Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Hamburg-Unterelbe, Jg. 5, Extra Öffentlicher Dienst Den Zusammenschluß gegen die Regierung auf 170/180 DM voranbringen. Aktionen für den 1. Verhandlungstag vorbereiten, 7. Feb. 1977

07.02.1977:
Der Bezirk Hamburg-Unterelbe des KBW gibt ein Extra der Bezirksbeilage der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 7.2.1977, 9.2.1977) für den öffentlichen Dienst (vgl. 31.1.1977, 24.2.1977) in einer Auflage von 5 000 Stück heraus unter der Schlagzeile "Den Zusammenschluß gegen die Regierung auf 170/180 DM voranbringen. Aktionen für den 1. Verhandlungstag vorbereiten". Dokumentiert wird eine Resolution der ÖTV-MV am AK Barmbek an die große Tarifkommission.

Enthalten sind auch die Artikel:
- "Auf zur Demonstration am 19.2. in Brokdorf!", wobei mit einem Bild berichtet wird von der Demonstration in Hamburg am 22.1.1977;
- "Die Lohnsteuer ist Ausplünderung der Lohnabhängigen", wobei berichtet wird vom AK Barmbek;
- "Einstellung aller Lehrer in A13 bei voller Stundenzahl";
- "Streiks gegen die Angriffe der Metallkapitalisten";
- "Drohung mit Gefängnis kann den Kampf gegen den §218 nicht brechen" zum Prozess gegen A. Adrians (vgl. 4.2.1977); sowie
- Meldungen zur Elterngruppe Wendenstraße, die sich um die Heimerziehung kümmert, von der ÖTV-Gruppe im Verein Jugend hilft Jugend und vom KB:"
Der KB Nord schreibt in seinem Arbeiterkampf: der KBW fällt mit seiner 'oft gehörten aber wenig beliebten 170 DM Forderung noch hinter die SPD/DKP Forderung zurück'. Er geht soweit, daß er dem KBW vorwirft, daß er die 'Gewerkschaftseinheit über diese Forderung herstellen will'.

Das will der KB-Nord offenbar nicht: 'Festgeld - möglichst hoch' heißt seine Devise. Mit dieser Devise arbeitet der KB der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung direkt in die Hände, denn er spaltet durch die Aufstellung der verschiedensten hohen Forderungen. Darüber ist keine Einheit möglich. Wo er mit seiner Tätigkeit nicht landen konnte, wie im AK St. Georg, hat er sich an die mehrheitlich aufgestellte Forderung nach 170/180 DM angehängt, aber mit dem Verweis, daß die Tarifrunde ja sowieso schon gelaufen ist."

Berichtet wird auch:"
Die Bundesbahn rationalisiert für die Kapitalisten

Seit Jahren jammert die Bundesbahn über ihr Defizit. Sie hat Gutachten in Auftrag gegeben, die untersuchen sollen, wieviel rationalisiert werden kann. Die schweizerische Unternehmensberatung Knight-Wegenstein empfiehlt, von den 385 000 Beschäftigten knapp 120 000 einzusparen (FR 2.2.77). Die Arbeitshetze der Kollegen bei der Bahn soll gesteigert werden: ein Teil des Streckennetzes, in Gebieten, in denen keine Industrie zentralisiert ist, stillgelegt werden; die Morgenpost vom 2.2.77 meldet, daß Fahrpreiserhöhungen in diesem Jahr 'unvermeidbar' sein könnten, wenn es nicht gelingt, 'die Kostenexplosion durch Rationalisierung voll in den Griff zu bekommen.' Diese Maßnahmen dienen dazu, den Kapitalisten noch billigere Tarife für Frachtgut zu machen und die für ihre Transportanforderungen nötigen Investitionen bereit zu stellen.

Wo es um die Sicherheit der Fahrgäste geht, wird gespart. Beim Prozeß um das Unglück von Hausbruch ergaben Zeugenaussagen, daß das Hauptsignal schwer einzusehen ist und, daß die automatische Vollbremsung den Zug erst zu spät zum Stehen bringt. Ein Vorsignal war seit langem vorgesehen, in der Dringlichkeit steht es bei der Bundesbahnverwaltung aber erst auf Stufe 3."

Berichtet wird auch aus dem DPG-Bereich vom FMA Uelzen:"
In der Kantine des Fernmeldeamtes Uelzen gibt es einen kleinen Laden, in dem man Essen und trinken (u.a. Kaffee, Bockwurst) kaufen kann. Im Laden arbeiten zwei Frauen: sie sind Angestellte der Deutschen Bundespost. Mit der Begründung, daß die Kantine im letzten Jahr ein Defizit von 6 000 DM gehabt habe - nach Abzug des Lohns der Angestellten vom Gewinn! - soll jetzt rationalisiert werden! Das bedeutet entweder die Entlassung einer Kollegin, was die Arbeitshetze der anderen immens steigern würde und die Wartezeiten in der Kantine während der Pause verlängern würde, oder die Kürzung der Arbeitszeit beider Kolleginnen um 3 - 4 Stunden, also eine große Lohneinbuße und bei der einen den Verlust des Versicherungs- und Kündigungsschutzes, weil sie unter 20 Wochenstunden kommt. Die Postverwaltung will nicht nur im Lohnkampf den Lohn aller Arbeiter und Angestellten drücken, durch Rationalisierung soll die Arbeitshetze verschärft und sollen Kollegen auf die Straße geworfen werden."
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Hamburg-Unterelbe Extra Öffentlicher Dienst Den Zusammenschluß gegen die Regierung auf 170/180 DM voranbringen. Aktionen für den 1. Verhandlungstag vorbereiten, Hamburg 7.2.1977

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