Stählerne Faust - Betriebszeitung der KPD/ML für die Hoesch-Betriebe, Jg. 2, Extra Straße frei für den roten 1. Mai, 1. Mai 1973

23.04.1973:
Eine Extra-Ausgabe der 'Stählernen Faust' - Betriebszeitung der KPD/ML-ZK für die Hoesch-Betriebe (vgl. 12.3.1973, Juli 1974) in Dortmund erscheint in dieser Woche mit 8 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von K. Müller, München:"
STRASSE FREI FÜR DEN ROTEN 1. MAI

Das Kapital, seine Regierung, die Bonzen des DGB, die Verräter in der Führung der D'K'P (DKP, d.Vf.) haben Angst bekommen.

Rote Fahnen weh'n wieder im Land! Rote Fahnen in Frankfurt (in Hessen, d.Vf.) - Kämpfe gegen Mietwucher und Wohnungsnot. Rote Fahnen auf dem Bonner Rathaus (vgl. 10.4.1973, d.Vf.). Rote Fahnen in Düsseldorf. In Hamburg, in Bielefeld wehen die roten Fahnen auf besetzten Häusern.

Die Arbeiterklasse ist erwacht! Der Streik bei Hoesch ist den Bossen und Bonzen in die Knochen gefahren. Streiks bei Mannesmann in Duisburg (MM - vgl. 28.2.1973, d.Vf.), in Velbert (im IGM-Bereich bei HuF - vgl. 31.1.1973, d.Vf.). Streiks in den Druckereien, den Chemiekonzernen, den Textilfabriken.

Eine mächtige Welle brandet gegen die Bastion des Kapitals, die revolutionäre Bewegung läßt sich nicht aufhalten.

Ja, es ist wahr, wo es Ausbeutung und Unterdrückung gibt, da gibt es Widerstand und Kampf.
Kampf gegen Lohnabbau und Rationalisierung!
Kampf gegen Teuerung!
Kampf gegen politische Unterdrückung!

Das Kapital und seine Handlanger rüsten sich zum Gegenschlag. Brutaler Polizeieinsatz, Verhaftungen, Prozesse über Prozesse, Hetze in Presse, Rundfunk und Fernsehen.

Jetzt wollen sie uns das Recht auf den 1. Mai nehmen. Polizeiminister Weyer (FDP, d.Vf.) droht mit dem Verbot der revolutionären Maidemonstrationen in Dortmund, Köln und Aachen.
Die Polizeitruppen werden schon bereitgestellt.

Die DGB-Bonzen drohen oppositionelle Blocks in ihren Umzügen mit Polizeiterror zu zerschlagen. Sie wollen 'friedliche' Demonstrationen - Klassenfrieden statt Klassenkampf. Schon rüsten sie Schlägerbanden aus, die zuschlagen sollen, wenn die Arbeiter aufbegehren. Der Rote 1. Mai soll verboten werden!
(hier ist mindestens eine Zeile nicht mitgedruckt, d.Vf.) Arbeiter haben sich den 1. Mai blutig erkämpfen müssen.

1889 richtet die Chicagoer Polizei ein Blutbad an, als die Arbeiter für den 8-Stundentag auf die Straße gingen. (Ebd, d.Vf.) … Bourgeoisie und den Verrätern Ebert und Scheidemann zurief:
KRIEG DEM IMPERIALISTISCHEN KRIEG!

Unvergessen ist der 1.Mai 1929 im Berliner Wedding. Heldenhaft kämpften damals die Arbeiter gegen die Zörgiebelpolizei.

Und auch heute gilt: TROTZ VERBOT, DER 1.MAI BLEIBT ROT!

Der 1.Mai ist unser Kampftag. Da können wir nicht hinter der DGB-Führung herlaufen, die uns bei allen Lohnkämpfen in den Rücken gefallen ist und die jetzt am 1.Mai heuchlerische Reden schwingt. Hinter diesen Kapitalistenknechten läuft die D'K'P her. Um diesen Platz hat sie sich verdient gemacht z.B. durch Abwürgen der Hoesch-Streiks, z.B. durch die Versuche, die Rote-Punkt-Demonstranten von den Schienen zu locken. Jetzt fordert sie im Verein mit den Kapitalisten, der Regierung und der DGB-Führung den 'uneingeschränkten Einsatz des Verfassungsschutzes, der uniformierten Polizei und der politischen Kommissariate (K14, d.Vf.) der zuständigen Kriminalpolizei'.

Verrat in den Kämpfen gegen Lohnraub und Teuerung, aktive Unterstützung der politischen Unterdrückung, keine Spur von dem revolutionären Kampf für den Sozialismus, das ist die D'K'P. Sie predigt Reform statt Revolution. Diesen Weg, der unsere Lage nie verbessern wird, werden wir niemals gehen. Denn unser Ziel, den Sozialismus können wir nicht durch Reformen erreichen.

Alle, die dieses Jahr den Kampf aufgenommen haben für mehr Lohn gegen Teuerung und politische Unterdrückung, für Arbeiterjugendzentren, alle die, die von den DGB-Bonzen dieses Jahr betrogen wurden, gehören auf die kämpferische 1. Mai-Demonstration.

ARBEITER, WERKTÄTIGE, wir rufen euch auf:
GEGEN LOHNRAUB TEUERUNG UND POLITISCHE UNTERDRÜCKUNG - VEREINIGT EUCH IM REVOLUTIONÄREN KLASSENKAMPF GEGEN DAS KAPITAL UND SEINE HANDLANGER!

HERAUS ZUR 1. MAI-DEMONSTRATION, DORTMUND BEGINN 12 UHR NORDMARKT.

ES SPRICHT ERNST AUST"

Angekündigt werden auch Demonstrationen und Veranstaltungen in Bochum (vgl. 30.4.1973) und Duisburg (vgl. 28.4.1973).

Im nächsten Artikel heißt es:"
ZERBRECHT DIE KETTEN DES TARIFFRIEDENS!

Über zwei Monate sind die Tarifabschlüsse und der Streik jetzt her und im Grunde geht es uns bald schlechter als vorher. Wenn man bedenkt, daß wir nur 51 Pfennig mehr bekommen haben, ist das bei meinen 16 Punkten nur 7, 4%! Die Preise für die Lebensmittel, für Mieten und Benzin dagegen sind viel mehr gestiegen. 20% für Gemüse und sogar 55% für Kartoffeln. Am teuersten ist das Fleisch. Wenn wir uns mal einen Braten leisten, geht das nie unter 10 Mark. Wer da nicht Panzerschichten schiebt, oder zumindest seine Frau mitarbeiten läßt, kommt gar nicht mehr aus.

Für das wenige Geld sollen wir auch noch mehr arbeiten. Ständig wird die Hetze verstärkt. Im Oxygenstahlwerk bekommen die ersten Männer am Ofen jetzt sogar einen Treiberlohn für mehr Tonnen, und wir alle müssen schneller malochen. Im Kaltwalzwerk der Westfalenhütte müssen die Kollegen schon seit Wochen 12 oder 13 Stundenschichten fahren. Wer das ablehnt, weil ihm seine Gesundheit wichtiger ist als der Profit der Hoesch-Bosse, dem wird 'angedeutet', daß man ja auch anders könne…

Und da schreien die Kapitalisten und Gewerkschaftsbosse in einem Chor - 'wilde' Streiks sind illegal! Vertraut auf unsere Verhandlungen. Auf der letzten Belegschaftsversammlung (BV - vgl. S3.*.197*, d.Vf.) bei Phoenix z.B. hat der Betriebsrat Dieckerhoff einen einzigen Angriff auf uns Arbeiter gestartet. Wir sollten die 'demokratisch gefaßten Beschlüsse' der Tarifkommission akzeptieren und nur konstruktive Kritik üben. Was heißt hier demokratisch gefaßte Beschlüsse? Die Mehrheit von uns war doch gegen die 46 Pfennig. Da gibt es keine Demokratie in der Gewerkschaft. Und die 5 Pfennig-Zulage war auch nicht unsere Forderung. 14 Pfennig mindestens, haben wir gesagt. Wir lassen uns nicht verschachern. Das haben wir im Streik gezeigt.

Aber die Herren Betriebsräte und Gewerkschaftsbonzen fallen uns in den Rücken. Die Gewerkschaftsführung hat unseren Streik verurteilt und abgewürgt und uns verraten. Statt auf unseren Kampf sollen wir uns auf ihre 'Spielregeln', Gesetze, Verhandlungen, Parteien usw. verlassen. Jetzt bekommen sie es mit der Angst zu tun. Es wird einen heißen Sommer geben, das ist klar. Und schon wird beschwichtigt: Loderer 'läßt durchblicken', daß die IGM neu verhandeln könnte. Die Vertrauensleute der Westfalenhütte fordern die IGM-Führung auf, neu zu verhandeln (vgl. S3.*.1973, d.Vf.) - 'einen Vorstoß beim Arbeitgeberverband zu unternehmen'. Verlaßt euch auf uns, wir haben Erfahrung, so tönen sie alle. Aber wozu soll das gut sein?

Die Gewerkschaftsführung ist sich doch mit den Kapitalisten einig. Das haben wir auch bei den Entlassungen unserer Kollegen gesehen. Gemeinsam drohten sie uns allen - wehe ihr streikt noch mal gegen unseren Willen, wehe ihr verlaßt euch auf eure eigene Kraft. Aber das lassen wir uns nicht bieten. 'Wenn die Gewerkschaftsführung unsere Forderungen nicht durchsetzt, müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen', sagte eine Kollegin auf der Versammlung. Die richtige Organisation für diesen Kampf ist die Gewerkschaftsopposition (GO, d.Vf.), mit der wir unseren Kampf gegen gegen das Kapital, die Gewerkschaftsbonzen und alle Verräter in unseren Reihen organisieren können.

Die IGM-Führung spürt genau, daß die Arbeiter auch den Kampf gegen sie aufgenommen haben, sich selbst innerhalb und außerhalb der IGM organisieren - weil wir den Kampf Klasse gegen Klasse wollen. Die Loderer und Co. antworten mit Terror: Auf Stadtteilversammlungen wird zum Spitzeltum gegenüber allen oppositionellen Kollegen aufgefordert. Gewerkschaftsausschlüsse (aufgrund der UVB, d.Vf.) häufen sich, Betriebsräte besorgen das Geschäft der Kapitalisten und schmeißen oppositionelle Kollegen aus dem Betrieb. Rudi Wischnewski hat das bei Opel (in Bochum - vgl. S3.*.1973, d.Vf.) erlebt, als er die Bestechungsaffären des Betriebsrates aufdeckte.

Rüdiger Raguse, D'K'P-Vertrauensmann fordert das Verbot der Gewerkschaftsopposition. Der IGM-Beirat erklärt (vgl. S3.*.1973, d.Vf.), die Mitgliedschaft in der KPD/ML und anderen revolutionären Organisationen sei 'unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der IGM'. Sie wollen uns kleinkriegen - aber es wird ihnen nicht gelingen.

Und 'unsere' SPD-Regierung? In der Konzertierten Aktion plante sie mit den Kapitalisten und der Gewerkschaftsführung gemeinsam die Lohnleitlinie von 8, 5%. Und jetzt droht sie und wieder mit Steuererhöhung und Konjunkturzuschlag. Nicht umsonst warnte Dieckerhoff vor den 'linken Grüppchen' (womit er besonders die KPD/ML meinte), die nur 'Unruhe schüren'.

Zum 1. Mai rufen DGB und SPD uns auf, unter dem Motto 'Mitdenken, mitverantworten, mitbestimmen' an ihren Veranstaltungen teilzunehmen. Was wir von der 'Mitbestimmung' halten können, wissen wir Hoesch-Arbeiter genau. Die Kapitalisten geben uns nichts freiwillig. Mitbestimmung - das heißt fette Aufsichtsratsposten für Pfeiffer und Co., fette Dividenden - Lohn für Verrat, Spaltung, Unterdrückung der Arbeiter, JUDASLOHN.

Und was tut die D'K'P? Wie im Streik steht sie auch zum 1. Mai voll auf der Seite der Gewerkschaftsführung und will uns ihren Mitbestimmungsbetrug verkaufen. Statt Klassenkampf Mitbestimmungsillusionen! Da können wir Arbeiter nicht mitmachen. Der 1. Mai ist schon immer der revolutionäre Kampftag der Arbeiterklasse aller Länder gewesen.

Erteilen wir den Kapitalisten, den Gewerkschaftsbonzen und den D'K'P-Führern, die zwar die rote Fahne, schwenken, aber den Klassenkampf verraten, eine Abfuhr, lassen wir die SPD-Bosse, die Gewerkschaftsbonzen und die D'K'P-Führer unter sich!

Marschieren wir gemeinsam mit der KPD/ML, der Roten Garde (RG, d.Vf.) und der Gewerkschaftsopposition in der revolutionären 1. Mai-Demonstration in Dortmund! Vorwärts mit der KPD/ML und der GO!

GEGEN LOHNRAUB, TEUERUNG UND POLITISCHE UNTERDRÜCKUNG!
VEREINIGT EUCH IM REVOLUTIONÄREN KLASSENKAMPF GEGEN DAS KAPITAL UND SEINE HANDLANGER!"

Ein Leserbrief berichtet von der Griechenlanddemonstration in Düsseldorf (vgl. 21.4.1973), ein weiterer Artikel vom Antifa-Gedenken in der Bittermark (vgl. 20.4.1973).

Der nächste Artikel verkündet bezüglich der KPD/ML-ZB:"
AUFLÖSUNG DER 'GRUPPE ROTE FAHNE BOCHUM' - VORWÄRTS MIT DER KPD/ML!

Kollegen!
Ihr kennt alle noch die 'Rote Westfalenwalze' und das 'Rote Schwungrad'. Jetzt ist die 'Rote Westfalenwalze' und das 'Rote Schwungrad' schon lange nicht mehr erschienen. Auch die 'Rote Fahne' (RF, d.Vf.), das Zentralorgan dieser Gruppe wird schon lange nicht mehr vor den Werkstoren verkauft. Die 'Rote Fahne', die 'Rote Westfalenwalze' und das 'Rote Schwungrad' erschienen unter dem Namen der KPD/ML.

Die Mitglieder dieser Gruppe haben inzwischen ihre Führer verjagt, und die große Mehrheit hat sich der KPD/ML angeschlossen.

Sie haben erkannt, daß die Führer dieser Gruppe immer offener den Kampf für die Revolution und die Diktatur des Proletariats an die zweite Stelle gesetzt haben. Statt Revolution und Sozialismus nur noch 'Erhalt der Demokratie', ja sogar 'demokratische Erneuerung'. Das war schon gefährlich nahe an der 'antimonopolistischen Demokratie' der D'K'P (DKP, d.Vf.).

Sie haben erkannt, daß es keine zwei, drei oder vier Parteien geben kann, sondern daß wir EINE Partei brauchen! Diese Partei ist die KPD/ML. Die Genossen der 'Roten Westfalenwalze' und des 'Roten Schwungrads' rufen alle ehemaligen Mitglieder und Freunde ihrer Organisation, alle revolutionären Arbeiter auf:
Unterstützt die KPD/ML, die marxistisch-leninistische Partei der westdeutschen Arbeiterklasse!
Unterstützt die Rote Garde (RG, d.Vf.), die Jugendorganisation der KPD/ML!
Organisiert Euch in den Reihen der Partei!
Demonstriert am 1. Mai im Block der KPD/ML!

Die Genossen der ehemaligen Gruppe Rote Fahne werden in der nächsten Zeit noch eine letzte Nummer der 'Roten Westfalenwalze' und des 'Roten Schwungrads' verteilen, wo sie ihren Schritt genau erklären."

Berichtet wird auch:"
DER KAMPF GEHT WEITER:

Durch ihr entschlossenes Auftreten und die Solidarität der Kollegen haben die Kranführerinnen bei Phoenix sich ihre Waschkaue in der Weiterverarbeitung erkämpft. Jetzt soll sie ihnen wieder genommen werden. Obwohl Betriebsleiter Balk sie höchstpersönlich zugesagt hat, ist jetzt hinter dem Rücken der Frauen beschlossen worden, daß sie wieder raus sollen. Besonders Betriebsrat Thiemann will die Frauen vertreiben, denn er will Raum für 'seine' Gewerkschaftsschulungen haben. Und die Toilette nebst Dusche wollen er und zwei Vorarbeiter für sich allein haben, obwohl in der gemeinsamen Männerkaue Platz genug ist. Aber dafür sind die Herren wohl zu fein. Die Kollegen sagen 'diese Spitzel wollen wir gar nicht bei uns haben'. Denn auch den Männern sitzen sie im Nacken. Trotz allem, die Frauen sind entschlossen, ihre Kaue zu verteidigen. Freiwillig gehen wir nicht raus, ist ihre Meinung."

In einem weiteren Artikel heißt es:"
THIEU DER HENKER VON SAIGON - RAUS AUS BONN!

Bonn, 10. April - der Faschist Thieu hat sich zu einem 'Freundschaftsbesuch' angesagt. Tausend von Antiimperialisten haben sich in der Stadt versammelt, um ihn 'gebührend' zu empfangen.

Das nationale Vietnamkomitee hatte zur Demonstration aufgerufen und auch die KPD/ML und die Rote Garde (RG, d.Vf.) beteiligten sich. Bonn war die letzte Station der Weltreise Thieus. Und überall mußte er sich vor den aufgebrachten Völkern verstecken. Ob in Mailand, Rom (in Italien, d.Vf.) oder London (in Großbritannien, d.Vf.) - nur über Hintertreppen, und unter dem Schutz von tausenden von Polizisten konnte er die Gespräche mit seinen Kumpanen führen. Jahrelang hat Thieu im Auftrag und am Gängelband seiner imperialistischen Herren in den USA das Volk in Südvietnam unterdrückt. Ungezählte Verbrechen hat er dabei begangen. In seinen KZs sind tausende zu Tode gefoltert worden.

Jetzt sind seine Tage gezählt, aber sein Auftraggeber Nixon denkt gar nicht daran, das Waffenstillstandsabkommen einzuhalten. Und Thieu reist um die Welt, um sich der Hilfe aller Imperialisten zu versichern, wenn ihn das Volk Südvietnams endgültig wegfegt.

THIEU UND NIXON BRECHEN DEN WAFFENSTILLSTAND

In den letzten Wochen hetzten und tobten Presse, Funk und Fernsehen gegen die Kommunisten in Nord- und Südvietnam. Da sollen amerikanische Kriegsgefangene gefoltert worden sein, der Waffenstillstand soll von ihnen verletzt worden sein. Das alles soll ablenken von den Greueltaten, die Thieu und seine imperialistischen Auftraggeber heute noch in Saigon verüben.

Immer noch sitzen tausende von Freiheitskämpfern in den KZs, in kleinen Betonbunkern, in denen sie nicht einmal aufrecht stehen können. Die wenigen, die rausgekommen sind, bleiben für ihr Leben verkrüppelt. Ein glatter Bruch des Waffenstillstandsabkommens!

Immer noch sind 10 000 USA-Soldaten in Südvietnam. Sie haben nur die Uniform ausgezogen und tarnen sich als 'Zivilisten'. Hemmungslos bombardieren B-52 Bomber die befreiten Gebiete Kambodschas. Schon droht Nixon offen mit Bomben auf Vietnam.
Ein glatter Bruch des Waffenstillstandsabkommens!
(hier wurde mindestens eine Zeile nicht mitgedruckt, d.Vf.) ist noch lange nicht erkämpft. Er wird erst dann erreicht sein, wenn Thieu, Lon Nol und ihre Auftraggeber endgültig verjagt sind.

HEUCHLER HEINEMANN UND BRANDT

Thieu ist dem deutschen Volk äußerst verhaßt. Deshalb heuchelten Heinemann und Brandt wider Willen gegen den Thieu-Besuch. Aber empfangen hat ihn Heinemann doch. Natürlich, denn es geht ja um handfeste Interessen. Die 'humanitäre Hilfe' braucht Thieu, um seine Terrorherrschaft aufrecht zu erhalten. Zum großen Teil fließt sie in die Taschen der korrupten Minister, Generäle, Beamten. Und die Abs und Thyssen wittern mal wieder das große Geschäft. Das Zauberwort heißt ERDÖL. Deshalb hilft 'Friedenskanzler' Brandt dem Verbrecher Thieu mit 163 Millionen DM 'Entwicklungshilfe'.

DER 'STURM AUF'S RATHAUS'

Die Demonstranten in Bonn haben den Völkern der Welt gezeigt, daß wir nichts mit Thieu und seinen Kumpanen gemeinsam haben. Die Besetzung des Bonner Rathauses war aus diesem Grunde völlig richtig. Auf der Treppe dieses Rathauses wurden früher der Schah von Persien (Iran, d.Vf.) und andere Verbrecher empfangen. Die Fahne der FNL und die roten Fahnen der Arbeiterklasse auf dem Bonner Rathaus zeigen den Völkern der Welt, daß die Zeiten vorbei sind, wo sich solche Verbrecher wie Thieu ungestört in der Öffentlichkeit tummeln können.

Die Polizei hat Greuelmärchen über Zerstörungen, Gewalttaten verbreitet. Die Tatsachen sind aber, daß die Bilder, Polstersessel, Gobelins usw. von den Wasserwerfern der Polizei zerfetzt wurden. Die Wasserstrahlen wurden sogar auf die Fensterscheiben der umliegenden Geschäfte und Bürohäuser gerichtet, die dabei zu Bruch gingen. Hinterher hieß es dann: Das waren die 'Politrocker'. Lügenmärchen, nichts weiter. Anlaß zu Hetze, Verfolgungen, Verhaftungen, Überfälle auf die Büros der Liga gegen den Imperialismus und des Nationalen Vietnamkomitees.

DOLCHSTOSS DER D'K'P (DKP, d.Vf.)

Die Demonstration in Bonn hat völlig den Verrat der D'K'P gezeigt. In Worten auf der Seite des vietnamesischen Volkes fällt sie den antiimperialistischen Kämpfern in den Rücken. Das 'Heiße Eisen' (Dortmunder Hoesch-Betriebszeitung der DKP - vgl. 12.4.1973, d.Vf.) scheut sich nicht, die Bonner Demonstranten als 'Schläger vom Typ faschistischer SA-Banden' zu bezeichnen. Die D'K'P-Führung fordert den uneingeschränkten Einsatz der Polizei, der Spitzel vom Verfassungsschutz. Hand in Hand mit den Imperialisten, das ist die Politik der D'K'P. Laßt euch nicht von der D'K'P-Führung täuschen!
Der Kampf geht weiter!

HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!
SIEG IM VOLKSKRIEG! KLASSENKAMPF IM EIGENEN LAND!
UNSERE SOLIDARITÄT DEN VERHAFTETEN UND VERFOLGTEN VON BONN!"

Gespendet werden soll für den Aufbau eines Kindergartens in Nordvietnam.

Aufgerufen wird zu Maiveranstaltungen der KPD/ML-ZK in Dortmund am 30.4.1973 und am 1.Mai selbst.
Q: Stählerne Faust Extra Straße frei für den roten 1. Mai, Dortmund 1.5.1973

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