Wolfsburg

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Materiallage

Es werden hier nur einige wenige der zahlreichen einschlägigen Dokumente des APO-Archivs vorgestellt. Aus Wolfsburg lagen teils ordentliche örtliche Sammlungen vor.

Die Organisationen

Neben den ausschließlich örtlichen Gruppen tritt zunächst die RKJ bzw. GIM auf, dann die DKP, bald aber auch die wohl stärkste linksradikale Gruppe der AWL bzw. später KB Wolfsburg bzw. KBW. KPD und PD/ML agieren eher am Rande.

Wichtige Themen und Ereignisse

Wolfsburg wird früh von der APO, speziell der antiautoritären Schülerbewegung, erfasst, es bildet sich der Unabhängige Schülerbund (USB) Wolfsburg (vgl. Dez. 1967, Apr. 1968, Nov. 1968, Dez. 1968), der vermutlich dem AUSS angehörte, darauf gibt es das Aktionszentrum Kritische Jugend Wolfsburg (AKJ - vgl. Apr. 1969), dem auch der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) entstammt (vgl. 1969).

Auch die DKP ist in Wolfsburg aktiv, u.a. in der IGM Wolfsburg und vermutlich auch bei VW (vgl. 15.7.1969, 25.9.1969) erlangt allerdings wohl erst nach der Verstärkung durch Teile der APO Bedeutung, u.a. an den Schulen (vgl. Aug. 1970).

Vermutlich der AWL besucht die Konferenz in Hannover (vgl. 18.4.1970), trifft dort auf die Spartacisten (vgl. 31.10.1970). Nicht diese aber, sondern die rivalisierende RKJ etabliert sich in Wolfsburg in Konkurrenz zum AWL, der sich gerade theoretischen Studien zu widmen scheint (vgl. Aug. 1970).

So gründet sich eine Revolutionär-Kommunistische Jugend (RKJ) Wolfsburg (vgl. Nov. 1970, Dez. 1970), während die Spartacisten sich noch um den AWL bemühen (vgl. Dez. 1970), aber erfolglos (vgl. 25.12.1970). Dieser widmet sich eher grundlegenden Fragen der Lehrlingsausbildung (vgl. Jan. 1971, 28.1.1971, 25.5.1971), wozu auch ein Fragebogen an VW-Lehrlinge verteilt wird (vgl. 8.2.1971).

Für die RKJ scheint die DKP nur unter Schülern stark, aber nicht im betrieblichen Bereich (vgl. 1.1.1971), wo sich die SDAJ aber zumindest bei VW publizistisch betätigt (vgl. 15.2.1971), während die RKJ auch unter Schülern arbeitet (vgl. Juni 1971).

Der AWL hat nun auch eine eigene Zeitung, den 'Solidarischen Kampf' (vgl. März 1971) in dem er von dem großen Erfolg der Fragebogenaktion berichtet und seine eigenen Arbeitsgruppen VW und Handwerk vorstellt.

Die Kandidatenaufstellung der IGM zur VW-Jugendvertretung gibt dem AWL Anlass zur Kritik (vgl. 26.3.1971), auch die SDAJ ist bei VW in der Maivorbereitung aktiv (vgl. Apr. 1971) ebenso wie auf Ortsebene die sich Kampagne für Demokratie und Abrüstung nennenden DKP-Freunde, die vor allem gegen den Vietnamkrieg protestiert (vgl. 2.4.1971, 3.4.1971).

Der AWL entwickelt seine Publizistik (vgl. 5.4.1971, 19.4.1971) und mobilisiert ebenfalls zum 1. Mai, warnt vor dem Stufenplan, kritisiert auch den Jugendvertrauenskörper der IGM bei VW, aber nicht den Ausgang der Jugendvertretungswahl (JVW - vgl. 3.5.1971), bei der vermutlich vom AWL keine Mitglieder gewählt und eventuell nicht einmal Kandidaten benannt wurden.

Die örtliche Maidemonstration scheint zahlreich besucht (vgl. 1.5.1971), die Spartacisten, diesmal aus Hildesheim (vgl. 1.5.1971), scheiterten wieder einmal bei der Einbeziehung der Wolfsburger., die sich dafür der Analyse des BVG widmen und offenbar versuchen über den Jugendvertrauensleutekörper der IGM bei VW Einfluss zu gewinnen (vgl. 10.5.1971).

Die DKP Wolfsburg scheint ihre Zeitung (vgl. 17.5.1971, Juni 1971) zumindest teilweise selbst und nicht nur aus den zentralen Artikeldiensten zu verfassen, vermag gar von eigenen internationalen Solidaritätsaktionen zu berichten (vgl. 21.5.1971), die eigentlich DKP-eigene Floh de Cologne aber tritt offenbar in Wolfsburg lieber einmal bei der Konkurrenz vom AWL auf, der allerdings mit der DKP damals vermutlich noch nicht verfeindet aber dafür neuerdings mit der Berliner PL/PI (vgl. 26.6.1971) bekannt ist. In Wolfsburg arbeitet der AWL scheinbar auch im von ihm maßgeblich mitgegründeten DGB Kreisjugendsauschuss (DGB KJA) bzw. der DGB-Jugendversammlung (vgl.14.7.1971, 19.7.1971) sowie vermutlich auch in HBV Wolfsburg und eventuell der ÖTV Wolfsburg (vgl. 5.7.1971, 9.7.1971). Bei VW sehen sich die Lehrlinge offenbar ausgefeilten Ausbildungsmethoden ausgesetzt, die eine einfache Konfliktstrategie, die in vielen anderen betrieben verfing, verunmöglichte (vgl. 19.7.1971).

Auch die SDAJ der DKP scheint bei VW noch aktiv (vgl. 23.8.1971, Sept. 1971), wird aber vom sich nun Kommunistischer Arbeiterjugendbund (KAJB) nennenden ex-AWL nicht nur wegen Inaktivität gegeißelt, sondern nun auch tarifpolitisch als spalterisch entlarvt.

Aus dem AWL hat sich nicht nur der KAJB (vgl. 14.10.1971), sondern auch der Kommunistische Bund (KB) Wolfsburg gebildet (vgl. Sept. 1971), der sich fortan als örtlicher ML-Zirkel im Aufbau der Kommunistischen Partei versucht. Offenbar bestehen damals enge Kontakte mit KB und KAJB Göttingen, die beiden KAJB wollen ja sogar eine gemeinsame Zeitschrift herausgeben. Obwohl die Göttingen sich als führende Gruppe zu wähnen scheinen (vgl. Nov. 1971).

An den Schulen ist weiterhin die MSA der DKP (vgl. 20.9.1971, 26.9.1971) aktiv, auf den Jugendversammlungen kann der KAJB seine Forderungen zu den VW-Lehrlingstarifverhandlungen 1971 durchsetzen (vgl. 12.10.1971). Interessanterweise ist der KB Wolfsburg nicht an der MTR-Aktionseinheit 1971 beteiligt, wie u.a. seine Göttinger Freunde. Evtl. zerfiel die Aktionseinheit bereits bevor der KB Wolfsburg richtig gegründet war.

In Wolfsburg gibt es Fahrpreiserhöhungen (vgl. 20.11.1971), gegen die der KB Wolfsburg die in der von VW völlig dominierten Stadt besonders interessante Forderung nach Bezahlung der Fahrt zum Arbeitsplatz aus den Unternehmerprofiten stellt. Der KB Wolfsburg berichtet aber zwar in seiner neuen Zeitung 'Klassenkampf' (vgl. 25.10.1971) von den Fahrpreiserhöhungen, später auch von den Protesten dagegen (vgl. 19.11.1971). Ebenfalls wird intensiv von VW berichtet, aber auch von BVG und weiteren sozialdemokratischen Segnungen.

Die KAJB-Betriebsgruppe Handwerk berichtet aus dem HBV-Bereich von coop (vgl. 25.11.1971), von der Krise bei VW berichtet dagegen zunächst Dortmunder KPD/MLer (vgl. Dez. 1971) sowie die RKJ der GIM (vgl. 6.12.1971).

Die SDAJ der DKP holt sich derweil lieber landesweite Verstärkung (vgl. 3.12.1971, 11.12.1971) für ihre Agitation bei VW Wolfsburg (vgl. 11.12.1971). Endlich zeigt sich nun auch Floh de Cologne bei der richtigen Wolfsburger Gruppe.

Mit KB und KAJB sind SDAJ und DKP mittlerweile offenbar verfeindet, wie der KB Wolfsburg anlässlich der Fahrpreiserhöhungen berichtet (vgl. Jan. 1972), während sich der KAJB mit VW befasst (vgl. Jan. 1972) und der KB dies elegant verbindet zum Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen bei VW (vgl. März 1972), der KAJB Wolfsburg wiederum vom Göttinger Gewerbeschulkampf lernt (vgl. März 1972), ist der KAJB doch damals auf regionaler Ebene organisiert (vgl. 17.10.1972).

Sowohl KPD/ML-ZB (vgl. 6.1.1972) als auch KPD/ML-ZK (vgl. 17.1.1972) melden sich zu Wort, wobei nur letztere örtlich präsent zu sein scheint. Obwohl die KPD/ML-ZK damals aber nach ihrer Atomisierung auf dem a.o. Parteitag nicht gerade viele örtliche Gruppen hatte, finden wir in ihrer Zeitung kaum Berichte aus Wolfsburg, allerdings frühe Versuche der Bauernagitation (vgl. Apr. 1972) und später auch eine Zeitung für VW (vgl. Juli 1972, 31.7.1972) sowie Berichte von VW (vgl. 31.12.1972), versucht sich dort auch früh in Sachen RGO (vgl. 22.10.1972).

Der KB Wolfsburg gliedert sich in die Parteiaufbaufront (PAF) bzw. die Bremer Kommunique (BK) Gruppen ein (vgl. 4.3.1972, 21.6.1972, 16.9.1972, Nov. 1972, Dez.1972), kann - vermutlich dank dort gewonnener Kontakte zum SB Braunschweig, auch erstmals von Teves Gifhorn berichten (vgl. Apr. 1972) und versucht sich erfolgreich in der Organisation einer Maidemonstration 8vgl. 1.5.1972), die zwar kleiner ist als die vom letzten Jahr, aber scheinbar allein vom KB Wolfsburg organisiert (vgl. 1.5.1972).

Über dem KB Wolfsburg befreundete Schüler erfahren wir zunächst über Umwege (vgl. 19.6.1972), am Ort wird die bessere Agitation bei VW beschlossen (vgl. Juli 1972), aber auch gegen die Ausländergesetze (vgl. 17.9.1972) und das KBB-Verbot protestiert (vgl. 18.9.1972). Anlässlich der Metalltarifrunde (MTR) berichten sowohl die ABG München (vgl. Sept. 1972, Okt. 1972, 9.10.1972, 20.11.1972, Dez. 1972) und ihre Freunde von der SBG Regensburg (vgl. 16.10.1972) als auch der südwestdeutsche KABD (vgl.2.10.1972) und seine befreundeten Schüler (vgl. Nov. 1972) sowie der BKA Freiburg (vgl. 7.11.1972, 22.12.1972).

Am Ort ist die DKP zwar angesichts der Bundestagwahlen außerordentlich rührig (vgl. 2.10.1972, 9.10.1972, 21.10.1972) aber nun doch auch arg langweilig wie so viele der oft aus Schablonen erstellten DKP-Zeitungen.

Der KB Wolfsburg versteht sich offenbar sehr gut mit dem KB Braunschweig, betreibt mit diesem gemeinsame VW-Arbeit (vgl. 15.10.1972), verhilft ihm somit zu einer eigenen VW-Zelle (vgl. 21.12.1972, 12.12.1973). Anders herum bekommt dann die KBW-Ortsgruppe Wolfsburg zur Verstärkung die Teves-Betriebszelle in Gifhorn zugeordnet, sind doch beide Gruppen damals dem 'Bremer Kommunique', d.h. dem späteren KBW, verbunden.

Die ML Dortmund, ebenfalls später zum KBW gehörig wie der KB Wolfsburg, berichten über die Folgen der Logistikprobleme des VW-Konzerns für die Arbeiter (vgl. Dez. 1972), in der Bremer 'Wahrheit', damals das Zentralorgan der Parteiaufbaufront mit wohl an die 10 000 verkauften Exemplaren republikweit, meldet sich die Betriebszelle VW Wolfsburg zu Wort, gab damit der Hoffnung Nahrung, dass auch dort die neue Partei verankert sein würde (vgl. 1.12.1972), zählte Wolfsburg doch neben Bremen und Osnabrück zu den offenbar proletarischen Dreien der sechs KBW-Vorläufergruppen, die nicht so arg studentisch dominiert erschienen wie wohl die Freiburger, Göttinger und Heidelberg/Mannheimer. Dass die Basis des KB Wolfsburg eher im Handwerk und Handel als bei VW lag, vermutete wohl kaum jemand. Die Wolfsburger Publikationen wie der 'Klassenkampf' (vgl. 3.11.1972, 8.12.1972, 12.1.1973) und der 'Solidarische Kampf' des KAJB (vgl. 28.11.1972, 20.1.1973, 3.3.1973, Apr. 1973, Apr. 1973) gingen vermutlich nur an benachbarte Buchläden in Braunschweig und Göttingen, in Hamburg jedenfalls gab es sie nicht zu kaufen in den einschlägigen Buchläden.

Die DKP, deren Verankerung bei VW Wolfsburg damals auch nicht gerade berauschend zu sein schien, versucht sich lieber in zentral kombinierter Agitation bei den niedersächsischen VW-Werken, greift darin den KB Wolfsburg bzw. seine engeren Freunde und wohl auch die KPD/ML an, wendet sich aber auch gleichzeitig gegen Repressalien gegen die VW-Jugendvertrauensleutekörper (JVK - vgl. Jan. 1973), zeigt Verständnis für die Jugend. Die Wolfsburger Ortszeitung der DKP dagegen bleibt langweilig (vgl. Jan. 1973, Feb. 1973), bis an den Schulen etwas passiert (vgl. März 1973) bzw. u.a. an der FOS Wolfsburg (vgl. 1.3.1973), um danach wieder in der üblichen anhaltenden Belanglosigkeit zu versinken, weder von örtlichen Geschehnissen noch Aktivitäten zu berichten (vgl. Apr. 1973, Juni 1973, Okt. 1974, Feb. 1974).

Zum Streik bei VW Wolfsburg (vgl. 12.4.1973, 13.4.1973) übernimmt eher der Landesausschuß Niedersachsen der DKP die Regie.

Wesentlich agiler scheint dagegen vor Ort der KB Wolfsburg. Es gibt jetzt auch einen befreundeten Kommunistischen Schülerbund (KSB) Wolfsburg (vgl. 3.3.1973), der auch am 1.Mai mitmacht (vgl. Apr. 1973), auch wenn er vermutlich zunächst nur am Theodor Heuss Gymnasium (THG) aktiv ist (vgl. 9.12.1973).

Der KB Wolfsburg solidarisiert sich mit dem Protest gegen das Verbot der 1.-Mai-Demonstration der KPD in Dortmund (vgl. 30.4.1973), die Karmann-Zelle des dem KB Wolfsburg bestens befreundeten KB Osnabrück berichtet über die logistischen Zusammenhänge von Karmann Osnabrück und VW Wolfsburg (vgl. 3.5.1973).

Angesichts des Ausmaßes der Auflösung gewerkschaftlicher Jugend-Gremien, die damals in Niedersachsen ja einer fast völligen Liquidierung jeglicher Jugendarbeit gleichzukommen scheint und auch Wolfsburg nicht unberührt lässt, wo ja die hauptsächlich betroffene Gruppe dieser Repressionen, der sich gerade gründende KBW (vgl. 8.6.1973) bzw. seine örtlichen Vorläufer wie der KB Wolfsburg, die DGB-Jugend nicht unwesentlich selbst mitinitiiert hat, sieht sich sogar die sonst so DGB-loyale DKP zu verhaltener Kritik genötigt (vgl. Juni 1973), beurteilt die KBW-Gruppen und die ihnen eng verbundenen Jugendsekretäre im vermutlich selbst verfaßten Textteil sogar nicht als ultralinks, sondern eher die SPD-Führer, während sie dann in einem offenbar wieder aus zentralen Schablonen kopierten Abschnitt doch ihr ultralinkes Wesen offenbaren und die gewohnt scharfe Abgrenzung erfolgt.

In Wolfsburg ist ein Mitglied (Axel Bosse) der damals vermutlich aus genau 14 Personen bestehenden KBW-Ortsgruppe, vom IGM-Auschluß aufgrund der Unvereinbarkeitsbeschlüsse bedroht (vgl. 16.6.1973), das KBW-ZK, dem er vermutlich angehört, diskutiert angesichts dessen die Taktik gegen die UVB, zeigt sich zunächst zögerlich und rät Axel Bosse schließlich zur Unterzeichnung eines Revers (vgl. 7.7.1973), aber Beibehaltung seines öffentlichen Auftretens.

Vom publizistischen Einfluss des KBW in Wolfsburg und Umgebung erfahren wir anhand der Herausgabe der 'Kommunistischen Volkszeitung' (vgl. 11.7.1973), wobei sich die Zahlen mutmaßlich Unterstützender zeigen, da der Verkauf bei VW doch offenbar einiges an Leuten bzw. Energie erfordert (vgl. 12.7.1973). Außer in den Jugendkneipen aber (vgl. 12.7.1973, 13.7.1973) scheint der KBW OG Wolfsburg ansonsten damals gern in größeren Gruppen gemeinsam zu verkaufen (vgl. 13.7.1973, 14.7.1973), was der Unterstützung der Unsicheren dienlich gewesen sein mag, die vermutlich zuvor die 'Wahrheit' des KB Bremen so in Wolfsburg verkauften 8vgl. 3.8.1973).

Auch die DKP Wolfsburg aber kann stolz den öffentlichen Verkauf ihrer Zeitung in Wolfsburg vermelden, leider waren uns bisher Zahl der Verkaufenden noch die Angaben über die vertriebenen Exemplare einsichtig (vgl. 9.8.1973).

Vermutlich nicht bei VW, wie die KPD meldet (vgl. Aug. 1973), wovon aber der KBW nichts weiß (vgl. 15.9.1973), sondern im Wolfsburger Öffentlichen Dienst (ÖD) zeigen sich örtliche Auswirkungen des deutschen Arbeiteraufstandes 1973 gegen die Inflation. Bei der DKP berichten wiederum ausschließlich übergeordnete Gremien (vgl. 29.8.1973, 10.9.1973, Okt. 1973), der KABD (vgl. 10.9.1973), die SAG (vgl. Okt. 1973) und der KBW vermutlich jeweils dank ihrer Gruppe in Hannover.

Vor VW Wolfsburg scheint damals das gleichzeitige Verkaufen und Flugblattverteilen durch zahlreiche Gruppen noch nicht üblich, wie wir vom KBW erfahren (vgl. 12.9.1973). Die DKP ist offensichtlich angesichts des Putsches in Chile außerordentlich aktuell aktiv (vgl. 12.9.1973), ebenso wie der KBW, die sich vermutlich gemeinsam an der Kundgebung beteiligen (vgl. 15.9.1973).

Im Vergleich zu Teves Gifhorn offenbart sich die relative Schwäche der Wolfsburger VW-Zelle des KBW (vgl. 26.9.1973). Der KBW befleißigt sich örtlich zunächst weiterer internationalistischer Aktivitäten, zunächst weiter zu Chile (vgl. 13.10.1973), aber bald auch zu Guinea-Bissau (vgl. 27.9.1973, 24.10.1973), und versucht sich sowohl bei VW weiter zu verankern (vgl. 2.10.1973) als auch regional auszudehnen (vgl. 10.10.1973). In Wolfsburg hat der KBW zwar einen eigenen Buchladen, aber scheinbar Logistikprobleme bei der Buchversorgung für die Schulung (vgl. 13.10.1973). Auch in der Jugendkommission des KBW ist seine Ortsgruppe Wolfsburg/Gifhorn vermutlich vertreten. Am Ratsgymnasium Wolfsburg scheint der KSB Wolfsburg mittlerweile aktiv (vgl. 17.10.1973, 7.11.1973, 5.12.1973), ebenso am Gymnasium Kreuzheide (vgl. 24.10.1973, 7.11.1973) und dem Wolfsburg-Kolleg (vgl. 26.10.1973, 7.11.1973, 5.12.1973). Die Guinea-Bissau Veranstaltung in Wolfsburg (vgl. 1.11.1973) scheint eher von engeren Freunden besucht, die sich auch immer noch an Chile-Solidaritätsaktionen beteiligen (vgl. 7.11.1973, 17.11.1973).

Die bei VW Wolfsburg arbeitenden KBW-Anhänger beginnen sich offenbar den Arbeitskollegen gegenüber erkennen zu geben (vgl. 5.12.1973), gegen die Notstandsmaßnahmen aber wird vermutlich aufgrund der Schwäche der Mobilisierung in Wolfsburg lieber nicht demonstriert, dafür aber vermutlich mit der ungefähren Anzahl des harten Kerns des KBW Wolfsburg agitiert und die 'KVZ' verkauft (vgl. 8.12.1973). Von der betrieblichen 'Ölkrisen'-Propaganda berichtet die Zelle VW Wolfsburg des KBW (vgl. 17.12.1973) zur Anwendung kommen hier aber natürlich nicht die nationalen Notstandsmaßnahmen, sondern die entsprechenden innergewerkschaftlichen Regelungen, sprich Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB), worüber auch die KPD/ML berichtet (vgl. 15.1.1974).

Vom Ort dokumentieren wir weiterhin die Verkaufsergebnisse der 'KVZ' des KBW, die stabil zu sein scheinen (vgl. 19.12.1973, 9.1.1974), auch wenn am Kaufhaus Haerder im HBV-Bereich und auch an der Berufschule Wolfsburg (vgl. 14.1.1974) anfänglich erfolglos verkauft wird (vgl. 14.1.1974). Weitere Berichte des KBW können hier derzeit nur aus Braunschweig erschlossen werden (vgl. 18.3.1974, 22.5.1974, 20.8.1974).

Die DKP agitiert erneut örtlich belanglos (vgl. Feb. 1974) und landesweit bei VW sowohl gegen den CMV des CGB als auch gegen den KBW, der auch in Wolfsburg den 1.Mai 1974 feiert (vgl.1.5.1974). Die SDAJ Wolfsburg engagiert sich vermutlich für ein Jugendzentrum (vgl. 9.3.1974).

Wiederum der DKP-Bezirk, nicht etwa die DKP Wolfsburg, berichtet von den neuerlich drohenden Fahrpreiserhöhungen (vgl. Sept. 1974), der KBW ist wiederum zu Chile aktiv (vgl. 7.9.1974), aber auch bei VW (vgl. 5.12.1974).

Nicht nur der Spartacusbund (SpB - vgl. Dez. 1974, 14.4.1975) scheint in Wolfsburg Freunde zu haben, auch die KPD taucht nun auf, rühmt sich umgehend recht hoher Verkaufsergebnisse ihrer Zeitung bei VW (vgl. 2..12.1974), zumindest verglichen mit den früheren Zahlen des KBW, agitiert die örtlichen Italiener mit einer Kulturveranstaltung (vgl. 3.12.1974) und wird am Ort u.a. von einem Rechtsanwalt unterstützt (vgl. 18.12.1974). Nun gibt es auch einen Rote Fahne Lesetreff (RFLT) Wolfsburg, später Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Wolfsburg (vgl. 18.8.1976), dessen proletarische Basis aber nicht bei VW Wolfsburg zu liegen scheint, wo der KBW immer noch eine Zelle hat (vgl. 6.3.1975, 26.3.1975, 10.4.1975), sondern eher wie einst beim KBW im Handwerk, hier im KFZ-Handwerk bei Schwandner und Schwerdfeger Wolfsburg (vgl. 19.3.1975).

Die DKP Wolfsburg, die in Jugendvertretung VW präsent ist (vgl. 30.4.1975), ist auch in Hildesheim aktiv (vgl. 29.3.1975), die KPD probiert sich nach dem Vorbild der DKP auch einmal an landesweiter VW-Agitation (vgl. 7.4.1975), wird aber dafür sogleich vom KBW verschrien, versteigt sich dann auf die nationale Ebene (vgl. 22.4.1975), was dem KBW, der auch in Wolfsburg teilweise uniformiert den 1. Mai 1975 feiert (vgl.1.5.1975), erneut Gelegenheit zum Spott bietet (vgl. 5.5.1975).

Der KBW baut auch in Wolfsburg ein Paragraph 218-Komitee auf (vgl. 26.5.1975), im Herbst 1975 wird stadtweit gegen Lehrermangel demonstriert (vgl. 22.10.1975), während bei VW Wolfsburg die Krise droht (vgl. 15.11.1975) und die VW-Tarifrunde ansteht, aus der einige Ausgaben der 'Zündkerze' (vgl. 4.1.1976, 18.1.1976, 21.1.1976, 26.1.1976, 3.2.1976, 16.2.1976) dokumentiert werden können.

Die KPD will offensichtlich aus den Fehlern lernen mit Hilfe ihrer Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) Wolfsburg (vgl. 7.1.1976, 2.6.1976, Nov. 1976), auf der VW-Betriebsversammlung (vgl. 8.3.1976) aber hat vermutlich Bundeskanzler Helmut Schmidt mehr sagen dürfen als die KPD, die trotzdem den 1. Mai 1976 feiert (vgl. 26.4.1976), wie viele andere Wolfsburger auch (vgl. 1.5.1976) und für ihren Wahlkampf (vgl. 26.9.1976) spendet (vgl. 23.6.1976, 18.8.1976), während der KBW u.a. am Krankenhaus Wolfsburg tätig wird (vgl. 29.7.1976), aber auch an der Berufsschule Wolfsburg (vgl. Jan. 1977, 17.10.1977).

Spätestens ab Anfang 1977 wird in Wolfsburg auch der KB aktiv, zuerst gegen Atomkraftwerke (AKW - vgl. 9.3.1977, 23.4.1977), aber auch am 1.Mai (vgl. 1.5.1977) und in der Antifaarbeit (vgl. 12.11.1977). Der KBW scheint nur noch bescheiden am 1.Mai 1977 vertreten, einen örtlichen Jugendbund scheint er nicht mehr zu haben (vgl. 14.1.1978), und am 1.Mai 1978 berichtet zumindest der KB gar nicht mehr von ihm (vgl. 1.5.1978), versucht sich lieber an der Gründung der Grünen auch in Wolfsburg (vgl. Juni 1981), auch wenn es dagegen anfänglich noch Widerstand gibt (vgl. 7.8.1978), ebenso wie gegen die Verfolgung Rudolf Bahros in der DDR, wovon die KPD berichtet (vgl. Nov. 1978).

Am 1.Mai 1979 scheint neben den AKW-Gegnern und dem KB nur die ÖTV Wolfsburg aktiv (vgl. 1.5.1979), von der IGM erfahren wir nichts.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Dezember 1967:
Die RKJ der GIM berichtet von der Herausbildung der APO in Wolfsburg (vgl. Apr. 1968):"
Die kritische Auseinandersetzung mit dem spätkapitalistischen System der Bundesrepublik, einsetzend mit dem Beginn der wirtschaftlichen Rezession 1966/67 und der gleichzeitigen Bildung der großen Koalition im politischen Überbau und vorwiegend in der Jugend sichtbar, erreichte, wenn auch zeitlich später als in den Universitäts- und Großstädten, die Volkswagenstadt Wolfsburg.

Als erstes Sammelbecken aller jener Jugendlicher, bei denen kritisches Bewußtsein geweckt worden war, entstand Ende 1967 ein Unabhängiger Schülerbund (USB)."
Quelle: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Jan. 1971,S.15

April 1968:
In Wolfsburg beteiligt sich, laut RKJ der GIM, auch der Unabhängige Schülerbund (USB - vgl. Dez. 1967, Nov. 1968) am Protest gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Jan. 1971,S.15

November 1968:
In Wolfsburg beteiligt sich, laut RKJ der GIM, auch der Unabhängige Schülerbund (USB - vgl. Apr. 1968, Dez. 1968) am Protest gegen den Biafra-Krieg.
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Jan. 1971,S.15

Dezember 1968:
Die RKJ der GIM berichtet vom Ende 1967 (vgl. Dez. 1967) gegründeten Unabhängigen Schülerbund (USB) Wolfsburg:"
Der USB schlief nach etwa einem Jahr aufgrund mangelnder Praxis und Theorie ein, obwohl es ihm gelang, zu verschiedenen Anlässen wie Notstandsgesetze (vgl. Apr. 1968,d.Vf.), Bundeswehr, Biafra (vgl. Nov. 1968) usw. Aktionen, teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen wie Gewerkschaftsjugend, Jungsozialisten (Jusos der SPD,d.Vf.) etc. zu inszenieren, die innerhalb der Wolfsburger Jugend eine relativ große Resonanz fanden." Es entsteht aber eine neue Gruppe (vgl. Apr. 1969).
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Jan. 1971,S.15

1969:
In Wolfsburg entsteht, nach eigenen Angaben, aus Handwerkslehrlingen der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) (vgl. März 1971).
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg o.J.

April 1969:
In Wolfsburg entsteht vermutlich im Frühjahr 1969, laut RKJ der GIM, eine neue APO-Organisation (vgl. Dez. 1968, Aug. 1970):"
Im Anschluß an eine Aktion gegen den Film 'Die grünen Teufel' eine spezifisch Wolfsburger Organisationsform der antiautoritären Phase: Das Aktionszentrum Kritische Jugend (AKJ). Im AKJ waren die bewußtesten Teile der Wolfsburger Linken vereinigt, obschon sich dort die ersten Anzeichen einer Fraktionsbildung zeigten. Erfolge des AKJ waren eine weitgehende Politisierung der Schüler und Lehrlinge, was hauptsächlich durch Aktionen wie gegen Strauß, NPD usw. und aus spezifisch Wolfsburger Anläßen erreicht wurde. Die äußerst lockere Organisierung und Disziplin im AKJ verhinderten eine kontinuierliche praktische Arbeit unter und mit den politisierten Schülern und Lehrlingen, obwohl die personellen Möglichkeiten dazu gegeben waren. Die projektbezogenen Arbeitskreise wie Psychologie, Imperialismus etc. scheiterten ebenfalls an der zu geringen Verbindlichkeit und dem mangelnden organisatorischem Rückhalt. Schließlich war das AKJ nur noch ein Organ, das sich zu irgendwelchen Anläßen traf und zu Aktionen aufrief, was schließlich auch zum Absterben des AKJ führte."
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Januar 1971,S.15

10.07.1969:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.7.1969, 17.7.1969).
Berichtet wird von den VW-Werken u.a. in Wolfsburg.
Q: Unsere Zeit Nr.15,Essen 10.7.1969

14.08.1969:
Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) wird verabschiedet.
Q: Roter Berufsschüler Nr.1,Hannover Okt. 1972,S.1; Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg o.J.,S.*

25.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.26 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.9.1969, 2.10.1969).

U.a. wird berichtet vom Angestelltenausschuß der IGM Wolfsburg.
Q: Unsere Zeit Nr.26,Essen 25.9.1969

18.04.1970:
In Hannover beginnt eine zweitägige Konferenz, auf der von IKD, Rote Jugend Mainz, Arbeitskreis Spartacus Oldenburg und Spartacus - IAfeKJO Berlin eine Fraktionsplattform vorgelegt wird. Dadurch bekommen die IKD, nach eigenen Angaben, Kontakte nach Wolfsburg. Innerhalb der IKD wird berichtet:"
Es waren 16 Gruppen vertreten. Vorwiegend Antiautoritäre, aber auch DKP. Tagesordnung war: Gruppenberichte und Erfahrungsaustausch. Unsere Genossen erreichten, daß am Sonntag über strategische Fragen diskutiert werden sollte. Am Sonntag war ein Teil der Gruppen wieder anderer Meinung. Es wurde dafür gestimmt zwei Gruppen zu bilden. Eine Grundsatzfragen, zweite Erfahrungsaustausch. Außer Spartacus und Hamburg (die eindeutig DKP-Leute sind) nur noch die Wolfsburger (machen Gewerkschaftsjugendarbeit, aus IG Metall hervorgegangen, DKP-Sympathien) in der Gruppe Grundsatzfragen. Hildesheimer Genossen hatten erst für Teilung gestimmt, sind dann aber in die Erfahrungsaustauschgruppe gegangen. Sie haben unseren Genossen berichtet, daß dort beschlossen wurde, Spartacus und DKP nicht mehr zu einladen."

Wir wissen nicht, wen Spartacus mit 'den Hamburgern' meinte, uns lag aus Hamburg nur ein Papier der Sozialistischen Stadtteilgruppe Bergedorf (vgl. 13.4.1973) vor, die in der Folge am KB teilnimmt.
Q: IKD:Tätigkeitsbericht der Leitung für die Zeit vom 25.3. bis zur NK,o.O. o.J. (1970); Spartacus - IAfeKJO:Leitungsbericht für den Zeitraum vom 17.Plenum bis zum 9.6.1970,Berlin 19.6.1970;IKD, Rote Jugend Mainz, Arbeitskreis Spartacus Oldenburg, Spartacus - IAfeKJO:Fraktionsplattform für die Arbeitskonferenz von Hannover, o.O. o.J. (1970);IKD-Gruppe Berlin:Protokoll vom 20.4.70,o.O. o.J. (1970);Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970

August 1970:
Die RKJ Wolfsburg der GIM berichtet von der Geschichte der örtlichen APO (vgl. Apr. 1969, Nov. 1970), u.a. über das abgestorbene Aktionszentrum Kritische Jugend (AKJ), ungefähr aus dieser Zeit:"
Geblieben aus dem AKJ ist einzig der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), der sich jedoch in das Hinterstübchen verzogen hat, dort Schulung in linker Theorie betreibt losgelöst von jeglicher Praxis und sich in seiner Lokalborniertheit zum Kern einer revolutionären Partei erklärt hat. Infolge der Unverbindlichkeit der politischen Arbeit und des Fehlens einer disziplinierten Organisation scharten sich viele der politisierten Jugendlichen um das bisher kaum in die Öffentlichkeit getretene Grüppchen der Wolfsburger DKP. Die Ohnmacht politischer Arbeit ohne eine starke Organisation, die von vielen Teilen der radikalisierten Jugend gefühlt wurde, ließ viele der Politisierten nach dem Zerfall der antiautoritären Phase glauben, die Organisation der DKP sei die einzige Alternative. Der Verrat von ehemaligen Prinzipien von diesem Teil der politisierten Jugend wurde erkauft mit dem Rückhalt durch die angeblich 'einzige Organisation der Arbeiterklasse in der BRD'. Ausdruck war die Gründung einer SDAJ und MSA (Marxistische Schülerassoziation) im Sommer/Herbst 1970. MSA und SDAJ gelang es, eine große Zahl politisierter, aber ideologisch noch längst nicht fixierter Jugendlicher in ihre Organisationen zu integrieren."
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Januar 1971,S.15f

Oktober 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von der Gründung der Deutschen Union (DU) aus der NLA heraus (vgl. 16.1.1971):"
Um den Namen zu sichern (bei der Menge von faschistischen Neugründungen wohl ganz wichtig) wurde die DU schon im Oktober 1970 amtsgerichtlich in Wolfsburg (in Niedersachsen,d.Vf.) eingetragen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.5,Bochum 20.1.1971,S.4

31.10.1970:
In Dortmund beginnt eine zweitägige nationale Vorkonferenz der Kommunistischen Jugendorganisation (KJO) Spartacus, auf der die Gründung dieser Gruppe vorbereitet werden soll.
U.a. werden Berichte über den Stand des nationalen Aufbaus abgegeben. In Niedersachsen gäbe es in Wolfsburg eine 15-köpfige Lehrlingsgruppe, die die Spartacus-Positionen verträte, aber Differenzen zum Konzept des Eigenständigen Gewerkschaftsjugendsektor (EGJS) habe. Sie beteilige sich nicht an dieser Konferenz, da sie von linken Organisationen enttäuscht sei.
Q: Protokoll der Nationalen Vorkonferenz der KJ Spartacus,o.O. 1.11.1970; Spartacus Nr.25,Bonn Dez. 1971/Jan. 1972

November 1970:
In Wolfsburg gründet sich Anfang November, nach eigenen Angaben (vgl. Aug. 1970, Dez. 1970), ein dreiköpfiger Initiativausschuß für eine RKJ der GIM, "dessen Mitglieder durch private Kontakte zu Genossen der GIM und RKJ von der Richtigkeit des trotzkistischen Programms und der Notwendigkeit des Aufbaues revolutionär-kommunistischer Organisationen unter dem Prinzip des demokratischen Zentralismus überzeugt sind und bereit sind, diesen Schritt in Wolfsburg zu vollziehen."
Q: RKJ-Info Nr.9 und 11,Mannheim Mitte Januar 1971 bzw. 31.1.1971,S.16 bzw. S.2

Dezember 1970:
Der DGB erklärt, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), das Jahr 1971 zum Jahr des jungen Arbeitnehmers (vgl. 11.1.1971).
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

Dezember 1970:
Die KJO Spartacus bzw. deren Vorläufer rufen in der Nr.18 ihres 'Spartacus' (vgl. Okt. 1970, Feb. 1971) u.a. zur Gründungskonferenz der KJO Spartacus auf, bis zu der es allerdings noch etwas hin ist (vgl. 27.3.1971). Interessiert an der Teilnahme scheinen u.a. Lehrlingsgruppen u.a. aus Wolfsburg.
Q: Spartacus Nr.18,Berlin Dez. 1970

Dezember 1970:
In Wolfsburg gründet sich im Dezember eine Gruppe der RKJ der GIM, nachdem zuvor ein Initiativausschuß dazu gebildet wurde (vgl. Nov. 1970). Für die Nationale Konferenz der RKJ der GIM (vgl. 1.1.1971) wird vermutlich im Dezember ein Bericht verfaßt, der einen Überblick über die Wolfsburger Entwicklung gibt (vgl. Dez. 1967) und dann von der heutigen Situation berichtet:"
Nachdem die Genossen in kleinen Arbeitsgruppen gearbeitet hatten, im Raum geschwebt und sich wiederholt die Organisationsfrage gestellt hatten, ist jetzt der erste Schritt des Aufbaues der RKJ-Wolfsburg vollzogen. Unsere Aufgabe wird es sein, entscheidende Teile der radikalisierten Jugend in Wolfsburg für den Trotzkismus zu gewinnen, die bewußtesten Teile organisatorisch in die RKJ zu integrieren, den Aufbau der revolutionär-marxistischen Partei voranzutreiben und letztlich die Arbeiterklasse zum Sieg zu führen. Dazu werden wir den ideologischen Kampf mit den konkurrierenden Ansichten führen und unsere Antworten auf die jeweils aktuellen Fragen geben müssen. Voraussetzung für den ideologischen Kampf die feste Verankerung der kommunistischen Theorie unter den Genossen der RKJ und deren Sympathisanten. Dazu wurden Studienkollektive gebildet, die diesen Lernprozeß vorwärtstreiben sollen. Die im Augenblick in Wolfsburg besonders bedeutende Auseinandersetzung mit der DKP wird für uns erfolgreich sein, wenn wir die opportunistische Praxis der DKP, SDAJ- und MSA-Führung (Marxistische Schülerassoziation,d.Vf.) mit ihrem revolutionären Anspruch vergleichen. Dies wird das beste Mittel sein, die ideologisch indifferenten Mitglieder von der Richtigkeit des trotzkistischen Weges zu überzeugen. Weiterhin ist die Bildung von Kampf- und Arbeitsabkommen mit den anderen linken Gruppen zu verschiedenen Aktionen ein vorrangiges Ziel, um einmal mit den Gruppen in Kontakt zu kommen und andererseits die Aktionen zu vergrößern und wirkungsvoller zu machen. Die RKJ hat Kontakt zu den anderen Gruppen aufgenommen, dessen Ergebnis eine sich anbahnende 'Stadtkonferenz' ist, die späterhin die Funktion eines Kartells aller linken Wolfsburger Gruppen übernehmen soll.

Die dritte Aufgabe der RKJ in Wolfsburg ist es, die Politisierung der Jugend durch Anknüpfung an die Ausbildungssituation und die dort bestehenden Mißstände voranzutreiben. Dieses Ziel wird zu erreichen sein durch die Bildung von Subgruppen im Schüler- und Lehrlingsbereich, welche Übergangsforderungen formulieren, die am jeweiligen Bewußtseinsstand der Schüler und Lehrlinge, der durch konkrete Arbeit in den Interventionssektoren vorangetrieben werden muß, anknüpfen, ohne aber das Endziel aus den Augen zu verlieren.

Die geplante Herausgabe einer eigenen Zeitung wird den Zielen der RKJ publizistisch Gewicht verleihen."
Q: RKJ-Info Nr.9 und 11,Mannheim Mitte Januar 1971 bzw. 31.1.1971,S.16f bzw. S.2

25.12.1970:
Es beginnt die zweitägige 2.Bundes DK der Vorläufer der KJO Spartacus, der Spartacus-Gruppen. In Niedersachsen sei nach der Nationalen Vorkonferenz vom 31.10./1.11.1970 der Kontakt nach Wolfsburg eingeschlafen.
Q: KJO Spartacus:Protokoll 2. DK 25./26.12.70;in:Bulletin Nr.6,o.O. März 1971

Januar 1971:
Der Verband für Sicherheit in der Wirtschaft gibt, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), Empfehlungen heraus, in denen es u.a. heißt:
Es "sollten die Unternehmer allgemein ihr Ausbildungsverfahren kritisch überprüfen, Mängel abstellen und damit Angriffsflächen - auch gegen den eigenen Betrieb - beseitigen. … Mit Betriebsrat und Jugendvertretung sollte Übereinstimmung erzielt werden, daß auftretende Störungen in der Lehrlingsausbildung unverzüglich mit der Betriebsleitung erörtert werden. Alle Beteiligten sollten überzeugt sein, daß es nicht dem Betriebsfrieden und schon gar nicht der Sache dient, wenn Lehrlinge oder sogar die Jugendvertretung ihre Klagen statt der richtigen Stelle zunächst der Öffentlichkeit unterbreiten und dort die Unternehmensleitung für betriebliche oder persönliche Querelen anprangern, über welche die Betriebsführung zumeist gar nicht unterrichtet sein kann."
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971),S.8f

01.01.1971:
Innerhalb der Revolutionär-Kommunistischen Jugend (RKJ) der GIM wird heute berichtet über die Gruppe Wolfsburg (vgl. Dez. 1970). Diese habe sich inzwischen auf ca. 15 Genossen erweitert:"
Die Gruppe ist aus Schülern, Studenten und Lehrlingen. Die Studenten studieren in Hamburg und arbeiten dort im Studentenbereich mit (Pendeln wöchentlich zwischen Hamburg und Wolfsburg). Ziel dieser Gruppe ist der Aufbau einer Betriebsarbeit im VW-Werk. Während sich bei der Arbeit im Lehrlingssektor gute Ansätze zeigen, ergeben sich bei der Schülerarbeit Schwierigkeiten, da die MSA (DKP-Schülerorganisation) (Marxistische Schüler Assoziation,d.Vf.) einen sehr starken Einfluß auf die Schüler hat."
Q: RKJ:Info Nr.11,Hamburg 31.1.1971,S.2

01.01.1971:
Innerhalb der Revolutionär-Kommunistischen Jugend (RKJ) der GIM wird heute berichtet über die Gruppe Hamburg (vgl. 28.1.1971), Kontakte bestehen u.a. nach Wolfsburg, wo es auch schon eine RKJ gibt.
Q: RKJ:Info Nr.11,Hamburg 31.1.1971,S.1f

28.01.1971:
Die IHK Lüneburg teilt, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge, in einem Rundschreiben mit, daß ab sofort die Berichtshefte während der Arbeitszeit (2 bis 4 Stunden) in der alten Form zu führen sind. Diese Regelung beträfe auch das VW-Werk Wolfsburg, hätte dieses nicht eine Sonderregelung erwirkt, nach der das Führen des Berichtsheftes wegfällt.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg o.J. (1971)

08.02.1971:
In Wolfsburg beginnt der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) nach eigenen Angaben, Mitte Februar, d.h. diese oder nächste Woche mit der Verteilung eines Lehrlingsfragebogens an der Berufsschule zum Ausbildungswesen bei VW (vgl. März 1971).
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg o.J.

15.02.1971:
Die Gruppe Wolfsburg der SDAJ der DKP gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.2 ihrer 'Arbeiterjugendnachrichten' (vgl. 23.8.1971) für das VW-Werk heraus.
Q: Arbeiterjugendnachrichten Nr.2,Wolfsburg 1971

25.02.1971:
In Wolfsburg finden, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), die Facharbeiterprüfungen statt.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg o.J. (1971)

März 1971:
Der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) gibt vermutlich im März erstmals seine Lehrlings- und Jungarbeiterzeitung 'Solidarischer Kampf' (vgl. 5.4.1971) heraus, für die Sieghart Wilhelm verantwortlich zeichnet. Sie erscheint mit 8 Seiten DIN A 4 auf Brennmatrize, das Titelblatt ist von einer Faust in Rotdruck geprägt.
Berichtet wird von der Fragebogenaktion des AWL (vgl. 8.2.1971, 5.7.1971). Diese war ein großer Erfolg. Während in Uelzen bei einer Lehrlingsbefragung von 400 Bögen nur 5 zurück kamen, seien in Wolfsburg bereits in der ersten Woche 200 Bögen abgegeben worden, bis zum Erscheinen der Zeitung insgesamt 336.
Die Arbeitsgruppe VW des AWL freut sich, nun mit Hilfe der Fragebögen die VW-Ausbildung analysieren zu können.
Von VW wird die Abschaffung der Werkberichte ab 1.4.1971 angekündigt (vgl. 28.1.1971).
In "Warum eine ZEITUNG?" wird deren Notwendigkeit u.a. mit der Unregelmäßigkeit der Information durch Flugblätter begründet. Beim heutigen ersten Erscheinen sei es noch möglich gewesen die Zeitung kostenlos zu verteilen, habe den AWL aber insgesamt 53,70 DM gekostet. Die Auflage der Nr.1 des 'Solidarischen Kampfes' beträgt ca. 1 000.

In "Was ist der AWL?" heißt es u.a., daß der AWL vor zwei Jahren aus Handwerkslehrlingen entstanden sei, deren Situation sich von den VW-Lehrlingen dadurch unterscheide, daß sie direkt während der Lehrzeit ausgebeutet werden, während die Lehrzeit bei VW wesentlich Ausbildung d.h. Vorbereitung auf kommende Ausbeutung sei. Deswegen habe sich der AWL in eine Arbeitsgruppe VW mit Lehrlingen aus verschiedenen Berufen und Ausbildungsjahren (die sich gerade mit der Fragebogenauswertung befaßt) sowie eine Arbeitsgruppe Handwerk mit Lehrlingen aus verschiedenen Kleinbetrieben, die dort Mißstände bekämpfen aufgeteilt. Die Redaktion des 'Solidarischen Kampfes' werde aus beiden Gruppen gebildet. "Ferner haben wir Schulungskreise, in denen Einblicke in wirtschaftliche und politische Zusammenhänge vermittelt werden. … Um die Verbindung der einzelnen Gruppen aufrechtzuerhalten, treffen sich Vertreter dieser Gruppen regelmäßig." Weiterhin gibt es Plena des AWL.
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg o.J.

26.03.1971:
Bei VW Wolfsburg findet, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), die für die Aufstellung der Kandidaten zur Jugendvertreterwahl 1971 (JVW - vgl. 19.4.1971) entscheidende Großbereichssitzung der Vertrauensleute statt. Darüber berichtet der AWL:"
15 Vertrauensleute hatten sich zur Kandidatur bereiterklärt, und so war die Empfehlung der IGM Ortsverwaltung, mindestens 15 Kandidaten aufzustellen, erfüllt. Kurz vor der Sitzung war ein Kollege abgesprungen, und man hatte jetzt nur noch 14 mögliche Kandidaten. Der Kollege Walter Kaufmann, als Vertreter der Ortsverwaltung ermahnte die Vertrauensleute möglichst noch einen Kandidaten aufzustellen, weil 14 Kandidaten für die kommende Wahlperiode nicht reichen würden.
AUCH DIE SITZUNGSLEITUNG MACHTE DAS SPIEL DER ORTSVERWALTUNG MIT! NACH 5 MINUTEN PAUSE HATTE MAN KANDIDAT NR.15 GEFUNDEN.

Das zeigt sehr deutlich, daß es der Ortsverwaltung S C H E I S S E G A L ist wer die Kandidaten und späteren Jugendvertreter sind."
Q: Solidarischer Kampf Nr.3,Wolfsburg o.J. (1971)

April 1971:
Bei VW Wolfsburg gibt die SDAJ der DKP, laut KAJB, vermutlich im April ein Flugblatt zum 1. Mai heraus.
Q: Solidarischer Kampf Nr.8,Wolfsburg 25.11.1971,S.5

02.04.1971:
Laut KPD/ML-ZB soll eine bundesweite Aktionswoche der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) unter den Parolen 'Europäische Sicherheitskonferenz', 'Ratifizierung der Verträge' und bedingungsloser und vollständiger Abzug der US-Truppen aus Indochina' beginnen, die bis zum 8.4.1971 dauern soll.
Von der DKP wird die Aktionswoche in Niedersachen, u.a. in Wolfsburg, fast als reine Vietnamaktion aufgefaßt.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 31.3.1971,S.12

02.04.1971:
In Wolfsburg beginnt, laut und mit DKP, eine Aktionswoche der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) u.a. für Vietnam bis zum 8.4.1971 (vgl. 3.4.1971).
Q: Roter Wolf Nr.4,Wolfsburg 1971,S.4f

03.04.1971:
In Wolfsburg führen, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), DKP, SDAJ, die Marxistische Schülerassoziation (MSA) der DKP als Kampagne für Demokratie und Abrüstung (eine 1969 eingegangene Gruppe) eine Demonstration für sofortigen Frieden in Vietnam, gegen das Rechtskartell, für eine Europäische Sicherheitskonferenz und die Ratifizierung der Moskauer Verträge durch, an der sich der AWL nicht beteiligt. Dieser betont dagegen: "Die Revolution in Vietnam unterstützen heißt den Klassenkampf im eigenen Land führen".
"Dieser Klassenkampf kann aber nur von den Arbeitern geführt werden und nicht von einer Einheitsfront, die Teile des Kapitals einschließt, wie es die DKP macht."
Mit den Forderungen nach der Sicherheitskonferenz und gegen das Rechtskartell mache die DKP den Fehler, "sich in die Zeit einer Machtübernahme durch den Faschismus zu setzen, was objektiv falsch ist. Vielmehr unterstützt das Kapital momentan die Politik der SPD-Regierung. … Da der AWL immer für eine klare politische Linie eingetreten ist, hat er sich an dieser Demonstration nicht beteiligt. Statt Friede, Freude, Eierkuchen müssen unsere Parolen lauten:
Für den Sieg der Völker Indochinas
Unterstützt die amerikanischen Revolutionäre
Unterstützt die Black Panther Party
Kampf dem US-Imperialismus und all seinen Lakaien"

Laut und mit DKP führt die Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) im Rahmen ihrer Aktionswoche (vgl. 2.4.1971) einen Infostand in der Kaufhofpassage durch. Nachmittags findet eine Kundgebung und danach eine Demonstration statt.
Q: Roter Wolf Nr.4,Wolfsburg 1971,S.4f; Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg o.J. (1971),S.8ff

05.04.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) die Nr.2 seines 'Solidarischen Kampfes' (vgl. März 1971, 19.4.1971) heraus, auf deren 14 Seiten u.a. von der Demonstration der Lehrlinge in Bremen (vgl. 6.2.1971), den VW-Berichtsheften (vgl. 28.1.1971), den Facharbeiterprüfungen (vgl. 25.2.1971) und der DKP in Wolfsburg (vgl. 3.4.1971) berichtet wird.
Die Arbeitsgruppe Handwerk befaßt sich mit der dortigen Lage der Lehrlinge, wobei u.a. auf die Essener Lehrlinge (vgl. 19.11.1969, 6.12.1969) verwiesen wird. An deren Kampf könne man sehen, "daß uns der Staat in unseren Bemühungen um Ausbildung statt Ausbeutung nicht unterstützt. WIR MÜSSEN UNSERE SACHE SELBST IN DIE HAND NEHMEN!"
Gefordert wird u.a. die Gleichstellung der Lehrlinge mit den Schülern (d.h. u.a. 6-Stunden-Tag), Streikrecht für Lehrlinge, 12 Stunden Berufsschule an 2 Tagen, Berichtshefte während der Arbeitszeit, Lehrwerkstätten frei von privatwirtschaftlichen Interessen unter Kontrolle der Gewerkschaften, Lehrlingsstipendium, daß sich nach den Lebenshaltungskosten richtet, um aus der Abhängigkeit des Elternhauses zu kommen. "Allein kann man die Durchsetzung dieser Forderungen nicht erreichen. Ein erster Schritt ist die Organisierung im AWL. Tretet in die Gewerkschaften ein, um gegen grobe Mißstände in euren Betrieben nicht machtlos zu sein. Macht die Gewerkschaften wieder zu einem Kampfinstrument aller Lohnabhängigen!"

Angekündigt wird eine eigene Veranstaltung am 26.5.1971.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg o.J. (1971)

19.04.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge mit der Nr.3 seines 'Solidarischen Kampfes' (vgl. 4.4.1971, 4.5.1971) eine Sondernummer mit 6 Seiten heraus, in der man zum 1.Mai und zu den eigenen Veranstaltungen am 10.5.1971 und 26.5.1971 aufruft und sich mit den Jugendvertreterwahlen bei VW (IGM-Bereich - vgl. 26.3.1971, 3.5.1971) befaßt. Zu den JV-Wahlen bei VW heißt es:"
Inzwischen sind es nur noch 14 Kandidaten, da ein Kollege nach den beiden Jugendversammlungen zurückgetreten ist. Um zu den Kandidaten etwas mehr zu sagen, muß man sich zunächst den Jugendvertrauenskörper der IGM genauer betrachten. … Die Kandidaten kommen aus einem Vertrauenskörper, der seit seiner Existenz noch keinen Arbeitsrhythmus gefunden hat.
Man hat versucht, den Jugendvertreter zu stürzen, hat Briefe an Helberg (?,d.Vf.), den Berufsbildungsausschuß und die Ortsverwaltung geschrieben, doch Briefe können sicher nicht einmal den Ansatz einer praxisnahen Arbeit liefern." Zur eventuellen Stufenausbildung habe der JVK noch nichts getan. "Bis vor kurzem war es noch möglich, die Arbeit an Konflikten hochzuhalten. Doch die Ausbildungsabteilung ist selbst bemüht, grobe Konflikte zu vermeiden und ein FRIEDE, FREUDE EIERKUCHEN Gefühl zu vermitteln. Der Jugendvertrauenskörper kann seine Arbeit nicht konsolidieren, wenn er immer noch auf Konflikte wartet. Man lernt dabei höchstens sich selbst zu verwalten, wie es der Jugendvertrauenskörper im Moment praktiziert."

In "1.Mai 1971 Kampftag für die Einheit der Arbeiterklasse" heißt es u.a.:"
Die Parole des DGB für den 1.Mai 1971 lautet 'Mitbestimmung: der Mensch im Mittelpunkt.' Durch diese Parole werden jedoch die tatsächlichen Verhältnisse verschleiert. Der Gesetzesentwurf der SPD-FDP Regierung zum Betriebsverfassungsgesetz beweist, wessen Interessen diese Regierung mit dem Entwurf vertritt. Weiterhin bleibt jede politische Betätigung, die Interessen des Unternehmers nicht genehm ist strengstens verboten. Außerdem wird die Versammlungsfreiheit durch die Verringerung der Betriebsversammlungen von bisher 4 auf 2 im Jahr eingeschränkt. Weiterhin ist es die Aufgabe der Betriebsräte 'partnerschaftlich' mit den Unternehmern zusammenzuarbeiten. Weiterhin bleibt die Einhaltung der Friedenspflicht oberstes Gebot. Deshalb müssen wir unsere Stärke angesichts der verschärften Angriffe des Kapitals am 1.Mai beweisen. Unsere Parolen für den 1.Mai lauten:
1000 DM NETTOMINDESTLOHN FÜR ARBEITER!
3 WOCHEN BEZAHLEN BILDUNGSURLAUB FÜR ALLE!
STREIKRECHT FÜR LEHRLINGE!
12 STUNDEN BERUFSSCHULE AN 2 TAGEN!
FÜR EIN LEHRLINGSSTIPENDIUM, DASS DEN LEBENSHALTUNGSKOSTEN ANGEMESSEN IST!
KAMPF DEM REAKTIONÄREN GESETZESENTWURF ZUM BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ!

Eine abgewandelte Neuauflage des Kruppschen Stufenplanes wird wahrscheinlich auch im VW-Werk in geraumer Zeit eingeführt werden. Deshalb am 1.Mai
KAMPF DER ENTQUALIFIZIERUNG DER ARBEITERKLASSE

LASST DEN 1. MAI NICHT ZU EINER KAFFEESTUNDE DER FUNKTIONÄRE WERDEN, wie in Berlin, … . Geht deshalb zur 1.Mai Veranstaltung des DGB!
Kritisiert die Aussagen der Funktionäre!
Macht den 1.Mai wieder zu unserem Kampftag!
Nehmt an der anschließenden Demonstration und Kundgebung teil!"
Q: Solidarischer Kampf Nr.3,Wolfsburg o.J. (1971)

01.05.1971:
In Wolfsburg demonstrieren, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), im Anschluß an die DGB-Veranstaltung, ca. 800 Italiener, Lehrlinge und Jungarbeiter. Immer wieder sei die Parole 'Die Industrie leckt sich die Pfoten nach gut dressierten Fachidioten. Haut ihnen kräftig auf die Pfoten' gerufen worden. Die Italiener hätten sich ebenso wie die Deutschen gegen den BVG-Entwurf gewandt, seien aber auch "gegen den Mietwucher in Privatwohnungen und die Abkapselung ihrer Wohnstätten von denen der deutschen Kollegen" eingetreten. In der 'Wolfsburger Allgemeinen Zeitung' sei die Demonstration mit ganzen 4 Zeilen erwähnt worden.
Q: Solidarischer Kampf Nr.4,Wolfsburg o.J. (1971)

01.05.1971:
Die Ortsgruppe Hildesheim der KJO Spartacus verfolgte, nach internen Berichten, ursprünglich den Plan, ein Maikomitee der Gewerkschaftsjugend Vorharz (Hildesheim, Salzgitter, Wolfsburg und Goslar) aufzubauen. Im Maikomitee sei man aber durch die Bürokraten und den KAJB Göttingen isoliert worden.
Q: KJO Spartacus:Nationales Internes Bulletin Nr.7,o.O. Juni 1971

03.05.1971:
Bei VW Wolfsburg findet, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), die Wahl der Jugendvertretung (vgl. 19.4.1971) statt. Von den ca. 700 Wahlberechtigten seien 67% zur Wahl gegangen. Gewählt wurden die Botin Brigitte Westphal (300 Stimmen), der Werkzeugmacher Günther Koch (253), die Technische Zeichnerin Gabi Dreyer (249), der Werkzeugmacher Horst Paura (240) und der Elektriker Alfred Riebe (206). Der AWL kommentiert:
"Über die neuen Jugendvertreter gibt es im Einzelnen wenig zu berichten."
Über die beiden Kolleginnen weiß man gar nichts, Riebe ist "Vorsitzender des Ortsjugendausschusses der IGM Wolfsburg, Mitglied des Bezirksjugendausschusses der IGM und Mitbegründer und Sprecher der IGM Jugendgruppe Vorsfelde." Koch war stellvertretender Großbereichsleiter. Paura "ist das einzige Mitglied der Jugendvertretung, das auch in der alten Jugendvertretung gewesen ist. Es wäre natürlich völlig falsch, den Ausgang der Jugendvertreterwahl zu kritisieren, da dies jeglicher Grundlage entbehrt."
Q: Solidarischer Kampf Nr.1 und 4,Wolfsburg o.J. (1971)

04.05.1971:
Frühestens heute gibt der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.4 (vgl. 1.5.1971, 5.7.1971) heraus, in dem vom 1.Mai berichtet wird und man sich gegen den Zwang zum Tragen des VW-Ausbildungsabzeichens wendet. Berichtet wird auch von der Jugendvertreterwahl bei VW (vgl. 3.5.1971).

In "Zum Entwurf des Betriebsverfassungsgesetzes" heißt es:
"Noch in der Regierungserklärung der SPD/FDP war die Rede von einer fortschrittlichen Gesetzesinitiative. Nun liegt es auf dem Tisch: EIN BEISPIEL ARBEITERFEINDLICHER POLITIK! …
Die jetzige Fassung des BVG stellt einen Kompromiß zwischen FDP und SPD dar, wobei die SPD immer versucht diesen Gesetzesentwurf mit seiner Arbeiterfeindlichkeit der FDP zuzuschieben, … . Das das eine offensichtliche Lüge ist und das der Gesetzesentwurf von einer Fraktion des Kapitals verkörpert in der SPD getragen wird, verschweigt die SPD." Kritisiert wird:
- die Friedenspflicht des Betriebsrates,
- das Verbot jeglicher politischer Betätigung im Betrieb statt wie bisher nur der parteipolitischen,
- Erhöhung des nötigen Stimmenanteils für die Teilnahme der Gewerkschaft an den Betriebsratssitzungen von einem Viertel auf zwei Drittel und die Verringerung der Betriebsversammlungen von 4 auf 2 im Jahr.
Q: Solidarischer Kampf Nr.4,Wolfsburg o.J. (1971)

10.05.1971:
In Wolfsburg soll eine öffentliche Diskussion des Arbeitskreises Wolfsburger Lehrlinge (AWL) über seine Politik und Möglichkeiten gewerkschaftlicher Jugendarbeit, insbesondere Vertrauensleutearbeit stattfinden. Berichte über die Veranstaltung erscheinen allerdings zumindest nicht in der Zeitung des AWL.
Q: Solidarischer Kampf Nr.3,Wolfsburg o.J. (1971)

17.05.1971:
Die DKP Wolfsburg gibt spätestens in dieser Woche die Nr.4 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Juni 1971) heraus. Berichtet wird von Aktionen der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) (vgl. 2.4.1971), aufgerufen zu einer Veranstaltung für einen von Abschiebung bedrohten Portugiesen (vgl. 21.5.1971).
Q: Roter Wolf Nr.4,Wolfsburg 1971

21.05.1971:
In Wolfsburg rief die DKP zu einer Veranstaltung gegen die Ausweisung von C.A.P. Duarte nach Portugal auf.
Q: Roter Wolf Nr.4,Wolfsburg 1971

26.05.1971:
Im DGB Haus Wolfsburg führt der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) eine Veranstaltung mit der Rockband Floh de Cologne durch, die, nach eigenen Angaben, von über 500 Lehrlingen, Schülern und Jungarbeitern besucht wird.
Q: Solidarischer Kampf Nr.3 und 6,Wolfsburg o.J. (1971)

Juni 1971:
+RKJ-Wolfsburg001
Vermutlich im Juni 1971 wird in Wolfsburg die "Arbeitsplattform für Schülerarbeit der RKJ-WOB" der GIM verfasst, die sich von der MSA Wolfsburg der DKP abgrenzt und sich auf die Kölner Schülerzeitung 'Basis' (vgl. Mai 1971) bezieht.
Q: RKJ Wolfsburg: Arbeitsplattform für Schülerarbeit der RKJ-WOB,Wolfsburg o. J.

Juni 1971:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im Juni die Nr.5 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. 17.5.1971, 2.10.1972) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.5,Wolfsburg 1971

26.06.1971:
Vom Plenum der Berliner Gruppe Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI) zur Bündnis- bzw. Hochschulpolitik (vgl. 12.6.1971) gibt es ein vierseitiges Protokoll auf Brennmatrize. In "17x Kritik am LG" wird u.a. berichtet von einer westdeutschen Jugendgruppe, vermutlich dem Aktionskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), mit der diskutiert worden sei.
Q: PL/PI:Plenumsprotokoll vom 26.6.71,Berlin o.J. (1971); PL/PI-X.X.:Das Sekretariat III. (Westdeutschland) existiert nicht,Berlin o.J (1971)

05.07.1971:
In Wolfsburg findet, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), eine Jugendversammlung des DGB statt, zu der man auch seinen 'Solidarischen Kampf' herausgab.
Anlaß der Jugendversammlung war eine geplante berufskundliche Ausstellung "Jugend - Dein Beruf" des Arbeitsamtes Helmstedt-Wolfsburg in der Stadthalle, von der einige Kollegen der IG Metall unterrichtet wurden. Diese nahmen Kontakt zur ÖTV und HBV auf:
"Hier wurde zum ersten Mal die Möglichkeit erwogen durch Aktionen zu dieser Ausstellung die Forderungen zum Jahr des jungen Arbeitnehmers in die Öffentlichkeit zu tragen und dadurch zu einem neuen Start gewerkschaftlicher Jugendarbeit zu kommen. Da gewerkschaftliche Jugendarbeit in Wolfsburg ausschließlich von der ÖTV getragen wurde, war es notwendig einen DGB Kreisjugendausschuß zu gründen. Bei den Vorgesprächen, an denen Genossen des AWL beteiligt waren, wurde ein Kollektiv zur Vorbereitung einer DGB Jugendversammlung gebildet. … Die Jugendversammlung fand am Montag den 5.7.71 in der Arche statt. Über 60 junge Gewerkschafter besuchten die Versammlung. Zunächst wurde der DGB Kreisjugendausschuß gewählt, der sich aus 5 Kollegen der IGM, 3 Kollegen der ÖTV, 2 Kollegen der HBV sowie je einem Kollegen der IG Bau Steine Erden, IG Textil und der Gewerkschaft Holz zusammensetzt. Danach wurde ein Referat über die Aufgaben der Berufsberatung gehalten, daß vom Vorbereitungskollektiv erarbeitet worden war. Zur Weiterführung der Aktion wurden weitere neue Arbeitskollektive gegründet, die zwei Flugblätter entwarfen. Ein Flugblatt enthielt den Aufruf zur zweiten Jugendversammlung" (vgl. 14.7.1971). Beschlossen wurde auch ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung (vgl. 9.7.1971).
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

05.07.1971:
Der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) gibt seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.5 (vgl. 4.5.1971, Sept. 1971) für die heutige DGB Jugendversammlung als Sondernummer zur Berufsausbildung und den Ergebnissen der Fragebogenaktion bei VW (vgl. März 1971) heraus. Analysiert wird die Berufsausbildung im Handwerk, in Handel, Verteilung und Dienstleistung und in der Industrie. Während in der Industrie durchschnittlich 4 Lehrlinge auf 100 Beschäftigte kommen, seien bei VW Wolfsburg bei 60 000 Beschäftigten nur knapp 1 000 Lehrlinge, was 1,6 Lehrlinge auf 100 Beschäftigte ergäbe. Den eigenen Fragebogen haben von den ca. 800 gewerblichen Lehrlingen bei VW Wolfsburg 306 (37%) beantwortet.
Q: Solidarischer Kampf Nr.5,Wolfsburg o.J. (1971)

09.07.1971:
In Wolfsburg beginnt, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), bei der berufskundlichen Ausstellung in der Stadthalle (vgl. 5.7.171, 10.7.1971) die Verteilung eines Flugblattes des DGB KJA an die Schüler, die die Ausstellung besuchen.
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

10.07.1971:
In Wolfsburg besuchen, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), die Mitglieder der DGB Jugend gemeinsam die berufskundliche Ausstellung in der Stadthalle (vgl. 9.7.1971) und beschließen eine Resolution, "um noch einmal auf den Charakter der Ausstellung hinzuweisen". Diese wird auf der zweiten DGB Jugendversammlung verabschiedet (vgl. 14.7.1971).
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

14.07.1971:
In Wolfsburg findet, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), die zweite DGB Jugendversammlung (vgl. 5.7.1971) statt, auf der man sich mit der berufskundlichen Ausstellung in der Stadthalle (vgl. 10.7.1971) befaßt. Das Informationsmaterial wird analysiert und in einer Resolution von 25 jungen Gewerkschaftern (DGB Jugend Wolfsburg) wird u.a. festgehalten:
"Die Bedenken der DGB-Jugend gegenüber der Ausstellung sind durchaus bestätigt worden: Der Slogan der Bäcker (siehe Ausstellungsstand) 'Lerne Bäcker und Du bist nie brotlos' zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Ausstellung. Den Schülern der Abgangsklassen wird das Bild einer schönen heilen Berufswelt gezeigt." Es folgen Ausführungen zu Ständen über VW, die Krankenschwestern, die Elektriker und die Apothekenhelferinnen. "Der Beruf der Industrienäherin wird als ein vielseitiger und interessanter Beruf für junge Mädchen geschildert. Fragt man jedoch Industrienäherinnen, so wird man feststellen, daß es nichts weiter als monotone Maschinenarbeit ist. All diese Mißstände sind der Gewerkschaft hinlänglich bekannt, offensichtlich jedoch nicht der Berufsberatung. Deshalb hat sich die Gewerkschaft entschlossen in der nächsten Woche Veranstaltungen durchzuführen, um der einseitigen Information durch die Ausstellung entgegenzuwirken."

Es sollen Leserbriefe geschrieben werden und eine Gegenüberstellung von Berufsberatung und Berufswirklichkeit wird erstellt. Kontakt aufnehmen will man auch zur GEW, um an den Schulen zu informieren.
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

19.07.1971:
In dieser Woche will die DGB Jugend Wolfsburg eine Aktionswoche mit Veranstaltungen zur Berufsberatung (vgl. 14.7.1971) durchführen. Der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) will sich dafür einsetzen, daß die Veranstaltungen in der Woche vom 19.7.1972 bis 24.7.1972 durch eine Demonstration abgeschlossen werden.
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

19.07.1971:
Vermutlich noch in dieser Woche gibt der Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.6 (vgl. Aug. 1971, 14.10.1971) heraus, in dem man sich u.a. mit der eigenen Musikveranstaltung (vgl. 26.5.1971) und der berufskundlichen Ausstellung, die zur Gründung des DGB KJA Wolfsburg führte (vgl. 5.7.1971) befaßt.

Zur Berufsberatung wird u.a. festgestellt:"
Da die Berufsberater als sichere Informationsquelle nur die Nachfrage bestimmter Branchen nach Lehrlingen besitzen, ist hier nicht von Beratung, sondern von Vermittlung billiger Arbeitskraft zu sprechen. … Da sich die Industrie die besten Schulabgänger heraussucht, bleibt für den größten Teil der Schulabgänger nur der Ausweg in das Handwerk oder in den Handel zu gehen. … Die Berufswahl der Schüler ist also nicht abhängig von den Fähigkeiten, sondern von der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Berufsberatung kann die Schüler nur auf die angebotenen Lehrstellen verweisen, wobei die vielen angebotenen Lehrstellen nur die Nachfrage nach billiger Arbeitskraft darstellen.

Außer auf die VW 'Mitarbeiterzeitung', wird auch auf Vorfälle in den VW Lehrwerkstätten in den Hallen 13 und 17 eingegangen, wobei festgestellt wird, daß die Ausbildungsabteilung sich bemühe sich an die Empfehlungen Verbandes für Sicherheit in der Wirtschaft zu halten (vgl. Jan. 1971):
"Diese Richtlinien werden in der Handhabung der beiden Fälle eingehalten, mit dem Ziel den Betriebsfrieden zu wahren und die entstehende kritische Position der Lehrlinge in Bezug auf die Ausbildung abzuschwächen. Die Probleme, die für die Auszubildenden entstehen, werden größtenteils abgeschafft, um ihnen eine schöne, heile und konfliktlose Ausbildungswelt vorzuspiegeln. Doch wir müssen uns darüber im Klaren sein, daß die Änderungen nicht in unserem Interesse vorgenommen wurden, sondern nur dazu Angriffsflächen gegen den Betrieb zu beseitigen und die Unruhe der Lehrlinge abzuwiegeln. Diese Methoden treten immer öfter in Erscheinung und wir dürfen uns nicht davon einnebeln lassen, daß jetzt ein paar berufsfremde Arbeiten abgeschafft werden, sondern müssen immer entschiedener gegen diese Ausbildungsverhältnisse auftreten, denn DIESE AUSBILDUNG DIENT NICHT UNSEREN INTERESSEN sondern nur denen DER KAPITALISTEN!!!!!!"

Zur Entlassung eines Lehrers der Berufsschule wegen angeblich fehlender pädagogischer Qualifikation wird vermutet, daß der wahre Grund in dem guten Kontakt dieses Lehrers zu den Schülern gelegen habe. Gefordert wird die sofortige Wiedereinstellung.
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg o.J. (1971)

23.08.1971:
Die Gruppe Wolfsburg der SDAJ der DKP gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 ihrer 'Arbeiterjugendnachrichten' (vgl. 15.2.1971) für das VW-Werk heraus.
Q: Arbeiterjugendnachrichten Nr.3,Wolfsburg 1971

September 1971:
Bei VW Wolfsburg gibt die SDAJ der DKP, laut KAJB, zu den Jugendversammlungen (vgl. 12.10.1971) bzw. der Tarifrunde diesen Monat kurz hintereinander zwei Ausgaben ihrer 'Arbeiterjugend Nachrichten' heraus, die im ganzen letzten Jahr nur zweimal erschienen waren.

Dazu verbreitet der KAJB im November folgenden Kommentar:"
SDAJ-POLITIK BEDEUTET:
SPALTUNG DER EINHEITSFRONT ZU DEN TARIFVERHANDLUNGEN

Die DKP und die SDAJ geben sich aus als die revolutionären Organisationen der westdeutschen Arbeiterklasse, sowie der Arbeiterjugend. Uns interessiert hier erst einmal die SDAJ. Sie ist eine bundesweite Organisation, das sagt aber noch nicht viel über ihre Politik aus. Eine Gruppe, die sich als bundesweite Organisation der Arbeiterjugend ausgibt, muß natürlich einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Dazu ist erst einmal etwas zur Entschuldigung der SDAJ-WOB zu sagen: Von einer Gruppe, in der kaum die Arbeiterjugend vertreten ist kann natürlich nicht immer das Richtige auf dem Arbeiterjugendsektor erwartet werden."

Zu den beiden Zeitungen heißt es:"
Darin stellt sie ihre Forderungen für den Lehrlingstarif des VW-Werkes 1971 auf. Sie lauteten: 100 DM für jedes Lehrjahr und als weiterführende Perspektive wurde eine prozentuale Angleichung der Lehrlingsvergütung an den Facharbeiterlohn (1. Lehrjahr gleich 40%, 2. gleich 60%, 3. gleich 70%, 4. gleich 80%) gefordert. Diese Forderung stellte die SDAJ in ihrer Zeitung einfach so dar, welche konkreten Schritte aber angegangen werden müssen, um diese Forderungen auch durchzusetzen, gibt sie nicht an. Wenn es um konkrete Schritte geht zeigt sich jedesmal die Schwäche der SDAJ, über das Schlagwort: 'IGM die Interessenvertretung der Arbeiterjugend', kommt sie nicht hinaus. Über die Rolle und die Aufgaben der Gewerkschaften in den Lohnkämpfen verliert sie jedenfalls kein Wort.

Die Forderung des KAJB lautet: 1971: 50.- DM 1972: 500.- DM

Unsere Forderung nach dem einheitlichen Lehrlingslohn, der sich nach den Lebenshaltungskosten richtet, wird den meisten bekannt sein, trotzdem wollen hier noch einmal unsere Forderung und die %Tarif-Forderung gegenüberstellen.

Die Kämpfe der Arbeiterjugend richten sich für eine BESSERE Berufsausbildung, also gegen die produktive Arbeit während der Ausbildung, die ja nur den Kapitalisten Extraprofite schafft, uns aber garnichts einbringt, wenn sie nicht einen Lerneffekt hat, und das hat sie ja meistens nicht. Daraus entwickelte der KAJB seine Forderung nach dem Einheitstarif, der sich nicht nach dem kapitalistischen Lohnsystem richtet, vielmehr eine Perspektive im Kampf gegen das Lohnsystem darstellt. Die %Forderung hingegen bleibt im KAPITALISTISCHEN LOHNSYSTEM gefangen.

Zum anderen erkennt die %Forderung an, daß die Lehrlinge während der Ausbildung produktive Arbeit zu leisten haben, auch wenn sie nur wenig mit der Ausbildung zu tun hat, nämlich im 1. Jahr gleich 40%, im 2. gleich 60% usw. Denn der Kapitalist zahlt uns ja 40% DES GESELLENLOHNS, also verlangt er auch 40% PRODUKTIVE ARBEIT. Aber genau dagegen ist unser Hauptkampf gerichtet. DIE SDAJ FORDERT NUR GERECHTERE AUSBEUTUNG ALS VORHER. Wie die SDAJ diesen Widerspruch lösen will, wird wohl immer ihr Geheimnis bleiben, es nützt auch nicht wenn sie an anderer Stelle gegen die produktive bzw. ausbildungsfremde Arbeit Stellung nimmt, durch die %Forderung ist sie von vornherein garantiert. Die Einheitsforderung bekämpft zum anderen die den Kapitalisten so wichtige Spaltung der Lehrlinge in Lehrjahre, -berufe, sowie in Lehrlinge aus Groß- und Kleinbetrieben (seht die Unterschiede in der 'Vergütung' im VW Werk und im Handwerk), und zwar 1. durch den gemeinsamen Kampf der Lehrlinge aller Berufe und Lehrjahre für die GLEICHE Forderung und 2. nach der Durchsetzung haben wir alle den gleichen Lohn, von dieser gleichen materiellen Basis aus können wir auch ganz bestimmte Forderungen GEMEINSAM erkämpfen.

Die %Forderung hingegen bestätigt die Spaltung der Lehrlinge in verschiedene Lehrjahre und Berufsgruppen, sie bietet KEINE Perspektive für die Aufhebung der SPALTUNG, im Gegenteil sie bekräftigt die Spaltung. Deshalb lautet unsere gemeinsame Forderung:
FÜR DEN LEHRLINGSLOHN, DER SICH NACH DEN LEBENSHALTUNGSKOSTEN RICHTET!

Diese Forderung muß von ALLEN Kollegen in einem solidarischen Kampf durchgesetzt werden, das kann der KAJB oder sonst eine andere Organisation nicht alleine durchsetzen, der KAJB ist keine 'Interessenvertretung', aber er ist eine Organisation, die zum Hebel zur Durchsetzung dieser Forderung werden kann. Anders als die SDAJ, die sich in ihrem 1.Mai Flugblatt als die Interessenvertretung der arbeitenden Jugend aufspielt.
NICHT INTERESSENVERTRETUNG DELEGIEREN, INTERESSEN SELBST VERTRETEN!

Das stärkste Argument, das die SDAJ für den %Tarif ins Feld führt:"
Die Koppelung der Löhne der Lehrlinge und Arbeiter schafft ein enges Kampfbündnis von Jung und Alt in den Tarifauseinandersetzungen. Diese Solidarität fürchten die Unternehmer und deshalb bietet diese Forderung eine Perspektive' (Arbeiterjugend Nachrichten Nr.4).

WAS IST DAZU ZU SAGEN?
Das gleiche trifft auch auf die Forderung des KAJB zu, denn die Lebenshaltungskosten verändern sich, und somit muß jedes Jahr die Höhe gemeinsam mit den älteren Kollegen erkämpft werden. Es besteht nur der eine große Unterschied, daß der KAJB die besondere Situation der Lehrlinge beachtet, nämlich die Ausbildung, und diese besondere Situation bedingt besondere Forderungen.

Die 100 DM Forderung der SDAJ für 1971 stellte sie auf, nachdem die Forderung der IGM-Tarifkommission (50 DM) schon feststand. DAS MUSSTE DIE SDAJ AUF ALLE FÄLLE WISSEN!!
Trotzdem die 100 DM Forderung??
der KAJB hingegen hat seine Forderung von 50 DM aufgestellt nachdem sicher war, daß die 500 DM - Forderung in der Gewerkschaft nicht durchzusetzen war. Da es aber notwendig ist gerade in den Lohnkämpfen eine breite Front aufzubauen, heißt die Forderung der SDAJ zu diesem Zeitpunkt:
SPALTUNG DER EINHEITLICH GESCHLOSSENEN FRONT.

Die VW-Lehrlinge haben dann auch durch ihre Resolution 1971 - 50.- DM 1972 - 500.- DM diesem Spaltertum eindeutig eine Absage erteilt, indem sie die Forderung des KAJB aufgegriffen haben. Damit ist die Gefahr beseitigt, daß auf Grund einiger Spalter, die die Kampffront schwächen, die Kapitalisten die Möglichkeit haben das Ergebnis unter 50 DM zu drücken. Damit der Kampf der Arbeiterjugend die richtige Perspektive erhält, und wir uns nicht verzetteln, werden der KB und der KAJB es verhindern, das der Gott sei Dank geringe Einfluß der DKP und SDAJ sich weiter ausdehnt."
Q: Solidarischer Kampf Nr.8,Wolfsburg 25.11.1971S.4ff

September 1971:
In Wolfsburg wird, nach eigenen Angaben, der Kommunistische Bund (KB) Wolfsburg (vgl. Juli 1972) "von den bewußtesten Kräften des damaligen AWL" (Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge) gegründet. Eine erste Betriebszelle wird für VW eingerichtet. Herausgegeben wird der 'Klassenkampf' (vgl. Okt. 1971), während der AWL bzw. der aus dem Rest-AWL gegründete Kommunistische Arbeiterjugendbund (KAJB) Wolfsburg weiter den 'Solidarischen Kampf' (vgl. 18.10.1971) für die Jugend herausgibt. Sowohl KAJB als auch KB Wolfsburg sind in der Folge mit BKA Freiburg, KG (NRF) Mannheim/Heidelberg und den KBs Bremen, Göttingen und Osnabrück befreundet.

Der KAJB berichtet:"
KAJB IN WOB GEGRÜNDET!

Die letzte reguläre Nummer des 'SOLIDARISCHER KAMPF' erschien kurz vor dem Urlaub (vgl. 19.7.1971,d.Vf.). Die große Pause war deshalb notwendig, weil in der Organisation eine grundlegende Diskussion geführt wurde, über die politische Perspektive des AWL (KAJB). Die Schwerpunkte und Ergebnisse dieser Diskussion sind in diesem Artikel noch einmal zusammengefaßt, um zu begründen, warum wir uns in KOMMUNISTISCHER ARBEITERJUGENDBUND, KAJB, umbenannt haben. Der AWL leistete mehrere Jahre politische Arbeit unter Lehrlingen. Wie es der Name schon ausdrückt lag der Schwerpunkt unserer Arbeit auf spezifischen Lehrlingsproblemen. Wir nahmen an allen möglichen Punkten Gewerkschaftsarbeit auf, um möglichst optimal die Interessen der Kollegen zu vertreten. Dadurch hatten wir soviel Arbeit, daß wir gezwungenermaßen die POLITISCHE Agitation vernachlässigten, d.h. wir hatten kein richtiges Verhältnis von ökonomischer (bzw. gewerkschaftlicher) Arbeit und politischer Arbeit. Das heißt aber noch nicht das die politische Diskussion in der Organisation vernachlässigt wurde.

Die Frage nach der Perspektive des AWL wurde immer dringender, sie mußte also auch konkret beantwortet werden. Die Diskussionen in der Organisation waren also NICHT NUR auf die praktische Arbeit konzentriert, vielmehr gingen wir systematisch an die Erarbeitung unserer politischen Linie.

Es wurde klar, daß die Ausbildungsmisere nicht ein isoliertes Phänomen ist, sondern Ausdruck der KAPITALISTISCHEN GESELLSCHAFT und daß es für eine Lehrlingsorganisation nur einen Standpunkt, den der Arbeiterklasse. Das heißt, das unsere Aktivitäten von diesem Standpunkt ausgehen müssen.

Die Kapitalistenverbände, bürgerliche Wissenschaftler, Staat und Regierung versuchen uns ein Bild von der BRD vorzugaukeln, in dem es keine Klassengegensätze mehr gibt. Da wird von 'PLURALISMUS' geredet, von 'GRUPPEN' und 'SCHICHTEN', da werden die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen auf 'KONFLIKTE' heruntergespielt, die LOHNKÄMPFE der ARBEITERKLASSE werden als 'SOZIALPARTNERKONFLIKTE' bezeichnet. Besonders stark setzen die Kapitalisten auf die Schule und BERUFSSCHULE um die ARBEITERJUGEND mit ihrer BOURGEOISEN Ideologie zu verseuchen. Das alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es in der Bundesrepublik immer noch eine Klasse gibt, die die PRODUKTIONSMITTEL BESITZT und eine Klasse, die an diesen Maschinen arbeitet und den gesellschaftlichen Reichtum schafft, deren größten Teil sich die Kapitalisten aneignen.

Dieser GRUNDWIDERSPRUCH zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche und tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf (eine davon ist z.B. die Berufsausbildung). In den letzten Jahren haben sich die Kämpfe zwischen Kapital und Arbeit wieder zugespitzt. In allen größeren Industriestädten haben sich die FORTGESCHRITTENSTEN ARBEITER UND LEHRLINGE ZIRKEL UND ORGANISATIONEN GESCHAFFEN, DIE DIESE KÄMPFE ANFÜHREN KÖNNEN. Diese Zirkel haben es sich zur Aufgabe gesetzt, eine starke Partei der Arbeiterklasse aufzubauen. Diese Partei muß die KOMMUNISTISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS sein.

Ebenso muß sich die Arbeiterjugend eine starke Organisation aufbauen, die die konkreten Kämpfe der Arbeiterjugend vorantreibt und den Einfluß der bürgerlichen Erziehung zurückdrängt. Der KAJB-WOB hat deshalb folgende Aufgaben:
1. Den Aufbau der nationalen kommunistischen Jugendorganisation voranzutreiben. Der KAJB-WOB steht in konkreter Zusammenarbeit mit verschiedenen Jugendorganisationen. Mit dem KAJB-GÖTTINGEN werden wir gemeinsam ein Organ für Theorie und Praxis, die 'KOMMUNISTISCHE ARBEITERJUGEND KORRESPONDENZ' herausgeben.
2. Die Interessen der Wolfsburger Arbeiterjugend konsequent vertreten, und ihre Kämpfe anzuführen.

Die Aufgabe des 'SOLIDARISCHEN KAMPF' wird es sein, unseren Standpunkt zu konkretisieren. Wir werden anhand von Beispielen die Klassengegensätze aufzeigen, sowie die richtige Perspektive für den Kampf am konkreten Fall darlegen. Darüber hinaus werden wir durch den 'SOLIDARISCHEN KAMPF' Aktionen hier am Ort bzw. am Betrieb einleiten. Die spezielle Information über betriebliche bzw. lokale Ereignisse wird ab sofort durch Flugblätter und Sondernummern übernommen. Unter der Rubrik 'ARBEITERJUGENDKORRESPONDENTEN BERICHTEN AUS BETRIEB UND GEWERKSCHAFT', werden wir besonders wichtige Ereignisse darstellen, und dazu die Stellungnahme der Kommunisten abgeben."

Auch der KAJB Göttingen (vgl. Jan. 1972) berichtet von der Gründung einer KAJB-Gruppe in Wolfsburg.
Q: Klassenkampf Nr.7,Wolfsburg Sept. 1972; Proletarischer Kurs Nr.10,Göttingen Jan. 1972,S.4;Solidarischer Kampf Nr.7,Wolfsburg o.J. (1971),S.3f

20.09.1971:
Die Marxistische Schüler Assoziation (MSA) Spartakus Wolfsburg der DKP gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.1 ihrer 'MSA Spartakus' heraus. Aufgerufen wird zur Kulturveranstaltung (vgl. 26.9.1971)
Q: MSA Spartakus Nr.1,Wolfsburg o.J. (1971)

26.09.1971:
Die Marxistische Schüler Assoziation (MSA) Spartakus Wolfsburg der DKP rief zur Kulturveranstaltung auf.
Q: MSA Spartakus Nr.1,Wolfsburg o.J. (1971)

12.10.1971:
Heute und morgen finden in Wolfsburg, laut KAJB, Jugendversammlungen der VW-Lehrlinge statt, auf der eine Resolution verabschiedet wird, "die von der Jugendvertretung formuliert werden soll und folgenden Inhalt haben soll:
FÜR DIESES JAHR 50.- DM UND KEINEN PFENNIG WENIGER.
IM NÄCHSTEN JAHR 500.- DM FÜR ALLE LEHRLINGE ALS EINHEITLICHE FORDERUNG!"

Der KAJB Wolfsburg meint:"
Die VW Lehrlinge haben damit gezeigt, daß sie schon jetzt aktiv an den Tarifverhandlungen beteiligen, um ihre Interessen gemeinsam mit den erwachsenen Kollegen gegen die der Kapitalisten durchzusetzen und eine geschlossene Kampffront zu bilden.
Durch diese Resolution haben die Lehrlinge zu erkennen gegeben, daß sie sich durch das Krisengejammere der Kapitalisten nicht einschüchtern lassen. Sie haben auch erkannt, daß die in diesem Jahr von der Tarifkommission geforderten 50.- DM längst nicht ausreichend sind, daß diese Forderung aber nicht mehr umzustoßen ist und daß es jetzt gilt, sie bis zum letzten Pfennig durchzusetzen.
Deshalb wurde auch im zweiten Teil der Resolution gezeigt, daß es im nächsten Jahr darum geht, eine einheitliche Forderung für alle Lehrlinge aufzustellen, die sich nach den Lebenshaltungskosten bemessen soll, um die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse gegen die Übergriffe der Kapitalisten zu verteidigen.
Mit der Forderung nach einer einheitlichen Ausbildungsvergütung in Höhe der Lebenshaltungskosten sollen die Haushalte der Eltern entlastet werden und gleichzeitig den Spaltungsversuchen der Kapitalisten entgegnet werden.

DIE VW-LEHRLINGE HABEN EINEN ANFANG GESETZT, DER KAMPF MUSS ABER WEITERGEFÜHRT WERDEN!!!!

Die Rolle des KAJB (AWL) bei diesen Auseinandersetzungen:

Die Forderungen des KAJB (AWL) wurden von den VW-Lehrlingen aufgegriffen und als die einzig zu vertretenden Forderungen zu diesen Tarifverhandlungen anerkannt. Gleichzeitig bedeutet dies eine klare Absage an die spalterischen Forderungen ohne Perspektive der SDAJ (Jugendorganisation der DKP,d.Vf.) zu diesen Tarifverhandlungen (Eine Kritik des Verhaltens der SDAJ zu den Tarifverhandlungen erscheint in der nächsten Nummer des Solidarischen Kampfes) (vgl. 25.11.1971,d.Vf.). Die VW-Lehrlinge haben den Anfang gesetzt. Jetzt gilt es, daß die Lehrlinge im Handwerk ebenfalls diese Forderung aufgreifen.

Die Rolle des KAJB (AWL) wird es sein diesen Kampf anzuleiten und GEMEINSAM MIT DEN LEHRLINGEN IM HANDWERK ERFOLGREICH ZU BEENDEN."
Q: Solidarischer Kampf Nr.7,Wolfsburg o.J. (1971)

14.10.1971:
Vermutlich frühestens heute, aber noch in dieser Woche erscheint in Wolfsburg die Nr.7 des 'Solidarischen Kampfes' (vgl. 19.7.1971, 25.11.1971), die nun nicht mehr vom Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL) sondern vom aus diesem hervorgegangenen Kommunistischen Arbeiterjugendbund (KAJB) Wolfsburg herausgegeben wird, weswegen diese Nummer kostenlos verteilt wird. Der KAJB ist die Arbeiterjugendorganisation des KB Wolfsburg, der ebenfalls jüngst aus dem AWL entstand (vgl. Sept. 1971). Der AWL habe bereits mehrere Jahre lang Lehrlingsarbeit, u.a. auch in den Gewerkschaften, betrieben. Berichtet wird unter Verantwortung von Fritz Ebeling auf 14 Seiten DIN A 4 Brennmatrize u.a. auch über VW (vgl. 12.10.1971), im Elektro- und Installateurshandwerk und in Limburg (vgl. 16.9.1971).

In dem Artikel über Limburg heißt es nach der Schilderung der dortigen Lage weiter:"
KOLLEGEN, diese minimalen Rechte übertreten die Kapitalisten täglich. In allen Klein- oder Großbetrieben werden jeden Tag Verstöße gegen unsere Gesetze festgestellt. Wir erinnern hier nur an die Entlassung von zwei Lehrlingen, 14 Tage vor ihrer Gesellenprüfung, in dem Wolfsburger Installateurbetrieb Braco.
MIT DIESEN MITTELN WOLLEN DIE KAPITALISTEN DIE LEHRLINGE EINSCHÜCHTERN!

In diesem Zusammenhang stellt sich ganz klar die Forderung nach überbetrieblichen Ausbildungswerkstätten unter Kontrolle der Gewerkschaften. Ausbildungsstätten, in denen wir ausgebildet und nicht von profitgierigen Kapitalisten ausgebeutet werden. Wir wollen uns nicht länger von diesen Kapitalisten wie der letzte DRECK behandeln lassen, nicht als billige Arbeitskräfte in unserer Ausbildungszeit für sie malochen. DIE POLIZEIAKTION IN LIMBURG STELLT EINEN ANGRIFF GEGEN DIE ARBEITERORGANISATIONEN DAR. Die Lehrlinge in Limburg wollten ihre (Wie wir gesehen haben) berechtigten Forderungen in der Öffentlichkeit vertreten. Jedoch haben sich die Kapitalisten wieder einmal des Staatsapparates bedient, um ihre AUSBEUTERORDNUNG aufrecht zu erhalten. Es fällt auf, daß dies in der letzten Zeit sehr oft geschieht. Zum Beispiel wurden in der Chemie-Tarifrunde von der POLIZEI IG-CHEMIE STREIKPOSTEN ZUSAMMENGESCHLAGEN! Es können Parallelen zu der bürgerkriegsähnlichen Polizeiaktion am 15. Juli in Norddeutschland, die mit dem Mord an PETRA SCHELM endete, gezogen werden. Doch auch diese Polizeiaktion steht nicht allein."

Es folgt ein Bericht über die Münchner Geiselerschiessung (vgl. 4.8.1971):"
In Hamburg und München ging es darum, Machtdemonstrationen der Staatsgewalt durchzuführen, den Notstand zu proben. Es ist klar: die Kapitalisten haben Angst davor, daß die Arbeiterklasse unter Führung ihrer kommunistischen Vorhut eine selbständige Klassenpolitik verfolgt und sich aus dem Schlepptau der Bourgeoisie befreit.

Diese Furcht drückt die Kapitalisten umso mehr, seit die Krise 196/67 und noch stärker seit den Septemberstreiks 1969 der Kampf der Arbeiterklasse einen neuen Aufschwung bekommen hat. Nach der Überwindung der 'links'-sektiererischen Tendenz sind überall in der BRD lokale kommunistische Zirkel entstanden, die aufgrund ihrer verstärkten Zusammenarbeit und Übereinstimmung in Grundfragen des Kommunismus und aufgrund ihrer fortschreitenden Verankerung im Proletariat eine Gefahr für die Herrschaft des Kapitals sind. Gerade jetzt, wo die Wirtschaftskrise vor der Tür steht, deren Ausmaß und Endpunkt noch nicht abzusehen ist, ist die Gefahr für das Kapital besonders groß, denn die Arbeiterklasse wird die Auswirkungen der Krise: Massenarbeitslosigkeit, Kurzarbeit, steigende Preise, sinkender Lohn nicht passiv hinnehmen wie während der Krise 1966/67. Die Kapitalisten erwarten im Gegenteil eine wachsende 'Radikalisierung' der Arbeiter. Darauf haben sie sich langfristig vorbereitet."

Im Artikel:"
SPD POLITIK SETZT SICH DURCH: SOZIALPARTNERSCHAFT VERHINDERT KLASSENBEWUSSTE GEWERKSCHAFTSPOLITIK" heißt es neben u.a. einer Karikatur, wo ein DGB-Führer an der Seite eines Kapitalisten sagt: 'Wir brauchen doch Gewerkschaften' und die Belegschaft ruft: 'Ja, aber nicht solche':"
Unmittelbar vor der diesjährigen Metalltarifrunde fand letzte Woche in Wiesbaden der 10. ordentliche Gewerkschaftstag der IG-Metall statt. Er fiel in eine Zeit, in der sich Metallarbeiter schärfsten Angriffen der Kapitalisten auf ihr Lebensniveau ausgesetzt sehen. Aus diesen Gründen machen wir hier einige Bemerkungen zur Gewerkschaftspolitik.

a) ZUR TARIFRUNDE

Für 4,2 Millionen Beschäftigte der Metallindustrie lag die Lohnforderung der Gewerkschaftsführung von 9 - 11% auf dem Tisch. Wie man aber anhand von Diskussionsbeiträgen während des Gewerkschaftstages feststellen konnte, wurden in den meisten Großbetrieben 12 - 15% angemeldet. Warum wurde diese Forderung nicht angesetzt, denn ein neuer Tarifvertrag, auf Grundlage der angemeldeten Forderungen(9 - 11%) bringt dem Arbeiter einen Kaufkraftverlust gegenüber dem vergangenen Jahr. Denn zu den allgemeinen Preissteigerungen müssen die Höheren Sozialbeiträge und die Steuerprogression hinzugerechnet werden. Mit der jetzigen Forderung (9 - 11%) unterstützt die sozialdemokratische Gewerkschaftsführung die Profitinteressen der Kapitalisten.

b) RAUS AUS DER KONZERTIERTEN AKTION!
WEG MIT DEM ARBEITERFEINDLICHEN BVG DER SPD/FDP REGIERUNG!

Den gleichen Zweck, nämlich die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse zu drücken, haben die KONZERTIERTE AKTION und das neue BVG der SPD/FDP Regierung. Lohnleitlinien und Konzertierte Aktion sollen 'flankierende Maßnahmen' für die Lohndrückerei der Kapitalisten sein. Vor drei Wochen, nach der letzten Sitzung der Konzertierten Aktion fand es Schiller 'großartig', daß keiner der Gewerkschafter gegen die Verbrauchssteuer (Zigaretten, Alkohol) sprach und auch nicht gegen die Fahrpreiserhöhung bei der Bundesbahn. So offen glauben sich die Gewerkschaftsführer heute auf die Seite der Kapitalisten stellen zu können. Im letzten Jahr sah sich die IG-Metallspitze immerhin unter dem Druck der Kollegen noch gezwungen, eine Teilnahme an der KONZERTIERTEN AKTION vor Abschluß der Tarifverhandlungen abzulehnen. Dieses Jahr noch versprach IG-Metall-Boß Brenner vor kurzem erst wieder auf einer Sitzung der Konzertierten Aktion den Kapitalisten 'Lohndisziplin'. Um die Kampfkraft der Arbeiterklasse zu lähmen, drängt die SPD/FDP-Regierung auf schnelle Verabschiedung des neuen Betriebsverfassungsgesetzes. Durch das BVG sollen unseren gewählten Vertretern, den Betriebsräten, die Hände noch mehr gebunden werden. Sie sollen durch vertrauensvolle Zusammenarbeit an die Kapitalisten gekettet werden. Sie sind an die Friedenspflicht gebunden. Wie dieser Friede aussieht, haben wir zur Genüge zu spüren bekommen, z.B. wenn sich die Kapitalisten auf dem Rücken der Arbeiter schadlos halten: in der Hochkonjunktur jagen sie die Arbeiterklasse durch Akkordhetze und Überstundenschinderei. Fordern wir dann höhere Löhne, so antworten sie mit verstärkter Preistreiberei und dem Gejammere: höhere Löhne gefährden die 'Stabilität'. Und mit dem Rückgang der Konjunktur sind es wieder andere Gründe, mit denen die Kapitalisten höhere Löhne verhindern wollen. Dann jammern sie über Kostenauftrieb, sinkende Gewinnspannen und Auftragsrückgang.

In vielen Städten der BRD haben Arbeiter und Angestellte ihren Widerstand deutlich gemacht, um der Kapitalistenklasse und ihren Handlangern in der Regierung klar zu machen, daß wir solche Beschränkungen auf unsere Kampfbedingungen nicht hinnehmen werden. Darum muß es auch weiterhin heißen:
KAMPF DEN LOHNLEITLINIEN

RAUS AUS DER KONZERTIERTEN AKTION

KAMPF DEM ARBEITERFEINDLICHEN BVG

c) BRENNER SETZT SPD-POLITIK DURCH!

Die Gewerkschaftsführung aber zeigt gute Miene zum bösen Spiel. Wie sagte noch Otto Brenner in der 'METALL': 'Lohnleitlinien dürfen auch bei der Tarifbewegung in diesem Jahr keine Orientierung sein, so wenig wie die Konzertierte Aktion'. Und auf dem Gewerkschaftstag hieß es dann schon von dem gleichen Herrn: 'Wir sind uns klar darüber und bedürfen keinerlei volkswirtschaftlicher Anleitung, daß die wirtschaftliche Lage eine Wiederholung des Ergebnisse des Vorjahres nicht zuläßt. 'Brenner und die IG-Metall-Führung sind also fest entschlossen, die Tarifbereiche, die sich nicht an seinen Appell halten, zurückzupfeifen. Brenners Berater Thönnessen meint: 'Schiller wird sich freuen.' Diese arbeiterverräterische Politik der Gewerkschaftsführung ist aber nichts neues. Das zeigte sich gerade erst in der Chemie-Tarifrunde, wo die Gewerkschaftsführung die 'Nadelstichtaktik' (kleine kurzfristige Aktionen im Betrieb) empfahl, um größere Kämpfe der Arbeiterklasse zu verhindern und freie Hand zu haben. Nach dem betrügerischen Abschluß von 7,8% der IG-Chemie (CPK,d.Vf.) hat sich die IG-Metall-Führung in der Metalltarifrunde alle Mühe gegeben, um die zu 'hohen Forderungen' zu verhindern. Gerade in den Tarifgebieten, wo die Gewerkschaft relativ stark ist, wie in Nordrhein-Westfalen und Hamburg, ist die sozialdemokratische Führung der IG-Metall Hand in Hand mit den SPD-Betriebsgruppen (mit,d.Vf.) niedrigen Forderungen vorangen (soll wohl heißen: vorangegangen,d.Vf.). Das kommt den von (der) SPD (Schiller) verordneten Lohnleitlinien beträchtlich nahe.

d) OPPOSITION GEGEN GEWERKSCHAFTSFÜHRUNG!

Um auf den allgemeinen Angriff der Kapitalisten und ihres Staates antworten zu können, um stark in den Tarifkampf gehen zu können, brauchen wir starke Gewerkschaften. Gegen die Verräterpolitik der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung müssen wir den Kampf um die Gewerkschaften führen; müssen wir die Gewerkschaften wieder zur Kampforganisation der Arbeiterklasse machen.

Deshalb ist ein Teil der Aufgabe der Kommunisten, in den Gewerkschaften tätig zu sein, den Einfluß der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung zu brechen und zu isolieren. Nur so können die Interessen der Arbeiterklasse durchgesetzt werden und eine einheitliche Kampffront geschaffen werden. Dieses Ziel: die Verräterpolitik der Gewerkschaftsführung zu bekämpfen, haben auch einige Vertrauensleute auf dem Gewerkschaftstag am 28. September gezeigt. Sie machten durch zunehmende politische Aktivitäten Vorstandsmitgliedern der IG-Metall und Arbeitsdirektoren zu schaffen, die nach der Montanmitbestimmung durch die Arbeiter Mitglieder von Konzernvorständen wurden.

Diese Vertrauensleute bringen den Kampfwillen der Kollegen klar zum Ausdruck.

DESHALB BEDEUTEN SIE EINEN SCHRITT VORWÄRTS ZUM EINHEITLICHEN KAMPF GEGEN DIE ANGRIFFSFRONT DER KAPITALISTEN, FÜR DEN KAMPF UM DIE GEWERKSCHAFTEN ALS UNSERE KLASSENORGANISATION, FÜR EINE SELBSTSTÄNDIGE KLASSENPOLITIK DER ARBEITERKLASSE!"

In "OB LOTZ ODER LEIDING - FÜR UNS ÄNDERT SICH NICHTS!" heißt es:"
Es wird Lotz vom VW-Konzern vorgeworfen, daß er das Unternehmen nicht richtig geführt habe. Durch die vielen verschiedenen Typen, die produziert wurden, soll der Gewinn des VW-Werkes stark gesunken sein. Doch es wurde den Großaktionären noch im Januar dieses Jahres 18% DIVIDENDE ausgezahlt. Auch in der Mitarbeiterzeitung, die im VW-Werk verteilt wurde, erwähnte man nichts vom Rücktritt Lotz's, im Gegenteil, Lotz wurde gelobt. Man wollte uns erst später über diesen Fall informieren. Aber warum? Wollte man uns zu den Tarifverhandlungen einschüchtern? Genau auf die selbe Art wollte man es mit der Dollarkrise versuchen. Wenn wir mehr Lohn fordern, sagen sie: 'Lotz wird gefeuert, weil er für den VW-Konzern zu wenig Gewinn einbrachte und ihr stellt Lohnforderungen auf.'Aber haben wir nicht genauso gearbeitet wie in anderen Zeiten auch und sollen wir nicht letzten Endes die Karre aus dem Dreck ziehen? Leiding, der schon sechsundzwanzig Jahre im Bereich des VW-Werkes tätig ist, ist nun Chef des VW-Unternehmens geworden. Daß wir Arbeiter wieder den Gewinn einbringen sollen, sieht man schon an dem Zitat aus der Bildzeitung, in dem Leiding sagt: 'VW-ARBEITER KREMPELT DIE ÄRMEL HOCH!'
Es ist für uns auch völlig egal, ob nun Lotz oder Leiding auf dem höchsten Sessel der VW-AG sitzt. Es wird sich dadurch nichts zum Positiven, eher zum Negativen ändern. Leiding will natürlich, daß die Gewinnkurve wieder steigt, um den Ruhm, der aus der bürgerlichen Presse kommen wird, zu genießen. Es werden Zeilen in der Zeitung zu finden sein, wie z.B.: 'Leiding hat geschafft, was er versprochen hat'. Aber das diesen Gewinn nicht Leiding schaffen kann, steht sicher nicht in der bürgerlichen Presse.
DENN DAZU BRAUCHT MAN DIE ARBEITERSCHAFT, DA NUR DURCH DIE ERHÖHUNG DER PRODUKTION DIE GEWINNKURVE DES VW-KONZERNS WIEDER IN DIE HÖHE STEIGT!"

In "GESELLENPRÜFUNG IM HANDWERK - 50% DURCHGEFALLEN" heißt es:"
Vor einigen Wochen fanden wieder Prüfungen der Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer statt. Hierbei trat die Ausbildungsmisere ein weiteres mal schroff ans Tageslicht!

Bei den Installateuren FIELEN VON 12 KOLLEGEN 8 DURCH.

Bei den Elektrikern FIELEN VON 54 KOLLEGEN 30 DURCH.

In beiden Fällen, die jedoch keine Einzelfälle sind, sondern her Repräsentativergebnisse, liegt die DURCHFALLQUOTE WEIT ÜBER 50%!!! Das bedeutet für uns, daß wir drei Jahre für den Kapitalisten malocht haben, um dann durch die Prüfung zu fallen und nicht daß wir Lehrlinge zu faul oder zu blöd sind, wie sich der Chef der Elektroinnung Lenters im letzten Jahr noch frech in aller Öffentlichkeit ausdrückte.
Kollegen, wenn in den Wolfsburger Zeitungen Artikel erscheinen, in denen runde 20 von uns für ein gutes bis sehr gutes Abschneiden bei den Prüfungen gelobt werden, so soll so etwas doch allen Leuten Sand in die Augen streuen und die schlechten Prüfungsergebnisse vertuschen, was nichts anderes heißt, als die Ausbildungsmisere leugnen. Sollen wir warten bis in den nächsten Jahren nur noch 15% die Prüfung bestehen, weil der Hilfsarbeiterbedarf der Großindustrie Hand in Hand mit dem kurzfristigen Kapitalinteresse der Chefs der Klitschen geht??? Im nächsten Jahr werden die gleichen Firmen wieder neue Lehrlinge einstellen und dann zu den Prüfungen wieder ihr Gelabere über die Faulheit der Lehrlinge loslassen.

Eine Vorbereitung auf die Prüfung findet in den meisten Betrieben nicht statt oder man legt die Vorbereitung auf arbeitsfreie Tage (bei einigen der Sonnabend) mit dem Argument, daß WIR ja schließlich die Prüfung bestehen wollen und nicht der Chef. Das ist richtig, der Chef will nur, daß wir in den drei Jahren Lehre möglichst produktiv sind, das heißt, daß wir vom ersten Tage an Arbeiten verrichten, deren Handhabung nur eine kurze Anlernzeit benötigt. Wir Lehrlinge stellen für die Kapitalisten ein Riesenpotential für die Produktion von Extraprofiten dar, was es dem Handwerk erst ermöglicht trotz veralteter Produktionsmittel und Methoden gegenüber Klein- und Mittelbetrieben konkurrenzfähig zu sein.

Wenn wir dann nach dreijähriger Lehre die Prüfung nicht bestehen, weil wir den Großteil der Lehre mit einfachen Produktionsarbeiten verbracht haben (Strippen ziehen) und nie etwas mit technisch und theoretisch anspruchsvolleren Arbeiten zu tun hatten, dann bringt das dem Kapitalisten eine weitere Frucht, denn dann stehen wir ihm noch ein weiteres halbes Jahr als billige Arbeitskraft zur Verfügung. Um uns nicht gleich als Hilfsarbeiter an die Industrie zu verlieren, zahlen uns einige Kapitalisten ein wenig mehr trotz nicht bestandener Prüfung. Viele Kollegen müssen aber ein weiteres halbes Jahr mit der spärlichen Ausbildungsvergütung leben und somit weiter auf Kosten ihrer Eltern wohnen und essen etc. Eins ist in beiden Fällen jedoch identisch; wir werden als vollwertige Facharbeiter eingesetzt, was folgendes Zitat eines Wolfsburger Lehrherren zu seinem durch die Prüfung gefallenen Lehrling nur noch einmal unterstreicht. 'WENN DU AUCH DURCHGEFALLEN BIST, AUF DEN BAU GEHST DU JETZT ALLEINE!!!' Dies alles zeigt: Wir sind weder zu DUMM noch zu FAUL, sondern die Ausbildung ist das Übel was wir ändern müssen.

Um eine Ausbildung im Interesse der Arbeiterklasse, das heißt nach unseren Bedürfnissen zu erreichen und somit VON ALLEN kurz- oder langfristigen Kapitalinteressen zu befreien, muß die Ausbildung den Händen der Kapitalisten entrissen werden! Eine Ausbildung nach unseren Bedürfnissen wird es aber im kapitalistischen System nicht geben und nicht geben können, was heißt, daß wir erst mit der grundlegenden Veränderung des Systems auch eine grundlegende Veränderung der Berufsausbildung erreichen werden. Für unsere Arbeit müssen wir deshalb für die nächste Zeit Schritte angeben, die das was wir perspektivisch anstreben, erleichtern. Für die nächste Zeit muß das die Forderung nach dem 2. BERUFSSCHULTAG und die Forderung nach LEHRWERKSTÄTTEN UNTER KONTROLLE DER GEWERKSCHAFTEN SEIN.

DESHALB:
GEGEN EINE AUSBILDUNG IM INTERESSE DER KAPITALISTEN!

FÜR EINE AUSBILDUNG IM INTERESSE UND NACH DEN BEDÜRFNISSEN DER ARBEITERKLASSE!"
Q: Solidarischer Kampf Nr.7,Wolfsburg o.J. (1971)

20.10.1971:
Der Kommunistische Bund Wolfsburg (KB WOB) berichtet:"
KAMPF DEN FAHRPREISERHÖHUNGEN!

Am 20. Oktober gab der Vorstand des kapitalistischen Unternehmens 'Stadtwerke AG' die Erhöhung der Busfahrpreise bekannt.
- Einzelfahrt für Arbeiter und Lehrlinge von bisher 50 Pf. auf 60 Pf. (Erhöhung um 20%)
- Mehrfahrkarte für Schüler von bisher 20 Pf. auf 37,5 Pf. (Erhöhung um 80%!)

Dazu ist noch hinzuzufügen, daß die Preise für Schülermehrfahrkarten bereits im vergangenen Jahr von 17,5 Pf. auf 20 Pf. pro Fahrt erhöht wurden. Die Schülermehrfahrkarte verteuerte sich also in einem Jahr um mehr als 100%. Im vorigen Jahr wurden die Preise für Mehrfahrkarten für Erwachsene ebenfalls erhöht!

Die Erhöhung soll am 1. Dezember in Kraft treten. Die von den Aufsichtsratsmitgliedern der Stadtwerke AG (das sind die vom Stadtrat gewählten Vertreter) beschlossenen Fahrpreiserhöhungen sind unzweifelhaft ein versteckter Lohnraub. Hier wird schon jetzt versucht die nicht einmal realisierten Lohnerhöhungen in der Metallindustrie von vornherein durch Lohnraub erfolglos zu machen. Die Fahrpreiserhöhungen richten sich gegen die Masse der Wolfsburger Bevölkerung. Sie stellen einen Angriff der Kapitalistenklasse, vertreten durch die Stadtbürokratie, gegen die Arbeiterklasse dar. Die ständig steigenden Preise der Lebensmittel, die in die Höhe getriebenen Mieten, die wachsenden Gebühren für Wasser und Elektrizität, das Anziehen der Benzin-, Tabak- und Branntweinsteuer durch die arbeiterfeindliche SPD/FDP-Regierung und jetzt noch die Fahrpreiserhöhungen, all das sind Angriffe auf die materiellen Lebensbedingungen der Arbeiterklasse und aller lohnabhängiger Schichten.

Berechnenderweise geben sich diese Herren nicht mit einer 20-prozentigen Erhöhung der Tarife für die Werktätigen zufrieden, nein mit der skrupellosen 80% Erhöhung der Schülertarife greift man gleich noch einmal in die Haushaltskassen der arbeitenden Bevölkerung, denn die Eltern bestreiten den Lebensunterhalt der Schüler.

Mit diesen preistreibenden Maßnahmen entlarven sich wieder einmal unsere sogenannten demokratischen Interessenvertreter im Rat der Stadt Wolfsburg als verlängerter Arm der Kapitalisten, somit also offensichtlich als Feinde der Arbeiterklasse. Den gewählten Vertretern des Stadtrates im Aufsichtsrat der Stadtwerke AG gilt es nicht zum Wohl der Bevölkerung zu handeln, sie nehmen keine Rücksicht auf die materielle Lage der Arbeiterklasse, bei ihnen geht es um 'automatenfreundliche' Tarifierung der Preise. In der bürgerlichen Presse (Wolfsburger Nachrichten) versuchen sie dann, uns mit einem 'monatelang ausgetüftelten Gesamtkonzept' diese Preistreiberei als Fortschritt hinzustellen.

Wie die SPD-Führer in Bonn mit Lohnleitlinien und konzertierter Aktion so versuchen die SPD-Führer in Wolfsburg arbeiterfeindliche Politik durchzusetzen.

Was heißt das für uns Arbeiter?

Wir müssen hier einen exemplarischen Kampf gegen Lohnraub und Preistreiberei führen. Das heißt wir müssen sowohl in der Tarifrunde mit unseren wirtschaftlichen Abwehrmaßnahmen (Lohnerhöhung) als auch im Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen unsere Interessen durchsetzen.

Um diesen Angriff der Kapitalisten auf die Lebensbedingungen der Wolfsburger Werktätigen entschieden entgegenzutreten, werden der KB und der KAJB WOB versuchen mit allen anderen antikapitalistischen und demokratischen Gruppen, die bereit sind diesen Kampf zu führen, zusammenarbeiten um so einen wirksamen Kampf mit Arbeitern, Lehrlingen und Schülern zu organisieren und zu führen.

Der KB und der KAJB, die kommunistischen Organisationen der Wolfsburger Arbeiterschaft geben mit der heiraus abgeleiteten Plattform und den daraus entwickelten Forderungen dem Kampf eine einheitliche Stoßrichtung.

WIR FORDERN:
1. ZURÜCKNAHME DER FAHRPREISERHÖHUNG!

An die beschlossene Fahrpreiserhöhung müssen wir unsere erste Forderung anknüpfen. Diese Forderung richtet sich an die gesamte Bevölkerung, die nicht nur unter der Fahrpreiserhöhung sondern unter der allgemeinen Steigerung der Lebenshaltungskosten zu leiden hat. Deshalb stellen wir diese Forderung, die die Massen zusammenschließt und für die wir in Aktionen kämpfen werden, an den Anfang. Ein weitere Forderung im Rahmen der sofortigen Zurücknahme der Fahrpreiserhöhung muß sein, daß ein Sozialtarif (ähnlich dem der Schüler) für Lehrlinge geschaffen wird.

2. FREIE FAHRT ZU ARBEITSPLATZ UND SCHULE!

Diese Forderung stellt klar, daß die Fahrt zum Arbeitsplatz Bestandteil der Arbeitszeit ist und somit nicht von Arbeitern und Lehrlingen getragen werden darf. Diese Forderung muß jedoch spezifiziert werden:

3. BEZAHLT DIE FAHRT ZUM ARBEITSPLATZ AUS UNTERNEHMERPROFITEN!

Diese Forderung muß von der gesamten werktätigen Bevölkerung Wolfsburgs erkämpft werdem, um so zu sichern, daß die Fahrt zum Arbeitsplatz nicht aus den Steuern der Werktätigen bezahlt wird.

Das heißt konkret für Wolfsburg, daß das VW Werk nicht nur die Fahrten der Arbeiter und Lehrlinge mit den Bussen der Stadtwerke AG bezahlt, sondern auch die Fahrten mit anderen Busunternehmen und den blauen Werksbussen bezahlt. Alle anderen Firmen außerhalb des VW Werkes betrifft diese Forderung im gleichen Maße, was es erst ermöglicht eine geschlossene Kampffront der gesamten Werktätigen Wolfsburgs zu bilden, die dann um so stärker den Kapitalisten und ihren Vertretern im Stadtrat entgegentreten kann.

Die Fahrten zur Schule müssen ebenfalls aus Unternehmerprofiten gezahlt werden, denn die Ausbildung in der Schule dient der Qualifizierung der Arbeitskraft für den Betrieb!

KAMPF DER FAHRPREISERHÖHUNG IM BÜNDNIS MIT ALLEN ANTIKAPITALISTISCHEN UND DEMOKRATISCHEN KRÄFTEN!"
Q: Klassenkampf Nr.1,Wolfsburg Okt. 1971

25.10.1971:
Der Kommunistische Bund (KB) Wolfsburg gibt vermutlich in dieser Woche erstmals sein Organ 'Klassenkampf' (vgl. 10.1.1972) mit 8 Seiten DIN A 4 heraus, für das Dieter Bock die Verantwortung übernimmt. Der Leitartikel befaßt sich mit den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 20.10.1971).

In "Was will der KB? Warum eine Zeitung?" heißt es:"
Die wieder offen zu Tage getretene Krisenanfälligkeit des Kapitalismus, die verschärfte Ausbeutung der werktätigen Bevölkerung und die Notwendigkeit den ständigen Angriffen der Kapitalistenklasse und ihres Staates auf die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse entgegentreten zu müssen, haben in vielen Orten und Betrieben der BRD dazu geführt, daß sich zunächst ein noch kleiner Teil der Arbeiterklasse über die gewerkschaftliche Organisation hinaus politisch organisiert hat. Im KB Wolfsburg haben sich Arbeiter und Angestellte zusammengeschlossen um für die konsequente Durchsetzung ihrer Interessen in Betrieb und Gesellschaft zu arbeiten. Gäbe es heute eine Kommunistische Partei in Westdeutschland, die nicht nur dem Namen nach. sondern ihrer politischen Linie und ihren Taten nach die revolutionäre Vorhut der Arbeiterklasse ist, so wäre es die Pflicht der Mitglieder des KB WOB in dieser KP zu arbeiten. Die Tatsache, daß es diese KP nicht gibt kann aber nicht bedeuten, daß die Arbeiter und andere Werktätige darauf verzichten sich zusammenzuschließen und für den Aufbau einer Partei der Arbeiterklasse, der KPD, zu kämpfen. Denn nur organisiert und gewappnet mit der mächtigen theoretischen Waffe des Marxismus-Leninismus, mit der wir unsere Kämpfe anleiten, können wir den Angriffen der Kapitalistenklasse und ihres Staates wirklich entgegentreten.

Der KLASSENKAMPF als Organ des KB WOB soll die Vorstöße der Kapitalistenklasse und die dabei von ihr angewandten Mittel aufdecken und den Stand der Verschärfung der Widersprüche im Kapitalismus zusammenfassen. Zum anderen hat sie über die verschiedenen Kämpfe der Arbeiter und anderer Werktätiger, über die Formen der Kämpfe zu berichten, und die Entwicklung der allgemeinen Kampfstärke der arbeitenden Massen im nationalen und internationalen Maßstab aufzuzeigen. In dem Maße wie die Zeitung diese Aufgabe erfüllt, ist sie mehr als ein Instrument zur Entlarvung des Kapitalismus, nämlich ein Instrument, mit dessen Hilfe der Kampf für die Verteidigung der Interessen der arbeitenden Menschen und gegen den Kapitalismus wirksamer geführt werden kann. Wenn einem von uns etwas über Absichten und Methoden der Kapitalisten zu Ohren gekommen ist, so kann er allein kaum etwas damit anfangen; durch Veröffentlichung in der Zeitung aber kann die Information zur Waffe werden, die von vielen gemeinsam benutzt wird. Die Erfahrung eines einzelnen, einer Abteilung oder einer Belegschaft werden am besten nutzbar gemacht, wenn sie allen anderen zugängig gemacht werden. Erfolge in einem Kampf werden die größten Erfolge wenn alle daraus lernen können. Niederlagen in einem Kampf können dennoch zu Erfolgen werden wenn alle daraus lernen und daraufhin den Kampf besser führen können.

SO KANN EINE ZEITUNG EINE ERSTE FORM DES ORGANISIERTEN ZUSAMMENWIRKENS DER VIELEN AUSGEBEUTETEN GEGEN EINE HANDVOLL AUSBEUTER WERDEN!"

Zur Metalltarifrunde (MTR) äußert man sich in:"
11% UND KEINEN PFENNIG WENIGER!

Der Tarifkampf der Metallarbeiter in diesem Jahr fällt in eine Zeit, in der allen deutlich wird, daß das kapitalistische Wirtschaftssystem durch stetige Krisenetwicklung und Verschärfung der Ausbeutung der Arbeiterklasse gekennzeichnet ist. Die Klassenfronten haben sich verschärft. Die Arbeiterklasse tritt in Lohnkämpfen immer einheitlicher auf und zeigt, daß sie sich nicht länger von der Kapitalistenklasse und ihren Parteien gängeln lassen wird.

Die Kapitalisten versuchen durch ihr Wehgeschrei über die Krise, der Arbeiterklasse die Köpfe zu vernebeln. Sie nehmen die Krise als Begründung für alle möglichen Vorwände, um uns von der Durchsetzung unserer Interessen abzubringen. Durch offene Drohungen mit Kurzarbeit und Entlassungen soll der Kampfwille, mit dem die Kollegen der Metallindustrie in die Tarifrunde gehen eingeschüchtert werden. Wieder einmal will die Kapitalistenklasse die Krise auf den Rücken der Arbeiterklasse abwälzen.

Das ist immer das gleiche: In der Hochkonjunktur jagen die Kapitalisten die Arbeiterklasse durch Akkordhetze und Überstundenschinderei. Fordern wir dann höhere Löhne, so antworteten sie mit verstärkter Preistreiberei und dem Gejammere, höhere Löhne würden die Stabilität gefährden. Und mit dem Rückgang der Konjunktur sind es wieder andere Gründe, mit denen die Kapitalisten höhere Löhne verhindern wollen. Dann jammern sie über Kostenauftrieb und Auftragsrückgang. Das liegt jetzt ganz offen: Mit Panikmache versuchen die Kapitalisten die Arbeiterklasse gefügig zu halten. Wie sieht es bei VW aus? Das VW Werk hat einen Haustarif. Dieser wird einen Monat später gekündigt als die übrigen Tarifverträge in der Metallindustrie. Wenn die Verhandlungen in der übrigen Metallindustrie bereits abgeschlossen sind, wird für das VW Werk verhandelt. Das Ergebnis kann man schon vorhersehen. Die Arbeiter der übrigen Metallindustrie haben bereits die Forderungen durchgesetzt. Durch eine derartige Spaltung wird die Kampfkraft der Arbeiterklasse geschwächt, denn in Niedersachsen arbeiten über die Hälfte aller Metallarbeiter in den VW Werken. Deshalb muß dieser Tarifvertrag nur für 9 Monate abgeschlossen werden, denn nur wenn die Einheit der Arbeiterklasse gewährleistet ist, können wir unsere Forderungen durchsetzen. Das ist umso notwendiger als die Kapitalistenklasse sich auf die kommenden Lohnkämpfe besser vorbereitet hat als bisher. So hat z.B. der Berliner Verband der Metallindustrie bereits im Juni ein Rundschreiben an seine Mitglieder verschickt, in dem es u.a. heißt:
- 'Keine Kundenabwerbung aus Anlaß der zum Nachteil bestreikten Firmen.'
- 'Bestreikte Unternehmer (bei Vergebung neuer Aufträge) nicht zu benachteiligen.'
- 'Die Banken und Sparkassen müssen mit unternehmerischer Solidarität durch Stundung fälliger Kredite, durch Vermittlung zusätzlicher neuer Kredite und dergleichen den im Arbeitskampf stehenden Firmen zur Seite stehen.'

Das ganze nennt sich Beistandspakt der Metallunternehmer zur Wiederherstellung der 'Kosten- und Preisstabilität'. Im Klartext heißt das Pakt der Metallunternehmer zur Lohndrückerei. Das ist die Stabilität der Kapitalistenklasse! Dem müssen wir die Solidarität und die Kampfkraft unserer Klasse entgegenstellen.

Die Politik der SPD/FDP Regierung dient genau den gleichen Zwecken wie der arbeiterfeindliche Pakt der Berliner Metallunternehmer. Lohnleitlinienpolitik und konzertierte Aktion sollen 'flankierende Maßnahmen' für die Lohndrückerei der Kapitalisten werden. SPD-Minister Schiller besaß sogar die Unverschämtheit, für die Metalltarifrunde 7,5% zu 'empfehlen'.

Um die Kampfkraft der Arbeiterklasse zu lähmen drängt die SPD auf schnelle Verabschiedung des neuen Betriebsverfassungsgesetzes. Um der Kapitalistenklasse und ihren Handlangern in der Regierung klar zu machen, daß wir solche Angriffe auf unsere Kampfbedingungen in den Tarifauseinandersetzungen nicht hinnehmen werden, muß es auch im Lohnkampf heißen:
KAMPF DEN LOHNLEITLINIEN!
RAUS AUS DER KONZERTIERTEN AKTION!
KAMPF DEM BVG!

Was das neue BVG erwarten läßt, hat sich ja bereits in der Chemie-Tarifrunde gezeigt: Kriminalpolizei bespitzelte streikende Arbeiter, bewaffnete Polizisten verprügelten in Köln und Wiesbaden Kollegen, die Streikbrechern den Weg versperren wollten. Das zeigt uns: die Kapitalistenklasse verspürt die wachsende Kampfkraft der Arbeiterklasse, und der Staat und seine Polizei, ist ein Instrument mit dem die Kapitalisten unserer wachsenden Kampfkraft begegnen wollen.

Die IG Metall geht mit einer Forderung von 11% in die Tarifrunde. Die enormen Preissteigerungen und die Steuererhöhungen der arbeiterfeindlichen SPD/FDP Regierung machen diese Forderung zu einer Mindestforderung, die es gilt bis zum letzten Pfennig durchzusetzen. So ist es nur konsequent wenn die Arbeiter der Hamburger Elektrofirma Maihak nach dem 4,5% Angebot der Kapitalisten in einen Warnstreik traten. Die Kapitalistenverbände versuchen die Tarifverhandlungen herauszuzögern um die Arbeiter zu verunsichern und die Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse zu untergraben.

Für die Unternehmer gibt es nur eine überzeugende Antwort: Das ist der geschlossene Kampf aller Arbeiter und Angestellten.

Unterstützen wir auch die Kolleginnen und Lehrlinge.

Das klingt ganz selbstverständlich, aber wir müssen uns vor Augen führen, das Zeit und Kraft für viele Kolleginnen hinten und vorne nicht reicht um alle Aufgaben die sie zu erfüllen haben zu schaffen. Viele wollen aufhören zu arbeiten, aber der Lohn der Männer reicht alleine nicht.

Die Lehrlinge haben durch die zielklare Anleitung durch den Kommunistischen Arbeiterjugendbund (KAJB), mit dem wir eng zusammenarbeiten, klar erkannt was es in diesem Jahr durchzusetzen gilt! Die Lehrlinge bekommen zur Zeit so wenig Geld, daß wir, ihre Eltern, gezwungen sind, einen Teil der Kosten für die Ausbildung mitzutragen. Es ist deshalb notwendig, daß die Lehrlinge soviel Geld bekommen, daß wir sie mit unserem Lohn nicht mehr unterstützen müssen.

Während sonst der Tarifabschluß immer um einige Prozent unter der ursprünglichen Forderung lag, müssen wir dafür kämpfen, das die 11% und 50 DM der Lehrlinge bis zum letzten Pfennig durchgesetzt werden.

Uns darf nicht interessieren ob unsere Forderungen Hernn Leiding Kopfschmerzen bereiten. Nur wenn wir ALLEIN UNSERE Interessen wahrnehmen, können wir eine einheitliche Kampffront bilden. Deshalb 11% und keinen Pfennig weniger."

In "DKP ILLUSIONEN" heißt es:"
Neuester Werbeslogan der DKP zur Metalltarifrunde: 'Krise verhindern, durch Erhöhung der Massenkaufkraft!' Sicherlich sind 15% mehr Lohn eine feine Sache gegenüber den geforderten 11%. Was will die DKP damit erreichen? Wer zum jetzigen Zeitpunkt wie die DKP 15% fordert gefährdet bewußt die für die Tarifauseinandersetzungen notwendige Einheit der Arbeiterklasse und streut weiterhin Illusionen in die Arbeiterklasse, denn wer wie die DKP glaubt durch mehr Lohn Krisen verhindern zu können, der irrt sich! Die Kapitalisten sind gezwungen Profit zu erzielen und Konkurrenz gegeneinander zu betreiben. Die hieraus entstehende Anarchie in der Wirtschaft muß zur Krise führen. Die DKP scheint zu glauben das die Kapitalisten auf ihre guten Ratschläge hören, … und auf Profit verzichten… um die Krise zu verhindern. Die Kapitalisten haben aber von jeher gezeigt, daß sie sich selbst in der Krise recht schadlos zu halten wissen. Schließlich haben wir es ja nicht mit Wohltätern zu tun. Wir können Krisen nicht verhindern, wenn wir nicht grundsätzlich die kapitalistische Gesellschaft umgestalten. Nicht gemeinsam mit den Kapitalisten überwinden wir die Krise, sondern nur durch den Kampf für unsere Interessen… gegen die der Kapitalisten… verhindern wir, daß die volle Last der Krise auf unseren Rücken abgewälzt wird.
Für unseren Kampf brauchen wir keine DKP Illusionen."

In "LEIDING UND DIE KRISE BEI VW" heißt es:"
Das VW Werk steckt in einer Krise, da Lotz nicht in der Lage war ein kapitalistisches Unternehmen wie das VW Werk zu führen! Spiegel: Lotz hatte von der Automobilindustrie soviel Ahnung wie ein interessierter Laie). Aufgrund einer falschen Modell-Politik begannen die Gewinne des VW Konzerns zu sinken. Um die Aktionäre in Ruhe zu halten zahlte das VW Werk noch für das Jahr 1970 18,5% Dividende. Obwohl Lotz schon klar wußte wohin die Reise geht, trug er noch in der ersten Nummer der Mitarbeiterzeitung einen Zweckoptimismus zur Schau ('Gezielte Investitionen sichern unsere Arbeitsplätze'), der nach dem Urlaub wie eine Seifenblase zerplatzte.

DIE GEWINNE SINKEN!

Lotz zog daraus die Konsequenzen und trat zurück. Mit 300 000 DM Rente im Jahr ist er aus dem Schneider. Wir Arbeiter und Angestellten haben es nicht so leicht wie Herr Lotz. Wir müssen bleiben und seine Suppe auslöffeln und mit dafür arbeiten, daß er pünktlich seine Rente bekommt. Sein Nachfolger stand schon bereit: Leiding, Direktor von Audi NSU. Die bürgerliche Presse feiert den neuen VW Boß und 'Krisenkiller' (Neue Revue) Leiding wie sonst nur Kaiser und Könige gefeiert werden. Als er in der Bild-Zeitung sagte: 'Vw Arbeiter krempelt die Ärmel hoch' wußten wir worum es geht: Lotz geht und bekommt Rente, wir Arbeiter und Angestellten werden seine Suppe auslöffeln. Dafür wird Herr Leiding sorgen!

EIN KOLLEGE:
'Ich habe eine Lehre im Werte von einigen Tausend DM gebaut. Kurz vor der Fertigstellung wurde die Produktion der Werkzeuge für den neuen Wagen gestoppt. Damit meine Abteilung meine Arbeit verrechnet bekommen konnte, mußte ich die Lehre fertigbauen und dann in die Schrottlore werfen.' Was der Kollege hier berichtet ist kein Einzelfall.
- In der Halle 17 (Werkzeugbau) ist durch den Wegfall des neuen Wagens nur noch 30% der Arbeit vorhanden.
- Die FE soll um 1/3 verkleinert werden. Schon jetzt werden Werkzeugmacher aus der FE heraus in alle möglichen anderen Abteilungen gesteckt.
- KFZ Schlosser aus dem Kundendienst werden ebenfalls versetzt.
- In der Datenverarbeitung werden Lochkarten mit der Aufschrift ENTLASSUNG vorbereitet!

DIE KRISE 1967 HABEN WIR, DIE ARBEITER UND ANGESTELLTEN, BEZAHLEN MÜSSEN. JETZT SOLLEN WIR WIEDER BEZAHLEN!"

In "MOBILMACHUNG!" heißt es:"
Helmut Schmidt, Kriegsminister der SPD/FDP Regierung, will 1972 mit der Bundeswehr Mobilmachung üben! Hierzu sollen PRIVATFAHRZEUGE herangezogen werden. Dies kündigte Kriegsminister Schmidt nur wenige Wochen nachdem Bundeskanzler Brandt den 'Friedensnobelpreis erhalten hatte an. Was will die SPD? Ernst Wolf Mommsen, unter Hitler im Rüstungsministerium, später Generaldirektor der Thyssen Röhrenwerke AG, wurde weder von CSU noch von CDU, sondern von dem Sozialdemokraten Schmidt ins Amt gerufen. Zum Ehrensold von einer Mark im Monat - Thyssen gewährt ihm einen hoch bezahlten Urlaub - stellte der großindustrielle Rüstungsmanager inzwischen einen 'Arbeitskreis für Rüstungswirtschaft' zusammen, der ein getreues Spiegelbild der bundesdeutschen Rüstungsindustriellen darstellt. Die Rüstungsindustrie arbeitet nicht mehr für den freien krisengefährdeten Markt, sondern auf Bestellung des Staates, zumeist sogar mit Geld, das ihr dieser vorgestreckt hat. Dieses System, das die Sozialisierung der Verluste und die Privatisierung der Gewinne in reinkultur verkörpert, beschert den Monopolen Höchstprofite bei geringem eigenen Kapitalaufwand und noch geringerem Risiko für das eingesetzte Kapital. So bestätigte Staatssekretär Mommsen: 'Bei unseren ganzen Forschungs- und Entwicklungsprojekten hat die Industrie aufgrund des Kostenerstattungsprinzipes überhaupt kein Risiko. Alles wird bezahlt.

DEN KRIEG ABSCHAFFEN, HEIßT DEN KAPITALISMUS ABSCHAFFEN!"
Q: Klassenkampf Nr.1,Wolfsburg Okt. 1971

November 1971:
Nach eigenen Angaben konstituieren sich in Wolfsburg und im Kreis Holzminden Gruppen des Kommunistischen Arbeiterjugend-Bundes (KAJB), der bisher in Göttingen tätig war. Hierbei geht es um die Schaffung eigenständiger Organisationen.
Dabei entwickelt sich die Wolfsburger Gruppe relativ selbständig und unabhängig, die Holzmindener wird von Göttingen aus aufgebaut. "Gleichzeitig mit der Herausgabe der 'Kommunistischen Arbeiterjugend-Korrespondenz' haben sich diese Gruppen (plus KAJB Göttingen) eine zentrale politische Plattform für die Programmdiskussion geschaffen. Damit besteht erstmals für die Kommunisten die Möglichkeit, über den beschränkten lokalen Rahmen hinaus an die Erarbeitung des Aktionsprogramms im Arbeiterjugendsektor zu gehen und planmäßig die Praxis und die lokale Aufbauarbeit voranzutreiben. Mit diesem Schritt gehen die Organisationen bewußt die politische Vereinheitlichung des KAJB an, um parallel dazu, bei Reorganisation der Verbände auf der Grundlage der marxistisch-leninistischen Prinzipien die organisatorische Vereinigung der Gruppen vorzubereiten."
Q: Proletarischer Kurs Nr.10,Göttingen 1971,S.4

19.11.1971:
In Wolfsburg beteiligen sich, laut KB Wolfsburg, 300 Schüler und Lehrlinge an der ersten Fahrpreisdemonstration (vgl. 20.10.1971). Der KAJB Wolfsburg sah auch Arbeiter.
Q: Klassenkampf Nr.2,Wolfsburg Jan. 1972; Solidarischer Kampf Nr.8,Wolfsburg 25.11.1971

25.11.1971:
Der KAJB Wolfsburg gibt seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.8 (vgl. 14.10.1971, Jan. 1972) mit 10 Seiten DIN A 4 auf Brennmatrize unter Verantwortung von Dieter Bock heraus.
Im Leitartikel "Wie fängt man Lehrlinge?" heißt es:"
Die Firma coop (Konsumgesellschaft) versucht, mit sogenannter zeitgemäßer Lehrlingswerbung (d.h. der alte Mist wird mit einem poppig aufgemachten Informationsblatt gepriesen), Lehrlinge für den Beruf des Einzelhandelskaufmanns zu interessieren.
Wenn man sich das Informationsblatt durchgelesen hat, scheint es so, als ob bei coop eine wirklich ideale Ausbildung herrsche und sogar gute Aufstiegschancen vorhanden sind. Doch es scheint nur so. Wenn man das Berufsbild des Einzelhandelskaufmanns mit der Praxis vergleicht, erkennt man, daß hier von einer Ausbildung nicht mehr gesprochen werden kann. Einzelhandelsläden haben sich zu Superläden, Handelsketten und Selbstbedienungsläden zusammengeschlossen. Büroarbeiten werden von einer Zentrale übernommen. Hier arbeiten aber keine Einzelhandelskaufleute und auch keine Lehrlinge des Einzelhandels, sondern Großhandels- und Industriekaufleute. Die Lehrlinge sind also fast ausschließlich in den Verkaufsräumen beschäftigt. Sie werden kurz angelernt und arbeiten dann als vollwertige Arbeitskraft. Hier findet also eine besonders starke Ausbeutung statt. Für den Kapitalisten bedeutet die dreijährige Lehrzeit 3 Jahre lang hohe Extraprofite, was auch folgendes Rundschreiben von coop (16. Nov. 1970) an ihre Ladenleitung beweist. Hier steht u.a.:
"NUR MIT LEHRLINGEN UND TEILZEITBESCHÄFTIGTEN - RICHTIG, SINNVOLL, PLANMÄßIG EINGESETZT - KÖNNEN WIR DIE PERSONALKOSTEN IM GRIFF BEHALTEN.'
Das die Situation der Lehrlinge nicht nur im Einzelhandel so miserabel aussieht, weiß jeder, der im Handel, Verteilung, Dienstleistung und Handwerk lernt oder gelernt hat. Eine Ausbildung kann in diesen Bereichen nicht mehr stattfinden, da es auch an Ausbildungsmitteln (Lehrwerkstätten, moderne Geräte, Ausbilder) fehlt. Kleine Betriebe können nur noch durch eine hohe Zahl an Lehrlingen existieren und konkurrenzfähig bleiben. Nach Beendigung der Lehrzeit ist ein Großteil der Lehrlinge gezwungen, als billige Arbeitskraft in der Industrie zu arbeiten, denn die Zahl der Ausgebildeten im Handwerk entspricht nicht dem Nachwuchsbedarf. Die Großindustrie läßt also zwecks Kostenersparnis ein Großteil ihrer Arbeitskräfte weiterhin im Handwerk ausbilden. DAS ALLES ZEIGT:
HEUTE AUSBILDUNG IM HANDWERK -
MORGEN HILFSARBEITER IN DER INDUSTRIE

Welche Konsequenzen leiten sich für uns, Betriebsgruppe Handwerk des KAJB, daraus ab?

Die gegenwärtige Ausbildung verläuft ungeplant und anarchisch. Über die Hälfte der deutschen Jugendlichen wird in Lehrberufen ausgebildet, die in absehbarer Zeit zum Untergang verurteilt sind. Vor allem die Ausbildung im Handel und Handwerk fördert diese Tendenz und ist daher besonders reaktionär. Gerade diese Kleinkapitalisten werden sich jeder fortschrittlichen Berufsausbildung widersetzen. DARUM MUSS DIESEN BETRIEBEN DAS RECHT ZUR AUSBILDUNG ENTRISSEN WERDEN.

Für Handwerk und Handel muß also die Forderung gelten:
AUSBILDUNG IN LEHRWERKSTÄTTEN, FREI VON PRIVATWIRTSCHAFTLICHEN INTERESSEN

Wir müssen uns aber darüber im Klaren sein, daß wir nur gemeinsam (Lehrlinge und Arbeiter) diese Forderung erkämpfen können. Ein ERSTER SCHRITT ist darum die ORGANISIERUNG in GEWERKSCHAFTEN. Nur wenn der größte Teil in Gewerkschaften eingetreten ist, kann die Gewerkschaft wieder zu einem KAMPFINSTRUMENT ALLER LOHNABHÄNGIGEN GEMACHT WERDEN.

Neben den Gewerkschaften muß es aber eine politische Organisation geben, die über die Tagesinteressen der Arbeiter und Lehrlinge hinaus, langfristige Forderungen aufstellt und den Kampf der arbeitenden Klasse für eine Veränderung der Gesellschaft vorantreibt und führt. DIESE ORGANISATION IST IN WOLFSBURG DER KB UND DER KAJB.
Die Betriebsgruppe Handwerk des KAJB deckt Mißstände in Betrieben auf und bekämpft sie.
Wir sind dabei die Betriebsgruppe Handwerk nach Branchen aufzuteilen, da es in kleinen Betrieben mit zwei - drei Lehrlingen nicht möglich ist Betriebsjugendgruppen aufzubauen.
Außerdem haben wir Sympathisanten-Schulungen eingerichtet, an denen alle Interessierte teilnehmen können."

Im Artikel "'BÜRGER SOLLEN MIT 18 VOLLJÄHRIG WERDEN' - SO KLINGT ES AUS DER BÜRGERLICHEN PRESSE" heißt es:"
Alle im Bundestag vertretenen Parteien (SPD, FDP, CDU/CSU) sind sich darüber einig, daß sobald als möglich die Volljährigkeitsgrenze von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt werden muß. Dies soll 1972 geschehen.

WAS HEISST DAS FÜR UNS?
Durch eine ganze Reihe bürgerlicher Einrichtungen (Kirche, Presse, Kino, Rundfunk, fernsehen, Popkultur) versuchen die Kapitalisten für uns ein Wunderland aufzubauen, das uns die Flucht aus dem 'grauen Alltag' ermöglichen soll. Das heißt konkret, von unserer wahren Situation (z.B. Misere in der Berufsausbildung) soll abgelenkt werden.

Aber wir, die Arbeiterjugend, lassen uns die Beeinflußung durch die Kapitalisten nicht mehr länger gefallen.
Immer mehr von uns arbeiten aktiv in politischen Lehrlingsgruppen und in den Gewerkschaften.

Dies ist den Herren da oben aber nicht entgangen und nun versuchen sie uns mit kleinen GESCHENKEN zu beschwichtigen. Eines dieser GESCHENKE ist die Herabsetzung der Volljährigkeitsgrenze von 21 auf 18 Jahre.

Alle Bundestagsparteien sind darauf erpicht, zu den nächsten Bundestagswahlen (BTW,d.Vf.) 1973 die Stimmen der Arbeiterjugend zu gewinnen.
Man versucht uns vorzugaukeln, durch die Teilnahme an den Wahlen würden wir aktiv am politischen Geschehen in der BRD teilnehmen.

Es soll verhindert werden, daß die Arbeiterjugend sich außerhalb der bürgerlichen Parteien organisiert. Man erhofft sich durch dieses GESCHENK unsere Stimmen bei den Wahlen und daran anschließend eine größere Beteiligung von uns an der Arbeit der bürgerlichen Parteien.

DAS WÜRDE FÜR UNS BEDEUTEN, daß sie uns ihre bürgerlichen Ideologien noch besser verbraten können.

ABER WIR WERDEN IHNEN EINEN STRICH DURCH IHRE RECHNUGN MACHEN!

Wir werden also in Kürze mit 18 geschäftsfähig.
Da wir einen sehr großen Teil der Käufer darstellen, scheint dies GESCHENK mehr ein GESCHENK an die Banken und an die Konsumtionsindustrie zu sein.

WELCHEN NUTZEN HABEN WIR DAVON?
Wir haben zwar bald hier und da etwas mehr Freiraum, aber solange zur Volljährigkeit mit 18 die materielle Basis in keinem Verhältnis steht, nutzt sie uns garnichts, denn wir sind immer noch gezwungen auf Kosten unserer Eltern zu leben.

UND NOCH EINS:
Die Ausbeutung, die bei uns besonders stark zu Tage tritt, wird durch dieses GESCHENK nicht aufgehoben.

Um die Volljährigkeit mit 18 überhaupt zu einem Vorteil für die Arbeiterjugend werden zu lassen, ist es erforderlich, den Kampf um bessere materielle Lebensbedingungen zu führen.

Dies können wir nur erreichen durch die Forderung nach einer
AUSBILDUNGSVERGÜTUNG GEMESSEN AN DEN LEBENSHALTUNGSKOSTEN!
Diese Forderung hat der KAJB schon immer proklamiert."

Eingegangen wird auch die Tätigkeit der SDAJ der DKP bei VW (vgl. Sept. 1971).

in dem von der Fahrpreiskampagne (vgl. 19.11.1971) berichtet wird. Der Verbund von DKP, SDAJ und Marxistischer Schüler-Assoziation, der in Wolfsburg hauptsächlich von Oberschülern getragen werde, habe im Initiativkomitee gegen die Fahrpreiserhöhungen einen Antrag auf Ausschluß von KB, KAJB und RKJ gestellt, woraufhin diese die Sitzung verlassen hätten.
Q: Solidarischer Kampf Nr.8,Wolfsburg 25.11.1971

Dezember 1971:
Vermutlich im Dezember wird vermutlich innerhalb der KPD/ML-ZK in Dortmund oder bereits in der Bolschewistische Linie (BL) der ehemaligen KPD/ML RM das folgende Papier verfaßt:"
KRISENZEICHEN: ENTLASSUNGEN UND BANKROTTE …
Um die Arbeitslosigkeit im eigenen Land einzudämmen, d.h. den US-Kapitalisten profitversprechende Anlagemöglichkeiten zu geben, beschränkt die Nixon-Regierung den amerikanischen Markt für Waren aus Westeuropa und Japan und bringt dadurch deren Kapitalisten in erhebliche Absatzschwierigkeiten und verschärft deren Konkurrenz untereinander. Hinzu kommt, daß einige Firmen, die Aufträge an andere erteilt haben, mittlerweile pleite machen, so daß diese Aufträge aufs Lager kommen und die Kalkulation dieser Firmen durcheinanderbringen. Insbesondere die westdeutsche Stahl und metallverarbeitenden Industrie ist davon betroffen. Die westdeutschen Exporte, die unmittelbar von der 10%igen US-Importsteuer betroffen sind, machen rund 10% aus, wobei Stahlprodukte den Löwenanteil bilden. Das macht sich besonders bei der Walzstahl- und Profileisenproduktion bemerkbar, wo die japanische Konkurrenz auch in der BRD selbst die Krise verschärft. Seine Auswirkungen wird es aber auch in der Autoindustrie zeitigen, die mit Zuliefererbetrieben rund 20% der westdeutschen Arbeiter beschäftigt. Diese Industrie hatte bisher einen durch Krisen nicht unterbrochenen Aufschwung erlebt und bot den Kapitalisten besonders profitable Anlagemöglichkeiten. Nun nähert sich der Absatz in den hochindustrialisierten Staaten immer mehr der Sättigungsgrenze, woran auch die erhöhte Verschleißbarkeit der Autos wenig ändert, die Straßen sind verstopft, trotz staatlicher Bevorzugung des Straßenverkehrs gegen Bundesbahn und Nahverkehr sind die Mittel erschöpft, die Luft in vielen Städten vom bleihaltigen Benzin derart verseucht, daß z.B. in München heute jeder Siebte an Bleivergiftung stirbt. Bis zu 50% der produzierten Autos von VW, Opel und Ford wanderten bisher auf den amerikanischen Markt. Während nun die Importsteuer der deutschen Produktion die Marktchancen erschwert, werden zugleich die amerikanischen Autoindustriellen mit einer Sondersubvention bedacht, die ihnen die Konkurrenz gegen die westdeutschen und japanischen Autos erleichtern soll. Die Folgen für die westdeutsche Autoindustrie, die z.Z. mit der japanischen Konkurrenz um den Osteuropamarkt und den sowjetischen Markt ringt, sind noch nicht absehbar. Das Gerede der VW-Aufsichtsräte, daß VW pro verkauften Wagen sogar noch ein halbes Prozent zusätzlichen Gewinn mache, ist pure Augenwischerei, zumal die westdeutschen Kapitalisten noch die Aufwertung der DM, deren Floating noch nicht zu Ende ist, zu verkraften haben. Vielleicht denkt der VW-Konzern an Volkswagen do Brasil, damit wären jedoch die Arbeitsplätze in Westdeutschland nicht zu sichern. VW hat auch schon die Zufuhr von italienischen Arbeitern nach Wolfsburg beschränkt, angeblich wegen Mangels an Wohnraum."
Q: N.N.:Ohne Titel(Krisenzeichen: Entlassungen und Bankrotte…,o.O. o.J. (1971)

03.12.1971:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen' Nr.10 (vgl. 15.11.1971, 24.1.1972) heraus. Angekündigt wird das VW-Tribunal der SDAJ Wolfsburg.
Q: DKP Informationen Nr.10,Hannover 3.12.1971,S.3

06.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
Mit Ende der Nachtschicht stellen sechs Betriebe von VW ihre Produktion ein. Die Zahl der betroffenen Arbeiter wird auf rund 100 000 geschätzt." Hierbei dürfte es sich um die Werke Braunschweig, Emden, Hannover, Salzgitter und Wolfsburg in Niedersachsen sowie das Werk Baunatal (vgl. 1.12.1971) in Hessen handeln.
Q: Was Tun Nr.1,Mannheim 1972,S.9

11.12.1971:
In Wolfsburg will die SDAJ Niedersachsen der DKP ihre zweitägige Landeskonferenz beginnen.
Q: SDAJ-Sprachrohr,Hannover o.J. (1971)

11.12.1971:
In Wolfsburg will die SDAJ der DKP ein VW-Tribunal mit Dietrich Kittner und Floh de Cologne durchführen.
Q: DKP Informationen Nr.10,Hannover 3.12.1971

Januar 1972:
Der KB Wolfsburg gibt die Nr.2 seines 'Klassenkampfes' (vgl. Okt. 1971, März 1972) heraus, in der er sich mit der Metallrunde, dem eigenen VW-Werk und den schließungsbedrohten Betrieben Voigtländer Braunschweig, Klöckner Hagen und Imperial Wolfenbüttel (vgl. 31.12.1971) sowie den Fahrpreiserhöhungen in Wolfsburg befaßt. Gegen diese wurden bisher 2 000 Unterschriften gesammelt. Aus dem Initiativkomitee seien KB und KAJB Wolfsburg von der DKP ausgeschlossen worden. An einer Demonstration nahm man aber trotzdem teil (vgl. 19.11.1971).
Q: Klassenkampf Nr.2,Wolfsburg Jan. 1972

Januar 1972:
Der KAJB Wolfsburg beschäftigt sich in der Nr.1 seines 'Solidarisches Kampfes' (vgl. 25.11.1971, Feb. 1972) u.a. mit VW.
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg Jan. 1972

06.01.1972:
Heute trägt die chinesische Tischtennismannschaft, laut KPD/ML-ZB, nach dem Spiel in Frankfurt vom 3.1.1972 (vgl. 2.1.1972) ein weiteres Spiel in Wolfsburg aus.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.1,Bochum 5.1.1972,S.19

17.01.1972:
Die Nr.1/2 des 'Roten Morgens' (vgl. 27.12.1971, 31.1.1972) enthält u.a. ein Solidaritätsschreiben mit der Leitung um Ernst Aust von der KPD/ML Südheide/Wolfsburg.
Q: Roter Morgen Nr.1/2,Hamburg 17.1.1972

Februar 1972:
Vermutlich im Februar 1972 gibt der KAJB Wolfsburg seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.2 (vgl. Jan. 1972, März 1972) heraus, den wir leider bisher nicht einsehen konnten.
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg Jan. 1972

März 1972:
Der KB Wolfsburg berichtet in der Nr.3 seines 'Klassenkampfes' (vgl. Jan. 1972, Apr. 1972) u.a. über die Fahrpreiserhöhungen und deren Ablehnung bei VW.
Q: Klassenkampf Nr.3,Wolfsburg März 1972; Arbeiterkampf Nr.17,Hamburg Apr. 1972

März 1972:
Vermutlich im März gibt der KAJB Wolfsburg die Nr.3 seines 'Solidarischen Kampfes' (vgl. Feb. 1972, Okt. 1972) heraus, in der u.a. über die Göttinger Gewerbeschuldemonstrationen (vgl. 18.1.1972, 24.1.1972) berichtet wird.
Q: Solidarischer Kampf Nr.3,Wolfsburg 1972

04.03.1972:
U.a. der Kommunistische Bund Bremen (KBB - vgl. 3.4.1972) dokumentiert von heute die:"
GEMEINSAME ERKLÄRUNG

Am 4./5.März 1972 haben sich auf Einladung des KBB Genossen der KB Göttingen, Osnabrück und Wolfsburg, der Kommunistischen Gruppe (NRF) Mannheim/Heidelberg sowie einzelne Genossen aus Braunschweig, Berlin und Salzgitter getroffen, um über eine korrespondierende Mitarbeit an der 'Wahrheit' zu beraten."
Q: Wahrheit Nr.3,Bremen Apr. 1972,S.18

April 1972:
In der Nr.4 seines 'Klassenkampfes' (vgl. März 1972, 2.9.1972) berichtet der KB Wolfsburg außer über die HBV Wolfsburg und die RAF-Fahndung u.a. in Vorsfelde auch erstmals von Teves Gifhorn (vgl. 7.3.1972).
Q: Klassenkampf Nr.4,Wolfsburg Apr. 1972

April 1972:
Die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) berichtet vermutlich aus dem April:"
ES LEBE DER KAMPF DER WERKTÄTIGEN BAUERN!

Die Arbeiterklasse steht in ihrem Kampf nicht allein. Ihre Verbündeten, vor allem die werktätigen Bauern und die fortschrittlichen Intellektuellen, versetzen dem untergehenden Imperialismus ebenfalls schwere Schläge. Das folgende Gedicht ist ein Beispiel dafür, wie auch bei uns klassenbewußte Arbeiter und ihre kommunistische Partei daran gehen, den Kampf der Bauern zu unterstützen und richtig zu orientieren. Das Gedicht wurde von revolutionären Arbeitern geschrieben und als Flugblatt verteilt.

In der Heide wo die Kartoffel wächst
da pflügt ein Bauer sein Feld
dabei denkt er so für sich:
bei der Genossenschaft, da gibt's kein Geld
der Händler, der macht nur Profit,
diese Scheiße mach' ich nicht mehr mit.
Da geht er zum Nachbar Piepenbrink
auch dieser plagt sich mit dem gleichen Ding.
Da sagen sich diese zwei:
wir müssen wieder kämpfen wie einst im Mai.
Denn wenn die Proleten auf die Barrikaden gehn,
dann wird das Elend dieser Welt vorübergehn.
Bei allen Bauernkämpfen ward uns klargemacht:
In diesem Land, da hat das Kapital die Macht.
Bei der ganzen Kundgeberei
stets war zur Stell' die Polizei
und wenn die Proleten die Macht anpacken,
stets war ihn' die Polizei im Nacken.
In Brüssel ward ein Bauer abgeknallt (vgl. S3.**.19**,d.Vf.),
und seht, das Kapital macht nicht vor Morden halt.
Da sagten die beiden Bauern in der Heide sich:
das Fürchten vor den Großen, das lohtn sich nicht.
Wir werden verschaukelt und gewaltsam zum Schweigen gebracht,
was wir brauchen, ist die bewaffnete Arbeitermacht.
Die Partei, die stürmt schon mutig voran,
jetzt schlossen sich die beiden Bauern an.
Denn eins war jetzt klar:
EWG und NATO sind auch für den Bauern die größte Gefahr.
Sie fürchten weder Härte noch Tod.
Denn sie wußten: Jetzt gehts vorbei mit der Not.
Die Herren der Welt, das sind jetzt wir,
das ist der Kampf, da kämpfen wir für.
In der ganzen Welt, da brennt es schon,
die Haupttendenz, die ist Revolution!

KPD/Marxisten-Leninisten Südheide Wolfsburg"
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.3

01.05.1972:
In Wolfsburg demonstrieren, laut KB, 300 mit dem KB Wolfsburg:"
Der KB Wolfsburg und seine Bündnisorganisationen bemühten sich … zu einer gewerkschaftlichen Mai-Demonstration aufzurufen … . Als die grundsätzliche Ablehnung des DGB Kreisvorstandes klar war, propagierte der KB eine Demonstration im Anschluß an die Saalveranstaltung. 300 Kollegen, darunter viele italienische Arbeiter, schlossen sich dieser Demonstration an. Diese, ausschließlich von Kommunisten organisierte Demonstration ist für Wolfsburger Verhältnisse ein beachtlicher Erfolg."
Q: Arbeiterkampf Nr.19,Hamburg Juni 1972,S.9 und 13

19.06.1972:
Die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Oldenburg (vgl. 27.3.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche vom Wolfsburg-Kolleg über den dortigen einwöchigen Solidaritätsstreik mit dem Oldenburg-Kolleg (vgl. 12.6.1972).
Q: Schulkampf Nr.3,Oldenburg März 1973

21.06.1972:
Im 'Klassenkampf' Nr.22 (vgl. 19.6.1972, 19.7.1972) beschäftigt sich der BKA Freiburg u.a. mit der eigenen Geschichte. Vor knapp 2 Jahren sei der BKA gegründet worden (vgl. ***1970), nun habe man Gespräche mit den KB's Bremen, Göttingen, Osnabrück und Wolfsburg und der KG (NRF) Mannheim/Heidelberg geführt (vgl. 27.5.1972) und wolle möglichst noch dieses Jahr eine überregionale Organisation gründen.
Q: Klassenkampf Nr.21 und 22,Freiburg 17.5.1972 bzw. 21.6.1972,S.12 bzw. S.1ff

Juli 1972:
Der KB gibt den 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.20 (vgl. Juni 1972, Sept. 1972) heraus. U.a. wird berichtet von VW Wolfsburg.
Q: Arbeiterkampf Nr.20,Hamburg Juli 1972

Juli 1972:
Die KPD/ML-ZK gibt erstmals 'Das rote Lenkrad' für VW heraus, welches vermutlich in Wolfsburg und Braunschweig erscheint.
Q: Roter Morgen Nr.20 bzw. Sdr.Nr.,Hamburg 9.10.1972 bzw. 11.4.1973

Juli 1972:
Der KB Wolfsburg führt, nach eigenen Angaben, seine erste Generaldebatte durch, auf der u.a. beschlossen wird bei VW durch die eigene Betriebszelle und die Jugendbetriebszelle des KAJB Wolfsburg eine Betriebszeitung 'Die Zündkerze' (vgl. 15.10.1972) herauszugeben.
Q: Klassenkampf Nr.7,Wolfsburg Sept. 1972

01.07.1972:
Vermutlich Anfang Juli gibt der KB Bremen die auf Juni/Juli datierte Nr.5/6 seiner 'Wahrheit' (vgl. 16.5.1972, 1.9.1972) heraus. Die Zelle VW des KB Wolfsburg berichtet von VW, wo die DKP jüngst ihren 'Roten Käfer' Nr.3 herausgab.
Q: Wahrheit Nr.5/6,Bremen Juni/Juli 1972

31.07.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.15 (vgl. 17.7.1972, Aug. 1972) berichtet über drei neue Betriebszeitungen der KPD/ML-ZK, u.a. 'Das rote Lenkrad' bei VW Wolfsburg.
Q: Roter Morgen Nr.15,Hamburg 31.7.1972

September 1972:
Vermutlich im September geben in München die ABG die Nr.1 (vgl. Okt. 1972) ihres 'Metallarbeiters' - Informationsblatt der ABG für die Metalltarifrunde (MTR) 1972 heraus.
Berichtet wird u.a. von VW und IGM-Verwaltungsstelle Wolfsburg.
Q: Metallarbeiter Nr.1,München o.J. (1972)

02.09.1972:
Der KB Wolfsburg gibt die Nr.7 des 'Klassenkampf' (vgl. Apr. 1972) vermutlich heute heraus. Außer mit VW befaßt man sich wegen des eigenen einjährigen Bestehens u.a. auch mit der eigenen Geschichte (vgl. Sept. 1971, Juli 1972).
Q: Klassenkampf Nr.7,Wolfsburg Sept. 1972

16.09.1972:
Es beginnt eine zweitägige Arbeitskonferenz derjenigen Organisationen, die das Bremer Kommunique (BK - vgl. 27.5.1972, 16.12.1972) zum Parteiaufbau vom 28.5.1972 unterzeichnet haben sowie des KB Wolfsburg.
Q: Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972,S.3

17.09.1972:
Eine Frankfurter Konferenz beschließt die folgende:"
RESOLUTION DER AKTIONSEINHEIT GEGEN DAS REAKTIONÄRE AUSLÄNDERGESETZ UND DIE VERSCHÄRFUNG DER POLITISCHEN UNTERDRÜCKUNG"
Die Resolution ist u.a. unterzeichnet von:
- Kommunistischer Bund Wolfsburg (KBWOB).
Q: N.N.:Resolution Frankfurt, den 17.9.1972,Dortmund o.J. (1972)

18.09.1972:
Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft, um den Senat prüfen zu lassen, "ob ein Verbot des Kommunistischen Bundes Bremen durch Grundgesetz in Verbindung mit Vereinsgesetz oder Bundesverfassungsgerichtsgesetz begründet ist."
Solidaritätsadressen gegen das Verbot, gehen beim KBB in den folgenden Wochen u.a. vom m Kommunistischen Bund (KB) Wolfsburg ein.
Q: Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972

Oktober 1972:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr.15 (vgl. Sept. 1972, 20.11.1972) heraus.
Eingegangen wird auch auf die Metalltarifrunde (MTR), wobei u.a. die Vertreterversammlung Wolfsburg (VW) Erwähnung findet.
Q: Roter Widerdruck Nr.15,München Okt. 1972

Oktober 1972:
Der KAJB Wolfsburg gibt seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.5 (vgl. März 1972, Dez. 1972) heraus, in dem u.a. ein Vorstand des KAJB erwähnt wird. KAJBs gebe es mittlerweile in Wolfsburg, Göttingen, Holzminden, Osnabrück, Bremen und Hildesheim, dazu komme noch der KJB Freiburg und diverse Aufbaukomitees. Mit dem Sozialistischen Aktionskreis (SAK) Helmstedt arbeite man zusammen.
Q: Solidarischer Kampf Nr.5,Wolfsburg Okt. 1972

02.10.1972:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.8 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Juni 1971, 9.10.1972) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.8,Wolfsburg 1972

02.10.1972:
Der KABD (vgl. 9.10.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche, unter leicht übertriebener Überschrift:"
IG METALL-VERTRETER FORDERN 15% MEHR LOHN

Die Vertreterversammlung der IG Metall in Wolfsburg hat für die bevorstehende Tarifrunde die Forderung nach 14% mehr Lohn für die Arbeiter der metallverarbeitenden Industrie Niedersachsens und des VW-Werkes aufgestellt. In dem Initiativantrag an die Große Tarifkommission heißt es:

'Die Lohnbetrugsgruppe für Frauen und junge Kollegen, die sogenannten Leichtlohngruppen I und II und die Abzugsrelation werden ersatzlos gestrichen.'

Die Belegschaften, Vertrauensleute und Vertreter sollen außerdem vor Abschluß der Verhandlungen über Zustimmung oder Ablehnung des Tarifvertrages befragt werden.
Q: Kommunistische Pressekorrespondenz Nr.40,Tübingen 9.10.1972,S.5

09.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die ABG die Nr.28 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 20.9.1972, 20.11.1972) heraus.
U.a. wird berichtet aus dem IGM OV Wolfsburg.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.28,München Okt. 1972

09.10.1972:
Frühestens in dieser Woche gibt in München die Siemens-Betriebsgruppe der ABG ihre 'Auf Draht' Nr.19 (vgl. Sept. 1972, 20.11.1972) heraus. Berichtet wird über die Metalltarifrunde (MTR), speziell in Wolfsburg.
Q: Auf Draht Nr.19,München Okt. 1972

09.10.1972:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.9 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. 2.10.1972, 21.10.1972) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.9,Wolfsburg 1972

15.10.1972:
Der KAJB Wolfsburg, der KB Wolfsburg und der KB Braunschweig beschließen, laut KB Braunschweig, die gemeinsame Herausgabe einer Betriebszeitung 'Die Zündkerze' für die VW-Werke in Wolfsburg (vgl. Juli 1972, Jan. 1973) und Braunschweig (vgl. 28.9.1973), da der KB Braunschweig leider noch keine VW-Zelle, aber ein am Betrieb arbeitendes Kollektiv habe. Arbeiten würden bei VW Braunschweig bereits die DKP und die KPD/ML.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr.3,Braunschweig 16.11.1972,S.7

16.10.1972:
Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.25 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 25.9.1972, 20.11.1972) heraus. Berichtet wird von der Metalltarifrunde (MTR) u.a. aus Wolfsburg.
Q: Arbeitersache Nr.25,Regensburg Okt. 1972

17.10.1972:
Der KAJB Wolfsburg lässt heute seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.5 (vgl. März 1972, 28.11.1972) mit dem Leitartikel "Der Kampf der Arbeiterjugend und unsere Aufgaben" drucken, in dem u.a. ein Vorstand des KAJB erwähnt wird. KAJBs gebe es mittlerweile in Wolfsburg, Göttingen, Holzminden, Osnabrück, Bremen und Hildesheim, dazu komme noch der KJB Freiburg und diverse Aufbaukomitees. Mit dem Sozialistischen Aktionskreis (SAK) Helmstedt arbeite man zusammen. Veröffentlicht wird das 'Bremer Kommunique' (BK – vgl. 28.5.1972).

Zu den Bundestagswahlen (BTW – vgl. 19.11.1972) wird aufgefordert ungültig zu stimmen und die Aufhebung des KPD-Verbots zu verlangen. Aus Bremen wird berichtet "CDU stellt Verbotsantrag gegen den Kommunistischen Bund Bremen" (KBB), aus Dortmund von der bundesweiten Demonstration "Kampf den reaktionären Ausländergesetzen" (vgl. 8.10.1972).
Q: Solidarischer Kampf Nr.5,Wolfsburg Okt. 1972

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21.10.1972:
Die DKP Wolfsburg gibt die Nr.10 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. 9.10.1972, Jan. 1973) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.10,Wolfsburg 21.10.1972

22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter u.a. von VW und Siemens (Wolfsburg bzw. vermutlich Braunschweig) kommen wollen. Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK. U.a. wird ein Komitee gewählt, das eine weitere Konferenz vorbereitet. Weiter soll in der nächsten Woche "eine Solidaritätsaktion für die entlassenen spanischen Kollegen bei Opel Bochum durchgeführt werden, Flugblätter verteilt Demonstrationen, Kundgebungen durchgeführt werden". Ziel ist weiter, den "Aufbau einer revolutionären Gewerkschaftsopposition" voranzutreiben.
Q: Rote Fahne Nr.21,Bochum 24.10.1972,S.11

November 1972:
Vermutlich im November erscheint das 'Rote Signal' der MLSG des KABD Nr.10 für November und Dezember (vgl. Okt. 1972, Jan. 1973). Mit Hilfe der 'Roten Schülerpresse' der MLSG Düsseldorf wird berichtet aus Wolfsburg über eine "Werksbesichtigung bei VW".
Q: Rotes Signal Nr.10,Erlangen Nov./Dez. 1972,S.8f

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MLSG397


November 1972:
Sondernummer der Zeitschrift 'Neues Rotes Forum': "Das Programm der westdeutschen Kommunisten". Es enthält die "Stellungnahme der Programmkommission des Bundes Kommunistischer Arbeiter Freiburg, Kommunistischen Bundes Bremen, Kommunistischen Bundes Osnabrück, Kommunistischen Bundes Göttingen, Kommunistischen Bundes Wolfsburg und der Kommunistischen Gruppe (NRF) Ma./Hd.".
Q: Neues Rotes Forum Sondernummer,Heidelberg Nov. 1972

03.11.1972:
Der KB Wolfsburg gibt die Nr.8 des 'Klassenkampf' (vgl. 2.9.1972, 8.12.1972) heraus. Der Leitartikel "Tarifkampf vorbereiten!" fordert angesichts der Metalltarifrunde (MTR) sowie der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) und bei der Deutschen Bahn (DB – GdED-Bereich) den 7-Stunden-Tag bei vollem Lohnausgleich. Es erscheint eine "Erklärung zu den Bundestagswahlen" (BTW – vgl. 19.11.1972), die aus der 'Wahrheit' des KB Bremen (KBB) übernommen wurde, ebenso wie das 'Bremer Kommunique' (BK) vom 28.5.1972, welches vom KB Wolfsburg am 6.9.1972 begrüßt wurde, die daran anschließende 'Gemeinsame Erklärung' vom 16.9.1972 und der bei demselben Treffen ergangene Aufruf der BK-Gruppen "Solidarität mit den Völkern Indochinas!" und auch der Bericht "Polizei verhaftet 5 Streikposten bei Opel Bochum". Aus der 'Arbeiter-Zeitung' Mannheim/Heidelberg werden "Streikinformationen", "Internationale Streikberichte" sowie ein Bericht aus München "BMW – Polizei gegen streikende Arbeiter" übernommen.

Erklärt wird vom ZK des KB Wob: "Warum braucht die Arbeiterklasse ihre kommunistische Partei?". Zu Vietnam erscheint der Artikel "Kampf bis zum endgültigen Sieg!". Dokumentiert wird die 7-Punkte-Erklärung der PRR. Gefragt wird: "Ist es heute richtig SPD zu wählen?", gegeben wird ein "Rückblick auf die Kommunalwahlen" (KW – vgl. 22.10.1972) bzw. die Gemeindereform, wobei außer auf die DKP und deren Mißerfolg auch auf Fallersleben und Vorsfelde sowie die Wahlveranstaltung 'Patient Krankenhaus' vom 29.9.1972 eingegangen wird, auf der CDU, DKP, NPD, SPD und UWG auftraten.

Aus Bremen wird berichtet vom KBB-Verbot (vgl. 18.9.1972, 25.10.1972).
Q: Klassenkampf Nr.8,Wolfsburg 3.11.1972

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07.11.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kollegen der Metallindustrie' Nr.2 (vgl. 23.10.1972, 27.11.1972) heraus. Im Leitartikel "IGM-Vorstand gegen unsere Interessen" wird von der Aufstellung linearer Forderungen zur Metalltarifrunde (MTR) berichtet u.a. aus Wolfsburg.
Q: Klassenkampf für die Kollegen der Metallindustrie Nr.2,Freiburg 7.11.1972,S.1

20.11.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri der ABG ihre 'Rote Optik' Nr.14 (vgl. 9.10.1972, Dez. 1973) vermutlich in dieser Woche heraus. U.a. wird berichtet von VW Wolfsburg und dem IGM Ortsverein (OV).
Q: Rote Optik Nr.14,München Nov. 1972

28.11.1972:
Der KAJB Wolfsburg druckt seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.6 (vgl. 17.10.1972, 20.1.1973). Der Leitartikel "Tarifkampf vorbereiten!" befasst sich mit der VW-Tarifrunde. Der Artikel "'Frei'Zeit im Kapitalismus" behandelt die Pop- und Freizeitindustrie. Der KAJB äußert sich auch Zu den Bundestagswahlen" (BTW – vgl. 19.11.1972). Arbeiterjugendkorrespondenten berichten aus Göttingen: "Kapitalisten verweigern Ausbildung - Lehrstellen gestrichen!".
Q: Solidarischer Kampf Nr.6,Wolfsburg Dez. 1972

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Dezember 1972:
Der KB gibt die Nr.24 seines 'Arbeiterkampf' (AK - vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus.
In "Wie sich das Zirkelwesen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht" heißt es im ersten Teil dieses Artikels (vgl. Jan. 1073) über die Vorläufer des KBW:"
Eine Reihe örtlicher kommunistischer Zirkel bereitet gegenwärtig die Gründung einer gemeinsamen Organisation vor.

Es handelt sich dabei im engeren Sinn um den KB Bremen und das NRF Heidelberg/Mannheim, daneben Gruppen aus Göttingen, Freiburg, Wolfsburg und Osnabrück."
Q: Arbeiterkampf Nr.24,Hamburg Dez. 1972

Dezember 1972:
Die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 2.1.1973) berichten vermutlich aus dem Dezember:"
SPERRUNG DES ARBEITSLOSENGELDS BEI STREIK GEFÄHRDET STREIKRECHT!

Der Paragraph 116 des Arbeitsförderungsgesetzes untersagt der Bundesanstalt für Arbeit (BfA) die Zahlung von Arbeitslosengeld an Arbeiter in Tarifbereichen, in denen ein Arbeitskampf stattfindet. Stingl und das baden-württembergische Landessozialgericht schlossen sich nun der Klage von Metallkapitalisten an, die besagt, daß auch an Arbeiter in anderen, nicht streikenden Tarifbereichen kein Arbeitslosengeld gezahlt werden darf, wenn die Kapitalisten sie ausschließen. Wenn z.B. wie 1971 in Baden-Württemberg gestreikt wird, und VW in Wolfsburg wegen Mangels an Radlagern die Produktion einstellt, bekommen die entlassenen VW Arbeiter keinen Pfennig Geld.

Diese Entscheidung beeinträchtigt das Recht der Arbeiter und ihrer Gewerkschaften zu streiken. Denn führt die Gewerkschaft in einem Tarifbezirk einen Arbeitskampf, könnten die Kapitalisten im ganzen Bundesgebiet entlassen: statt Arbeitslosengeld müßte Streikgeld gezahlt werden, die Streikkassen würden schneller leer. Die Gewerkschaften wären fast machtlos, weil die Kollegen einen Streik nur noch unter schwersten Bedingungen durchstehen könnten. Das wäre das Ende der Tarifautonomie und des Streikrechts!"
Q: Die Rote Front Nr.1,Dortmund Jan. 1973,S.6

Dezember 1972:
Die ABG geben die Nr.30 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 20.11.1972, Jan. 1973) heraus. U.a. wird berichtet von VW Wolfsburg.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.30,München Dez. 1972

01.12.1972:
Vermutlich Anfang Dezember gibt der KB Bremen die Nr.11 seiner 'Wahrheit' (vgl. 9.11.1972, 21.1.1973) heraus, die Betriebsberichte u.a. der Betriebszelle VW des KB Wolfsburg enthält.
Q: Wahrheit Nr.11,Bremen Dez. 1972

08.12.1972:
Der KB Wolfsburg gibt die Nr.9 des 'Klassenkampf' (vgl. 3.11.1972, 12.1.1973) heraus mit einem Leitartikel zur MTR der IGM "Metalltarifrunde: Organisiert weiterkämpfen", der von linearen Forderungen bei Vulkan Bremen, VW Hannover, Daimler-Benz Mannheim, in der IGM Hamburg aber auch der ÖTV Wolfsburg/Gifhorn sowie von der IGM Wolfsburg und VW berichtet, u.a. von den IGM Vertrauensleutekörpern Großbereich Jugend und Großbereich Nord. Ein Artikel schildert die "DGB-Kreisdelegiertenkonferenz Wolfsburg/Gifhorn – Ein Schlag ins Gesicht für jeden bewußten Gewerkschafter", wo ca. 100 Mitglieder anwesend waren. Ein Antrag des DGB KJA für ein Mindesteinkommen und gemeinsame Tarifverhandlungen von Arbeitern, Angestellten und Lehrlingen wurde abgelehnt. Dokumentiert wird die "Gemeinsame Erklärung" der VW-Betriebszellen des KB Braunschweig und KB Wolfsburg zur zukünftigen gemeinsamen Herausgabe der 'Zündkerze' (vgl. 15.10.1972). Ein Artikel äußert sich "Zur Ausstellung im Rathaus Wolfsburg" von Bildern und Zeichnungen von VW-Beschäftigten, die von der VW-Werkszeitung 'Autogramm' organisiert wurde.

Berichtet wird auch von P+S in "Ostverträge – 3- 4 000 Arbeitsplätze in Salzgitter gefährdet". Eine Korrespondenz berichtet über die Jugendvertretung der P+S Stahlwerke Salzgitter Werk 1 von der Forderung nach drei Tagen bezahltem Urlaub zum Jahreswechsel wie bei den Tochterfirmen Linke-Hoffmann-Busch und Salzgitter Maschinen AG, aber auch von der gerade gegründeten Kommunistischen Betriebszelle Salzgitter, die mit dem KB Wolfsburg zusammenarbeitet.

Bei Teves Gifhorn gibt nun der KB Wolfsburg und nicht mehr der KB Braunschweig die 'Rote Bremse' heraus. Berichtet wird vom bundesweiten Teves-Abteilungsleitertreffen.

Aus der 'KAZ' der ABG München wird ein Artikel "Porst 'Millionär und Marxist'?" übernommen. Auch aus der 'Roten Fahne' des KABD erscheint ein bereits anderswo übernommener Artikel. Aus Bremen wird berichtet vom "KBB-Verbot" (vgl. 25.10.1972). Aus Braunschweig wird aus der 'Roten Arbeiterzeitung' ein Artikel "Angriff gegen Kommunistischen Bund Brschwg." übernommen.

Geschildert werden mit Bezug auf einen Bericht der 'Quick' (vgl. 13.9.1972) die "Klassenkämpfe in Irland". Vorgestellt werden dazu das WISK Weißkirchen sowie die "Bücherei des KB", in der bezogen werden können:
- Info 1 – Programmatische Erklärung der Official IRA
- Info 2 - Materialien, Dokumente zur gegenwärtigen Situation.
Berichtet wird auch aus Großbritannien vom Lohnstopp sowie mit Hilfe der 'Wahrheit' des KB Bremen über Streiks u.a. in der Schleifmittelindustrie. Analysiert wird zu den Bundestagswahlen (BTW – vgl. 19.11.1972) "Die Bedeutung des Wahlausgangs für die Arbeiterklasse". Berichtet wird aus Polen (vgl. 13.11.1972), u.a. mit Hilfe von Radio Tirana über die KP Polens. Zu Vietnam wird mit Hilfe der 'Peking Rundschau' Nr. 45 erklärt: "Was bezwecken die Vereinigten Staaten mit dem Hinausschieben der Unterzeichnung?". Zu den Ostverträgen heißt es: "Grundvertrag – Eine Hand wäscht die andere". Von Karl Schiller wird berichtet über dessen Rente in Höhe von 10.000 DM.

Geworben wird: "Stellungnahme der Programmkommission erschienen!".
Q: Klassenkampf Nr.9,Wolfsburg 8.12.1972

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21.12.1972:
Der KB Braunschweig gibt die Nr.4 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 15.12.1972, 19.2.1973) u.a. mit Berichten über VW Wolfsburg heraus. Man selbst hat jetzt auch eine VW-Zelle (vgl. 15.10.1972).
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr.4,Braunschweig 21.12.1972

22.12.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt seinen 'Klassenkampf für die Kollegen der Metallindustrie' Nr.8 (vgl. 20.12.1972, 15.1.1973) heraus. Berichtet wird auch von einem Abteilungsstreik bei VW Wolfsburg.
Q: Klassenkampf für die Kollegen der Metallindustrie Nr.8,Freiburg 22.12.1972,S.6

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31.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.26 (vgl. 18.12.1972, 14.1.1973) heraus, der u.a. über die Halle 17 von VW Wolfsburg berichtet.
Q: Roter Morgen Nr.26,Hamburg 31.12.1972

Januar 1973:
Der Landesausschuß Niedersachsen der DKP gibt vermutlich im Januar die Nr.1 seines 'Roten Käfers' - Betriebszeitung der DKP für VW-Arbeiter (vgl. Dez. 1972, 15.1.1973) heraus. Auf einer örtlichen Seite für Wolfsburg (und vermutlich auf einer für Hannover, nicht aber auf der für Braunschweig) wird in einem Leserbrief berichtet aus Wolfsburg:"
AKTIVER KAMPF DER JUGEND

In fast allen VW-Werken war die Jugend bei der Aufstellung einer gemeinsamen Forderung für die Erhöhung der Ausbildungsbeihilfen sehr aktiv.

Sie ist ihren älteren Kollegen vor allem in einem entscheidenden Punkt wesentlich voraus. Die Jugendvertrauenskörper erreichten die Aufstellung einer gemeinsamen Forderung aus allen Werken der AG, bevor die große Tarifkommission die Festlegung für die Verhandlungen mit der Konzernleitung traf. Sie verständigten sich über ihre Meinungen. Sie erkannten viel eher die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns der gewerkschaftlichen Vertrauenskörper. Nur so kann auch die geschlossene gewerkschaftliche Kraft der Kolleginnen und Kollegen aller Werke für die Durchsetzung der Forderungen eingesetzt werden. Es zeigte sich hier, daß dadurch bald die den realen Möglichkeiten für die Durchsetzung widersprechenden Forderungen des KB (gemeint sind vermutlich vor allem der KB Wolfsburg und der KB Braunschweig, evt. auch der KB/Aufbaukomitee Hannover,d.Vf.) und der Maoisten (gemeint ist vermutlich die KPD/ML,d.Vf.) in allen Werken ausgeschaltet wurden.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieser Forderung konnte von der Empfehlung des erweiterten Ortsvorstandes der IGM-Wolfsburg und der kleinen Konferenz des VW-Werkes Wolfsburg ausgegangen werden, die 50 Pfg. pro Stunde plus 5 Prozent beinhalteten.

Das Ergebnis dieser Forderungen ist: 317 DM plus 130 DM, also ca. 450 DM für alle Auszubildenden.

Diese Forderung ist gerecht und realisierbar.
Die veröffentlichte Information der Jugend an die Vertrauensleute der IGM und das Schreiben an den Vorstand der IGM in Frankfurt für die Anerkennung der Forderung sind verständlich und voll zu unterstützen.

Der Versuch einiger (etwas weit) nach rechts abgerutschter Funktionäre, diese Forderung zu diffamieren oder gar den Jugendvertrauenskörpern mit Repressalien zu drohen, muß von allen Gewerkschaftern energisch abgelehnt werden. Wer von 'Verbesserung der Qualität des Lebens' und 'mehr Demokratie wagen' spricht, muß auch danach handeln, sonst ist er unglaubwürdig.

Jugend darf keinen Rückschritt dulden, sie muß um ihre Zukunft kämpfen. Jeder, der selbst einmal echt jung war oder sich jung fühlt, muß diesen Kampf fördern und nicht bremsen!"
Q: Roter Käfer Nr.1,Hannover 1973

Januar 1973:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im Januar die Nr.1 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. 21.10.1972, Feb. 1973) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.1,Wolfsburg 1973

Januar 1973:
Bei VW Wolfsburg geben die Betriebszelle des KB Wolfsburg und die Betriebsjugendzelle des KAJB Wolfsburg die Nr.1 ihrer Betriebszeitung 'Die Zündkerze' (vgl. 15.10.1972, 4.1.1976) heraus.
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg Jan. 1973

09.01.1973:
Zur Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 rufen, laut einer in Dortmund verbreiteten Liste, bis heute folgende Organisationen auf: … KB Wolfsburg, Kommunistischer Arbeiterjugendbund (KAJB) Wolfsburg, Kommunistischer Schülerbund (KSB) Wolfsburg.
Q: N.N.:Aufruf Vietnam-Demonstration am 14.1.1973 in Bonn,Dortmund o.J. (Jan. 1973),S.2

20.01.1973:
Der KAJB Wolfsburg lässt seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.1 (vgl. 28.11.1972, 3.3.1973) drucken, mit den Leitartikeln "Für den Sieg der Völker Indochinas" zu Vietnam, wobei auch von der Demonstration in Bonn (vgl. 14.1.1973) berichtet wird, und "Kampf dem Militarismus" zum Wehrkundeerlass (WKE) bzw. zu Bundeswehr und Kriegsdienstverweigerung (KDV).

Der Artikel "'Frei'zeit im Kapitalismus" wird fortgeführt zum Thema Jugendbewegungen wie den Jesus People.

Es wird mit Hilfe der 'Zündkerze' bei VW (vgl. Jan. 1973) von der dortigen Jugendversammlung berichtet und vom KJB Freiburg ein Artikel über die Jugendvertretung von Kaiser Radio (260 Beschäftigte) in Kenzingen übernommen.
Q: Solidarischer Kampf Nr.1,Wolfsburg Jan. 1973

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31.01.1973:
Im KAJB Wolfsburg wird Ende Januar, nach eigenen Angaben, eine Zelle Handel gegründet (vgl. 18.2.1973).
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg März 1973

Februar 1973:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im Februar die Nr.2 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.2,Wolfsburg 1973

18.02.1973:
Der KAJB Wolfsburg führt eine Mitgliederversammlung durch, auf der er sich aufgliedert in eine Betriebsjugendzelle VW, eine Zelle Handel (vgl. 31.1.1973), eine Zelle Metall-Handwerk und eine Schulzelle, vermutlich zuständig für die Berufsschule.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg März 1973

26.02.1973:
Die SBG Regensburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche die Nr.29 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 22.1.1973, 12.3.1973) mit folgendem Leitartikel zu den VLK-Wahlen (VLW) der IGM bzw. der MTR/STR heraus:"
VERTRAUENSLEUTEWAHLEN: AUFGEWACHT!

Kollegen, wieder hat es sich in der Tarifrunde gezeigt, wie konsequent und kämpferisch Vertrauensleute unsere Interessen vertreten können. Zum Beispiel der Vertrauensleutekörper in Wolfsburg (bei VW,d.Vf.), der in diesem Jahr die fortschrittlichste Forderung aufstellte".
Q: Arbeitersache Nr.29,Regensburg Feb. 1973

März 1973:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im März die Nr.3 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. vom Streik an den niedersächsischen Fachoberschulen (FOS) und Berufsaufbauschulen (BAS) (vgl. 1.3.1973).
Q: Roter Wolf Nr.3,Wolfsburg 1973

01.03.1973:
An niedersächsischen Fachoberschulen (FOS) u.a. in Hannover, Wolfsburg und Gifhorn, beginnt, laut KAJB Göttingen, ein zweitägiger Streik (vgl. 2.3.1973). Das meint auch die DKP.

Laut KAJB Wolfsburg beginnt ein dreitägiger Streik der Fachoberschulen (FOS) u.a. in Wolfsburg, Gifhorn, Hannover und Bremen.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg März 1973; Kämpfende Jugend Nr.2,Eschwege o.J. (1973);Roter Wolf Nr.3,Wolfsburg 1973

01.03.1973:
Am dreitägigen FOS-Streik in Niedersachsen und Bremen beteiligen sich, laut KAJB Wolfsburg, auch Fachoberschüler in Wolfsburg.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg März 1973

03.03.1973:
Der KAJB Wolfsburg gibt seinen 'Solidarischen Kampf' Nr.2 (vgl. 20.1.1973, Apr. 1973) unter Verantwortung von Axel Bosse heraus, in dem erstmals ein Kommunistischer Schülerbund (KSB) erwähnt wird. Angestrebt wird der Aufbau einer nationalen kommunistischen Jugendorganisation.

Berichtet wird u.a. von der eigenen Mitgliederversammlung (vgl. 18.2.1973), dem Wolfsburger Buchladen (vgl. 15.2.1973) und dem Fachoberschulstreik (vgl. 1.3.1973), aber auch von VW über "Ein Sieg der Arbeiterjugend: Ausbildungsabzeichen abgeschafft", aus "China: Hirten und Bauern neuen Typs", vom Friedensabkommen in Vietnam, aus Berlin vom Mahlerprozess (vgl. 27.2.1973), aus Nürtingen vom FHS-Dozenten Kosiek (NPD) aus Göttingen vom Ausschlussverfahren der IGM gegen Thomas Klingeberg und aus Dortmund von den Entlassungen bei Hoesch Westfalenhütte.
Q: Solidarischer Kampf Nr.2,Wolfsburg März 1973

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April 1973:
Der KAJB Wolfsburg gibt ein Extrablatt seines 'Solidarischen Kampfes' (vgl. März 1973, Okt. 1973) zum 1. Mai heraus, in dem es u.a. heißt:"
Der Kommunistische Arbeiterjugend Bund ruft alle klassenbewußten Kollegen und Kolleginnen, alle sozialistischen und demokratischen Organisationen auf, sich an der vom KB, KAJB und KSB organisierten Demonstration am 1.Mai zu beteiligen. Vorwärts im Kampf für die Rechte der Arbeiterklasse und des Volkes. Vorwärts im Kampf für den Sieg des Sozialismus."
Q: Solidarischer Kampf Extrablatt,Wolfsburg Apr. 1973

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April 1973:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im April die Nr.4 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. März 1973, Juni 1973) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.4,Wolfsburg 1973

11.04.1973:
Bei den VW-Werken in Niedersachsen gibt der Landesausschuß der DKP ein Extrablatt seines 'Roten Käfers' (vgl. Apr. 1973, 12.4.1973) heraus.
Q: DKP Informationen Nr.2,Hannover 21.4.1973,S.4

12.04.1973:
Bei den VW-Werken in Niedersachsen gibt der Landesausschuß der DKP ein Extrablatt seines 'Roten Käfers' (vgl. 11.4.1973, 13.4.1973) heraus.
Q: DKP Informationen Nr.2,Hannover 21.4.1973,S.4

12.04.1973:
Bei VW Wolfsburg streiken, laut RJ/ML des KABD, 600 Arbeiter.
Q: Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973

13.04.1973:
Bei VW Wolfsburg streiken, laut KB Bremen, alle von 8 Uhr 30 bis 10 Uhr für die Umwandlung der Erfolgsprämie in ein 13. Monatsgehalt. Dagegen scheinen auch ihre Kollegen in Emden und Kassel nichts gehabt zu haben (vgl. 12.4.1973).

Dies meinen auch die ABG. Auch laut KABD wird eineinhalb Stunden lang gestreikt. Berichtet wird auch durch die KPD/ML-ZK.
Q: Roter Morgen Nr.15,Dortmund 21.4.1973; Rote Fahne Nr.4,Tübingen Apr. 1973;Wahrheit Nr.4,Bremen Apr. 1973;Auf Draht Nr.25,München Apr. 1973;Der Motor Nr.5,München Apr. 1973

30.04.1973:
Die nach eigenen Angaben ca. 700 Besucher einer Mai-Veranstaltung des KB Bremen in der PH in Walle schliessen sich einer Erklärung gegen das Verbot der "Mai-Demonstration der Gruppe Rote Fahne (KPD)" durch den Polizeipräsidenten von Dortmund an.

Die Erklärung ist unterzeichnet von:
- BKA Freiburg,
- KB Bremen,
- KB Göttingen,
- KB Osnabrück,
- KB Wolfsburg,
- KG (NRF) Mannheim/Heidelberg.
Q: Wahrheit Nr.5/6,Bremen Mai/Juni 1973,S.9

03.05.1973:
Die Zelle Karman Osnabrück des Kommunistischen Bundes Osnabrück (KBO) berichtet (vgl. 4.5.1973):
OSNABRÜCK: DER KAMPF DER GASTARBEITER BEI KARMANN …
Im Werk Osnabrück arbeiten ca. 4. 500 Beschäftigte, davon 1. 600 Ausländer. Viele Teile: Motoren usw. werden vom VW-Werk in Wolfsburg angeliefert. Das Karmann-Werk hat eine sehr enge wirtschaftliche Verbindung mit dem VW-Werk."
Q: Die Rote Front Nr.10,Dortmund Mai 1973,S.2

Juni 1973:
Vermutlich im Juni gibt die DKP ihren 'Roten Käfer' Nr.13 für alle VW-Werke heraus. Im Artikel "Die Einheitsgewerkschaft stärken!" von Werner Hilke, ehemaliger DGB-KJA Vorsitzender aus Hannover heißt es:"
Merkwürdige Dinge geschehen im Bereich des DGB-Landesbezirks Niedersachsen. Da werden Kreisjugendausschüsse aufgelöst, wie in Hildesheim, Helmstedt, Braunschweig und Bremen. Zahlreiche Jugendausschüsse der Einzelgewerkschaften erleiden das gleiche Schicksal. Zwei Jugendsekretäre wurden mit sofortiger Wirkung beurlaubt, dann gekündigt und gleichzeitig aller gewerkschaftlicher Funktionen entbunden.

Um diese Vorgänge zu begreifen, kann man es sich sehr einfach machen und pauschal behaupten, die betroffenen Jugendausschüsse und die Jugendsekretäre wären Angehöriger ultralinker und somit gewerkschaftsfeindlicher Gruppierungen, wie z.B. die sogenannte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition'.

Wenn man so an die Dinge herangeht, bedeutet das allerdings die Dinge auf den Kopf stellen, denn erstens trifft die Behauptung generell nicht zu und zweitens löst man innergewerkschaftliche Probleme nicht mit administrativen Maßnahmen, sondern mit dem Ausbau der innergewerkschaftlichen Demokratie. Das setzt voraus, die breite Diskussion über Rolle und Funktion der Gewerkschaften im kapitalistischen System. Diese Diskussion kann nur auf der Grundlage der gewerkschaftlichen Beschlüsse erfolgen und erfordert natürlich kritische Kollegen.

Die DKP ist für starke, an Klasseninteressen orientierte Gewerkschaften, die als Kampforganisation die Verbesserung der sozialen, politischen und gesellschaftlichen Stellung der abhängig Beschäftigten durchsetzen. Sie ist für die Einheitsgewerkschaft, d.h., für das Zusammenwirken von kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen und parteilosen Kollegen in einer Organisation - im DGB. Dort geht es um höhere Löhne und Gehälter, Mitbestimmung in Betrieb und Gesellschaft, für den Kampf gegen Preistreiberei, für die Zurückdrängung der Macht der Superreichen und für die Erweiterung der Rechte des arbeitenden Volkes. Um diesen Kampf erfolgreich zu führen, auf der Grundlage der Satzung der Gewerkschaften, des DGB-Grundsatzprogramms und der Beschlüsse der Gewerkschaftskonferenzen, muß man jenen entgegentreten, die - wie z.B. rechte SPD-Führer - die Gewerkschaften als Ordnungsfaktor in das kapitalistische System integrieren wollen und durch ihr opportunistisches Verhalten junge kritische Gewerkschafter in die Arme der ultralinken Sektierer treiben.

Diese ultralinken Sektierer, Maoisten, Anarchisten, RGO-Leute, bis hin zu dem sogenannten Kommunistischen Bund (hiermit dürfte wesentlich der KB Wolfsburg gemeint sein,d.Vf.), sind der Arbeiterbewegung fremde Gruppierungen von kleinbürgerlichen Abenteurern, die objektiv die Funktion haben, die Gewerkschaften zu spalten und somit zu schwächen. Sie leisten somit den Unternehmern und Arbeiterfeinden einen großen Dienst.
MIT IHNEN GIBT ES FÜR DIE DKP ABSOLUT KEINE GEMEINSAMKEIT!
Wir warnen alle Kollegen davor, sich von scheinrevolutionären Phrasen mißbrauchen zu lassen. Das hier zu erklären ist unsere gewerkschaftliche Pflicht als Kommunisten, denn wir sehen in der Einheitsgewerkschaft eine der größten Errungenschaften der bundesdeutschen Arbeiterbewegung nach 1945.

Grundfalsch ist es natürlich, alle kritischen Kollegen, die sich für konsequent kämpfende Gewerkschaften einsetzen, in die RGO-Spalterecke zu drängen und mit administrativen Mitteln die Diskussion abzuwürgen.

Politisch falsch ist es aber auch, wenn kritische Gewerkschaftskollegen, weil sie im Augenblick ihre Vorstellungen nicht sofort verwirklichen können, mit ultralinken Gruppierungen paktieren oder Flugblätter herausgeben, mit einer undifferenzierten Stoßrichtung gegen die Gewerkschaften. Das trifft zu für einige Jugendausschüsse aber auch für die beiden gemaßregelten DGB-Jugendsekretäre.

Diese Maßnahmen von rechts und ultralinks stärken nicht den notwendigen Kampf gegen das Großkapital, sondern leiten nur Wasser auf die Mühlen der Rechten, der CDU/CSU, der Unternehmerverbände. Gegen die gilt es den Hauptstoß des Kampfes zu richten und das setzt voraus, einheitlich und geschlossen handelnde Gewerkschaften!"
Q: Roter Käfer Nr.13,Hannover 1973

Juni 1973:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im Juni die Nr.5 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Apr. 1973, Okt. 1973) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Roter Wolf Nr.4 und 6,Wolfsburg 1973

08.06.1973:
In Bremen beginnt die Gründungskonferenz des KBW, im eigenen "Bericht über die Gründungskonferenz des KBW" heißt es u.a.:
"Die Gründungskonferenz des Kommunistischen Bundes Westdeutschland fand zwischen dem 8.6. und dem 12.6. in Bremen statt. Auf ihr waren der Bund Kommunistischer Arbeiter Freiburg mit 4, der Kommunistische Bund Bremen mit 14, der Kommunistische Bund Göttingen mit 4, der Kommunistische Bund Osnabrück mit 2, der Kommunistische Bund Wolfsburg mit 2 und die Kommunistische Gruppe (NRF) Mannheim/Heidelberg mit 8 stimmberechtigten Delegierten vertreten."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.1,Mannheim Juli 1973

16.06.1973:
Innerhalb des KBW (vgl. 8.6.1973) findet eine, vermutlich die erste, ZK-Sitzung (vgl. 7.7.1973) statt, von der uns das folgende handschriftliche Protokoll vorlag:"…
TOP 16: Finanzwesen: …
Zeitung soll sich selbst tragen, aber notwendig ist zunächst Grundstock.

Pro Mitglied und Kandidat: 30 DM.

Göttingen: 1 000 DM
Wolfsburg: 900 DM
Osnabrück: 420 DM
Freiburg: 1 500 DM
Mannheim/Heidelberg: 3 000 DM
Bremen: 5 000 DM
11 820 DM …

Zu TOP 18:
a) Fall des Ausschluß-Verfahren von AXEL B. (aufgrund der UVB in IGM Wolfsburg,d.Vf.) - Frage ob daraus Präzedenz-Fall gemacht werden soll durch gerichtliche Aufarbeitung des Beirats-Beschlusses überhaupt.

X.: Fraglich, ob propagandistischer Effekt möglich ist gerade bei Axel B., der aus dem Betrieb heraus ist - vermeiden in die Situation zu kommen, daß ein Genosse überhaupt keinen Zugang zu gewerkschaftlichen Vertretungsorganen hat, um dort zu kämpfen - andererseits aber erst durch bürgerliches Gericht hineingebracht wird. Autonomie der Gewerkschaft soll nicht zerstört werden.

G.: Gerichtsverfahren nicht um Inhalt der Begründung für Ausschluß, sondern um Einhaltung beschlossener Verfahrensregeln. Von Beschränkung auf diese formelle Feststellung sollte gerichtliches Verfahren abhängig gemacht werden.

D.: Auch formelles Verfahren in Bezug auf falsche Begründung des Beiratsbeschlusses führt auch zu inhaltlicher Auseinandersetzung vor Gericht etwa über Vorliegen von RGO-Politik.

E.: Gegen prinzipielle Entscheidung und für Vertagen auf Diskussion auf Grundlage juristischer Ausarbeitung.

SO VOM ZK BESCHLOSSEN: in Bezug auf A.B. nichts gerichtlich gegenwärtig unternehmen; in jedem Fall ist weitere Aktion vom Gewerkschafts-Organ abzuwarten (Vertreterversammlung folgt demnächst)."
Q: KBW-N.N.:ZK-Sitzung vom 16.6.1973,o.O. o.J. (1973)

30.06.1973:
In Wolfsburg soll, laut Plan des ZK (vgl. 16.6.1973), eine örtliche Delegiertenkonferenz des KBW stattfinden.
Q: KBW-N.N.:ZK-Sitzung vom 16.6.1973,o.O. o.J. (1973),S.1

07.07.1973:
Es findet die zweite Sitzung des ZK des KBW (vgl. 16.6.1973, 15.9.1973) statt:"
TOP 7 Zu den Gewerkschaftsausschlußverfahren einstimmig angenommen.
A. Bosse (Wolfsburg,d.Vf.) wird den Revers unterschreiben und nicht mehr als Verantwortlicher erscheinen (einstimmig angenommen).
E.: Ausschlußverhandlung verschoben.

1.) Antrag: Das Verfahren weiter führen.
2.) Antrag: Er wird aus der Verantwortlichkeit herausgenommen.
3.) Antrag: An seinem öffentlichen Auftreten ändert sich nichts.

Alle drei Anträge einstimmig angenommen."
Q: KBW-ZK-StA:ZK-Sitzung vom 7.7.1973,o.O. o.J. (1973); KBW-N.N.:ZK-Sitzung 7.7.1973 Protokoll,o.O. o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 verkauft die OG Wolfsburg des KBW insgesamt 264 Exemplare, davon 91 bei VW Wolfsburg (vgl. 12.7.1973) und 8 bei Teves Gifhorn (vgl. 12.7.1973, 13.7.1973), 152 im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 14.7.1973) und Wolfsburg und 13 im sonstigen Verkauf.

Im Bericht heißt es:"
Aufgrund der Werksferien war es uns nur möglich an zwei Tagen die Zeitung zu verkaufen. Der Schulverkauf an den Berufsschulen konnte wegen der Ferien nicht stattfinden. Die anderen Schulen wurden aufgrund eines 'Mißverständnisses' nicht am Auslieferungstag sofort beliefert. Somit konnte am nächsten Tag nicht verkauft werden, da auch hier Ferien gegeben wurden. Das ist ein schwerer Mangel gewesen, der die Verkaufszahlen sicher um 20% erhöht hätte.

Beim Verkauf fiel auf, daß das Ausrufen von Überschriften notwendig ist. Hierfür haben wir in Wolfsburg/Gifhorn ein besonderes Blatt angefertigt, daß die wichtigsten Artikel und Berichte mit auszurufenden Parolen oder Überschriften benennt. Mein Vorschlag wäre es, zentral einen solchen Bogen zu entwerfen und beim Verkauf in genügender Anzahl auszuliefern. Das bietet den Vorteil eines einheitlichen Auftretens und spart den einzelnen Ortsgruppen Arbeit, denn ich nehme an, daß es in den anderen Ortsgruppen ebenfalls so etwas gibt.

Bei der Überschrift zum Breschnewbesuch wurde von fast allen Verkäufern festgestellt, daß aus ihr keine Stellungnahme zu ersehen ist. Hier wäre es möglich und notwendig gewesen schon in der Überschrift unsere Stellung zu solchen Treffen und zur Sowjetunion klarzustellen. Unsere Verkäufer haben ausgerufen: Breschnew bei Nixon, Volksfeinde unter sich (was sicherlich auch nicht der Stein der Weisen ist).

Die von euch angeforderte Kritik zur ersten Nummer wird euch erst nach dem Urlaub (nach dem 13.8.1973) zugehen können. Das ist sicherlich schlecht, aber nicht anders zu machen, da die Genossen zum überwiegenden Teil in Urlaub sind oder in drei Tagen abfahren."
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973; KBW-ZK-StA:Rundbrief an ZK-Mitglieder,Mannheim 12.9.1973,S.2;KBW-ZK-StA:Rundbrief,Mannheim 18.9.1973,S.13

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Wolfsburger Stadtverkauf 113 Exemplare (vgl. 13.7.1973, 14.7.1973).
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

12.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 11.7.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute bei VW in der Frühschicht mit 17 Verkäufern 24 Exemplare, in der Normalschicht mit 15 Verkäufern 43 Exemplare und in der Spätschicht mit 13 Verkäufern 24 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

12.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 11.7.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute und morgen in der Jugendkneipe Kupferkanne in Vorsfelde mit 2 Verkäufern 9 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

13.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 11.7.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Jugendkneipe Wolfsburger Bistro mit einem Verkäufer 4 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

13.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 11.7.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Hauptgeschäftsstraße mit 9 Verkäufern von 15 bis 18 Uhr 45 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

14.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 11.7.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Hauptgeschäftsstraße mit 13 Verkäufern von 9 Uhr 30 bis 13 Uhr 15 54 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

14.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 11.7.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute im Einkaufszentrum Detmerode mit 3 Verkäufern von 9 Uhr 30 bis 13 Uhr 14 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:KVZ-Verkaufsstatistik,Wolfsburg 17.7.1973

31.07.1973:
Vermutlich Ende Juli oder Anfang August gibt die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Heidelberg/Mannheim/Wiesloch (ex KSG (NRF)) in Zusammenarbeit mit den Roten Zellen Karlsruher Schüler die Nr.12 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 11.5.1973, Okt. 1973) heraus und behandelt auch VW Wolfsburg und die Wohnsituation der Italiener.
Q: Schulkampf Nr.12,Heidelberg o.J. (1973),S.10

Schulkampf_Heidelberg111

Schulkampf_Heidelberg112


August 1973:
Bei VW Wolfsburg kommt es, laut KPD, vermutlich im August zu einem Streik für eine Teuerungszulage (TZL).
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973

03.08.1973:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW richtet einen "Rundbrief an die Ortsgruppen, zur Kenntnisnahme an die befreundeten Organisationen" (vgl. 16.7.1973, 16.8.1973). Zur KVZ heißt es u.a.:"
Obwohl wir erst wenige Berichte haben, können wir feststellen, daß fast die gesamte Auflage verkauft worden ist. Es kommen auch noch ständig Nachbestellungen. Deshalb sollen uns evtl. übrig gebliebene Zeitungen zurückgeschickt werden. Weder in Bremen noch in Mannheim/Heidelberg und wohl auch nicht in Wolfsburg ist der örtliche Verkauf zurückgegangen. Im allgemeinen ist er gestiegen."
Q: KBW-ZK-StA:Rundbrief,o.O. 3.8.1973

09.08.1973:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen' Nr.7 (vgl. 5.7.1973, 6.9.1973) heraus.
Stolz wird vermeldet:"
Immer mehr Grundorganisationen im Bezirk führen wöchentlich öffentliche Zeitungsverkäufe durch. So … in Wolfsburg in der Porschestraße, … ."
Q: DKP Informationen Nr.7,Hannover 9.8.1973

29.08.1973:
Die DKP berichtet aus dem Fuhramt Wolfsburg (vgl. 10.9.1973) vom heutigen Streik für eine Teuerungszulage (TZL) von 600 DM.
Q: DKP Informationen Nr.9,Hannover 13.9.1973,S.8

10.09.1973:
In Wolfsburg treten, laut RJVD des KABD, alle Müllwerker in den Streik. Laut SAG demonstrieren sie morgen zum Rathaus.
Vom Streik berichten auch die KPD (vgl. 19.9.1973) und die KPD/ML (vgl. 22.9.1973). Die DKP berichtet aus dem Fuhramt Wolfsburg vom erneuten Streik (vgl. 29.8.1973) für eine Teuerungszulage (TZL) von 600 DM.
Q: DKP Informationen Nr.9,Hannover 13.9.1973,S.8; Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973;Klassenkampf Nr.27,Frankfurt Sept. 1973;Roter Morgen Nr.37,Dortmund 22.9.1973;Rebell Nr.10,Tübingen Okt. 1973

10.09.1973:
In Hannover streiken, laut KABD, 800 Müllwerker des Fuhramtes für eine Teuerungszulage (TZL). Davon berichten auch die KPD (vgl. 19.9.1973) und die KPD/ML (vgl. 22.9.1973).
Gären tut es aber, laut SAG, auch bei den Stadtwerken und im ÖTV KV. Laut DKP wird eine TZL von 600 DM gefordert.

Der KB Hannover bzw. der KBW berichten morgen intern von der Vorgeschichte (vgl. Mai 1973, 9.9.1973) und von heute:"
BERICHT ÜBER DEN STREIK IM ÖFFENTLICHEN DIENST IN HANNOVER

Soweit der Bericht aus Hannover. Von sich aus haben sich die hannoverschen Genossen schon mit Bremen und Wolfsburg in Verbindung gesetzt, sowie mit Frankfurter ÖTVlern, die in der dortigen SAG organisiert sind."
Q: KBW-ZK-StA:Rundbrief,o.O. 11.9.1973,S.1f

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW 57 Exemplare ("davon 15 von den Verkäufern selbst gekauft"). Berichtet wird:"
Beim VW-Werk wurde bei der Spätschicht nicht verkauft, es waren nicht genug Leute zum Verkaufen da, zum anderen verteilte die DKP über Chile Flugblätter und die Verantwortlichen sagten den Verkauf ab."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Wolfsburg 24.9.1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Theodor Heuss Gymnasium (THG) 10 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Wolfsburg 24.9.1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft die OG Wolfsburg des KBW insgesamt ca. 277 Exemplare u.a. im IGM-Bereich in Gifhorn und Wolfsburg, im Stadtverkauf in Salzgitter und Wolfsburg, an einem Gymnasium und ca. 77 im Buchladen.

Im Bericht wird eingegangen auf Teves Gifhorn und VW und weiter heißt es:"
Wie ihr erkennt, haben wir diesmal ein sehr schwaches Verkaufsergebnis. Das hat verschiedene Gründe.

Zum einen war die Vorbereitung und Organisierung des Vertriebes äußerst mangelhaft, vieles blieb dem Zufall überlassen. Zum anderen bleibt das beste Organisieren nutzlos, wenn die Verkäufer nicht erscheinen. Das ist eine der Schwächen unserer Ortsgruppe.

Vielen, wohl den meisten KAJB- und KSB-Genossen, mangelt es an der nötigen Disziplin. Auch fehlt das Verständnis für diese Art der politischen Betätigung. Verteilen und Verkaufen wird als lästige Pflicht angesehen. Sie selber betrachten sich als Gehilfen des KBW. So werden dann andere Dinge (z.B. persönlicher Art) als wichtiger angesehen.

Dieser Zustand wird sich erst dann ändern, wenn ein Verteilerkreis besteht, der mit der Zelle VW regelmäßige Sitzungen macht.

Vor dem ersten Verkauf der KVZ wurde eine solche Sitzung gemacht, es waren genügend Leute da, allerdings waren noch Schulferien zu der Zeit.

Ein weiterer Punkt, der aber noch nicht untersucht wurde, ist wohl auch, das äußere Umstände den Verkauf bremsen. Bei der Frühschicht wurde nur ein einziges Exemplar verkauft. Die Erfahrung haben wir auch beim Verkauf des Klassenkampfes gehabt, zum Herbst und Winter und bei schlechtem Wetter wurden kaum Zeitungen verkauft.

Es werden da andere Methoden gefunden werden müssen. Z.B. die Spätschicht beim Betreten und die Frühschicht beim Verlassen des Werkes zu bedenken. Bitte teilt uns mit, ob andere Ortsgruppen über derartige Erfahrungen verfügen. …

Der Stadtverkauf wurde nicht intensiv genug betrieben, weil die Chile Aktion dazwischen kam. Am 1. Sonnabend wurde der Stadtverkauf Gifhorn und Salzgitter abgesagt, da die Kundgebung zum Chile-Putsch stattfand. Salzgitter wurde nachgeholt, Gifhorn wurde verschlampt.

Der Verkauf der KVZ wurde vorher nirgends angekündigt, dies kann auch ein Grund für den mäßigen Verkauf sein.

Allgemein wurde die Überschrift 'Brandt bläst Seifenblasen' als sehr schwach empfunden."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Wolfsburg 24.9.1973; KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Wolfsburg 12.10.1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg 44 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Wolfsburg 24.9.1973

15.09.1973:
Es beginnt die zweitägige 3. Sitzung des ZK des KBW (vgl. 7.7.1973, 13.10.1973). Zur Streikwelle heißt es u.a.:"
K.: Bei Teves (IGM-Bereich in Gifhorn,d.Vf.) Situation gut. Wir konnten keinen Streikbericht bringen, was bei VW (Wolfsburg,d.Vf.) gut wesen wäre: Kritik. Teuerungszuschlag (TZL,d.Vf.) nicht behandelt, weil man vorher selber anders eingegriffen hatte."
Weiter heißt es u.a.:"
X. LEITUNG IN WOLFSBURG
Leitung in Wolfsburg bestätigt."
Q: KBW-ZK-N.N.:ZK-Sitzung 15.Sept.,o.O. o.J. (Sept. 1973)

15.09.1973:
In Wolfsburg findet, laut und mit KBW, eine Chile-Kundgebung statt. An dieser beteiligt sich vermutlich auch die DKP.
Q: DKP Informationen Nr.10,Hannover 6./7.10.1973,S.5; Zündkerze Nr.6,Braunschweig 28.9.1973;KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Wolfsburg 24.9.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft der KBW OG Wolfsburg bei VW Wolfsburg 58 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Wolfsburg 12.10.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Theodor Heuss Gymnasium (THG) 25 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Wolfsburg 12.10.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft der KBW OG Wolfsburg insgesamt 365 Exemplare, davon 77 im Buchladen, 80 an Betrieben des IGM-Bereichs in Gifhorn und Wolfsburg und weitere im Straßenverkauf in Gifhorn, Salzgitter und Wolfsburg, an einem Gymnasium in Wolfsburg und an der FHS Braunschweig.

Im Bericht heißt es:"
Bei den vorherigen Verkaufsberichten fehlten die Verkaufszahlen des Wolfsburger Buchladens. Die Zahlen liegen aber in etwa gleich dem Verkauf dieser Nummer. Genaue Zahlen kann ich euch leider nicht mitteilen.

Entgegen dem Verkauf der letzten Nummer (2) haben wir den Verkauf wieder steigern können. Dies liegt eindeutig an der Intensität, mit der wir den Verkauf betreiben. Längst nicht alle, die eine Zeitung kaufen würden, können wir erreichen. Doch soll der KVZ-Verkauf weiter intensiviert werden. Dies wird ein Schwerpunkt der Arbeit unserer Ortsgruppe sein. Der Schulverkauf und besonders der Stadtverkauf sind besonders ausbaufähig. Der Verkauf an den Betrieben wird schwieriger zu steigern sein, da die niedrigen Verkaufsziffern nicht auf zu geringe Verkäufertätigkeit, sondern auf die Arbeit der Zellen zurückführen sind. Hier ist besonders prägnant, daß wir am VW-Werk mit ca. 50 000 Beschäftigten nur knapp 60 Zeitungen verkauft haben und bei Teves ca. 20, obwohl der Betrieb nur etwa 5 000 Arbeiter beschäftigt."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Wolfsburg 12.10.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft der KBW OG Wolfsburg im Straßenverkauf in der Wolfsburger Innenstadt 67 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Wolfsburg 12.10.1973

27.09.1973:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW berichtet heute intern:"…
VERANSTALTUNGSREIHE ZUM BEFREIUNGSKAMPF GUINEA-BISSAOS:

Wir haben mit dem Vertreter der PAIGC ein Treffen für Anfang nächster Woche vereinbart auf dem der endgültige Termin der Veranstaltungsreihe festgelegt werden sollte. Wir haben dem Genossen die Wochen zwischen dem 22. Oktober und dem 2. November als Termin vorgeschlagen. Inzwischen ist es nicht ganz sicher, ob es zu dem Treffen mit dem Genossen kommt, weil er sehr schnell nach Conakry fahren muß. Die Veranstaltungsreihe ist dadurch jedoch im Prinzip nicht in Frage gestellt. Es ist im Gegenteil möglich, daß wir sie schon früher durchführen müssen. darauf müßt ihr euch also einstellen. Ihr müßt euch auf die Veranstaltungen vorbereiten, obwohl wir noch keinen festen Termin angeben können. Sowie wir das können, werden wir das sofort tun. Wir von uns aus, werden dem Vertreter der PAIGC Veranstaltungen in folgenden Städten vorschlagen: Hamburg, Bremen, Köln, Frankfurt, Mannheim, Heidelberg, Freiburg - evt. Wolfsburg …"
Q: KBW-ZK-StA:Rundbrief,Mannheim 27.9.1973,S.1

Oktober 1973:
Die SAG gibt die Nr.28 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) heraus. Berichtet wird auch aus Organisationsbereichen der ÖTV in Wolfsburg.
Q: Klassenkampf Nr.28,Frankfurt Okt. 1973

Oktober 1973:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im Oktober die Nr.6 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Juni 1973, Feb. 1974) heraus.
Q: Roter Wolf Nr.6,Wolfsburg 1973

02.10.1973:
Die Betriebszelle VW Wolfsburg des KBW berichtet:"
BETRIEBSVERSAMMLUNG BEI VW

Zu der Betriebsversammlung am 2.10. war der größte Teil der Kollegen gekommen, um vom Stand der Vorbereitung der bevorstehenden Tarifverhandlungen zu erfahren.

Doch gerade zum Punkt mehr Lohn war im Bericht des Betriebsrats kaum die Rede. Zwar wies der stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats, R. Blank, auf den Abschluß der 280 DM Teuerungszulage (TZL,d.Vf.) für die Kollegen von VW hin und daß die Verhandlungen über die Absicherung dieser Teuerungszulage nahe vor dem Abschluß stehe - die Vorbereitung auf die kommende Tarifverhandlungen wurde von ihm nur nebenbei erwähnt. Mit markigen Worten, die im gleichen Tenor wie die des Betriebsrates waren, versuchte der IGM-Sekretär Kaufmann das Verlangen der Belegschaft nach einer hohen Tarifforderung auf die Mühle der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung zu lenken, ihr Sand in die Augen zu streuen, um das Vertrauen in die Politik der Gewerkschaftsführung zu erneuern. Doch der VW-Belegschaft ist noch zu gut die Erfahrung mit dem eiligen Abschluß der 280 DM Teuerungszulage im Gedächtnis. Sie weiß, was sie von Phrasen wie: 'Wir werden euch gut informieren', 'Es werden harte Verhandlungen werden' oder 'auf euch kommt es an, ihr müßt uns den Rücken stärken' zu halten hat. Damals bekam die Belegschaft erst etwas über die Verhandlungen zu erfahren, als über die 280 DM Einigung erzielt wurde. Wir wurden überfahren und abgespeist.

Genau das wurde auch von den verschiedenen Diskussionsredner dargelegt, daß der Betriebsrat es ausgezeichnet versteht, an den Problemen, die die Kollegen interessieren, vorbeizureden. Beispielhaft für die Politik des SPD-Betriebsrats in Wolfsburg ist es, daß die Belegschaft zum ersten Mal auf der Belegschaftsversammlung davon erfuhr, daß bereits Verhandlungen über die Absicherung der 280 DM Teuerungszulage geführt werden. Die meisten Diskussionsredner gingen in ihren Beiträgen auf die Tarifforderungen ein. In den Diskussionsbeiträgen wurden verschiedene Forderungen dargelegt und begründet. Während einerseits die Notwendigkeit einer linearen Forderung umfassend dargelegt wurde, gab es auch Kollegen, die sich für eine Prozentforderung um die 20% aussprachen, was für VW eine Lohnerhöhung von 1,70 DM mehr pro Stunde ausmacht.

Das Geschwätz der sozialdemokratischen Betriebsratsfürsten wurde von einem Kollegen an verschiedenen Beispielen in scharfer Form entlarvt und dargelegt, daß man sich auf eine solche Politik nicht verlassen dürfe, sondern auf die eigene Kraft vertrauen muß. In einem Beitrag zeigte der Kollege auf, daß die Tarifverträge dann gekündigt werden müssen, sobald Preis- und Steuererhöhungen die Lohnerhöhungen der Werktätigen auffressen. Das durchzusetzen, so meinte der Kollege, dazu muß jedes Mittel recht sein. Er ging damit direkt auf eine Äußerung Leidings ein, der die Einhaltung der Tarifautonomie beschwor und doch den gewählten Gewerkschaftsvertretern zu vertrauen. Die 'extremen Gruppen' dagegen, so Leidung, wollen nur Unruhe und Unsicherheit unter die Belegschaft bringen und die Tarifautonomie beseitigen. Auf diese Äußerungen war trotz gekonnter Kunstpausen eisige Stille in der Halle.

Leiding, einer der mächtigsten Kapitalistenvertreter Westdeutschlands, zeigte auch relativ offen die Politik der westdeutschen Kapitalisten auf: Die Investitionen im Ausland verstärken (besonders in den Entwicklungsländern und in den USA) und die Ausbeutung im eigenen Land verschärfen. Die VW-Belegschaft bekommt bereits einen Vorgeschmack davon zu spüren. Mit dem Anlaufen der 'Passat'-Produktion wurden Akkordhetze und Vorgabezeiten ungeheuer gesteigert, was sich auch in einer rapide ansteigenden Krankheitsquote ausdrückt. Leiding versuchte, diese Kollegen als Simulanten darzustellen und die Belegschaft gegen die 'Krankmacher' aufzuhetzen. So sprachen denn auch einige Kollegen über die gesteigerte Arbeitshetze der Belegschaftaus dem Herzen, und ihre Aufforderung, sich das nicht gefallen zu lassen, wurde mit lautem Beifall unterstützt."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.4

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 verkauft der KBW OG Wolfsburg bei VW insgesamt 50 Exemplare (davon 4 am Eingang Berufsschule) und zwar nur heute. In der Frühschicht verkaufen 14 Verkäufer 14 Exemplare, in der Normalschicht verkaufen 11 Verkäufer 21 Exemplare, zur Spätschicht verkaufen 11 Verkäufer bei Regen 17 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 verkauft der KBW OG Wolfsburg bis zum 20.10.1973 insgesamt 356 Exemplare, davon 51 im Buchladen, 8 im sonstigen Verkauf, 15 an die Verkäufer selbst und weitere im IGM-Bereich in Gifhorn (vgl. 11.10.1973, 12.10.1973) und Wolfsburg (vgl. 10.10.1973, im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 13.10.1973), Salzgitter (vgl. 20.10.1973) und Wolfsburg (vgl. 12.10.1973, 13.10.1973), in einer Wolfsburger Jugendkneipe (vgl. 12.10.1973) sowie nach Celle und Peine.

Dazu macht die OG folgende:"
BEMERKUNGEN

1) Das Verkaufsergebnis ist gegenüber KVZ 3 zurückgeganegn. Dazu folgende Punkte: a) Wegen der Schulferien wurde an den Gymnasien nicht verkauft (KVZ 3:25). b) Mangels Verkäufern wurde in Salzgitter-Lebensstedt nicht verkauft (KVZ 3:16). c) Der Verkauf vor den Betrieben muß unbedingt intensiviert werden, deshalb wird ab KVZ 5 an zwei Tagen hintereinander verkauft.

2) Der starke Rückgang der Verkaufszahlen in Gifhorn und im Buchladen ist uns momentan selbst unerklärlich, da die äußeren Bedingungen (Anzahl der Verkäufer, Wetter, Zeitraum) fast gleich sind.

3. Die Steigerung in Wolfsburg ist eindeutig auf die größere Anzahl von Verkäufern am Freitag Nachmittag zurückzuführen."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

12.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.4 (vgl. 10.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg in der Jugendkneipe Bistro in Wolfsburg heute mit 2 Verkäufern von 20 Uhr bis 21 Uhr 11 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

12.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.4 (vgl. 10.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg heute im Straßenverkauf in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße mit durchschnittlich 10 Verkäufern ("weil die Genossen sich wegen der Kälte umschichtig durch Kaffeetrinken aufgewärmt haben") von 15 Uhr bis 17 Uhr 45 38 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

13.10.1973:
Es beginnt die zweitägige 4.Sitzung des ZK des KBW (vgl. 15.9.1973, 10.11.1973).
Vom Verlauf der Sitzung lag uns das folgende handschriftliche Protokoll vor:"…
1. Überprüfung der Beschlüsse

Zu Schulungsbewegung bisher noch kein Überblick, zumindest nicht vollständig, in Südwestbereich angegangen. Norden noch keine bzw. unvollständige Nachrichten, Bremen beschlossen, Göttingen angefangen, Wolfsburg fehlen Bücher. …
Jugendkommission: Bericht von X.
bisherige Nennung: J1 (Köln), J2 (Osnabrück), J3 (Freiburg) J4 (ZK-Mitglied aus Wolfsburg,d.Vf.)
Material soll vorliegen für erste Kommissionssitzung."
Q: KBW-ZK-N.N.:Protokoll vom 13.10.1973,o.O. o.J. (1973)

13.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.4 (vgl. 10.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg heute im Straßenverkauf in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße mit durchschnittlich 10 Verkäufern ("weil die Genossen sich wegen der Kälte umschichtig durch Kaffeetrinken aufgewärmt haben") von 9 Uhr 30 bis 13 Uhr 30 57 Exemplare, wobei gleichzeitig ein Chile-Infostand betrieben wird.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

17.10.1973:
Die KHG HD/MA/KR des KBW gibt die Nr.28 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (vgl. 20.6.1973, 29.11.1973) heraus. Berichtet wird u.a. vom Kommunistischen Schülerbund (KSB) Wolfsburg, der am Ratsgymnasium aktiv ist.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr.28,Heidelberg/Mannheim/Karlsruhe 17.10.1973

20.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.41 (vgl. 13.10.1973, 27.10.1973) heraus.
Aus Niedersachsen wird berichtet über Bauern in der Südheide, u.a. über VW Wolfsburg.
Q: Roter Morgen Nr.41,Dortmund 20.10.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft der KBW OG Wolfsburg bei VW Wolfsburg heute und morgen insgesamt 43 Exemplare (davon 10 am Eingang Berufsschule), davon heute zur Frühschicht mit 12 Verkäufern 9, zur Normalschicht mit 8 Verkäufern 10 und zur Spätschicht mit 8 Verkäufern 14 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW von heute bis zum 29.10.1973 am Theodor Heuss Gymnasium mit 3 Verkäufern 22 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW von heute bis zum 31.10.1973 am Gymnasium Kreuzheide mit einem Verkäufer 4 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft der KBW OG Wolfsburg insgesamt bis zum 3.11.1973 ca. 344 Exemplare, davon ca. 50 im Buchladen ("Liste schlampig geführt"), 37 an Genossen, Freunde und Bekannte, 7 auf den Guinea-Bissau Veranstaltungen in Gifhorn (vgl. 31.10.1973) und Wolfsburg (vgl. 1.11.1973), 45 an Wolfsburger Gymnasien (vgl. 24.10.1973, 26.10.1973) sowie weitere im IGM-Bereich in Gifhorn (vgl. 25.10.1973) und Wolfsburg (vgl. 24.10.1973, 25.10.1973), im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 27.10.1973), Salzgitter-Bad (vgl. 3.11.1973) und Wolfsburg (vgl. 26.10.1973, 27.10.1973, 31.10.1973) und in einer Wolfsburger Jugendkneipe (vgl. 26.10.1973).

Dazu macht die OG folgende:"
BEMERKUNGEN:

Obwohl das Verkaufsergebnis gegenüber KVZ 4 gesteigert wurde, ist dies kein Erfolg. Die Steigerung beruht nur auf dem starken Verkauf an den Gymnasien und der Steigerung des individuellen Verkaufs (zus. 82). Beim Stadtverkauf Wolfsburg und beim Betriebsverkauf müssen wir dagegen einen starken Rückgang verzeichnen, obwohl in Wolfsburg diesmal an drei Tagen und am VW Werk wenigstens an zwei Tagen zur Normalschicht verkauft wurde. Der Rückgang in Wolfsburg läßt sich noch halbwegs dadurch erklären, daß an den einzelnen Tagen z.T. erheblich weniger Verkäufer (zur gleichen Zeit Guinea-Bissau Kampagne) anwesend waren und daß beim letzten Mal wohl viele Gymnasiasten in der Stadt die KVZ gekauft haben, für den Rückgang vor den Betrieben könnte man höchstens das Argument 'kein Geld am Monatsende' anführen, das von vielen Kollegen zu hören war. Mangels Verkäufern war es uns auch diesmal nicht möglich in Salzgitter-Lebenstedt zu verkaufen. …

Kritik an dem Artikel 'Trotz Kampfbereitschaft…'

An dem Artikel ist m.E. zu kritisieren, daß mit keinem Wort die Gewerkschaftsforderung, der Schlichtungsvorschlag und das schließlich ausgeschacherte Ergebnis erwähnt wird. Es geht nicht, daß man aufzeigt, wie tief die Gewerkschaftsführung in die Trickkiste gegriffen hat, und behauptet, das Ergebnis liegt hier noch unter der Schlichtung, wenn dies nicht anhand der Fakten belegt wird. So konnte man den hinterhältigen Trick mit der Mindestlohngarantie auf Betriebsdurchschnitt, wenn man Glück hatte, vielleicht dem bürgerlichen Fernsehen entnehmen."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

25.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg bei VW heute zur Normalschicht mit 5 Verkäufern 10 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

26.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg heute in der Wolfsburger Jugendkneipe Bistro mit 2 Verkäufern 10 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

26.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Ratsgymnasium von heute bis zum 28.10.1973 mit einem Verkäufer 6 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

26.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Wolfsburg Kolleg von heute bis zum 28.10.1973 mit einem Verkäufer 16 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

26.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße mit 3 Verkäufern von 15 Uhr 30 bis 18 Uhr 15 16 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

27.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße mit 9 Verkäufern von 10 Uhr bis 13 Uhr 30 38 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

31.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft der KBW OG Wolfsburg heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße mit 5 Verkäufern von 15 Uhr bis 17 Uhr 30 11 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973

01.11.1973:
In Wolfsburg führt der KBW eine Guinea-Bissau Veranstaltung durch, auf der er mit 2 Verkäufern ein Exemplar der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) verkauft.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.5,Wolfsburg 3.11.1973; Kommunistische Volkszeitung Nr.6,Mannheim 7.11.1973,S.12

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW heute und in den nächsten beiden Tagen insgesamt 58 Exemplare (7 am Eingang Berufsschule), davon heute in der Frühschicht mit 19 Verkäufern 7 Exemplare, in der Normalschicht mit 12 Verkäufern 26 Exemplare und in der Spätschicht bei starkem Regen mit 10 Verkäufern 6 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Gymnasium Kreuzheide heute und in den nächsten beiden Tagen 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Ratsgymnasium heute und in den nächsten beiden Tagen 10 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Theodor Heuss Gymnasium (THG) heute und in den nächsten beiden Tagen 24 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute am Wolfsburg-Kolleg 24 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bis zum 17.11.1973 337 Exemplare, davon 60 im Buchladen, 15 im sonstigen Verkauf und weitere im IGM-Bereich in Gifhorn (vgl. 8.11.1973, 9.11.1973) und Wolfsburg (vgl. 7.-9.11.1973), im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 10.11.1973) und Wolfsburg (9.11.1973, 10.11.1973), an Wolfsburger Gymnasien (vgl. 7.11.1973) und einer Wolfsburger Jugendkneipe (vgl. 9.11.1973).

Dazu macht die OG folgende:"
BEMERKUNGEN:

Zunächst ist zu bemerken, daß aus der Rubrik 'Sonstiger Verkauf' diesmal 29 Stück im Buchladen abgerechnet wurden, so daß wir einerseits mit 306 von der Ortsgruppe verkauften Exemplare das bisher beste Ergebnis haben, andererseits aber der Verkauf im Buchladen selbst mit 31 Stück äußerst miserabel ist (bei KVZ 3 mit 77 das bisher beste Ergebnis).

Es ist uns diesmal zum ersten Mal gelungen, den bisher immer rückläufigen Betriebsverkauf zu steigern, was eindeutig daran liegt, daß erstens mehr Verkäufer anwesend waren und zweitens an drei Tagen verkauft wurde.

Auch das Stadtverkaufsergebnis hätte durchaus höher liegen können, wenn es am Samstag, 10.11., nicht in Wolfsburg und Gifhorn so stark geregnet hätte.

Der Stadtverkauf in Salzgitter mußte leider diesmal ganz ausfallen wegen unserer Beteiligung an der Chile Demonstration am 17.11. in Hamburg."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

08.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 (vgl. 7.11.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute bei VW (vgl. 7.11.1973, 9.11.1973) in der Spätschicht mit 5 Verkäufern 3 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

09.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 (vgl. 7.11.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute bei VW (vgl. 8.11.1973) in der Normalschicht mit 7 Verkäufern 9 Exemplare und in der Spätschicht mit 9 Verkäufern 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

09.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 (vgl. 7.11.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Jugendkneipe Bistro mit 2 Verkäufern 6 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

09.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 (vgl. 7.11.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße von 15 Uhr bis 18 Uhr mit 6 Verkäufern 30 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

10.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 (vgl. 7.11.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße von 9 Uhr 30 bis 13 Uhr 30 bei Regen mit 8 Verkäufern 55 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

10.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 (vgl. 7.11.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in Wolfsburg-Detmerode von 9 Uhr bis 12 Uhr mit einem Verkäufer bei Regen 9 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973

17.11.1973:
In Hamburg demonstrieren, laut KPD, rund 1 200 gegen den CDU-Parteitag und den Auftritt des Chilenen Frey auf diesem. Es beteiligen sich u.a. KPD, LgdI Landesverband Nord, EKKE Griechenland und der KBW, der von der KPD beschuldigt wird, gegen eine Kritik an der Unidad Popular (UP) eingetreten zu sein, um eine Aktionseinheit mit der DKP zu ermöglichen.
An der Demonstration beteiligt sich auch die KBW OG Wolfsburg, die deswegen den Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Salzgitter ausfallen läßt.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.6,Wolfsburg 17.11.1973; Rote Fahne Nr.47,Dortmund 20.11.1973

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW 38 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft die OG Wolfsburg des KBW in Wolfsburger Jugendkneipen 12 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW an Wolfsburger Gymnasien 35 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft die OG Wolfsburg des KBW insgesamt 329 Exemplare, davon 43 im Buchladen, 11 auf Veranstaltungen, 20 im sonstigen Verkauf und weitere im IGM-Bereich in Gifhorn und Wolfsburg, im Stadtverkauf in Gifhorn, Salzgitter und Wolfsburg, an Wolfsburger Gymnasien und in Wolfsburger Jugendkneipen.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg 88 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW heute, morgen und am 10.12.1973 insgesamt 40 Exemplare (davon 7 im Betrieb und 7 am Eingang Berufsschule), davon heute bei der rausgehenden Frühschicht mit 7 Verkäufern 3 Exemplare, bei der Normalschicht mit 4 Verkäufern 5 Exemplare und bei der Spätschicht mit 7 Verkäufern 12 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW ab heute am Ratsgymnasium mit 2 Verkäufern 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW ab heute am Theodor Heuss Gymnasium (THG) mit 4 Verkäufern 31 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW ab heute am Wolfsburg Kolleg mit 2 Verkäufern 4 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bis zum 15.12.1973 insgesamt 406 Exemplare, davon 73 im Buchladen (davon 30 nach auswärts), 17 im sonstigen Verkauf und weitere im IGM-Bereich in Gifhorn (vgl. 5.12.1973, 6.12.1973) und Wolfsburg (vgl. 5.12.1973, 6.12.1973, 10.12.1973), im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 8.12.1973), Salzgitter-Bad (vgl. 15.12.1973) und Wolfsburg (vgl. 5.-8.12.1973), an Wolfsburger Gymnasien (vgl. 5.12.1973), in Wolfsburger Jugendkneipen (vgl. 7.12.1973) und auf einem Jazzkonzert in Wolfsburg (vgl. 7.12.1973).

Dazu macht die OG folgende:"
Bemerkungen:

Die erhebliche Steigerung unseres Stadtverkaufs in Wolfsburg beruht darauf, daß wir während der Kampagne (gegen die Notstandsmaßnahmen,d.Vf.) unseren Einsatz verstärkt haben. So war es möglich, daß wir an vier Tagen hintereinander in der Stadt verkauft haben, was bisher noch nicht der Fall war. Entscheidend war dabei, daß sich Flugblätter und KVZ sehr gut ergänzten und nicht in Konkurrenz zueinander traten. Es kommt jetzt natürlich darauf an, diese Zahlen zu halten und nach Möglichkeit weiter zu steigern, denn es hat sich gezeigt, daß das Verkaufsergebnis in erster Linie von unserem Einsatz abhängt, und wir noch längst keine 'Sättigungsgrenze' erreicht haben.

Der Verkauf an den Betrieben ist immer noch äußerst schwach. Hinzu kam diesmal noch, daß innerhalb von zehn Arbeitstagen an beiden Betrieben drei Flugblätter und eine Betriebszeitung verteilt wurden und zwei Verkaufstermine waren, was wir mit unserer relativ geringen Zahl von Verteilern nur mehr schlecht als recht geschafft haben. Positiv ist zu vermerken, daß die Zelle VW endlich den Verkauf IM Betrieb angegangen hat (7 Stück).

Es wäre übrigens ganz gut, wenn Ihr mal schreibt, inwieweit diese Verkaufsberichte verbessert werden können, außerdem könnte in der KVZ ruhig mal wieder eine Verkaufsstatistik abgedruckt werden."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft die OG Wolfsburg des KBW ab heute im Stadtverkauf in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße (vgl. 6.12.1973) insgesamt 146 Exemplare, davon heute von 15 Uhr bis 18 Uhr mit 8 Verkäufern 42 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

06.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW (vgl. 5.12.1973, 6.12.1973) heute bei der Normalschicht mit 4 Verkäufern 6 Exemplare und bei der Spätschicht mit einem Verkäufer 2 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

06.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße (vgl. 5.12.1973, 7.12.1973) von 15 Uhr bis 18 Uhr mit 5 Verkäufern 30 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

07.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Jugendkneipe Bistro in Wolfsburg mit 2 Verkäufern 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

07.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Jugendkneipe Kupferkanne in Wolfsburg mit einem Verkäufer 5 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

07.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute auf einem Jazzkonzert mit 2 Verkäufern 11 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

07.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße (vgl. 6.12.1973, 8.12.1973) von 15 Uhr bis 18 Uhr mit 4 Verkäufern 24 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

08.12.1973:
Ab Rathaus Wolfsburg will die Ortsgruppe Wolfsburg/Gifhorn des KBW heute eine Demonstration "Kampf den Notstandsmaßnahmen" durchführen, beläßt es aber bei einer Flugblattaktion.
Q: Rote Bremse Nr.12,Gifhorn 7.12.1973; Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 19.12.1973

08.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Hauptgeschäftsstraße (vgl. 7.12.1973) von 10 Uhr bis 13 Uhr mit 4 Verkäufern 20 Exemplare und von 15 Uhr 45 bis 16 Uhr 45 mit 25 Verkäufern 30 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

10.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.8 (vgl. 5.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW (vgl. 6.12.1973) heute bei der Normalschicht mit 5 Verkäufern 4 Exemplare und bei der Spätschicht mit 3 Verkäufern 1 Exemplar.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.8,Wolfsburg 16.12.1973

12.12.1973:
Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig in Aktionseinheit mit der Initiativgruppe Braunschweig die Nr.8 der 'Zündkerze' (vgl. 19.10.1973, 4.2.1974) heraus. Berichtet wird u.a. von VW und IGM Ortsverein Wolfsburg.
Q: Zündkerze Nr.8,Braunschweig 12.12.1973

17.12.1973:
Die Zelle VW des KBW Ortsgruppe Wolfsburg/Gifhorn berichtet:"
'ÖLKRISE': VORWAND FÜR LOHNDRÜCKEREI - VW-WERK WOLFSBURG: BETRIEBSVERSAMMLUNG

Das dürfte fast allen Kolleginnen und Kollegen des VW-Werkes Wolfsburg auf der Betriebsversammlung (BV) am 17.12.1973 klargeworden sein. Der Betriebsrat (BR,d.Vf.) und der Vorstand des VW-Werkes ergänzten sich gegenseitig in ihren Berichten zur Situation des Werkes und für die Zukunft.

Es wurde ihnen ein zweistimmiger Gesang über die miserable Lage des Werkes und die sorgenvolle Zukunft, verursacht durch die 'Ölkrise' vorgetragen. Die Interpreten waren der Betriebsratsvorsitzende Ehlers und der Vorstandvorsitzende der VW AG, Leiding.

Das der Betriebsratsvorsitzende dabei nicht ganz offen auf die Seite der Kapitalisten treten konnte, lag an seinem Posten als Gewerkschafter; er durfte sein Gesicht nicht ganz verlieren. Aber auch so war es deutlich genug. Ein Kollege stellte in der Aussprache ganz richtig fest: Bei den Berichten von Betriebsrat und Vorstand waren großteils vertauschte Rollen. Der Betriebsrat hat teilweise einen Bericht des Vorstandes gegeben und umgekehrt.

DIE 'ÖLKRISE' DIENT ZUR LOHNDRÜCKEREI

Gerade diese Betriebsversammlung, ganz kurz vor den Tarifverhandlungen (VWTR,d.Vf.), diente der Gewerkschaftsführung am Orte und der VW AG dazu, noch einmal darzulegen, wie gut unser Wirtschaftssystem sei, und daß es mit vereinten Kräften auch über die 'Ölkrise' hinwegkommen werde. Zwar gab der Betriebsrat zu, daß durch die 'Ökrise' einige wenige große Geschäfte machten, aber das wären Schönheitsfehler.

Die sogenannte Energiekrise und die Araber wurden dazu benutzt, schwarze Wolken über das Werk zu ziehen. Dabei ergänzten sich der Betriebsrat und Leiding ganz deutlich. Er gan große Sorgen seinerseits über das Wohl und Wehe zu hören, und ließ sich dann dazu 'hinreißen' ins Mikrofon zu brüllen: 'Ich bin es leid, immer nur Forderungen zu hören, das geht nicht.' Eine gute schauspielerische Leistung, die seine Sorgen noch deutlicher darstellen sollte. Etwas später ließ er dann die Katze aus dem Sack, er forderte die Belegschaft auf, keine übermäßigen Forderungen zu stellen, da sonst die Beschäftigungslage nicht mehr gesichert sei. Auf dieser Betriebsversammlung wurde wieder das Geschäft mit der Angst versucht. Außerdem sollte hier schon wieder die Zusammenarbeit von Arbeiterklasse und Kapitalisten in der Belegschaft manifestiert werden.

DIE AUSSPRACHE ENTLARVTE DIE MANÖVER VON BETRIEBSRAT UND LEIDING

Viele Kollegen kritisierten in der Aussprache das Gerede von Lohnverzicht, Zusammenarbeit mit dem Kapital und der Unterdrucksetzung mit der Krise. Das kam besonders in den Diskussionsbeiträgen zur Tarifrunde zum Ausdruck.

Obwohl die Betriebsratsfürsten alles taten, um eine Diskussion darüber zu verhindern, fand gerade dieses Thema starke Resonanz bei den Kolleginnen und Kollegen. Es wurde die Forderung nach linearer Lohnerhöhung von 250 DM im Monat bzw. 1,50 DM pro Stunde, sowie nach Vorweganhebung von 60 DM bzw. 33 Pfennig gestellt. Während der Aussprache wurde dargelegt, was es für die Arbeiterklasse heißt: Zusammenarbeit mit dem Kapital; wurde gesagt, was es mit der sogenannten Ölkrise auf sich hat.

ZWANGSURLAUB DIENT ZUR KNEBELUNG UND SPALTUNG DER BELEGSCHAFT

Der Betriebsratsvorsitzende begründete in seinem Rechenschaftsbericht die drei Tage Zwangsurlaub 2., 3. und 4. Januar mit vorbeugenden Maßnahmen gegen die Ölkrise und damit, daß noch ein großer Teil der Kollegen genügend Urlaub des Jahres 1973 aufgespart habe. Das Ziel ist klar: Die Belegschaft soll so an Maßnahmen zur 'Rettung' des Unternehmens gewöhnt werden.

Während aber die Produktion steht, können fast alle Facharbeiter auf angeblich freiwilliger Basis arbeiten (wenn sich nicht genügend Kollegen finden, wird vom Abteilungsleiter verfügt, wer arbeiten muß). So werden wieder die Facharbeiter von den Produktionsabteilungen gespalten.

Gerade vor den Tarifverhandlungen - ein geschickter Schachzug von Leiding, Ehlers und Co. So bereiten sich die Kapitalisten auf die heraufziehende Krise vor.

Wie wenig Ehlers um die Einheit der Arbeiterklasse bemüht ist, zeigt auch seine Freude darüber, welch guten Vorstand das VW-Werk hat. Dank kluger Modellpolitik steht VW besser da als Opel und Ford. Aber als Arbeiter können wir uns nicht hinstellen und über die gelackmeierten Kollegen bei Opel und Ford lachen, sondern müssen die Gesamtsituation im Auge haben. Morgen kann es das VW-Werk genauso treffen. Krisen im Kapitalismus sind zwangsläufig und unkontrollierbar. Als Arbeiter müssen wir die Wurzel des Übels erkennen und ausreißen. Die Wurzel des Übels hat den Namen Kapitalismus. Erst wenn wir die Wurzel vernichtet haben und unseren eigenen Staat aufbauen, können wir das Wort Krise vergessen. Im übrigen steht bereits fest, daß die Kollegen im Werk Hannover kurzarbeiten müssen.

WER SICH GEGEN DIE KAPITULATIONSPOLITIK DER GEWERKSCHAFTSFÜHRUNG WENDET WIRD VERLEUMDET UND BEDROHT

Als letzter Redner in der Aussprache ergriff der 1. Bevollmächtigte der IGM-Ortsverwaltung Wolfsburg, Bernhard Tyrakowski, das Wort. Er war angesetzt gegen fortschrittliche Kollegen. Als erstes brachte er massive Angriffe gegen unsere Betriebszeitung, die 'Zündkerze' vor. Wir würden versuchen, die IGM zu zerstören, würden die Kollegen für dumm halten und ihnen eine Meinung aufzwingen. Aber wir Kommunisten greifen nicht die IGM an, sondern die sozialdemokratischen (SPD,d.Vf.) Führer der IGM. Wer hier wem eine Meinung aufzwingen will, zeigen die IGM-Führer bei jeder Tarifrunde aufs Neue. Erst die Kollegen aus jeder Meinungsbildung herauszuhalten suchen, dann vor vollendete Tatsachen stellen, jede Diskussion darüber verhindern, keine Abstimmung über die Annahme von Ergebnissen zulassen, das ist die Praxis dieser Gewerkschafter.

Aber darum ging es Tyrakowski nicht in der Hauptsache. Er versuchte fortschrittliche Kollegen, besonders Vertrauensleute (VL,d.Vf.), massiv einzuschüchtern. Jeder der nicht eintritt für die Kapitulationspolitik der Gewerkschaftsführung, sondern für die Interessen der Arbeiter, soll durch Ausschlußdrohung (aufgrund der Unvereinbarkeitsbeschlüsse - UVB,d.Vf.) eingeschüchtert werden. Nicht umsonst fiel dieser Wortbeitrag in einer Zeit, wo immer mehr Menschen klar wird, daß der Kampf der Arbeiter das einzige Mittel ist, ihre Interessen durchzusetzen.

Daß der IGM-Bevollmächtigte die schärfsten Angriffe und Verleumdungen gegen uns Kommunisten richtet, liegt daran, daß wir am entschiedensten für eine Gewerkschaftspolitik im Interesse der Werktätigen kämpfen. Damit die Kapitalisten Ruhe im Betrieb haben, ist solchen Sozialdemokraten jedes Mittel recht."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.1,Mannheim 9.1.1974,S.7

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW heute und morgen insgesamt 40 Exemplare (davon 15 am Eingang HLA - Berufsschule), davon heute an die Frühschicht mit 7 Verkäufern 5 Exemplare, an die Normalschicht mit 5 Verkäufern 13 Exemplare und an die Spätschicht mit 8 Verkäufern 8 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW ab heute am Ratsgymnasium mit 2 Verkäufern 2 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW ab heute am Theodor Heuss Gymnasium mit 4 Verkäufern 31 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bis zum 3.1.1974 insgesamt 361 Exemplare, davon 39 im Buchladen, 22 im sonstigen Verkauf an Genossen, Freunde und Bekannte und weitere im IGM-Bereich in Gifhorn (vgl. 19.12.1973, 21.12.1973) und Wolfsburg (vgl. 19.12.1973, 20.12.1973), im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 22.12.1973) und Wolfsburg (vgl. 19.-22.12.1973), an Wolfsburger Gymnasien (vgl. 19.12.1973) und in Wolfsburger Jugendkneipen (vgl. 21.12.1973).

Dazu macht die OG folgende:"
Bemerkungen:

Der leichte Rückgang des Verkaufsergebnisses hat im wesentlichen zwei Gründe:
1. wurde diesmal nicht in Salzgitter und bei Veranstaltungen verkauft und 2. konnte der Schulverkauf wegen der Ferien nicht wie bisher über längere Zeit durchgeführt werden, sodaß das Ergebnis zurückgegangen ist.

In allen anderen Bereichen konnten wir die Verkaufszahlen halten bzw. steigern. Besonders erfreulich ist dabei die Steigerung des Stadtverkaufs in Wolfsburg, die wir durch die Ausdehnung des Verkaufs erreichen konnten".
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 verkauft die OG Wolfsburg des KBW ab heute im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 20.12.1973) insgesamt 161 Exemplare, davon heute bei Korbmacher mit 2 Verkäufern von 11 Uhr bis 12 Uhr 6 Exemplare und in der Passage mit 4 Verkäufern von 15 Uhr bis 18 Uhr 27 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

20.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.9 (vgl. 19.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW (vgl. 19.12.1973) heute an die Normalschicht mit 6 Verkäufern 8 Exemplare und an die Spätschicht mit 3 Verkäufern 6 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

20.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.9 (vgl. 19.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 19.12.1973, 21.12.1973) in der Passage mit 4 Verkäufern von 15 Uhr bis 18 Uhr 15 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

21.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.9 (vgl. 19.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Jugendkneipe Bistro mit 2 Verkäufern 5 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

21.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.9 (vgl. 19.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 20.12.1973, 22.12.1973) in der Passage mit 7 Verkäufern von 15 Uhr bis 18 Uhr 45 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

22.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.9 (vgl. 19.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 21.12.1973) in der Passage mit 6 Verkäufern von 9 Uhr 30 bis 13 Uhr 30 64 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

22.12.1973:
Von der 'KVZ' Nr.9 (vgl. 19.12.1973) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute im Stadtverkauf in Wolfsburg-Vorsfelde mit 2 Verkäufern von 10 Uhr bis 13 Uhr 4 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.9,Wolfsburg 5.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW von heute bis zum 11.1. und am 14.1.1974 insgesamt 45 Exemplare (davon 10 am Eingang HLA - Berufsschule), davon heute an die Frühschicht mit 9 Verkäufern 9 Exemplare, an die Normalschicht mit 9 Verkäufern 19 Exemplare und an die Spätschicht mit 6 Verkäufern 5 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft die OG Wolfsburg des KBW an der Berufsschule insgesamt 6 Exemplare, davon 4 innerhalb der Schule und heute von 6 Uhr 45 bis 7 Uhr 15 mit einem Verkäufer 2 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Ratsgymnasium ab heute mit 2 Verkäufern 12 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Theodor Heuss Gymnasium (THG) ab heute mit 5 Verkäufern 32 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft der KSB Wolfsburg des KBW am Wolfsburg Kolleg ab heute mit 3 Verkäufern 10 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft die OG Wolfsburg des KBW insgesamt 303 Exemplare, davon 40 im Buchladen, 12 im sonstigen Verkauf und weitere im IGM-Bereich in Gifhorn (vgl. 9.1.1974, 10.1.1974) und Wolfsburg (vgl. 9.- 11.1.1973, 14.1.1974), im HBV-Bereich in Wolfsburg (vgl. 14.1.1974), im Stadtverkauf in Gifhorn (vgl. 12.1.1974), Salzgitter-Lebenstedt (vgl. 19.1.1973) und Wolfsburg (vgl. 9.-12.1.1974), an Wolfsburger Gymnasien (vgl. 9.1.1974), Berufsschulen (vgl. 9.1.1974, 14.1.1974) und Jugendkneipen (vgl. 11.1.1974) sowie auf einer Veranstaltung der SDAJ der DKP (vgl. 12.1.1974).

Dazu macht die OG folgende:"
Bemerkungen:

Der starke Rückgang des Verkaufsergebnisses in der Stadt Wolfsburg und damit unseres gesamten Verkaufsergebnisses ist einigermaßen niederschmetternd. Wir haben natürlich damit gerechnet, daß der Stadtverkauf etwas zurückgeht, weil nach Weihnachten ganz einfach nicht soviel Leute auf der Straße sind, jedoch unterschreitet die Zahl 73 alles bisher dagewesene. Es hat allerdings wenig Sinn, jetzt Spekulationen anzustellen, woran das liegt. Was allein feststeht, ist, daß unser Einsatz gegenüber KVZ 8 und 9 geringer gewesen ist (z.T. erheblich weniger Verkäufer anwesend), allerdings immer noch besser als vor Nr.8.

Der Wolfsburger KSB hat den Schulverkauf erheblich steigern können, nachdem die Sache nochmal diskutiert worden ist.

Die Ausdehnung des KVZ Verkaufs auf neue Bereiche (Berufsschule, Kaufhaus) hat bisher noch nicht sonderlich viel gebracht, doch werden wir mit der Zeit hier positive Ergebnisse zu vermelden haben. …
Wir hoffen, daß wir die erlittene Schlappe beim nächsten Mal einigermaßen ausgleichen können."
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

09.01.1974:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.1 verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg von heute bis zum 12.1.1974 insgesamt 73 Exemplare, davon heute von 15 Uhr bis 17 Uhr 30 in der Passage mit 4 Verkäufern 14 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

10.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW (vgl. 9.1.1974, 11.1.1974) an die Normalschicht mit 6 Verkäufern 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

10.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 9.1.1974, 11.1.1974) heute von 16 Uhr 30 bis 18 Uhr 15 in der Passage mit 2 Verkäufern 13 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

11.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW (vgl. 10.1.1974, 14.1.1974) an die Spätschicht mit 6 Verkäufern 2 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

11.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute in der Wolfsburger Jugendkneipe Bistro mit 2 Verkäufern 8 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

11.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 10.1.1974, 12.1.1974) heute von 15 Uhr bis 18 Uhr in der Passage mit 4 Verkäufern bei ziemlich starkem Regen 14 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

12.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW auf einer Veranstaltung der SDAJ der DKP mit 2 Verkäufern 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

12.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg (vgl. 11.1.1974) heute von 9 Uhr 30 bis 13 Uhr 30 in der Passage mit 5 Verkäufern 24 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

12.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg-Detmerode heute von 9 Uhr 45 bis 12 Uhr mit 2 Verkäufern 5 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

12.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW im Stadtverkauf in Wolfsburg in der Teichbreite heute von 9 Uhr 45 bis 11 Uhr 15 mit 2 Verkäufern 3 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

14.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute am Kaufhaus Haerder von 8 Uhr 15 bis 9 Uhr mit 2 Verkäufern kein Exemplar.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

14.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW bei VW (vgl. 11.1.1974) an die Spätschicht, die vom 9.-11.1. Frühschicht hatte mit 3 Verkäufern 3 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

14.01.1974:
Von der 'KVZ' Nr.1 (vgl. 9.1.1974) verkauft die OG Wolfsburg des KBW heute an der Berufsschule (vgl. 9.1.1974) von 6 Uhr 45 bis 7 Uhr 15 mit 3 Verkäufern kein Exemplar.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht der KVZ Nr.1,Wolfsburg 20.1.1974

15.01.1974:
Die KPD/ML berichtet vermutlich aus dieser Woche aus dem IGM Wolfsburg über die Vorlage von Reversen und Gewerkschaftsausschlußverfahren (UVB) bei VW.
Der KJB Dortmund (vgl. 6.5.1974) berichtet:"
In Wolfsburg wurden drei Kollegen aus der IGM ausgeschlossen, weil sie die Kommunistische Volkszeitung öffentlich verkauft hatten."
Q: Kommunistische Jugendnachrichten Nr.4,Dortmund Mai 1974,S.2; Roter Morgen Nr.4,Dortmund 26.1.1974

Februar 1974:
Die DKP Wolfsburg gibt vermutlich im Februar die Nr.1 ihrer Ortszeitung 'Roter Wolf' (vgl. Okt. 1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist.
Q: Roter Wolf Nr.1,Wolfsburg 1974

04.02.1974:
Bei VW Braunschweig gibt vermutlich in dieser Woche die Betriebszelle von KB Braunschweig und Initiativgruppe (IG) Braunschweig die Nr.1 der 'Zündkerze' (vgl. 12.12.1973) heraus. Berichtet wird u.a. von VW und IGM Ortsverein Wolfsburg.
Q: Zündkerze Nr.1,Braunschweig Feb. 1974

März 1974:
Vermutlich im März geben die Betriebsgruppen VW der DKP ein Extrablatt ihres 'Roten Käfers' unter dem Titel "Jetzt Dampf machen !! - 18% voll durchsetzen" heraus, in dem es u.a. heißt:"
Daß unsere gerechte Forderung nur von uns selbst, unter Einsatz unserer ganzen gemeinsamen Kraft, durchgesetzt werden kann, wissen alle Kolleginnen und Kollegen in den VW-Werken.

Da helfen uns keine 'höheren Wesen', auch keine Schlichter.

Auf unser gemeinsames aktives Auftreten kommt es an. Die Kollegen meinen, es ist Zeit, daß
DAMPF GEMACHT WIRD!

Das stärkt die Basis unserer Tarif-Verhandlungskommission und unserer Gewerkschaft.

Leidings (VW-Chef,d.Vf.) Hilfstruppen treffen sich auf einer Linie.

Siehe Pamphlet Christlicher Metallarbeiterverband (CMV)
Hetze gegen die Gewerkschafter, Aufsplitterung der Belegschaft, aber ohne Forderungen für die Belegschaft an den Konzern.

Siehe Pamphlet der Chaoten (Zündkerze) (VW-Zeitung des KBW in Braunschweig und Wolfsburg,d.Vf.)
Hetze gegen die Gewerkschafter, Aufsplitterung der Belegschaft, aber eine geringere Forderung für die Belegschaft als die Tarifkommission der IGM gestellt hat."
Q: Roter Käfer Extrablatt Jetzt Dampf machen !! - 18% voll durchsetzen,Hannover 1974

09.03.1974:
In Saarbrücken findet, laut KJV (vgl. 13.3.1974), die bundesweite "Aktionskonferenz Jugend und Freizeit" der SDAJ der DKP statt, mit rund 250 Leuten, darunter Mitgliedern von Jugendzentrumsinitiativen (JZI) auch aus Wolfsburg.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund 13.3.1974,S.8

18.03.1974:
In Braunschweig gibt die Betriebsaufbauzelle Fernmeldeamt (FMA) des KBW vermutlich in dieser Woche erstmals ihre Betriebszeitung 'Der rote Wecker' (vgl. 29.4.1974) heraus. Der Leitartikel "Trotz Lohnabbau keine Niederlage" berichtet von der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) auch aus Wolfsburg.
Q: Der Rote Wecker Nr.1,Braunschweig o.J. (1974),S.1

01.05.1974:
In Wolfsburg veranstaltet der DGB, laut KBW (vgl. 15.5.1974) eine Maikundgebung. An einer Demonstration der Gewerkschaftsjugend nimmt auch der KBW teil.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 15.5.1974

22.05.1974:
Zum heutigen Verfassungstag führt auch die KBW Ortsgruppe Wolfsburg zu unbekanntem Datum eine Veranstaltung durch.
Die Agitpropgruppe 'Rotes Signal' Braunschweig führt Szenen auf, die sie schon auf der Braunschweiger Maiveranstaltung (vgl. 30.4.974) zeigte.
Q: Agitprop Theater. Das Rote Signal Braunschweig,Heidelberg 1974,S.60

20.08.1974:
Die Ortsleitung Braunschweig des KBW gibt die 'KVZ-Ortsbeilage' Nr. 17 heraus. Berichtet wird auch vom Wirtschaftsreferenten der Stadt bzw. von der Konkurrenz der Städte um Investitionen, wie Holiday Inn in Wolfsburg.
Q: KVZ-Ortsbeilage Nr. 17,Braunschweig 20.8.1974,S.2

September 1974:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt auf September datiert die 'DKP Informationen' Nr.1 zu Problemen der Landes- und Kommunalpolitik heraus, in der u.a. aus Wolfsburg von den Fahrpreiserhöhungen berichtet wird.
Q: DKP Informationen Nr.1 Zu Problemen der Landes- und Kommunalpolitik,Hannover o.J. (1974) bzw. Sept. 1974

07.09.1974:
Laut KBW (vgl. 24.7.1974) soll auf Initiative des Komitees Solidarität mit Chile, eine Chile-Woche vom 7.9. bis 14.9.1974 durchgeführt werden. Ein "Aufruf zur Chile-Solidarität" ist unterzeichnet u.a. vom Chile Komitee Wolfsburg.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.15,Mannheim 24.7.1974,S.16

Dezember 1974:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.11 (vgl. 1.6.1974, Jan. 1975) heraus. U.a. wurde gespendet in Wolfsburg.
Q: Spartacus Nr.11,Essen Dez. 1974

02.12.1974:
Bei VW Wolfsburg beginnt die KPD vermutlich in dieser Woche mit dem Verkauf ihrer 'Roten Fahne' (RF), von der sie etwas über 60 Stück absetzen kann.
Q: Rote Fahne Nr.1,Dortmund 8.1.1975

03.12.1974:
Heute soll eine Veranstaltung der ISK der KPD und der Freunde des neuen Italien mit der Lega del vento rosso der PC Italien/ML in Wolfsburg stattfinden.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974

05.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 28.11.1974, 12.12.1974) heraus und berichtet u.a. aus Gifhorn durch die Teveszelle, sowie aus Wolfsburg von VW.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.27,Mannheim 5.12.1974

18.12.1974:
In der Nr.51/52 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 11.12.1974, 8.1.1975) berichtet die KPD u.a. über eine Resolution gegen den Abbau der Rechte von Strafverteidigern, die von RechtsanwältInnen u.a. aus Wolfsburg unterzeichnet wurde.
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 18.12.1974

06.03.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.9 (vgl. 20.2.1975, 13.3.1975) heraus, berichtet wird u.a. aus Wolfsburg aus dem IGM-Bereich von VW, u.a. durch die eigene Betriebszelle.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 6.3.1975

19.03.1975:
Die KPD gibt die Nr.11 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 12.3.1975, 26.3.1975) heraus.
U.a. wird berichtet über den Rote Fahne Lesetreff (RFLT) Wolfsburg und über KFZ-Lehrlinge (IGM-Bereich) bei Schwandner und Schwerdfeger.
Q: Rote Fahne Nr.11,Köln 19.3.1975

26.03.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.12 (vgl. 20.3.1975, 3.4..1975) heraus, aus Wolfsburg berichtet aus dem IGM-Bereich die Zelle VW.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975

29.03.1975:
Der KBW (vgl. 3.4.1975) berichtet vermutlich von heute aus Hildesheim (vgl. 26.3.1975), daß die DKP zur Stadtratswahl in Hildesheim Luftballons mit der Aufschrift "Wählt DKP!" verteilt und für Veranstaltung und Demonstration zwar Mitglieder u.a. aus Wolfsburg aufgeboten habe, daß aber die Stadtratskandidaten nicht alle anwesend waren."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.13,Mannheim 3.4.1975

07.04.1975:
Heute verteilt die KPD, nach eigenen Angaben, Flugblätter vor den VW-Werken in Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Wolfsburg und Kassel gegen die geplanten Entlassungen.

Dies wird, zumindest für Salzgitter und Wolfsburg, auch durch den KBW bestätigt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.14,Mannheim 10.4.1975; Rote Fahne Nr.14,Dortmund 9.4.1975

07.04.1975:
Der KBW (vgl. 10.4.1975) berichtet, daß die KPD heute vor den VW-Werken Salzgitter und Wolfsburg, in denen sie nicht einen Mann hat, ein Flugblatt für sofortigen Streik und Bildung einer selbständigen Streikleitung verteilt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.14,Mannheim 10.4.1975

10.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.14 (vgl. 3.4.1975, 17.4.1975) heraus, aus Wolfsburg wird berichtet aus dem IGM-Bereich durch die Zelle VW.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.14,Mannheim 10.4.1975

14.04.1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.15 (vgl. März 1975, 1.5.1975) heraus.
U.a. wird berichtet von VW Wolfsburg (IGM-Bereich).
Q: Spartacus Nr.15,Essen 14.4.1975

16.04.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.15 (vgl. 9.4.1975, 23.4.1975) heraus. U.a. wird berichtet von VW Wolfsburg (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 16.4.1975

17.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.15 (vgl. 10.4.1975, 24.4.1975) heraus. U.a. wird berichtet von VW Wolfsburg (IGM-Bereich).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.15,Mannheim 17.4.1975

22.04.1975:
Die KPD führt, nach eigenen Angaben, in Köln eine Versammlung der Leiter ihrer VW-Arbeit durch, die sie u.a. in Niedersachsen in Wolfsburg und in Baden-Württemberg bei Audi-NSU in Heilbronn und Neckarsulm betreibt.

Mit den Ergebnissen in Wolfsburg befaßt sich u.a. die dortige VW-Zelle des KBW (vgl. 5.5.1975).
Q: Rote Fahne Nr.17,Köln 30.4.1975

24.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.16 (vgl. 17.4.1975, 30.4.1975) heraus, aus Wolfsburg wird berichtet aus dem IGM-Bereich durch die Zelle VW.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.16,Mannheim 24.4.1975

30.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.17 (vgl. 24.4.1975, 7.5.1975) heraus, aus Wolfsburg aus dem IGM-Bereich wird berichtet durch die Zelle VW von der Jugendvertretung und dem ihr sowie dem DKP-Parteivorstand (PV) angehörenden Ducke.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.17,Mannheim 30.4.1975

01.05.1975:
In Wolfsburg beteiligen sich, laut und mit KBW (vgl. 7.5.1975), auch Soldaten in Uniform an den Maiaktionen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 7.5.1975

05.05.1975:
Die Zelle VW Wolfsburg des KBW (vgl. 15.5.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche über die Veröffentlichung Ergebnisse der Konferenz der Leiter der VW-Arbeit der KPD (vgl. 22.4.1975), von der ab und zu Mitglieder vor den VW-Werken in Wolfsburg stehen würden, wobei die Wolfsburger Gruppe aus einem Rechtsanwalt und vier Oberschülern je nachdem als fünf verschiedene Organisationen am Ort auftrete.

Bezüglich der Kampfbereitschaft der einzelnen VW-Werke wurde diese durch die KPD-Konferenz als unterschiedlich beurteilt. Bezüglich Wolfsburgs wurde der Oberbürgermeister als einer der Chefbetriebsräte benannt, obwohl dies schon Jahre her sei. Gefordert habe die KPD auch, daß keine Prämien abgebaut werden dürften, obwohl es diese gar nicht gäbe bzw. nur für Meister.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.19,Mannheim 15.5.1975

26.05.1975:
In Wolfsburg wird, laut und mit KBW (vgl. 5.6.1975), spätestens in dieser Woche ein Komitee oder eine Initiativgruppe gegen den Paragraphen 218 gegründet, die oder das für die Volksentscheidsdemonstration am 21.9.1975 aufruft (vgl. 31.5.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.22,Mannheim 5.6.1975

22.10.1975:
In Wolfsburg finden, laut 'Sozialistische Arbeiterpolitik', ein Streik aller Schularten und eine von ÖTV, GEW und IGM-Jugend unterstützte Demonstration mit 4 000 Teilnehmern gegen den Lehrermangel statt.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr.42,Bochum Dez. 1975/Jan. 1976

15.11.1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.51 (vgl. Nov. 1975, 15.12.1975) heraus. Über Entlassungen wird berichtet u.a. von VW Wolfsburg.
Q: Klassenkampf Nr.51,Frankfurt 15.11.1975

04.01.1976:
Bei VW Wolfsburg gibt die Betriebszelle des KBW die Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. Jan. 1973, 18.1.1976) in einer Auflage von 3 000 zur VW-Tarifrunde heraus. Berichtet wird über die Arbeitsunfälle in der Halle 12, von den Paragraphen 130a und 88a, aus Nigeria vom Streik bei VW Lagos, über die Tarifrunde im öffentlichen Dienst (ÖDTR), von Mannesmann Duisburg-Huckingen, KHD Köln, Krupp MF Bremen, AG Weser Bremen, und Engelhard und Förster Bremen, aus Frankreich aus Haguenau von der Besetzung des Siemenswerkes und aus der DDR vom SED-Parteitag (vgl. 18.5.1976).
Aufgerufen wird zur Portugalveranstaltung (vgl. 16.1.1976).
Q: Zündkerze,Wolfsburg 4.1.1976

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07.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.1 (vgl. Jan. 1976, 14.1.1976) heraus. Propagandaspenden gingen u.a. ein von der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) Wolfsburg.
Q: Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976

16.01.1976:
In Wolfsburg will der KBW eine Portugalveranstaltung im Jugendzentrum Mitte mit dem Film "Poder Popular – Arbeit an der Basis" durchführen.
Q: Zündkerze,Wolfsburg 4.1.1976

18.01.1976:
Bei VW Wolfsburg gibt die Betriebszelle des KBW ein extra ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 4.1.1976, 21.1.1976) in einer Auflage von 3 000 zur VW-Tarifrunde mit der Schlagzeile "VW-Salzgitter fordert mindestens 140 DM" heraus. Berichtet wird auch von VW Hannover und VW Kassel. Gefordert wird 140 DM für alle sowie die Streichung der Leichtlohngruppen bis 2B.
Q: Zündkerze Extra,Wolfsburg 18.1.1976

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21.01.1976:
Bei VW Wolfsburg gibt die Betriebszelle des KBW ein Extra ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 18.1.1976, 26.1.1976) in einer Auflage von 3 000 zur VW-Tarifrunde mit der Schlagzeile "IGM-Tarifkommission fordert: 8% und 2 Tage Urlaub. 140 DM für alle bis 1 800 DM brutto" heraus. Berichtet wird von der Sitzung der IGM-Tarifkommission für VW.
Q: Zündkerze Extra,Wolfsburg 21.1.1976

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26.01.1976:
Bei VW Wolfsburg gibt die Betriebszelle des KBW ein Extra ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 21.1.1976, 3.2.1976) in einer Auflage von 3 000 zur VW-Tarifrunde mit der Schlagzeile "Die 140,- DM müssen ausdrücklich erhoben werden" heraus. Berichtet wird von der Sitzung der IGM-Tarifkommission für VW und dem Plan in der BRD ganze VW-Werke zu schließen, um in den USA zu produzieren. Abgedruckt werden KBW-Adressen aus Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg. Evtl. stimmt daher die Auflagenangabe nicht und die Ausgabe wird vor allen VW-Werken verteilt.
Q: Zündkerze Extra,Wolfsburg 26.1.1976

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03.02.1976:
Bei VW Wolfsburg gibt die Betriebszelle des KBW ein die Nr.2 ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 26.1.1976, 16.2.1976) in einer Auflage von 3 000 mit der Schlagzeile "Keiner unter 140 Mark – das ist die richtige Forderung" zur VW-Tarifrunde heraus. In "CDU stellt die Welt auf den Kopf" werden die Ansichten von Norbert Blüm zu Sonderschichten und Überstunden kommentiert. Zur werksärztlichen Versorgung bzw. dem betrieblichen Gesundheitswesen wird festgestellt: "Die Kontrolle über das betr. Gesundheitswesen gehört in die Hände des Betriebsrats", berichtet wird auch vom Akkord der Schweißer in "Halle 4: Arbeitsniederlegung gegen Lohndrückerei" sowie über "Trotz Überstunden Umsetzungen im Schnittbau". Aufgerufen wird zur §218-Veranstaltung (vgl. 6.2.1976). Zum §218 heißt es: "Der Widerstand gegen den §218 ist ungebrochen!
Q: Zündkerze Nr.2,Wolfsburg 3.2.1976

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06.02.1976:
In Wolfsburg will das §218-Komitee, laut und mit KBW (vgl. 3.2.1976), eine Veranstaltung "Trotz Parlamentsintrige: der §18 wird fallen!" im Jugendzentrum Mitte durchführen.
Q: Zündkerze Nr.2,Wolfsburg 3.2.1976,S.1

16.02.1976:
Nicht nur bei VW Wolfsburg, sondern bei allen westdeutschen VW-Werken, gibt die Betriebszelle des KBW vermutlich Anfang dieser Woche ein Extra ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 3.2.1976) zur VW-Tarifrunde mit der Schlagzeile "VW-Verhandlungen vertagt / Übrige Metallverhandlungen schon abgebrochen" heraus.
Q: Zündkerze Extra,Wolfsburg o. J.

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08.03.1976:
Bei VW Wolfsburg tritt, laut KPD, vermutlich in dieser Woche auf einer Betriebsversammlung (BV) auch Helmut Schmidt (SPD) auf.
Q: Rote Fahne Nr.11,Köln 17.3.1976

12.03.1976:
Bei VW Wolfsburg findet, laut KPD, ein Streik anläßlich der Metalltarifrunde (MTR) statt.
Q: Rote Fahne Nr.11,Köln 17.3.1976

26.04.1976:
In Wolfsburg führt die KPD vermutlich in dieser Woche eine Maiveranstaltung durch.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.18,Köln 4.5.1976; Rote Fahne Nr.18,Köln 5.5.1976

01.05.1976:
Die Gruppe Arbeiterstimme-Mehrheitsgruppe (vgl. 26.6.1977) berichtet, dass sich heute in Wolfsburg während der Autoflaute 4 000 an den Maiaktionen beteiligen.
Q: Arbeiterstimme Nr.3/4,Nürnberg 26.6.1977

02.06.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 26.5.1976, 9.6.1976) heraus.
Spenden für den Maifonds oder den Propagandafonds gingen ein von den Marxistischen Arbeiterschulungen (MASCH) u.a. in Wolfsburg.
Q: Rote Fahne Nr.22,Köln 2.6.1976

23.06.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.25 (vgl. 16.6.1976, 30.6.1976) heraus. Wahlspenden gingen u.a. ein aus Wolfsburg.
Q: Rote Fahne Nr.25,Köln 23.6.1976

29.07.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.30 (vgl. 22.7.1976, 5.8.1976) heraus. U.a. wird berichtet von der Herausgabe des 'Schrittmacher' am Krankenhaus Wolfsburg.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.30,Mannheim 29.7.1976

18.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.33 (vgl. 11.8.1976, 25.8.1976) heraus.
Spenden zu den Bundestagswahlen gingen u.a. ein vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Wolfsburg.
Q: Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976

26.09.1976:
In Wolfsburg will die KPD eine Arbeiterrunde zu Gewerkschaftsfragen bzw. zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) durchführen.
Q: Rote Fahne Nr.38,Köln 22.9.1976

November 1976:
In Wolfsburg will die KPD in ihrer Marxistischen Arbeiterschulung (MASCH) vermutlich im November mit dem Kurs "Studiert die Werke des Genossen Mao Tse-tung!" beginnen.
Q: Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976

Januar 1977:
Am Berufsschulzentrum (BSZ) Wolfsburg erscheint, laut KBW, die 'Revolutionäre Jugend' Nr.3, wegen der es später zum Prozeß kommt (vgl. 17.10.1977).
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ausgabe SONS Nr.42,Mannheim 17.10.1977,S.19

09.03.1977:
Laut KB besuchen ca. "120 Leute … eine vom KB organisierte Anti-AKW-Veranstaltung" in Wolfsburg.
Q: Arbeiterkampf Nr.101,Hamburg 21.3.1977,S.5

23.04.1977:
Laut KB findet in Braunschweig die erste Bezirkskonferenz der umliegenden Anti-AKW BIs zur Problematik der Atommülleinlagerung in der Asse statt. Zu dieser Konferenz hatte die BI Salzgitter eingeladen. Es sind Vertreter u.a. aus Wolfsburg anwesend.
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.6

01.05.1977:
1. Mai Demonstration in Wolfsburg.
Laut KB nehmen an der DGB-Demo und -Kundgebung ca. 800 - 900 Menschen teil, "darunter einige oppositionelle Blöcke: etwa 50 AKW-Gegner (KB u.a.), 20 beim KBW und mehrere Ausländer-Gruppen (u.a. Italiener)." Eine gemeinsame Mai-Veranstaltung (110 Teilnehmer) wurde von KB, SBü, AK gegen Atomenergie und Frauengruppe Wolfsburg durchgeführt".

Die Gruppe Arbeiterstimme-Mehrheitsgruppe (vgl. 26.6.1977) berichtet, dass sich 900 beteiligen.
Q: Arbeiterstimme Nr.3/4,Nürnberg 26.6.1977; Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.9

17.10.1977:
In den bezirklichen Seiten der 'Kommunistischen Volkszeitung' berichtet der KBW Südostniedersachsen auch aus Wolfsburg über eine Verurteilung zu 3 Monaten Gefängnis auf 2 Jahre Bewährung wegen Schwarzfahrens und in einem anderen Prozeß zu 900 DM wegen Bezeichnung des Oberstudiendirektors Witwer am Berufsschulzentrum (BSZ – vgl. Januar 1977) als Lump.
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ausgabe SONS Nr.42,Mannheim 17.10.1977,S.17 und 19

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12.11.1977:
Laut KB beteiligen sich über 100 Antifaschisten an einer Kundgebung gegen den NPD Landeskongress in der Wolfsburger Stadthalle:"
Zustandegekommen war dieses Antifaschistische Bündnis durch die Initiative der Russell-Unterstützungsgruppe, die zu einem Aktionstreffen eingeladen hatte. Es konnten sich verschiedene Gruppen, VVN, DKP, SDAJ, Jusos (der SPD, d.Vf.), KB, Russell-Unterstützungsgruppe, auf einen gemeinsamen Aufruf einigen unter den Parolen: Nazis raus aus Wolfsburg! Gemeinsam gegen rechts! Gegen den Abbau demokratischer Rechte! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!"
Q: Arbeiterkampf Nr.117,Hamburg 15.11.1977,S.32

14.01.1978:
Zum Göttinger "Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei" (vgl. 21.1.1978) geben die Kommunistischen Jugendbünde (KJB) Braunschweig und Göttingen des KBW eine Broschüre heraus, die sich anläßlich der Einführung des Berufsgrundbildungsjahrs (BGJ) in Südniedersachsen mit den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) befasst, wobei auch von VW Wolfsburg berichtet wird.
Q: KJB Braunschweig, KJB Göttingen: Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei,O. O. 14.1.1978

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01.05.1978:
1. Mai in Wolfsburg. Laut KB beteiligen sich an einer DGB-Kundgebung ca. 300 Menschen:"
Am Abend veranstaltete die AKW-Gruppe, Frauengruppe und der alternative Buchladen ein Mai-Fest mit 150 Leuten." Dazu aufgerufen hatten auch KB, SBü und Lotta Continua (LC) Italien.
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.13

07.08.1978:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.135 (vgl. 24.7.1978, 21.8.1978) heraus. Zu den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB) der GLU Niedersachsen (vgl. 22.7.1978) heißt es:"
In Wolfsburg ist ein Ausschluß bereits erfolgt. In Lüneburg wurde KB-Mitgliedern eine Vier-Wochen-Frist gegeben, aus dem KB auszutreten oder sonst aus der GLU rausgeschmissen zu werden."
Q: Arbeiterkampf Nr.135,Hamburg 7.8.1978

November 1978:
Bei Borsig Berlin gibt die KPD eine sechsseitige Ausgabe ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Okt. 1978, Jan. 1979) heraus.
Solidarität mit Bahro sei u.a. bekundet worden aus der Fertigmontage bei VW Wolfsburg.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Borsig,Berlin Nov. 1978

30.04.1979:
Laut KB findet in Wolfsburg "eine 1. Mai-Feier statt, die trotz Bemühung um eine breite Aktionseinheit mehr oder weniger allein vom Arbeitskreis gegen Atomenergie getragen wurde". Zu dieser Veranstaltung kommen ca. 200 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.15

01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Wolfsburg an einer ÖTV-Demonstration ca. 100 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.15

Juni 1981:
Der KB berichtet von der Wahlbewegung zu den Kommunal- und Kreistagswahlen (KW - vgl. 27.9.1981) in Niedersachsen vermutlich aus dem Juni, daß in Wolfsburg die Grünen kandidieren werden.
Q: Arbeiterkampf Nr.204,Hamburg 22.6.1981,S.13

Letzte Änderungen: 17.2.2011

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