22.11.1971:
In Köln gibt die Kommunistische Gruppe Köln (KGK), früher SDS Köln, frühestens in dieser Woche die auf Nov. datierte Nr. 8 ihres Organs 'Theorie und Praxis' (TUP - vgl. Juni 1971, 17.1.1972) mit einem Preis von 1 DM im Eigendruck heraus. Berichtet wird im Editorial von der Spaltung des SDS Köln (vgl. 21.3.1971). Versprochen wird darin:"
An der Hochschule, also dem einzigen Praxisbereich des SDS, wird die Kommunistische Gruppe die Fortführung sozialistischer Politik durch den - zentral betriebenen - Aufbau einer Massenorganisation gewährleisten."
Es ist die "Grundsatzerklärung der Kommunistischen Gruppe Köln" enthalten, die sich gliedert in die Abschnitte:
- "Die Aktualität der leninistischen Partei";
- "Die historischen Bedingungen der Oktober-Revolution";
- "Die leninistische Partei - die Partei neuen Typs" mit den Teilen "Notwendigkeit und aufgaben der Avantgarde", "Demokratischer Zentralismus als Voraussetzung der Verbindung mit den Massen", "Partei und Gewerkschaften", "Die Situation der kommunistischen Bewegung in der BRD", "Das Zirkelwesen in der BRD", in dem ausgeführt wird, daß "das Zirkelwesen … als notwendige Phase begriffen werden muß. … Zirkel und Zirkelwesen sind kein Selbstzweck, sondern eben notwendiges Durchgangsstadium beim Aufbau der nationalen Partei des Proletariats." und "Den Aufbau der Partei planmäßig in Angriff nehmen". Die KGK entwickelt in diesem Teil zu folgenden Punkten programmatische Vorstellungen:
1. Würde es darum gehen, gestützt auf den Marxismus-Leninismus, in die spontanen Kämpfe der Arbeiterklasse einzugreifen.
2. Muß eine Propagierung des wissenschaftlichen Sozialismus erfolgen, der die bewußtesten Arbeiter gewinnen soll.
3. Beides muß im Wechselverhältnis stehen, da nur so eine revolutionäre Theorie Gestalt annehmen kann.
Die KGK erklärt, daß sie an folgenden theoretischen Schwerpunkten arbeitet:
- Ökonomie des Imperialismus,
- Antiimperialistisches Bündnis,
- Moderner Revisionismus,
- Entwicklung des BRD-Imperialismus,
- Gewerkschaftsfrage,
- Organisation an der Hochschule.
Im letzten Teil werden dargelegt "Unsere nächsten Schritte".
Der Artikel "Grundfragen kommunistischer Programmatik" gliedert sich in die Teile:
- "I. Ökonomie des Imperialismus";
- "II. Das antiimperialistische Bündnis";
- "III. Der moderne Revisionismus";
- "IV. Entwicklung des BRD-Imperialismus"; und
- "V. Die Gewerkschaftsfrage".
Der Artikel "Arbeit im Bündnisbereich" gliedert sich in die Teile:
- "Die proletarische Massenlinie an der Hochschule"; und
- "Die Organisation an der Hochschule", in der der zentrale Aufbau der Basisgruppen als Massenorganisationen angekündigt wird.
In der "Kritik anderer Gruppen" habe man das Material der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK noch nicht bearbeiten können, eingegangen wird deshalb zunächst auf KPD, KG (NRF) Heidelberg und aus Berlin auf die PL/PI bzw. die "letzten Reste der PL/PI in Form des HOCHSCHULKAMPFS".
Enthalten sind auch die "Leitsätze über die Rolle der kommunistischen Partei in der proletarischen Revolution" des II. Kongreß der Komintern vom 24.7.1920 und die Resolution der Göttinger Konferenz kommunistischer Hochschulgruppen (vgl. 20.11.1971).
Bis zum Juli 1972 erscheinen von dieser Nummer zumindest drei Auflagen.
Eingegangen wird auf diese Ausgabe auch in:
- Hessen durch C. Cordel vom Frankfurter Kampfbund/Marxisten-Leninisten (FKB/ML - vgl. Okt. 1972).
Q: Klassenkampf und Programm Nr. 1, Dortmund Dez. 1972, S. 50; Theorie und Praxis Nr. 8 und 12, Köln Nov. 1971 bzw. Juli 1972