Klöckner Bremen (1973)

Januar 1973:
Es erscheint die Nr. 15/16 der 'Sozialistischen Arbeiterpolitik' (SAP - vgl. März 1973) - Organ für Arbeiterpolitik in der SPD. Rolf Stier berichtet u.a. von Klöckner Bremen.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 15/16, Bochum Jan. 1973

05.01.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB vermutlich Ende dieser Woche ein Extrablatt "Organisieren wir den Kampf gegen Sozialpartnerschaft und Lohnabbau!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 19.12.1972, 8.1.1973) heraus zur Stahltarifrunde (STR) bzw. zur auf den 12.1.1973 vertagten Sitzung der Tarifkommission für Klöckner. Gefordert wird die "Volle Durchsetzung der 60 Pf., 11 % & 60,- DM!".

Beigeheftet ist der Aufruf "Heraus zur zentralen Vietnam-Demonstration in Bonn" am 14.1.1973, mit Stand der Unterzeichner vom 4.1.1973, der einlädt zur Sitzung der Teilnehmer am 8.1.1973.
Q: Zunderbrecher Extrablatt Organisieren wir den Kampf gegen Sozialpartnerschaft und Lohnabbau!, Bremen o. J. (1973); ABG München u.a.: Heraus zur zentralen Vietnam-Demonstration in Bonn, Bremen o. J. (1973)

08.01.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB vermutlich Anfang dieser Woche ein Extrablatt "Sofortige Kündigung des Tarifvertrages!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 5.1.1973, 15.1.1973) heraus zur Stahltarifrunde (STR) bzw. zur Sitzung der Tarifkommission am 12.1.1973.
Q: Zunderbrecher Extrablatt Sofortige Kündigung des Tarifvertrages!, Bremen o. J. (1973)

14.01.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr. 1 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 31.12.1972, 20.1.1972) heraus. Der KB Bremen (KBB) wird in einem Leserbrief angegriffen. Er sei nämlich in der Metalltarifrunde (MTR) anfangs für 150 DM eingetreten, ebenso wie die Jugendversammlung bei Klöckner und der Vertrauensleutekörper auf dem Bremer Vulkan. Nach der Beschlußfassung der Tarifkommission habe der KBB dann nur noch die volle Durchsetzung der verräterischen 11% gefordert.
Q: Roter Morgen Nr. 1, Hamburg 14.1.1973, S. 7

15.01.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB vermutlich Anfang dieser Woche ein Extrablatt "Kampf der Verschlechterung unserer Lebensbedingungen!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 8.1.1973, 24.1.1973) zur Stahltarifrunde (STR) bzw. den Verhandlungen für Klöckner am 17.1.1973 heraus. Aufgerufen wird: "Führen wir mit Warnstreiks und Demonstrationen den Kampf gegen die Verschlechterung unserer Lebensbedingungen!".
Q: Zunderbrecher Extrablatt Kampf der Verschlechterung unserer Lebensbedingungen!, Bremen o. J. (1973)

15.01.1973:
Frühestens heute gibt der Kommunistische Arbeiterjugendbund (KAJB) Bremen, der sich am KBB orientiert, erstmals seine 'Kämpfende Jugend' (vgl. Feb. 1973) heraus. Berichtet wird aus Bremen u.a. von Klöckner.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 1, Bremen Jan. 1973, S. 9

24.01.1973:
Bei Klöckner Bremen ist heute Redaktionsschluß für die Nr. 2 des 'Zunderbrechers' (vgl. 15.1.1973, 26.1.1973) des KBB für Januar mit dem Leitartikel "Einheitlicher Kampf um höhere Zulagen!" zur Stahltarifrunde (STR) bzw. zur gestrigen Betriebsratssitzung. Gefordert wird: "Volle Durchsetzung der 25 Pfennig Zulage!".

Weitere Artikel sind:
- "Weg mit der Essenspreiserhöhung!" zur Kantine der Firma WELEG, zu deren Boykott aufgerufen wird;
- "Preissteigerungen. Ein Hebel der Kapitalisten zur Erhöhung ihres Profits!" mit einer Meldung: "Volksrepublik China: Stabile Preise!";
- "Statt Mitbestimmungsillusionen Kampf gegen die Entlassungen. Weg mit den 350 Entlassungen!";
- "Solidarität mit dem kämpfenden vietnamesischen Volk!" u.a. zur Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973;
- "Das Volk Vietnams wird siegen!";
- "Warum zwei große Vietnam-Demonstrationen?" u.a. auch zur Demonstration in Dortmund am 20.1.1973;
- "'KW-Nachrichten': Weiter so!" zu den Informationen des Betriebsrats an den Schwarzen Brettern, die während der Arbeitszeit gelesen werden dürfen;
- "Kurz zur DKP-'Bramme'." bzw. der Behauptung der DKP, die KBB-Betriebszelle bestehe zu 90% aus Oberschülern.

Aufgerufen wird dazu 'Halkin Sesi' zu kaufen, angekündigt wird der Verkauf der 'Wahrheit'.
Q: Der Zunderbrecher Nr. 2, Bremen Jan. 1973

26.01.1973:
Der KB Bremen (KBB - vgl. 19.2.1973) berichtet von Klöckner Bremen (vgl. 29.1.1973):"
Im Kampf um eine innerbetriebliche Zulage von 25 Pfennig für alle trat die Belegschaft der Klöckner Hütte Bremen in den Streik. Zahlreiche Warnstreiks am 26.1. und in den folgenden Tagen sollten die Verhandlungsposition stärken."
Q: Wahrheit Nr. 2 und 3, Bremen Feb. 1973 bzw. März 1973, S. 7 bzw. S. 8f

Wahrheit_1973_03_16

Wahrheit_1973_03_17


26.01.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB ein Extrablatt ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 24.1.1973, 30.1.1973) heraus, in dem zu einer Demonstration zur Ressortleitung am 29.1.1973 aufgerufen wird.
Q: Wahrheit Nr. 3, Bremen März 1973, S. 8

29.01.1973:
Bei Klöckner Bremen rief die Zelle des KBB (vgl. 26.1.1973) für heute 9 Uhr zu einer Demonstration zur Ressortleitung auf. Laut KBB treten dann um 19 Uhr 45 die Spätschichten im Warmwalzwerk (WWW) und im Kaltwalzwerk (KWW) in den Streik. Die Nachtschicht des WWW streikt längere Zeit (vgl. 30.1.1973).

Laut ABG werden durch dreitägige Streikaktionen 14 Pfg. mehr erzielt.

Die Proletarische Front (PF - vgl. 12.3.1973) Bremen berichtet, "daß die Streikagitation der gewerkschaftsoppositionellen Gruppen (DKP, Gruppe Arbeiterpolitik, KBB) gerade im Warmwalzwerk … nicht zog. DEN WARMWALZERN IST DER LOHNKAMPF ZU WENIG."
Über die DKP heißt es, "sie stellt ca. die Hälfte des Betriebsrats". Eingegangen wird auch auf Kaltwalzwerk, Eisenbahner, Gießerei und Beize sowie Hoesch Werk Phoenix Dortmund, Salzgitter und das Saarland.

Berichtet wird auch in:
- Bayern in Regensburg durch die ABG bzw. SBG bei Siemens (IGM-Bereich - vgl. 23.2.1973) und bei AEG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973).
Q: Auf Draht Nr. 24, München März 1973; Auf Draht Nr. 2, Regensburg Feb. 1973,S.6;Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973,S.5;Wahrheit Nr. 3,Bremen März 1973;Zündfunke Nr. 15, München März 1973;Zunderbrecher Extrablatt, Bremen 30.1.1973;Wir wollen alles Nr. 1, Gaiganz 12.3.1973

30.01.1973:
Bei Klöckner Bremen gehen, laut KBB (vgl. 19.2.1973), die Streiks (vgl. 29.1.1973, 2.2.1973) über Nacht weiter:"
Die Nachtschicht des Kaltwalzwerkes ging widerstrebend an die Arbeit, um dann Punkt 4 Uhr morgens einschließlich dem Bundlager in den Streik. Die Frühschicht des Kaltwalzwerkes, ebenso wie die Eisenbahner führten mit kürzeren Warnstreiks den Kampf weiter."

Sowohl in der Spät- als auch der Nachtschicht wird im KWW und WWW je zwei Stunden gestreikt.

Laut BKA Freiburg (vgl. 15.2.1973) wird heute von 800 Kollegen gestreikt.
Q: Wahrheit Nr. 2 und 3, Bremen Feb. 1973 bzw. März 1973, S. 7 bzw. S. 8; Zunderbrecher Extrablatt, Bremen 30.1.1973 und 31.1.1973;Klassenkampf für die Kollegen der Metallindustrie Nr. 11, Freiburg 15.2.1973, S. 4f

Freiburg_Metall057

Freiburg_Metall058


30.01.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB ein Extrablatt "Gegen Verzögerungstaktik & Spaltung: Entschlossener Kampf für die sofortige Erhöhung der Zulagen!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 26.1.1973, 30.1.1973) heraus.

Angekündigt wird die Wahl der Delegierten für die Jugenddelegiertenkonferenz der IGM am 31.1.1973.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Gegen Verzögerungstaktik & Spaltung: Entschlossener Kampf für die sofortige Erhöhung der Zulagen!, Bremen o. J. (1973); Wahrheit Nr. 3, Bremen März 1973, S. 8

30.01.1973:
Die Zelle des KBB gibt mit Redaktionsschluß Spätschicht ein Extrablatt "Warnstreik!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 30.1.1973, 31.1.1973) heraus, in der über die bisherigen Streiks informiert und zu neuen ab der morgigen Frühstückspause aufgerufen wird.
Q: Wahrheit Nr. 3, Bremen März 1973, S. 8; Der Zunderbrecher Extrablatt Warnstreik!, Bremen o. J. (1973)

31.01.1973:
Bei Klöckner Bremen rief die Zelle des KBB gestern zu Streiks nach der Frühstückspause auf. Dieser Aufruf wurde, laut KBB, zunächst von einem großen Teil des KWW befolgt, die dann zum WWW demonstrierten, von da zur Blockstraße zogen und so ab 11 Uhr 30 das ganze Werk mitrissen.

Die Zelle Bremer Vulkan des KB Bremen (vgl. März 1973) berichtet:"
Am 31. legte die gesamte Frühschicht der Hütte die Arbeit nieder und bestanden mit Nachdruck auf einer Streikversammlung ihrem Betriebsrat und den anwesenden Vorstandsmitgliedern gegenüber auf Durchsetzung ihrer Forderung nach 25 Pfg. außertariflicher Zulage. Ergebnis: Die Streikzeit vom 31. wird bezahlt, die Kollegen erhalten eine zusätzliche, außertarifliche Zulage von 5 Pfg.; die Prämie wird um 6 Pfg. zusätzlich erhöht."
Q: Das Ruder Nr. 3, Bremen März 1973, S. 5; Wahrheit Nr. 3, Bremen März 1973, S. 8;Der Zunderbrecher Extrablatt Warnstreik!, Bremen o. J. (1973)

31.01.1973:
Mit Redaktionsschluß Spätschicht gibt die Zelle des KBB ein Extrablatt "Einigkeit macht stark!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 30.1.1973, 5.2.1973) mit Informationen über die Streiks heraus.
Q: Wahrheit Nr. 3, Bremen März 1973, S. 8; Der Zunderbrecher Extrablatt Einigkeit macht stark!, Bremen o. J. (1973)

Februar 1973:
Die KJO Spartacus gibt die Nr. 35 ihres 'Spartacus' (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus, die u.a. von Klöckner Bremen berichtet.
Q: Spartacus Nr. 35, Berlin Feb. 1973

Februar 1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 2 (vgl. Jan. 1973, 1.3.1973) heraus, in der u.a. von den Kranführern bei Klöckner Bremen berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling o.Nr. (2), Völklingen Feb. 1973

05.02.1973:
In Bremen gibt die Zelle Atlas-Elektronik des KBB die Nr. 3 ihres 'Radars' (vgl. 17.1.1973, 7.2.1973) heraus mit dem Artikel "Streiks bei Klöckner und Nordmende".
Q: Das Radar Nr. 3, Bremen Feb. 1973, S. 10f

Bremen_Krupp_Atlas_Elektronik058

Bremen_Krupp_Atlas_Elektronik059


05.02.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB ein Extrablatt "25 Pfennig Zulage! Keinen Pfennig weniger!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 31.1.1973, 10.2.1973) heraus zum Abschluß der Stahltarifrunde (STR) und zur betrieblichen Zulage, für die aufgefordert wird: "Heraus zur Hauptverwaltung!".
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt 25 Pfennig Zulage! Keinen Pfennig weniger!, Bremen 5.2.1973

10.02.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB vermutlich heute ein Extrablatt "Der Kampf geht weiter!" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 5.2.1973, 13.2.1973) heraus zum Streik bei Hoesch Dortmund und der betrieblichen Zulage bei Klöckner Bremen.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Der Kampf geht weiter!, Bremen o. J. (1973)

13.02.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB ein Extrablatt "Für einen aktiven Vertrauenskörper" ihres 'Zunderbrechers' (vgl. 10.2.1973, 23.2.1973) heraus zu den Vertrauensleutewahlen (VLW) der IGM, wozu es heißt: "Starke Vertrauensleute machen Loderer schwach!".
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Für einen aktiven Vertrauenskörper, Bremen 13.2.1973

14.02.1973:
Die Organisationsabteilung des KB Göttingen gibt den 'Metallarbeiter' Nr. 4 (vgl. Jan. 1973, 27.2.1973) heraus mit dem Artikel "Kampf den politischen Entlassungen! Kampf den Ausschlussverfahren gegen fortschrittliche Kollegen!" wobei auch berichtet wird von Klöckner Bremen.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 4, Göttingen 14.2.1973, S. 3

Goettingen_Metallarbeiter022


23.02.1973:
In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG der ABG ihre 'Auf Draht' Nr. 2 (vgl. 22.1.1973, März 1973) für Siemens Irler Höhe Regensburg und das Siemens Wernerwerk Prüfening auf Februar datiert vermutlich heute heraus. Zum Abschluß der Stahltarifrunde (STR) der IGM u.a. in NRW (vgl. 11.1.1973) heißt es:"
NACH DEM ABSCHLUSS

Die Rechnung war eindeutig: mindestens 60 Pfg. pro Stunde oder 11%. Deshalb gibt es auf das Lohndiktat von 46 Pfg. oder 8,5% nur eine richtige Antwort: Streik.

Zwei Tage ruhte in den Hoesch-Hüttenwerken Dortmund die Arbeit (vgl. 8.2.1973,d.Vf.). Viele tausend Arbeiter zogen, trotz strömenden Regens, wie im Herbst 1969 durch die Straßen und forderten 14 Pfg. mehr. Gegen den unerbittlichen Widerstand der Stahl-Bosse und trotz der Weigerung von Loderer und IGM-Führung, diesen Streik zu unterstützen, konnten die Hoesch-Stahlwerker sich 5 Pfg. mehr erkämpfen.

- Ebenfalls zwei Tage lang streikten die Klöckner-Kollegen in Bremen (vgl. 29.1.1973,d.Vf.). Sie setzten durch ihre geschlossene Aktion nach dem 8,5%- Lohnraub-Abschluß die 11% voll durch.

- Denselben Erfolg errangen die Arbeiter von Ford Köln (vgl. Jan. 1973,d. Vf.). In einer Betriebsvereinbarung wurden die auf 11% fehlenden 2,5% festgelegt.

Kollegen, für uns ist der 8,5%-Abschluß genausowenig tragbar. Die Metaller von Hoesch, Klöckner und Ford geben das richtige Beispiel!"
Q: Auf Draht Nr. 2, Regensburg Feb. 1973

23.02.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB vermutlich Ende dieser Woche ein Extrablatt "Der 1. Mai bleibt Kampftag der Arbeiterklasse!" ihrer Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 13.2.1973, Apr. 1973) heraus zur Vertreterversammlung der IGM am 26.2.1973, auf der die Absage der Maidemonstration beraten werden soll.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Der 1. Mai bleibt Kampftag der Arbeiterklasse!, Bremen o. J. (1973)

März 1973:
Die SAG gibt die Nr.21 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, in der u.a. von Gewerkschaftsausschlußverfahren berichtet wird von Klöckner Bremen (Bonno Schütter).
Q: Klassenkampf Nr.21,Frankfurt März 1973

März 1973:
Bei Brinkmann Bremen gibt die Zelle des KBB ihren 'Drescher' Nr. 2 (vgl. Feb. 1973, 28.3.1973) heraus mit dem Artikel "Streiks bei Klöckner und Nordmende".
Q: Der Drescher Nr. 3, Bremen März 1973, S. 6f

Bremen_Brinkmann020

Bremen_Brinkmann021


26.03.1973:
Für die Kommunistische Fraktion im Ruhrgebiet (KFR - vgl. 28.3.1973) berichtet H. R. vermutlich in dieser Woche von der Stahltarifrunde (STR):"
NACHTARIFE IN DER STAHLINDUSTRIE

Die Unruhe unter den Stahlarbeitern, die sich im Streik bei Hoesch, Mannesmann-Duisburg, HUF-Velbert und Klöckner-Bremen nach dem miserablen 8,5% - 46 Pfg. ? Abschluß niederschlug, greift jetzt auch auf Gewerkschaftsbonzen und Stahlmanager über."
Q: Die Rote Front Nr.7 und 8,Dortmund/Castrop-Rauxel 1973, S.1 und 3f. bzw. 7

April 1973:
'Der Zunderbrecher', Zeitung der Betriebszelle Klöckner des Kommunistischen Bundes Bremen Nr. 4 (vgl. 23.2.1973, 30.4.1973) erscheint mit dem Leitartikel "Arbeitereinheit am 1. Mai!" mit den Abschnitten:
- "Gegen den Abbau der 40-Stundenwoche!";
- "Für die Verkürzung der Arbeitszeit!";
- "Gegen Überstundenschinderei und Prämiensystem für die Erhöhung der Grundlöhne!";
- "Gegen Arbeitshetze für mehr Kollegen im Betrieb";
- "Kampf den Entlassungen für die Erhaltung der Arbeitsplätze!";
- "Gegen Lohnleitlinien und Konzertierte Aktion - für kampfstarke und klassenbewusste Gewerkschaften!";
- "Wo bleibt der Lohn für die Erhöhung von Wasser, Gas, Straßenbahn und Strom?"; sowie
- "Für vorzeitige Kündigung der Tarifverträge!".

Weitere Artikel sind:
- "LD & KW: Stärkung der Vertrauensleutearbeit!";
- "Warum wir unsere Maiplakate überklebten";
- "Kampf der Unterdrückung und Entrechtung der ausländischen Arbeiter und Studenten. Deutsche und ausländische Kollegen in eine Kampffront!"; sowie
- ein türkischer Artikel.

Die türkischen Kollegen werden aufgerufen 'Halkin Sesi' zu kaufen.
Q: Der Zunderbrecher Nr. 4, Bremen Apr. 1973

03.04.1973:
Die Nr. 2 der 'Solidarität' - Informationsblatt der GIM - Gruppe Internationale Marxisten erscheint in Dortmund (vgl. 20.3.1973, 23.4.1973). Im Artikel "Eine richtige Konsequenz aus der letzten Tarifbewegung - Zum 'Mitmischer' Sondernummer für Hoesch" (vgl. **.*.1973) wird ausgeführt:"
Mit der Herausgabe einer Sondernummer des 'Mitmischers', einer Betriebszeitung von fortschrittlichen Kollegen der Klöckner-Werke in Bremen, versuchten diese vor wenigen Tagen Kontakte zu fortschrittlichen Teilen der Vertrauensleute der Hoesch-Werke zu bekommen. Die Kollegen haben damit aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Tarifauseinandersetzungen eine wichtige Schlußfolgerung gezogen. Sie haben klar erkannt, daß, solange die Bürokraten in den Gewerkschaften noch eine Politik betreiben können, die einzig und allein ihren Freunden in der SPD-Regierung und den Unternehmern zugute kommt, auch für die nächste Zeit 'wilde Streiks' notwendig sind, um zu verhindern, daß die Löhne weiter abgebaut werden. Gerade die gegenwärtigen Preissteigerungen um 7% auf der einen und durch den Konjunkturaufschwung in der Stahlindustrie bedingten höheren Gewinne der Stahlbosse auf der anderen Seite sind Grund genug, um sich auf weitere Kampfmaßnahmen vorzubereiten. Die Kollegen der Klöckner-Hütte schreiben richtig: 'Soll verhindert werden, daß die IGM-Führung die selbständig handelnden Belegschaften im Stich läßt, wie bei Euch vom 8.-10. Februar, kommt es darauf an, die Bedingungen und den Zeitpunkt für das gemeinsame Vorgehen richtig einzuschätzen. Das heißt nicht, daß man Zeitpunkt und Forderungen im voraus festlegt, sondern daß Vertrauensleute und Betriebsräte unserer Werke rechtzeitig Kontakt aufnehmen und in regelmäßiger Verbindung miteinander die Bedingungen und den Zeitpunkt zum Losschlagen festlegen. So können wir unnötige Niederlagen vermeiden.' Sehr richtig! War doch die Tatsache, daß der Streik gegen den 46 Pfennig-Abschluß vom 8.-10. Februar auf die Hoesch-Betriebe beschränkt blieb und sich nicht auf andere wichtige Betriebe der Stahlindustrie ausdehnte, mit eine Ursache dafür, daß die 14 Pfennig-Forderung nicht durchgesetzt werden konnte (s. u.a. 'Solidarität' Nr.1). Aus diesem Grunde ist die Aufforderung der Bremer Kollegen so wichtig. Wenn es gelingt, die kommenden Kämpfe zusammen mit den Vertrauensleuten anderer wichtiger Betriebe vorzubereiten und besser zu organisieren, wird es möglich, daß diese Kämpfe nicht so enden wie der letzte Streik. Deshalb: Nehmt Kontakt auf zu den Vertrauensleuten von Klöckner, Mannesmann und andere! Bereitet gemeinsam die kommenden Kämpfe vor!"
Q: Solidarität Nr.2,Dortmund 3.4.1973

14.04.1973:
In Dortmund-Mengede beginnt der zweitägige nationale Kongreß oppositioneller Gewerkschafter im Saalbau (vgl. 1.4.1973, 16.4.1973), der, laut der aufrufenden KPD, von über 500 Gewerkschaftern besucht wird, die sich für die "Stärkung der Revolutionären Gewerkschaftsopposition" ausgesprochen hätten. Die 'RGO' berichtet u.a.:"
THESEN ZUR ARBEIT IN DER IG METALL

Aufbauend auf den Thesen zur weiteren RGO-Arbeit und den Thesen zur Arbeit in der IG Metall entwickelte sich in der IGM-Konferenz eine lebhafte Diskussion. Die Kollegen aus fast sämtlichen wichtigen Bereichen und Betrieben der Stahl-, Metall- und Automobilindustrie gingen in ihren Berichten ausführlich auf die Situation in ihren Betrieben ein; untersucht wurde dabei ob die Bedingungen für den Aufbau von oppositionellen Gruppen schon vorliegen und wie dies zu erreichen ist. Ein Vertrauensmann von VW, der mit mehreren Kollegen gekommen war, berichtete über die Streiks anläßlich der Manteltarifverhandlungen bei VW, denen eindeutig eine entschlossene Stoßrichtung gefehlt habe. Anhand der Berichte vom Streik bei MM-Huckingen wurde die Tarifsituation in der IG-Metall und ihre brüchigste Stelle (das Stahldreieck Klöckner-Bremen - Mannesmann-Huckingen und Hoesch-Dortmund) analysiert.

Im Rahmen der Organisierung gewerkschaftsoppositioneller Konferenzen, Veranstaltungen, Flugblattverteilung etc. muß das Dreieck der kampfstärksten Betriebe (MM-Duisburg - Hoesch-Dortmund - Klöckner-Bremen) verstärkt in die Agitation und Propaganda einbezogen werden. Anhand der sich z.Zt. hinziehenden Verhandlungen über die Schlichtungsordnung muß die reaktionäre Rolle der SPD-Gewerkschaftsführer einerseits entlarvt werden, andererseits muß mit dem Kampf gegen das staatliche Schlichtungswesen eine Front dafür eröffnet werden, jedes Verhandlungsergebnis von den Arbeitern beraten und abstimmen zu lassen."
Q: Rote Fahne Nr. 14, 15 und 16, Dortmund 4.4.1973, 11.4.1973 bzw. 18.4.1973, S.1,S.1 bzw. S. 1, 4 und 5; Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr. 3 und 6/7, Dortmund Mai 1973 bzw. Sept. 1973, S. 2ff bzw. S.*

14.04.1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten (SBL) gibt seinen 'Spartacus' Nr. 4 (vgl. 5.3.1973, Mai 1973) heraus. Aus Bremen wird berichtet von Klöckner (IGM-Bereich).
Q: Spartacus Nr. 4, Mainz 14.4.1973

20.04.1973:
Vermutlich erscheint Ende dieser Woche die 'Mai-Zeitung der Kommunistischen Kollektive Hoesch, Zeche Hansa (Dortmund) und Gewerkschaft Viktor (Castrop-Rauxel) Mitglieder der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei' (KFR). Auf Seite 1f und 4f erscheint folgender, vermutlich z.T. aus Mannheim übernommener Artikel:"
DER SELBSTÄNDIGE KAMPF DER INTERNATIONALEN ARBEITERKLASSE WÄCHST!

Seit Jahren entwickeln sich die Lohnkämpfe zu immer heftiger werdenden Klassenauseinandersetzungen zwischen Kapitalisten und Werktätigen; immer mehr Arbeiter und Angestellten gliedern sich solidarisch in die Kampffront ein, von Jahr zu Jahr begreifen die Werktätigen mehr ihre ausgebeutete Situation und durch die immer offensichtlicher werdenden Verrätereien von
Gewerkschaftsführern die Notwendigkeit, den Lohnkampf selbst in die Hand zu nehmen.

Gerade von solchen Kämpfen war das vergangene Jahr gekennzeichnet. In allen Industriezweigen häuften sich die Stimmen aus den Betrieben für die Forderungen von 12-15% und vor allen Dingen für lineare Forderungen wie 150,-DM monatlich mehr. Auch als die Tarifkommission diese auf 11% herunterdrückte, ließen sich die Kollegen nicht entmutigen. Entschieden traten sie in fast geschlossener Front in den Urabstimmungen für die volle Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen ein. Und als die Gewerkschaftsführer auch diese verrieten und auf 7-10% herunterhandelten, nahmen an vielen Stellen die Kollegen das Heft selbst in die Hand. Die hervorragendsten Beispiele sind hier Hoesch, HuF (Velbert), Klöckner (Bremen) und Mannesmann (Duisburg).

In diesen selbständigen Streiks wandten sich die Kollegen nicht nur gegen den Lohnabbau der Kapitalisten durch zu niedrige Löhne, sondern auch gegen die Sabotage und den Verrat an ihrem berechtigten Kampf durch gewisse Gewerkschaftsführer. So erklärte IG-Metall Chef Loderer den Hoesch-Streik für ungesetzlich und IGM-Vorstandsmitglied Judith forderte die kämpfenden Metaller wieder zur Arbeit auf. Doch in Velbert und Duisburg konnten die Streikziele trotz solcher Machenschaften zum größten Teil erfolgreich durchgesetzt werden. Diese Beispiele werden die Richtlinie sein für die notwendigen zwischentariflichen Lohnkämpfe in diesem Sommer, sie weisen den Weg zum Erfolg."
Q: Mai-Zeitung der Kommunistischen Kollektive Hoesch, Zeche Hansa (Dortmund) und Gewerkschaft Viktor (Castrop Rauxel) Mitglieder der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei, Dortmund / Castrop-Rauxel 1973

30.04.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle des KBB ein Extrablatt "Klassenkampf in Worten - Klassenversöhnung in der Tat!" ihrer Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. Apr. 1973, 26.6.1973) zum 1. Mai heraus.
Q: Zunderbrecher Extrablatt Klassenkampf in Worten - Klassenversöhnung in der Tat!, Bremen 30.4.1973

01.05.1973:
In der Maivorbereitung verteilt der KB Bremen (KBB) u.a. ein Flugblatt "Für eine kampfstarke gewerkschaftliche Maidemonstration".

Laut KG Hamburg nehmen in Bremen ca. 6 000 an der DGB-Kundgebung teil:"
Doch nur 1 000 Menschen folgten dem Aufruf, gleich zum Abschlußkundgebungsplatz zu gehen. Die Jugendgremien des DGB und der KBB führten mit 5 000 Teilnehmern die Demonstration durch."
Der KB Bremen konnte auch noch einen Klöcknerblock von 200 Leuten ausmachen.
Q: Das Ruder Nr.6,Bremen Mai 1973; Unter dem Roten Banner Nr.10,Bremen 17.5.1973;Schulkampf Nr.5,Bremen 17.5.1973;Kommunistische Jugendzeitung Nr.5,Mannheim Apr./Mai 1973;Hamburger Arbeiter-Zeitung 1.Mai Extra,Hamburg 1973,S.2;KBB:Für eine kampfstarke gewerkschaftliche Maidemonstration,Bremen 1973;Wahrheit Nr.5/6,Bremen Mai/Juni 1973,S.6

Juni 1973:
Die 'Wir wollen alles' (WWA - vgl. 27.7.1973) berichtet von Nordmende Bremen, vermutlich aus dem Juni, unter Erwähnung von Klöckner und Bremer Vulkan.
Q: Wir wollen alles Nr. 6, Gaiganz 27.7.1973, S. 10

12.06.1973:
Bei KWU Berlin verteilt die KPD einen vierseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Juni 1973, 20.7.1973) zur heutigen Vertrauensleutesitzung. Unter Verweis auf die Streiks u.a. bei Mannesmann, Klöckner und Rheinstahl wird vorgeschlagen, sich daran ein Vorbild zu nehmen.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Sonderdruck, Dortmund 12.6.1973

16.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.23 (vgl. 9.6.1973, 23.6.1973) heraus. Aus Bremen wird berichtet durch Genossen von Klöckner:"
Judaskuss

Genossen von Klöckner/ Bremen fuhren nach der Solidaritätsdemonstration für Genossen Ernst Aust, der am folgenden Tag vor Gericht stand, nach Hause. Eine ältere Dame kam ins Zugabteil und berichtete, sie sei aus der DDR, worauf sich sofort eine Diskussion über die Ausbeutersysteme 'hüben und drüben' entspann.

Die Frau, die mit 78 Jahren noch zwei Nachtwachen in der Woche als Krankenschwester machen muss, um von den 270,- DM Rente leben zu können, erzählte dabei einen Witz, der in der DDR geläufig ist und die Korruptheit der SED-Bonzen geisselt:

'Warum ist der Bruderkuss bei der Begrüssung zwischen Parteioberen in der DDR noch so gebräuchlich? - Weil sie sich dabei leichter ins Ohr flüstern können: Hast was mitgebracht? Hast was mitgebracht?'"
Q: Roter Morgen Nr.23,Dortmund 16.6.1973

21.06.1973:
Bei Klöckner Bremen teilt der Betriebsrat der Belegschaft mit, dass die Geschäftsleitung nicht über eine Teuerungszulage (TZL) von 30 Pfennig verhandeln wolle. Es findet eine Demonstration durch das Werk statt und ein Teil der Belegschaft streikt bis zum Ende der Nachtschicht.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 8, Göttingen 10.7.1973, S. 3; KBW OG Bremen: Der Streik der Vulkanesen - ein wichtiger Schritt vorwärts!, Bremen o. J. (1973)

22.06.1973:
Bei Klöckner Bremen wird der neue Lohnrahmentarifvertrag bekannt, der Lohnerhöhungen zwischen 2 und 44 Pfennig vorsieht, wobei nur ein paar Dutzend Beschäftigte 44 Pfennig erhalten.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 8, Göttingen 10.7.1973, S. 3

23.06.1973:
Bei Klöckner Bremen finden Warnstreiks in allen Werken statt.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 8, Göttingen 10.7.1973, S. 3

25.06.1973:
Bei Klöckner Bremen beginnt, laut KAJB Mannheim/Heidelberg/Wiesloch, ein dreitägiger Streik für eine Teuerungszulage (TZL) von 30 Pfennig. Laut KBW dauert der Streik bis zum 27.6.1973 (vgl. dort). Er informiert in Bremen am 27.6.1973 mit einem Flugblatt "Klöckner-Arbeiter im Streik!", das vermutlich morgen erscheint und auch von Krupp Atlas Maschinenbau berichtet.

Laut SAG beginnt ein sechzigstündiger Streik, in den u.a. KBW und DKP eingreifen. Berichtet wird auch durch die RFO Saarland.

Laut AB streiken 6 000. Laut 'AEG-Report' Berlin (vgl. 27.8.1973) streiken 6 000 für 30 Pfennig mehr pro Stunde.

Laut KPD beginnt in der Nacht von heute auf morgen ein Streik bis zum 28.6.1973 früh, in den u.a. auch die DKP eingreift.

Vom Streik berichten auch die GIM bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 2.7.1973) und die KG Hamburg im Metallbereich (vgl. 3.7.1973).

Laut KPD/ML (vgl. 30.6.1973) gibt ihre Zelle Klöckner Bremen während des Streiks ihren 'Angriff' Nr. 3 und 4 (vgl. 28.6.1973) heraus.

Laut 'Wir wollen alles' (WWA - vgl. 27.7.1973), die auch über die Hochöfen, die LD-Öfen, das Warmwalzwerk, die Lehrlinge und den u.a. von Anhängern der Arbeiterpolitik (ARPO) und der DKP besetzten Betriebsrat berichtet, beginnt der Streik in der Spätschicht (vgl. 28.6.1973).

Laut KBW Göttingen (vgl. 10.7.1973) beginnt der Streik schon am 21.6.1973. Heute marschieren die Kollegen des LD-Werk sowie des Kaltwalzwerks und die Hochofenbelegschaft zum Direktorium und verlässt dann das Werk.

Der KAJB (vgl. 29.6.1973) berichtet:"
Zur Spätschicht am Montag, dem 26.6. stand die Bremer Hütte still. Bereits die Frühschicht im LD-Werk streikte ab 11.30 Uhr. Zu Beginn des Streiks kämpften die Kollegen für 60 Pfennig Stundenlohnerhöhung. Während des Streiks setzte sich allerdings die Forderung des Betriebsrates nach 30 Pfennig Erhöhung durch.
Die Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung blieben ohne Ergebnis. Am Mittwoch zur Spät- und Nachtschicht wurde der Streik der Arbeiter abgebrochen.
Wegen angeblicher Rädelsführerei beim Streik wurden zwei Kollegen aus der VKL fristlos entlassen."
Q: AEG-Report Nr. 2, Berlin Aug. 1973, S. 3; Kämpfende Jugend Nr. 6/7, Bremen Juni / Juli 1973, S. 4;Der Metallarbeiter Nr. 8, Göttingen 10.7.1973, S. 3;Wir wollen alles Nr. 6, Gaiganz 27.7.1973, S. 5;Roter Morgen Nr. 25, Dortmund 30.6.1973, S. 1 und 3;Solidarität Nr. 6, Dortmund o.J. (1973);Rote Fahne Nr. 27, Dortmund 4.7.1973, S. 4;Klassenkampf Nr. 25/26, Frankfurt Juli/Aug. 1973;Kommunistische Gruppe Hamburg: Informationen für die Kollegen der Metallindustrie Hamburgs Die Forderungen klären!, Hamburg 3. Juli 1973, S. 2 und 4;Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 27, Heidelberg 6.7.1973, S. 13;Kommunistische Jugendzeitung Nr. 7, Mannheim Juli 1973;KBW: Klöckner-Arbeiter im Streik!, Bremen o. J. (27.6.1973);Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim Juli 1973, S. 4;Rote Fahne - Röchling o.Nr. (7), Völklingen o.J. (1973);Roter Aufmucker Nr. 28, München Juli 1973;Roter Weichensteller Nr. 10, München Juli 1973;Roter Widerdruck Nr. 24, München Juli 1973

RM_1973_25_01

RM_1973_25_03

KVZ1973_01_07

KVZ1973_01_08

Goettingen_Metallarbeiter049

Hamburg_KBWIGM_025

Hamburg_KBWIGM_026

Bremen_KBW071

Heidelberg_KHZ362

WWA023

KPD_Rote_Fahne_1973_27_08


25.06.1973:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Der Streik der Vulkanesen - ein wichtiger Schritt vorwärts!" heraus zum dortigen Streik für eine Teuerungszulage (TZL). Berichtet wird auch vom Streik bei Klöckner am 21.6.1973 und von Engelhardt & Förster.
Q: KBW OG Bremen: Der Streik der Vulkanesen - ein wichtiger Schritt vorwärts!, Bremen o. J. (1973), S. 2

Bremen_Vulkan002


26.06.1973:
In Bremen gibt der KBW das Flugblatt "Klöckner-Arbeiter im Streik!" heraus.
Q: KBW: Klöckner-Arbeiter im Streik!, Bremen o. J. (1973)

Bremen_KBW071


26.06.1973:
Bei Klöckner Bremen dringen heute Streikbrecher gegen den Widerstand der Streikposten in das Werk ein.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 8, Göttingen 10.7.1973, S. 3

26.06.1973:
In Bremen erscheint vermutlich heute bei Klöckner das Flugblatt "Bekanntmachung!", das von den Falschmeldungen des Direktoriums über den Streik berichtet und für 6 Uhr zur Belegschaftsversammlung am Tor 2 aufruft.
Q: N. N.: Bekanntmachung!, O. O. (Bremen) o. J. (1973)

Bremen_Kloeckner200


26.06.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich heute zur Spätschicht ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 30.4.1973, 27.6.1973) als Extrablatt "Streik im KW!" heraus.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Streik im KW!, Bremen o. J. (1973)

27.06.1973:
Vermutlich heute gibt in München die BMW-Betriebsgruppe des AB (ex-ABG) ihren 'Motor' (vgl. 25.6.1973, Juli 1973) als Flugblatt unter dem Titel "Kampf der Inflation" heraus. Berichtet wird u.a. vom Streik bei Klöckner Bremen.
Q: Der Motor Kampf der Inflation, München o. J. (Juni 1973), S. 1

Muenchen_BMW155


27.06.1973:
Der KBW berichtet zentral und intern (vgl. 2.7.1973):"
Genossen, der Streik bei Klöckner Bremen ist von der Geschäftsleitung zerschlagen worden. Die Möglichkeit dazu bot sich ihr, weil es nicht gelang, alle Arbeiter auf Versammlungen zusammenzufassen und den Streik zu organisieren. Nach dem Marsch der LD-Werk-, KW-Werk- und Hochofenbelegschaft zum Direktorium am Montag hat die Belegschaft das Werk verlassen. An den Toren des riesigen Werksgeländes blieben nur wenige Streikposten zurück. Schon am Dienstag gelang es daher einem Trupp von Meistern, Vorarbeitern usw., gegen nur drei Streikposten den Schlagbaum eines Werkstores mit Bolzen zu blockieren, so daß er nicht mehr geschlossen werden konnte. Gleichzeitig wurden 60 - 80 Streikbrecher ins Werk geschafft, welche die Kräne bewegten usw., um laufende Produktion zu spielen. Über Radio, Presse wurde berichtet, das Werk sei wieder in Gang. Die zu Hause sitzenden Arbeiter und ihre Familien wurden zugleich durch Drohtelegramme der Geschäftsleitung eingeschüchtert. Als Dienstag die Busse der Nachtschicht eintrafen und sich im langen Zufahrtsschlauch am Werkstor stauten, stand wiederum den kaum stärker gewordenen Streikposten ein starker Trupp von 'Weißhelmen' (Meister, Vorarbeiter, Mitglieder der Verwaltung und der Geschäftsleitung) gegenüber, welche die Streikposten bedrängten. Hinter den Bussen stand - offenbar in konzertierter Aktion mit der Geschäftsleitung abgesprochen - ein Lautsprecherwagen der Polizei, der die Busse ständig zur Weiterfahrt aufforderte und ins Werkstor hineindrückte. Das Werkstor war nicht mehr zu halten. Die Busse fuhren aufs Gelände. Dort kam es in den einzelnen Abteilungen zwar noch zu heftigen Auseinandersetzungen, teilweise zu Tätlichkeiten, aber der Streik war gebrochen. Es war nicht gelungen, die Zersplitterung der Belegschaft aufzuheben und den Streik zu organisieren.

Die Klöckner-Geschäftsleitung hat noch während des Streiks zwei Kollegen fristlos entlassen: Siegfried Wegener von der Vertrauenskörperleitung und Edmund Dinger, Vertrauensobmann im KW-Werk. Der Betriebsrat hat der Entlassung nicht zugestimmt. Ebenso wurde sie vom über 200-köpfigen Vertrauenskörper einstimmig abgelehnt. Kampfmaßnahmen, um die beiden wieder ins Werk zu holen, sind nach der Niederlage aber nicht unmittelbar zu erwarten.

Am Tag nach Streikende (Mittwoch) wurde der Vertrauensmann E. Dinger vom Werksschutz an seinem Arbeitsplatz fortgeholt und aus dem Werk getragen. - Es kommt jetzt darauf an, gegen diese Maßnahmen eine möglichst breite öffentliche Meinung zu schaffen. Wo immer das möglich ist, sollten von uns Solidaritätsresolutionen in Gewerkschaftsgremien, aber auch in Universitäten, Schulen usw. veranlaßt werden, in denen das dreckige Vorgehen der Kapitalisten gegeißelt wird. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß bei John Deere in Mannheim und bei Harvester in Heidelberg es gelungen ist, die fristlos entlassenen Kollegen wieder in den Betrieb zu bekommen. Entscheidend war dabei wohl, daß sich die IGM veranlaßt sah, um ihr Verhalten während des Streiks vergessen zu lassen, etwas für die entlassenen Kollegen zu tun, um der Unruhe in den Betrieben Herr zu werden.

Zu den politischen Gruppen im Streik bei Klöckner: Die DKP (etwa 50 Mann stark im Werk) hat sich nicht gegen den Streik gestellt, ihn aber auch nicht organisiert, obwohl sie von ihrer Stärke her die einzige Gruppe war, die dazu in der Lage war. Stattdessen kam sie, als die Niederlage sich abzeichnete, auf die Schnapsidee, Spartakus-Studenten (MSB, d. Vf.) von der Universität als Streikposten einzuspannen. Diese bildeten dann die Kette gegen die anrückenden Busse. - Die 'Arbeiterpolitik' (ARPO, d. Vf.) tauchte nicht weiter auf. Die KPD/ML hat einen Mann im Werk, konnte nichts organisieren, produzierte aber reichlich Flugblätter. Die andere 'Partei der Arbeiterklasse' (KPD, d. Vf.) tauchte nicht auf. Unsere Zelle hat zwar eine wichtige Initiativrolle spielen können beim Auslösen des Streiks, war aber viel zu schwach, um den Streik organisieren zu können. Das aber wäre notwendig gewesen in einer Situation, wo der Vertrauenskörper insgesamt auf legalistischen Positionen beharrte, die darauf hinausliefen, als IGM-Gremium dürfe er den Streik nicht organisieren, sonst würde wegen Verletzung des Tariffriedens die IGM regreßpflichtig gemacht."

Laut Kommunistische Gruppe (KG) Frankfurt/Offenbach die den obigen Text gekürzt und geringfügig geändert verbreitet (vgl. 11.7.1973), handelt es sich dabei um einen Bericht der Betriebszelle Klöckner des KBW.

Nach einem späteren Bericht (vgl. 26.3.1975) des KBW wird der Betriebsratsvorsitzende Röpke (DKP) nach dem Streik gekündigt (vgl. Nov. 1973).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 12, Mannheim 26.3.1975; Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim Juli 1973, S. 4;Arbeiter-Zeitung Extra, o.O. (Frankfurt) 11.7.1973, S. 2;KBW-ZK-StA: Rundbrief, Mannheim 2.7.1973, S. 1f

27.06.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich heute ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 26.6.1973, 27.6.1973) als Extrablatt "Die Hütte steht still!" heraus.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Die Hütte steht still!, Bremen o. J. (1973)

27.06.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich heute zur Spätschicht ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 27.6.1973, 9.7.1973) als Extrablatt "Gegen den Streikbruch die einheitliche Kampffront!" heraus.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Gegen den Streikbruch die einheitliche Kampffront!, Bremen o. J. (1973)

27.06.1973:
An diesem Tag erscheint eine zweiseitige Ausgabe von 'Die Rote Front aktuell' - Aktuelle Information für die Hoesch-Kollegen (vgl. 20.6.1973, 9.7.1973):"
'BREMEN: KLÖCKNER - KOLLEGEN IM STREIK!
60 PFG. MEHR FÜR ALLE!"

Die Kollegen der Klöckner Hütte in Bremen haben auf die ständigen Preissteigerungen, die Lohnraubabschlüsse, die Hinhaltemanöver von Kapitalisten und Gewerkschaftsspitze jetzt die einzige mögliche Antwort gegeben: Sie STREIKEN für 60 Pfg. mehr für alle.
Schon seit einiger Zeit besteht nach den Lohnraubabschlüssen unter den Klöckner-Kollegen - wie bei allen Stahlarbeitern - die Forderung nach innerbetrieblichen Zulagen, um die Folgen der Inflation und der ständigen Preissteigerungen, die laufende Senkung des Reallohnniveaus abzuwehren. Bei den Klöckner-Kapitalisten wurden wie im ganzen Stahlsektor die Auftragsbücher dicker und dicker, während die Kollegen sich für die 'Stabilität' der Profite den Gürtel enger schnallen sollen.
Nach einer Abstimmung im Betriebsrat (für 30 Pfg. 11 Stimmen gegen 10 für 60 Pfg.) nahm der Betriebsrat die Verhandlung für 30 Pfg. mit der Geschäftsleitung auf.
Obwohl der Betriebsrat schon für eine Forderung eintrat, die von einem großen Teil der Kollegen nur als schlechter Kompromiß eingestuft wurde, scheiterten die Verhandlungen. Darauf fand am Dienstag voriger Woche eine Belegschaftsversammlung statt, wo vor allem Kollegen aus dem Kaltwalzwerk versuchten, wieder über die 60 Pfg.-Forderung zu diskutieren und wo schließlich verlangt wurde, darüber abzustimmen. Vor allem der Betriebsratsvorsitzende Heinz Röpke (DKP) versuchte, diesen Vorschlag niederzubrüllen und konnte so am Schluß auch gegen die Mehrzahl der Kollegen eine Abstimmung verhindern. Die Kollegen gaben sich natürlich nicht geschlagen; denn damit hätten die Klöckner-Kapitalisten natürlich genau das erreicht, was sie wollten: Keinen Pfennig für die Kollegen und außerdem noch ungestörte Produktion!
Denn das fürchten die Stahlkapitalisten jetzt am meisten: daß ihnen dicke Aufträge durch die Lappen gehen.
Angespornt durch den Streik der Kollegen von der Bremer-Vulkan-Werft (für 70 DM mehr für alle!) und deren Aufruf zur Solidarität, der auf der Belegschaftsversammlung verlesen wurde, führten die Kollegen im Kaltwalzwerk am Donnerstagabend einen 3-stündigen Warnstreik durch.
Außerdem demonstrierten die Kollegen durch die verschiedenen Abteilungen der Hütte, aber die Demonstration hatte noch keinen Erfolg, weil sich die anderen nicht anschlossen.

Vorgestern aber lief das Faß endgültig über: Der Vorschlag für ein neues Lohnrahmentarifabkommen. Darin sind Lohnerhöhungen zwischen 3 und 44 Pfg. vorgesehen. Die 44 Pfg. gibt es allerdings nur für ungefähr 30 Mann in der höchsten Lohngruppe auf der ganzen Hütte. 2/3 der Kollegen sollen sich mit 3 Pfg. zufrieden geben.
Um 15. 30 Uhr zogen die Kollegen der Frühschicht vom LD-Werk zum Kaltwalzwerk, nach der Mittagspause streikte dann auch das Kaltwalzwerk und die Kollegen vom Hochofen schlossen sich an.
Unter den Parolen: 'Solange der Arsch…' und '60 Pfg. und nicht weniger' marschierten dann alle geschlossen zum Direktorium. Die Geschäftsleitung verlangte daraufhin mit dem Betriebsrat und 5 direkt gewählten Vertretern der streikenden Kollegen zu verhandeln. Die Kollegen lehnten das natürlich ab, da dadurch die Kapitalisten nur die aktivsten Kollegen im Streik herausbekommen wollte, um sie dann als Rädelsführer entlassen zu können.
Auch die folgenden Verhandlungen des Betriebsrates blieben ohne Erfolg.
Seit vorgestern abend 18. 45 Uhr steht die ganze Hütte still. Überall im Werk und vor den Toren stehen Schilder mit der Aufschrift: 'Dieser Betrieb wird bestreikt - 60 Pf.!'
Viele Kollegen reden wieder von '69 und meinen:
'Wenn die ein zweites '69 haben wollen, dann sollen sie es bekommen!' Auch die Frühschicht gestern hat weitergestreikt und seit gestern Mittag sind auch die Tore mit Streikposten besetzt.

STAHLKAPITALISTEN PLANEN GEMEINSAMES ABKOMMEN ÜBER KÄMPFENDE STAHLARBEITER!

Inzwischen ist ein Schreiben der Klöckner-Kapitalisten bekannt geworden, daß sich an die Stahlkapitalisten in der Bundesrepublik richtet. darin wird festgestellt, daß die Hütte samt Versand stilliegt und daß es jetzt darauf ankommt, daß die Stahlunternehmer den Klöckner-Kapitalisten Sach- und Lieferhilfe gewähren. Auf die Weise soll versucht werden, die Stoßkraft des Streikes zu unterlaufen. Die Kapitalisten versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, daß sich der Kampf der Klöckner-Kollegen zu einem Beispiel entwickelt, daß sie jetzt am empfindlichsten trifft. Denn überall in der Stahlindustrie fordern die Kollegen weitere Lohnerhöhungen, aber teilweise ist es den Kapitalisten noch gelungen der Kampfbereitschaft die Spitze abzubrechen. Und sie werden diese Versuche immer wieder unternehmen, wie jetzt mit der kümmerlichen innerbetrieblichen 'strukturellen' Lohnerhöhungen bei Hoesch. Die Klöckner-Kollegen haben jetzt gezeigt wie es allein geht um unsere Interessen durchzusetzen: Selbständiger Arbeitskampf für klare Forderungen!
60 Pfg. mehr für alle!
Nur auf dieser Grundlage läßt sich ein Erfolg erzielen; denn der STREIK trifft jetzt die Kapitalisten am Lebensnerv: an ihren ständig steigenden Profiten! Es geht jetzt darum, eine einheitliche Kampffront der Stahlarbeiter herzustellen, um die Versuche der Stahlkapitalisten zu verhindern, den Klöckner-Kollegen und damit dem Kampf aller Stahlarbeiter in den Rücken zu fallen.
SOLIDARITÄT MIT DEN KOLLEGEN DER KLÖCKNER-HÜTTE!
60 PFG. MEHR FÜR ALLE METALLER!
VORFRISTIGE KÜNDIGUNG DER TARIFVERTRÄGE!"
Q: Die Rote Front aktuell, Dortmund 27.6.1973

Dortmund_ML261

Dortmund_ML262


28.06.1973:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kolleginnen und Kollegen in den Metallbetrieben' Nr.16 (vgl. 7.6.1973) heraus. Berichtet wird auch über den Streik bei Klöckner Bremen.
Q: Klassenkampf für die Kolleginnen und Kollegen in den Metallbetrieben Nr. 16, Freiburg 28.6.1973, S. 1f

Freiburg_Metall093

Freiburg_Metall094


28.06.1973:
Die 'Wir wollen alles' (WWA - vgl. 27.7.1973) berichtet, dass heute bei Klöckner Bremen (vgl. 25.6.1973) die Hälfte der Belegschaft die Arbeit wieder aufnimmt, nachdem eine Teuerungszulage (TZL) von 280 DM durchgesetzt werden konnte.
Q: Wir wollen alles Nr. 6, Gaiganz 27.7.1973, S. 5

28.06.1973:
In Bremen erscheint vermutlich heute bei Klöckner das Flugblatt "Von Kollegen für Kollegen", herausgegeben von "Kollegen der Hütte", das vom Ende des Streiks berichtet.
Q: N. N.: Von Kollegen für Kollegen!, O. O. (Bremen) o. J. (1973)

Bremen_Kloeckner203


28.06.1973:
Bei Klöckner Bremen gibt die Zelle der KPD/ML ihren 'Angriff' Nr. 8 (vgl. 25.6.1973) heraus.
Q: Roter Morgen Nr. 26, Dortmund 7.7.1973, S. 3

RM_1973_26_03


Juli 1973:
Die Nr. 7 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Juni 1973, Aug. 1973) widmet sich wiederum der Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL). Auf Seite 1 erscheint der folgende Artikel:"
TROTZ KAPITALISTISCHEM TERROR: STREIKS FÜR TEUERUNGSZULAGEN. HEISSER SOMMER FÜR DIE BOSSE

Wie ein Lauffeuer breiten sich die Streiks um Teuerungszulagen aus. Kaum eine Stadt, in der sich die Kollegen nicht gegen die Profitexplosion und Preistreiberei zur Wehr setzt. Überall flammt Empörung auf: Jetzt ist unsere Geduld am Ende, Teuerungszulagen müssen her! Der Streikkampf bringt den Wunschtraum der Bosse, die Arbeiter für ihre imperialistischen Nachtträume bluten zu lassen, immer mehr ins Wanken. Wo entschlossen gekämpft wird, da müssen die Herren in der Chefetage klein beigeben. Viele der Streiks führten zu ersten Erfolgen. Doch die Bosse greifen auch zu allen möglichen Tricks mit Willkürmaßnahmen, um die Streikfront zu zerbrechen. Bei Klöckner in Bremen drohten sie mit Massenentlassungen."
Q: Rote Fahne Nr.7,Tübingen Juli 1973

Juli 1973:
Bei Siemens Berlin gibt die Jugendzelle des KJV der KPD ihre 'Kommunistische Jugendpresse' Nr.9 (vgl. Juni 1973) heraus, in der es u.a. heißt."
Die Kollegen von Klöckner und Vulkan Werft, Bremen, AEG Oldenburg und Landmaschinenfabrik John Deere (Mannheim,d.Vf.): weisen den weg: Den Kampf um höhere Löhne jetzt ohne und gegen die Gewerkschaftsführung aufnehmen."
Q: Kommunistische Jugendpresse - Siemens Nr.9,Berlin Juli 1973, S. 3

Juli 1973:
In Bremen gibt die Zelle Atlas-Elektronik des KBW die Nr. 7 ihres 'Radars' (vgl. 18.6.1973, 2.11.1973) heraus mit dem Artikel "Entlassungen von Streikführern bei Klöckner".
Q: Das Radar Nr. 7, Bremen Juli 1973, S. 7f

Bremen_Krupp_Atlas_Elektronik106

Bremen_Krupp_Atlas_Elektronik107


02.07.1973:
Bei Hoesch Dortmund erscheint die Nr.6 der 'Solidarität' - Informationsblatt der GIM (vgl. 13.6.1973) vermutlich frühestens in dieser Woche. Der Artikel "Und nicht vergessen, weiter für die sofortige Kündigung der Lohnabbautarifverträge vom Januar" führt aus:"
ARBEITSKÄMPFE SOMMER 73: FÜR TEUERUNGSZULAGEN (TZL,d.Vf.)!

Klöckner in Bremen: Am 25. Juni traten 6 000 Kollegen in den Streik. Ihre Forderungen: 30 Pfennig pro Stunde mehr für die Arbeiter und 51 DM für die Angestellten. Die Reaktion der Unternehmer war in bezug auf Verhandlungen gleich Null, aber 2 'Rädelsführer' wurden entlassen und mehrere Drohungen ausgesprochen.

Die Unternehmer reagierten hart, denn sie wollten 'stabilitätsbewußt' sein, d.h. sie wollen sich ihre Profite nicht schmälern lassen. Die bürokratischen Kräfte in den Gewerkschaften unterstützten diese Haltung; denn sie wollen sich nicht die Lohnkämpfe aus der Hand nehmen lassen, da spontane Aktionen gegen ihr Machtinteresse verstoßen."
Q: Solidarität Nr. 6, Dortmund o.J. (1973)

07.07.1973:
Es findet die zweite Sitzung des ZK des KBW (vgl. 16.6.1973, 15.9.1973) statt. In Beschlußanträgen des Ständigen Ausschusses heißt es u.a.:"
In Ausführung der Beschlüsse der Gründungskonferenz, die die Notwendigkeit einer gründlichen Auswertung der Streikerfahrungen der einzelnen Betrieb festgestellt hat, beschließt das ZK die Herstellung und Veröffentlichung einer Broschüre, in der die Streiks bei Mecano Bundy, Harvester, John Deere, Vulkan, Klöckner (alle IGM-Bereich in Bremen, Heidelberg und Mannheim, d.Vf.) ausgewertet werden sollen. Die betreffenden Kollektive werden beauftragt bis spätestens Ende August ausführliche Berichte anzufertigen, die unabhängig von Charakter und Gliederung des Berichts folgende Informationen enthalten sollen: Charakterisierung des Betriebs, Organisationsgrad, Vorgeschichte des Streiks, Auslösung des Streiks, Verhalten des Betriebsrats und des VLK. Besonders sorgfältig soll das Vorgehen des örtlichen Gewerkschaftsapparats und der Geschäftsleitung untersucht werden. Nachgeschichte des Streiks. Auswirkungen auf die Belegschaft, Verschiebungen in BR und VLK. Politik der Zelle vor, während und nach dem Streik. Die Kollektive sollen sofort an die Ausarbeitung ihres Beitrags zur Broschüre gehen. Mit dem Vorwort zur Broschüre werden die Genossen B. und A. beauftragt. Das Vorwort wird vom Ständigen Ausschuß geprüft und verabschiedet. Der Ständige Ausschuß zeichnet für die Broschüre verantwortlich."
Q: KBW-ZK-StA: ZK-Sitzung vom 7.7.1973,o.O. o.J. (1973)

09.07.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich in dieser Woche ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' Nr. 5 (vgl. 27.6.1973, 27.8.1973) für Juli heraus unter der Überschrift "Aus dem Streik lernen!".

Aufgerufen wird zum Lesen der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ).
Q: Der Zunderbrecher Nr. 5, Bremen Juli 1973

09.07.1973:
Vermutlich heute erscheint eine Ausgabe von 'Die Rote Front - aktuell' - Aktuelle Informationen für die Kumpel der Kokerei und der Zeche Hansa (vgl. 4.6.1973, 23.7.1973) in der es zur Bergbautarifrunde (BETR) u.a. heißt:"
FÜR LINEARE FORDERUNG - DIE EINHEITLICHE KAMPFFRONT!

Die Kollegen im Stahl- und Metallbereich haben uns ein praktisches Beispiel gegeben. Bei Klöckner in Bremen, Mecano in Heidelberg, AEG und John Deere in Mannheim und bei Hoesch in Dortmund haben die Kollegen gezeigt, wie es allein geht um unsere Interessen durchzusetzen. Sie führten den selbständigen Arbeitskampf für klare Forderungen z. B. 60 Pfennig für alle! Um diese Forderung scharte sich die einheitliche Front der Kollegen. Von diesem Beispiel der Metaller müssen die Kumpel lernen. Der jetzige und auch die spontanen Kämpfe werden nur erfolgreich sein, wenn lineare Forderungen zum Ziel gesetzt werden und die Kumpel nicht auf die Verhandlungstaktik der IGBE-Führer vertrauen und harren, sondern den Kampf selbständig unter Führung der klassenkämpferischen Betriebsräte und Vertrauensleute in die Hand nehmen.

GEGEN SPALTERISCHE PROZENTFORDERUNGEN - FÜR EINE AUSREICHENDE EINHEITLICHE LOHNERHÖHUNG IN MARK UND PFENNIG!"
Q: Die Rote Front aktuell Für lineare Forderung - die einheitliche Kampffront, Dortmund/Castrop-Rauxel o. J. (1973)

10.07.1973:
Die Gruppe Arbeiterstimme gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 8.5.1973, 22.9.1973) Nr. 3 heraus. Aus Bremen wird u.a. berichtet von Klöckner.
Q: Arbeiterstimme Nr. 3, Nürnberg 10.7.1973

11.07.1973:
Die Nr. 1 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ), des Zentralorgans des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW), erscheint ab heute auf Juli datiert.

Eine Zusammenfassung der Kritiken aus den einzelnen Orten (vgl. auch dort) wird von einem Mitglied des Ständigen Ausschuß (StA) am 12.9.1973 für das ZK des KBW (vgl. auch dort) erstellt, in der es u.a. heißt:"
DIE KRITIK AN DER KVZ NR.1

Nicht von allen Ortsgruppen sind Kritiken eingegangen. Aus Göttingen erreichte uns nur die selbständig abgesandte Kritik einer einzelnen Zelle. Stellungnahmen aus Heidelberg und Mannheim liegen mir überhaupt nicht vor. Aus Bremen wurden zwar die Kritiken von Zellen geschickt, eine Stellungnahme der Leitung dazu und zur Zeitung wurde nicht abgegeben.

Was den allgemeinen Charakter der Zeitung angeht, so laufen die Stellungnahmen darauf hinaus, daß es noch nicht gelungen sei, eine sich an die Massen wendende politische Zeitung zu machen. Das wird dargelegt am Erscheinungsbild ('zu wenig einprägsam'), an der Artikellänge (zu lang) und an der Gewichtung der Artikel. Insbesondere wird kritisiert, daß der Breschnew-Nixon-Artikel auf die erste Seite gekommen ist. Gleichzeitig wird bemängelt, daß eine Tendenz vorgeherrscht habe, bloß zu berichten (insbesondere am Fluglotsen-Artikel, aber auch am Steiner-Wienand- und am Watergate-Artikel). darüber würde die Propagierung der sozialistischen Alternative und die 'Anleitung in Fragen des kommunistischen Standpunktes und des Eingreifens und der Aufgabe von Kommunisten' vernachlässigt (Klöckner VZ Bremen).

Auf breite Kritik stößt die Streikberichterstattung, insbesondere der Artikel zum Klöckner-Streik. Hier wird bemängelt, daß er sich völlig auf die Beschreibung einer verworrenen Situation beschränke, ohne daß versucht worden wäre, zumindest eine Einschätzung der taktischen Situation zu geben, eine Erörterung der Fehler zu leisten, die Rolle der Kommunisten im Betrieb zu untersuchen usw.

Was das Erscheinungsbild der Zeitung angeht, so hat es sich mit der 2. Nummer wesentlich geändert. Artikel aber, die ohne großen Kommentar über Vorgänge bloß berichten, ohne jeweils eine 'Anleitung in Fragen des kommunistischen Standpunktes und des Eingreifens der Kommunisten' (Klöckner VZ Bremen) zu geben, solche Artikel finden sich auch in der 2. Nummer und sind nötig, wenn die Zeitung nicht aus lauter langen Bandwurmartikeln bestehen soll. Allerdings werden wir uns bemühen, die jeweiligen Vorgänge so darzustellen, daß sie für sich sprechen.

5. Auf breite Kritik ist die Streikberichterstattung gestoßen, insbesondere der Bericht über den Klöckner-Streik. Hier wird bemängelt, daß er sich auf die Beschreibung einer verworrenen Situation beschränke, ohne daß versucht worden wäre, eine Einschätzung der taktischen Situation zu geben, eine Erörterung der Fehler zu leisten, die Rolle der Kommunisten im Betrieb zu untersuchen. - Diese Kritik kann auch gegen Streikberichte in der KVZ Nr.2 noch erhoben werden und deckt eine tatsächliche Schwäche auf, die wir dringend überwinden müssen. Dennoch erscheint uns die Veröffentlichung von Berichten auch dann richtig zu sein, wenn sie lediglich eine Chronologie der Ereignisse geben. Wir brauchen viel Material, um ein höheres taktisches Niveau in den Kämpfen auszubilden. In den nächsten Nummern der KVZ soll die Auseinandersetzung um die Fragen der Kampfführung verstärkt geführt werden."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim Juli 1973; KBW-StA-1 Mitglied: Die Kritik an der KVZ Nr. 1, o.O. 12.9.1973

11.07.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Frankfurt/Offenbach gibt zum letzten Mal ihre 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. Mai 1973) heraus. Im Leitartikel wird u.a. ausgeführt:"
AUS DEN STREIKBEWEGUNGEN LERNEN!
NIEDERLAGEN IN SIEGE VERWANDELN!

Eine Welle von heftigen Arbeitskämpfen geht durch die Betriebe in Westdeutschland. Hoesch, Mannesmann, John Deere, Vulkan, Karmann, AEG und Klöckner - diese Namen stehen jeweils für kraftvolle Streikaktionen tausender Kollegen, die auch von der Unternehmerpresse nicht totgeschwiegen werden konnten. Neben diesen großen, oft eine Woche oder länger dauernden Kämpfen fanden hunderte kleinerer Streiks statt, oder wurde auf andere Weise Lohnforderungen Nachdruck verliehen."

Der zweite Artikel berichtet über:"
DIE ZERSCHLAGUNG DES KLÖCKNER-STREIKS

Der Streik bei Klöckner in Bremen ist eines der wichtigsten Beispiele der letzten Zeit, aus welchem unbedingt die Lehren gezogen werden müssen. Unsere Genossen vom KOMMUNISTISCHEN BUND WESTDEUTSCHLAND, die bei Klöckner in einer kommunistischen Betriebszelle organisiert sind, schrieben uns bereits letzte Woche in einem kurzen Bericht … (vgl. Bremen - 25.6.1973,d.Vf.)

Ein noch genauerer Bericht sowie praktische Schlußfolgerungen aus den Kampferfahrungen der Klöckner-Kollegen finden sich in der KOMMUNISTISCHEN VOLKSZEITUNG."
Q: Arbeiter-Zeitung Extra, o.O. (Frankfurt) 11.7.1973

11.07.1973:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Mitte dieser Woche das Flugblatt "Kolleginnen und Kollegen. Schließen wir uns fest zusammen im Kampf gegen die Entlassung unserer Interessenvertreter!" heraus zur Entlassung von Wegner und Dinger bei Klöckner sowie Rousseau bei Nordmende. Berichtet wird auch von der Solidarität beim Vulkan.
Q: KBW OG Bremen: Kolleginnen und Kollegen. Schließen wir uns fest zusammen im Kampf gegen die Entlassung unserer Interessenvertreter!, Bremen o. J. (1973)

Bremen_KBW069

Bremen_KBW070


11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr. 1 verkauft die Klöckner Zelle des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW bis zum 25.7.1973 keine Exemplare:"
Noch keinerlei Verkauf, da fast alle Genossen im Urlaub. Die Bezirksleitung erfuhr davon nichts, sodaß erst jetzt ein Not-Trupp zusammengestellt wird."
Q: KBW-OG Bremen: Statistik zum Verkauf der KVZ Nr. 1, Bremen 25.7.1973

19.07.1973:
Beim Bundesbahn Ausbesserungswerk Bremen hat die Betriebszelle des KBW heute Redaktionsschluß für ihre 'Lok' Nr. 10 (vgl. 23.4.1973, 25.9.1973) mit dem Artikel "Entlassungen bei Klöckner und Nordmende".
Q: Die Lok Nr. 10, Bremen Juli 1973, S. 7f

Bremen_Bundesbahn104

Bremen_Bundesbahn105


21.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 28 (vgl. 21.7.1973, 28.7.1973) heraus mit dem Leitartikel "Brecht den Tariffrieden - Kampf dem reaktionären DGB-Apparat!

Ob bei Klöckner oder Vulkan in Bremen, ob in kleineren Betrieben wie Bänninger in Gießen - überall hat die Verschlechterung der Lebenslage den Haß auf die Kapitalisten, die Bereitschaft zum Kampf verstärkt".
Q: Roter Morgen Nr. 28, Dortmund 21.7.1973, S. 1

26.07.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 9 seines 'Metallarbeiters' heraus. Berichtet wird u.a. über Klöckner Bremen.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 9, Hamburg 26.7.1973, S. 4

Metallarbeiter_Hamburg243


26.07.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ - vgl. 28.6.1973, 10.9.1973) heraus mit dem Artikel "Klöckner Bremen: Streik zerschlagen".
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 4, Hamburg 26.7.1973, S. 6

Hamburger_Arbeiterzeitung070


August 1973:
Bei Brinkmann Bremen gibt die Zelle des KBW ihren 'Drescher' Nr. 5 (vgl. Mai 1973, Feb. 1974) heraus mit dem Artikel "Streiks in Bremer Grossbetrieben" mit Berichten auch von Klöckner.
Q: Der Drescher Nr. 5, Bremen Aug. 1973, S. 5f

Bremen_Brinkmann051

Bremen_Brinkmann052


22.08.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 34 (vgl. 15.8.1973, 29.8.1973) heraus. Aus Bremen wird u.a. berichtet von Klöckner.
Q: Rote Fahne Nr. 34, Dortmund 22.8.1973, S. 3

27.08.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Ende August ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 9.7.1973, 3.9.1973) als Extrablatt "Tarifrunde entschlossen anpacken!" zur Stahltarifrunde (STR) und gegen die Entlassungen von Dinger und Wegner heraus. Berichtet wird auch vom Streik bei Klöckner Ferromatik in Castrop-Rauxel am 22.8.1973.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Tarifrunde entschlossen anpacken!, Bremen o. J. (1973)

September 1973:
Die Aktionsgruppe Demokratischer Lehrer (ADL) Bremen gibt ihr 'ADL-Info' Nr. 5 (vgl. Apr. 1973) heraus. Ein Artikel berichtet über "Die selbständigen Streiks der westdeutschen Arbeiter", wobei u.a. genauer auf Klöckner Bremen eingegangen wird.
Q: ADL-Info Nr. 5, Bremen Sept. 1973, S. 8ff

Bremen_ADL_Info_055

Bremen_ADL_Info_056

Bremen_ADL_Info_057

Bremen_ADL_Info_058


03.09.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Anfang dieser Woche ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' Nr. 6 (vgl. 27.8.1973, 7.9.1973) für September heraus mit dem Leitartikel "Sofortige Kündigung und kürzere Laufzeit der Tarifverträge!" zur Stahltarifrunde (STR) bzw. zur Betriebsversammlung am 4.9.1973.

Weitere Artikel sind:
- "Es geht um unsere gewerkschaftlichen Rechte!" zur Entlassung von Dinger und Wegner, denen die IGM Gemaßregeltenunterstützung und Rechtsschutz verweigere;
- "Karl Hoffmann soll wegbleiben!" zur neuen Betriebszeitung 'WZ' des CMV; sowie
- "Klöckner-Kapitalisten wollen Solidarität mit unserem Kampf verhindern!" zum Brief des Direktoriums an die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde sowie an die Bremische Evangelische Kirche wegen einer Spende des Kindergartens für die allerdings nicht mehr Streikenden, die am 28.6.1973 in Form von belegten Broten und Getränken durch eine "junge Dame, die uns dadurch bekannt ist, daß sie häufig vor unseren Werkstoren kommunistische Flugblätter verteilt" dem Betriebsrat übergeben wurde.
Q: Der Zunderbrecher Nr. 6, Bremen Sept. 1973

03.09.1973:
In Flensburg bringt der KB die Nr. 25 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 4.7.1973, 18.9.1973) heraus mit dem Leitartikel "Hat der Kampf um Teuerungszulagen… …nichts mit Politik zu tun?" zu TZL, wobei berichtet wird von den Streiks auch bei Klöckner Bremen.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 25, Flensburg 3.9.1973, S. 4

Flensburg274


04.09.1973:
Der KBW (vgl. 10.10.19173) berichtet von Klöckner Bremen (vgl. 10.9.1973):"
Auf der Betriebsversammlung am 4.9.1973 wurde dem Betriebsrats-Vorsitzenden Heinz Röpke (DKP) von dem Mitglied des SPD-Betriebsgruppenvorstandes Werner Kintrup der Vorwurf gemacht, den Streik im Juni dieses Jahres aktiv durch Organisierung von Streikposten unterstützt zu haben und damit gegen seine Friedenspflicht als Betriebsrat verstoßen zu haben. Er begründete das damit, daß Röpke dies selbst auf einer Vertrauensleutevollversammlung behauptet habe."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 10.10.1973, S. 7

04.09.1973:
Bei Nordmende Bremen gibt der KBW seine 'Antenne' Nr. 21 (vgl. 26.8.1973, 17.9.1973) heraus mit dem Artikel "Solidarität hilft siegen!" zur Entlassung eines Kollegen, mit dem auch bei Klöckner und in der ÖTV Solidarität gezeigt wurde.
Q: Die Antenne Nr. 21, Bremen 4.9.1973, S. 11

Bremen_Nordmende190


07.09.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Ende dieser Woche ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 3.9.1973, 11.9.1973) als Extrablatt "SPD-Betriebsgruppe: Konsequent gegen Arbeiterinteressen!" heraus zur Betriebsversammlung am 4.9.1973 bzw. den wegen des angedrohten Entlassungen von Röpke, Florian und Holtorp wegen des Streiks.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt SPD-Betriebsgruppe: Konsequent gegen Arbeiterinteressen!, Bremen o. J. (1973)

10.09.1973:
Der KBW (vgl. 10.10.19173) berichtet von Klöckner Bremen (vgl. 4.9.1973, 18.9.1973) über die heute durch den Werksvorstand beantragte Entlassung des Betriebsrats-Vorsitzenden Heinz Röpke (DKP).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 10.10.1973, S. 7

KVZ1973_04_13

KVZ1973_04_14


11.09.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 7.9.1973, 14.9.1973) als Extrablatt "Betriebsrat Röpke entlassen!" heraus zu dessen gestriger Entlassung.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Betriebsrat Röpke entlassen!, Bremen o. J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 2 verkauft der Bezirk Mitte der OG Bremen des KBW bei Klöckner 17 Exemplare.
Q: KBW-OG Bremen: KVZ-Statistik Bremen/Delmenhorst, Bremen o.J. (1973)

14.09.1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Ende dieser Woche ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 11.9.1973, Dez. 1973) als Extrablatt "Konsequenter Kampf um VLK & BR!" heraus zu den Entlassungen von Dinger, Röpke und Wegner. Aufgerufen wird zum Vertrauensleutearbeitskreis am Dienstag.

Geworben wird für die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ).
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Konsequenter Kampf um VLK & BR!, Bremen o. J. (1973)

15.09.1973:
Es beginnt die zweitägige 3. Sitzung des ZK des KBW (vgl. 7.7.1973, 13.10.1973). Vorgelegt wird auch ein Bericht des Sekretärs des Ständigen Ausschusses (StA):"
TOP 1: ÜBERPRÜFUNG DER BESCHLÜSSE

Beschluß zur Streikbroschüre:
Die beauftragten Zellen haben bis jetzt mit Ausnahme der Zelle bei Mecano in Heidelberg nichts von sich hören lassen. Dies ist ziemlich schlimm, weil zwischen dem Auftrag und dem heutigen Tag immerhin über zwei Monate verflossen sind und die Ortsleitungen mehrmals aufgefordert wurden, dafür zu sorgen, daß die Berichte am 1.9. vorliegen. Offensichtlich haben die Genossen die Bedeutung einer baldigen und möglichst vollständigen Auswertung der Streikerfahrungen der einzelnen Betriebe vor der ganzen Arbeiterklasse noch nicht ganz begriffen. Inzwischen kann die Broschüre natürlich nicht mehr in der ursprünglich geplanten Form veröffentlicht werden. Falls die beauftragten Zellen uns ihre Berichte noch zuschicken, werden wir die Broschüre durch Berichte über die späteren Streiks ergänzen. Die Herausgabe einer entsprechenden Broschüre ist dringlicher denn je. Außerdem müssen die Zellen unbedingt sich daran gewöhnen, ihre Pflichten gegenüber der Organisation und der ganzen Arbeiterklasse sorgfältig zu erfüllen."

Im Protokoll heißt es u.a.:"
H.: Falsche Vorstellung, man könne über die gewerkschaftlichen Kämpfe die Zersplitterung überwinden. Wir haben Möglichkeit durch POLITISCHE Anleitung Zersplitterung zu überwinden. Wie wurde in den streikenden Betrieben von uns eingegriffen? In Berichten an Redaktion beschränkt sich das darauf, was man so geschrieben hat. Wichtig wäre zu wissen: ob man als SPRECHER eingegriffen hat. Vermutung: Man hat nicht in der Weise eingegriffen.

G.: Was bedeutet Zersplitterung? Daß zu verschiedenem Zeitpunkt, an verschiedenen Orten mit verschiedenen Zielen gestreikt wird. Die Bewegung im Augenblick weniger zersplittert wie vorher, in Bezug auf Gebiet, Zeitpunkt und Losung. Man kann von StreikBEWEGUNG sprechen deshalb. Gewisse Einheitlichkeit im Ruhrgebiet, bis sie von den Kapitalisten zerschlagen wurde.

In dem Maße, wie Streikbewegung sich vereinheitlichte, trat sie gegen die Klasse der Kapitalisten an. Kommunisten hätten das aufgreifen müssen. Objektive Möglichkeit der Vereinheitlichung in Auguststreiks größer. Rundbrief kommentiert nur, interpretiert falsch (ökonomistisch).

Es gibt in der Organisation falschen Begriff von Zersplitterung, ähnlich KB Nord. Die sagen, Kommunisten hätten die Zersplitterung erst hervorgebracht, in dem sie zu Streiks aufgerufen hätten.

Massenstreiks zeichnen sich dadurch aus, daß immer zunächst einzelne anfangen.

BESCHREIBUNG Massenstreikbewegung von Rosa Luxemburg ist richtig.

Wir hätten rausarbeiten müssen den Zusammenhang der Streiks und politische Bedeutung. Wir haben die Reife unterschätzt, wir sind der Arbeiterbewegung hinterhergelaufen.

Wir sind vom Herbst als Jahreszeit ausgegangen, nicht von Bedingungen der Arbeiterklasse, dann hätten wir die Zeitung anders geplant.

Ein Komplex (Zersplitterung) kann zu KB Nord-Position führen. Kehrseite davon die AO-Position (KPD,d.Vf.): Streik das Werk einer kleinen Anzahl Leute.

Verhältnis Spontaneität und Bewußtheit nicht richtig.
1. Spontane Kämpfe drängen Klasse gegen Klasse.
2. Kommunisten mehr Möglichkeiten als 1969 das aufzuzeigen.

Die augenblickliche Überschätzung führt zur Entschuldigung des Fehlers, den die Leitung gemacht hat. Korrektur unseres Fehlers muß dahin gehen mehr OG aufzubauen.

Der zweite schwere Fehler: wir sind nicht gegen selbständige Streiks, wir verbinden sie, das ist eine falsche Gewichtung. Politisch die Funktion der selbständigen Streiks unterschätzt. Arbeiterklasse heute anders, selbstbewußter, politischer als vor zwei Jahren. Heute werden Niederlagen von der Klasse auch nicht so tragisch genommen. Teuerungszulage war der Hebel der Spaltung für die Bourgeoisie. Unsere Fehler sind ökonomistische Fehler. Wenn der Staat eingreift um Streiks niederzuschlagen und in unserem Rundbrief nichts dazu auftaucht, ist das ökonomistisch.

F.: Was G. sagt ist richtig.
zu H.: Vulkan, Klöckner, Nordmende, AG-Weser (alle Bremen,d.Vf.) - in allen Streiks haben Zellen einen wesentlichen Anteil gehabt. … Klöckner: Vorher Tarifstreiks, wir beteiligt. Als alle streiken: VLK legalistisch, Streik nicht mehr organisiert. Unser Genosse vor Belegschaft. Zweiter Genosse gekündigt. Keine Kraft, die Kündigung zurückzunehmen. Drei BR jetzt gekündigt, DKP versucht juristisch, innerhalb der Belegschaft verbindet sich das."
Q: KBW-N.N. (StA-Sekretär):Überprüfung der Beschlüsse, o.O. o.J. (Sept. 1973); KBW-ZK-N.N.: ZK-Sitzung 15. Sept., o.O. o.J. (Sept. 1973)

18.09.1973:
Der KBW (vgl. 10.10.19173) berichtet von Klöckner Bremen (vgl. 10.9.1973) über die durch den Werksvorstand beantragte Entlassung des Betriebsrats-Vorsitzenden Heinz Röpke (DKP):"
Am 18.9. kam es noch einmal zu einer Solidaritätsbekundung durch 9 Mitglieder der Tarifkommission, die die Sitzung der Tarifkommission demonstrativ verließen, als Werner Kintrup an der Sitzung teilnahm. Durch das verlassen der 9 Mitglieder wurde die Tarifkommission beschlußunfähig. Die Sitzung wurde vertagt. Noch am gleichen Tag wurde von mehreren Betriebsräten und Vertrauensleuten ein Ausschlußantrag aus der IG-Metall für Werner Kintrup wegen gewerkschaftsschädigenden Verhaltens gestellt."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 10.10.1973, S. 7

20.09.1973:
Es erscheint die Göttinger Betriebszeitung (GBZ) Nr. 46 (vgl. 17.9.1973, 11.10.1973). Im Artikel "Entlassungswelle fortschrittlicher Kollegen" heißt es auch:"
Während und nach den spontanen Streiks der letzten Monate wurden viele aktive Kollegen fristlos entlassen.

Während des Streiks auf der Klöckner Hütte Bremen wurden den Frauen Briefe zugeschickt, daß sie ihre Männer zur Arbeit schicken sollten, wenn sie nicht entlassen werden sollten.

Noch schlimmer trifft es ausländische Kollegen, die ja gerade in der letzten Streikwelle vielfach mit den deutschen Kollegen solidarisch eine Kampffront bildeten. Außer der Entlassung aus dem Betrieb droht ihnen aufgrund der reaktionären Ausländergesetze bei Teilnahme an 'wilden Streiks' oder unliebsamen politischen Aktionen die Ausweisung. Jene 13 türkischen Kollegen von Ford, die als Vorleute der Streikbewegung aufgefallen waren, müssen mit ihrer Ausweisung rechnen.

Deshalb haben viele Belegschaften in den Streiks auch die Forderung aufgestellt: KEINE REPRESSALIEN GEGEN DIE STREIKENDEN UND DIE STREIKLEITUNG!

In Bremen wurde ein Verfahren gegen den Betriebsratsvorsitzenden der Klöckner Hütte Röpke wegen seiner Aktivität wegen des letzten spontanen Streiks eingeleitet."
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 46, Göttingen 20.9.1973, S. 3f

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW bei Klöckner 15 Exemplare.
Q: KBW-OG Bremen: Verkaufsstatistik der Ortsgruppe Bremen von KVZ Nr. 3, Bremen o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW 29 Exemplare an Bekannte.
Q: KBW-OG Bremen:Verkaufsstatistik der Ortsgruppe Bremen von KVZ Nr.3,Bremen o.J. (1973)

27.09.1973:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW richtet einen Rundbrief "An die Ortsgruppen, den befreundeten Organisationen zur Kenntnisnahme" (vgl. 19.9.1973, 16.10.1973), in dem er u.a. ausführt:"
ZEITUNG

30 000 Exemplare der zweiten Nummer (KVZ - vgl. 12.9.1973,d.Vf.) sind im wesentlichen verkauft worden. Leider kommen von einigen Gruppen unerwartet Remittenden. Dennoch hoffen wir, daß die 32 000 Exemplare der Nummer 3 voll verkauft werden, wenn die Ortsgruppen ihre bisherigen Anstrengungen fortsetzen und dort, wo dies möglich ist, erhöhen. In der nächsten Ausgabe wird ein Artikel erscheinen, der die Erfahrungen mit den ersten drei Nummern auswertet, sowohl was Inhalt und Form der Zeitung betrifft, als auch was ihren Verkauf betrifft. Was die Korrespondenzen betrifft, so haben manche Ortsgruppen und Zellen die Bedeutung der Korrespondenzen offensichtlich noch nicht begriffen. Ausgesprochen wichtige Ereignisse, wie z.B. die Röpcke-Kündigung bei Klöckner (IGM-Bereich in Bremen,d.Vf.) werden nicht rechtzeitig zu Korrespondenzen verarbeitet und der Redaktion zugesandt. Hier muß unbedingt mehr Initiative entwickelt werden, damit die Zeitung nicht nur über die ganze Bundesrepublik berichtet, sondern AUS der ganzen Bundesrepublik. Nur dann wird sie immer lebendiger werden und eine wirkliche Waffe im Klassenkampf und in den Volkskämpfen. Tut alles um die Zeitung zu verbessern, tut alles um die Zeitung zu verbreiten!"
Q: KBW-ZK-StA:Rundbrief,Mannheim 27.9.1973

Oktober 1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr. 8 (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) heraus. Aus Bremen wird berichtet von Klöckner (IGM-Bereich).
Q: Spartacus Nr. 8, Mainz Okt. 1973

Oktober 1973:
Die Nr. 10 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) beschäftigt sich erneut mit der Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL), u.a. in Bremen bei Klöckner.
Q: Rote Fahne Nr. 10, Tübingen Okt. 1973

Oktober 1973:
Der Kommunistische Arbeiterjugendbund (KAJB) Bremen gibt seine 'Kämpfende Jugend' Nr. 10 (vgl. 7.9.1973, Dez. 1973) heraus mit dem Artikel "Klöckner: Betriebsrat entlassen" überarbeitet aus der 'KVZ' Nr. 4.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Bremen Okt. 1973, S. 7

Bremen_KAJB055


01.10.1973:
In München will das Komitee Kampf der Inflation eine Veranstaltung "Kampf der Inflation - für Teuerungszulagen" im Schwabinger Bräu durchführen, zu der auch der AB mobilisiert. Teilnehmen sollen u.a. Kollegen von Klöckner Bremen.
Q: Der Motor Nr. 10, München Sept. 1973; Zündfunke Nr. 21, München o.J. (Sept. 1973)

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW bei Klöckner 15 Exemplare.
Q: KBW-OG Bremen: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 4, Bremen o.J. (1973)

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW 29 Exemplare an Genossen und Sympathisanten.
Q: KBW-OG Bremen: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 4, Bremen o.J. (1973)

13.10.1973:
Es beginnt die zweitägige 4. Sitzung des ZK des KBW (vgl. 15.9.1973, 10.11.1973). Vom Verlauf der Sitzung lag uns das handschriftliche Protokoll vor, in dem es u.a. heißt:"
Streikbroschüre:
Nach wie vor Misere. Vulkan, Klöckner (beide IGM-Bereich in Bremen,d.Vf.) fehlt. Laut B. sind Berichte losgeschickt und lang auf Tonband, Harvester (IGM-Bereich in Heidelberg,d.Vf.) gibt es noch nicht. Streikbroschüre noch auf dem gleichen Stand.

Z.: Verschlampen der Broschüre ist Ausdruck von nach wie vor existierenden Mängeln in der Organisation; Zellen noch nicht selbständig handelnde Organe der Organisation."
Q: KBW-ZK-N.N.: Protokoll vom 13.10.1973, o.O. o.J. (1973)

15.10.1973:
Die KPD/ML (vgl. 27.10.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Bremen von der Solidarisierung der KPD/ML Zelle Klöckner mit dem bei Thyssen Duisburg entlassenen G. Wagner (vgl. 1.10.1973).
Q: Roter Morgen Nr. 42, Dortmund 27.10.1973, S. 4

22.10.1973:
Die Kommunistische Studentenorganisation (KSO) Bremen des KSV der KPD führt vermutlich in dieser Woche eine Kundgebung mit 250 Personen zur Solidarität mit Baha Targün (Ford Köln) durch. Agitiert wird u.a. bei Klöckner und im Hafen.
Q: Rote Fahne Nr. 44, Dortmund 31.10.1973

22.10.1973:
Die Nr. 8 der 'Solidarität' - Informationsblatt der GIM erscheint bei Stahlbetrieben in Bochum, Dortmund und Hagen (vgl. 24.9.1973, 2.11.1973) mit dem Leitartikel "Bei den spontanen Streiks: Polizeieinsätze gegen streikende Arbeiter. Provokation der Arbeiterklasse!", in dem u.a. ausgeführt wird:"
Über den bedeutenden Erfolgen, die in diesem Sommer errungen wurden, dürfen aber nicht die bitteren Niederlagen vergessen werden, z.B. Klöckner, Bremen und John Deere-Lanz, Mannheim (in Baden-Württemberg,d.Vf.). Diese Niederlagen waren dadurch bedingt, daß alle Streiks einzeln ausbrachen und jede Belegschaft auf sich allein gestellt war, und weil es versäumt wurde, die Macht der Arbeiterschaft zu organisieren und Organe der Streikenden zu errichten. So erst wäre die Schlagkraft von vielen Arbeitern wirkungsvoll geworden. In den zukünftigen Arbeitskämpfen müssen Formen der Selbstorganisierung der Arbeiter entwickelt werden."
Q: Solidarität Nr. 8, Dortmund 22.10.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW bei Klöckner 14 Exemplare.
Q: KBW-OG Bremen: Statistik vom KVZ-Verkauf Nr. 5, Bremen o.J. (Nov. 1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW 28 Exemplare an Genossen und Bekannte.
Q: KBW-OG Bremen: Statistik vom KVZ-Verkauf Nr. 5, Bremen o.J. (Nov. 1973)

November 1973:
Die SAG (vgl. Dez. 1973) berichtet vermutlich aus dem November von Klöckner Bremen, wo sich der Betriebsrat (8 DKP, 8 SPD, 13 Parteilose) gegen die Entlassung von Röpke ausgesprochen habe.
Laut KBW (vgl. 27.3.1973) wurde Röpke nach dem Streik im Juni 1973 gekündigt (vgl. 27.6.1973, Nov. 1974).
Q: Klassenkampf Nr. 30, Frankfurt Dez. 1973; Kommunistische Volkszeitung Nr. 12, Mannheim 26.3.1975

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW bei Klöckner 3 Exemplare.
Q: KBW-OG Bremen: Statistik über den Verkauf der KVZ Nr. 6, Bremen o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die Verteilerzelle Klöckner des Bezirks Mitte der OG Bremen des KBW 38 Exemplare an Genossen, Bekannte und Sympathisanten.
Q: KBW-OG Bremen: Statistik über den Verkauf der KVZ Nr. 6, Bremen o.J. (1973)

Dezember 1973:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.30 (vgl. Nov. 1973, Feb. 1974) heraus. Man befaßt sich u.a. mit der IGM bei Klöckner Bremen.
Q: Klassenkampf Nr. 30, Frankfurt Dez. 1973

Dezember 1973:
Die Zelle Klöckner der KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich im Dezember ihre Zeitung 'Der Zunderbrecher' (vgl. 14.9.1973, 14.1.1974) als Extrablatt "Lassen wir uns im Kampf um unsere Interessen von Niemandem abhalten!" heraus zur Ölkrise bzw. zur Stahltarifrunde (STR) und dem Rücktritt von 14 Kollegen aus der Tarifkommission.
Q: Der Zunderbrecher Extrablatt Lassen wir uns im Kampf um unsere Interessen von Niemandem abhalten!, Bremen o. J. (1973)

22.12.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 50 (vgl. 15.12.1973, 29.12.1973) heraus. Aus Bremen wird berichtet von der MTR bzw. STR über die "Betriebsversammlung, Klöckner Bremen: Die Halle war voll wie selten. Der reaktionäre Betriebsrat Kintrupp kommt überhaupt nicht mehr zu Wort. Um die Kollegen zu beschwichtigen, muß der D'K'P-Betriebsrat Röpke herhalten, dessen ebenfalls angeknackstes vertrauen bei den Kollegen durch eine Entlassung vor einiger Zeit wieder aufgefrischt werden mußte. In der gesamten Diskussion wird sorgfältig vermieden, daß das Gespräch auf die Tarifrunde kommt. Die Forderung des V-Leute-Körpers nach 16% und 200 DM mehr für die Lehrlinge kommt überhaupt nicht zur Sprache. Am besten kam der Beitrag eines Kollegen an, der klar betonte, daß gerade angesichts der drohenden Krise gekämpft werden muß. 'Bange machen gilt nicht! Dabei ist es falsch zu sagen, Politik gehört nicht in den Betrieb - aber Politik im Interesse der Arbeiter muß es sein!'"
Q: Roter Morgen Nr. 50, Dortmund 22.12.1973, S. 3