Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Bremen-Unterweser, Jg. 6, Nr. 7, 13. Feb. 1978

13.02.1978:
Der Bezirk Bremen - Unterweser des KBW erstellt einen Bezirksteil zur 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 7 mit den Artikeln:
- "Weser Kurier und Bremer Nachrichten wollen expandieren - Die Streikbedingungen der Druckarbeiter für einen Rastertarifvertrag sind gut" von der Zelle WK / BN;
- "Personalversammlung gegen Streichung von Planstellen und Arbeitszeitverlängerung" am Zentralkrankenhaus Bremen-Nord;
- "Kaufhaus Dyckhoff: 'Wahre Liebe ist Warenliebe'" mit Bericht von Hertie, von der Kaufhauszelle;
- "Konzentration der Molkereigenossenschaften - Ruinierung für die kleinen Bauern" von der Zelle Rotenburg;
- "'Anpassung an die volkswirtschaftliche Entwicklung'" zum Bauernlegen, wogegen zuletzt bei Zeven protestiert wurde;
- "Schulleitung konnte sich mit Kursaberkennung nicht durchsetzen" am Gymnasium Graf-Friedrich-Schule in Diepholz

Berichtet wird:"
Das Volk soll die verhaßte Stationierung der US-Truppen finanzieren

Osterholz. 'Der Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck hat jetzt einen Haushaltsplan verabschiedet, der bei einem Gesamtvolumen von 40,9 Mill. DM eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um fast 15 % aufweist. Diese Rekordsumme wurde notwendig und möglich durch die Ansiedlung von 1027 US-Familien in der Kreisstadt und die Stationierung der NATO-Brigade 75 in Garlstedt.' (Weser-Kurier vom 9.2.78) Gleichzeitig hat die Stadt Osterholz-Scharmbeck zum 1.1.78 die Strompreise um 10,7 %, Wasser um 12,5 % und Müll um 20 % erhöht. Die Massen müssen die verhaßte Truppenstationierung bezahlen."

Berichtet wird auch:"
Zeitnehmer bei Seebeck

Bremerhaven. In der Schiffbauhalle der Seebeck-Werft finden jetzt Zeitaufnahmen statt. Jahrelang hatte man die Zeitaufnehmer dort nicht gesehen. Jetzt sitzen sie schon seit zwei Wochen den Arbeitern an den Profil-, Biege- und Richtmaschinen auf der Pelle. Wie hieß es doch beim 'harterkämpften' Auftragsgewinn gegenüber Blohm & Voss: '…haben wir getan im Vertrauen darauf, daß alle Mitarbeiter auch ihrerseits bereit sind, die erhöhten Anstrengungen, die sich daraus ergeben werden, mitzumachen.' Die Arbeiter wollen nicht mitmachen. Jetzt sollen es die Zeitnehmer bringen."

Vermutlich von der AG Weser, der Lürssen-Werft oder vom Bremer Vulkan wird berichtet:"
Kostendämpfung - nackt und brutal

Bremen. Seit dem Winter finden verschiedene Arbeiter plötzlich an ihrer Stempelkarte eine Zettel 'Bitte beim Personalbüro vorspreche'. Dort angelangt, wird ihnen dann ihre Krankenstatistik vorgehalten, und daß es mit solch hohen Krankheitszeiten nicht weiter ginge. Es wird gedroht, weniger krank zu sein, oder bei schweren leiden die Werftarbeit aufzugeben. Halbtags beschäftigte Frauen wurden gar schon aufgefordert, lieber zu Hause zu bleiben und dort Kartoffeln zu schälen. Nutzt die Drohung allein nichts, aber auch zusätzlich wird man dann oft zum Werksarzt bestellt, der nach gleicher Melodie 'medizinisch' noch einmal Druck macht und einzelne 'auszumustern' versucht aus dem Arbeitsvertrag.
Die Sache ist dreist, weil ohne gesetzliche Handhabe. Der Betriebsrat nimmt das ganze achselzuckend hin. Weil die Sache in der KVZ-Betriebsausgabe bekannt gemacht wurde, geht jetzt kaum ein Arbeiter noch hin, die Aufforderungen werden zerknüllt. Einige Arbeiter haben beim Personalbüro und beim Werksarzt richtig schönen Krach gemacht."
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Bremen-Unterweser Nr. 7, Bremen 13.2.1978

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