Roter Widia Arbeiter - Zeitung der Widia-Betriebsgruppe der KPD/ML, Jg. 1, Nr. 1, März 1970

13.03.1970:
Bei Krupp Wida Essen gibt die KPD/ML Betriebsgruppe (BG) vermutlich Ende dieser Woche erstmals ihren 'Roten Widia Arbeiter' heraus, der bei der Spaltung in KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK von der ZB-Gruppe weitergeführt werden wird (vgl. Apr. 1970). Die erste Ausgabe und auch die zweite (siehe April 1970) markieren deutlich den Übergang von KPD/ML-ZK und KPD/ML-ZB. So wird wohl die erste Ausgabe vom Landesverband NRW der KPD/ML herausgegeben, der damals noch als einheitlicher Landesverband NRW fungierte. Die Kontaktadresse ist aber schon bereits: P. Weinfurth, Bochum, Bongardstraße.

Zur ersten Ausgabe heißt es:"
Indem die Betriebsgruppe der KPD/ML die erste Nummer des Roten Widia Arbeiters herausgibt, nimmt sie den offenen Kampf gegen die Krupp Kapitalisten auf. … Wir werden unsere Forderungen durchsetzen, wenn wir gemeinsam streiken. Damit aber alle Kollegen über die Situation in allen Abteilungen informiert sind, damit alle Kollegen die Handlungen der Bosse kennen lernen, haben wir diese Zeitung herausgegeben. Wir werden systematisch und unermüdlich für die Interessen der Arbeiterklasse eintreten und alle Mißstände, alle hinterlistigen Aktionen der Geschäftsleitung gegen die Arbeiter enthüllen und allen Kollegen bekannt machen, damit diese sich gemeinsam gegen die Kapitalistenwillkür wehren können."

Der Hauptartikel lautet "Herunter mit den Mieten oder Streik." Er beschäftigt sich mit Mieterhöhungen der Krupp Wohnungen und fordert:"
Die Mieten müssen um 30% gesenkt werden. Die Löhne müssen um 40 Pfennig erhöht werden als Ausgleich für den Preiswucher der Kapitalisten. Erklären wir den Herren ganz klar: Herunter mit den Mieten oder wir streiken."

Weiter wird auch davon berichtet, daß 3 Studenten entlassen wurden, weil sie die "Arbeiter aufgewiegelt hätten" (vgl. 9.3.1970).

Der KJVD der späteren KPD/ML-ZB (vgl. Apr. 1970) berichtet vom Kampf gegen die Entlassungen und die Mieterhöhungen (vgl. 16.3.1970):"
Die Betriebsgruppe der KPD/ML forderte deshalb die Kollegen in der Zeitung 'Roter Widia-Arbeiter' auf:

'Wenn die Krupp-Herren unsere Arbeitskraft verschleißen, wenn die Krupp-Herren uns tief in die Tasche greifen, wenn die SPD dabei noch kräftig mithilft und die DKP nicht wagt gegen die arbeiterfeindliche Politik der SPD etwas zu tun, dann müssen wir Arbeiter in der Betriebsgruppe der KPD/ML uns organisieren und organisiert gegen die Willkür der Kapitalisten kämpfen.

MIT DER KPD/ML GEGEN DIE KRUPP-HERREN!

Wir müssen gegen die Halsabschneiderei der Kapitalisten kämpfen, gegen die Krupp-Herren und Co. Die Betriebsgruppe der KPD/ML fordert deshalb:
Die Mieten müssen um 30% gesenkt werden! Die Löhne müssen um 40 Pfg. erhöht werden, als Ausgleich für den Preiswucher der Kapitalisten! Herunter mit den Mieten oder wir streiken!'"

Eingegangen auf diesen und die folgenden 'Roten Widia-Arbeiter' wird auch durch die DKP bei Krupp (vgl. Aug. 1970).
Quellen: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 1, Bochum Apr. 1970, S. 12f; Roter Widia Arbeiter Nr. 1, Essen März 1970;DKP-Tatsachen Nr. 8, Essen o.J. (1970)

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