Die Rote Westfalenwalze - der KPD/ML und KJVD Betriebsgruppe Hoesch-Westfalenhütte Dortmund, Jg. 3, Heraus zum Roten 1. Mai!, o. J. (1972)

24.04.1972:
Vermutlich heute erscheint eine 'Rote Westfalenwalze' (vgl. 24.4.1972, 28.4.1972) der KPD/ML-ZB und KJVD Betriebsgruppe Hoesch Westfalenhütte Dortmund und 4 Seiten DIN A 4. Unserem Exemplar vorgeheftet ist ein Flugblatt der KPD/ML-ZB NRW, "Heraus zum Roten 1. Mai! KPD/ML" (vgl. 24.4.1972):"
HERAUS ZUM ROTEN 1. MAI!

Die Wahlen (BRW - vgl. 18.4.1972, d.Vf.) sind vorbei, ein neuer Betriebsrat steht da. Doch dieser neue Betriebsrat ist im Grunde nicht neu, ein Großteil
der altbekannten Verräter sitzt wieder drin.

Vielen Kollegen ist es unverständlich, daß Albert Pfeiffer, von jeher bekannt als Sprachrohr der Konzernleitung, wieder das Rennen gemacht hat. Denn in vielen Abteilungen hatten sich die Kollegen vorher abgesprochen, Albert Pfeiffer nicht mehr ihre Stimme zu geben, viele Kollegen haben nur einem Kandidaten, der nicht zu den altbekannten Verrätern gehört, ihre Stimme gegeben.

So sind solche üblen Verräter wie Köhler von der Brammenstraße, Walitzki und Hünecke abgesägt worden.

Und auch Pfeiffer hat mit 2 777 Stimmen als Spitzenreiter nur eine Stimmenanzahl erreicht, mit der er bei der letzten Wahl gerade ins Mittelfeld der Liste gekommen wäre.

Kollegen, daran wird deutlich, daß der neue Betriebsrat nicht mit breiter Zustimmung der Hoescharbeiter gewählt worden ist. Das ist ein zusammengeschusterter Betriebsrat von Regierungsknechten, der seine Position darauf aufgebaut hat, daß er mit den verschiedensten Maßnahmen verhindert hat, daß fortschrittliche Kollegen sich zur Wahl stellen konnten.

DER KAMPF GEHT WEITER!

Wir werden auch in Zukunft uns von diesem Betriebsrat nicht daran hindern lassen, für unsere Interessen zu kämpfen. Wir werden uns nicht hindern lassen, nicht von Pfeiffer und Vernholz und auch nicht von Schrade, Werski und Co. Wie in der Vergangenheit müssen wir selbst das Heft in die Hand nehmen im Kampf gegen Stillegungen, Entlassungen und Lohndiktat, im Kampf gegen Unterdrückung in Betrieb und Gewerkschaft, im Kampf gegen alle Angriffe des Bonner Staates.

Kollegen, der Kampf geht schon heute weiter.
Marschiert am 1. Mai nicht mit Brandt und Vetter und ihren Handlangern Pfeiffer, Vernholz, Schrade und Werski zur Staatsfeier in den Westfalen-Park!

Marschiert mit den roten Maikomitees unter der Parole:

EINHEITSFRONT GEGEN NOTSTAND, AUFRÜSTUNG UND REVANCHEPOLITIK!"
Es folgt ein Auszug aus dem 'Rote Fahne' (RF) Extrablatt (vgl. Apr. 1972):"
So schreibt die Rote Fahne in ihrem Aufruf zum 1. Mai.
Kollegen, folgen wir diesem Aufruf. Das Rote Fahne Extrablatt wird in dieser Woche vor dem Tor für 10 Pfg. verkauft."

In einem weiteren Artikel heißt es:"
TERROR GEGEN KOMMUNISTEN UND OPPOSITIONELLE ARBEITER!

Die Antwort der SPD-Bonzen auf die Bestrebungen für eine 2. Liste waren Drohungen und Terror.
Kollegen, das war kein Einzelfall!

Gegen die ROTE FAHNE läuft in Herne (vgl. 27.4.1972, d.Vf.) ein Prozeß, der von Franz Josef Strauß (FJS - CSU, d.Vf.) angestrengt wurde. Dem verantwortlichen Redakteur Michael Schulte droht Gefängnis oder eine immense Geldstrafe. Und das, weil die Rote Fahne die Wahrheit schrieb: daß Strauß ein Faschist ist.

Gegen die ROTE WESTFALENWALZE läuft ein Prozeß, weil im Dezember einmal das Impressum fehlte, dafür will uns der Staat bis zu 10 000 DM abknöpfen. K 14 versicherte uns allerdings, daß wir um die Strafe herumkämen, falls wir den vollen Namen des Kollegen preisgeben, der damals mit Kollege Rudi einen Leserbrief unterschrieben hatte. Doch wir verraten unsere Freunde nicht!! Daran wird eines ganz klar: Jeder Schlag, den die Kapitalistenklasse gegen die Kommunistische Partei richtet, ist ein Schlag gegen die Arbeiterklasse.

Aber bei Prozessen bleibt es nicht: Beim ROTE FAHNE-Verkauf und Verteilen der ROTEN WESTFALENWALZE werden wir und andere ML-Organisationen vom Werkschutz vom Tor vertrieben, man droht uns mit Polizei."

Berichtet wird von der Ostverträge-Veranstaltung der SPD (vgl. 22.4.1972) und fortgefahren mit einem Bericht von der DGB-Kreisjugendkonferenz (vgl. Apr. 1972):"
Mehr Demokratie, das sieht auch so aus, daß IGM-Mitgliedern, die gegen die Ratifizierung der Ostverträge stimmen, mit Gewerkschaftsausschluß gedroht wird. So war das bei der IGM-Jugendgruppe in Hörde.

Mehr Demokratie?
Die Bundeswehr wird aufgerüstet, die Polizei mit MGs bewaffnet. Gegen die kommunistische Presse wird mit staatlichen Machtmitteln vorgegangen. Oppositionelle Gewerkschaftsleute werden aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. Bei all dem geht es darum, die Kämpfe der Arbeiterklasse zu zerschlagen und die ML-Bewegung, insbesondere die KPD/ML, denn sie ist es, die als einzige Partei fest auf Seiten der Arbeiterklasse steht und immer mehr von der Arbeiterklasse als Führung anerkannt wird. Und nichts fürchtet die Kapitalistenklasse mehr als eine Kommunistische Partei, die die Arbeiterklasse durch die Tageskämpfe zu ihrem Ziel führt: zur Zerschlagung des bürgerlichen Staates und zum Aufbau des Sozialismus.

Kollegen, wir können diesem Terror nicht entgehen, wenn wir davor kuschen, sondern nur, wenn wir entschlossen dagegen den Kampf aufnehmen. Der Staat greift zu diesem Terror, weil die Kämpfe der Arbeiterklasse anwachsen und weil auch die SPD-Regierung sich immer mehr bloßstellt als eine Regierung der Kapitalistenklasse und eines Staates, der die Arbeiterklasse unterdrückt und ausbeutet.

Sie können ihre Herrschaft nur noch aufrechterhalten, indem sie mit Terror gegen Kommunisten und oppositionelle Arbeiter vorgehen.

WEG MIT DEM KPD-VERBOT!
FREIHEIT FÜR DIE KOMMUNISTISCHE PRESSE!
FREIHEIT FÜR MICHAEL SCHULTE!

Kollegen, schließen wir unsere Reihen fester zusammen und demonstrieren wir am 1. Mai unter der Parole:
ARBEITEREINHEITSFRONT GEGEN NOTSTAND, AUFRÜSTUNG UND REVANCHEPOLITIK!

Jeder Hoescharbeiter muß sich in diesen Kampf einreihen. Wenn beim Rote-Fahne-Verkauf und Verteilen der Roten Westfalenwalze gegen unsere Genossen vorgegangen wird, dann unterstützt sie, indem ihr Betriebszeitungen mit in den Betrieb nehmt und sie dort verteilt, kauft die Rote Fahne für eure Kollegen mit.

KOLLEGEN, UNTERSTÜTZT DIE ROTE FAHNE
KAUFT SPENDENMARKEN BEI DEN ROTE FAHNE VERKÄUFERN!"

Abgedruckt wird auch ein DPA-Bericht über Polizeiterror in Darmstadt und in einem Kasten heißt es zur eigenen zentralen Broschüre (vgl. 20.4.1972):"
BONN FORDERT REVANCHE
OSTVERTRÄGE - KRIEGSVERTRÄGE

In dieser Broschüre zeigt die KPD/ML die Hintergründe der 'Friedenspolitik' der SPD-Regierung.

Die Broschüre kann jeder Kollege für 50 Pfg. bei den ROTE FAHNE Verkäufern kaufen."
Aufgerufen wird zur Maidemonstration.
Q: Die Rote Westfalenwalze Heraus zum Roten 1. Mai!, Dortmund o.J. (Apr. 1972)

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