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Mülheim

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 31.3.2008

Für diese wie immer unvollständige Darstellung wurden nur von der DKP örtliche Dokumente ausgewertet, die ergänzt werden um bundesweite Publikationen anderer Gruppen. Separate Darstellungen aus Mülheim gibt es bisher für die Metallbetriebe Friedrich Wilhelms-Hütte, Kraftwerk Union (KWU), Mannesmannröhren-Werke und für die Maschinenfabrik Clark, wobei in diesen Betrieben vor allem die DKP mit Betriebszeitungen aktiv ist.

Während einleitend die antikommunistische Säuberung der IG Bau-Steine-Erden beschrieben wird (vgl. 16.1.1956), bestehen Ende der sechziger Jahre in Mülheim die Vorfeldorganisationen der illegalen KPD in Gestalt der ADF (vgl. 7.12.1968) sowie der SDAJ (vgl. Jan. 1969) und die DKP berichtet auch gleich nach ihrer Gründung und dann immer wieder von diesen (vgl. 24.4.1969, 5.6.1969, 26.6.1969, 10.7.1969). Die SDAJ Mülheim veröffentlicht offenbar schon bald nach ihrer Gründung eine Schülerzeitung (vgl. 18.2.1970) und organisiert im landesweiten Verein Fahrten (vgl. 28.3.1970).

Zunächst aber wird Mülheim von den Septemberstreiks erfasst, nicht nur bei der KWU, sondern auch bei den Städtischen Betrieben (vgl. 19.9.1969).

Die DKP erhält zwar überdurchschnittliche, aber doch bescheidene Stimmenzahlen (vgl. 9.11.1969), ist auch mit der DFU Mülheim befreundet (vgl. 14.2.1970) und mit dem Werkkreis Literatur der Arbeitswelt Mülheim (vgl. 7.11.1970), gibt mehrere Stadtteilzeitungen heraus (vgl. Apr. 1970, Okt. 1970, Jan. 1971, Juni 1971, Juli 1971, Sept. 1971, Okt. 1971, Dez. 1971, Feb. 1972, März 1972, 20.3.1972, Apr. 1972) und befasst sich mit kommunalen Fragen wie dem öffentlichen Personennahverkehr (vgl. 17.2.1970) sowie mit verschiedenen kleineren Metallbetrieben, wo es wie bei der Eisen und Metall AG offenbar zum Streik kommt (vgl. Apr. 1970, 7.5.1970).

In der Metalltarifrunde (MTR) 1970 zeigt sich die IG Metall Mülheim offenbar kämpferisch (vgl. 1.10.1970, 26.10.1970, 27.10.1970, 31.10.1970). Zur Metalltarifrunde (MTR) 1971 tritt nun auch die KPD in Mülheim auf (vgl. 10.9.1971), die sich dabei offenbar auf ihre Liga gegen den Imperialismus (LgdI) stützen kann (vgl. 17.12.1971). Die KPD berichtet hier auch von der Teilnahme des AEG-Kabelwerks und des Jungheinrich-Werkes an der wilden Streikwelle 1973 (vgl. Aug. 1973, 1.9.1973). Über die GHK berichtet zunächst die DKP (vgl. 23.10.1969), von der Teilnahme der Karosseriehandwerker an der wilden Streikwelle 1973 dann die KPD (vgl. 27.8.1973).

Die Jungdemokraten Mülheim (vgl. 7.8.1969) wenden sich mutmaßlich von der FDP ab, treten vermutlich gemeinsam mit weiteren Gruppen aus sowie eventuell später noch einmal als Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) mit dem Aufruf zur Vietnamdemonstration auf (vgl. 9.1.1973). Vom anderen Flügel der FDP Mülheim berichtet dann die KPD/ML-ZB (vgl. 7.9.1970), wobei zumindest vom Fußvolk mutmaßlich Verbindungen mit der rechtsterroristischen Deutsch-Sozialen Aktion geknüpft werden, die sich dann auch in Mülheim in nationalistischen Ausschreitungen ausdrücken (vgl. 9.11.1970). Gegen die parlamentarischen Aktionen der Verbündeten der Aktion Widerstand empören sich in Mülheim offenbar zahlreiche Menschen (vgl. 25.4.1972), von den örtlichen Nazis berichtet nun auch der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Aug. 1972).

Aus der KPD/ML-ZB Mülheim geht die KPD/ML hervor, die ab und an aus Mülheim berichtet (vgl. 1.9.1973) und dort aktiv ist (vgl. 1.2.1974, 13.4.1974, 28.4.1974). Auch der KBW verfügt nun über Freunde in Mülheim (vgl. 19.12.1974) und berichtet vom Ort (vgl. 4.2.1975), das teilweise vorliegende Material seiner Zelle Mülheim, u.a. zur Besetzung und Räumung des Löwenhofs im Okt. 1980 konnte noch nicht aufgearbeitet werden. Während sich auch in Mülheim die Umweltschutzbewegung formiert (vgl. 15.11.1977) und der KB vom 1.Mai 1978 vermutlich über Freunde der Sozialistischen Gruppen bzw. der Gruppe Rheinische Zeitung berichtet (vgl. 1.5.1978), bevor der braune Bodensatz der Mülheimer Bevölkerung zum beschämenden Abschluss dieser Darstellung erneut mit seinen Terroranschlägen auftritt (vgl. 9.3.1993).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

16.01.1956:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet:"
DAS HEISST: 'REAKTIONÄR'!

Nicht wenige Kollegen sind auf uns sauer, wenn wir manche hohen Funktionäre in der SPD oder in den Gewerkschaften als 'rechts' oder 'reaktionär' oder als 'Arbeiterverräter' bezeichnen. Die Kollegen sind dann manchmal umso leichter bereit, dem Gerede Glauben zu schenken, daß die Kommunisten nur hetzen und spalten würden.

Am Beispiel des heutigen Rüstungsministers Georg Leber (SPD) wollen wir zeigen, was ein Arbeiterverräter, was ein reaktionärer Gewerkschaftsführer ist. Leber war damals, 1956, zweiter Vorsitzender der IG Bau Steine Erden:

Am 16.Januar ließ er durch ihm ergebene hauptamtliche Funktionäre in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den ganzen Bezirksverband Nordrhein hochgehen. Die Bezirksleitung in Düsseldorf und die Verwaltungsstellen in Essen, Duisburg, Hamborn, Wuppertal, Mönchengladbach, Moers, Niederberg und Mülheim wurden aufgelöst und die von den Kollegen demokratisch gewählten Funktionäre gefeuert. Ortsfremde, von Leber ernannte Kommissare, übernahmen die Leitung. Als Begründung gab Leber vor der Presse bekannt: 'Der Bezirk war kommunistisch unterwandert, schon 1933 sind am Niederrhein Kommunisten aus der Gewerkschaft ausgeschlossen worden.'"
=Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.7

07.12.1968:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF - vgl. 2.11.1968, 1.1.1969):"
In Nordrhein-Westfalen bestehen, soweit bisher bekannt wurde, örtliche Gruppen des Aktions- und Wahlbündnisses an 44 Orten, und zwar in ..., Mülheim-Ruhr".
=Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.11ff

Januar 1969:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) der DKP, sie "hat im Laufe des Jahres 1968 ihren Aufbau im Wesentlichen abschließen können. Sie hat im Landesbereich zur Zeit ca. 650 Mitglieder und gründete Gruppen in Bielefeld, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen, Köln, Hilden, Velbert, Mülheim, Herten, Siegen, Solingen und Wuppertal.
=Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.17f

24.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.4 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 17.4.1969, 1.5.1969). Berichtet wird u.a. über die IGM in Mülheim und von der ADF in Mülheim.
=Unsere Zeit NRW Nr.4,Essen 24.4.1969

05.06.1969:
Die DKP bringt die Nr.10 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.5.1969, 12.6.1969) und berichtet u.a. über die SDAJ-Gruppe Mülheim, die an zwei Berufsschulen arbeitet.
=Unsere Zeit Nr.10,Essen 5.6.1969

26.06.1969:
Die DKP gibt die Nr.13 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.6.1969, 3.7.1969). Berichtet wird u.a. über die ADF Mülheim.
=Unsere Zeit NRW Nr.13,Essen 26.6.1969

10.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.15 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.7.1969, 17.7.1969). Berichtet wird u.a. über die SDAJ in Mülheim.
=Unsere Zeit NRW Nr.15,Essen 10.7.1969

07.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.19 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 31.7.1969, 14.8.1969). Berichtet wird u.a. über die Jungdemokraten (Judo) der FDP in Mülheim.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.19,Essen 7.8.1969

19.09.1969:
In Mülheim streiken, laut IMSF, 200 Kollegen der Städtischen Betriebe eine Viertelstunde lang.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

25.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.26 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.9.1969, 2.10.1969). Berichtet wird u.a. über Mülheim.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.26,Essen 25.9.1969

23.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.30 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.10.1969, 30.10.1969) und berichtet u.a. vom GHK OV Mülheim.
=Unsere Zeit Nr.30,Essen 23.10.1969

09.11.1969:
Heute finden die Kommunalwahlen (KW) in Mülheim statt, bei denen die DKP 1,4% der Stimmen erhält.
=Unsere Zeit Nr.33,Essen 13.11.1969,S.2

04.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.36 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 27.11.1969, 11.12.1969) und berichtet u.a. aus Mülheim.
=Unsere Zeit Nr.36,Essen 4.12.1969

11.12.1969:
Die DKP gibt die Nr.37 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.12.1969, 18.12.1969). Berichtet wird u.a. über die IGM Mülheim.
=Unsere Zeit NRW Nr.37,Essen 11.12.1969

14.02.1970:
Die DFU Mülheim will unter dem Motto "Vorteil für alle - DDR anerkennen!" in der Königin Luise eine Veranstaltung durchführen.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.7,Düsseldorf 12.2.1970

17.02.1970:
Für die DKP berichtet W. S.:"
LANDESVERKEHRSPLAN FÜR REVIER IST KLEINKARIERT
RUHRSTÄDTE BEZIFFERN KOSTEN AUF 7 STATT AUF 1,6 MILLIARDEN DM

Am letzten Dienstag konstituierte sich in Gelsenkirchen die Stadtbahngesellschaft mbH. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde der Essener Oberbürgermeister, Horst Katzor, gewählt. Gesellschafter sind die elf Revierstädte Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim, Oberhausen, Recklinghausen und Wattenscheid sowie das Land Nordrhein-Westfalen, der Ruhrsiedlungsverband, die 25 öffentlichen Nahverkehrsunternehmen im Revier und die Gewerkschaft ÖTV.

Die längst nicht mehr den Anforderungen gewachsenen Nahverkehrsverbindungen des Ruhrgebiets sollen durch ein 360 Kilometer langes S-Bahn-Netz der Bundesbahn und durch ein 230 Kilometer langes Stadtbahnnetz wesentlich verbessert werden. 24 Revierstädte sind dann bis Anfang der 80er Jahre durch ein modernes Streckennetz verbunden und zu einer einzigen Riesenstadt zusammengewachsen. Dieser Verkehrsverbund des Ruhrgebiets war schon längst fällig.

Allerdings klafft zwischen dem Plan der Landesregierung und den Plänen der einzelnen Städte eine nicht unwesentliche Lücke. Die Städte beziffern die Kosten für die notwendigen Bauten auf mindestens sieben Milliarden Mark, während das Land nur 1,6 Milliarden dafür eingeplant hat. Allein in Essen, Bochum, Duisburg und Dortmund betragen die Kosten je eine Milliarde Mark. Landesverkehrsminister Kaßmann forderte die Städte auf, ihre Pläne zu überprüfen, denn soviel Geld sei vom Land nicht vorgesehen.

50 Prozent der anfallenden Kosten sollen dann vom Bund, 40 Prozent vom Land und 10 Prozent von den Gemeinden übernommen werden. Das Tauziehen über die tatsächliche Höhe der Kosten wird jedoch in den nächsten Monaten weitergehen und eine nicht unwesentliche Rolle im Landtagswahlkampf (LTW - vgl. 14.6.1970,d.Vf.) spielen. Neben der S-Bahn und der Stadtbahn, werden für Kraftfahrer Schnellstraßen gebaut.

An den Vorortbahnhöfen sollen weiträumige Parkplätze entstehen. Von dem heute noch 650 km langen Straßenbahnnetz sollen nach Fertigstellung des Stadtbahnnetzes allerdings nur noch 200 km übrigbleiben. Straßenbahn- und Omnibuslinien sollen dann vorwiegend nur noch Zulieferer für die Schnellbahnstrecken sein. Auch an den Luftverkehr ist gedacht. Im Raum Dortmund und in Essen-Mülheim sollen Flugplätze entstehen."
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.9,Essen 26.2.1970,S.9

18.02.1970:
Die SDAJ Mülheim der DKP gibt die Nr.10 der 'Unabhängigen Schülerzeitung' mit einer Dokumentation über die Schülerstreiks im Januar in NRW heraus.
=Unabhängige Schülerzeitung Nr.10,Mülheim 18.2.1970

12.03.1970:
Die DKP gibt die Nr.11 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.3.1970, 19.3.1970). Berichtet wird u.a. über die Stahl-, Maschinen- und Rohrleitungsmontagenfirma De Haan Mülheim (IGM-Bereich).
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.11,Essen 12.3.1970

19.03.1970:
Die DKP gibt die Nr.12 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.3.1970, 26.3.1970). Angekündigt wird eine Vietnamsolidaritätswoche (vgl. 16.3.1970). Deren Schwerpunkte sollen u.a. liegen in Mülheim.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.12,Essen 19.3.1970

28.03.1970:
Die SDAJ NRW der DKP lud ein:"
OSTERN 1970
SDAJ-Sonder-Samba-Express nach Kösching (Ingolstadt)

Wir fahren zum interessantesten Mann von ganz Bayern: Richard Scheringer Vom Reichswehroffizier zum PV-Mitglied der DKP.

Der rote Bauer von Bayern

Die interessante Fahrt mit der SDAJ in NRW.
Spanferkel-Essen im Steinbruch. Polit-Aktion am Ostersonntag.
Konkretes im Zug - soll für die CSU in Bayern eine Überraschung sein.

Abfahrt: Sonnabend, den 28. März:
8 Uhr ab Dortmund Hbf; 8 Uhr 30 ab Bochum Hbf; 9 Uhr ab Essen Hbf; 9 Uhr 30 ab Mülheim-Ruhr Hbf; 10 Uhr ab Duisburg Hbf; 10 Uhr 30 ab Düsseldorf Hbf; 11 Uhr 15 ab Köln Hbf. Rückkehr: Ostermontag vormittags an den genannten Bahnhöfen.

IM ZUG DIE GROSSEN ÜBERRASCHUNGEN: ZWEI TANZWAGEN MEHR WIRD NICHT VERRATEN...

Preis (inclusive Fahrt, Verpflegung und Übernachtung) 50 DM. Anmeldungen sind zu richten an die Ortsgruppen der SDAJ oder an den Landesvorstand der SDAJ NRW, 43 Essen, Bersonstraße 11"
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.12,Essen 19.3.1970,S.12

April 1970:
In Essen bei Krupp Widia (IGM-Bereich - vgl. 4.5.1970) berichtet die spätere KPD/ML-ZB vermutlich aus dem April:"
FÜR HÖHERE PRÄMIEN GESTREIKT

Im Schrottaufbereitungsbetrieb der Eisen- und Metall AG in Mülheim streikten 30 Arbeiter. Schon seit August 1969 waren sie mit Versprechungen über höhere Prämien hingehalten worden. Jetzt war ihre Geduld am Ende. Sie streikten!"
=Roter Widia Arbeiter Nr.4,Essen Mai 1970,S.6

April 1970:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im April ihre Information 'Hallo Nachbar' Nr.4 (vgl. Okt. 1970) heraus.
=Hallo Nachbar Nr.4,Mülheim o.J. (1970)

April 1970:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im April ihr 'Heissener Echo' (vgl. Jan. 1971) heraus.
=Heissener Echo,Mülheim o.J. (1970)

07.05.1970:
Bei der Schrottfirma Eisen und Metall AG in Mülheim wird, laut DKP, vermutlich heute gestreikt.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.19,Düsseldorf 9.5.1970

07.09.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Im 'Politischen Zeitspiegel', Beilage des 'Witiko-Briefes', wurde bereits zum Wahlbündnis zwischen NLA und NPD zu den Landtagswahlen in Bayern und Hessen aufgerufen. Zwei Ziele sollen damit erreicht werden: 'Verhinderung einer sozialdemokratischen Mehrheit' und 'unausweichlicher Zwang für die Christdemokraten, den volkspolitischen Offenbarungseid zu leisten in Sachen 'Ratifizierung' und 'Geschichtslüge der deutschen Alleinschuld''. NLA-Chef Lange, Vorsitzender des Witikobundes, hat inzwischen solche Bündnisse als 'Hirngespinste' abgelehnt und die Verantwortung für den Artikel geleugnet. Die NLA wolle 'nicht das Erbe der NPD' antreten; es sei aber nicht auszuschließen, 'daß Leute, die einmal NPD gewählt haben, in die NLA eintreten.' Die faschistische NLA-Organisation lehnt es also aus taktischen Gründen vorläufig ab, offen mit der wenig erfolgreichen NPD zusammenzuarbeiten: Denn die bisherigen FDP-Abgeordneten und Kleinunternehmer wie der Bielefelder Anwalt Mader, der Bauunternehmer Maas aus Moers und der Industriekaufmann Lange aus Mülheim werden als Führer einer selbständigen Organisation im Moment noch eher in der Lage sein, weitere Kreise des reaktionären Kleinbürgertums hinter sich zu sammeln als im Bündnis mit der NPD.

Gleichzeitig bietet die CDU der NLA Mitarbeit in der Fraktion an (Köppler in NRW) und Aufnahme in die Partei (CDU-Leisler-Kiep) und zeigt damit offen ihren faschistischen Charakter.

Der Zerfall der FDP zeigt die Ausweglosigkeit der mittleren Bourgeoisie, die von der Monopolbourgeoisie immer stärker bedrängt wird und sich nur noch durch verstärkten Druck auf die Arbeiterklasse halten kann: Die FDP, bisher Partei der 'freien Konkurrenz' der mittleren und Kleinbourgeoisie, hat sich in zwei Teile gespalten: Einen auf der Seite der sozialfaschistischen SPD um die Gunst des Monopolkapitals kämpfenden und einen, der die Alternative der offen faschistischen Diktatur vorbereitet."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.33/34,Bochum 19.9.1970,S.6f

Oktober 1970:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im Oktober ihre Information 'Hallo Nachbar' (vgl. Apr. 1970, Dez. 1970) heraus.
=Hallo Nachbar,Mülheim o.J. (1970)

01.10.1970:
Wegen der Metalltarifrunde (MTR) kommt es, laut KPD/ML-ZB, zum Streik in Mülheim. Das meint auch der 'EXI'.
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.38,Bochum 3.10.1970,S.2


18.10.1970:
Auf der 7. Tagung des Parteivorstandes der DKP (vgl. 17.10.1970) wird von 34 PV-Mitgliedern und zugleich Betriebsräten bzw. Gewerkschaftsfunktionären ein "Wort an unsere sozialdemokratischen Kollegen" verfaßt. Unterzeichnet ist der in Düsseldorf verfaßte Text u.a. von Betriebsrat Horst Hilterhaus aus Mülheim.
=Der Hammer Tödliche Bilanz,Bochum o.J. (1970),S.3;
Hasper Gold Stellungnahme der DKP zur Lohnbewegung der Metaller,Hagen o.J. (1970),S.6;
Lüfter Brief an den Minister,Dortmund o.J.,S.4;
DKP Stadtteilgruppe Scharnhorst:Kommunisten stellen sich zur Diskussion,Dortmund o.J. (1970)


26.10.1970:
Für die DKP berichtet E. R. vermutlich aus dieser Woche von der MTR der IGM aus Mülheim:"
Die gegenwärtige Metall-Tarifbewegung sei die erste gewesen, die von der gesamten Mitgliedschaft getragen wurde. Die Tragik liege in der Wende, die sie nun genommen habe. Es sei zu befürchten, daß nunmehr ein großes gewerkschaftspolitisches Vertrauenskapital verspielt werde. Das erklärte der 1. IG Metall-Bevollmächtigte von Mülheim-Ruhr, Herbert Sandvoss, auf einer außerordentlichen Vertrauensleuteversammlung noch vor der Urabstimmung in Nordrhein-Westfalen über das 11-Prozent-Angebot der 'politischen Schlichtung' unter Landesarbeitsminister Figgen (SPD,d.Vf.).

Damit traf Sandvoss den Nagel auf den Kopf."
=Unsere Zeit Nr.45,Düsseldorf 7.11.1970,S.1

27.10.1970:
In Bochum gibt die Opel-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB 'Die Presse' Nr.2 (vgl. 28.9.1970, 22.1.1971) mit vier Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Werner Fremd, Bochum, laut einer handschriftlichen Datierung heute, mit folgenden Leitartikel heraus":
11%-ANGEBOT - GEMEINER VERRAT DER SPD-REGIERUNG UND DER GEWERKSCHAFTSBONZEN

Am Freitag (vgl. 30.10.1970,d.Vf.) Urabstimmung: 11% oder Streik für die volle Durchsetzung der 15% Forderung. Wir sind bei Opel etwa 13 000 zahlende Gewerkschaftsmitglieder. Unsere Entscheidung muß klar und eindeutig zeigen: wir lassen uns nicht von den IGM-Bonzen verschaukeln! Wir sind geschlossen gegen die Abwiegelungsmanöver der SPD-Regierung, die ihre arbeiterfeindliche Lohnraubpolitik zur Sicherung der Kapitalistenprofite fortsetzen und deswegen den solidarischen Kampf der Arbeiterklasse mit allen Mitteln verhindern will! Das 11% Angebot bedeutet eine erneute Herausforderung. 73 IGM-Vertreter haben diesem Angebot zugestimmt; sie warten in ängstlicher Hoffnung darauf, daß auch wir am Freitag den Schwanz einkneifen und vor dem gemeinsamen Komplott der Kapitalisten, ihrer SPD-Regierung und den IGM-Bonzen den Buckel krumm machen.

Aber 69 IGM-Vertreter der Großen Tarifkommission haben gegen den faulen Kuhhandel gestimmt; sie rechnen am Freitag mit unserer eindeutigen Unterstützung und Kampfbereitschaft.

In Essen, Mülheim, Köln, Hagen und anderen Städten haben sofort nach der Bekanntgabe des 11% Angebots (vgl. 23.10.1970,d.Vf.) V-Leute und Betriebsräte geschlossen das Verhandlungsergebnis als Verrat bezeichnet und abgelehnt!

Unsere Entscheidung muß klar sein:
GEGEN DIE ARBEITERFEINDLICHEN BETRUGSMANÖVER FORDERN WIR KONSEQUENTEN KAMPF DER GEWERKSCHAFT FÜR DIE VOLLE DURCHSETZUNG UNSERER FORDERUNG"
=Die Presse Nr.2,Bochum o.J. (27.10.1970)

31.10.1970:
Die Nr.46 des 'KND' (vgl. 26.10.1970, 4.11.1970) der KPD/ML-ZB erscheint. Über NRW wird u.a. festgestellt:"
In NRW versuchten die rechten Gewerkschaftsführer, mit allen Mitteln die Zustimmung der Metallarbeiter zu ihrem Verrat zu erzwingen. So hat Brenner demagogisch erklärt, mit dem Vermittlungsergebnis von Figgen sei die Forderung der IGM 'nahezu erfüllt'. ... Diese Täuschungsmanöver konnten es aber nicht verhindern, daß sich die Widersprüche innerhalb der Gewerkschaft weiter zuspitzten. Die Betriebsräte und Vertrauensleute von Unna und Mülheim haben gegen das Einigungsergebnis protestiert."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970

07.11.1970:
Für die DKP berichtet H. P. vermutlich von diesem Wochenende u.a.:"
AM ARBEITSPLATZ
TAGUNG DES WERKREISES IN MANNHEIM

'Wie ist mein Arbeitsplatz - wie sollte, wie könnte er sein?' Das Thema des zweiten vom Werkkreis Literatur der Arbeitswelt ausgeschriebenen Wettbewerbs war als Herausforderung gedacht. Nicht nur Aufzeigen der eigenen Arbeits- und Lebensverhältnisse, sondern Überlegungen, Berichte, Beispiele mit verbindlichen Konsequenzen anzustellen - diese Herausforderung ist von weit über 200 Arbeitern, Angestellten, Hausfrauen und Betriebsgruppen angenommen worden. Fast die Hälfte von ihnen hat zum ersten Male geschrieben. Die von einer Jury aus Arbeitern, Gewerkschaftern und Schriftstellern prämierten Arbeiten wurden am Sonntag in Mannheim während der zweiten Tagung des Werkkreises (vgl. **.**.19**, **.**.197*,d.Vf.) öffentlich zur Diskussion gestellt.

Der Wunsch, auch unmittelbar politisch wirkende Texte in die Arbeit der Werktätigen einzubeziehen, kam in der Zuerkennung eines der vier Sonderpreise an eine Betriebszeitung aus den Daimler-Benz-Werken (IGM-Bereich,d.Vf.), Mannheim, zum Ausdruck.

Vorangegangen waren am Samstag eine Straßen- und Kaufhauslesung und ein Arbeitstreffen von gut hundert Mitarbeitern der vierzehn bereits bestehenden örtlichen Werkstätten. Die Zahl der Werkstätten hat sich in letzter Zeit erweitert und wird sich weiter vergrößern. In Dortmund und Mülheim (Ruhr) sind neue gegründet worden und arbeiten bereits."
=Unsere Zeit Nr.47,Düsseldorf 21.11.1970,S.11

09.11.1970:
Die DKP berichtet bundesweit u.a. von heute:"
NAZIS DEMOLIEREN GEWERKSCHAFTSHAUS

Nach der Zerstörung des DKP-Bezirksbüros (vgl. S1.**.1970,d.Vf.), nach den Waffenfunden der faschistischen 'Europäischen Befreiungsfront' (EBF - vgl. 20.5.1970,d.Vf.), nach der Mordhetze in Würzburg (vgl. 31.10.1970,d.Vf.), nach den Schüssen auf den sowjetischen Wachsoldaten in Westberlin (vgl. 7.11.1970,d.Vf.), zerstörten Rechtsradikale die Einrichtungen des Falkenheims (SJD der SPD,d.Vf.) in Düsseldorf-Unterrath (...) und zerschossen in Krefeld mit Schleudern Fensterscheiben des DGB-Hauses, der Bank für Gemeinwirtschaft (BfG,d.Vf.), der NRZ und der Westdeutschen Zeitung.

Bei der NRZ hinterließen die Täter einen Klebezettel der neonazistischen Aktion Widerstand (AW,d.Vf.). Alle diese Terrorakte wurden aus nächtlichem Hinterhalt verübt.

Die Kommunisten dieses Landes haben rechtzeitig und eindringlich vor dem Ausbreiten des Rechtsradikalismus durch NPD, CDU und CSU gewarnt. Die DKP hat die Bundesregierung und die Landesregierungen aufgefordert, die NPD aufzulösen. Die Regierungen sollten diese Forderung, die auch von den gewerkschaftlichen Vertrauensmännern von Dortmund (vgl. S1.**.1970,d.Vf.), Duisburg (vgl. **.**.1970,d.Vf.) und Mülheim erhoben wird, sofort in die Tat umsetzen."
=Unsere Zeit Nr.47,Düsseldorf 21.11.1970,S.1

Januar 1971:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im Januar ihre Information 'Hallo Nachbar' (vgl. Dez. 1970, Juni 1971) heraus.
=Hallo Nachbar,Mülheim o.J. (1971)

Januar 1971:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im Januar ihr 'Heissener Echo' Nr.1 (vgl. Apr. 1970, Juni 1971) heraus.
=Heissener Echo Nr.1,Mülheim 1971

16.03.1971:
Im Gelsenkirchener Lokalteil der 'Westdeutschen Allgemeinen Zeitung' (WAZ) erscheint folgender Artikel:"
BOCHUM-GELSENKIRCHENER: EINHEITSFAHRKARTE IM KERNRUHRGEBIET
NEUE TARIFE SIND AB 29.MÄRZ GÜLTIG

Nun ist es auch 'offiziell': Die neuen Fahrpreise der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG treten - wie berichtet - am 28.März in Kraft, nachdem der Regierungspräsident die Genehmigung erteilt hat.

An diesem Tage werden auch eine Reihe von Neuregelungen bei der Ausgabe von Fahrtausweisen gültig. Sowohl bei den Bahntarifen wie auch den Wochen- und Monatskarten sowie den Schülerkarten gibt es Verteuerungen zwischen 16,7 und 25 v.H. Erhebliche Rabatte werden auch jetzt noch gewährt bei Fahrscheinheften und Mehrfahrtkarten im Vorverkauf - zwischen 18,4 und 23,8 v.H. Bei Ausnutzung dieser Möglichkeiten fährt man selbst nach der Tarifanhebung noch billiger als zu den gegenwärtigen Barpreisen.

Mit der Tarifänderung wird ein einheitliches Fahrtausweismuster bei fünf Verkehrsbetrieben im mittleren Revier eingeführt: Außer der Bogestra haben sich die Betriebe der Stadt Mülheim, die Essener-Verkehrs-AG(EVAG,d.Vf.), die Stadtbahn Herne/Castrop-Rauxel und die 'Vestische' angeschlossen.

FARBEN FÜR PREISSTUFEN

In der ersten Preisstufe haben die Ausweise eine rotbraune Farbe, in der zweiten sind sie rosa und in der dritten blau. Wesentliche Änderungen gegenüber früher: Es gibt keine Wertkarten mehr, die monatlich oder wöchentlich zu einer Stammkarte gekauft werden mußten, sondern nur noch Wertmarken. Damit können die Fahrgäste die für die gewünschte Strecke ausgestellte Zeitkarte wahlweise zu einer Fünf- oder Sechstage-Wochenkarte oder zu einer Monatskarte machen. Die bisher aufgetragene Liniennummer entfällt auf den Zeitfahrausweisen, sie müssen aber deutlich die gewählte Fahrstrecke enthalten.

Da die Umstellung der Zeitfahrausweise nicht an einem Wochenende vorgenommen werden kann, ist eine Änderung der bisherigen Stammkarten bereits ab 17.März bei den Verkaufstellen möglich."
=Westdeutsche Allgemeine Zeitung - Lokalteil Gelsenkirchen 16. März 1971,S.*

Juni 1971:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im Juni ihre Information 'Hallo Nachbar' Nr.4 (vgl. Jan. 1971, Juli 1971) heraus.
=Hallo Nachbar Nr.4,Mülheim 1971

Juni 1971:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im Juni ihr 'Heissener Echo' Nr.5 (vgl. Jan. 1971, Dez. 1971) heraus.
=Heissener Echo Nr.5,Mülheim 1971

Juli 1971:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im Juli ihre Information 'Hallo Nachbar' Nr.5 (vgl. Juni 1971, Sept. 1971) heraus.
=Hallo Nachbar Nr.5,Mülheim 1971

September 1971:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im September ihre Information 'Hallo Nachbar' Nr.6 (vgl. Juli 1971, Okt. 1971) heraus.
=Hallo Nachbar Nr.6,Mülheim 1971

10.09.1971:
Die KPD gibt die Nr.25 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.8.1971, 24.9.1971) heraus und darin bekannt, daß sie anlässlich der Metalltarifrunde (MTR) Propagandatrupps für eine 120 DM Forderung u.a. in Mülheim eingesetzt habe.
=Rote Fahne Nr.25,Berlin 10.9.1971

Oktober 1971:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im Oktober ihre Information 'Hallo Nachbar' (vgl. Sept. 1971, Feb. 1972) heraus.
=Hallo Nachbar,Mülheim o.J. (1971)

Oktober 1971:
In Mülheim erscheint eine 'Styrumer DKP Rundschau' (vgl. Nov. 1971) im dritten Jahrgang.
=Styrumer DKP Rundschau,Mülheim Okt. 1971

November 1971:
In Mülheim erscheint eine 'Styrumer DKP Rundschau' (vgl. Okt. 1971, 20.3.1972).
=Styrumer DKP Rundschau,Mülheim Nov. 1971

Dezember 1971:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im Dezember ihr 'Heissener Echo' Nr.9 (vgl. Juni 1971, Feb. 1972) heraus.
=Heissener Echo Nr.9,Mülheim 1971

17.12.1971:
In der Nr.32 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 3.12.1971, 31.12.1971) wird berichtet, dass die LgdI ihre Vietnam Solidaritätskampagne (vgl. 18.12.1971) bisher u.a. auch in Mülheim durchführte.
=Rote Fahne Nr.32,Berlin 17.12.1971

Februar 1972:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im Februar ihre Information 'Hallo Nachbar' (vgl. Okt. 1971, Apr. 1972) heraus.
=Hallo Nachbar,Mülheim o.J. (1972)

Februar 1972:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im Februar ihr 'Heissener Echo' (vgl. Dez. 1971, März 1972) heraus.
=Heissener Echo,Mülheim o.J. (1972)

März 1972:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im März ihr 'Heissener Echo' (vgl. Feb. 1972) heraus.
=Heissener Echo,Mülheim o.J. (1972)

März 1972:
Die DKP Mülheim gibt vermutlich im März ihr 'Info Saarn' heraus.
=Info Saarn,Mülheim o.J. (1972)

20.03.1972:
In Mülheim gibt der DKP Stadtteilvorstand Styrum frühestens in dieser Woche seine 'Styrumer DKP Rundschau' (vgl. Nov. 1971) für Januar bis März heraus.
=Styrumer DKP Rundschau,Mülheim Jan.-März 1972

April 1972:
Die DKP Mülheim-Broich und Speldorf gibt vermutlich im April ihre Information 'Hallo Nachbar' (vgl. Feb. 1972) heraus.
=Hallo Nachbar,Mülheim o.J. (1972)

25.04.1972:
Im DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen (vgl. 26.4.1972) wird zum Mißtrauensvotum berichtet, daß heute in Mülheim eine Kundgebung stattfindet.
=DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:Bezirk Ruhr-Westfalen,o.O. (Essen) 26.4.1972,S.1

25.04.1972:
Im DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen (vgl. 26.4.1972) wird zum Mißtrauensvotum berichtet, daß heute in der Pumpenfabrik Wernert in Mülheim streikt.
=DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:Bezirk Ruhr-Westfalen,o.O. (Essen) 26.4.1972,S.1

25.04.1972:
Im DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen (vgl. 26.4.1972) wird zum Mißtrauensvotum berichtet, daß heute in der Innenstadt von Mülheim eine Schülerdemonstration stattfindet.
=DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:Bezirk Ruhr-Westfalen,o.O. (Essen) 26.4.1972,S.1

Juli 1972:
Der der DKP nahestehende 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dem Juli:"
USA-KAPITAL AUF DEM VORMARSCH
ÜBERFREMDUNG ERDRÜCKT MITTELSTÄNDISCHEN EINZELHANDEL
...
Das Einkaufszentrum am Ruhrschnellweg bei Bochum (Umsatz 170 Millionen DM) nennt als Haupteigentümer den US-Amerikaner Edward Roberts, Alleingesellschafter der International Development Management GmbH (Interdema). Er bemüht sich um die Errichtung weiterer Einkaufszentren in Dortmund, Hannover und in Ratingen-Eckamp. Das in Zukunft größte Einkaufszentrum der Bundesrepublik wird durch die kanadisch-britische Firmengruppe Costain-Davidson mit einem Kostenaufwand von 70 Millionen DM in der Nähe von Bonn errichtet. Weitere Projekte dieser Gruppe sind bei Wuppertal, Leverkusen und Mülheim vorgesehen. In den USA wurde von sieben Verkaufsgruppen ein Plan für die Verwirklichung von amerikanischen Shopping-Center-Vorhaben in der Bundesrepublik für zwölf Jahre ausgearbeitet. Darin ist die Freigabe eines 'Shopping-Center-Fonds' von 350 Millionen Dollar geplant."
=Mittelstandskurier H.4,Köln Juli/Aug. 1972,S.13f

August 1972:
Im August bringt der KJVD der KPD/ML-ZB die Nr.7 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Aug. 1972, Sept. 1972) heraus und berichtet u.a. über Nazis in Mülheim.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.7,Bochum Aug. 1972

29.08.1972:
In Mülheim soll, auf Vorschlag des DKP-Bezirksvorstandes Ruhr-Westfalen (vgl. 15.6.1972), eine Wahlkreiskonferenz der DKP zur Aufstellung der Kandidatenliste für die Bundestagswahl (BTW - vgl. 19.11.1972) stattfinden.
=DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen:Liebe Genossinnen und Genossen,Essen 15.6.1972,S.2

24.09.1972:
Laut IGBE (vgl. 15.12.1971, 15.5.1972) soll heute in Hannover ihr 10. Gewerkschaftskongreß (vgl. 30.9.1971) beginnen (vgl. 3.1.1972), der am 28.9.1972 abgeschlossen sein soll und auch in Moers aktiv vorbereitet wurde.
=Einheit Nr.24, 10, 15 und 19,Bochum 15.12.1971, 15.5.1972, 1.8.1972 bzw. 1.10.1972,S.1, S.3, S.4 und 6ff bzw. S.1ff

13.12.1972:
Die KPD berichtet in der Nr.73 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.12.1972, u.a. aus Mülheim.
=Rote Fahne Nr.73,Dortmund 13.12.1972

09.01.1973:
Zur Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 ruft, laut einer in Dortmund verbreiteten Liste, auch die Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) Mülheim auf.
=N.N.:Aufruf Vietnam-Demonstration am 14.1.1973 in Bonn,Dortmund o.J. (Jan. 1973),S.2

August 1973:
Bei AEG Kabel in Mülheim (530 Besch.) kommt es, laut KPD, vermutlich im August zu einem Streik für eine Teuerungszulage (TZL).
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973

August 1973:
Bei Jungheinrich Mülheim kommt es, laut KPD, vermutlich im August zu einem Streik für eine Teuerungszulage (TZL) in der Werkstatt Mosesstraße.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973

27.08.1973:
Laut KPD wird heute in 7 oder 8 Betrieben des Karosseriehandwerks (GHK-Bereich) in NRW, u.a. vermutlich in Mülheim, für eine Teuerungszulage (TZL) gestreikt.
=Rote Fahne Nr.35,Dortmund 29.8.1973;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973


27.08.1973:
Im Karosseriebetrieb Dörnenburg (GHK-Bereich) in Mülheim-Styrum findet, laut KPD, vermutlich heute ein Streik für eine Teuerungszulage (TZL) statt.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973

27.08.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB gibt vermutlich heute die Nr.2/3 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ - vgl. Aug. 1973, 28.8.1973) für Juli/August zum Kampf für TZL heraus. Ein Artikel behandelt die:"
SPALTERTAKTIK

Mit einer ganzen Latte von Verleumdungen versuchen die Kapitalisten die einheitliche Kampffront der Kollegen in den spontanen Streiks für Teuerungszulagen zu spalten und weitere Arbeitsniederlegungen zu verhindern:
...
- indem sie die Streikenden von den Gewerkschaften trennen wollen.

Sie behaupten, daß die spontanen Streiks 'eine bedauerliche Autoritätseinbuße der Gewerkschaften bedeuten' (NRZ, 25.8.1973). Daran ist kein Wort wahr. In vielen Orten, z.B. Mülheim (Ruhr) steigt die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder erheblich. In Wirklichkeit jammern die Kapitalisten, daß der rechten Gewerkschaftsführung die Felle immer mehr davon schwimmen."
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973

01.09.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.34 (vgl. 25.8.1973, 8.9.1973) heraus und berichtet u.a. von AEG Kabel Duisburg und Mülheim.
=Roter Morgen Nr.34,Dortmund 1.9.1973

01.02.1974:
In Mülheim will die KPD/ML eine Veranstaltung zu ihrem fünfjährigen Bestehen durchführen.
=Roter Morgen Nr.5,Dortmund 2.2.1974

13.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.15 (vgl. 6.4.1974, 20.4.1974) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' kamen u.a. von der OG Essen / Mülheim / Oberhausen.
=Roter Morgen Nr.15,Dortmund 13.4.1974

28.04.1974:
In Mülheim möchte die KPD/ML eine Maiveranstaltung durchführen.
=Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

19.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 12.12.1974, 9.1.1975) Nr.29 heraus. Für die 'KVZ' wurde u.a. gespendet durch die Sympathisantengruppe Mülheim.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.29,Mannheim 19.12.1974

04.02.1975:
Laut KBW (vgl. 13.2.1975) wird heute auch in sieben kleineren Betrieben in Mülheim im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) gestreikt.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.6,Mannheim 13.2.1975

01.01.1977:
In Mülheim stehen, laut KPD, ab heute oder in der nächsten Zeit Fahrpreiserhöhungen an.
=Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976

15.11.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.117 (vgl. 31.10.1977, 28.11.1977) heraus. U.a. die BI Aktion Umwelt Mülheim hat sich mit den vom Verbot bedrohten Organisationen KB, KBW, KPD und KPD/ML solidarisch erklärt.
=Arbeiterkampf Nr.117,Hamburg 15.11.1977

01.05.1978:
1. Mai in Mülheim. Laut KB beteiligen sich an der DGB-Kundgebung ca. 500 bis 600 Menschen. Eine AE bestehend u.a. aus linkssozialdemokratischen Kräften umfaßt ca. 150 - 200 Personen.
=Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.14

09.03.1993:
Im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK berichtet G.JANTHOR@LDB am 2.1.1994:"
Mülheim/Ruhr: zwei Neonazis überfallen den Türken MUSTAFA (56). Der Herzkranke stirbt durch eine Scheinhinrichtung an einer Herzattacke."
=Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-G.JANTHOR@LDB:Morde von rechts 3/3,2.1.1994

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