Der Röhrenkieker - Betriebszeitung der Roten Mannesmann-Betriebsgruppe der KPD/ML, Jg. 2, Nr. 11, 1971

10.09.1971:
Die Nr. 11 des 'Röhrenkieker' - Betriebszeitung der Roten Mannesmann-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZK erscheint vermutlich heute für Mannesmann in Duisburg (vgl. Aug. 1971, 4.10.1971). Der Hauptartikel lautet: 'Overbeck, Brandt und Brenner - wir spielen nicht mit in eurem Konzert! Danach fühlten sich die Kollegen "verraten und verkauft, als sie von der 10%-Forderung der NRW Tarifkommission erfuhren". Das zeige auch, daß "die Lohnverhandlungen der IGM-Bonzen Geheimverhandlungen über ein neues Schlichtungswesen sind". Jetzt heißt es, "den Bonzen auf die Finger zu gucken, nicht auf's Maul".

Weitere Artikel sind:
- "Das geht uns alle an: Die Mannesmann Herren entscheiden: Schicht 3 des PWW wird umbesetzt! Hochofen 2 wird stillgelegt!";
- "Schon wieder die Kohlenpreise!";
- "Die Kapitalisten können zahlen! Ein Beispiel: Krupp-Sohn 'von Kohlen und Reibach'" zur MTR, um die es auch geht in "Wer hat uns verraten – Gewerkschaftsbürokraten! 10%-Verrat!";
- "Ist Knapp eine Stütze für unseren Kampf?"; und
- "Wem dienen die Abgeordneten des Bundestags?";
- "Was hat man mit unseren Putzfrauen und Waschraumwärtern vor?";
- "Arbeitsicherheit bei Mannesmann nicht mehr gewährleistet"; und
- "6 Milliarden DM für Nixon – Lohndiktat und Steuererhöhungen für uns!" zu den Ausgleichszahlungen.

Der Artikel 'Vorsicht vor falschen Freunden! Steht die DKP auf der Seite der Kollegen' geht u. a. auf die Betriebszeitung der DKP 'Roter Punkt' ein und formuliert, daß "die DKP die Wahrheit über die SPD-Regierung verschweigt, genauso wie sie die Machenschaften der SPD-Verräter bei Mannesmann - den Henne, Bünk, Ehlers und Co. sowie alle Opportunisten im Betriebsrat -verschweigt. … Die DKP-Betriebsräte haben Angst, ihre Pöstchen zu gefährden. … Wir sagen es ganz klipp und klar: Von den DKP-Bonzen, die nicht bereit sind konsequent zu kämpfen, die die SPD-Regierung und IGM-Bürokratie, die die Bünk, Ehlers und Co. aus der Schußlinie halten wollen, diese Bonzen unterstützen direkt die Durchführung des Lohndiktats. Wer den Kampf gegen den Henne-Plan verraten hat, wird auch den Kampf gegen das Lohndiktat verraten". Der Artikel 'Ist Knapp eine Stütze für unseren Kampf?' (vgl. Datum März 1971) geht auf das Betriebsratsmitglied Knapp ein und meint: "Wir meinen nicht, daß Knapp und seine Mannschaft schon allesamt ins Lager der Kapitalisten übergewechselt sind. Deswegen führen wir auch keinen 'gnadenlosen' Kampf gegen sie. Natürlich haben wir und werden auch weiterhin alle Verrätereien aufdecken, egal von wem sie kommen. Gleichzeitig unterstützen wir die Taten, die im Interesse der Kollegen sind. … Fragen wir aber: Wird der Kampf gegen Bünk und Co. von Knapp wirklich im Interesse der Kollegen geführt? Auf jeden Fall hat er den Kampf zu einem großen Teil aus persönlichen Interessen geführt. … Der Kampf gegen Bünk und Co. ist nicht zu trennen vom Kampf gegen Lohndiktat und Streikverbot. Wie ist da die Haltung von Knapp? Sozialismus soll es in der SPD geben? Das ist ein Hohn! Das läuft auf nichts anderes hinaus, als die Arbeiter irrezuführen -gerade die, die noch Illusionen über die SPD haben. … Aus der Haltung zur SPD-Regierung resultiert Knapp's zwiespältige Haltung zum Kampf gegen das Lohndiktat: auf der einen Seite ist er in Worten für den wirtschaftlichen Kampf eingetreten, auf der anderen Seite hat er sich über die SPD-Regierung und ihre Angriffe auf die Arbeiterklasse, besonders das Lohndiktat, ausgeschwiegen. Kollegen, wir dürfen niemandem vertrauen, der nicht den Kampf gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung führen will. Auch auf Knapp nicht, denn die Fakten sprechen dafür, daß er nicht konsequent auf unserer Seite steht. Wir können uns nicht auf Knapp als eine Stütze beim Kampf verlassen; denn hat sich seine Haltung zur SPD geändert? Wenn das der Fall ist - umso besser. Jede Unterstützung der SP-Regierung wird in diesem Herbst dazu führen, daß die Kämpfe abgewürgt werden - auf Befehl der SPD. Deshalb heißt es doppelt aufgepaßt: auch vor Knapp und seiner Mannschaft!".

Aufgerufen wird zur Veranstaltung der Roten Betriebsgruppe am 15.9.1971.

Ein Jugendteil der Roten Garde berichtet über die Chemietarifrunde (CTR) vom Lehrlingsstreik bei Bayer Leverkusen (vgl. 14.6.1971, 22.6.1971), aber auch von CWH Marl (vgl. 24.6.1971). gefordert werden das streikrecht für Lehrlinge und deren Teilnahme an den Urabstimmungen.

Angekündigt wird der morgige Verkauf des 'Roten Morgen' für August.
Q: Der Röhrenkieker Nr. 11, Duisburg 1971

Duisburg_Mannesmann056

Duisburg_Mannesmann057

Duisburg_Mannesmann058

Duisburg_Mannesmann059

Duisburg_Mannesmann060

Duisburg_Mannesmann061

Duisburg_Mannesmann062

Duisburg_Mannesmann063

Duisburg_Mannesmann064

Duisburg_Mannesmann065

Duisburg_Mannesmann066

Duisburg_Mannesmann067

Duisburg_Mannesmann068

Duisburg_Mannesmann069



[ Zum Seitenanfang ]   [ vorige Ausgabe ]   [ nächste Ausgabe ]   [ Übersicht ]   [ MAO-Hauptseite ]