Düsseldorf: Mannesmann Röhrenwerke Lierenfeld und Rath (1975)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 24.6.2017


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13.01.1975:
Die KPD (vgl. 22.1.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche über die Solidaritätsresolution der Jugendvertretung Mannesmann (MM) Lierenfeld mit dem Kampf gegen die Stillegung der Mannesmann-Tochter Stübbe-DEMAG Kalldorf (vgl. 17.1.1975).
Q: Rote Fahne Nr. 3, Dortmund 22.1.1975, S. 4

19.03.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 5.3.1975, 9.4.1975) heraus. Aus Düsseldorf wird berichtet von den Betriebsratswahlen (BRW) bei Mannesmann Lierenfeld.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 6, Dortmund 19.3.1975, S. 2

KJV685


April 1975:
In NRW erscheint die 'Arbeitslosenzeitung NRW' - Zeitung der Arbeitslosenkomitees (ALK) in NRW Nr. 2 (vgl. März 1975, 28.7.1975). Zu Seibel Erwitte wird berichtet wird aus Düsseldorf: "Auf einer Veranstaltung der KPD gegen die Arbeitslosigkeit wurde von 50 Kollegen, Arbeitern von Demag-Benrath, Mannesmann, von Schwestern und Ärzten vom Krankenhaus einstimmig eine Solidaritätsadresse verabschiedet. Gleichzeitig wurde ein Betrag von 101,70 DM gesammelt, der an die streikenden Kollegen übersandt wurde."
Q: Arbeitslosenzeitung NRW Nr. 2, Dortmund Apr. 1975, S. 4

April 1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD berichtet bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf (vgl. 12.5.1975) aus dem Werk Düsseldorf-Rath:"
Im April entließen die Mannesmann-Kapitalisten den mit 656 Stimmen gewählten Betriebsrat Uwe Bräutigam (MM-Rath) wegen Störung des 'Betriebsfriedens'."

Er hatte, laut KPD, zu den Betriebsratswahlen (BRW) auf einer roten Liste der KPD/ML kandidiert. Laut KB erhielt er 600 Stimmen.
Q: Rote Fahne Nr. 22 und 27, Köln 4.6.1975 bzw. 9.7.1975; Arbeiterkampf Nr. 65, Hamburg 19.8.1975;KPD-RK NRW:Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!, Dortmund o.J. (Mai 1975), S. 1

10.04.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD berichtet bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf (vgl. 12.5.1975) über die UVB:"
Am 10. April leitete die IGM-Ortsverwaltung Düsseldorf den Gewerkschaftsausschluß der beiden BR-Kandidaten und Jugendvertreter (bei MM Düsseldorf-Lierenfeld, d.Vf.) W. Uhlke und U. Pflugrath ein wegen 'Mitgliedschaft in einer gegnerischen Organisation'."
Q: KPD-RK NRW:Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!, Dortmund o.J. (Mai 1975), S. 1

17.04.1975:
Vom heutigen NRW-weiten Treffen von dem KJV der KPD Nahestehenden lag uns ein Flugblatt vor:"
RESOLUTION ZUM KAMPF GEGEN JUGENDARBEITSLOSIGKEIT UND VERSCHLECHTERUNG DER AUSBILDUNG

Ende letzten Jahres (vgl. 14.12.1974, d.Vf.) führte die Landes-SMV der Berufsbildenden Schulen in Essen einen Kongreß zur Berufsausbildung durch - in einer Situation also, in der sich bereits deutlich abzeichnete, was heute Wirklichkeit ist: 2 Millionen Arbeitslose und Kurzarbeiter, 47 000 fehlende Lehrstellen in NRW. Angesichts dieser Entwicklung konnte die LSMV mit ihrem Gerede von 'Willkürmaßnahmen' der Kapitalisten und ihrer Forderung nach 'mehr Mitbestimmung' und einem 'demokratischen Berufsausbildungsgesetz' keine Mehrheit bei den anwesenden 2 000 Jugendlichen finden. Stattdessen fanden folgende Forderungen großen Beifall:
- GESETZLICHE GARANTIE EINER LEHRSTELLE FÜR JEDEN JUGENDLICHEN!
- DREI JAHRE LEHRZEIT FÜR ALLE!
- WEG MIT DER KAPITALISTISCHEN STUFENAUSBILDUNG!

Wenn wir unsere Forderungen durchsetzen wollen, müssen sich Jugendliche und Erwachsene, Lehrlinge, Jungarbeiter und Arbeitslose zusammenschließen, sich in SMV-Arbeitskreisen, gewerkschaftlichen Jugendgruppen und Arbeitslosenkomitees (ALK, d.Vf.) organisieren und ihren Kampf in die eigenen Hände nehmen. Wir müssen gemeinsam darauf hinarbeiten, daß wir die Ursache des Übels, das kapitalistische System, beseitigen und für eine Gesellschaftsordnung eintreten, in der es Ausbildung und Arbeit für jeden gibt, in der die Arbeiter und Werktätigen die Ausbildung und Produktion nach ihren Interessen bestimmen.


Uwe Pflugradt, Jugendvertreter Mannesmannröhren-Werk (MMRW, d.Vf.),
Düsseldorf-Lierenfeld

Waldemar Uhlke, Jugendvertreter bei MRW-Lierenfeld, Düsseldorf …"
Q: N.N.:Resolution zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und Verschlechterung der Ausbildung, Düsseldorf o.J. (1975)

19.04.1975:
In Dortmund findet die für den Raum Rhein/Ruhr zentrale Kundgebung der DGB-Jugend in der Kampagne gegen die Jugendarbeitslosigkeit, mit 25 000 Teilnehmern statt. Laut AB beteiligen sich 20 000.
Laut KPD beteiligen sich im Block ihres KJV 100 Personen, die u.a. tätig sind in den JV Demag und Mannesmann (MM) Lierenfeld Düsseldorf (beide IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 19, Dortmund 14.5.1975; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 60, München 4.5.1975;Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 37, 38 und 39, Bochum Apr. 1975, Mai/Juni 1975 bzw. Juli/Aug. 1975;N.N.:Resolution zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und Verschlechterung der Ausbildung, Düsseldorf o.J. (1975)

26.04.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 17 (vgl. 19.4.1975, 3.5.1975) heraus. Abgedruckt werden die Faksimiles der Titelblätter einer Reihe von Zellenzeitungen der KPD/ML und ihrer Massenorganisationen RG und KSB/ML, u.a. 'Der Rote Schraubstock' der RG für Mannesmann Düsseldorf-Rath.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 26.4.1975

12.05.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD gibt bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Thomas Luczak, Dortmund, Münsterstr.95, heraus:"
MANNESMANN- UND DEMAG-ARBEITER GEMEINSAM GEGEN POLITISCHE ENTLASSUNGEN UND GEWERKSCHAFTSAUSSCHLÜSSE!

Wieder nehmen politische Entlassungen und Ausschlüsse (aufgrund der UVB, d.Vf.) von klassenbewußten Arbeitern aus der Gewerkschaft zu. In den letzten Wochen haben die Mannesmann-Kapitalisten und Gewerkschaftsbonzen einen wahren Feldzug gegen die erstarkende Opposition begonnen.

Warum gerade jetzt? Weil die Unzufriedenheit der Mehrheit der Arbeiter eine unüberhörbare Warnung an die Führer der 'Zusammenarbeit von Unternehmern und Gewerkschaften' ist.

Die Arbeiter des Demag-Werkes in Kalletal haben durch ihren schon monatelangen Kampf ein Signal für alle Mannesmann-Arbeiter gesetzt. Bei den Betriebsratswahlen (BRW, d.Vf.) in vielen Mannesmann-Werken, in Solingen, Düsseldorf, Duisburg, griffen oppositionelle Gewerkschafter ein und entlarvten die Machenschaften der Bonzen. Das sind die wahren Gründe dafür, daß

- der KPD-Landtagskandidat Alois Krebs, Werkzeugmacher bei Mannesmann-Kronprinz in Solingen, am 2.April fristlos entlassen wurde. Diese Entlassung wurde von der Mehrheit der reaktionären Betriebsräte beantragt. Alois Krebs hatte in Flugblättern bewiesen, daß die Betriebsräte zu 100 Entlassungen und der gesteigerten Arbeitshetze ein Jahr lang geschwiegen hatte.

- Am 4.April leitete die IGM-Ortsverwaltung ein Ausschlußverfahren gegen Krebs ein.

- Im April entließen die Mannesmann-Kapitalisten den mit 656 Stimmen gewählten Betriebsrat Uwe Bräutigam (MM-Rath (in Düsseldorf, d.Vf.)) wegen Störung des 'Betriebsfriedens'.

- Am 10. April leitete die IGM-Ortsverwaltung Düsseldorf den Gewerkschaftsausschluß der beiden BR-Kandidaten und Jugendvertreter (bei MM Düsseldorf-Lierenfeld, d.Vf.) W. Uhlke und U. Pflugrath ein wegen 'Mitgliedschaft in einer gegnerischen Organisation'.

- Am 18. April schickte die IGM-Ortsverwaltung Duiburg dem KPD-Landtagskandidaten R. Koenning, Vertrauensmann bei Mannesmann-Huckingen ein Einschreiben mit Gewerkschaftsausschlußverfahren. In höhnischer Art und Weise forderten sie ihn auf, auf eine Kandidatur für die KPD zu verzichten, ansonsten würde er aus der IGM ausgeschlossen. (Wie immer bei Kommunisten ohne 'Untersuchungsverfahren').

Auch bei Demag in Düsseldorf gibt es politische Entlassungen. Gegen den Jugendvertreter und KPD-Kommunalkandidaten Koerber haben die Bonzen ein Ausschlußverfahren gestartet (vgl. Apr. 1975, d.Vf.).

Kollegen, Arbeiter, Angestellte, Lehrlinge!

Zahlreiche Solidaritätsadressen und Unterschriftensammlungen haben bereits bewiesen: der Versuch der Kapitalisten, die Betriebe und Gewerkschaften von klassenbewußten Arbeitern und Kommunisten zu säubern, muß auf den einheitlichen Widerstand aller treffen. Denn die politische Bedrohung richtet sich gegen die gesamte Arbeiterklasse.

Die IGM-Führer und Aufsichtsräte mit Loderer an der Spitze, der den 15 000 Entlassungen bei VW aus 'Einsicht' zustimmte, wissen sehr genau, daß ihre Stillhalteparolen an Einfluß verlieren. Deshalb trifft der Klassenfeind Vorbereitungen und verstärkt den politischen Druck in den Betrieben.

In diesen Wochen spürt jeder Arbeiter die Auswirkungen des reaktionären Kurses der Schmidt-Regierung. Die Vertuschung der Arbeitslosigkeit, die Aufrüstung des Staatsapparats und die Zusammenarbeit aller bürgerlichen Parteien - das ist die Krisenpolitik der Regierung. Für die Arbeiterklasse kann es in dieser Situation kein Stillhalten geben. Allen Arbeitern sagen wir: das kleinere Übel, das viele bei den letzten Landtagswahlen (LTW - vgl. 4.5.1975, d.Vf.) in Gestalt der SPD zu wählen glaubten, ist in Wahrheit ein Arm des Monopolkapitals.

Kollegen! Mehr als einmal haben die Mannesmann-Arbeiter bewiesen, daß sie sich nicht durch Bevormundung und Erpressung davon abhalten lassen, für ihre Interessen zu kämpfen. Protestiert gegen die politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!

Mannesmann hat eine Tradition massiver politischer Unterdrückung. In den letzten Jahren wurden z.B. bei Mannesmann-Lierenfeld die kommunistischen Arbeiter Strojec und Bail (vgl. 13.8.1973, d.Vf.) entlassen (Gerd Bail hat inzwischen einen Prozeß gewonnen, was die Kapitalisten natürlich nicht stört). es ist bekannt, daß der Werksschutz für Streiks ausgebildet wird und politische Polizei (PoPo, d.Vf.) wie in Rath Kontaktpersonen unterhält. All dies ist aber NICHTS, wenn sich die Arbeiter wirklich zur Wehr setzen. Und es hat sich auch erwiesen, was von den 'linken Phrasen' von Leuten wie Knapp (BR-Vorsitzender von Huckingen) zu halten ist: sie schweigen zu diesen Vorgängen und verraten die Arbeiter! Diejenigen Arbeiter, Betriebsräte und Funktionäre, die wirklich links und klassenbewußt sind, müssen sich auf die Seite der Einheitsfront gegen die politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse stellen!

Kein Gewerkschaftsausschluß der Arbeiter Alois Krebs, W. Uhlke, U. Pflugrath, R. Koenning, Koeber und der anderen klassenbewußten Gewerkschafter!
Sofortige Wiedereinstellung von Alois Krebs und Uwe Bräutigam!
Schließt Euch der Revolutionären Gewerkschaftsbewegung an!"

Eingeladen wird zu einem Treffen am 17.5.1975.
Q: KPD-RK NRW: Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!, Dortmund o.J. (Mai 1975)

17.05.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD (vgl. 12.5.1975) kündigte bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf (vgl. 25.5.1975) an:"
Am Samstag, dem 17.5. um 16 Uhr findet ein Treffen aller betroffenen Kollegen statt. Jeder, der gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse Front machen will, soll erscheinen. DÜSSELDORF, 16 Uhr, Gaststätte 'ZUM ALTEN FRITZ', Reisholzerstr./Garather Weg".
Q: KPD-RK NRW:Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!, Dortmund o.J. (Mai 1975), S. 2

25.05.1975:
Beschäftigte von Mannesmann (MM) und Demag, u.a. auch Lehrlinge, aus Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf - MM Duisburg-Huckingen, MM Röhrenwerke (MMRW) Düsseldorf-Lierenfeld, Demag Düsseldorf-Benrath, MMRW Solingen-Ohligs und Kronprinz Solingen - gründen, laut und mit KPD, das Komitee gegen politische Unterdrückung (vgl. 17.5.1975).
Q: Rote Fahne Nr. 21, Köln 28.5.1975, S. 6

KPD_Rote_Fahne_1975_21_11


02.06.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD gibt vermutlich Anfang dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Thomas Luczak, Dortmund, Münsterstr.95, heraus. Während die Vorderseite vom Titel, in großer roter Schrift, "Einheitsfront gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote!" über diversen 'Rote Fahne'- Meldungen über BV und UVB eingenommen wird, heißt es auf der Rückseite:"
Seit dem Verbot der KPD 1956 (vgl. 17.8.1956, d.Vf.) gab es keine solche Welle von politischen Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüssen und Berufsverboten wie heute.

Die alten Praktiken der Adenauerära kommen heute wieder zur Anwendung. Diesmal nicht unter einer CDU- sondern einer SPD/FDP-Regierung.

Hunderte von Arbeitern und Werktätigen wurden im laufe der Betriebsratswahlen (BRW, d.Vf.) entlassen, weil sie ein antikapitalistisches Programm vorlegten. Ungefähr 400 Betriebsratskandidaten wurden aus den DGB-Gewerkschaften ausgeschlossen.

Bei Bayer (CPK-Bereich in Leverkusen, d.Vf.) wurde eine ganze oppositionelle Liste aus dem Betrieb entlassen, mit dem Werkschutz aus dem Betrieb entfernt, und aus der IG Chemie ausgeschlossen (vgl. 30.4.1975, d.Vf.).

Der Ersatzbetriebsrat und Jugendvertreter I. Clemens wurde fristlos entlassen.

Der Betriebsratskandidat bei Armstrong in Münster (CPK-Bereich, d.Vf.), Egon Redereit wurde wegen Störung des Betriebsfriedens entlassen.

Die Landtags- und Kommunalwahlen in NRW (LTW/KW - vgl. 4.5.1975, d.Vf.) waren für die Kapitalisten, für die Gewerkschaftsführung und für den Staatsapparat ein weiterer Anlaß, Betriebe, Schulen und Gewerkschaften von Kommunisten zu säubern.

GEGEN KRISENWIRTSCHAFT UND POLITISCHE UNTERDRÜCKUNG, das war die Losung unserer Partei zu den Wahlen in NRW. Daß sie heute mehr denn je Gültigkeit hat, beweist die kapitalistische Wirklichkeit: Trotz Vorhersagen, daß 'wir im Frühsommer über den Berg sind', eine Million Arbeitslose, tausende von Kurzarbeitern, Massenentlassungen wie bei VW, denen der IGM-Vorsitzende Loderer zugestimmt hat, und jetzt 300 Arbeiterinnen bei SEL in Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 23.5.1975, d.Vf.), Inflation und Lohnabbau. Hier tritt der Kapitalismus den deutlichsten Beweis an, daß er unfähig ist, ein Leben zu garantieren ohne ständige Unsicherheit, Elend und Not.

Das ist der Grund für die verschärfte politische Unterdrückung, für die Hetze, die gegen Kommunisten gestartet wird und gleichzeitig gegen alle Kräfte, die diesem System den Kampf ansagen.

Trotz Unterdrückung, die Arbeiterklasse kämpft:

Bei Demag in Kalldorf (IGM-Bereich, d.Vf.) und bei Seibel in Erwitte (CPK-Bereich, d.Vf.) haben die Arbeiter die Fabriken besetzt um die Schließung zu verhindern. Die Arbeiterinnen von SEL streiken und lassen sich nicht vertrösten mit vagen Versprechungen.

Arbeiter und Werktätige, schließt Euch zusammen in der Einheitsfront gegen Krisenwirtschaft und politische Unterdrückung!

Kämpft mit gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote!"

Angekündigt wird eine Veranstaltung in Düsseldorf (vgl. 6.6.1975) sowie eine des Bayer-Solidaritätskomitees in Leverkusen (vgl. 5.6.1975). Zur bundesweiten Großveranstaltung am 7.6.1975 werden Busabfahrtszeiten bekanntgegeben für Mannesmann-Kollegen (IGM-Bereich) in Düsseldorf, Duisburg und Solingen, "weitere Abfahrtszeiten sind in den Parteibüros zu erfahren".
Q: KPD-RK NRW: Einheitsfront gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote!, Dortmund o.J. (1975), S. 2

07.06.1975:
Das Komitee gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote (UVB/BV) der KPD führt in Hamburg im Curiohaus eine zentrale Veranstaltung gegen u.a. UVB und BV mit laut KPD ca. bzw. über 1 000 Personen durch.

Auch das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD (vgl. 2.6.1975) rief auf und organisierte zumindest für Mannesmann-Kollegen (IGM-Bereich) Busse aus Düsseldorf, Duisburg und Solingen,
Q: KPD-RK NRW: Einheitsfront gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote!, Dortmund o.J. (1975), S. 2; Rote Fahne Nr. 21, 23 und 30, Köln 28.5.1975, 11.6.1975 bzw. 30.7.1975, S. 6, S. 7 bzw. S. 2

07.06.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD (vgl. 2.6.1975) rief zur bundesweiten Großveranstaltung des Komitees gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote gegen die BV/UVB auf:"
ABFAHRT DER BUSSE FÜR MANNESMANN-KOLLEGEN: … Düsseldorf: 10 Uhr Immermannstr. / Charlottenstr."
Q: KPD-RK NRW: Einheitsfront gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote!, Dortmund o.J. (1975), S. 2

22.06.1975:
Konferenz aller beiden Mannesmann (MM - IGM-Bereich) Zellen der KPD (in Duisburg-Huckingen und Düsseldorf-Lierenfeld). U.a. wurde "Über den Kampf gegen den modernen Revisionismus" diskutiert.
Q: Theorie und Praxis Nr. 2, Köln Dez. 1975, S. 129

03.07.1975:
In Solingen führt, laut und mit KPD, das Mannesmann (MM) / Demag Komitee im Regierungsbezirk Düsseldorf gegen politische Unterdrückung (vgl. 25.5.1975) seine erste Veranstaltung in Solingen durch, an der auch Vertreter der AMADA aus den Niederlanden teilnehmen sowie Jugendvertreter von Mannesmann Solingen und Düsseldorf-Lierenfeld und Beschäftigte von MM Düsseldorf-Rath (vgl. 23.6.1975) und Kronprinz Solingen (vgl. 23.6.1975).
Q: Rote Fahne Nr. 27, Köln 9.7.1975

05.07.1975:
In Düsseldorf wird, laut KPD/ML (vgl. 2.8.1975), eine Veranstaltung gegen die Entlassung ihres Roten Betriebsrats bei Mannesmann-Rath außer von Ausländern auch von der KPD besucht.
Q: Roter Morgen Nr. 31, Dortmund 2.8.1975

09.07.1975:
In der Nr. 27 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 2.7.1975, 16.7.1975) berichtet die KPD auch von Kronprinz Düsseldorf und über die eigenen zwei Betriebszellen bei MM (in Duisburg-Huckingen und Düsseldorf-Lierenfeld).
Q: Rote Fahne Nr. 27, Köln 9.7.1975, S. 2

KPD_Rote_Fahne_1975_27_03


12.07.1975:
An der heute beginnenden Indochinasammelwoche in NRW, beteiligen sich, laut KPD, im Raum Düsseldorf sie selbst bzw. ihre Betriebszelle Mannesmann (MM) Demag (IGM-Bereich), ihre Zelle in der Uniklinik (UK - ÖTV-Bereich) und ihre Straßenzelle Garath sowie ihre Organisationen LgdI, KSV, KOV und Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Stadt, der Agitproptrupp Krefeld und aus Solingen die LgdI und das Parteikomitee (PK) der KPD.
Q: Rote Fahne Nr. 29, Köln 23.7.1975, S. 6

19.07.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 29 (vgl. 12.7.1975, 26.7.1975) heraus. Aus Düsseldorf wird berichtet von Mannesmann-Rath über Lehrlinge und die Rote Garde-Zeitung 'Der Rote Schraubstock'.
Q: Roter Morgen Nr. 29, Dortmund 19.7.1975

02.08.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 31 (vgl. 26.7.1975, 9.8.1975) heraus. In einer Beilage Nr. 1 zur Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit wird über Rote Betriebsräte berichtet u.a. aus Düsseldorf von Mannesmann Rath ('Der Rote Schraubstock').
Q: Roter Morgen Nr. 31, Dortmund 2.8.1975

04.10.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 40 (vgl. 27.9.1975, 11.10.1975) heraus. Aus Düsseldorf wird berichtet vom 'UZ'-Pressefest der DKP im Mannesmannviertel Rath. Als KPD und KPD/ML den Stand der EAP angriffen habe die DKP diesen verteidigt, der Stand der KPD/ML sei unbehelligt geblieben. Berichtet wird in diesem Zusammenhang auch von Mannesmannkollegen sowie der Arbeit der Roten Garde an der Berufsschule.
Q: Roter Morgen Nr. 40, Dortmund 4.10.1975

16.11.1975:
Der AB gibt die Nr. 74 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 2.11.1975, 30.11.1975) heraus und berichtet auch von MMRW Düsseldorf-Lierenfeld.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 74, München 16.11.1975

18.11.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr. 2 (vgl. 11.11.1975, 25.11.1975) heraus und berichtet auch von den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 2, Köln 18.11.1975

11.12.1975:
Die Kommunistische Gruppe Düsseldorf gibt ihre Ortsbeilage (vgl. 8.1.1976) zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 49 heraus mit dem Artikel "'Mannesmann auf der Erfolgsstraße'" zu Mannesmann, Klöckner und der Stillegung von Zinser (300 Besch.).
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Düsseldorf Nr. 49, Düsseldorf o. J. (11.12.1975), S. 7

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Letzte Änderung: 08.09.2019