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In dem hier als ersten dargestellten Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen 1973 (vgl. 13.2.1973) gibt es zwei wesentliche Spaltungslinien. Einerseits verweigert die DKP die gemeinsame Aktion mit den radikalen Linken (vgl. 5.2.1973, 6.2.1973), andererseits gründen die örtlichen Freunde der KPD, d.h. die Hochschulorganisation (HO) und die Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) ihr eigenes Komitee "Kampf der Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH" (vgl. 17.2.1973), während die anderen linksradikalen Gruppen am Ort, wie etwa der KB Braunschweig (vgl. 19.2.1973), zunächst noch gemeinsam agieren (vgl. 12.2.1973).
Es kommt offenbar zu Polizeiübergriffen (vgl. 3.3.1973), noch bevor der von der KPD allein versuchte und durch einen Film aus Berlin mitinspirierte Straßenbahnboykott begonnen hat (vgl. 5.3.1973, 6.3.1973).
Es findet zwar die größte Demonstration seit Jahren statt (vgl. 5.3.1973) und auch die Zahl der gesammelten Unterschriften ist beachtlich (vgl. 7.3.1973), die Fahrpreiserhöhungen können aber nicht verhindert werden, so dass sich als Ergebnis für die Braunschweiger Linke vor allem die Festigung der Position der KPD am Ort zu ergeben scheint, hat die KPD doch nicht nur konsequent eigene Aktionen propagiert – am 7.3.1973 etwa finden daher zwei verschiedene Demonstrationen statt, auch im Schülerbereich wird säuberlich getrennt agiert (vgl. 8.3.1973, 9.3.1973). Erneut kommt es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei (vgl. 10.3.1973) und weiteren Demonstrationen (vgl. 12.3.1973, 15.3.1973), dann aber bericht der Protest ab, vermag auch mit einer Broschüre der KPD-Freunde nicht mehr reanimiert zu werden (vgl. 19.3.1973). Die KPD aber kann dann doch immerhin die Gründung ihres Rote-Fahne Freundeskreises Braunschweig (vgl. 16.4.1973) vermelden und stolz vom dortigen Kampf berichten (vgl. 11.5.1973).
Im folgenden Jahr kommt es zunächst zum Streik bei den Verkehrsbetrieben (vgl. 29.1.1974) und zur Solidarität mit dem Frankfurter Fahrpreiskampf (vgl. 26.2.1974), bald aber stehen auch in Braunschweig wiederum Fahrpreiserhöhungen an (vgl. 5.4.1974), während die Proteste gegen die letztjährigen gerade juristisch aufgearbeitet werden (vgl. 9.4.1974), wieder ergehen Aufrufe und es werden Komitees gegründet (vgl. 7.6.1974, 7.10.1974, 14.10.1974, 26.10.1974) sowie Demonstrationen (vgl. 15.10.1974), aber kein Fahrpreisboykott mehr durchgeführt.
Auch 1975 kommt es in Braunschweig wiederum zu Fahrpreiserhöhungen und zu Protesten (vgl. Sept. 1975, 16.9.1975), wobei nun die Strassenbahnschienenbesetzung, das massive öffentliche Parolenmalen und der Besuch der Stadtratssitzungen als neue Kampfmittel hinzukommen (vgl. 1.11.1975, 3.11.1975, 6.11.1975, 7.11.1975, 15.11.1975,, 18.11.1975, 29.11.1975, 5.12.1975), all dies führt später zu Prozessen (vgl. 1.12.1976, 2.12.1976).
05.02.1973:
In Braunschweig finden, laut IG/KOB, die ersten Verhandlungen über die Verkehrs- und Versorgungstariferhöhungen (vgl. 6.2.1973) zwischen KB Braunschweig und DKP statt. Die DKP habe den Aufruf des KB erst nicht entgegengenommen.
Quelle: Rote Oberschüler Front Nr.7,Braunschweig 5.3.1973
06.02.1973:
In Braunschweig finden, laut IG/KOB, die zweiten Verhandlungen über die Verkehrs- und Versorgungstariferhöhungen zwischen KB Braunschweig und DKP statt (vgl. 5.2.1973, 12.2.1973). Die DKP habe einen eigenen Aufruf vorgelegt und betont, daß sie prinzipiell keine Bündnisse mit dem KB Braunschweig eingehe.
Q: Rote Oberschüler Front Nr.7,Braunschweig 5.3.1973
12.02.1973:
In Braunschweig gibt es heute, laut IG/KOB und KB Braunschweig, zwei Demonstrationen gegen die Versorgungstariferhöhungen (vgl. 6.2.1973, 17.2.1973). Die Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD habe mit ca. 50 Leuten demonstriert, man selbst habe gemeinsam mit der Initiative gegen die Erhöhung der Versorgungstarife ca. 200, bzw. bei der IG/KOB gar über 200, mobilisiert. Laut dem von der HO gegründeten Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH beteiligen sich bei ihr 70 Freunde und Genossen.
Zwischen dem 6.2.1973 und heute wurde, laut IG/KOB, ausgehend vom KB Braunschweig die Initiative von KB, KSB, IG/KOB, GIM, KPD/ML-ZK, Rote Garde (RG) und ML Braunschweig gegründet. Bei der Planung der Aktionen sei auch die HO anwesend gewesen, habe aber betont, daß keine Teilverbesserungen für die Arbeiterklasse möglich seien. Deshalb habe die HO im Gegensatz zu allen anderen Gruppen ihr Kampfkomitee gegründet. Nach der Gründung der Initiative habe dann auch die DKP noch eine Bürgerinitiative "Tarife senken" gegründet, die u.a. ein Flugblatt an den Braunschweiger Oberschulen verteilte.
Laut ML Braunschweig (vgl. Mai 1973) reihten sich Ältere spontan ein.
Die KPD berichtet:"
Opportunisten verschiedener Gruppierungen hatten sich in einer 'Initiative gegen die Fahrpreiserhöhungen' unter bunten Losungen zusammengefunden.
- Der Zirkel Kommunistischer Bund (KB): 'Einheitstarif - schrittweiser Nulltarif'
- Trotzkisten: 'Nulltarif - gleitende Lohnskala'
- KPD/ML-Roter Morgen: 'Keine Spritze für das Dollartief - was uns hilft, ist hier der Nulltarif!'
Was diese Gruppen einte: Das Fehlen jeden Angriffs auf die Sozialdemokratie (SPD,d.Vf.), da das 'zuviele Menschen verschrecken' würde. Kennzeichnend für die Initiative war die Angeberei einerseits (Roter Morgen: 'Wir werden die Straßenbahn aus den Schienen heben') und weinerliches Wehklagen andererseits (KB-Zirkel: 'Verhaftungen von Demonstranten sind unverantwortlich, weil sie der beruflichen Laufbahn schaden')."
Die DKP forderte vom Stadtrat eine Verkehrsabgabe der Konzerne, Befreiung von der Mineralöl- und Mehrwertsteuer für die Verkehrsbetriebe."
Q: Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.2; Rote Oberschüler Front Nr.7,Braunschweig 5.3.1973,S.3; Rote Wühlmaus Nr.1,Braunschweig Mai 1973,S.12; Rote Arbeiter Zeitung Nr.5/6 und Extra,Braunschweig 19.2.1973 bzw. 15.3.1973; Wahrheit Nr.4,Bremen Apr. 1973; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.6f
13.02.1973:
Der Braunschweiger Stadtrat beschließt heute Tariferhöhungen bis zu 38 % bei der Verkehrs- und Versorgungs-AG.
Q: Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.1
17.02.1973:
In Braunschweig gründen die Anhänger der KPD, nach eigenen Angaben, das Komitee Kampf der Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH, welches vom Schüler-Studenten Aktiv unterstützt wird (vgl. 12.2.1973, 26.2.1973).
Q: Rote Fahne Nr.10,Dortmund 7.3.1973; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.9
19.02.1973:
Der KB Braunschweig gibt die Nr.5/6 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 21.12.1972, 15.3.1973) erstmals zum Preis von 20 Pfennig und nicht mehr kostenlos heraus, in der er sich u.a. mit den Versorgungstariferhöhungen (vgl. 12.2.1973) befaßt.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr.5/6,Braunschweig 19.2.1973,S.1-3
26.02.1973:
In Braunschweig agitiert das Komitee Kampf der Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH (vgl. 17.2.1973, 3.3.1973) in dieser Woche täglich vor Betrieben und an Haltestellen, aber auch in Bussen und Straßenbahnen. Der Stadrat gibt diese Woche die Erhöhung zum 5.3.1973 bekannt.
Q: Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.10f
03.03.1973:
In Braunschweig wird, laut IG/KOB, eine Demonstration der Initiative gegen die Verkehrs- und Versorgungstariferhöhungen (vgl. 17.2.1973, 5.3.1973) von der Polizei überfallen. Ein Kundgebungsredner wird festgenommen. Eine daraufhin durchgeführte spontane Demonstration zum Polizeipräsidium wird nochmals überfallen, noch eine Person festgenommen, letztlich beide aber wieder freigelassen. Dann habe man noch eine Kundgebung auf dem Kohlmarkt durchgeführt.
Laut ML Braunschweig (vgl. Mai 1973) wurde versucht, den ersten Festgenommenen zu befreien.
Laut der Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB demonstrierten 800.
Laut dem Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH beteiligen sich weit über 250 Menschen an seiner heutigen Demonstration.
Q: Rote Oberschüler Front Nr.7,Braunschweig 5.3.1973,S.24; Roter Wilhelm! Nr.2,Braunschweig 12.3.1973,S.3; Rote Wühlmaus Nr.1,Braunschweig Mai 1973,S.12; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.12ff
05.03.1973:
Die KPD berichtet (vgl. 3.3.1973, 6.3.1973):"
Seit dem 5.3. sind in Braunschweig die Verkehrserhöhungen in Kraft. Das Komitee 'Kampf der Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH', die Studenten- und Schüleraktivs hatten vorher vierzehn Tage Zeit gehabt, gegen die Maßnahmen der SPD-Stadtverwaltung zu mobilisieren.
Die Genossen belegten am Montag, dem 5.3., die gesamte Linie 9 mit ihren Boykotttrupps, diskutierten mit den Fahrgästen und sammelten Unterschriften. Die Polizisten und Kontrolleure mußten sich erfolglos zurückziehen, so groß war die Wut der Werktätigen. …
Die Genossen berichten, daß der Film unserer Partei über die BVG-Kampagne in Westberlin bei der Agitation von großem Nutzen war. Während des organisierten Boykotts wurden allein an den Haltestellen der Straßenbahnen mehr als 140 ROTE FAHNEN (RF,d.Vf.) verkauft!"
Laut KB Braunschweig (vgl. 15.3.1973) findet erneut eine Demonstration gegen die Versorgungstariferhöhungen statt, die von 450 auf 800 Personen anwächst und somit zur größten Demonstration seit Jahren wird.
Unter dem Motto "Gegen die Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife" ruft heute auch die IG/KOB zur Demonstration ab Kohlmarkt auf.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Extra,Braunschweig 15.3.1973,S.4; Rote Oberschüler Front Nr.7,Braunschweig 5.3.1973; Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.2; Wahrheit Nr.4,Bremen Apr. 1973; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.14f
05.03.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr.7 (vgl. 19.2.1973, 29.3.1973) heraus. Berichtet von und aufgerufen zu wird u.a. von der Tariferhöhungskampagne (vgl. 3.3.1973, 5.3.1973, 8.3.1973).
Q: Rote Oberschüler Front Nr.7,Braunschweig 5.3.1973
06.03.1973:
Die KPD berichtet vom Fahrpreiskampf in Braunschweig (vgl. 5.3.1973, 7.3.1973):"
Am Dienstag erweiterten die Braunschweiger Genossen den organisierten Boykott, ausgehend vom Rathaus, wo viele Linien zusammentreffen, auf insgesamt zehn Linien. Die Angriffe der Polizei wurden häufiger und brutaler, da die Hoffnung des Stadtrats, die Protestbewegung werde nach einem Tag abflauen, sich nicht erfüllt hatte. Es gelang aber auch den Boykotteuren im Laufe ihres Kampfes nicht, ihre Zahl sprunghaft zu vergrößern. Sie führen dies auf den immer noch starken Einfluß der SPD zurück, der die Preistreiberei von den Werktätigen noch häufig als Ausrutscher nachgesehen wird."
Q: Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.2; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.16f
07.03.1973:
In der Nr.10 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 28.2.1973, 14.3.1973) wird u.a. kundgetan, daß in Braunschweig bereits 4 000 Unterschriften gegen die Tariferhöhungen gesammelt wurden (vgl. 17.2.1973).
Q: Rote Fahne Nr.10,Dortmund 7.3.1973
07.03.1973:
In Braunschweig finden, laut KB Braunschweig, erneut zwei Demonstrationen gegen die Versorgungstariferhöhungen (vgl. 6.3.1973, 8.3.1973) statt, organisiert von dem einschlägigen Komitee "Kampf der Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH" der HO der KPD bzw. der eigenen Initiative. Die KPD berichtet vermutlich von den Tagen ab heute:"
BRAUNSCHWEIG: TAKTISCHER RÜCKZUG - POLITISCHE OFFENSIVE!
…
Das Komitee beschloß, im Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen taktisch einen Rückzug anzutreten, aber politisch noch offensiver aufzutreten, die volksfeindlichen Maßnahmen der SPD noch gründlicher zu entlarven. Mit dieser Hauptstoßrichtung führte das Komitee verstärkte Agitproparbeit, eine Demonstration (heute,d.Vf.) und eine Veranstaltung (vgl. 9.3.1973) durch, an der über 100 Menschen teilnahmen. Eine Broschüre mit den Lehren des Kampfes wird in Braunschweig massenhaft verbreitet."
Die Broschüre des Komitees erscheint unter dem Titel "Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei! Die Lehren aus dem Kampf gegen die Erhöhung der Fahrpreise und Versorgungstarife in Braunschweig" (vgl. 19.3.1973).
Laut der Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB demonstrierten trotz der Spaltung noch etwa 600, laut ML Braunschweig (vgl. Mai 1973) kommen weniger als zuvor.
Q: Roter Wilhelm Nr.2,Braunschweig 12.3.1973,S.3; Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.2; Rote Arbeiter Zeitung Extra,Braunschweig 15.3.1973,S.4; Rote Oberschüler Front Nr.8,Braunschweig 29.3.1973; Rote Wühlmaus Nr.1,Braunschweig Mai 1973,S.13
08.03.1973:
In Braunschweig ruft die IG/KOB zu einer Veranstaltung gegen die Versorgungstariferhöhungen für Oberschüler im Freizeit- und Bildungszentrum auf (vgl. 7.3.1973, 9.3.1973).
Gegründet werden soll eine Untergruppe der Initiative für Oberschüler. Die mit der HO der KPD befreundete Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) Braunschweig ruft, laut IG/KOB, mit einem Flugblatt zu einer morgigen Veranstaltung zum selben Thema auf. Die GSS betont, daß eine Bekämpfung der Tariferhöhungen nur möglich sei, wenn die SPD entlarvt werde.
Laut der Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB kommt es auf der Linie 2 zu Polizeiübergriffen gegen Fahrpreisboykotteure. Laut dem Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH organisiert es Boykottfahrten u.a. mit Kollegen von Olympia und VW.
Q: Roter Wilhelm Nr.2,Braunschweig 12.3.1973,S.3; Rote Oberschüler Front Nr.7 und 8,Braunschweig 5.3.1973 bzw. 29.3.1973; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.17f
09.03.1973:
Die Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) Braunschweig der KPD rief, laut IG/KOB, für heute zu einer Veranstaltung gegen die Versorgungstariferhöhungen auf.
Die KPD berichtet von einer vermutlich mit dieser Veranstaltung identischen Veranstaltung ihres Fahrpreiskomitees mit über 100 Teilnehmern.
Gegründet wird heute das Schüleraktiv des Komitees Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH.
Q: Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.2; Rote Oberschüler Front Nr.8,Braunschweig 29.3.1973; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.20ff
10.03.1973:
In Braunschweig findet, laut KB Braunschweig, erneut eine Demonstration gegen die Versorgungstariferhöhungen (vgl. 9.3.1973, 15.3.1973) statt. Gegen mindestens 5 der Teilnehmer finden später Prozesse statt (vgl. 24.4.1974).
Laut der Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB fotografierte die Polizei die Teilnehmer unaufhörlich.
Q: Roter Wilhelm Nr.2,Braunschweig 12.3.1973,S.3; Rote Arbeiter Zeitung Extra,Braunschweig 15.3.1973; Rote Hochschulzeitung Nr.14,Braunschweig 24.4.1974
12.03.1973:
In Braunschweig organisiert das Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH, nach eigenen Angaben (vgl. 19.3.1973), eine Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen mit mehr als 150 Menschen.
Q: Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973,S.17f
15.03.1973:
In Braunschweig findet, laut IG/KOB, erneut eine Demonstration gegen die Versorgungstariferhöhungen (vgl. 10.3.1973) statt.
Q: Rote Oberschüler Front Nr.8,Braunschweig 29.3.1973,S.4-7
15.03.1973:
Die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB Braunschweig rief zur heutigen Sitzung des Komitees gegen die Versorgungstariferhöhungen am WG auf.
Q: Roter Wilhelm! Nr.2,Braunschweig 12.3.1973,S.3ff
15.03.1973:
Der KB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 19.2.1973, 17.4.1973) zu den Versorgungstariferhöhungen (vgl. 10.3.1973) heraus, in der außer Meldungen von VW, Siemens, MIAG und über die Haltung von DGB KV und KJA zu dem Problem auch die Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD angegriffen wird wegen deren Spalterpolitik (vgl. 12.2.1973, 7.3.1973). Kritisiert wird der KB Braunschweig durch die Initiativgruppe Braunschweig.
Den Artikel gegen die HO druckt auch die IG/KOB Braunschweig (vgl. 29.3.1973) nach.
Quellen: Rote Arbeiter Zeitung Extra,Braunschweig 15.3.1973; Rote Oberschüler Front Nr.8,Braunschweig 29.3.1973,S.5f.
19.03.1973:
In Braunschweig gibt das Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH vermutlich in dieser Woche eine Broschüre "Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!" heraus.
Geworben wird für die Verlagsbuchhandlung Wilhelm Bracke, die auch den Vertrieb besorgt. Eingeladen wird zum Treffen des Komitees und des Studentenaktivs, an der Redaktion beteiligte sich auch das Schüleraktiv (vgl. 9.3.1973).
Berichtet wird vom Beschluss des Stadtrats (vgl. 13.2.1973), von den Zulieferern Büssing-MAN und Düsseldorfer Waggon AG (Düwag), von der Initiative, die die Hochschulorganisation (HO) ergriffen, eine Plattform vorgelegt und dann KB/KSB und auch die ML Braunschweig kontaktiert habe, die aber statt nur gegen die Erhöhungen einzutreten, illusionäre Forderungen wie 50-Pfennig-Einheitstarif, später Nulltarif aufstellten, so dass es keine Einheit gab. KB/KSB und ML BS hätten dann mit der KPD/ML zusammen eine Initiative gegen die Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife gegründet.
Geschildert werden der erste Protest (vgl. 12.2.1973), die eigene Gründung (vgl. 17.2.1973), die Agitation (vgl. 26.2.1973), die Demonstration (vgl. 3.3.1973), den Fahrpreisboykott (vgl. 5.3.1973, 8.3.1973), und den weiteren Verlauf (vgl. 9.3.1973, 12.3.1973), über die "Taktik der Konterrevolution", und über "Falsche Linien im Kampf gegen staatlichen Lohnraub und Preistreiberei" bzw. KPD/ML, ML BS und KB / KSB Braunschweig, aber auch die Bürgerinitiative der DKP.
Gezogen werden die Lehren, aufgerufen zum 1. Mai, wozu der Maiaufruf des ZKs der KPD nachgedruckt wird. Dokumentiert wird der Artikel aus der 'Roten Fahne' vom 7.3.1973.
Q: Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!,Braunschweig März 1973
24.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.11 (vgl. 17.3.1973, 31.3.1973) heraus. Fahrpreiskomitees gibt es u.a. in Braunschweig.
Q: Roter Morgen Nr.11,Hamburg 24.3.1973
16.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche über ihren RFFK:"
ROTE FAHNE-FREUNDESKREIS IN BRAUNSCHWEIG GEGRÜNDET!
Gegen die Preistreiberei des SPD-Stadtrates hatten sich im März dieses Jahres fortschrittliche Kollegen im Komitee 'Kampf der Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad-GmbH' zusammengeschlossen. Ausgerichtet an der Linie der KPD und ihren Erfahrungen aus dem Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen in Berlin 1972 gelang es, breiten Teilen der Braunschweiger Bevölkerung klarzumachen, daß wir von der SPD und den Gewerkschaftsbonzen genausowenig für unsere Interessen zu erwarten haben wie von der CDU und der ganzen Kapitalistenklasse.
Wir haben in diesem Teilkampf erkannt, daß es immer im Mittelpunkt stehen muß, die Arbeiter und alle Volksschichten mit dem Ziel zusammenzuschließen, Ausbeutung und Unterdrückung endgültig abzuschaffen. Die KPD geht konsequent diesen Weg. In ihrem Zentralorgan, der ROTEN FAHNE stehen strategisch wichtige Einschätzungen und werden die praktischen Schritte der Kämpfe erläutert.
Wenn wir unsere Kollegen überzeugen und zusammenschließen wollen, muß das, was wir sagen, Hand und Fuß haben. Deswegen haben wir einen ROTE-FAHNE-Freundeskreis gegründet. Der ROTE-FAHNE-Freundeskreis sieht seine Aufgabe darin, über die Besprechung von Artikeln die Linie der KPD besser kennenzulernen, zu verstehen und vertreten zu können.
Wir werden gleichzeitig die Propagandaarbeit der KPD unterstützen und auf der Grundlage der politischen Linie der Partei uns einreihen in den Kampf gegen die Verschlechterung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, gegen den Abbau der demokratischen Rechte des Volkes und gegen die imperialistische Ausplünderung der Völker.
Unser erstes Ziel ist die tatkräftige Unterstützung der Partei bei der Vorbereitung und Durchführung des 1.Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, durch die Gründung eines Maiausschusses."
Q: Rote Fahne Nr.17,Dortmund 25.4.1973,S.2
11.05.1973:
Der KSV der KPD (vgl. 16.5.1973) berichtet von den Manteltarifforderungen (MTV) der IGM (vgl. 29.3.1973):"
In der gesamten Eisen- , Stahl und Metallbranche wird von oppositionellen Gewerkschaftern die Forderung nach vorfristiger Kündigung der Lohntarifverträge erhoben und immer mehr Kollegen schließen sich hinter dieser Forderung zusammen.
…
Nach Tariferhöhungen bei der Bundesbahn um 10-20%, vor allem für Arbeiter -und Schülerfahrkarten, nach der Erhöhung der Haustarife für Strom, Gas und Wasser, bei Kindergartenplätzen und Schwimmbädern und bei den städtischen Verkehrsmitteln wie z. B. in Solingen, Remscheid, Braunschweig, Frankfurt, Kassel, Düsseldorf und Kiel sind jetzt auch Tariferhöhungen von durchschnittlich 24% bei der Post angekündigt."
Q: Dem Volke Dienen Nr.12,Dortmund 16.5.1973
29.01.1974:
In Braunschweig findet, laut KB und IG ein Streik im Bus- und Straßenbahnbetrieb der Verkehrs AG Braunschweig statt.
Q: Zündkerze Nr.1,Braunschweig Feb. 1974
26.02.1974:
In Braunschweig gibt die Ortsgruppe des KBW ein Flugblatt "Was war wirklich los in Frankfurt?" zu den dortigen Fahrpreiskämpfen heraus. Die Verantwortung übernimmt Remo Campen, die Auflage beträgt 8 000.
Q: KBW OG Braunschweig:Was war wirklich los in Frankfurt?,Braunschweig 26.2.1974
05.04.1974:
In Braunschweig gibt die Ortsgruppe des KBW ein Flugblatt "Die Stadt bittet zur Kasse" zu den Erhöhungen der Verkehrs- und Versorgungstarife heraus. Die Auflage beträgt 8 000, die Verantwortung übernimmt Remo Campen.
Q: KBW-OG Braunschweig:Die Stadt bittet zur Kasse,Braunschweig 5.4.1974
09.04.1974:
In Braunschweig beginnt, laut KSB (vgl. 24.4.1974), ein Prozess wegen der Fahrpreisproteste vom März 1973, der bis zum 14.4.1974 dauert.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.14,Braunschweig 24.4.1974,S.6f
07.06.1974:
In Braunschweig gibt die Betriebsaufbauzelle Fernmeldeamt (FMA) des KBW ein Extra ihrer Betriebszeitung 'Der rote Wecker' (vgl. 20.5.1974) heraus, bekundet wird auch: "Fahrpreiserhöhung – mit uns nicht!".
Q: Der Rote Wecker Extra,Braunschweig 7.6.1974
07.10.1974:
Der Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Braunschweig der KPD beschließt vermutlich in dieser Woche die Gründung eines Komitees gegen die anstehenden Fahrpreiserhöhungen.
Q: Rote Fahne Nr.42,Dortmund 16.10.1974
07.10.1974:
Die Ortsgruppe Braunschweig des KBW gibt vermutlich in dieser Woche eine Broschüre "Keine Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife!" mit einer Auflage von 600 heraus, an der auch die Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV) Braunschweig mitarbeitete.
Dargestellt wird "das Ausmaß der Tariferhöhungen" für Strom, Wasser, Gas, Fernwärme und den Nahverkehr, sowie die Summe der Belastungen. Festgestellt wird: "Tariferhöhung: Ausplünderung des Volks". Berechnet werden die gewinne der Stadtwerke. Ein Artikel lautet: "Trotz Steuerreform: Das Volk muss zahlen – die Kapitalisten werden geschont!", aus dem ÖD wird berichtet: "Reallohnabbau bei den Kollegen im Öffentlichen Dienst – Trotzdem sollen sie die Folgen der Finanzmisere tragen!". Es gäbe: "Kein Geld für soziale Einrichtungen", wobei auf die Geldvergabe durch den Stadtrat eingegangen wird. Aus dem ÖTV-Bereich wird berichtet: "Das Krankenhauspersonal ist überlastet", wobei auf das Krankenhaus Holwedestraße eingegangen wird. Gefordert wird: "Stadt muss Jugendhäuser öffnen" (vgl. 20.9.1974). Berichtet wird auch von Rentnern, Ausländern, Arbeitern der TU (ÖTV-Bereich), Polizisten und aus der Roonstraße.
Die ab dem 1. November in Kraft tretenden Tariferhöhungen will der Stadtrat am 15.10.1974 beschließen.
Q: KBW-OG Braunschweig: Keine Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife!,Braunschweig o. J.
14.10.1974:
Der Kommunistische Oberschülerbund (KOB) Braunschweig des KBW gibt ein Flugblatt mit dem Aufruf zur morgigen Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen und Versorgungstariferhöhungen in einer Auflage von 1 100 Stück heraus.
Q: KOB: Demonstration Dienstag, 17 Uhr ab Kohlmarkt,Braunschweig 14.10.1974
15.10.1974:
In Braunschweig soll eine Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen und Versorgungstariferhöhungen stattfinden.
Q: KOB: Demonstration Dienstag, 17 Uhr ab Kohlmarkt,Braunschweig 14.10.1974
26.10.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) des Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Braunschweig eine Ausgabe ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. 5.6.1974, 13.11.1974) heraus. Zu den Fahrpreiserhöhungen wird gefordert: "Keine Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife!".
Q: Roter Wilhelm!,Braunschweig 26.10.1974,S.7
September 1975:
Die Ortsgruppe Braunschweig des KBW gibt vermutlich im September eine Broschüre "Keine Fahrpreiserhöhungen bei der Verkehrs-AG" mit einer Auflage von 400 Stück heraus. Festgestellt wird: "Der Nahverkehr wird schlechter und teurer", und "Die Erhöhungen treffen nicht alle gleich", interviewt wird ein Lehrling aus Veltenhof. Angeklagt wird: "Tariferhöhungen – Ausplünderung des Volkes", dargestellt werden "Die Leistungen des Stadtrats". Gefragt wird: "Wer ist für das Defizit verantwortlich? …Die Lohnerhöhungen der Beschäftigten nicht". Festgestellt wird: "Die Polizei soll den Widerstand des Volkes brechen", wobei auch auf die BGS-Kaserne Bienroder Weg eingegangen wird, gefragt wird "Wie kann die Erhöhung verhindert werden?". Dokumentiert wird eine "Erklärung des Studentischen Rats der TU".
Aus der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 31 wird der Artikel "Verschwendung auf Kosten des arbeitenden Volkes" von Joscha Schmierer übernommen.
Q: KBW-OG Braunschweig: Keine Fahrpreiserhöhungen bei der Verkehrs-AG,Braunschweig o. J.
16.09.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) beschließt der Braunschweiger Stadtrat Tariferhöhungen, u.a. Fahrpreiserhöhungen (vgl. 1.11.1975), wogegen heute 200 demonstrieren und eine Kundgebung vor dem Rathaus durchführen.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
01.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) demonstrieren heute 350 gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 16.9.1975, 3.11.1975) und besetzen kurzzeitig die Straßenbahnschienen.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
03.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) versammeln sich heute 120 und beschließen eine weitere Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 1.11.1975, 6.11.1975).
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
06.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) beteiligen sich heute 200 an der Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 3.11.1975, 7.11.1975). Als nach der Abschlusskundgebung Plakate geklebt werden greift die Polizei an. Daher beteiligen sich später 300 an einer Kundgebung vor dem Polizeipräsidium für die Freilassung der Festgenommenen.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
07.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) nehmen heute 400 an einer Kundgebung gegen den gestrigen Polizeiüberfall auf die Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 6.11.1975, 15.11.1975) teil und führen eine spontane Demonstration durch.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
15.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) beteiligen sich heute 200, später 300 an der Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 7.11.1975, 18.11.1975). Straße und Rathaus werden mit Parolen bemalt.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
18.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) findet heute eine Stadtratssitzung statt, auf der Fahrpreiserhöhungsgegner hinausgeworfen werden (vgl. 15.11.1975, 29.11.1975).
Die Fahrpreiserhöhungen werden nicht zurückgenommen, sondern vielmehr noch um Badepreiserhöhungen ergänzt.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
29.11.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) beteiligen sich heute 200 an der Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 18.11.1975, 5.12.1975). Zwei Stadtratspuppen werden am Kohlmarktbrunnen festgebunden. Als nach der Abschlusskundgebung Plakate geklebt werden, greift die Polizei an. Auch die vor dem Polizeipräsidium für die Freilassung der Festgenommenen Protestierenden werden von ihr attackiert.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
05.12.1975:
Laut KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) versammeln sich heute die Fahrpreiserhöhungsgegner zur Beratung über die Fortführung der Proteste (vgl. 29.11.1975).
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.18
01.12.1976:
In Braunschweig werden heute, laut KB, 2 KBWler zu 9 bzw. 4 Monaten ohne Bewährung wegen Blockade- und Klebeaktionen bei Fahrpreisdemonstrationen verurteilt (vgl. 2.12.1976).
Q: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977
02.12.1976:
In Braunschweig werden, laut KPD, der KBWler Fromme sowie ein weiteres KBW-Mitglied wegen Kleben von Plakaten und Durchführung von Blockaden gegen die Fahrpreiserhöhungen zu neun bzw. vier Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt (vgl. 1.12.1976).
Solidaritätsflugblätter erscheinen u.a. vom KJVD, vom KSV und von der KPD-Sympathisantengruppe.
Q: Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976
Letzte Änderungen: 19.04.2010
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