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Mülheim
Mannesmann Röhrenwerke

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 30.3.2008

Für diese wie immer unvollständige Darstellung wurden nur von der DKP örtliche betriebliche Dokumente für Mannesmann Mülheim ausgewertet, die ergänzt werden um Publikationen anderer Gruppen.

Die Eingliederung des offenbar zunächst zu Thyssen gehörenden Werkes führt zwar zu Protest, kann aber wohl nicht verhindert werden (vgl. 7.3.1969). Die Metall- und Stahltarifrunde (MTR) 1970 wird nur verhalten kämpferisch begangen (vgl. 28.9.1970), schwebt doch die Drohung der Stilllegung zumindest über dem Siemens-Martin-Werk (vgl. 31.10.1970).

Die DKP beginnt vermutlich im Herbst 1970 mit der Herausgabe ihres 'Roten Rohrs' (vgl. Nov. 1970, Dez. 1970), ein Jahr später beginnt dann auch die KPD über Mannesmann Mülheim zu berichten (vgl. 10.9.1971, 25.10.1971) und dort gar zu agitieren, was die DKP nicht unkommentiert lassen kann (vgl. Nov. 1971).

In der Stahltarifrunde 1971 ist Mannesmann Mülheim offenbar eines der wenigen streikenden Werke (vgl. 16.11.1971, 31.12.1971). Innerhalb des Mannesmannkonzerns wird das Werk zum Aufbau neuer Produktionskapazitäten genutzt, die nicht zuletzt dem Osthandel dienen, während es an anderen Standorten zu Entlassungen und Stilllegungen kommt. So wird Mannesmann Mülheim u.a. von der KPD und ihren Freunden immer wieder als Argument gegen die Theorie der Sicherung der Arbeitsplätze durch den Osthandel vorgebracht, wie sie von der DKP vertreten wird (vgl. 26.2.1972, 29.3.1972, 18.4.1972, 24.4.1972, 26.5.1972, 18.12.1972, 6.2.1973).

Die DKP berichtet auch von einem Streik gegen das Misstrauensvotum bei Mannesmann Mülheim, steht aber mit dieser Ansicht allein (vgl. 1.5.1972). Während es bei Mannesmann Mülheim zunächst kurz zum Streik kommt (vgl. 18.1.1973), die 5-Tagewoche aber nicht erkämpft werden kann (vgl. 14.4.1973), und die KPD schon einmal eine Konzernzellenleitung Mannesmann einrichtet (vgl. 7.2.1973), scheint auch die KPD/ML nun über Anhänger im Betrieb zu verfügen (vgl. 24.2.1973). Der Streik bei Mannesmann Duisburg greift nicht auf Mülheim über (vgl. 28.2.1973), die KPD bedient sich auch anlässlich des Breschnew-Besuchs wiederum des Verweises auf Mannesmann Mülheim (vgl. 2.5.1973, 14.5.1973), wo die KPD/ML mittlerweile eine Betriebszelle hat (vgl. 28.5.1973, Apr. 1974, 4.5.1974). An die bundesweite Streikwelle 1973 schließt sich immerhin eine Abteilung an (vgl. Aug. 1973, 1.9.1973), die KPD agitiert vor den Toren gegen die drohenden Stilllegungen (vgl. Nov. 1973, 20.11.1973) und übt sich in Selbstkritik (vgl. 26.1.1974)

Vertreten im Betrieb ist mittlerweile offenbar auch der Spartacusbund (vgl. Nov. 1973, 4.3.1974), wohl aber nicht bzw. nicht mehr die KPD (vgl. 1.6.1974), die allerdings weiterhin öfters auf das Werk Bezug nimmt (vgl. 12.6.1974, 17.3.1975), bei dem die DKP immer noch ihr 'Rotes Rohr' herausgibt (vgl. März 1975, 7.4.1975, Aug. 1975, Sept. 1975, Okt. 1975, Jan. 1976, Feb. 1976, Juni 1976). Die KPD dagegen berichtet hier lediglich zentral von Mannesmann Mülheim (vgl. 1.3.1976, 19.7.1976, 22.9.1976).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

07.03.1969:
In Mülheim wird heute, laut DKP, bei den Thyssen Röhrenwerken (5 000 Besch.) gegen geheime Fusionspläne mit Mannesmann (MM) gestreikt.
=Unsere Zeit NRW Nr.1,Essen 3.4.1969,S.3;
Heisse Eisen Nr.1,Dortmund o.J. (1969),S.1


28.09.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 150 bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) in Mülheim an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

31.10.1970:
Die Nr.46 des 'KND' (vgl. 26.10.1970, 4.11.1970) der KPD/ML-ZB erscheint. Zur nationalen Konjunktur der Stahlbranche bzw. dem BDI heißt es:"
Nach der letzten Konjunkureinschätzung des BdI ist bald der Punkt gekommen, an dem die Nachfragezurückhaltung (die schon länger zu beobachten ist) in Produktionsrückgang umschlägt. In der Stahlindustrie ist diese Entwicklung schon in vollem Gange" (vgl. Sept. 1970):"
Verschiedene Stahlherren haben deshalb schon Produktionseinschränkungen angekündigt, so z.B. Thyssen um 10% und Mannesmann, das mit seinem Röhrengeschäft mit den Sowjetrevisionisten noch abgesichert ist. Für den Stahlbereich haben die Mannesmann-Herren jedoch angekündigt, daß sie bis Jahresende 2 von 4 Öfen in Huckingen (Duisburg,d.Vf.) stillegen und ihr bisher an Thyssen verpachtetes Siemens-Martin Werk Mülheim ganz schließen. Diese ersten Produktionseinschränkungen bedeuten für die Arbeiter erst einmal 'nur' Lohneinbußen, doch mit den Schließungen kommen Entlassungen und Arbeitslosigkeit wieder in Sicht. Diese sind ja auch schon während der Metallverhandlungen in NRW von den Ruhrbaronen angedroht worden."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970

November 1970:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP vermutlich im November ihr 'Rotes Rohr' Nr.2 (vgl. Dez. 1970) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim o.J. (1970)

Dezember 1970:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP vermutlich im Dezember ihr 'Rotes Rohr' Nr.3 (vgl. Nov. 1970, Jan. 1972) heraus.
=Rotes Rohr Nr.3,Mülheim 1970

10.09.1971:
Die KPD gibt die Nr.25 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.8.1971, 24.9.1971) heraus und berichtet u.a. von Mannesmann Mülheim.
=Rote Fahne Nr.25,Berlin 10.9.1971

25.10.1971:
Die KPD (vgl. 5.11.1971) berichtet:"
WEITER IM KAMPF GEGEN DIE TARIFERHÖHUNGEN!
RHEIN/RUHR
...
Ein wichtiger Hebel, um den Kampf für diese Forderungen mit dem Kampf um höhere Löhne zu verbinden, ist der entschlossene Widerstand gegen die unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit und die langen Anfahrtswege zum Arbeitsplatz.

Bei einem Betrieb wie der Adam Opel AG in Bochum (IGM-Bereich,d.Vf.), wo über die Hälfte der Kollegen von außerhalb Bochum zum Arbeitsplatz, oft über drei Stunden lang anreisen muß, bei den geplanten Umbesetzungen bei Mannesmann (MM - IGM-Bereich,d.Vf.), wo die Kollegen aus dem Düsseldorfer Werk nach Mülheim 'umbesetzt' werden, oder bei den Zechenstillegungen, fängt für den Kapitalisten der Arbeitstag erst dann an, wenn der Kollege am Band oder an der Walzstraße steht.

Deshalb fordert die KPD: Bezahlung der Fahrzeit als Arbeitszeit.

Diese Forderung ist Bestandteil unseres Kampfes für den 7-Stunden-Tag bei vollem Lohnausgleich, mit dem wir gegen die Folgen der maßlosen Verschärfung des Arbeitstempos vorgehen."
=Rote Fahne Nr.29,Berlin 5.11.1971,S.9

November 1971:
Der DKP Kreisverband Mülheim an der Ruhr verbreitet zweiseitige Extrablätter seiner Betriebszeitungen 'Der Kraftwerker' (vgl. Sept. 1971, März 1972) bei der KWU und 'Der Stapler' (vgl. Sept. 1971, März 1972) bei der MF Clark deren Vorderseite ein Artikel der 'UZ' vom 30.10.1971: "Metallbosse fordern Proteststreiks heraus" einnimmt, während man sich auf der Rückseite der KPD widmet. Neben dem Abdruck der These 41 findet sich dort eine Erklärung von Willi Anheyer, 1.Vorsitzender der DKP Mülheim und auch für die Zeitungen verantwortlich zeichnend. Die Erklärung lautet:"
Vor dem Mannesmann-Röhrenwerk wurden Flugblätter verteilt. Als Herausgeber traten unbekannte, wohl außerhalb der Belegschaft stehende politische Abenteurer auf, die den Namen der KPD für ihre spalterische Tätigkeit mißbrauchten.

Die KPD ist nunmehr seit über 15 Jahren verboten. Die maßgeblichen Parteien weigern sich, das Verbot aufzuheben. Damit soll ein Druck, eine ständige Drohung gegen die Deutsche Kommunistische Partei, die einzige Marxistische Partei in der Bundesrepublik und gegen demokratische Kräfte aufrecht erhalten bleiben. Mit ihrer, den Interessen der Werktätigen entsprechenden Politik gegen das Großkapital, für Frieden, demokratischen Fortschritt und Sozialismus hat sich die DKP seit ihrer Konstituierung den Haß Strauß's, Bendas und Barzels und aller Rechten zugezogen. Diese sind es, die erneut das Verbot der Kommunistischen Partei fordern, um ihre Mitglieder wieder verfolgen und einkerkern zu können.

Die Herausgeber der Flugblätter beschimpfen die IG Metall, ihre gewählten Organe und die DKP.

Damit legten sie ihre Position in der gegenwärtigen Lohnbewegung eindeutig fest. Sie traten gegen eine einheitlich und geschlossen handelnde Arbeiterklasse auf und sind somit Handlanger der Metallbosse.

Denn in der Tat kommt es jetzt darauf an, ungeachtet vergangener oder noch vorhandener Meinungsverschiedenheiten, die einheitliche Kampffront der Arbeitnehmer in der IG Metall zu stärken. Nur dann können die wütenden Angriffe der Industriellen auf unseren Lebensstandard abgewehrt und ein erfolgreicher Kampf zur Durchsetzung der gestellten Lohnforderungen geführt werden. Es bedarf keines weiteren Wortes: die Kommunisten, Mitglieder der DKP haben mit diesen Spaltern der einheitlichen Arbeiterbewegung, diesen Helfern der Stahlkonzerne nicht das Geringste gemein. Sie setzten ihre ganze Kraft zur Stärkung der IG Metall und damit zum erfolgreichen Abschluß der laufenden Lohnbewegung ein."
=Der Kraftwerker Extrablatt,Mülheim o.J. (1971);
Der Stapler Extrablatt,Mülheim o.J. (1971)


16.11.1971:
Heute wird, laut KPD/ML-ZB (vgl. 20.11.1971), bei Mannesmann (MM) Mülheim gestreikt.

Berichtet wird auch in:
- NRW in Dortmund im IGM-Bereich bei Hoesch durch die KPD (vgl. 22.11.1971, 3.1.1972), die meint, daß sich dieser Streik gegen die Verzögerungstaktik in der Metall- (MTR) bzw. Stahltarifrunde (STR) wendet.
=Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr.6 und 8,Dortmund Nov. 1971 bzw. Jan. 1972,S.1 bzw. S.6;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.89,Bochum 20.11.1971,S.*


31.12.1971:
Die KPD berichtet heute von der MTR bzw. STR:"
TARIFRUNDE NRW-STAHL. DIE 'LINKEN' SPDLER ISOLIEREN!

Heute sind die 7,5% in fast allen Tarifbezirken auf kaltem Wege durchgesetzt - auch in der Weiterverarbeitung in NRW. Nur die Stahl- und Eisenindustrie steht bis heute ohne Abschluß da. Der Grund ist klar: die Stahlbarone an Rhein und Ruhr sind nicht einmal gewillt, die lächerlichen 7,5% zu zahlen. Und IGM-Vorstand und Tarifkommission fürchten die Kampferfahrung der Ruhrkumpel, 'die schon vor Monaten die Urabstimmung gefordert hatten und die sich so einfach mit 7,5% abspeisen lassen. Deshalb zögerte die IG-Metall-Vorstand die Tarifverhandlungen bis zuletzt hinaus.

Erst im Januar soll es zu einem Abschluß kommen - wenn für den größten Teil der Metaller die Tarifrunde bereits beendet ist und die Arbeiter in NRW beinah froh sein können, daß sie überhaupt noch ein paar Prozente bekommen. Daß es an der Ruhr bisher nur zu vereinzelten Streiks, wie bei Mannesmann in Mülheim, bei Opel und Hoesch gekommen ist, das haben die Kapitalisten zwei Dingen zu verdanken:

Erstens ist es ihnen durch riesige Propagandakampagnen gelungen, die Krisenangst der Kumpel auszunutzen, und durch massive Kurzarbeit, durch Entlassungen, Umsetzungen und Stillegungen Teile der Arbeiterklasse einzuschüchtern.

Zweitens - und das ist das wichtigere - erwies sich die Sozialdemokratie wiederum als die Partei, die durch das Manövrieren ihre beiden Flügel gegenwärtig am besten die Interessen des Kapitals durchsetzen kann - gegen die Arbeiterklasse. Während die SPD-Führung schon in der ersten Hälfte des Jahres einem 7,5%-Abschluß in der Metalltarifrunde ihren Segen gab, während Brandt sich als politischer Schlichter in den Verhandlungen hervortat und nachher frech die 'Leistungen der Unternehmer' würdigte, ist es hauptsächlich das Verdienst der 'linken' SPD-Vertrauensleute und Gewerkschaftsfunktionäre in den Betrieben (teilweise auch der Revisionisten, wo sie überhaupt spürbaren Einfluß haben), daß die Arbeiter die Taktik der IGM-Führung nicht durchkreuzten."
=Rote Fahne Nr.33,Berlin 31.12.1971,S.9

Januar 1972:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. Dez. 1970, März 1972) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim Jan. 1972

26.02.1972:
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet u.a. anläßlich von heute:"
ARGUMENTE DER REVISIONISTEN
FROMME VERTRÄGE DER REVISIONISTEN
...
Ein hervorragendes Beispiel der Auswirkung des Ostgeschäfts für die westdeutsche Arbeiterklasse, die gerade den Düsseldorfer DKP-Mitgliedern hinreichend bekannt ist, sind die Stillegungen und Rationalisierungen im Mannesmann-Konzern (MM, IGM-Bereich,d.Vf.). Dieser Konzern liefert seit Jahren Röhren im großen Stil in die SU. Die Folge ist jedoch nicht die Sicherung der Arbeitsplätze der Mannesmannarbeiter, sondern im Gegenteil: Um das Großröhrengeschäft noch profitabler zu machen, konzentriert Mannesmann seine Röhrenproduktion in einem Werk in Mülheim, baut dort neue, hochrationalisierte Anlagen auf. In Witten, in Düsseldorf dagegen legen sie still und tausende von Kollegen fliegen auf die Straße."
=Rote Fahne Nr.38,Dortmund 10.3.1972,S.5f

März 1972:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP vermutlich im März ihr 'Rotes Rohr' (vgl. Jan. 1972, März 1975) für März/April heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim März/Apr. 1972

29.03.1972:
Bei Hoesch Westfalenhütte Dortmund (IGM-Bereich) berichtet die KPD heute:"
MOSKAUER VERTRAG

VERSTÄNDIGUNG ZWISCHEN BRD-IMPERIALISMUS UND SOWJETISCHEM SOZIALIMPERIALISMUS

KEINE VERSTÄNDIGUNG DER VÖLKER
...
Das Lügengewebe der DKP-Propaganda wird gerade dort ganz deutlich, wo sie der von Krisen und Entlassungen bedrohten Arbeiterklasse die Ostverträge schmackhaft machen will: Die Ausweitung des Osthandels soll angeblich unsere Arbeitsplätze sichern. Was das Ostgeschäft der Arbeiterklasse wirklich bringt, zeigt das Beispiel des Mannesmann-Kozerns:

Seit Jahren liefert es im großen Umfang Röhren in die Sowjetunion. Wurden dadurch die Arbeitsplätze der Mannesmann-Kollegen sicherer? Im Gegenteil: Um das Großröhrengeschäft noch profitabler zu machen, hat der Konzern seit Jahren rationalisiert, und konzentriert jetzt die Großröhrenproduktion im Werk Mülheim, baut dort neue, hochrationalisierte Anlagen auf, und legt die alten Anlagen in Düsseldorf und Witten still. Tausende von Kollegen sind von der Entlassung bedroht. Die Leute, die uns den Osthandel anpreisen, verschweigen darüber hinaus, was das langfristige Ziel des BRD-Monopolkapitals ist und der neuen Ausbeuter in den osteuropäischen Ländern ist: Über den Warenaustausch hinaus mit westlichem Kapital Werke in den osteuropäischen Ländern aufzubauen und die dortigen Arbeiterklassen gemeinsam auszubeuten.

Die DKP-Führung soll uns doch einmal erklären, was das der westdeutschen Arbeiterklasse nützen soll."
=Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr.12,Dortmund 29.3.1972,S.3ff

18.04.1972:
Vermutlich heute erscheint eine 'Rote Westfalenwalze' (vgl. 17.4.1972, 24.4.1972) der KPD/ML-ZB und KJVD Betriebsgruppe Hoesch-Westfalenhütte Dortmund:"
JEDER KLASSENBEWUSSTE ARBEITER INS MAIKOMITEE WESTFALENHÜTTE
...
Was das Ostgeschäft tatsächlich bringt, zeigt das Beispiel des Mannesmann- Konzerns (MM,d.Vf.). Seit Jahren liefert er in großem Umfang Röhren in die SU. Wurden dadurch die Arbeitsplätze der Mannesmann-Kollegen sicherer? Im Gegenteil: Um das Großröhrengeschäft noch profitabler zu machen, hat der Konzern seit Jahren rationalisiert und konzentriert jetzt die Großröhrenproduktion im Werk Mülheim, baut dort neue hochrationalisierte Anlagen auf, und legte die alten Anlagen in Düsseldorf und Witten (heute Ennepe-Ruhr-Kreis,d.Vf.) still. Tausende Kollegen sind von der Entlassung bedroht (Dieses Beispiel wurde weitgehend wörtlich von der KPD bei Hoesch - vgl. 29.3.1972 übernommen,d.Vf.)."
=Die Rote Westfalenwalze Jeder klassenbewußte Arbeiter in's Maikomitee Westfalenhütte,Dortmund o.J. (Apr. 1972)

24.04.1972:
Die KPD (vgl. 3.5.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche von MM und den Aufträgen aus der SU:"
ARBEITERKORRESPONDENZ
MRW-LIERENFELD
...
Seit einiger Zeit haben wir im MM-Konzern Stillegungen, Rationalisierungen, Kurzarbeit, Umsetzungen mit Lohneinbußen und den Abbau der Sozialleistungen auf der Tagesordnung. Es ist der Mannesmann-Konzern, der nicht im Traum daran denkt, - nur weil er einige tausend Tonnen Aufträge mehr im Sack hat - die Rohrherstellung NICHT zu rationalisieren, KEINE Arbeiter einzusparen, das Produktionstempo NICHT zu erhöhen.

Im Großwerk Mülheim läuft der Sowjetauftrag billig über die Bühne, während ringsum ein Röhrenwerk nach dem anderen geschlossen wird.

Die ersten Teilstillegungen gab es schon 1970; ein Jahr später kamen Kurzarbeit und Entlassungen sowie vorzeitige Pensionierung in einer ganzen Reihe von Betriebsabteilungen hinzu. Und Anfang Januar 1972 (vgl. 1.1.1972,d.Vf.) gab der MM-Vorstand die Stillegung der Werke Witten (1 250 Beschäftigte), Großenbaum (400 (in Duisburg,d.Vf.)) und der Zieherei in Hilden bekannt.

Weitere Werke sollen solange folgen, bis die Produktion nicht nur 1,2 Mio. t sowjetische Rohre sondern ein vielfaches mehr rentabel herstellen kann. Dahingehende Verhandlungen in Moskau stehen schon kurz vor dem Abschluß. Doch wir Mannesmann-Arbeiter haben bei diesem Geschäft keinen Pfennig gewonnen, im Gegenteil. Wir haben gesehen, wie es mit der vielgepriesenen Sicherheit der Arbeitsplätze bestellt ist.

Die DKP wagt es, uns in dieser Situation noch dieselben Lobesreden auf den Osthandel und dieselben Fotos vom tausendsten Röhrenzug in die Sowjetunion vorzusetzen, wie die Mannesmann-Kapitalisten in ihrem Werksblatt (nur dazu noch einen roten Rand). Da wird doch ganz klar, was das heißt: Arbeiterverräter."
=Rote Fahne Nr.42,Dortmund 3.5.1972,S.4

01.05.1972:
Von der heutigen Maiveranstaltung der DKP in der Essener Grugahalle lag uns die Kopie von einem Rede-Typoskript vor, in dem es u.a. heißt:"
Die CDU/CSU wollte durch ein konstruktives Mißtrauensvotum die Bundesregierung Brandt-Scheel noch vor der Etatdebatte stürzen und damit in Wirklichkeit die Verträge zwischen der Bundesrepublik, der Sowjet-Union und der Volksrepublik Polen zu Fall bringen. Man kann es auch anders sagen: die Rechtskräfte versuchten unter Führung von Strauß und Barzel, mit einem Putsch der Millionäre, durch den Aufkauf korrupter Abgeordneter, mit staatsstreichähnlichen Methoden die Regierung zu stürzen, die Macht an sich zu reißen und unser Land auf den Weg des Kalten Krieges zurückzuzerren.

Daß Strauß und Barzel damit nicht durchkamen, das ist in erster Linie den Krupp-Hüttenarbeitern in Essen, Rheinhausen (heute Duisburg,d.Vf.) und Bochum zu verdanken, den Mannesmann-Arbeitern in Duisburg, Mülheim und Oberhausen, den Rheinstahlarbeitern in Gelsenkirchen und Hattingen und nicht zuletzt den Stahlkochern des Hoeschkonzerns (alle IGM-Bereich,d.Vf.) in Dortmund, die mit Warnstreiks und Demonstrationen gegen die Absicht protestierten, die Regierung zu stürzen und die Verträge zu blockieren."
=N.N. (DKP Essen):Genossinnen und Genossen! Liebe Kollegen und Freunde!,o.O. (Essen) o.J. (1.5.1972)

26.05.1972:
Laut Freimut Duve wird das erste SALT-Abkommen zwischen den USA und der SU von Breschnew und Nixon im Rahmen des Nixonbesuches in Moskau (vgl. 22.5.1972) unterzeichnet.

Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet u.a. aus diesem Anlaß:"
DIE FRIEDENSPOLITIK DER USA- UND SOZIALIMEPRIALISTEN: AUSBEUTUNG UND UNTERDRÜCKUNG
...
Auch die Beziehungen zwischen der UdSSR und der BRD sind geeignet, wie wir oben an der Übernahme ganzer Fabriken gesehen haben, die neue Bourgeoisie in der Sowjetunion zu stärken. Die Ostverträge sind ebenso wie die Abkommen von Moskau Abmachungen zwischen zwei imperialistischen Staaten. Sie fixieren das durch die bisherigen Wirtschaftsbeziehungen erreichte und verbessern die Positionen zum Ausbau der Handelsbeziehungen sowohl für die BRD als auch für die UdSSR.

Die SEW/DKP-Führung will dagegen den Arbeitern vormachen, daß diese Verträge den Frieden, die Sicherheit und die Arbeitsplätze garantieren. Die Arbeiter von Mannesmann (MM - IGM-Bereich,d.Vf.) haben solche Erfahrung jedoch nicht gemacht; warum sollten auch kapitalistische Betriebe selbst bei guter Auftragslage keinen Gebrauch von Rationalisierung und Konzentration der Produktion machen.

So baute Mannesmann, um das Röhrengeschäft mit der Sowjetunion profitabler zu machen, in Mülheim neue hochrationalisierte Anlagen auf, in Witten dagegen legten sie still und tausende von Kollegen fliegen auf die Straße. Aber nicht nur, daß diese Verträge mit Sicherheit der Arbeitsplätze nichts zu tun haben, von Frieden und Sicherheit kann auch nur so lange die Rede sein, wie es den imperialistischen Ländern gefällt, d.h. solange dieser oder jener Vertrag ihrem Streben nach Profitmacherei nützlich ist."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972

18.12.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD erstmals ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) (vgl. März 1973) heraus. Die Rationalisierung wird u.a. unter Erwähnung der Mannesmann Röhrenwerke in Düsseldorf-Lierenfeld, Mülheim, Brackwede, Witten, Duisburg-Großenbaum und Hilden abgehandelt.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.1,Dortmund o.J. (1972)

18.01.1973:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken Mülheim streikt, laut KG (NRF) Mannheim/Heidelberg, die Rohrkontistraße 1 für die 5-Tage-Woche. Laut KPD dauert der Streik bis morgen 24 Uhr.
=Arbeiter-Zeitung Nr.2,Mannheim/Heidelberg Feb. 1973;
Rote Fahne Nr.4,Dortmund 24.1.1973


31.01.1973:
Die KPD gibt die Nr.5 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 24.1.1973, 7.2.1973) heraus. Von Mannesmann werden die Werke Duisburg-Huckingen und Mülheim behandelt.
=Rote Fahne Nr.5,Dortmund 31.1.1973

06.02.1973:
Bei IWKA Karlsruhe gibt die Zelle der KPD die Nr.2 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 16.1.1973, 14.2.1973) heraus. Behandelt werden auch der Osthandel sowie die Mannesmann Röhrenwerke in Mülheim, Witten und Düsseldorf.
=Kommunistische Arbeiterpresse IWKA Nr.2,Karlsruhe 6.2.1973

07.02.1973:
Die KPD gibt die Nr.6 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 31.1.1973, 14.2.1973) heraus. Die Konzernzellenleitung (KZL) Mannesmann befasst sich mit Mannesmann Mülheim.
=Rote Fahne Nr.6,Dortmund 7.2.1973

24.02.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.7 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 17.2.1973, 3.3.1973) heraus, zwei ehemalige ZBler berichten über den Streik Mannesmann Mülheim.
=Roter Morgen Nr.7,Hamburg 24.2.1973

28.02.1973:
Der KABD (vgl. Apr. 1973) berichtet von heute und den folgenden Tagen (vgl. 1.3.1973):
MANNESMANN-STREIK: ARBEITER GEHEN IN DIE OFFENSIVE
...
Nach 6 Tagen Streik drohte der Funke auf die anderen Abteilungen überzuspringen. Zwar blieben die Mannesmann-Bosse weiterhin auf ihrem Standpunkt: 'Erst Wiederaufnahme der Arbeit - dann verhandeln.' Aber sie änderten ihre Taktik doch dahingehend, daß sie nun mit dem großen Bluff arbeiteten. So wurden über die bürgerliche Presse und im Betrieb Falschmeldungen verbreitet, daß die 'Streikfront abbröckelt', daß die 'Mehrzahl' der Profilwalzer 'gewaltsam an der Wiederaufnahme der Arbeit gehindert' würde. Außerdem ließ man leere Züge ein- und ausfahren, um den Eindruck zu erwecken, die Produktion liefe auch trotz des Streiks. Das war durchaus verständlich, denn den Herren stand mittlerweile das Wasser bis zum Hals. Wie sollten sie ihre Milliarden-Aufträge im Röhrenwerk in Mülheim erfüllen, wenn durch den Streik im Profilwalzwerk das notwendige Vormaterial ausblieb? Das wußten natürlich auch die streikenden Kollegen. Also setzte die Werksleitung die neue Falschmeldung in Umlauf, daß die Röhrenwerke in Mülheim 'ihre Versorgung' auf andere Vormateriallieferanten umstellen'. Aber auch das verfing nicht. Nun wurde der Mitbestimmungsprophet und Anti-Streik-Spezialist des IG-Metall-Hauptvorstandes, Judith, eingeschaltet."
=Rote Fahne Nr.4,Tübingen Apr. 1973,S.4

12.03.1973:
Erstmals erscheint die 'Wir wollen alles' (WWA – vgl. 19.3.1973). Berichtet wird von Hoesch Dortmund. Eingegangen wird in diesem Zusammenhang auch auf Mannesmann Mülheim.
=Wir wollen alles Nr.1,Gaiganz 12.3.1973

April 1973:
Die Nr. 4 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. März 1973, Mai 1973) berichtet u.a. von den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim.
=Rote Fahne Nr.4,Tübingen Apr. 1973

14.04.1973:
In Dortmund-Mengede beginnt der zweitägige nationale Kongreß oppositioneller Gewerkschafter im Saalbau (vgl. 1.4.1973, 16.4.1973). Die 'RGO' berichtet u.a.:"
THESEN ZUR ARBEIT IN DER IG METALL
...
Die Wirtschaftskämpfe der letzten Monate trugen vielfach außerordentlichen politischen Zündstoff in sich: Bei MM-Mülheim wurde die 6-Tagewoche durch die BVG-Einigungsstelle und den Schlichtungsspruch eines SPD-Landesschlichters eingeführt (vgl. S9.*.1973,d.Vf.)".
=Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr.3 und 6/7,Dortmund Mai 1973 bzw. Sept. 1973

Mai 1973:
Die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD gibt die Nr.3 der 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (vgl. März 1973, Juni 1973) datiert auf Mai heraus. Enthalten sind Thesen zur Arbeit in der IGM, in denen u.a. auf Mannesmann Mülheim eingegangen wird.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.3,Dortmund Mai 1973

02.05.1973:
Die KPD kündigt heute an (vgl. 25.4.1973, 19.5.1973):"
WIR WERDEN BRESCHNEW VOR DORTMUNDS ARBEITERN ENTLARVEN!
...
Gerade auf die Arbeiterklasse des Ruhrgebiets ist auch die Argumentation der Revisionisten zugeschnitten, langfristige Aufträge aus der Sowjetunion würden die Arbeitsplätze sichern und die Krisenanfälligkeit im Stahlbereich mildern. Daß Rationalisierungen, verstärkte Arbeitshetze und Entlassungen gerade mit den Großaufträgen z.B. bei Mannesmann Mülheim verbunden waren, ist einfach nur eine konsequente Folge der kapitalistischen Profitmaximierung."
=Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1973,S.4

14.05.1973:
Vermutlich erscheint zu Beginn dieser Woche ein Flugblatt der Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD:"
FREIHEIT FÜR DIE KPD! WIR WERDEN BRESCHNEW ENTLARVEN!
...
Gerade auf die Arbeiterklasse des Ruhrgebiets ist auch die Argumentation der modernen Revisionisten zugeschnitten, langfristige Aufträge aus der Sowjetunion würden die Arbeitsplätze sichern und die Krisenanfälligkeit im Stahlbereich mildern. Daß Rationalisierungen, verstärkte Arbeitshetze und Entlassungen gerade mit den Großaufträgen z.B. bei Mannesmann-Mülheim (MM,d.Vf.) verbunden waren, ist einfach nur eine konsequente Folge der kapitalistischen Profitmaximierung."
=KPD-OL Dortmund:Freiheit für die KPD - Wir werden Breschnew entlarven, Dortmund o.J. (Mai 1973)

28.05.1973:
Die KPD/ML (vgl. 9.6.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der Solidarisierung mit Ernst Aust in Mülheim durch ihre eigene Zelle bei Mannesmann.
=Roter Morgen Nr. 22,Dortmund 9.6.1973

August 1973:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) in Mülheim kommt es, laut KPD, vermutlich im August zu einem Streik für eine Teuerungszulage (TZL) in der Abteilung Sonderstahlfertigung.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973

01.09.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.34 (vgl. 25.8.1973, 8.9.1973) heraus und berichtet u.a. von den MMRW Mülheim aus der Abteilung Sonderstahl.
=Roter Morgen Nr.34,Dortmund 1.9.1973

November 1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.9 (vgl. Okt. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. von Mannesmann Mülheim.
=Spartacus Nr.9,Mainz Nov. 1973

November 1973:
Bei Mannesmann in Mülheim wird, laut KPD, vermutlich im November ein Sonderdruck der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' der KPD-Zelle Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld gegen die Stillegungspläne von Mannesmann verteilt.
=Rote Fahne Nr.47,Dortmund 20.11.1973

20.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.47 (vgl. 14.11.1973, 28.11.1973) heraus. Beim Mannesmann-Konzern stehen (Teil-)Stillegungen an im Werk Mülheim, in Düsseldorf in den Werken Oberbilk und Reisholz, in Langenfeld (700 Besch.) und bei Mannesmann Kronprinz in Langenfeld und Solingen.
=Rote Fahne Nr.47,Dortmund 20.11.1973

26.01.1974:
In Duisburg beginnt das Regionalkomitee (RK) Rhein/Ruhr der KPD mit seiner zweitägigen Konferenz oppositioneller Gewerkschafter, auf der sich über 100 u.a. an den Arbeitskreisen IGM, CPK, DruPa, HBV und ÖTV/Post beteiligen. Uns lag dazu u.a. das "Material zur Konferenz oppositioneller Gewerkschafter in NRW am 26./27. Januar in Duisburg Hauptreferat" vor. Darin heißt es u.a.:"
II. Aus der richtigen Bestimmung der Lohnkämpfe als wichtigsten Abschnitt der wirtschaftlichen Kämpfe darf nicht die Vernachlässigung anderer Abschnitte folgen. Der Eisenbahner-Streik in Huckingen, der Streik in Mülheim gegen das Schichtsystem, die Auseinandersetzungen bei Hoesch um die Richtbelegschaft in der Urlaubszeit, also alle auf Betriebsebene schwelenden Fragen der Arbeitsorganisation, der Arbeitshetze und der Arbeitsbedingungen zeigen: wir dürfen diese 'Tagesfragen' nicht den Revisionisten und SPD-Leuten überlassen."
=KPD-RK Rhein/Ruhr:Material zur Konferenz oppositioneller Gewerkschafter in NRW am 26./27. Januar in Duisburg Hauptreferat,o.O. o.J. (Jan. 1974)

04.03.1974:
Innerhalb des Spartacusbund (SpB), wohl der Region NRW, findet ein Metallbranchentreffen statt. Im Protokoll heißt es u.a.:"
Anwesende Gruppen: Küppersbusch (Gelsenkirchen), Münster (IGM), Mannesmann Duisburg, Mannesmann Mülheim und Sprockhövel.
Es fehlten einige Genossen aus Duisburg (entschuldigt)".
=Spartacusbund: Internes Bulletin Nr.6,o.O. Apr. 1974

April 1974:
Die Zelle Mannesmann Röhrenwerke Mülheim der KPD/ML führt vermutlich im April ihre Maiveranstaltung durch, auf der u.a. für die Maikampagne der KPD/ML gespendet wird (vgl. 18.5.1974).
=Roter Morgen Nr.20,Dortmund 18.5.1974

04.05.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.18 (vgl. 27.4.1974, 11.5.1974) heraus und berichtet u.a. aus Mülheim von den Mannesmannröhrenwerken über die Rohrstraße und den Genossen F. B.
=Roter Morgen Nr.18,Dortmund 4.5.1974

01.06.1974:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.5 (vgl. Apr. 1973, Dez. 1974) heraus. Bei Mannesmann (MM) Mülheim seien neben dem SpB auch die DKP, die KPD/ML und die SPD aktiv.
=Spartacus Nr.5,Essen 1.6.1974

12.06.1974:
In der Nr.24 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.6.1974, 15.5.1974) berichtet die KPD u.a. von Mannesmann (MM) Witten (stillgelegt 1972), Duisburg-Großenbaum (stillgelegt 1972), Hilden, Düsseldorf, Remscheid, Bielefeld-Brackwede, Düsseldorf-Rath und Mülheim.
=Rote Fahne Nr.24,Dortmund 12.6.1974

März 1975:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. März 1972, 7.4.1975) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim März 1975

17.03.1975:
Die KPD, vermutlich ihr Parteibüro Bielefeld, gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt als 'KPD-Sonderdruck Kalldorf' (vgl. 3.2.1975, 24.3.1975) heraus:"
STILLEGUNG IN KALLDORF - 200 ENTLASSUNGEN IN NÜRNBERG - DAMIT DIE PROFITE VON MANNESMANN STIMMEN!
...
Beispiel: MANNESMANN-RÖHRENWERKE (MRW), mit 40% des Gesamtumsatzes größter Konzern-Bereich:

Anfang 1970 (vgl. Jan. 1970,d.Vf.) fusionierten MRW und Thyssenröhren zum größten Röhrenhersteller der Welt und bekamen z.B. die profitablen Großröhrenaufträge des Röhren-Erdgas-Geschäfts mit der Sowjetunion (SU,d.Vf.).

Dieser Zusammenschluß diente vor allem dazu, das nötige Kapital für einen umfassenden Profitsanierungsplan auf die Beine zu stellen:

Aus 15 Röhrenwerken wurden drei Röhrenwerke und fünf 'Produktgruppen'. Durch Produktionseintellungen in einer Reihe von Werken wie Witten (vgl. 30.6.1972,d.Vf.) oder Duisburg-Großenbaum (vgl. 31.12.1971,d.Vf.) wurden über 3 000 Arbeiter 'freigesetzt'. Gleichzeitig wurde das Werk Mülheim zur größten Röhrenproduktionsstätte der Welt ausgebaut und Anlagen errichtet, die Tausende von Arbeitern einsparen.

Die neuerrichtete Rohrkontistraße II (ununterbrochen laufende Rohrfertigungsstraße) hat über die Hälfte weniger Arbeiter als die ältere Rohrkontistraße I, läuft jedoch mit doppelter Geschwindigkeit. Trotz Stillegungen stieg die Produktion von 1970 bis 1973 um 500 000 t Röhren (18% Steigerung)."
=KPD-Sonderdruck Kalldorf Stillegung in Kalldorf - 200 Entlassungen in Nürnberg - damit die Profite von Mannesmann stimmen!,o.O. o.J. (1975)

07.04.1975:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihres 'Roten Rohres' (vgl. März 1975, . 1975) heraus.
=Rotes Rohr Extrablatt,Mülheim o.J. (1975)

August 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.19 (vgl. 14.4.1975, Sept. 1975) heraus und berichtet von Mannesmann (MM - IGM-Bereich) über die Werke in Düsseldorf-Reisholz, in Mülheim und die Lehrlinge in Duisburg.
=Spartacus Nr.19,Essen Aug. 1975

August 1975:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. 7.4.1975, Sept. 1975) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim Aug. 1975

September 1975:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP vermutlich im September ein Extrablatt ihres 'Roten Rohres' (vgl. Aug. 1975, Okt. 1975) zum 'UZ'-Pressefest (vgl. 20.9.1975) heraus.
=Rotes Rohr Extrablatt,Mülheim o.J. (1975)

Oktober 1975:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. Sept. 1975, Jan. 1976) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim Okt. 1975

Januar 1976:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. Okt. 1975, Feb. 1976) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim Jan. 1976

Februar 1976:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. Jan. 1976, Juni 1976) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim Feb. 1976

01.03.1976:
Die Zelle Mannesmann (MM) Duisburg-Huckingen der KPD gibt, nach eigenen Angaben, Anfang März also vermutlich in dieser Woche, ihren 'Abstich' (vgl. **.*.1976, **.*.1976) heraus, in dem auch auf die MM-Werke in Duisburg-Mündelheim, Düsseldorf-Lierenfeld und in Mülheim eingeht.
=Rote Fahne Nr.12,Köln 24.3.1976

Juni 1976:
Bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Mülheim gibt die DKP ihr 'Rotes Rohr' (vgl. Feb. 1976) heraus.
=Rotes Rohr,Mülheim Juni 1976

19.07.1976:
Bei Mannesmann (MM) Duisburg-Huckingen gibt, laut KPD, ihre Betriebszelle vermutlich in dieser Woche einen 'Abstich' heraus, in dem sie sich u.a. mit den Großrohrwerken in Mülheim und Duisburg-Mündelheim befaßt.
=Rote Fahne Nr.30,Köln 28.7.1976

22.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.38 (vgl. 15.9.1976, 29.9.1976) heraus. Die Zelle Mannesmann (MM) Duisburg-Huckingen berichtet u.a. über die Großrohrproduktion in Mülheim und Duisburg-Mündelheim.
=Rote Fahne Nr.38,Köln 22.9.1976

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