Pädagogische Hochschule Dortmund: DOS - Dortmunder Studentenzeitung, Jg. 3, Nr. 21, 27. Juni 1973

27.06.1973:
Der AStA der PH Dortmund gibt die Nr. 21 seiner 'DOS' - Dortmunder Studentenzeitung (vgl. 21.5.1973, 8.10.1973) mit 17 Seiten DIN A 4 heraus.

Berichtet wird vom AStA-Teach-In zur Gesamthochschule (GHS - vgl. 20.6.1973), von der Prüfungsordnung (PO - vgl. 18.6.1973) und vom 'bayrischen Hochschulkampf' an der LMU München (vgl. 18.6.1973, 19.6.1973) bzw. in ganz Bayern (vgl. 18.6.1973, 19.6.1973).

Angekündigt wird eine Schulung der GEW-AG (vgl. 4.7.1973) und:"
Die GEW-AG hat soeben in 50seitiges Arbeitspapier für eine Politökonomie-Schulung erstellt. Die Texte sind für 1,50 DM im AStA erhältlich."

Geschildert wird zunächst:"
DIE LAGE DES DORTMUNDER STW

Die soziale Lage der Studenten im Dortmunder Raum spitzt sich weiter zu. Grund dafür ist die desolate Lage des Studentenwerks, das in keiner Weise mehr die nötige finanzielle und personelle Unterstützung zur Erfüllung seiner Aufgaben bekommt.

- In unzureichenden Räumlichkeiten und mit zu wenigen Mitarbeitern in der Förderungsabteilung wird das Studentenwerk im Wintersemester nicht mehr in der Lage sein, die Baföganträge schnell genug zu bearbeiten.
- In der Bauabteilung arbeitet nur EIN Mitarbeiter, der sich um das vorhandene Wohnheim kümmern soll, ein weiteres planen und nebenbei auch noch eine Zimmervermittlung betreibt.
- Die Mensasituation ist bestimmt durch die Überlastung des Personals, das in der AVZ Mensa 1200 Essen kochen soll, aber gut das Doppelte kochen muß und auch bisher bereit war, im Interesse der Studenten diese Überbelastung hinzunehmen.

Diese Fragen hat der Vorstand des Studentenwerks in einem ausführlichen Brief dem Wissenschaftsminister (WiMi,d.Vf.) vorgelegt und um Antwort gebeten. Diese Antwort blieb aus, wohl im Hinblick darauf, daß des Ministers neues Studentenwerkgesetz (StWG,d.Vf.) alles wieder ins Lot bringen werde."

Es folgen Auszüge aus dem Brief (vgl. 2.4.1973) und fortgefahren wird:"
Auf diese Schwierigkeiten hat nun der Vorstand auch in einer Pressekonferenz (vgl. 1.6.1973,d.Vf.) die Öffentlichkeit hingewiesen. Die Frage, welche politische Effektivität dies hat, sei dahingestellt. Fakten sprechen gegen den letzten Versuch, das Studentenwerk dem endgültigen Zugriff durch die Landesbürokratie zu entziehen. Gerade jetzt, wo dem Landtag der Studentenwerksgesetzentwurf (StWG - vgl. S7.*.1973,d.Vf.) vorgelegt wurde, wird das WiMi gerade mit dem Argument der dauernden Finanzschwierigkeiten der Studentenwerke hausieren gehen. Denn mit dem Studentenwerksgesetz sind der Formierung und Reglementierung der Hochschulen auf dem Sozialsektor Tür und Tor geöffnet. Eine Verbesserung der sozialen Situation der Studenten durch Umwandlung der STW's in Anstalten öffentlichen Rechts ist nicht zu erwarten. War doch in diesem Haushalt bereits kein Geld mehr da für Raus verfaßte Studentenschaft (VS,d.Vf.). So wird erst Recht kein Geld für den Sozialbereich vorhanden sein. So stellt sich das Gesetz als nichts anderes dar als der Versuch den sozialen Numerus Clausus (NC,d.Vf.) zu instrumentalisieren. Dies ist der flankierende Versuch, die Studentenströme den Notwendigkeiten der sich entwickelnden Produktivkräfte anzupassen.

Der AStA der PH Dortmund wird daher die Bediensteten des Dortmunder Studentenwerks im Kampf gegen ihre schlechten Arbeitsbedingungen unterstützen."
Q: DOS Nr. 21, Dortmund 27.6.1973


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