Broschüre der KPD/ML (Landesverband Wasserkante) zum Kommunistischen Bund (Arbeiterkampf)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Februar 2014

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Im Mai 1976 unternahm der Landesverband Wasserkante der KPD/ML den Versuch, dem „Kommunistischen Bund“ Trotzkismus nachzuweisen. Dazu erschien die Broschüre: „‘Kommunistischer Bund (Arbeiterkampf)‘ = Konterrevolutionäre Trotzkisten.“ Der KB wird hier den Kräften zugerechnet, „die die Aufsplitterung und Spaltung der revolutionären Kräfte in unserem Land” verewigen wollen. Er gehöre ins Lager „des durch den revisionistischen Verrat beflügelten Trotzkismus”. Seine Führer seien „Agenten des Kapitals und Verräter am Sozialismus … Verräter an den Interessen des deutschen Volkes“. Eine Einheit mit dem KB sei nicht möglich, so die KPD/ML.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Mai 1976:
Vom Landesverband Wasserkante der KPD/ML (Roter Morgen) herausgegeben, erscheint im Mai 1976 die Broschüre: „Kommunistischer Bund (Arbeiterkampf)“ = Konterrevolutionäre Trotzkisten.“

Im Vorwort wird ausgeführt: „Werdet Euch doch erst einmal selbst einig!‘ - Dieses Argument taucht in den Diskussionen mit den Kollegen immer wieder auf. Die alltägliche Erfahrung des Klassenkampfes hat es jedem Proleten gezeigt: ‚Spaltung nützt den Kapitalisten, einig sind wir stark‘. Ist es aber richtig und möglich, mit dem KB Nord eine Einheit anzustreben? Die KPD/ML hat seit ihrer Gründung immer wieder darauf hingewiesen, dass die schädliche, gegenwärtig noch starke Aufsplitterung und Spaltung der revolutionären Kräfte in unserem Land nicht den ‚bösen Seelen‘ einiger Individuen entspringt, sondern ihre entscheidende Ursache im Aufkommen des modernen Revisionismus hat, in dessen fortgesetztem Verrat am Marxismus-Leninismus. Der Frontalangriff des modernen Revisionismus auf den Marxismus-Leninismus beflügelte zudem noch alle anderen gegen den Marxismus-Leninismus gerichteten Strömungen, vom Trotzkismus bis hin zum kleinbürgerlichen Antiautoritarismus.

Die KPD/ML rechnet den KB Nord ins Lager gerade jener Kräfte, die die Aufsplitterung der revolutionären Kräfte mit verewigen wollen, ins Lager des durch den revisionistischen Verrat beflügelten Trotzkismus. Seine Führer sind Agenten des Kapitals und Verräter am Sozialismus, sind Verräter an den Interessen des deutschen Volkes. Mit dem KB Nord ist deshalb keine revolutionäre Einheit möglich. Sicher, scheinbar liegt der KB Nord mit z.B. der trotzkistischen IV. Internationale in Streit, und unter der Fahne des Trotzkismus sind noch mehr ständig miteinander im Streit liegende Gruppen und Fraktionen versammelt; ihnen allen gemeinsam aber sind bestimmte Grundzüge in ihrem Kampf gegen den Marxismus-Leninismus und die revolutionäre Bewegung.

Diese gemeinsamen Grundzüge wollen wir zu Beginn unserer Broschüre zusammengefasst darstellen, in den weiteren Abschnitten Linie und Politik des KB Nord dann im einzelnen. Den verschiedenen trotzkistischen Strömungen ist gemeinsam, dass ihr offen reaktionärer Charakter vor allem dort klar zutage tritt, wo sie ihre wilde Hetze gegen die sozialistischen Länder, gegen die Kommunistische Partei Chinas und gegen die Mao Tsetung-Ideen, sowie gegen die nationalen Befreiungsbewegungen der unterdrückten Völker entfalten. Mit der revisionistischen Entartung der Sowjetunion, ihrer Entwicklung zu einer sozialimperialistischen Supermacht hat der internationale Trotzkismus seine gegen die sozialistische Sowjetunion verbreitete Hetze zunehmend eingestellt und wird nun in immer stärkerem Maße zu einem Anhängsel des modernen Revisionismus, der gegenwärtig die gefährlichste gegen den Marxismus-Leninismus gerichtete Strömung innerhalb der Arbeiterbewegung ist.

Diese Schützenhilfe des Trotzkismus für den modernen Revisionismus erstreckt sich zunehmend auch auf offene prosozialimperialistische Propaganda. Das Bündnis des Trotzkismus mit dem modernen Revisionismus kann - wie gesagt - letztlich nicht überraschen. Es ist eine Tatsache, dass der internationale Trotzkismus die gewisse Wiederbelebung, die er seit Anfang der 60er Jahre erfahren hat, dem Verrat der modernen Revisionisten zu verdanken hat. Vielen, die sich von den revisionistischen Verrätern enttäuscht abwandten, schien der Trotzkismus eine antirevisionistische Alternative zu sein. Das gilt hauptsächlich für das intellektuelle Kleinbürgertum. In Wirklichkeit sind Trotzkismus und moderner Revisionismus Zwillinge. Ihnen gemeinsam ist der Hass auf Stalin, den unbeugsamen Verteidiger des Erbe Lenins; ihnen gemeinsam ist der Hass auf das rote China, das Bollwerk der Weltrevolution und die Volksrepublik Albanien, das Leuchtfeuer des Sozialismus in Europa; ihnen gemeinsam ist der Hass auf die Mao Tsetung-Ideen und die marxistisch-leninistische Weltbewegung. Sie sind enge Komplizen der Konterrevolution.

Zusammengefasst besteht das Wesen der Politik der Trotzkisten - und auch des KB - darin, dass sie mit allen links- und rechtsopportunistischen Strömungen paktieren, dass sie versuchen, alle Strömungen des Opportunismus gegen den Marxismus-Leninismus zu vereinen. Die Feindschaft gegen den Marxismus-Leninismus ist das einzige Prinzip trotzkistischer Politik, auch der Politik des KB Nord. Dies wird in dieser Broschüre in den nachfolgenden Kapiteln nachgewiesen …
Die trotzkistische Strömung des KB Nord klar erkennbar zu machen, seinen wahren Charakter zu zeigen, ist hauptsächlich das Verdienst der KPD/ML. Der KPD/ML ist es gelungen, der Arbeiterklasse und allen revolutionären Menschen den Ausweg aus Krise, Unterdrückung und Kriegsgefahr, die Perspektive eines VEREINTEN, UNABHÄNGIGEN, SOZIALISTISCHEN DEUTSCHLAND umfassender, lebendiger und überzeugender darzulegen als jemals zuvor. Gerade damit stach die KPD/ML in das Wespennest der antimarxistischen, in die Sackgasse führenden Theorien, mit denen in der linken Bewegung schon jahrelang durch Revisionisten und Trotzkisten hausiert wird.

Vor allem die wichtige Rede unseres Parteivorsitzenden, des Genossen Ernst Aust, die er im März 1975 zur ‚wachsenden Kriegsgefahr durch die zwei Supermächte‘ gehalten hat, war ein harter Schlag gegen die ‚Fischerei im Trüben‘. Diese Rede, die inzwischen in ein halbes Dutzend Sprachen übersetzt wurde und in vielen Ländern Europas gelesen wird, hat sämtliche Rechten und ‚Linken‘ aus der Reserve gelockt; des weiteren nicht nur sonstige Erfolge an der ideologisch-theoretischen Front, sondern z.B. auch bei den Betriebsratswahlen oder die Bemühungen und Erfolge der KPD/ME und der GRF (KPD) zur prinzipienfesten Einheit der Marxisten-Leninisten sowie besonders die Gründung der Sektion DDR der KPD/ML.
Als Reaktion auf diese Vorstöße unserer Partei in der revolutionären Bewegung waren die D‘K‘P- Arbeiterfeinde gezwungen, ihre Taktik zu ändern. Sie gingen erstmals seit vielen Jahren dazu über, öffentlich und gezielt bestimmte Zirkelorganisationen aus dem Gleis zu werfen, um sie zu zersetzen und zu sich an Land zu ziehen. Sie schickten einige ihrer Oberbonzen auf Tournee gegen den KBW (im Mai 1975) und den KB Nord (Januar 1976), Organisationen, bei denen sie sich am ehesten einen Einbruch versprachen. Den regional beschränkten KB Nord aber suchten sie sich besonders deswegen aus, weil hier der Trotzkismus ganz entscheidende Vorarbeit für die D‘K‘P geleistet hat. Nicht unbegründet sind die Hoffnungen, die sich die konterrevolutionäre Partei D‘K‘P mit dem KB macht. So konnte D‘K‘P- Theoretiker Willi Gerns auf seiner Veranstaltung in Hamburg gegen den KB tönen, er wolle ‚den subjektiv ehrlichen Zirkelopportunisten helfen, von den antisozialistischen, antisowjetischen Positionen herunterzukommen‘, um ‚sie an die DKP oder in die DKP zu ziehen‘. Die D‘K‘P- Fürsten haben es mit der Angst gekriegt. Sie wissen nur zu gut, dass die Ausbreitung unserer Linie der proletarischen Revolution für sie tödlich ist.

Zugleich mit diesem Voranpreschen der modernen Revisionisten verstärkten gerade im letzten Jahr, in den letzten Wochen aktuell auch die offenen Trotzkisten (GIM, Spartacus, IV. Internationale) und die besondere Spielart des Trotzkismus, wie sie von den KB-Führern vertreten wird, ihr Zutreibertum für die D‘K‘P und die russischen Imperialisten. Sie starteten eine wüste Kampagne gegen die von ihnen als ‚Vaterlandsverteidiger‘ beschimpften Marxisten-Leninisten und gingen zur ungeschminkten Hetze gegen die Volksrepublik China über.

Gegenwärtig sind die trotzkistischen Kreise darum bemüht, eine antichinesische, ‚Anti- Vaterlandsverteidiger‘- Einheitsfront aller rechten und ‚linken‘ Organisationen gegen den Marxismus-Leninismus, gegen Revolution und Sozialismus zusammenzuzimmern. Die KB-Führer haben außerdem ihre internationale trotzkistische Wühlarbeit gegen die marxistisch-leninistische Weltbewegung verstärkt und rufen zur Gründung einer neuen V. Trotzkistischen Internationale auf … Die Tatsachen beweisen, dass die heutigen Trotzkisten - gleich welcher Spielart - ein geschworener Feind der revolutionären Arbeiterbewegung und der unterdrückten Völker sind und eine gefährliche Waffe in den Händen der Bourgeoisie und des Imperialismus zur Verwirrung der Bewegung, zu ihrer Spaltung und Auflösung darstellen. Es gilt, die aufrechten, revolutionären Kräfte, die heute noch vom Trotzkismus irregeleitet sind, von seinem Einfluss zu befreien und für die Sache der Revolution zu gewinnen. Diesem Ziel soll auch diese Broschüre dienen.“

Inhalt der Broschüre ist:
WORUM GEHT ES?
- Die Erfolge der KPD/ML brachten Klärung der Fronten
- Reaktion bei modernen Revisionisten und Trotzkisten
- Ernsthaft die Einheit aller wirklichen Revolutionäre anstreben

I. DIE TROTZKISTISCHEN KB-FÜHRER SIND ENGE KOMPLIZEN DER HEUTIGEN IMPERIALISTEN UND KRIEGSTREIBER IN DER SOWJETUNION
- Trotzkistische Schützenhilfe für die Sozialimperialisten
- Die Sowjetunion ist eine imperialistische Supermacht
- Die Masche mit den ‚Vaterlandsverteidigern‘
- Verfälschung der Rede des Gen. E. Aust zur Kriegsgefahr
- Ziel der KB-Führer: Gegen die KPD/ML um jeden Preis
- Einschub: Paktieren mit der Monopolbourgeoisie? Ausgerechnet die Führer des KB …
- Die D"K"P und die westdeutschen Imperialisten
- Die KB-Führer beleidigen das deutsche Volk

II. WER CHINA ANGREIFT, BEKÄMPFT DIE PROLETARISCHE REVOLUTION UND DEN SOZIALISMUS
- Wer China angreift, bekämpft die proletarische Revolution
- Das Vorgehen der Trotzkisten gegen China
- Spaltung der KP Chinas
- Spaltung von Partei und Massen
- Spaltung Chinas von der revolutionären Bewegung
-Spaltung der sozialistischen Länder China und Albanien
- Die chinesische Außenpolitik ist eine große Hilfe für alle Völker

III. DER KB-‚INTERNATIONALISMUS‘ - NICHTS ALS TROTZKISTISCHE KOMPLOTTE
- Totschweigen der marxistisch-leninistischen Weltbewegung
- Brasilien
- Argentinien
- Chile
- Hetze gegen ausl. marxistisch-leninistischen Kräfte u. Volksfreunde
- Trotzkismus kontra Marxismus-Leninismus
- Die KB-Führer sabotieren auf der Linie des Trotzkismus
- Die Befreiungsbewegungen der Völker
- Lateinamerika
- Angola

IV. GEWALTSAME ZERSCHLAGUNG ODER ‚SCHRITTWEISE ÜBERNAHME‘ DES KAPITALISTISCHEN STAATSAPPARATES ?
- Die KB-Führer und das trotzkistische ‚Übergangsprogramm‘
- Bolschewistischer Parteiaufbau kontra trotzkistische Internationale

V. MIT DEM KB-NORD KANN ES KEINE EINHEIT GEBEN.
Quellen: KPD/ML - Landesverband Wasserkante: „Kommunistischer Bund (Arbeiterkampf)“ = Konterrevolutionäre Trotzkisten, Dortmund, Mai 1976.

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