Hausbesetzungen in Witten: Bahnhofstraße 54, Poststraße

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, April 2013

Auch in Witten fanden, wie in vielen anderen Ruhrgebietsstädten, Hausbesetzungen statt. Das unvollständige Material bitten wir zu ergänzen.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1981:
Vermutlich 1981, möglicherweise aber auch erst zum Sommer 1982, erscheint, vom „Netzwerk Ruhrgebiet-Ost” herausgegeben, das Flugblatt: „Instandbesetzen oder kaputt besitzen?” Darin wird auf die „falsche Wohnungspolitik” in Witten und in Wuppertal eingegangen, wo „Spekulationen mit Haus und Grundbesitz” betrieben würden. Das „Netzwerk-Ost” unterstütze „die Instandbesetzer, da die Durchsetzung alternativer wohnungspolitischer Ziele nur durch Initiativen durch direkt Betroffene erreicht werden kann“. Unter dem Stichwort „Instandbesetzung“ wird zu Spenden an das „Netzwerk Selbsthilfe e. V.“ aufgerufen.
Quelle: Netzwerk Ruhrgebiet-Ost: Instandbesetzen oder kaputt besitzen?, o. O., o. J. (1981 oder 1982).

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18.04.1981:
Von Wittener „Instandbesetzern“ herausgegeben, erscheint ein Flugblatt zu einem „Stadtteilfest“ mit „Osterfeuer“, das am 18.4.wohl in der besetzten Bahnhofstraße 54 stattfinden soll.
Q: Flugblatt: Stadtteilfest, Osterfeuer, o. O., o. J. (1981).

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14.05.1981:
Von „Robin Hood der Rächer der Geräumten, Hohenstein Forest“ unterzeichnet, erscheint das Flugblatt: „3. Hausbesetzung in Witten. Brutales Vorgehen der Polizei und Massenverhaftungen“.

Danach sei „im Anschluss an eine Demonstration ein Haus in der Poststraße besetzt“ worden. Später sei das Haus von der Polizei geräumt worden. „28 Personen“ seien misshandelt worden. Als man dagegen protestierte, seien erneut ca. „20 Personen willkürlich verhaftet worden“. Resultat: „Ungefähr 50 Verhaftete, die teilweise bis in die frühen Morgenstunden festgehalten wurden, eine Reihe von Strafanträgen und brutale Übergriffe seitens der Polizei.“ Kritisiert wird weiter die „Spekulation mit Wohnraum und rapide ansteigender Wohnungsnot“. „Wir müssen uns wehren gegen die Kriminalisierung von friedlichen Hausbesetzern, gegen das zunehmende brutale Vorgehen der Polizei, gegen die Missstände in der Wohnraumpolitik.“ Aufgerufen wird für diesen Tag zu einer „zentralen Demo“ in Witten.
Q: Flugblatt: 3. Hausbesetzung in Witten. Brutales Vorgehen der Polizei und Massenverhaftungen, Witten, o. J. (1981).

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