Braunschweig: Schülerbewegung

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Aus der Braunschweiger Schülerbewegung lagen uns, abgesehen von einer vermutlich der DKP nahestehenden Schülerzeitung (vgl. Juni 1971), für diese wie immer unvollständige Darstellung allein von den Anhängern des KBW bzw. seiner örtlichen Vorläufer lokale Dokumente vor. Als separate Darstellungen wurden aus Platzgründen deren 'Rote Oberschüler Front' sowie ihr 'Rote Wilhelm!' ausgegliedert.

Die zuvor mit der KPD/ML-ZK sympathisierenden Schüler (vgl. 27.11.1971) sympathisieren vermutlich später mit der KPD und ihrem KOV (vgl. 1.5.1972), während zugleich die Freunde des späteren KBW die Arbeit im Schülerbereich aufnehmen (vgl. Mai 1972). Auffällig ist die offenbar damals noch nicht vollzogene Trennung der verschiedenen Linien unter den Schülern, zu denen vermutlich auch die RKJ der GIM zählte.

Die linken Braunschweiger Oberschüler engagieren sich immer wieder in der Vietnamsolidarität (vgl. Apr. 1972, 12.7.1972, 4.11.1972, 11.1.1973, 12.1.1973, 14.1.1973), dann aber gewinnt offenbar vor allem der Antimilitarismus bzw. der Protest gegen den Wehrkundeerlaß (WKE) an Bedeutung (vgl. 12.7.1972, Aug. 1972, 19.2.1973, 5.3.1973, 13.3.1973, 29.3.1973, 30.3.1973, 21.6.1973).

Politische Unterdrückung erfolgt sowohl in Bremen (vgl. 18.9.1972, 20.9.1972), als auch bundesweit gegen die Palästinenser (vgl. 5.10.1972, 24.10.1972) und in Braunschweig, wo es am Wilhelmgymnasium, wo die Freunde des KBW offenbar ihr Zentrum bzw. ihre aktivste Zelle haben (vgl. 1.11.1972, 13.11.1972), 21.2.1973, 12.3.1973, 30.5.1973, Feb. 1974, 7.3.1974, 17.4.1974, 5.6.1974, 26.10.1974, 13.11.1974), vermutlich gegen deren Mitglieder immer wieder Verweise gibt (vgl. 18.9.1972, 11.12.1972, 19.12.1972, 20.12.1972), wo gegen die Gruppe freie politische Betätigung am Wilhelm-Gymnasium (WG) Protest erhebt (vgl. Mai 1974).

Die kommunistischen Oberschüler Braunschweigs bestimmen auch ihre politischen Positionen (vgl. 16.11.1972) und an den Protesten gegen die Versorgungstariferhöhungen bzw. den Fahrpreiserhöhungen beteiligen sich die Oberschüler des KB Braunschweig ebenfalls aktiv (vgl. 8.3.1973, 9.3.1973, 15.3.1973, 29.3.1973), während sie am Zweiten Bildungsweg nicht verankert scheinen (vgl. Feb. 1973).

Auch die ehemals der KPD/ML-ZK nahestehenden Marxisten-Leninisten Braunschweig intervenieren nun im Oberschülerbereich (vgl. Mai 1973), was aber vermutlich nur vorübergehend geschieht, wobei sich eventuell auch im Schülerbereich ein Zusammenschluss mit dem KBW vollzieht (vgl. 9.2.1974).

Während von den Anhängern der KPD bzw. der Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) des KOV der KPD (vgl. Sept. 1973) hier bisher nur der Wille zur Integration in den KOV sowie die Bildung einer in der Chile-Solidarität aktiven KOV-Sympathisantengruppe erschlossen werden kann, geschieht bei den Anhängern des KBW (vgl. Dez. 1973), die sich auch gemeinsam mit der Mutterpartei bzw. befreundeten Lehrern gegen das Niedersächsische Schulgesetz (NSG – vgl. Dez. 1973, 7.1.1974, 19.3.1974, 20.5.1974) und den Lehrermangel (vgl. 20.8.1974) engagieren, die offizielle Gründung eines Kommunistischen Oberschülerbund Braunschweig (KOB – vgl. 26.3.1974). Einblicke in die Arbeitsweise des KOB Braunschweig bieten zwei hier dokumentierte interne Zirkulare (vgl. 11.11975, 2.4.1975). Später werden die Anhänger des KBW, die sich vermutlich an dem großem Schulprotest beteiligten (vgl. 10.12.1975) im Kommunistischen Jugendbund (KJB) organisiert (vgl. 18.10.1976).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Juni 1971:
In Braunschweig erscheint eine Ausgabe der Schülerzeitung 'Der Stachel'.
Quelle: Der Stachel, Braunschweig Juni 1971

27.11.1971:
In Braunschweig bilden sich, laut SB Braunschweig, in der Folge des a.o. PT aus der ehemaligen Ortsgruppe der KPD/ML-ZK die Marxisten Leninisten (ML) Braunschweig. Im Schülerbereich bildet sich die Gruppe ehemaliger Sympathisanten der KPD/ML (Roter Morgen) heraus (vgl. 1.4.1973).
Q: Rote Universitätszeitung Sdr. Nr. 1 und Nr. 3, Braunschweig Juni 1972 bzw. 12.7.1972

April 1972:
In Braunschweig unternahm, laut SB, die ehemalige Gruppe ehemaliger Sympathisanten der KPD/ML (Roter Morgen), die sich jetzt Sozialistische Oberschülerorganisation (SOSO) nennt, die erste Vietnam Initiative, die zu einem Kontaktgespräch Anfang April führt. Die dort anwesenden SOSO, Rote Zelle Pädagogik (Rotzpäd), einige Genossen von der Staatlichen Hochschule für bildende Künste (SHfbK), der Sozialistische Bund Braunschweig und die Hochschulorganisation (HO), "eine Gruppe, die sich vor kurzem noch nie geäußert hatte", sollen die Gründung eines Vietnamkomitees vollziehen, welches in ein Antiimperialismuskomitee (AIK) umgewandelt werden soll. Ein kurzfristige Demonstration sei von SOSO, HO und Rotzpäd abgelehnt worden. Der SB, der diese Demonstration wollte, meldete diese einfach erst einmal an. Auf dem zweiten Treffen der Gruppen, übt der SB daraufhin Selbstkritik. Auf diesem Treffen verweigern SB, Rotzpäd und die Leute von der SHfbK die Teilnahme, wegen der Ausrichtung auf die LgdI, woraufhin HO und SOSO alleine ein Vietnamkomitee (VK) gründen. Später allerdings sieht der SB es als Fehler an, nicht im VK mitzumachen. In die Kampagne greifen auch GIM und RKJ mit ihrem 'Roten Maulwurf' ein. Ebenso wie der MSB Spartakus rufen sie zunächst zur Demonstration im Siegfriedviertel auf. Der MSB habe dabei angeboten auf die Parole "In der Rüstung sind sie fix -Für die Bildung tun sie nix!" zu verzichten, wenn der SB dafür den "Sieg im Volkskrieg!" aufgebe. Ein erstes Flugblatt sei vom SB, ein zweites von SB und Rotzpäd verteilt worden, dann eines von der HO, eines von GIM/RKJ und schließlich ein Aufruf des MSB Spartakus, nicht an der Demonstration teilzunehmen. SOSO und HO hätten an drei Abenden nach der Demonstration eine Vietnamwoche durchgeführt, bei der sie von der LgdI unterstützt worden seien. Am ersten Abend sei ein Film über die nationalen Aktivitäten vor einem Publikum, "das fast nur aus Organisierten bestand" gezeigt worden. VK und LgdI hätten dann ihre örtliche Verankerung durch den Aufruf zur Maidemonstration nach Hamburg bewiesen.
Q: Rote Universitätszeitung Sdr. Nr. 1, Braunschweig Juni 1972

Mai 1972:
In Braunschweig bildet sich, nach eigenen Angaben, Anfang Mai eine Oberschülerkommission (OSK) des Sozialistischen Bundes (SB) Braunschweig, die in der nächsten Zeit innerhalb der Schülerbasisgruppe eine Auseinandersetzung "gegen Reformisten und linke Sektierer" führt (vgl. 1.8.1972).
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 1, Braunschweig 18.9.1972

01.05.1972:
In Hamburg beteiligen sich, laut KB, 4 000 an der KB-Demonstration, auf der allerdings auch die SSG (NRF-Linie) im eigenen Block vertreten war. Die KPD-Demonstration um 11 Uhr ab Holstenplatz wird vom KB auf 263 Teilnehmer geschätzt, der Kommunistische Oberschülerbund (KOB) des KB zählte dort ca. 250 Teilnehmer, was auch meinem Augenschein entspricht.
Aus Braunschweig reisen dazu, laut KB Braunschweig, LgdI, HO und SOSO an.
Q: Arbeiterkampf Nr. 19, Hamburg Juni 1972, S.9; Rote Universitätszeitung Sdr. Nr. 1, Braunschweig Juni 1972

12.07.1972:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig gibt seine 'Rote Universitätszeitung' Nr. 3 (vgl. 3.7.1972, 18.10.1972) heraus.
Von der Kampagne gegen den Wehrkunde-Erlaß (WKE) wird kundgetan, daß sich in diese u.a. die vierköpfige Oberschülerkommission (OSK) des SB, die innerhalb der Schülerbasisgruppe (SBG) Braunschweig arbeitet, u.a. mit einer Zellenzeitung eingemischt hat.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 3, Braunschweig 12.7.1972, S. 2f

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August 1972:
In Braunschweig bildet sich, nach eigenen Angaben, Anfang August durch den ideologischen Kampf der Oberschülerkommission (OSK) des Sozialistischen Bundes (SB) Braunschweig innerhalb der Schülerbasisgruppe und die Wehrkunde-Erlaß (WKE) Kampagne der OSK die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig (vgl. Mai 1972, 18.9.1972).
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 1, Braunschweig 18.9.1972

18.09.1972:
Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft, um den Senat prüfen zu lassen, "ob ein Verbot des Kommunistischen Bundes Bremen durch Grundgesetz in Verbindung mit Vereinsgesetz oder Bundesverfassungsgerichtsgesetz begründet ist."
Der Antrag der CDU wurde damit begründet, daß der KBB revolutionäre Gewalt bejahe. Er wird am 20.9.1972 (vgl. dort) behandelt.

Solidaritätsadressen gegen das Verbot, gehen beim KBB in den folgenden Wochen u.a. ein von dem Sozialistischen Bund (SB) Braunschweig und der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig.
Q: Wahrheit Nr. 9, Bremen Okt. 1972

18.09.1972:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig (vgl. Aug. 1972) erstmals ihr Organ 'Rote Oberschüler Front' (ROF) heraus (vgl. Okt. 1972). Berichtet wird unter der Verantwortung von F.König über die eigene Geschichte (vgl. Mai 1972) und die 4 Verweise am Wilhelm Gymnasium durch die Wehrkundeerlaß (WKE) Kampagne. Zur Olympiade bedient man sich u.a. einer Sdr.Nr. der 'Roten Presse' der SSG Hamburg.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 1, Braunschweig 18.9.1972

20.09.1972:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig verteilt, nach eigenen Angaben, Flugblätter gegen das Verbot des KB Bremen (KBB) vor Betrieben, Berufsschulen und an der Hochschule, in denen zu einem Aktionseinheitstreffen für heute Abend mobilisiert wird. Nur bei diesem ersten Treffen anwesend sind dann DKP-Hochschulgruppe, MSB Spartakus und die SHB/Aufbauorganisation (ex Juso-Hochschulgruppe).

Ein Komitee gegen politische Unterdrückung Braunschweig (vgl. 5.10.1972) wird gegründet von Unorganisierten, AStA TU, Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD, SB Braunschweig, ML Braunschweig und der Sozialistischen Oberschülerorganisation (SOSO) Braunschweig. Anwesend (vermutlich auch am Komitee, auf jeden Fall aber auch bei dessen Aktionen beteiligt) sind auch GIM und RKJ, werden aber nur in der Hochschulzeitung des SB, nicht in dessen Arbeiterzeitung erwähnt.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 1, Braunschweig 4.10.1972

Oktober 1972:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig vermutlich im Oktober ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 2 (vgl. 18.9.1972, 13.11.1972) heraus, die uns bisher nicht zugänglich war.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 3, Braunschweig 13.11.1972

05.10.1972:
In Braunschweig demonstrieren, laut und mit KB Braunschweig, ca. 200 mit dem Komitee gegen politische Unterdrückung Braunschweig (vgl. 20.9.1972, 24.10.1972) gegen das GUPS/GUPA Palästina Verbot durch die Innenstadt zum Kohlmarkt.
Auch laut IG/KOB (vgl. 13.1.11972) sind es 200.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 2, Braunschweig 18.10.1972;Rote Oberschüler Front Nr. 3, Braunschweig 13.11.1972, S.5

24.10.1972:
In Braunschweig beteiligen sich, laut und mit KB Braunschweig, ca. 250 an einer Aktionseinheitsdemonstration "Freiheit den politischen Organisationen der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes" (vgl. 5.10.1972), u.a. gegen das Verbot der palästinensischen GUPS/GUPA und des KB Bremen (KBB).

Laut der aufrufenden IG/KOB demonstrieren 180.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972, S.6; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972;Rote Oberschüler Front Nr. 3, Braunschweig 13.11.1972, S.5

01.11.1972:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Braunschweig gibt die Nr. 5 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 30.10.1972, 14.11.1972) heraus, in der u.a. berichtet wird von der eigenen Initiativgruppe/Kommunistischer Oberschülerbund (IG/KOB) Braunschweig und dem Wilhelmgymnasium.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 5, Braunschweig 1.11.1972, S.2

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04.11.1972:
In Braunschweig will u.a. der KSB sich an der Vietnamdemonstration ab Aegidienkirche beteiligen. Laut IG/KOB (vgl. 13.11.19729 demonstrieren 160 fortschrittliche Menschen.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 5 und Extra, Braunschweig 1.11.1972 bzw. 30.10.1972; Rote Oberschüler Front Nr. 3, Braunschweig 13.11.1972, S.5

13.11.1972:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 3 (vgl. Okt. 1972, 11.12.1972) heraus, es wird Selbstkritik an den ersten beiden Ausgaben geübt. Eine Basisgruppe besteht am Wilhelmgymnasium (WG), von dort wird auch berichtet über Disziplinierungen. Ein Artikel behandelt: "Die BRAUNSCHWEIGER ZEITUNG – Informationspolitik im Interesse der Bourgeoisie", wobei auf verschiedene, in der Zeitung nicht erwähnte Demonstrationen (vgl. 5.10.1972, 24.10.1972, 4.11.1972) eingegangen wird. Zu den Bundestagswahlen (BTW) wird gefragt: "Was sollen wir wählen?", wobei weder zur Stimmabgabe noch zum Ungültig wählen aufgerufen wird, dafür aber zu einer Diskussion der ad-hoc Gruppen über die eigene Position (vgl. 16.11.1972), deren Teil zur DKP aus der 'Wahrheit' des KB Bremen übernommen wurde.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 3, Braunschweig 13.11.1972

16.11.1972:
In Braunschweig lud die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig (vgl. 13.11.1972) zu einer Diskussion der ad-hoc Gruppen über die eigene Position zu den Neuwahlen ein.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 3, Braunschweig 13.11.1972

11.12.1972:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig vermutlich Anfang dieser Woche ein Extra ihrer 'Roten Oberschüler Front' (ROF - vgl. 13.11.1972, 19.12.1972) heraus mit der "Plattform zum Kampf für die Erringung des politischen Mandats der Schülerschaft". Auf deren Grundlage arbeite eine ad-hoc Gruppe, die sich am 14.12. treffen soll.
Q: Rote Oberschüler Front Extra Plattform zum Kampf für die Erringung des politischen Mandats der Schülerschaft, Braunschweig o. J.

19.12.1972:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 4 (vgl. 11.12.1972, 11.1.1973) heraus.
Berichtet wird unter der Verantwortung von Bernd Krauß erneut über die 4 Verweise am Wilhelm Gymnasium und über die stadtweite Kampagne gegen politische Unterdrückung (vgl. 20.12.1972), der sich auch das beiliegende Extra der 'Roten Hochschulzeitung' vom 11.12.1972 widmet.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 4, Braunschweig 19.12.1972

20.12.1972:
In Braunschweig soll, laut und mit IG/KOB und auch KSB und KB eine Einheitsfrontkundgebung für freie politische Betätigung (vgl. 11.12.1972) stattfinden.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 4, Braunschweig 19.12.1972

11.01.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 5 (vgl. 19.12.1972, 19.2.1973) heraus, die zu Vietnamdemonstrationen in Braunschweig (vgl. 12.1.1973) und Bonn (vgl. 14.1.1973) aufruft. Hierbei wird die IG/KOB auch von einem Vietnamkomitee der Schüler unterstützt. Für Bonn wird eine Aufruferliste vom 4.1.1973 veröffentlicht.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 5, Braunschweig 11.1.1973

12.01.1973:
In Braunschweig ruft die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig zur Vietnamdemonstration auf, die auch der Mobilisierung für die Demonstration in Bonn (vgl. 14.1.1973) dient. Hierbei wird die IG/KOB auch von einem Vietnamkomitee der Schüler unterstützt.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 5, Braunschweig 11.1.1973

14.01.1973:
Zentrale Vietnamdemonstration in Bonn (vgl. 7.1.1973, 20.1.1973).
In Braunschweig fand eine Mobilisierungsdemonstration statt (vgl. 12.1.1973). Nach Bonn riefen u.a. das Vietnamkomitee der Schüler und die IG/KOB mit ihrer 'Roten Oberschüler Front' (vgl. 11.1.1973) auf.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 5, Braunschweig 11.1.1973

Februar 1973:
Die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Oldenburg (vgl. 27.3.1973) berichtet vermutlich aus dem Februar vom Oldenburg-Kolleg (vgl. Jan. 1973) über den Warnstreik gegen die Bafög-Rückforderung.
Solidarisch hätten sich der AStA der PH, der Gründungsausschuß der Uni, der DGB/KJA, der KB / Gruppe Oldenburg, die Kollegiaten aus Braunschweig und Wolfsburg, die KSG selber, MSB Spartakus und SDAJ der DKP sowie die SV des Alten Gymnasiums erklärt.
Q: Schulkampf Nr. 3, Oldenburg März 1973

19.02.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 6 (vgl. 11.1.1973, 5.3.1973) heraus, die zum Wehrkunde-Erlaß (WKE) eine längere Aufruferliste als die heutige 'RAZ' des KB Braunschweig veröffentlicht.
Bei der IG/KOB finden sich noch die Unterschriften von KB Göttingen, KSB Göttingen, Kommunistischer Schülerfront (KSF) Göttingen, KAJB Göttingen, KB Osnabrück, KAJB Osnabrück, KOB Osnabrück, KHG Oldenburg und vom Initiativkomitee/Kommunistische Schülergruppe (IK/KSG) Oldenburg.
Über den Schulzellenaufbau wird bekanntgegeben, daß eine erste Zelle am Wilhelm Gymnasium (WG) gegründet wurde und dort einen 'Roten Wilhelm!' herausgibt.
An anderen Schulen werden ebenfalls Zellen aufgebaut. Vom WKE wird außer vom WG dann auch vom Hoffmann von Fallersleben (HvF) Gymnasium berichtet, wo ein Jugendoffizier der Bundeswehr tätig wurde. Weitere WKE Berichte kommen aus der Lutherschule in Langschede/West bzw. der Hellwegkaserne in Unna in NRW und aus Wilhelmshaven. Abgedruckt wird auch der Bericht eines Braunschweiger Bundeswehrsoldaten der Panzerbrigade 2, die auch noch in Hildesheim liegt, u.a. über den Übungsplatz Bergen-Hohne.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 6, Braunschweig 19.2.1973

21.02.1973:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig erstmals ihr Organ 'Roter Wilhelm!' (vgl. 12.3.1973) heraus. Der Leitartikel berichtet von der Gründung der Zelle. Daneben gibt es auch ein Basisgruppe WG. Aufgerufen wird: "Vorwärts im Kampf für die Erringung des politischen Mandats der Schülerschaft", wobei auf drei Flugblätter an der Schule eingegangen wird, die die Beziehungen zwischen IG/KOB, KSB und AStA verfälscht dargestellt hätten.
Q: Roter Wilhelm! Nr. 1, Braunschweig 21.2.1973

05.03.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 7 (vgl. 19.2.1973, 29.3.1973) heraus. Berichtet von und aufgerufen zu wird von der Tariferhöhungskampagne (vgl. 3.3.1973, 5.3.1973, 8.3.1973) und der Wehrkunde-Erlaß (WKE) Kampagne (vgl. 13.3.1973). Eingegangen wird auch auf den BGS und die Bundeswehr.
Ein Aufruf gegen den WKE ist unterzeichnet aus Göttingen von KB, KSB, KAJB und KSF, aus Osnabrück von KB, KAJB, und KOB, aus Oldenburg von KHG und IK/KSG, aus Braunschweig von KB und IG/KOB sowie aus Hannover vom KB/Aufbaukomitee (KB/AK).
Im Vorwort wird für die nächste Nummer angekündigt, daß diese am Wilhelm Gymnasium (WG) für 30 Pf. verkauft werden wird, da die Kosten für eine Ausgabe der ROF bei 20 Seiten (diese Ausgabe hat 26, d.Vf.) 280 DM betrügen. Bisher habe die IG/KOB nur die eine Zelle am WG ('Roter Wilhelm!'). Von der Vietnamkampagne wird berichtet, daß das zentrale Schüler Vietnamkomitee (VK) sich an WG, Hoffmann von Fallersleben (HvF) Gymnasium und der Ina Seidel Schule (ISS) für freie politische Betätigung eingesetzt habe. Neben dem VK an der ISS sei auch kurz vor dem Waffenstillstandsabkommen ein VK am HvF mit 6 Mitgliedern gegründet worden.

Eröffnet wurde der Buchladen des KB, das politische Buch.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 7, Braunschweig 5.3.1973

08.03.1973:
In Braunschweig ruft die IG/KOB zu einer Veranstaltung gegen die Versorgungstariferhöhungen für Oberschüler im Freizeit- und Bildungszentrum auf (vgl. 7.3.1973, 9.3.1973).
Gegründet werden soll eine Untergruppe der Initiative für Oberschüler. Die mit der HO der KPD befreundete Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) Braunschweig ruft, laut IG/KOB, mit einem Flugblatt zu einer morgigen Veranstaltung zum selben Thema auf. Die GSS betont, daß eine Bekämpfung der Tariferhöhungen nur möglich sei, wenn die SPD entlarvt werde.

Laut der Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB kommt es auf der Linie 2 zu Polizeiübergriffen gegen Fahrpreisboykotteure.
Q: Roter Wilhelm Nr. 2, Braunschweig 12.3.1973, S.3; Rote Oberschüler Front Nr. 7 und 8, Braunschweig 5.3.1973 bzw. 29.3.1973

09.03.1973:
Die Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) Braunschweig der KPD rief, laut IG/KOB, für heute zu einer Veranstaltung gegen die Versorgungstariferhöhungen auf.

Die KPD berichtet von einer vermutlich mit dieser Veranstaltung identischen Veranstaltung ihres Fahrpreiskomitees mit über 100 Teilnehmern.

Gegründet wird heute das Schüleraktiv des Komitees Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH.
Q: Rote Fahne Nr. 12, Dortmund 21.3.1973, S.2; Rote Oberschüler Front Nr. 8, Braunschweig 29.3.1973;Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!, Braunschweig März 1973, S.20ff

12.03.1973:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihr Organ 'Roter Wilhelm!' Nr. 2 (vgl. 21.2.1973, 30.5.1973) heraus. Der Leitartikel berichtet von der Kritik an der ersten Ausgabe. Bekanntgegeben wird die heutige Eröffnung der Politischen Buchhandlung Das Buch, Bültenweg 94. Die Zelle äußert sich auch "Zur Versorgungstarifkampagne" (vgl. 15.3.1973) und zur Wehrkunde (WKE) am WG.
Q: Roter Wilhelm! Nr. 2, Braunschweig 12.3.1973

13.03.1973:
In Braunschweig will u.a. die IG/KOB (vgl. 5.3.1973, 29.3.1973) auf einer Sitzung im AStA der TU ein Komitee gegen den Wehrkunde-Erlaß (WKE) gründen.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 7, Braunschweig 5.3.1973

15.03.1973:
Die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB Braunschweig rief zur heutigen Sitzung des Komitees gegen die Versorgungstariferhöhungen am WG auf.
Q: Roter Wilhelm! Nr. 2, Braunschweig 12.3.1973, S.3ff

29.03.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 8 (vgl. 5.3.1973, 21.6.1973) heraus. Berichtet wird von der Tariferhöhungskampagne (vgl. 15.3.1973) und der Wehrkunde-Erlaß (WKE) Kampagne (vgl. 13.3.1973, 30.3.1973). Die IG/KOB habe ihren Aufruf an allen Oberschulen in Braunschweig und Wolfenbüttel verbreitet und daraufhin ein Gespräch mit der IGSS Wolfenbüttel sowie GIM und ML Braunschweig geführt. Die ML hätten den Aufruf unterstützt und gerne noch um Ablehnung der Kriegsdienstverweigerung (KDV) als Alternative sowie die Forderung nach freier politischer Betätigung für fortschrittliche Menschen ergänzt. Bei der politischen Betätigung habe man einen Kompromiß geschlossen, die KDV solle in den Schulkomitees diskutiert werden. Hiervon gibt es an einer Stelle 4, an einer anderen Stelle mehr als 4 Stück. An der Berufsschule arbeiten sowohl KB als auch ML Braunschweig.
Erklärt wird, unter Verweise auf die Verweise in Bremen, warum sich die IG/KOB bei der Öffentlichkeitsarbeit auf Studenten verläßt, anstatt selbst aufzutreten.
Eingegangen wird auch auf die Armee in der VR China. Dieser Artikel wird auch nachgedruckt durch die Antimilitaristische Soldatengruppe Braunschweig (vgl. Okt. 1973).
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 8, Braunschweig 29.3.1973; Antimilitaristische Soldatengruppe Braunschweig: Die Arbeit unter den Streitkräften der Bourgeoisie. Zur proletarischen Militärpolitik, Braunschweig o. J.

30.03.1973:
In Braunschweig soll ein Teach In gegen den Wehrkunde-Erlaß (WKE) im Freizeit- und Bildungszentrum stattfinden. Ein erneuter Aufruf in Braunschweig ist von GIM, ML Braunschweig und KB Braunschweig nebst IG/KOB und KSB unterzeichnet. Die IG/KOB ruft u.a. in ihrer gestrigen Zeitung auf.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 8, Braunschweig 29.3.1973

23.04.1973:
Das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK) Clausthal-Zellerfeld rief, nach eigenen Angaben, kurz vor dem 1. Mai, also vermutlich in dieser Woche, mit zwei Flugblättern zur Teilnahme an den Maiaktionen in Clausthal-Zellerfeld und danach Braunschweig auf.
Q: Clausthaler Schülerpresse Nr. 13, Clausthal-Zellerfeld o.J. (1973)

Mai 1973:
In Braunschweig erscheint erstmals die 'Rote Wühlmaus – Revolutionäre Zeitung für Lehrlinge und Schüler', die sich in einer Auflage von 1 800 Stück an Berufs-, Haupt-, Real- und Oberschüler wendet und von den Marxisten-Leninisten/Braunschweig initiiert wurde. Verantwortlich zeichnet G. Härtel, Aachen. Berichtet wird vom Schülerstreik in Dänemark, vom 1. Mai in Braunschweig, vom Häuserkampf in Frankfurt (vgl. 4.4.1973), aber auch von der Umstrukturierung der Stadt Braunschweig, von der Versorgungstarifkampagne (vgl. 12.2.1973, 3.3.1973, 7.3.1973) sowie über die Wehrkunde (WKE), und man wendet sich "Gegen verblödende Freizeitgestaltung" und fordert daher ein Jugendzentrum (JZ). Eingeladen wird zur eigenen Leserrunde am 25.5.1973.
Q: Rote Wühlmaus Nr. 1, Braunschweig Mai 1973

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01.05.1973:
In Braunschweig demonstrieren, laut KB Bremen, ca. 6 000. Der KB Braunschweig hatte eine Aktionseinheit mit den ML Braunschweig für eine Demonstration ab Burgplatz gebildet. Laut KSB und IG/KOB nehmen 350 teil, laut ML Braunschweig sind es über 300. Die IG/KOB übt später Selbstkritik dafür, daß sie nicht zur Teilnahme aufrief.

Das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK) Clausthal-Zellerfeld rief, nach eigenen Angaben, wie vermutlich auch weitere befreundete örtliche Gruppen, zum 1. Mai zur Teilnahme an der örtlichen DGB-Kundgebung und danach zur Demonstration in Braunschweig auf.
Q: Clausthaler Schülerpresse Nr. 13, Clausthal-Zellerfeld o.J. (1973); Rote Arbeiter Zeitung Sdr.Ausg., Braunschweig 17.4.1973;Rote Oberschüler Front Nr. 9, Braunschweig 21.6.1973;Rote Wühlmaus Nr. 1, Braunschweig Mai 1973, S.6f;Rote Hochschulzeitung Nr. 9 und 10, Braunschweig 25.4.1973 bzw. 17.5.1973;Wahrheit Nr. 5/6, Bremen 1973, S.8

30.05.1973:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihr Organ 'Roter Wilhelm!' Nr. 3 (vgl. 12.3.1973, Feb. 1974) heraus. Der Leitartikel berichtet von der kommenden Musischen Woche, zu der auch die Zelle einen Kurs über die Ausbildung in Albanien und der VR China anbietet.

Die Zelle äußert sich auch "Zur weiteren Arbeit im Wehrkundekomitee WG" (WKE) sowie zum offenen Auftreten zweier ihrer Mitglieder. Berichtet wird auch über "Die vergangenen Ereignisse im Schülerrat" sowie über "Politische Disziplinierung".
Q: Roter Wilhelm! Nr. 3, Braunschweig 30.5.1973

21.06.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 9 (vgl. 29.3.1973, 22.12.1973) heraus, von der uns die Seite 20 leider nicht vorlag. Geworben wird für 'Die Front' des Sozialistischen Palästinakomitees (SPK) Heidelberg.
Berichtet wird von der Wehrkunde-Erlaß (WKE) Kampagne (vgl. 30.3.1973), in der Komitees an den Gymnasien Ina Seidel, Ricarda Huch und Hoffmann von Fallersleben aufgebaut wurden.
Berichtet wird auch von der Bundeswehr vom Tag der Braunschweiger Infanterie am 6. Mai, dem 1.Mai, der Bonner Rathausbesetzung (vgl. 10.4.1973) und dem Besuch von Breschnew aus der SU (vgl. 18.5.1973), aufgerufen zur morgigen Leserunde. Selbstkritik wird geübt an der äußeren Aufmachung der ROF. Fortgesetzt wird der Artikel über die Armee in der VR China. Dieser Artikel wird auch nachgedruckt durch die Antimilitaristische Soldatengruppe Braunschweig (vgl. Okt. 1973).
Q: Antimilitaristische Soldatengruppe Braunschweig: Die Arbeit unter den Streitkräften der Bourgeoisie. Zur proletarischen Militärpolitik, Braunschweig o. J.; Rote Oberschüler Front Nr. 9, Braunschweig 21.6.1973

22.06.1973:
In Braunschweig will die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre erste 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Leserunde im Freizeit- und Bildungszentrum durchführen.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 9, Braunschweig 21.6.1973

September 1973:
In Braunschweig gibt die Gruppe Sozialistischer Schüler (GSS) des KOV der KPD erstmals ihre 'Rote Schülerpresse - Sozialistische Zeitung für Oberschüler' heraus. Der Leitartikel zum NSG ruft auf: "Kampf dem niedersächsischen Schulgesetz!", wozu ein Komitee 'Weg mit dem NSG!' gegründet wurde und wozu auch eine Plattform veröffentlicht wird.
Berichtet wird, dass die GSS regelmäßig den 'Schulkampf' des KOV vor vielen Braunschweiger Schulen verkaufe, eingeladen wird zur Leserunde.
Berichtet wird auch über die "Antiimperialistische Agitation bei den 10. Weltjugendfestspielen in Berlin/DDR" (vgl. 28.7.1973) sowie über ein eigens "Erfolgreiches Ferienlager fortschrittlicher Schüler". Gefordert wird: "Freiheit für Uli Kranzusch", aufgerufen zur Mitarbeit im Braunschweiger Komitee "Hände weg von der KPD". Gegen die geschlechtlich getrennte Ausbildung an Neuer Oberschule und Ricarda-Huch-Schule wird eingetreten "Für die sofortige Zusammenlegung von NO und RHS!".
Q: Rote Schülerpresse Nr. 1, Braunschweig Sept. 1973

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27.10.1973:
In Niedersachsen richtet der KOV der KPD vermutlich an diesem Wochenende eine regionale Leitung ein, die sich auf Zellen (vgl. 27.10.1973) in Barsinghausen, Gehrden und Helmstedt stützen kann. Bald sollen Zellen auch in Braunschweig und Hannover aufgebaut werden.
Q: Schulkampf Nr. 11, Dortmund Nov. 1973

Dezember 1973:
In Braunschweig gibt die Initiative gegen das Niedersächsische Schulgesetz (NSG) (vgl. 7.1.1974) vermutlich im Dezember ein Flugblatt "Weg mit dem Niedersächsischen Schulgesetz (NSG)" unter Verantwortung von Remo Campen heraus.
Q: Initiative gegen das Niedersächsische Schulgesetz (NSG): Weg mit dem Niedersächsischen Schulgesetz (NSG), Braunschweig o. J.

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22.12.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe/Kommunistischer Oberschülerbund ein Flugblatt "In der Krise erst recht keine Gemeinsamkeit mit den Imperialisten!" ihrer 'Roten Oberschülerfront' (vgl. 21.6.1973) zur Ölkrise heraus. Die Verantwortung trägt Remo Campen.
Q: Rote Oberschülerfront In der Krise erst recht keine Gemeinsamkeit mit den Imperialisten!, Braunschweig 22.12.1973

07.01.1974:
In Braunschweig gibt die Initiative gegen das Niedersächsische Schulgesetz (NSG) (vgl. Dez. 1974) vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt heraus.
Q: Initiative gegen das Niedersächsische Schulgesetz (NSG): ohne Titel, Braunschweig o. J.

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Februar 1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig vermutlich im Februar ein Extra ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. 30.5.1973, 7.3.1974) mit ihrer "Stellungnahme zur letzten SV-Sitzung und zum Info" 11 heraus.
Q: Roter Wilhelm! Extra Stellungnahme zur letzten SV-Sitzung und zum Info, Braunschweig o. J.

09.02.1974:
Der KBW berichtet von der eigenen, auf der heutigen ZK-Sitzung gebildeten, neuen Ortsgruppe in Braunschweig. Diese geht hervor aus dem Zusammenschluß des ehemaligen KB Braunschweig und der, vermutlich der alten OG der KPD/ML-ZK entstammenden, Initiativgruppe Braunschweig. Die OG Braunschweig des KBW arbeitet im IGM-Bereich in den Betrieben VW und Siemens, MIAG sowie in der Druckindustrie (DP-Bereich). Zellen werden desweiteren aufgebaut im: Kommunistischen Studentenbund (KSB) und in der Initiativgruppe für einen Kommunistischen Oberschülerbund (IG/KOB).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 20.2.1974, S.2

07.03.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ein Extra ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. Feb. 1974, 17.4.1974) mit der Schlagzeile "Dr. Mack und Dietz reißen Wandzeitung ab" und neuesten Meldungen zu den politischen Disziplinierungen heraus.
Q: Roter Wilhelm! Extra Dr. Mack und Dietz reißen Wandzeitung ab, Braunschweig 7.3.1974

19.03.1974:
In Braunschweig gibt die Aufbauzelle Druckindustrie der Ortsgruppe des KBW ihren 'Umbruch' Nr. 2 (vgl. 27.2.1974, 5.4.1974) heraus. Ein Artikel zum Niedersächsischen Schulgesetz (NSG) wird zusammen mit Braunschweiger Lehrern verfaßt.
Q: Der Umbruch Nr. 2, Braunschweig 19.3.1974, S.7f

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26.03.1974:
In Braunschweig gründen die dem KBW nahestehenden Schüler der bisherigen Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig nun den KOB Braunschweig, der zunächst an den Schulen Wilhelm-Gymnasium, Hermann von Fallersleben, Richarda Huch schule, Neue Oberschule, Ina Seidel und Raabe Schule arbeitet.
Q: Roter Wilhelm!,Braunschweig 17.4.1974,S.3

17.04.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig eine Ausgabe ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. 7.3.1974, 5.6.1974) mit der Schlagzeile "Der Kampf für freie politische Betätigung muß weitergeführt werden" und einer Auflage von 300 Exemplaren heraus. Berichtet wird von der Gründung des KOB Braunschweig (vgl. 26.3.1974), aufgerufen zur "Solidarität mit dem kambodschanischen Volk". Analysiert wird das "Abitur – Beispiel eines kapitalistischen Ausleseverfahrens", ein Artikel äußert sich "Zum Jahrestag des Putsches in Griechenland", aufgerufen wird zu Chilespenden und zur Oman und Dhofar-Veranstaltung (vgl. 20.4.1974).
Q: Roter Wilhelm! Der Kampf für freie politische Betätigung muß weitergeführt werden, Braunschweig 17.4.1974

Mai 1974:
In Braunschweig gibt die Gruppe freie politische Betätigung am Wilhelm-Gymnasium (WG) vermutlich im Mai eine "Dokumentation über politische Disziplinierung am Wilhelm-Gymnasium Braunschweig" heraus, in der die Disziplinarmaßnahmen gegen vier Anhänger der IG/KOB bzw. mittlerweile des KOB des KBW, die Widersprüche sowie die Gründung der Gruppe selbst geschildert werden.
Q: Gruppe freie politische Betätigung am Wilhelm-Gymnasium: Dokumentation über politische Disziplinierung am Wilhelm-Gymnasium Braunschweig, Braunschweig o. J.

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20.05.1974:
In Braunschweig gibt die Betriebsaufbauzelle Fernmeldeamt (FMA) des KBW die Nr. 3 ihrer Betriebszeitung 'Der rote Wecker' (vgl. 29.4.1974, 7.6.1974) heraus. Ein Artikel schildert zum Niedersächsischen Schulgesetz "Das NSG und die Interessen des Volkes", ein weiterer die "Orientierungsstufe in Braunschweiger Schulen".
Q: Der Rote Wecker Nr. 3, Braunschweig 20.5.1974, S.4ff

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05.06.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) des Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Braunschweig eine Ausgabe ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. 17.4.1974, 26.10.1974) mit der Schlagzeile "Neuestes von den Disziplinierungen" und einer Auflage von 350 Exemplaren heraus. Berichtet wird von den Disziplinierungen, dem Umbau am WG und den Wechsel des Vizedirektors Selle als zukünftiger Direktor zur Großen Schule Wolfenbüttel, über den "Wahlkampf in Niedersachsen und Krise der Regierung (Brandt-Rücktritt)", festgestellt wird: "Der Befreiungskampf der Palästinenser ist gerecht", aufgerufen wird zur KBW-Veranstaltung (vgl. 18.6.1974).
Q: Roter Wilhelm! Neuestes von den Disziplinierungen, Braunschweig 5.6.1974

20.08.1974:
Die Ortsleitung Braunschweig des KBW gibt die 'KVZ-Ortsbeilage' Nr. 17 heraus. Berichtet wird u.a. in einer Korrespondenz eines Lehrers vom "Schulbeginn in der Ina-Seidel-Schule" (ISS), vom Lehrermangel an der Ricarda-Huch-Schule und der neuen Integrierten Gesamtschule (IGS) Braunschweig-West.
Q: KVZ-Ortsbeilage Nr. 17, Braunschweig 20.8.1974, S.1f

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25.09.1974:
Der KOV der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr. 7 (vgl. 28.8.1974, 20.2.1975) mit dem Artikel "Chile Si Junta No" heraus, in dem auch berichtet wird aus Braunschweig von der Raabeschule und der Neuen Oberschule.
Q: Schulkampf Nr. 7, Dortmund 25.9.1974, S. 3

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14.10.1974:
Der Kommunistische Oberschülerbund (KOB) Braunschweig des KBW gibt ein Flugblatt mit dem Aufruf zur morgigen Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen und Versorgungstariferhöhungen in einer Auflage von 1 100 Stück heraus.
Q: KOB: Demonstration Dienstag, 17 Uhr ab Kohlmarkt, Braunschweig 14.10.1974

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26.10.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) des Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Braunschweig eine Ausgabe ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. 5.6.1974, 13.11.1974) mit der Schlagzeile "Klassenfahrt nach Westberlin" und einer Auflage von 400 Exemplaren heraus. Man äußert sich "Zur Westberlinfrage". Berichtet wird von den Disziplinierungen in "Klage gegen Schulleitung erhoben" sowie vom WG in "Schulleitung hält fremdes Eigentum ohne richterliche Anordnung fest" über durch die Schulleitung beschlagnahmte Exemplare der Dokumentation über die politische Disziplinierung. Zu den Fahrpreiserhöhungen wird gefordert: "Keine Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife!".
Q: Roter Wilhelm! Klassenfahrt nach Westberlin, Braunschweig 26.10.1974

13.11.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG) des Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Braunschweig eine Ausgabe ihres 'Roter Wilhelm!' (vgl. 26.10.1974) mit der Schlagzeile "Politische Disziplinierung mit Hilfe des NSG" heraus, in dem berichtet wird von einem Verweis wegen der Verteilung des 'Roten Wilhelm' am 2.11.1974 innerhalb eines Schulgebäudes.
Q: Roter Wilhelm! Politische Disziplinierung mit Hilfe des NSG, Braunschweig 13.11.1974

11.01.1975:
Innerhalb des KOB Braunschweig erscheint das Zirkular Nr. 19 (vgl. 2.4.1975) mit dem Beschluß zur Einrichtung eines Archivs, einem Bericht über den gegenwärtigen Stand in der Chile-Initiative (vgl. 19.12.1974), Papieren zum Seminar und über das Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK – vgl. 24.10.1974) sowie dem Beschluß, bereits zur nächsten KVZ eine KVZ-Leserunde einzurichten. Angekündigt wird die Chinawoche an der PH (vgl. 24.1.1975). Ein Papier äußert sich zur Schulung. Aus einer Gebrauchsanleitung für den Raum geht hervor, dass es in Braunschweig vom KBW 10 Stadtteilkollektive gibt. Dokumentiert wird der "Beschluß der Ortsleitung zur Stadtteilarbeit", bei dem uns eine Seite unbekannt blieb.

Beigeheftet sind die ersten drei Seiten des Rundbrief Nr. 55 des KBW (vgl. 8.1.1975) zum Vietnamabkommen sowie der Beschluß der KBW-Ortsleitung dazu (vgl. 9.1.1975) und auch ein "Plan für die Aufteilung der Zellen auf die verschiedenen KVZ-Verkaufsbereiche", in dem von über 150 Mitgliedern des KBW und seiner Massenorganisationen 128 erfasst werden, wobei 3 vom KOB der Hermann von Fallersleben Schule für den Bezirk Goslarsche Straße, ein Mitglied vom KOB Neue Oberschule für Heinrichstraße / Bültenweg und 5 vom KOB Wilhelm-Gymnasium für Magniviertel / Streitberg eingeplant werden.
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr. 19, Braunschweig 11.1.1975

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02.04.1975:
Innerhalb des KOB Braunschweig erscheint das Zirkular Nr. 21 (vgl. 11.1.1975). Enthalten sind ein Aufnahmeantrag von der Handelslehranstalt, ein Papier zum Stadtschülerrat, eine Fragenbogen an die Zellen sowie ein Papier der Ortsleitung des KBW zum Bleiwerk (vgl. 10.3.1975) und deren Beschluss zu den Berufsverboten. Angekündigt wird die Kambodscha/Vietnamveranstaltung (vgl. 4.4.1975) und ein Karnevalsfest mit spanischen Kollegen (vgl. 8.4.1975).
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr. 21, Braunschweig 2.4.1975

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04.04.1975:
Für die heutige die Kambodscha/Vietnamveranstaltung des KBW Braunschweig mobilisiert zumindest intern auch der KOB Braunschweig (vgl. 2.4.1975).
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr. 21, Braunschweig 2.4.1975

08.04.1975:
Für das heutige Karnevalsfest mit spanischen Kollegen mobilisiert zumindest intern auch der KOB Braunschweig (vgl. 2.4.1975).
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr. 21, Braunschweig 2.4.1975

10.12.1975:
In Braunschweig beteiligen sich, laut KBW-Kunstgruppe (vgl. Apr. 1976), 5 000 an einer Schuldemonstration.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, Braunschweig Apr. 1976, S.26f

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18.10.1976:
Vermutlich spätestens in dieser Woche gründet der KBW in Braunschweig, laut KPD, seinen Kommunistischen Jugendbund (KJB), wozu mit einem Flugblatt eingeladen wird.
Q: Rote Fahne Nr. 43, Köln 27.10.1976

Letzte Änderungen: 17.12.2012

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