friedens- und Schweigepflicht-Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes halten, sondern sich für die Rechte ihrer Kollegen einsetzen. 'Vertrag ist Vertrag', halten die Kapitalisten (und mit ihnen die sozialdemokratischen IG-Metall-Führer) den Forderungen der Metallkollegen entgegen, die eine vorzeitige Kündigung der Tarife verlangen, weil die inflationäre Entwicklung sie noch weiter an den Rand des Existenzminimums treibt. Wir erhöhen die Preise, verschärfen die Ausbeutung, ihr haltet still, das sind die Spielregeln! Wer sich nicht beugt, der ist kein Demokrat, der setzt 'Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung' ein. 'Illegal' und 'gewaltsam', das sind nach dem Begriff der bürgerlichen Demokratie ökonomische Streiks ohne die sozialdemokratische Gewerkschaftsführung, das sind politische Streiks (z. B. gegen die Entlassung klassenbewußter Kollegen, geschweige denn gegen das Parlament, wie z. B. der für gesetzwidrig erklärte Druckerstreik 1952 gegen das Adenauer-Betriebsverfassungsgesetz), das sind Schulstreiks für bessere Ausbildungsbedingungen der Arbeiterkinder (Verstoß gegen das Schulpflichtgesetz - Schulsenator Apel gegenüber den Eltern der Schule Kielortallee), das sind Sitzstreiks und jede Art von Gegenwehr (z. B. gegen Streikbrecher-Aktionen der Polizei). Gegen die 'Demokratie', wie Unternehmer, Regierung, bürgerliche Parteien und sozialdemokratische Gewerkschaftsführer sie uns verkaufen möchten, ist letztlich jeder Kampf, der sich nicht auf die Spielregeln der Klassenzusammenarbeit, der friedlichen Hinnahme von Ausbeutung und Unterdrückung festnageln läßt, jeder Kampf, der von der Arbeiterklasse für ihre selbständigen Interessen geführt wird, wird von jenen Leuten als gewaltsam bezeichnet, deren tägliches Geschäft die Gewaltanwendung gegenüber dem Volk ist. Die Geschichte der Gewalt in der Bundesrepublik ist die Geschichte der Entwicklung dieses Staates, der schon bald nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus die Gewalt wieder zum Mittel der politischen Auseinandersetzung machte:
- als die Macht der von den Arbeitern geschaffenen Betriebsräte mit aller Brutalität in den Westzonen zurückgekämpft wurde;
- bei der gewaltsamen Zerschlagung der Volksbewegung gegen die Wiederaufrüstung und Adenauers Politik der Spaltung Deutschlands,
- bei den anschließenden Säuberungen des Staatsapparates, der Verfolgung von Kommunisten und aktiven Gewerkschaftlern,
- bei den Polizeieinsätzen gegen streikende Arbeiter und Studenten,
- bei den Todesschüssen auf Philipp Müller, Benno Ohnesorg, Petra Schelm, Georg von Rauch und Thomas Weisbecker.

Diese Entwicklung der Demokratie in der Bundesrepublik hat der CDU-Abgeordnete Dr. Knopf 'glänzend' vorgezeichnet, als er bereits 1951 sagte:
'Es kann sehr wohl der Fall eintreten, daß für die Erhaltung und die Sicherung des Staates die Grundrechte nicht wichtiger sind als die Einschränkung der Grundrechte.'

Dieser Fall ist eingetreten, und er trifft täglich und stündlich ein. Denn die Demokratie im Kapitalismus heißt Demokratie für die Kapitalisten, für die Arbeiterklasse und das Volk aber Entrechtung und Unterdrückung.

Da die Kommunisten diese Tatsache offen aussprechen und tatsächlich für Demokratie, für die Aufhebung jeder Ausbeutung und jeder Unterdrückung kämpfen, werden sie von der Bourgeoisie und ihrem Staatsapparat seit ihrem ersten Auftreten in der Arena des politischen Kampfes von Hetze, Lüge, Haß und Verfolgung der besitzenden Klasse umzingelt. Um sie von den Massen, die für Demokratie und Fortschritt eintreten, zu isolieren, werden die Kommunisten als Feinde der Demokratie diffamiert und verfolgt. Wer aber zu solchen Methoden greift, dem fehlen in der Regel die Argumente. Es dürfte den bürgerlichen Politikern und Schreiberlingen allerdings auch schwer fallen, vor den Massen Argumente dafür zu finden, wie vorteilhaft doch 'unser demokratischer Staat' für die Werktätigen ist - mit der Möglichkeit, sich einmal in 4 Jahren für den einen oder anderen bürgerlichen Politiker im Bonner Parlament zu entscheiden-, gegenüber dem Staat der proletarischen Demokratie, für den die Kommunisten kämpfen:
'Wenn die Masse des Volkes nicht über die Staatsmacht IN IHREM GESAMTEN UMFANG verfügt, wenn im Staat auch nur irgendeine vom Volk nicht gewählte, nicht absetzbare und nicht ganz und gar vom Volk abhängige Macht zurückbleibt, dann ist eine wirkliche Befriedigung der dinglichen und heute allen zum Bewußtsein gekommenen Bedürfnisse unmöglich.' (Lenin)

Wenn die Kommunisten heute eintreten für uneingeschränkte Organisationsfreiheit der Arbeiterklasse und des Volkes, für Rede-, Presse-, Versammlungs-, Streik- und Demonstrationsfreiheit, dann vertreten sie keine von der Arbeiterklasse losgelösten Ziele. Denn die Arbeiterklasse muß sich zusammenschließen, um für ihre wirtschaftlichen Forderungen und demokratischen Rechte kämpfen zu können. Um sich zusammenzuschließen, braucht sie die Organisationsfreiheit. Um ihre Forderungen durchzusetzen, braucht die Arbeiterbewegung Streik- und Demonstrationsfreiheit. All das müssen die Arbeiterklasse und das Volk FREI und selbständig entscheiden können, sie müssen den politischen Weg, den sie gehen wollen, frei wählen können. Der kapitalistische Staat, der die Interessen der Lohnabhängigen durch Preistreiberei und Steuererhöhungen ständig mit Füßen tritt, darf diese Rechte nicht einschränken. Er darf nicht der Schiedsrichter sein, der entscheidet, wann demonstriert wird und welche politischen Organisationen erlaubt sind.

Deshalb müssen alle Maßnahmen, die sich heute scheinbar gegen die Gruppe Rote Fahne (KPD) richten, entschieden als Eingriffe in die uneingeschränkte Organisationsfreiheit, die Demonstrations- und Versammlungsfreiheit bekämpft werden!

Wenn heute unter dem Vorwand des Kampfes gegen die sektiererische und unbedeutende Gruppe Rote Fahne das Demonstrationsrecht eingeschränkt wird, das Mitführen von Lautsprechern und Megaphonen verboten wird, dann ist dies morgen der Grund für das Niederknüppeln der Demonstration streikender Kollegen!

FÜR FREIE GEWERKSCHAFTLICHE UND POLITISCHE BETÄTIGUNG IM BETRIEB UND AUF DER STRAßE!
FÜR DIE UNEINGESCHRÄNKTE ORGANISATIONSFREIHEIT DER ARBEITERKLASSE UND DES VOLKES!
WEG MIT DEM KPD-VERBOT!
VORWÄRTS IM KAMPF FÜR DIE RECHTE DER ARBEITERKLASSE UND DES VOLKES!VORWÄRTS IM KAMPF FÜR DEN SIEG DES SOZIALISMUS!'
(Aus 'Hamburger Arbeiterzeitung', Zeitung der Kommunistischen Gruppe Hamburg)"
Q: Die Rote Front Nr. 11,Dortmund/Castrop-Rauxel Juni 1973

28.06.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt die Nr. 3 ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 24.5.1973, 26.7.1973) mit einer Auflage von 3 000 Stück heraus mit dem Leitartikel "Streikwelle in der Metallindustrie" zu den wilden Streiks für Teuerungszulagen (TZL), wobei Bilder vom Bremer Vulkan abgedruckt werden. Von diesem wird auch berichtet im Artikel "Der Streik der Bremer Vulkanarbeiter".

Weitere Artikel sind:
- "Der Kampf um Nordhorn-Range"
- "Interview mit einem Arbeiter aus Nordhorn";
- "Der Streik bei John Deere" (gekürzt aus der 'Arbeiterzeitung' Mannheim/Heidelberg);
- "Harvester Heidelberg: Streik für Lohnerhöhung" (nach der 'Arbeiterzeitung' Mannheim/Heidelberg);
- "Lernen wir aus den Lohnkämpfen anderer Betriebe!" wobei aus der Hamburger Metallindustrie berichtet wird von HDW, Blohm und Voss, Conz, und Kolbenschmidt sowie aus dem ÖTV-Bereich von HEW;
- "Nationale Streikfront" mit Berichten u.a. von MWM Mannheim;
- "Kommunistischer Bund Westdeutschland gegründet!, wozu dokumentiert wird die "Gründungserklärung";
- "Die nächsten Aufgaben der Kommunisten" (aus der 'Arbeiterzeitung' Mannheim/Heidelberg);
- "DKP-Austritte" in Butzbach (aus der 'Arbeiterzeitung' Mannheim/Heidelberg)
- "Gruner & Jahr: Achtung, er kommt!" aus Itzehoe;
- "Reichhold: Mitgliederversammlung gefordert" zur RACAG;
- "Postlehrlinge entlassen" im FMA 1 (DPG-Bereich);
- "Rausschmisse bei der Morgenpost" gegen zwei leitende Redakteure wegen ihrer Berichterstattung zur Hausbesetzung in der Ekhofstraße;
- "Stadtsanierung - Geschäft der Kapitalisten", wobei außer auf Mieterinitiativen in St. Georg/Hohenfelde, St. Pauli, Eimsbüttel, in der Haynstraße und in Ottensen auch auf Billwerder-Allermöhe eingegangen wird;
- "Eltern, Lehrer und Schüler im Kampf gegen die reaktionäre Bildungspolitik" zur GEW-Hauptversammlung (vgl. 6.6.1973, 3.7.1973);
- "Korruption in Bonn!" zu Steiner und Wienand;
- "Blohm und Voss. Wieder ein Toter in 'Elbe 17'!";
- "'Wir leben in einer Art Kriegszustand…'" zu Island;
- "Internationaler Klassenkampf" wobei berichtet wird aus Indien, von Hoesch-Hoogovens in den Niederlanden, aus Finnland, Spanien und:
Australien und Neuseeland: Protest gegen französische Atomtests

Die australischen und neuseeländischen Transportgewerkschaften haben den Boykot französischer Waren beschlossen. So sollen keine Schiffe und Flugzeuge von und nach Frankreich abgefertigt werden. Die Verkäufer in den Geschäften werden keine französischen Waren mehr verkaufen und auch der Brief-, Telefon- und Fernschreibverkehr nach Frankreich soll in Australien unterbrochen werden.
Die Gewerkschaften haben den Boykott beschlossen, um gegen die angekündigten französischen Atomtests im Südpazifik zu protestieren.

Auch die Regierungen von Neuseeland und Australien haben sich inzwischen diesem Protest angeschlossen und Schiffe mit hohen Staatsbeamten in das Testgebiet entsandt sowie alle UNO-Staaten gebeten, das neuseeländische und australische Volk in ihrem Kampf gegen die Großmachtpolitik Frankreichs zu unterstützen."
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 3, Hamburg 28.6.1973

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 verkauft die KG Hamburg des KBW laut späteren Angaben mindestens 700 Exemplare. Zunächst aber heißt es:"
Wir haben 600 KVZ erhalten, was allerdings zu wenig war, so daß die Zeitung schon in den ersten vier Tagen bis auf einzelne Restbestände, die in den Buchladen gehen, ausverkauft war.

Die KVZ wurde fast ausschließlich an der Uni und an Genossen, Sympathisanten und Freunde der KG und SSG verkauft (580). Beim Verteilen zu der Zeit vor Betrieben, haben wir die Zeitung mitgenommen, allerdings nicht offensiv verkauft, sondern interessierten Kollegen angeboten. Vor den Betrieben wurden so 5 KVZs verkauft."

Vom Ständigen Ausschuß (StA) wird dazu angemerkt, daß noch die 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ) vor den Betrieben verkauft wurde. In einer späteren Statistik (vgl. 18.9.1973) werden 500 Exemplare angegeben, davon 5 vor Betrieben.
Q: KBW-ZK-StA:Rundbrief,Mannheim 18.9.1973,S.13; KG Hamburg:Bericht über den Verkauf der KVZ Nr.1 in Hamburg von der KG Hamburg,Hamburg 30.7.1973;KBW-ZK-StA:Rundbrief an ZK-Mitglieder,Mannheim 12.9.1973,S.2

26.07.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ – vgl. 28.6.1973, 10.9.1973) mit einer Auflage von 3 000 Stück heraus mit dem Leitartikel "Kampf der Fahrpreiserhöhung beim HVV", wozu auch berichtet wird in "Verhaftungsgrund: öffentliche Diskussion im Hauptbahnhof" sowie in "Der Kampf gegen Fahrpreiserhöhungen in anderen Städten aus Mannheim-Ludwigshafen, aus Regensburg (vgl. 24.1.1973) und Wilhelmshaven (vgl. Jan. 1973) und in einem Artikel darüber, "Wie Jusos und DKP die Fahrpreiserhöhungen 'bekämpfen'".

Weitere Artikel sind:
- "Massaker in Mozambique";
- "Klöckner Bremen: Streik zerschlagen";
- "Auslagerungen bei Hanomag-Henschel";
- "Im Bremer Hafen: Streiks in mehreren Schuppen" (vgl. 6.7.1973);
- "Erfolgreicher Streik bei HELLA" in Lippstadt (vgl. 17.7.1973);
- "EG-Umweltschutzkonferenz: 'Blauer Himmel über Europa?'" (vgl. 19.7.1973);
- "Japan und Dänemark: Fischer kämpfen gegen Meeresverseuchung";
- "Druckerstreiks in Athen und London" (vgl. 5.7.1973, Juli 1973);
- "SPD-Landesvorstand: 'Wilde Streiks unvereinbar mit SPD-Mitgliedschaft'" zu einem Beschluss des SPD-Landesvorstands Bayern (vgl. 17.7.1973);
- "DKP-Austritte: der Putz bröckelt" zu Butzbach;
- "Streik der Fluglotsen"; sowie
- "Das Volk will Demokratie".

Der Artikel "Gegen die Preistreiberei den Lohnkampf organisieren" von Martin Fochler stammt aus der 'KVZ' Nr. 1 (vgl. 11.7.1973). Mit der 'KVZ' wird auch berichtet vom Streik bei John Deere Mannheim, vom VW-Streik aus Kassel (vgl. 10.4.1973, 11.4.1973), Emden (vgl. 11.4.1973), Hannover (vgl. 11.4.1973), Salzgitter (vgl. 11.4.1973) und Wolfsburg (vgl. 12.4.1973, 13.4.1973), aus Oldenburg von AEG (vgl. 25.6.1973), aus Wetzlar von Buderus und aus Heidelberg von Harvester, aus Vietnam: in "Unter dem Deckmantel des Rückzuges: US-Imperialisten bereiten 3. Indochinakrieg vor" und aus Belgien in "Antwerpen – Hafenarbeiter streiken 2 Monate".

Geworben wird für die neu eröffnete Buchhandlung Hübsch-Rochlitz, berichtet von der GEW-Demonstration (vgl. 3.7.1973).
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 4, Hamburg 26.7.1973

10.09.1973:
Die Kommunistische Gruppe Hamburg (KGH) des KBW gibt ihre 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ) Nr.5 (vgl. 26.7.1973) mit einer Auflage von 3 000 Stück und dem Leitartikel "Den Lohnkampf müssen wir selbst organisieren!" heraus. in "An die Leser der Hamburger Arbeiterzeitung" wird deren Einstellung zugunsten der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des KBW angekündigt.

Weitere Artikel sind:
- "Der Streik bei Ford" in Köln;
- "Streik der Opel-Arbeiter" in Bochum;
- "Pierburg/Neuss: An der Spitze des Streiks - die ausländischen Arbeiterinnen";
- "Betriebskorrespondenzen" von Hanomag -Henschel, über den "Tarifkampf bei Texaco", "Für eine ausreichende Teuerungszulage bei Conz" sowie einem "Verteilerbericht Conz" und über "Reichold: Umstufungsschwindel";
- "Mehr als 600 Jugendvertreter entlassen!";
- "Warum der 'Arbeiterkampf' vom Kampf der Arbeiter nichts wissen will" zur Haltung des KB zu den 'wilden Streiks' für Teuerungszulagen (TZL);
- "Kambodscha: Kämpfen heißt leben, nicht kämpfen heißt sterben";
- "Aufruf an die Bewohner von Phnom Penh, von der Stimme der FUNK ausgestrahlt";
- "Minister Eppler - Ein Freund der FRELIMO?" zu Mosambik
- "Chile: Die Krise spitzt sich zu!";
- "Libanon: Israel bereitet neue Angriffe auf palästinensische Flüchtlingslager vor!";
- "Der Kampf der LIP-Arbeiter" in Frankreich;
- "Cholera-Epidemie in Italien. 'Die da oben sorgen für sich, nicht für uns'";
- "Streik der Eisenbahnarbeiter in Kanada";
- "Neue Lehrpläne an Hamburgs Schulen";
- "Arbeiterkontrolle in Albanien" aus 'Neues Albanien'; sowie
- "Fleischboykott".
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr.5,Hamburg 10.9.1973

12.09.1973:
Die OG Hamburg des KBW berichtet vom Verkauf der heutigen 'KVZ' Nr.2:"
Genossen!

Daß wir jetzt die KVZ verkaufen können, ist ein großer Fortschritt für die kommunistische Massenarbeit in Hamburg. Wir müssen jetzt den Verkauf mit aller Kraft anpacken, die Genossen zur Kritik an der Zeitung und zum Schreiben von Artikeln ermuntern und zu einer genauen Statistik kommen.

Bisher wurde die KVZ hier ja nicht offensiv verkauft, sondern von den Verkäufern der 'Hamburger Arbeiter-Zeitung' nur mitgeführt. Die Statistik ist - z.T. begünstigt durch die Urlaubssituation - völlig vernachlässigt worden. Z.B. ist die Statistik, die ihr über Nr.1 erhalten habt, nicht nur unbrauchbar, sondern auch falsch. Es wurden mind. 700 verkauft.

VERKAUFSBERICHT NR.2

Geliefert wurden 1 200, 250 wurden beim Arbeiterbuch (des KB,d.Vf.) gekauft, 100 beim Politischen Buch Bremen gleich 1 550. Verkauft: 1 420. Davon Betrieb: 19, Stadt: 164, Kneipen: 13, Uni: 305, Laden: 524, Chile-Demo und Veranstaltungen: 380, Juristentagung: 15 gleich 1 420.

Zur Information: vor den Betrieben wurden durchschnittlich etwa 200 HAZ verkauft (50 Chemie, 80 Druck, 70 Metall) und in der Stadt etwa 300.

ANTRAG:
Um auch weiterhin zu lokalen Problemen Stellung nehmen, Termine ankündigen zu können etc., beantragt die Ortsgruppe Hamburg eine unregelmäßig erscheinende Beilage (OBL,d.Vf.) zur KVZ. Sie soll weiterhin 'Hamburger Arbeiterzeitung' heißen."
Q: KBW-OG Hamburg:KVZ Verkaufsbericht Nr.2,Hamburg 24.9.1973

Letzte Änderungen: 20.6.2012

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