Die Rote Westfalenwalze - KPD/ML Betriebsgruppe Hoesch Westfalenhütte, Jg. 2, Harders enthüllt Krisenprogramm!, o. J. (1971)

16.04.1971:
Bei Hoesch Westfalenhütte geben die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB und der KJVD ein Extrablatt ihrer 'Roten Westfalenwalze' (vgl. 13.4.1971, 27.4.1971) mit zwei Seiten DIN A 4 heraus: "
HARDERS ENTHÜLLT KRISENPROGRAMM!

Gestern Abend hat die Jahreshauptversammlung (JHV, d.Vf.) der Hoesch-Aktionäre stattgefunden. Dort wurden die von den Hoesch-Kapitalisten beschlossenen Krisenmaßnahmen bekannt gegeben!

Harders verkündete, daß diese Krise noch schärfer wird als die letzte 1966/67. Er meinte: 'Die nahe Zukunft sieht nicht rosig aus.'

FÜR WEN?

Das war klar, als er sein Krisenprogramm enthüllte!
Er klagte, 'die Personalkosten haben das erträgliche Maß schon überschritten.'

- Nur noch ganz wichtige Facharbeiter sollen eingestellt werden, also Einstellungsstop.
- Die Überstunden sollen von 14% auf 5 - 7% gestrichen werden!

Harders dazu: 'Das sind nicht die einzigen Maßnahmen!'

Die weiteren Maßnahmen werden sich mit der Verschärfung der Krise steigern. Damit für die Hoesch-Kapitalisten und ihre Profite weiter rosige Zeiten kommen, gibt es für die Hoesch-Kollegen dann:

- Lohnkürzung durch Streichung der übertariflichen Leistungen
- Verschärfung der Arbeitshetze
- Versetzungen
- Rausschmiß von 'Bummelanten' und älteren Kollegen
- Kurzarbeit - Entlassungen

Kollegen, was im Herbst bei den Tarifverhandlungen auf uns zukommt, hat Harders auch schon deutlich gesagt. Seiner Meinung nach haben die Lohnkosten ja jetzt schon das erträgliche Maß überschritten.
FÜR UNS ABER HABEN DIE LÖHNE JETZT SCHON DAS ERTRÄGLICHE MASS UNTERSCHRITTEN.

Aber Harders hat den Weg gewiesen: Senkung der Lohnkosten. Schiller hat den Weg mit seinem 7%-Lohndiktat schon vorbereitet. Im Herbst werden Kapitalisten, rechte Gewerkschaftsführer gemeinsam mit den SPD-Lohndiktierern und SPD-Schlichtern versuchen, uns eine Lohnerhöhung wegzurauben.

Jetzt schon demonstrieren die rechten Gewerkschaftsführer Einigkeit mit Harders und Abs, wenn es darum geht, gegen uns vorzugehen. Abs betonte gestern Abend, daß zwischen Aufsichtsrat und Vorstand über die Notwendigkeit der Fusion volle Einigkeit herrsche. Und in diesem Aufsichtsrat sitzen unsere famosen Arbeitervertreter von der IGM.

Kollegen, obwohl die Fusion auf der gestrigen Aktionärsversammlung noch nicht beschlossen wurde, ist die Marschrichtung festgelegt worden:
Rationalisierungsmaßnahmen - und dazu gehört auch die Fusion - auf Kosten der Arbeiterklasse.

Wenn Abs jetzt noch nichts Genaueres über die Fusion sagen will, dann nicht wegen der 'Gefährdung' der laufenden Verhandlungen, sondern ganz einfach:

ER HAT ANGST VOR DEN HOESCH-KOLLEGEN, den die Unruhe und Wachsamkeit der Hoesch-Kollegen ist gewachsen!

Unsere sauberen Arbeitervertreter Troche, Pfeiffer und Co spielen dieses Spiel mit. Sie kennen den Krisenplan von Harders und Abs, aber sie verschweigen ihn den Kollegen!

Kollegen nehmt geschlossen mit der Betriebsgruppe Westfalenhütte der KPD/ML den Kampf auf gegen das Rationalisierungsprogramm der Hoesch-Kapitalisten:

GEGEN LOHNKÜRZUNGEN
GEGEN VERSCHÄRFTE ARBEITSHETZE
GEGEN VERSETZUNGEN
KEINE KURZARBEIT
KEINE ENTLASSUNGEN

Nehmt geschlossen mit der Betriebsgruppe Westfalenhütte den Kampf auf gegen die verräterische Politik der SPD-Regierung:

KAMPF DEM LOHNDIKTAT
KAMPF DEM LOHNRAUB
GEGEN DIE VERRÄTEREIEN DER SPD-REGIERUNG DIE GESCHLOSSENE FRONT DER ARBEITERKLASSE

Kollegen, unter diesen Losungen demonstriert die KPD/ML und der KJVD am 1.Mai. Kollegen, boykottiert die Arendt-Feier, wo der Verrat an euch gefeiert werden soll. Demonstriert mit der KPD/ML, denn 1971 in der Krise müssen wir am Kampftag der Arbeiterklasse gegenüber den Kapitalisten und den SPD-Verrätern unsere Geschlossenheit und Kampfkraft demonstrieren.

HERAUS ZUM 1.MAI"
Q: Die Rote Westfalenwalze Harders enthüllt Krisenprogramm!, Dortmund o.J. (16.4.1971)

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