Bad Harzburg und Goslar

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Bisher werden folgende Publikationen bzw. Serien davon aus Bad Harzburg und Goslar in separaten Beiträgen dokumentiert:

- "Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg" vom Juli 1973;

- 'Arbeiter-Zeitung' der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) aus den Jahren 1974 und 1975; sowie

- Kommunistische Gruppe Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus vom Dezember 1977.

In Bad Harzburg gab es bereits früh einen Unabhängigen Sozialistischer Schülerbund (USSB –vgl. Mai 1969), dem sich auch Lehrlinge anschlossen (vgl. Aug. 1969). Es werden Kontakte zur KPD/ML geknüpft (vgl. Jan. 1970) und nach deren Spaltung schließt sich die Gruppe der KPD/ML-ZB an (vgl. Sept. 1970), bleibt aber nicht lange bei dieser, sondern wechselt bald zur konkurrierenden KPD/ML-ZK (vgl. 23.1.1971, Feb. 1971).

Die DKP scheint in Goslar präsent aber nicht stark vertreten (vgl. 26.3.1970, 9.5.1970, 6.6.1970).

Im Erzbergbau (vgl. 1.7.1970) werden linksradikale Gruppen vermutlich erst später beim Erzbergwerk Rammelsberg aktiv, zunächst richtet sich deren Augenmerk eher auf die Preußag Blei- und Zinkhütte in Oker (vgl. Sept. 1970), die stillgelegt wird (vgl. 22.2.1971, 8.3.1971, Apr. 1971, Mai 1971, 9.6.1971) und auch auf den BGS Goslar (vgl. 24.1.1972, 19.7.1972).

Mehrere Berichte befassen sich mit der Harzburger Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft (vgl. 24.1.1972, 1.2.1972, 17.4.1972).

In der Goslarer Gewerkschaftsjugend gibt es damals offenbar bereits oppositionelle Kräfte, mit denen die KJO Spartacus aber vermutlich nur losen Kontakt hatte (vgl. 1.5.1971), es könnte sich dabei um die Initiative Goslarer Lehrlinge (IGL – vgl. Juli 1972) gehandelt haben.

Während die IGL ihre Position zum Parteiaufbau klärt (vgl. Okt. 1972, Feb. 1973), sich dabei nicht nur mit den in der Region vertretenen Gruppen KB und späterem KBW auseinandersetzend, sondern auch mit dem südbayrischen Arbeiterbund und der späteren Kommunistischen Gruppe Bochum/Essen (KG B/E – vgl. März 1973), gründen deren Freunde, die ehemaligen KPD/ML-Anhänger nun die Marxisten-Leninisten Goslar / Bad Harzburg (vgl. Sept. 1972) und auch der KB Göttingen knüpft Kontakte nach Goslar (vgl. 12.2.1973). Bald schon sind die Freunde des KB Göttingen, die sich überörtlich im Landkreis Goslar als Aufbaukollektiv/ Kommunistischer Bund (AKKB) Harz organisieren, und auch in Goslar agitieren (vgl. 12.3.1973), auch mit den ML Goslar / Bad Harzburg verbündet (vgl. 1.5.1973), betreiben gemeinsam den Aufbau des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) in der Gegend (vgl. 23.7.1973), vertreiben dessen 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ – vgl. 26.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973), gründen eine Ortsaufbaugruppe (vgl. 15.1.1974) und beteiligen sich an den örtlichen Kämpfen (vgl. Dez. 1973), gestützt auch auf eine Schülergruppe (vgl. Feb. 1974).

Nur die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG – vgl. Juni 1973) steht weiterhin abseits, trotz des ausdrücklichen Bündnisangebots der ML Goslar / Bad Harzburg (vgl. Juli 1973). Sie erhebt Bedenken gegen die Bündnisstrategie des KBW (vgl. März 1974), der sich in Goslar nun gegen die Fahrpreiserhöhungen wendet (vgl. 11.3.1974, 18.3.1974) und den 1. Mai feiert (vgl. 1.5.1974), während die KGG sich an der betrieblichen Verankerung, nicht zuletzt bei H. C. Starck (vgl. Dez. 1974), versucht (vgl. 24.4.1974, 10.6.1974) und sich in der Folge dem überwiegend in Südbayern aktiven Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) annähert (vgl. 28.12.1974, 5.1.1975), dessen damals weit vorgeschobene und weithin auf sich allein gestellte Bastion im 'Norden' der Bundesrepublik bildend.

Im DGB bzw. vor allem der IG Chemie Goslar sind vermutlich beide Gruppen aktiv (vgl. 4.9.1974, 6.6.1975, 14.6.1975, 19.10.1975), daneben treten damals, zumindest in der Chilesolidarität (vgl. 11.9.1974), auch die DKP und der Verband der Kriegsdienstverweigerer (VK) in Goslar auf.

Der nun auch in Goslar offiziell anwesende KBW (vgl. 19.12.1974) hält es dagegen eher mit der Arbeit bei der Bundeswehr (vgl. 5.12.1974) und entwickelt seine örtliche Publizistik (vgl. 13.2.1975), die uns leider bisher nicht zugänglich war.

Der Arbeiterbund erwähnt in seiner Presse wiederholt seine Freunde in Goslar (vgl. März 1975, 20.4.1975, 1.5.1975, 20.12.1975, 30.1.1976, 1.5.1976), die auch selber weiterhin ihre örtliche 'Arbeiterzeitung' herausgeben (vgl. 3.2.1975, Juni 1975), diese aber dann vermutlich zugunsten des 'Roten Chemiearbeiters' für Starck (vgl. Mai 1976, 11.7.1976) einstellen.

Zwischen dem Arbeiterbund und einigen Mitgliedern der KG Goslar aber kommt es nun zu inhaltlichen Differenzen bezüglich des anzustrebenden Etappenziels, neigen doch einige der Goslarer Genossen offenbar zu den Positionen der DKP (vgl. Dez. 1976, 12.12.1976). Es entspinnt sich eine intensive Debatte (vgl. 20.3.1977, 14.6.1977 )die mit dem Austritt einiger Mitglieder aus der KG Goslar endet (vgl. Okt. 1977).

Die KG Goslar bleibt während dieser Zeit allerdings nicht nur aktiv (vgl. Jan. 1977, 6.3.1977, 1.5.1977, Okt. 1977), sondern unterstützt auch den Arbeiterbund durch Spenden (vgl. 9.1.1977), was dann durch eine Mehrheit bekräftigt (vgl. Nov. 1977) und für die Nachwelt dokumentiert wird (vgl. Dez. 1977). Der Arbeiterbund bleibt daher in Goslar auch 1978 präsent (vgl. 21.4.1978, 22.5.1978).

Die zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung aktiven Grünen dürften sich, abgesehen von Quellen jenseits der linksradikalen Bewegung, eher aus dem KBW gestärkt haben als aus der KG Goslar bzw. dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Mai 1969:
Nach eigenen Angaben entsteht im Mai 1969 "in Bad Harzburg im Rahmen der Schüler- und Studentenbewegung ein Unabhängiger Sozialistischer Schülerbund" (USSB).
Quelle: ML Goslar-Bad Harzburg: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar 1973

August 1969:
Ca. im August 1969 konstituiert sich in Bad Harzburg eine Lehrlingsgruppe. Aus dem bisherigen Unabhängigen Schülerbund (USB) heraus entwickelt sich dadurch der Unabhängige Lehrlings- und Schülerbund (ULSB) Bad Harzburg. Nach eigenen Angaben hat die "Gruppe zu dieser Zeit sehr intensive Kontakte zu der sich heranbildenden ML-Bewegung in Braunschweig, sowie zu Genossen des SDS Göttingen."
Q: ML G/BH: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar 1973

Januar 1970:
Der Unabhängige Lehrlings- und Schülerbund (ULSB) Bad Harzburg nimmt nach eigenen Angaben Kontakte zur KPD/ML bzw. deren späteren Nachfolgern KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK auf:"
Im Laufe eines halben Jahres wurden Auseinandersetzungen mit der KPD/ML (Rote Morgen-Fraktion) und der KPD/ML (Rote Fahne-Fraktion) geführt."
Q: ML G/BH: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar 1973

26.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.13 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.3.1970, 4.4.1970) und berichtet u.a. vom Bundeswehr Fliegerhorst Goslar.
Q: Unsere Zeit Nr. 13, Essen 26.3.1970

09.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.19 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 2.5.1970, 16.5.1970). Aus Niedersachsen wird berichtet aus Goslar.
Q: Unsere Zeit Nr. 19, Essen 9.5.1970

06.06.1970:
Die DKP bringt die Nr.23 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 30.5.1970, 13.6.1970) und berichtet aus dem Harz u.a. aus Goslar und Oker.
Q: Unsere Zeit Nr. 23, Essen 6.6.1970

01.07.1970:
Die IGBE (vgl. 15.7.1970) berichtet:"
VERTRAG IM ERZBERGBAU ÜBER 312 DM

Auch für die Beschäftigten im Metallerzbergbau sowie im Eisenhüttenerzbergbau wurde jetzt mit Wirkung vom 1.Juli ein Tarifvertrag über vermögenswirksame Leistungen abgeschlossen.

Von diesen Verträgen werden im Bereich der Preußag AG Metall, Goslar, sowie des Unternehmerverbandes Eisenerzbergbau Düsseldorf 5 000 Mitglieder erfaßt.

Die vermögenswirksame Leistung beträgt wie im Steinkohlebergbau monatlich für Arbeitnehmer 26 DM und für Auszubildende 13 DM.

Da diese Verträge während der Laufzeit der geltenden Lohn- und Gehaltstarifverträge abgeschlossen wurden, sind sie zusätzliche Leistungen, die nicht auf die Einkommensentwicklung angerechnet werden."
Q: Einheit Nr. 14, Bochum 15.7.1970, S. 1

September 1970:
Die Auseinandersetzungen des Unabhängigen Lehrlings- und Schülerbundes (ULSB) Bad Harzburg "über die einzuschlagende politische Linie" mit den beiden Gruppierungen der KPD/ML führen dazu, daß er sich dem KJVD der KPD/ML-ZB bzw. "der Jugendorganisation der KPD/ML(Rote Fahne), deren Linie der 'Hauptseite Praxis' uns als richtig erschien" anschließt. In dieser Zeit wurde eine KJVD-Ortsgruppe in Goslar aufgebaut.
Q: ML G/BH: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar 1973

September 1970:
Laut KPD/ML-ZB gibt sie in Oker während der Metalltarifrunde (MTR) erstmals die Betriebszeitung 'Der Rote Hüttenarbeiter - Hütte Oker' heraus. Dies geschieht eventuell auch erst im Oktober.
Q: Der Parteiarbeiter Nr. 1, Bochum Jan. 1971

23.01.1971:
In dem Papier "Für die Einheit aller Marxisten-Leninisten in der KPD/ML" geben "Mitglieder und Sympathisanten aus Bochumer Betriebsgruppen … der Gruppe Rote Fahne/Bochum (KPD/ML-ZB) und ihrer Jugendorganisation KJVD" bekannt, daß sie aus beiden Organisationen austreten. Tätig sind diese vermutlich auch im IGM-Bereich bei Opel (vgl. 15.5.1971).
Die KPD/ML-ZB wird in diesem Papier u.a. als "spalterisch" bezeichnet. Die Genossen streben eine Mitarbeit in der "Roten Garde, den Roten Betriebsgruppen und dem KSB/ML" an.
Die KGB/E bezeichnet diese Gruppe als Neuezristen. Dies tut ebenfalls Peter Weinfurth, der ihren Austritt allerdings bereits auf Nov. 1970 legt.
Ebenfalls ungefähr im Januar haben sich, laut KGB/E, auch noch Mitglieder der KPD/ML-ZB aus Südost-Niedersachsen (vgl. Feb. 1971: KJVD Goslar) der KPD/ML-ZK angeschlossen.
Dies geschah "gerade in jener Zeit, als diese Organisation mehr und mehr von der Hauptseite Theorie abrückte und sich erneut die Auseinandersetzung um die Frage des Parteiaufbaus entwickelte."
Auf dem ao. PT der KPD/ML-ZK Ende 1971 trennte sich auch diese Gruppierung von der KPD/ML-ZK.
Q: Beiträge zur revolutionären Theorie Nr. 13, Bochum 1981, S. 122; Zündkerze Extra Notwendiger Kampf oder prinzipienlose Spaltung?, Bochum o.J. (1971), S. 7;Für die Einheit aller Marxisten-Leninisten in der KPD/ML, Bochum 1971, S. 1f

Februar 1971:
Die Ortsgruppe Goslar des KJVD, die von Mitgliedern des Unabhängigen Lehrlings- und Schülerbundes (ULSB) Bad Harzburg aufgebaut worden war, trennt sich nach eigenen Angaben vom KJVD der KPD/ML-ZB, da erkannt wurde, "daß die Linie des rein organisatorischen Parteiaufbaus, wie sie vom KJVD faktisch vertreten wurde, in eine Sackgasse führt. So traten wir zur KPD/ML (Roter Morgen) (KPD/ML-ZK,d.Vf.) über, die mündlich die ideologische Erziehung als Hauptkettenglied beim Parteiaufbau propagierte und die theoretischen Aufgaben richtig formulierte."
Q: ML Goslar-Bad Harzburg: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar 1973

22.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. 8.3.1971):"
PREUSSAG will mindestens 400 - 500 Arbeiter aus der Blei- und Zinkhütte Oker (Harz) auf die Straße werfen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 17, Bochum 3.3.1971, S. 6

08.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. 22.2.1971):"
Von den angekündigten Entlassungen bei PREUSSAG in Oker (…) sind die etwa 300 Arbeiter, die 59 Jahre und älter sind, besonders hart betroffen. Sie werden in dem industriearmen Gebiet kaum einen neuen Arbeitsplatz finden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 20, Bochum 13.3.1971, S. 8

April 1971:
Die Nr.4 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. März 1971, Mai 1971) berichtet u.a. über die Goslarer Chemieindustrie (CPK-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 4, Tübingen Apr. 1971

Mai 1971:
Der KB/ML Flensburg gibt erstmals seine 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Juni 1971) heraus. Im Leitartikel "Die Krise soll wieder auf die Arbeiterklasse abgewälzt werden!" heißt es auch:"
Im Hüttenwerk Harz der Preußag AG wurden bereits 500 Kollegen entlassen; die übrigen 4 500 erhielten Briefe, in denen auf eine 'weitere Schrumpfung in diesem Produktionsbereich' hingewiesen wird."
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 1, Flensburg Mai 1971, S. 1

01.05.1971:
Die Ortsgruppe Hildesheim der KJO Spartacus verfolgte, nach internen Berichten, ursprünglich den Plan, ein Maikomitee der Gewerkschaftsjugend Vorharz (Hildesheim, Salzgitter, Wolfsburg und Goslar) aufzubauen. Im Maikomitee sei man aber durch die Bürokraten und den KAJB Göttingen isoliert worden.
Q: KJO Spartacus: Nationales Internes Bulletin Nr. 7, o.O. Juni 1971

09.06.1971:
In Kreiensen erscheint die 'Alternative' - Schülerzeitung - Nr. 4 (vgl. 30.4.1971, 21.7.1971). Berichtet wird u.a. aus Goslar bzw. Oker von der Teilstillegung der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke der Preussag bzw. den dortigen 500 Entlassungen.
Q: Alternative Nr. 4, Kreiensen 9.6.1971

04.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr. 93 (vgl. 1.12.1971, 8.12.1971) heraus und berichtet u.a. vom BGS Goslar.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 93 ,Bochum 4.12.1971

24.01.1972:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen' Nr.12 (vgl. 3.12.1971, 10.3.1972) heraus, in der u.a. eine Stellungnahme gegen den 'Nazihort' der Managerakademie Bad Harzburg veröffentlicht wird.
Q: DKP Informationen Nr. 12, Hannover 24.1.1972

01.02.1972:
Der KB Bremen gibt Ende Januar oder Anfang Februar seine Zeitung erstmals unter dem neuen Titel 'Wahrheit' (vgl. Dez. 1971, 1.3.1972) auf Februar datiert heraus mit dem Artikel "Steuergelder für Managerschule" zur Harzburger Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft.
Q: Wahrheit Nr. 1, Bremen Feb. 1972, S. 12

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17.04.1972:
Die DKP Betriebsgruppe Hansa Dortmund gibt spätestens Anfang dieser Woche ihre 'Informationen' (vgl. 13.3.1972, 26.4.1972) heraus:"…
Arbeiter und Angestellte wundern sich oft über die so perfekte Ausübung der Macht und der Gewerkschaftsfeindlichkeit in den Betrieben.

Beigebracht wird das den Bossen auf der sogenannten 'Harzburger Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft'. An der Spitze dieser 'Akademie' steht der SS-Oberführer, Prof. Höhn. Ein von Himmler ausgezeichneter Mann. Mit ihm der direkte Vorgesetzte des Judenmörders Adolf Eichmann, Prof. Six. Zum Trägerkreis gehört auch der ehemalige Thyssen-Manager und heutige Rüstungsstaatssekretär Mommsen, wie andere Unternehmer.

Die Ausbildung ist von antigewerkschaftlicher Kampfhaltung geprägt. Die Erfahrung aus den Kasernen soll auf die Betriebe angewandt werden. Dafür spricht, was der gelehrige Schüler der SS-Führer, General Wolfgang Schall, schrieb.

'Armee und Industrie haben die Bestimmung, sich im Kampf zu bewähren. Großunternehmen lassen sich durchaus mit Armeekorps, mittlere Unternehmen mit Bataillonen vergleichen…'
Und diesen Laden finanzieren wir!

DIE NÜRNBERGER BUNDESANSTALT FÜR ARBEIT (BfA,d.Vf.), DIE BEREITS ERWÄGT, DIE SÄTZE FÜR DIE ARBEITSLOSEN-VERSICHERUNG ANZUHEBEN - UND UNS DIE VOLLE BEZAHLUNG DER FEIERSCHICHTEN VERWEIGERT, - FINANZIERT DIESE OMINÖSEN UMSCHULUNGEN, DIE EINDEUTIG DEM KLASSENKAMPF VON OBEN VERPFLICHTET SIND.

Die Steuergelder, die für die Durchsetzung antidemokratischer Unternehmerpolitik eingesetzt werden, gehen jährlich in die Millionen! WIR sind für die volle Bezahlung der Feierschichten und Streichung der Gelder, die von uns mitaufgebracht und auch noch gegen uns verwandt werden."
Q: DKP Betriebsgruppe Hansa: Informationen, Dortmund Apr. 1972

Juli 1972:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar treten im Juli/August in ihrer Vorläufergruppe, der Initiativgruppe Goslarer Lehrlinge (IGL) die ersten politischen Widersprüche zutage:"
Im Rahmen einer Grundsatzdebatte über die zukünftige politische Linie in der IGL sollten diese Widersprüche ausgetragen werden. Begonnen wurde mit dem Studium klassischer Texte zur Parteifrage, um eine Grundlage zu schaffen für die Diskussion aktueller Artikel und Dokumente aus der sich kommunistisch nennenden Bewegung der BRD. … Folgende Themen wurden in der Grundsatzdebatte behandelt:
a.) die Parteifrage. …
b.) die Gewerkschaftsfrage. …
c.) der bürgerlich-kapitalistische Staat".
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen, Goslar 1977

19.07.1972:
Die KPD/ML-ZB und der KJVD geben ihren 'KND' Nr.46 (vgl. 12.7.1972, 26.7.1972) heraus. Berichtet wird u.a. vom Bundesgrenzschutz (BGS) in Goslar.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 46, Bochum 19.7.1972

September 1972:
Die Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg konstituieren sich. Dazu führt die "Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg" u.a. aus:"
Im Dezember 1971 brach die KPD/ML (Roter Morgen) auseinander, da mehrere Landesverbände, unter anderem auch Niedersachsen den überheblichen Parteianspruch in Frage stellten. In einer Kampagne 'Kampf, Kritik, Umgestaltung' löste sich dann die KPD/ML in Niedersachsen in ihre Bestandteile, Zirkel auf. Nach einer halbjährigen Auswertung der Politik und der Geschichte der KPD/ML schlossen sich die ehemaligen Roten Garden (RG,d.Vf.) (die Jugendverbände der KPD/ML - Fraktion Roter Morgen) zu einem Zirkel zusammen und gründeten im September 1972 die Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg. Basis der Vereinigung war ein Abgrenzungspapier zur KPD/ML."
Q: ML G-BH: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar 1973

Oktober 1972:
Laut Kommunistische Gruppe Goslar gab es in der Initiativgruppe Goslarer Lehrlinge (IGL) ca. im Oktober/November eine erste "Klärung in der Parteifrage".
Dazu wird im Plenumsprotokoll der IGL vom Oktober 1972 u.a. ausgeführt:"
Eine Diskussion über unsere Haltung zu den Bundestagswahlen kann die Parteifrage nicht ausklammern. … Wenn wir heute über die Bundestagswahl 1972 diskutieren, dann müssen wir beachten, daß es sich hierbei um ein Problem handelt, das die Arbeiterklasse in der BRD insgesamt betrifft und daher zur Zeit auch national von allen politischen Gruppen, die sich mit den revolutionären Zielen der Arbeiterbewegung identifizieren, diskutiert wird. Dabei haben sich bislang drei politische Linien herausgeschält:
A. Die Position des 'antimonopolistischen Kampfes' sieht in der DKP eine grundsätzliche Alternative zur bürgerlichen Politik … .
B. Gruppen (KB/Nord und die Arbeiterbasisgruppen München) die zum jetzigen Zeitpunkt sowohl eine DKP Unterstützung, als auch einen Wahlboykott für unsinnig halten … .
C. Gruppen (KB Bremen und KG-NRF-Heidelberg), die eine Wahlbeteiligung zum gegenwärtigen Zeitpunkt für völlig verfehlt halten … .
Die Mitglieder der IGL, die für die Wahl der DKP eintraten, da diese Partei die kommunistische Partei in der BRD sei, konnten in den folgenden Diskussionen die anderen Mitglieder nicht überzeugen … . Sondern die IGL sprach sich mit großer Mehrheit für den Weg des Wiederaufbaus der kommunistischen Partei in der BRD aus."
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar 1977

Februar 1973:
Laut der KG Goslar (KGG) wird als vordringlichste Aufgabe in der Initiativgruppe Goslarer Lehrlinge (IGL) derzeit angesehen:"
Die Hauptaufgabe in der BRD besteht darin, a.) die fortgeschrittensten Teile der Arbeiterklasse und anderer Schichten des Volkes wieder zu einer revolutionären Kampforganisation, der KPD, zusammenzuschließen. Dazu gehört die Erstellung eines Programms ebenso wie die systematische Erforschung und der ideologische Kampf um die politische Linie dieser Organisation. … Somit war die Frage DKP oder Wiederaufbau der KPD für die IGL entschieden."
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar 1977

12.02.1973:
Innerhalb des KB Göttingen erscheint vermutlich frühestens Mitte des Monats der "Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973".
Zur Regionalarbeit heißt es auf C8:"
Der KBG hat den Aufbau kommunistischer Organisationen in Hannover , Hildesheim und Hameln direkt angeleitet oder wesentlich beeinflußt und strebt an die Voraussetzungen für den Aufbau in Clausthal / Goslar und Holzminden zu schaffen."
Die dabei befolgte Strategie wird auf Seite C9 so beschrieben, "zunächst Einrichtung eines Schulungskreises … dann Aufbau einer Organisation".
Q: KB Göttingen-ZK: Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973,Göttingen o.J. (Feb. 1973)

März 1973:
Ca. im März 1973 gibt sich die Initiativgruppe Goslarer Lehrlinge (IGL) den Namen Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) (vgl. März 1974). Nach der jetzigen Umbenennung in KGG wird eine 'Arbeiterzeitung' herausgegeben:"
In der darauffolgenden Zeit beschäftigte sich die KGG mit den verschiedenen sich kommunistisch nennenden Organisationen in Westdeutschland und deren Parteiaufbauvorstellungen. Es wurden die Materialien der Arbeiterbasisgruppen (heute Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD), des KB, der Bremer Kommuniquegruppen (KBW) und das Bochumer Papier (der späteren KG Bochum) durchgearbeitet. Außerdem fanden etliche Treffen zur Auseinandersetzung mit der Linie des KB (vertreten durch die KAG aus Göttingen), mit der Gruppe Marxisten-Leninisten Goslar/Bad Harzburg (die das Bochumer Papier vertrat) und mit dem zwischenzeitlich gegründeten KBW statt."
Bei der Gruppe Marxisten-Leninisten Goslar/Bad Harzburg handelt es sich um eine Vorläufergruppierung des KBW.
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 56, München Feb. 1975

12.03.1973:
Das Aufbaukollektiv für einen Kommunistischen Bund Harz (AKKB) aus Clausthal-Zellerfeld und Seesen gibt vermutlich in dieser Woche erstmals seine 'Kommunistischen Arbeiter Nachrichten' (vgl. Juni 1973) heraus. Man habe bereits zweimal in Clausthal-Zellerfeld und Goslar die 'Wahrheit' des KB Bremen (KBB) verkauft.
Q: Kommunistische Arbeiter Nachrichten Nr. 1, Clausthal-Zellerfeld o. J.

01.05.1973:
Zum 1.Mai erschien ein Flugblatt des Aufbau-Komitees eines Kommunistischen Bundes Harz (Clausthal-Zellerfeld) (AKKB) und der Marxisten-Leninisten (ML) Goslar-Bad Harzburg "1. Mai Tag der Arbeit oder Kampftag der Arbeiterklasse".
Q: KB/AK Harz, ML G/BH: 1.Mai Tag der Arbeit oder Kampftag der Arbeiterklasse, Clausthal-Zellerfeld 1973

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Juni 1973:
In der Kommunistischen Gruppe Goslar wird eine Programmschulung durchgeführt, die unter der Thematik steht: "Über welche politischen Differenzen muß diskutiert werden?" Im Detail werden folgende Fragen behandelt:
- Frage des Hauptwiderspruchs,
- Richtung des Hauptstoßes in der 'BRD',
- Frage der faschistischen Gefahr,
- Politik der SPD/FDP,
- Antifaschistischer Kampf,
- Demokratischer Kampf,
- Bündnispolitik,
- Aktionseinheiten.
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen, Goslar 1977

Juli 1973:
Die "Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg" erscheint in Goslar. Inhalt ist u.a.:
- Die Entstehung unserer Organisation,
- Die allgemeinen Aufgaben der westdeutschen Arbeiterklasse in der Revolution,
- Bildung der Partei,
- Methode der nationalen Auseinandersetzung.

Die "Plattform" soll 3 Aufgaben erfüllen:"
1. Soll sie zur Information und Schulung von Sympathisanten über die allgemeinen Ziele und Aufgaben der Kommunisten, sowie über unsere politische Linie und speziellen Auffassungen zum Parteiaufbau dienen.
2. Soll sie Basis unserer Auseinandersetzungen und Gespräche mit anderen kommunistischen Gruppen und die Frage der Schaffung einer kommunistischen Partei in der BRD sein.
3. Legen wir sie als Vorschlag für eine Vereinigungsplattform mit dem Aufbaukomitee für einen Kommunistischen Bund Harz (AKKB) und der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) vor, um so die Initiative für die Bildung einer kommunistischen Organisation im Harz zu ergreifen."
Q: ML Goslar-Bad Harzburg: Plattform der Marxisten-Leninisten Goslar-Bad Harzburg, Goslar Juli 1973

23.07.1973:
Wahrscheinlich von den Marxisten-Leninisten Goslar/Bad Harzburg (ML G/BH) und vom Aufbaukollektiv für einen Kommunistischen Bund Harz (AKKB) aus Clausthal-Zellerfeld und Seesen wird das Papier: "Zur Auseinandersetzung mit dem Kommunistischen Bund Westdeutschland" herausgegeben. Gleichzeitig ist das Papier Diskussionsgrundlage eines Gespräches. Von Seiten des KBW nehmen daran teil: J. Schmierer, M. Fochler, von den ML G/BH und vom AKKB Harz je zwei Delegierte.
Diskutiert wird u.a. über:
- Programm des KBW,
- Bündnisfrage,
- Verhältnis von Programm und Taktik,
- Politik des KBW (Gewerkschaftsfrage etc.).
Vereinbart werden weitere Gespräche, u.a. mit dem Schwerpunkt:
Gewerkschaftsfrage. Für die weitere Auseinandersetzung sei dann vom KBW der Genosse W. Maier zuständig.
Q: ML Goslar/Bad Harzburg, AKKB Harz: Zur Auseinandersetzung mit dem KBW, Bad Harzburg 1973

06.09.1973:
Es erscheint die Göttinger Betriebszeitung (GBZ) Nr. 45 (vgl. 17.8.1973, 13.9.1973) mit dem Artikel "Papiertarifrunde. 150 DM gefordert" durch die Tarifkommission, in Göttingen und Hannoversch Münden allerdings waren 173 DM beschlossen worden, wobei auch berichtet wird vom Brand von Papiermaschinen in Glückstadt und Oker.
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 45, Göttingen 6.9.1973, S. 6f

GBZ499

GBZ500


26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 des KBW verkauft das Aufbaukollektiv für den Kommunistischen Bund (AKKB) Harz in Clausthal-Zellerfeld und Goslar ca. 70 Exemplare.
Q: AKKB: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 4, Clausthal-Zellerfeld o.J. (Okt. 1973)

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 des KBW verkauft das Aufbaukollektiv für den Kommunistischen Bund (AKKB) Harz im Stadtverkauf in Goslar 51 Exemplare.
Q: AKKB: KVZ-Verkaufsstatistik Nr. 4, Clausthal-Zellerfeld o.J. (Okt. 1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft die OG Göttingen des KBW in Goslar und Seesen insgesamt 19 Exemplare.
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Rundschreiben zum Verkauf der KVZ Nr. 5, Göttingen 4.11.1973, S. 3

Dezember 1973:
Das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK CZ) Clausthal-Zellerfeld (vgl. Jan. 1974) berichtet vermutlich aus dem Dezember, dass sich 200 Jugendliche, u.a. auch aus Clausthal-Zellerfeld, Bad Harzburg, Vienenburg, Oker, Seesen und Langelsheim) an der Demonstration für ein Jugendzentrum Goslar beteiligt hätten.
Q: Clausthaler Schülerpresse Nr. 14, Clausthal-Zellerfeld o.J. (1974)

15.01.1974:
Der KBW (vgl. 23.1.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche"
Ortsaufbaugruppen Clausthal-Zellerfeld/Seesen gegründet

Auf einstimmigen Beschluß des Zentralen Komitees wurde der Kommunistische Bund Harz(Aufbaukollektiv) als Ortsaufbaugruppen Clausthal-Zellerfeld/Seesen in den Kommunistischen Bund Westdeutschland aufgenommen. Die Gruppen haben ihren Kern in Clausthal-Zellerfeld, wo sie eine Studenten- und eine Schülerorganisation an leiten (KSB und SAK (Sozialistisches Aktionskollektiv, d. Vf. )) und in Seesen, sind aber auf diese Orte nicht beschränkt. Die erste Betriebszelle arbeitet in der Heinrich-Hütte in Langelsheim. Die Genossen dieser Zelle wohnen - nicht anders als die übrige Belegschaft - in verschiedenen umliegenden Ortschaften. Die starke Verflechtung von Wohnort und Arbeitsstätte über einen ganzen Teil des Harzgebietes, sowie die noch geringe Dichte der Organisierung machen es erforderlich, daß die Gruppen weiterhin regional unter einer Leitung arbeiten. Es ist allerdings beschlossen worden, binnen eines halben Jahres jeweils selbständige Gruppen aufzubauen. In Goslar arbeiten die Genossen gegenwärtig durch KVZ-Verkauf und mit einer Betriebsagitation vor der Textilfabrik Odermark. Die Genossen verkaufen im Harzgebiet im Durchschnitt 450 Zeitungen."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 2, Mannheim 23.1.1974, S. 15

Februar 1974:
Vermutlich im Februar 1974 gibt die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Goslar / Bad Harzburg ihre 'Informationen' Nr. 1 "Zum Entwurf des neuen niedersächsischen Schulgesetzes" (NSG) heraus. Bekanntgegeben werden die Verkaufsplätze der 'KVZ' des KBW.
Q: KSG Goslar/Bad Harzburg: Informationen Nr. 1, Claustrhal-Zellerfeld o. J.

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März 1974:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) findet ihre 3. Mitgliederversammlung (MV) (vgl. März 1973, 28.12.1974) statt. Hier beginnt bereits die Auseinandersetzung mit der Politik und den programmatischen Auffassungen des AB:"
Es haben außerdem ein regelmäßiger Briefverkehr und persönliche Gespräche mit Vertretern des A. B. f. d. KPD stattgefunden. Im Verlauf dieser Diskussionen hat es sich gezeigt, daß die KGG und der A.B.f. KPD in einer Reihe wesentlicher Fragen des Klassenkampfes und kommunistischer Politik die gleichen Positionen vertreten. Das bezieht sich insbesondere auf die grundlegenden politischen Ziele beider Organisationen, auf die Notwendigkeit der proletarischen Revolution und der Errichtung der Diktatur des Proletariats, sowie auf die Perspektive des Sozialismus und Kommunismus … auf die Frage des Parteiaufbaus und auf auf die Art und Weise wie der Parteiaufbau zu erfolgen hat … auf die Einschätzung des deutschen Imperialismus und der konkreten Klassenkampfsituation….auf die Gefahr von Faschismus und Krieg … auf die Einschätzung der Sozialdemokratie und der proletarischen Einheitsfront … auf die Frage des revisionistischen Charakters der Politik der KPdSU und auf die Frage des demokratischen Kampfes."
Die KGG hält es "für richtig und notwendig, in Zukunft die Zusammenarbeit mit dem Arbeiterbund f. d. KPD auf der Basis des Sympathisantenstatus zu festigen und zu verstärken. … In den Bereichen, wo bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt vollständige, beziehungsweise weitgehende programmatische und politische Übereinstimmung besteht, ist die KGG bereit, sich in der Praxis und Politik des AB f. d. KPD unterzuordnen. Unter der Voraussetzung, daß die KGG Gelegenheit erhält, in eventuell kontroversen Punkten ihre Meinung in den Publikationen des AB f. d. KPD zu veröffentlichen, schließt sich diese Entscheidung zur Mitarbeit am Zentralorgan und an anderen Agit-Prop-Materialien des AB f. d. KPD sowie zu deren Verbreitung ein."

Die KGG gibt sich auch ein Statut:"
Die KGG ist eine Gruppe von Kommunisten, die für die Verwirklichung des Kommunismus, also für die schließliche Aufhebung aller Klassen, für die Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und der Herrschaft des Menschen über den Menschen eintritt. … Als ihre unmittelbare Aufgabe betrachtet die KGG den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei Deutschlands auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus. Die nächsten Schritte dazu bestehen ihrer Meinung nach in der Erarbeitung eines revolutionären Programms, das den Marxismus-Leninismus auf die Bedingungen in Westdeutschland konkret anwendet."

Vermutlich über die Zeit vor dieser MV (vgl. März 1973) berichtet die KGG, daß sie zunächst Kontakte zu Genossen der KPD/ML-ZB gehabt habe, die heute z.T. in der KG Bochum organisiert seien, dann habe man mit dem KB sympathisiert. Zum KBW und dessen Regionalbeauftragten Wilfried Maier wird gesagt:"
Der Genosse Meier (vermutlich Wilfried Maier,d.Vf.) vom KBW-ZK reiste an und versammelte alles um sich herum, was bei uns sich hier im Vorharz fortschrittlich und kommunistisch dünkte. … Als wir dann sahen, wie der KBW überall um uns herum aus Schülern, Studenten und ein paar Lehrlingen aus Kleinbetrieben 'Ortsgruppen' aus dem Boden zu stampfen versuchte, und junge Kollegen ohne richtige politische und ideologische Anleitung in der Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit verheizte", habe man sich mehr für den AB interessiert.
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 56, München Feb. 1975

11.03.1974:
Vermutlich in dieser Woche geben die Marxisten-Leninisten Goslar / Bad Harzburg ihre 'Informationen' Nr. 1 zu den Fahrpreiserhöhungen bzw. "Gegen die Erhöhung der Busfahrpreise!" heraus. Aufgerufen wird zur Diskussionsveranstaltung des Stadtrates dazu am 25.3.1974 sowie für den 26.3.1974 zur Vollversammlung des Stadtjugendrings, aber zeitgleich auch zum KVZ-Lesekreis. Bekanntgegeben werden die Verkaufsplätze der 'KVZ' des KBW.
Q: ML Goslar/Bad Harzburg: Informationen Nr. 1, Clausthal-Zellerfeld o. J.

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18.03.1974:
Vermutlich in dieser Woche geben die Marxisten-Leninisten Goslar / Bad Harzburg ihre 'Informationen' Nr. 2 zu den Fahrpreiserhöhungen unter der Überschrift "Goslarer Stadtjugendringvorstand entlarvt sich!" heraus. Aufgerufen wird zur Diskussionsveranstaltung des Stadtrates zu den Fahrpreiserhöhungen am 25.3.1974 sowie für den 26.3.1974 zur Vollversammlung des Stadtjugendrings, aber zeitgleich auch zum KVZ-Lesekreis. Bekanntgegeben werden die Verkaufsplätze der 'KVZ' des KBW.
Q: ML Goslar/Bad Harzburg: Informationen Nr. 2, Clausthal-Zellerfeld o. J.

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20.03.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 6.3.1974, 3.4.1974) Nr. 6 heraus. Die Ortsaufbaugruppe Clausthal/Seesen berichtet in "Gegen Stillegung der Bahn! Die Bevölkerung im Harz braucht die Bahnlinie" von der Bahnlinie Langelsheim - Altenau.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 6, Mannheim 20.3.1974, S. 9

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24.04.1974:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) gibt ihre 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 9 (vgl. 10.6.1974) als Betriebszeitung der KGG unter Verantwortung von K.H. Fricke heraus. Berichtet wird von der Chemie-Tarifrunde (CTR) in Berlin, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz und von der Hans Heinrich Hütte Langelsheim, der IGM Bremen und dem IGM-Gebiet Bremen/Unterweser, aus Bayern von BMW München und Dingolfing, von dem Chemiebetrieb H.C. Starck Goslar sowie von dem Bezirk der Gewerkschaft Textil und Bekleidung (GTB) und dem Textilbetrieb Odermark, wo es von Februar bis April insgesamt 500 Entlassungen gab. Erwähnung finden dabei u.a. die Frontifizierer. Vom KB wird ein Artikel aus dessen 'Arbeiterkampf' übernommen.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 9, Goslar 24.4.1974

01.05.1974:
In Goslar nehmen an einer Kundgebung des KBW, nach eigenen Angaben, ca. 5O Personen teil.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 10, Mannheim 15.5.1974

10.06.1974:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) gibt ihre 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 10 (vgl. 24.4.1974, 15.10.1974) als Betriebszeitung der KGG für die Kollegen und Kolleginnen der Firma H.C. Starck mit 6 Seiten heraus. Berichtet wird von der Chemie-Tarifrunde (CTR) in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein, Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie bei BASF Ludwigshafen. Von H.C. Starck finden u.a. die Handwerker, das Hauptlabor, das Ofenhaus und der Randbau Erwähnung. Aus Italien wird berichtet über die Bombe in Brescia.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 10 ,Goslar 10.6.1974

04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. Aus Niedersachsen verfassen die Marxisten-Leninisten Goslar/Bad Harzburg (ML G/BH) den Artikel "Gewerkschaftsjugend wollte ihre Kritik veröffentlichen. Gegen den neuen Gesetzentwurf". Darin wird u.a. eingegangen auf die CPK-Jugendgruppe und den DGB Kreisvorstand Goslar sowie auf die vor langem erfolgte Auflösung des DGB KJA.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 4.9.1974, S. 6

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11.09.1974:
In Goslar beteiligen sich, laut und mit Kommunistische Gruppe Goslar (KGG), ca. 200 meist jugendliche Personen an einer Chile-Demonstration zu der u.a. auch VK und DKP aufriefen.
Q: Arbeiterzeitung Nr. 11, Goslar 15.10.1974

15.10.1974:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) gibt ihre 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 11 (vgl. 10.6.1974, 3.2.1975) nun wieder als allgemeine Zeitung der KGG unter Verantwortung von K.H. Fricke heraus, nachdem die letzte Ausgabe nur für H.C. Starck erschien, wo die KGG nun aber ihren 'Roten Chemiearbeiter' (vgl. Dez. 1974) herausgibt. Berichtet wird vom Verbot der Infostände des Verbandes der Kriegsdienstverweigerer (VK) und der Marxisten-Leninisten Goslar/Bad Harzburg und von der Chiledemonstration (vgl. 11.9.1974).

Eingegangen wird auch auf die 1 500 Arbeitslosen in Goslar, auf den KFZ-Zulieferbetrieb Genthe, auf PWA und Preußag, Lehrlinge in Goslar, auf H.C. Starck und über einen tödlichen Arbeitsunfall auf der Hans Heinrich Hütte Langelsheim, bei dem am 22.8.1974 zwei Betriebsschlosser starben.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 11, Goslar 15.10.1974

Dezember 1974:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) gibt, laut AB, ihren 'Roten Chemiearbeiter' Nr. 4 heraus, in dem sie sich u.a. mit H.C. Starck Goslar befaßt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 56, München Feb. 1975

05.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 28.11.1974, 12.12.1974) Nr. 27 heraus. Die Vorbereitungsgruppe für ein Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Goslar verfasste den Artikel "Konterrevolution. Zwei Bücher, die zeigen, was mit den Truppenbüchereien los ist" zu Hellmuth Rentsch: Partisanenkampf (Frankfurt/M. 1961) und Ernst Grimmel: Partisanen im Schwarzwald (Bremen 1964).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 27, Mannheim 5.12.1974, S. 13

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19.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 12.12.1974, 9.1.1975) Nr. 29 heraus. Für die 'KVZ' wurde u.a. gespendet durch die Sympathisantengruppe Goslar.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 29, Mannheim 19.12.1974

28.12.1974:
Nach eigenem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) findet an diesem Wochenende die 4. ordentliche Mitliederversammlung (MV) der KGG (vgl. März 1974) statt. U.a. wird in dem "Politischen Bericht der Gruppenleitung" eine politische Linie dargelegt:"
Die zweite Hauptaufgabe, die die Kommunisten heute mit aller Energie anzupacken haben, besteht in der Schaffung der revolutionären Vorhutorganisation des Proletariats, in der Schaffung einer marxistisch-leninistischen Partei der Arbeiterklasse, in der sich die bewußtesten Teile der Arbeiterklasse zusammenfinden, um, gestützt auf den wissenschaftlichen Sozialismus und auf die Aktivität der Massen, die Arbeiterklasse im Kampf gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus und Kommunismus zu führen. Eine solche Partei gibt es zur Zeit in der BRD noch nicht."
Beschlossen wird eine Zusammenarbeit mit dem AB (vgl. 5.1.1975).
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977; Arbeiterzeitung Nr. 12, Goslar 3.2.1975

05.01.1975:
Nach Berichten der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) und des AB findet ein Konsultativtreffen zwischen Vertretern der KGG und des AB statt. Hier wird ein "gemeinsames Kommunique zwischen KGG und AB einstimmig verabschiedet". Die KGG nennt sich nun KGG-Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD. Der AB behauptet, daß die KGG "aus einer Lehrlingsgruppe hervorgeht und eine Erweiterung im Chemiebereich bringt". Mit dieser Gruppe "und der seit 1973 bestehenden Sympathisantengruppe in Augsburg gibt es nun drei weitere Sympathisantengruppen". In dem "Kommunique des ZK's des Arbeiterbund und der Kommunistischen Gruppe Goslar vom 5.1.1975" heißt es neben Ausführungen zur Geschichte der KGG (vgl. März 1973) u.a.:"
Die Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) hat sich seit ihrer dritten ordentlichen MV im März 1974 mit der Strategie und Taktik und den Programmzielen des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD auseinandergesetzt. … Die Kommunistische Gruppe Goslar beschloß im Dezember 1974 (vgl. 28.12.1974,d.Vf.) in Zukunft die Zusammenarbeit mit dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD zu verstärken und zu festigen, um aus der beschränkten handwerklerischen Praxis einer kleinen örtlichen Gruppe herauszukommen, um im Wiederaufbau der KPD und in ihrer gesamten revolutionären Arbeit weiter voranzukommen, sowie aus der Einschätzung heraus, daß sich das Zentralkomite des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD gestützt auf die ganze Organisation aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen als einziges politisches Zentrum in der BRD konsequent und aufrichtig um den Wiederaufbau der KPD nach leninistischem Vorbild bemüht. … Einstimmig beschlossen das ZK des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD und die Kommunistische Gruppe Goslar den Anschluß an den Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD und daß die Kommunistische Gruppe Goslar ab sofort eine Sympathisantengruppe des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD ist."

Die KGG arbeitet u.a. an bzw. in den Betrieben Preußag Erzbergwerk Rammelsberg, bei H.C. Starck (über 1 000 Besch.), bei der PWA, beim Herrenbekleidungswerk Odermark und der Hans Heinrichshütte Langelsheim. Die DKP spiele in Goslar nur eine Rolle am Rande.
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977; AB:10 Jahre Antwort auf die Frage Was Tun?-10 Jahre Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, München 1986,S.100;Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 56, München Feb. 1975

03.02.1975:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) - Sympathisantengruppe des AB gibt ihre allgemeine Betriebszeitung 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 12 (vgl. 15.10.1974, Juni 1975) heraus, in der sie sich u.a. mit der Jugendarbeitslosigkeit in Goslar und in Leserbriefen mit der PWA und der Hans Heinrich Hütte Langelsheim befaßt. Bekanntgegeben werden die Ergebnisse der eigenen Mitgliederversammlung (vgl. 28.12.1974). Aufgefordert wird die 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' (KAZ) des AB zu lesen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 56, München Feb. 1975; Arbeiter-Zeitung Nr. 12, Goslar 3.2.1975

13.02.1975:
In Goslar erscheint, laut und durch den KBW, eine 'KVZ-Ortsbeilage' zur heutigen 'KVZ' Nr. 6 mit einem "Leserbrief zur Steuerreform".
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, Mannheim 6.3.1975, S. 2

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27.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 8 (vgl. 20.2.1975, 6.3.1975) heraus und berichtet in "Berechtigter Zorn" aus Goslar über Arbeitslose.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 8, Mannheim 27.2.1975, S. 7

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März 1975:
Der AB gibt die Nr .57 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Feb. 1975, 6.4.1975) heraus. Aus Niedersachsen wird berichtet von H.C. Starck Goslar.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 57, München März 1975

03.03.1975:
Die KPD-Sympathisantengruppe Braunschweig gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt gegen den geplanten Bau des Bleiwerkes der CWM Bärlocher (CPK-Bereich) aus München in Bayern heraus. Verhindert wurde die Ansiedlung bereits in Rheinland-Pfalz in Ramstein, Worms und Kaiserslautern sowie in Schleswig-Holstein in Brunsbüttel. In dem Flugblatt befaßt sich die KPD u.a. mit dem Braunkohlenwerk Offleben, dem Bleiwerk Goslar, mit Nordenham (Preußag) und dem SPD Ortsverein Braunschweig-Veltenhof.
Q: Rote Fahne Nr. 10, Köln 12.3.1975

20.04.1975:
Der AB gibt vermutlich heute die Nr. 59 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 6.4.1975, 4.5.1975) heraus und berichtet u.a. aus der IG Metall (IGM) Goslar.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 59, München Apr. 1975

01.05.1975:
In Goslar führt die Kommunistische Gruppe Goslar - Sympathisantengruppe des AB ihre Maiveranstaltung im Bahnhofshotel am Okerbahnhof durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 59, München Apr. 1975

17.05.1975:
In der Fußgängerzone von Goslar findet, laut und mit Unterstützung der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) des AB, eine Sammlung für Vietnam statt, bei der 237 DM zusammenkommen.
Q: Arbeiterzeitung Nr. 13, Goslar Juni 1975

Juni 1975:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) des AB gibt ihre 'Arbeiter-Zeitung' Nr. 13 (vgl. 3.2.1975) heraus, welche die letzte uns bisher vorliegende Ausgabe ist. Verantwortlich zeichnet nun Thomas Schmitz-Bender aus München. Berichtet wird aus Bayern von Dynamit Nobel Fürth, aus Nürnberg, von Lehrlingen in München und der GEW München, aus Baden-Württemberg vom DGB Ludwigsburg, aus Niedersachsen vom BGS Bodenteich.
Aus dem eigenen Einzugsbereich befaßt man sich mit der Altstadt von Goslar, der PWA und deren Sackfabrik und Papierfabrik, der Vietnamsolidarität (vgl. 17.5.1975) und ruft zur landesweiten Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit nach Hannover auf (vgl. 14.6.1975).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 13, Goslar Juni 1975

06.06.1975:
Im DGB-Haus Goslar besuchen, laut und mit KBW (vgl. 12.6.1975), ca. 60 Personen eine Veranstaltung "Jugendarbeitslosigkeit - Lehrstellenabbau" des DGB KJA zur Vorbereitung der landesweiten Demonstration (vgl. 14.6.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 23, Mannheim 12.6.1975

14.06.1975:
Vom DGB KV Goslar/Bad Gandersheim fahren heute, laut AB, 100 zur Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit nach Hannover, u.a. auch ein Soldat in Uniform. Da KBW-Mitglieder nicht auf Gewerkschaftskosten mitfahren dürfen müssen 3 als KBWler bekannte Personen wieder aus den Bussen aussteigen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 64, München 29.6.1975

Oktober 1975:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) begann mit der 5. ordentlichen Mitgliederversammlung (vgl. 28.12.1974, Dez. 1976) "die KGG Sympathisantengruppe des AB mit der Diskussion der Materialien des AB zur II. ordl. DK und erarbeitete einige Änderungsvorschläge. In allen wesentlichen Fragen herrschte allerdings nach wie vor Einigkeit zwischen der KGG (SG des AB) und dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD".
Q: KG Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977

02.10.1975:
Bei H.C. Starck in Goslar streiken, laut AB, 300 zwei Minuten lang gegen das Franco-Regime in Spanien.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 72, München 19.10.1975

19.10.1975:
Der AB gibt die Nr. 72 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 5.10.1975, 2.11.1975) heraus und berichtet u.a. aus Goslar, von H.C. Starck Goslar (vgl. 2.10.1975) und der DGB Kreisjugendkonferenz (KJK) Goslar/Bad Gandersheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 72, München 19.10.1975

20.12.1975:
In Goslar besuchen, laut AB, mindestens 200 Personen eine Veranstaltung, vermutlich der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG), auf der der Rote Wecker, die Agitproptruppe des AB auftritt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 78, München 11.1.1976

30.01.1976:
In Goslar findet, laut und mit Kommunistischer Gruppe Goslar (KGG) bzw. AB, eine Erwitte-Veranstaltung statt, zu der die Initiative von der DGB-Jugend ausging. Unter den 50 bis 60 Besuchern sind u.a. Mitglieder des IG Chemie (CPK) Verwaltungsstellenjugendausschusses Wolfenbüttel.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 82, München 7.3.1976

Mai 1976:
Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG) - Sympathisantengruppe des AB gibt vermutlich im Mai eine Ausgabe ihres 'Roten Chemiearbeiters' heraus, in der sie sich u.a. mit dem DGB KV und der DGB-Jugendgruppe befaßt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 88, München 30.5.1976

01.05.1976:
In Goslar führt der DGB, laut AB, eine Veranstaltung im Neuen Schützenhaus durch. Die Kommunistische Gruppe Goslar (KGG), Sympathisantengruppe des AB, macht eine Veranstaltung im Hubertushof mit, nach eigenen Angaben, 40 bis 50 Personen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 85 und 86, München 18.4.1976 bzw. 2.5.1976; AB: 1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse, München o. J. (1976), S. 3

11.07.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 91 (vgl. 27.6.1976, 25.7.1976) heraus.
Aus Niedersachsen wird berichtet aus Goslar von der eigenen Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG), die sich in ihrem 'Roten Chemiearbeiter' u.a. mit H.C. Starck und der Hansheinrichhütte in Langelsheim befaßte.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 91, München 11.7.1976

Dezember 1976:
Nach eigenem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) - Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD (vgl. Okt. 1975, Okt. 1977) findet zur Jahreswende 1976/77 die 6. ordentliche Mitgliederversammlung der KGG statt. Vor allem tauchen hier "erste Meinungsverschiedenheiten innerhalb der KGG(SG des AB) auf, die sich bei der Diskussion 'antimonopolistische Demokratie' … fortsetzten."

Innerhalb einer "Deklaration" heißt es u.a.:"
Die Vorschläge der DKP für demokratische Mitbestimmung entsprechen weitgehend dem, was wir als KGG immer bezeichnet haben als Kampf um die Erhaltung und Ausweitung politischen Handlungsspielraums für die Arbeiterklasse und für das gesamte werktätige Volk. … Die Mitbestimmungsvorschläge der DKP finden daher weitgehend, d.h. grundsätzlich unsere Zustimmung. … Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen und Fragen muß die DKP-Frage zur Zeit für die KGG als eine offene politische Frage behandelt werden, die sich in der Klärung befindet."

Die Auseinandersetzung um die "Deklaration" wird nicht nur zwischen der KGG und dem AB geführt, "sondern auch innerhalb der KGG, und auch mit den Sympathisanten, die starke Zweifel an der Richtigkeit hatten". "Nach dieser MV wurde dann eine Strömung innerhalb der KGG sichtbar, die es nicht mehr für möglich hielt, Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes zu sein."

Auf der MV revidierte die KGG, laut einer Restgruppe namens KGG "mit Verabschiedung der Deklaration die bis dahin von ihr entwickelte politische Linie des Weges zum Sozialismus. In den darauf folgenden Diskussionen um die Deklaration erkannten einige Mitglieder und Kandidaten, daß die Kommunistische Gruppe Goslar - Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD, anstatt an die proletarische Revolution heranzukommen, sich von ihr entfernt hatte. Mit der Zeit wurde immer klarer, daß hier die revolutionäre Theorie der Arbeiterklasse dem modernen Revisionismus gegenüber stand".

Der AB veröffentlicht die Ergebnisse der MV u.a. in einer Beilage seiner 'KAZ'.
Q: Kommunistische Gruppe Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 102 und 108, München 12.12.1976 bzw. 20.3.1977

12.12.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr. 102 (vgl. 28.11.1976, 9.1.1977) heraus.
Aus Niedersachsen wird eingegangen auf die DKP-Sympathien von Teilen der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG - vgl. Dez. 1976).
Spenden gingen ein aus Niedersachsen von der Grundeinheit Chemie Goslar.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 102, München 12.12.1976

Januar 1977:
Vermutlich im Januar sollte im Raum Goslar/Clausthal-Zellerfeld, laut AB bzw. seiner KG Goslar, eine Infoveranstaltung mit Vertretern des Initiativkomitee für deutsch-vietnamesische Kulturbeziehungen Abteilung München stattfinden. Nachdem die Veranstaltung im Jugendzentrum (JZ) Goslar verboten wurde, besorgte die Sozialistische Basisgruppe (SBG) Clausthal-Zellerfeld einen Raum.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 104, München 23.1.1977

09.01.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 103 (vgl. 12.12.1976, 23.1.1977) heraus. Spenden gingen auch ein aus Goslar von der Sympathisantengruppe.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 103, München 9.1.1977

06.03.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr. 107 (vgl. 20.2.1977, 20.3.1977) heraus und berichtet auch aus der IG Chemie (CPK) Verwaltungsstelle Wolfenbüttel, die u.a. für Braunschweig, Goslar und die Hans Heinrich Hütte Langelsheim zuständig ist.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 107, München 6.3.1977

20.03.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 108 (vgl. 6.3.1977, 3.4.1977) heraus. Aus Niedersachsen wird in einer Beilage berichtet von der KG Goslar (vgl. Dez. 1976).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 108, München 20.3.1977

01.05.1977:
In Goslar führt der DGB KV, laut KG Goslar-Sympathisantengruppe des AB, eine Veranstaltung durch. An einer Demonstration, zu der die DGB-Jugend, der Stadtschülerrat (SSR), der Kreisschülerrat (KSR), der Stadtjugendring (SJR), der AStA der TU Clausthal-Zellerfeld sowie Jugendvertreter und Betriebsrat des Chemiebetriebes Starck aufriefen, beteiligen sich 200. An der KG Veranstaltung im Adria-Grill mit H. Zintl nehmen u.a. Mitglieder der CISNU Iran teil.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 110 und 111, München 17.4.1977 bzw. 3.5.1977

14.05.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 112 (vgl. 3.5.1977, 31.5.1977) heraus und berichtet u.a. von der Grundeinheit (GE) Chemie der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG).
Auch die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet aus Goslar.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 112, München 14.5.1977

14.06.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 114 (vgl. Juni 1977, 28.6.1977) heraus und berichtet auch von der KG Goslar (KGG).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 114 ,München 14.6.1977

Oktober 1977:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) - Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD führt ca. im Oktober 1977 die Diskussion innerhalb der KGG über den "Weg zum Sozialismus" dazu, "daß mehrere Mitglieder und Kandidaten sich endgültig ausserhalb der politischen Linie und des Statuts der KGG (SG des AB) stellten. … Von der Ideologie des modernen Revisionismus gefesselt, vertreten die ehemaligen Mitglieder der KGG(SG des AB) heute weitgehend die theoretischen Positionen der DKP" (vgl. Dez. 1976, Nov. 1977).

Laut AB wird vermutlich im Oktober die Deklaration der 6. MV zurückgezogen, die Mehrheit wird ausgeschlossen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 123, München 18.10.1977; Kommunistische Gruppe Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977

Oktober 1977:
Vermutlich im Oktober führt der AB in Goslar eine Veranstaltung zum 60.Jahrestag der Oktoberrevolution durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 123, München 18.10.1977

November 1977:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Gruppe Goslar – Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD (vgl. Okt. 1977) liegt auf ihrer 2. a.o. Mitgliederversammlung "ein Antrag auf Zurücknahme des Sympathisantenstatus vor, zwei Anträge für die Weiterbehaltung des Status bzw. für die Erweiterung der Zusammenarbeit mit dem AB und ein Antrag auf Zurücknahme der Deklaration" vor.

In einer abschließenden Stellungnahme wird erklärt:"
Mit ihrer Entscheidung und der Begründung dafür, den Status der Kommunistischen Gruppe Goslar als Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD aufzukündigen, hat die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder den Boden des politischen Selbstverständnisses der Kommunistischen Gruppe Goslar verlassen. … Sie haben dies getan, obwohl sie vorher darauf hingewiesen wurden, daß sie sich dann im Widerspruch zum Statut der Kommunistischen Gruppe Goslar befinden. Angesichts dessen sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Kommunistische Gruppe Goslar im Sinne ihrer bisherigen Politik weiterzuführen, d.h. als Organisation, die als ihre unmittelbare Aufgabe den Wiederaufbau der KPD sieht. Wir fordern die Mehrheit auf, auf den Weg des Wiederaufbaus der KPD und der Kommunistischen Gruppe Goslar zurückzukehren, und rufen alle Kandidaten und Sympathisanten auf, die Kommunistische Gruppe Goslar - Sympathisantengruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD weiterhin zu unterstützen."
Q: Kommunistische Gruppe Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977

Dezember 1977:
Von der Kommunistischen Gruppe Goslar (KGG) - Sympathisantengruppe des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD erscheint die Broschüre "Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundfragen des Weges zum Sozialismus".

In dieser Broschüre wird die Entstehung der KGG (vgl. März 1973), deren Hinwendung zum AB (vgl. März 1974, 28.12.1974, 5.1.1975) und die Abkehr der Mehrheit der KGG vom AB (vgl. Okt. 1977, Nov. 1977) dargestellt.
Q: Kommunistische Gruppe Goslar: Herankommen an die proletarische Revolution, oder sich von ihr entfernen. Dokumentation um politische Grundlagen des Weges zum Sozialismus, Goslar Dez. 1977

21.04.1978:
Vermutlich spätestens in dieser Woche erscheint der "Aufruf des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD zum 1.Mai 1978" unter der Schlagzeile "Arbeit und Demokratie!".
Aufgerufen wird zu den DGB-Aktionen sowie zu eigenen Veranstaltungen auch in Goslar.
Q: AB: Aufruf des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD zum 1.Mai 1978,München 1978

22.05.1978:
Der Arbeiterbund gibt vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt Mai/Juni seiner 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ) zu seinem zehnjährigen Bestehen heraus. Veranstaltungen werden auch angekündigt für Goslar.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Extrablatt, München Mai/Juni 1978,S.4

Juni 1981:
Der KB berichtet von der Wahlbewegung zu den Kommunal- und Kreistagswahlen (KW - vgl. 27.9.1981) in Niedersachsen vermutlich aus dem Juni:"
In Celle und Goslar (GAL) werden voraussichtlich ebenfalls (grün-)alternative Listen kandidieren."
Q: Arbeiterkampf Nr. 204, Hamburg 22.6.1981, S. 13

Letzte Änderungen: 28.5.2013

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