1. Mai in Hannover

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin


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Für den SDS Hannover allgemein scheint der 1. Mai in den hier betrachteten Jahren 1969 und 1970 kaum ein Anlass für größere Aktionen oder Überlegungen gewesen zu sein. Zwar wird 1969 im Rahmen des Kampfes gegen die Fahrpreiserhöhungen eingegriffen, im folgenden Jahr aber werden offenbar einerseits der SDS/ML gemeinsam mit der Roten Garde und andererseits vor allem die Sozialistische Arbeiter- und Lehrlingsgruppe (SALG) als mit dem Arbeiterbereich befasste Spezialistengruppe aktiv, in dem diesbezüglich durchgesehenen Hannoveraner 'Info' des SDS aber wird der 1. Mai 1970 nicht diskutiert.

Die KPD/ML-ZK kann die Teilnehmerzahlen ihrer Aktionen vom 1. Mai 1969 bis zum 1. Mai 1971 offenbar deutlich steigern, woran eine intensive Publizistik nicht ganz unschuldig gewesen sein mag, verliert dann aber ihre Anhänger am Ort, was sich am 1. Mai 1972 zeigt.

Für den 1. Mai 1973 agitiert dann auch die KPD in Hannover (vgl. Apr. 1973, 2.4.197, 5.4.1973), wobei sogar die DKP Verständnis für ihre Anliegen zeigt. Vom KABD kann die erste eigene Maiaktion in Hannover vermeldet werden, die KPD/ML hat sich offenbar reorganisiert. Die Spontis koordinieren sich über das Unabhängige Jugendzentrum Nordstadt in der Kornstraße.

Im Jahr 1974 tritt nun auch der KBW am 1. Mai in Hannover auf, scheint dabei sogleich ähnlich stark wie die KPD, die aber regional mobilisierte.

Während vom 1.Mai 1975 hier die Teilnehmerzahlen der DGB-Aktionen nicht erschlossen werden können finden sich doch Hinweise auf die (verbotene) Beteiligung von Soldaten in Uniform, die sich auch am 1. Mai 1976 wiederholt. Die ML-Gruppen scheinen am 1.Mai 1976 endgültig an den Rand gedrängt, was auch 1977 und 1978 wiederum so gewesen zu sein scheint. Dem im Verein mit Spontis, dem sozialistischen Büro und Basisinitiativen agierenden KB sind die K-Gruppen dann in den folgenden Jahren, bis zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung, keine Erwähnung in der Maiberichterstattung mehr wert (vgl. 1980, 1981).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

01.05.1969:
In Hannover gelingt es, laut 'RPK', SDS-Genossen, den "SPD-Opportunisten Leber … auf dem Klagesmarkt am Reden zu hindern, ohne dabei auf den Widerstand der Arbeiter zu stoßen. Dennoch wurde versäumt", die Frage der Fahrpreiserhöhungen der ÜSTRA (vgl. 1.6.1969) "rechtzeitig und öffentlich zu diskutieren."
Die Aktionäre hatten nämlich die dritte Erhöhung seit 1964 von 70 Pf. auf 80 Pf. ohne, und von 80 Pf. auf 90 Pf. mit Umsteigeberechtigung beschlossen. Der SPD-Magistrat habe sich bereitwillig den Sachzwängen untergeordnet und die ÖTV die Ruhe bewahrt, um die anstehenden Lohnerhöhungen nicht zu gefährden. "In ihren Feiertagsreden zum 1.Mai verloren die Gewerkschaftsfunktionäre denn auch kein Wort über die Üstra-Preise."

Die KPD/ML kann heute in Hannover, nach eigenen Angaben von 1971, lediglich 20 Personen mobilisieren.
Quellen: Roter Morgen Nr. 5, Hamburg Mai 1971; SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

April 1970:
Vermutlich Ende April erscheint ein Flugblatt des SDS/ML Hannover der KPD/ML "Heraus zum 1.Mai dem Kampftag der Arbeiterklasse - Für ein kämpferisches Bündnis der fortschrittlichen und revolutionären Intellektuellen unter Führung des Proletariats und seiner Kommunistischen Partei". Das Flugblatt ruft dazu auf, am 1. Mai mit der KPD/ML, der Roten Garde (RG) und dem SDS/ML in Hannover-Linden zu demonstrieren. Für das Flugblatt ist Jürgen Behn in Hannover verantwortlich.
Q: SDS/ML Hannover: Heraus zum 1.Mai dem Kampftag der Arbeiterklasse, Hannover o.J. (1970)

April 1970:
Von der Roten Garde (RG) Hannover der KPD/ML wird vermutlich Mitte April ein Flugblatt verteilt, das zur Teilnahme an der 1. Mai-Demonstration der KPD/ML und der Roten Garde in Hannover-Linden aufruft.
Q: RG Hannover, Hannover o.J. (1970)

27.04.1970:
Es erscheint die 'Hannoversche Studentenzeitung' (HSZ - vgl. 9.11.1967, 22.6.1970) Nr. 2 mit dem Artikel "1. Mai" mit dem Aufruf zur DGB-Demonstration in Hannover und zur Podiumsdiskussion des DGB Hildesheim.
Q: Hannoversche Studentenzeitung Nr. 2, Hannover 27.4.1970, S. 1

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28.04.1970:
In Hannover erscheint die 'Arbeitersache' Nr. 3 (vgl. 13.4.1970, 12.6.1970) mit dem Aufmacher "1. Mai - Kampftag der Arbeiter!" und den Artikeln "DGB und der 1. Mai 1970: Wir sichern den Fortschritt: Auf dem Mond!", "Zur Geschichte des 1. Mai: Arbeiterklasse gegen Volksgenossen" und "Rosa Luxemburg: Wie entstand der 1. Mai?".
Q: Arbeitersache Nr. 3, Hannover 28.4.1970, S. 1f

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01.05.1970:
In Hannover beteiligen sich, laut KPD/ML-ZK, 150 an der Demonstration der vermutlich noch ungespaltenen KPD/ML in Linden, zu denen auch die Rote Garde (RG) und der SDS/ML aufriefen (vgl. Apr. 1970).

Die IAK berichtet:"
Unsere Genossen in Hannover - … - haben für die Verteidigung der traditionellen Kundgebungen am 1.Mai gekämpft."
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr.30,Frankfurt Mai/Juni 1970,S.3; Roter Morgen Nr.5,Hamburg Mai 1971;RG Hannover:Flugblatt,Hannover o.J. (1970);SDS/ML Hannover:Heraus zum 1.Mai dem Kampftag der Arbeiterklasse,Hannover o.J. (1970)

01.05.1971:
In Hannover beteiligt sich im IGM-Block der Demonstration auch die KJO Spartacus Ortsgruppe Hildesheim. Laut ihren internen Berichten ist dieser, hauptsächlich aus Jugendlichen bestehende, Block von der Kommunistischen Fraktion Hannover organisiert worden.

An der DGB Kundgebung auf dem Klagesmarkt beteiligen sich, laut SALZ Hamburg, 6 000.

Die zentrale Demonstration des Landesverbandes Niedersachsen der KPD/ML-ZK in Hannover-Linden weist, nach eigenen Angaben, ca. 1 000 Teilnehmer auf, was doch eine gute Steigerung ist (vgl. 1.5.1970). Gesorgt hat dafür u.a. ein gemeinsamer Maiaufruf der KPD/ML-ZK, der Roten Garde und des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes/Marxisten-Leninisten - SDS der KPD/ML, mit 12 Seiten. Die Rote Garde mobilisierte mit einem Flugblatt "Heraus zum 1. Mai - Kampftag für die Einheit der Arbeiterklasse!".

Vermutlich auf der Demonstration selbst verteilen KPD/ML-ZK, Rote Garde und SDS/ML dann eine Schrift mit 24 Seiten, "Die Kommunistische Partei Deutschlands / Marxisten-Leninisten stellt sich vor".
Q: KPD/ML-ZK, Rote Garde, SDS/ML: KPD/ML 1. Mai 1971, Hannover 1971; Roter Morgen Nr. 5, Hamburg Mai 1971;KJO Spartacus: Nationales Internes Bulletin Nr. 7, o.O. Juni 1971;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 7, Hamburg 26.5.1971;RG: Heraus zum 1. Mai - Kampftag für die Einheit der Arbeiterklasse!, Hannover o. J. (1971)

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01.05.1971:
Die Ortsgruppe Hildesheim der KJO Spartacus verfolgte, nach internen Berichten, ursprünglich den Plan, ein Maikomitee der Gewerkschaftsjugend Vorharz (Hildesheim, Salzgitter, Wolfsburg und Goslar) aufzubauen. Im Maikomitee sei man aber durch die Bürokraten und den KAJB Göttingen isoliert worden.
Q: KJO Spartacus: Nationales Internes Bulletin Nr. 7, o.O. Juni 1971

17.04.1972:
Es erscheint die 'Hannoversche Studentenzeitung' (HSZ - vgl. 22.11.1971, 29.5.1972) Nr. 5. Aufgerufen wird zur 1. Mai-Kundgebung des DGB.
Q: Hannoversche Studentenzeitung Nr. 54, Hannover 17.4.1972, S. 4

24.04.1972:
In Hannover erscheint spätestens Anfang dieser Woche die '1. Mai Zeitung der vereinigten Hannoverschen Kampfkomitees, Lehrlingsbetriebsgruppen, Rote Gewerkschaftsopposition im Initiativkomitee 1. Mai' für eine Solidaritätsspende von 50 Pfennig unter der Parole "Schaffen wir die geschlossene Kampffront zum Roten 1. Mai!" mit den Artikeln:
- "Warum Roter 1. Mai in Hannover?";
- "Kampfkomitee besucht Volksvertreter" zur ÜSTRA und der Mietmisere;
- "Rote Gewerkschaftsopposition im VW-Werk Hannover Kampf für unsere Erfolgsprämie";
- "Schubladenplan für neue Fahrpreiserhöhungen! Der Kampf geht weiter!" zur ÜSTRA;
- "Mietwucher und Maklerterror in Hannover" in der List und der Ricklinger Straße 33 in Linden-Limmer;
- "Wir fordern: Existenzlohn für Lehrlinge!";
- "Für ein unabhängiges Jugendzentrum: der Kampf geht weiter!" zum UJZ bzw. zur Besetzung in der Arndtstraße;
- "Bürgerkrieg in Hannover? Lehners, Boge und Prill wieder einmal ausserhalb der Legalität" zum Polizeieinsatz bei den ÜSTRA-Demonstrationen und gegen die Hausbesetzer in der Arndtstraße sowie einem vermutlichen Provokateur; sowie
- "Weg mit den Berufsverboten!".

Aufgerufen wird zur Roten 1. Mai-Woche vom 26. bis. 28.4.1972 mit Demonstrationen und Kundgebungen auf dem Opernplatz sowie zur 1. Mai-Demonstration um 11 Uhr ab Lindener Markt.
Q: 1. Mai Zeitung der vereinigten Hannoverschen Kampfkomitees, Lehrlingsbetriebsgruppen, Rote Gewerkschaftsopposition im Initiativkomitee 1. Mai, Hannover o. J. (1972)

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01.05.1972:
In Hannover nehmen, laut KAB/ML, zusammen mit ihm rund 1 500 an der Demonstration von IGM, ÖTV und DruPa, an der Kundgebung 5 000 teil. An den jeweils eigenen Demonstrationen des KJVD der KPD/ML-ZB und der ehemaligen Roten Garde (RG) der KPD/ML-ZK hätten sich 100 bzw. 250 beteiligt. Die RJ/ML zählte nur 1 000 Demonstranten, dafür aber fiel ihr die Teilnahme von Griechen und Spaniern auf. Der KB berichtet von 4 000 Demonstranten.

Die Sozialistische Oberschülerorganisation (SSO) der KPD führte eine Veranstaltung durch, zu der auch die KPD/ML-ZB erschien, und fuhr zum demonstrieren nach Hamburg.
Q: Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1972; Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1972, S. 7;Arbeiterkampf Nr. 19, Hamburg Juni 1972, S. 9;Kommunistische Schülerpresse Nr. 4, Berlin Mai 1972, S. 9

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April 1973:
Bei VW Hannover rufen, laut KPD, vermutlich im April die Vietnamausschüsse (VA) Hannover des NVK mit Flugblättern zum 1. Mai auf.
Q: Rote Fahne Nr. 25, Dortmund 20.6.1973

02.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche über die Arbeit ihres Rote Fahne Freundeskreises (RFFK) Hannover:"
Diese Arbeit hat schon erste Früchte getragen. Einige Kollegen vom VW-Werk Stöcken (IGM-Bereich, d.Vf.) konnten für die Mitarbeit im Rote-Fahne-Freundeskreis gewonnen werden und erklärten sich auch bereit, die Arbeit des am 5.4.1973 gegründeten Maiausschuß zu unterstützen. Ab sofort nimmt ein Teil dieser Kollegen zusammen mit uns die gewerkschaftsoppositionelle Arbeit im VW-Werk auf.

Dem Rote-Fahne-Freundeskreis stellen sich gegenwärtig zwei Aufgaben. Es muß ein Schulungsprogramm erarbeitet werden, um die bislang gewonnenen Kollegen noch mehr an die Linie der Partei heranzuführen. Weiter gilt es, die begonnenen Untersuchungen über einige Hannoversche Großbetriebe sowie im Krankenhausbereich (ÖTV-Bereich, d.Vf.) verstärkt voranzutreiben und in diesem Rahmen auch Korrespondenzen für die Rote Fahne zu schreiben."
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 2

05.04.1973:
In Hannover gründen, laut KPD, ihre Freunde, nämlich der RFFK, die Sozialistische Schülerorganisation (SSO), Studenten und Kollegen aus Großbetrieben, u.a. von VW (IGM-Bereich) einen Maiausschuß.
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 2

23.04.1973:
Die DKP Stadtteilgruppe Hannover-Nord gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 5 ihrer Zeitung 'Rund um die Conti' (vgl. 15.1.1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist. Aufgerufen wird zum 1. Mai und zur Arbeiterkonferenz der DKP Hannover (vgl. 27.4.1973).
Q: Rund um die Conti Nr. 5, Hannover 1973

01.05.1973:
In Hannover beteiligen sich, laut RJ/ML und KABD, 5 000 an einer Maidemonstration, u.a. man selbst. Die eigene Maiveranstaltung sei von rund 100 Leuten besucht worden. Pech habe die KPD/ML gehabt. Sie habe jüngst auf einer Filmveranstaltung mit 100 Teilnehmern versucht das Podium zu stürmen. Daraufhin hätten sich nun an ihrer eigenen Demonstration nur 30 ihrer 50 Anhänger beteiligt.

Der Kommunistische Bund Hannover / Aufbaukomitee (KBH/AK) gab einen "Aufruf zum 1. Mai" heraus.

Laut KB Bremen demonstrieren ca. 5 000:"
In mehreren Marschsäulen der Einzelgewerkschaften des DGB zogen sie zum Kundgebungsort auf dem Klagesmarkt. In den Blöcken wurden zahlreiche rote Fahnen und Transparente mit klassenkämpferischen Losungen mitgeführt. … In dieser Situation bewies die KPD/ML(Roter Morgen) mit ihrer 'Gewerkschaftsopposition' (GO, d.Vf.) einmal mehr, daß sie mit den Aufgaben und Problemen der lebendigen Arbeiterbewegung nichts zu tun hat." Mit ihr demonstrierten ca. 80 Leute.

Die KPD/ML selbst zählte bei sich 110 Personen, darunter Jugendliche und Beschäftigte von VW (IGM-Bereich). Bei der DGB-Demo machte sie auch ehemalige KPD/ML-ZB-Anhänger aus.

Für die DKP Stadtteilgruppe List und Vahrenheide machte sich B.S.:"
GEDANKEN ZUM 1.MAI

Alljährlich finden zum 1.Mai, dem Tag der Arbeit, gewerkschaftliche Demonstrationszüge zum Klagesmarkt statt. Den Aufrufen leisten nur wenige Arbeiter Folge!

Im Leitartikel der HAZ (Hannoversche Allgemeine Zeitung, d.Vf.) steht die Begründung: Der westdeutsche Arbeiter fahre eben lieber ins Grüne. Ist er so unpolitisch?

Sehen wir uns die Lohnkämpfe an, dann wird deutlich, daß der Arbeitnehmer mehr als einen Kampftag im Jahr hat. Bitter notwendig sind die Streiks: das Reallohneinkommen ist wieder gesunken!

Zudem tun die Hetze der täglichen Arbeit, Akkord und Fließband, die quälende Fahrt zum Arbeitsplatz ein übriges. Der 1.Mai wird zum Erholungs- und Ausschlaftag. Trotzdem - der Klagesmarkt ist nicht ganz leer gewesen!

Treulich kommen Jahr für Jahr die altgedienten Gewerkschaftler. Es kommen auch eine Menge junger Leute. Sie alle fühlen sich als Lohnabhängige aufgerufen, ihre Gewerkschaftszugehörigkeit zu zeigen. - Auffallend war eine Gruppe jüngerer bis sehr junger Leute (KPD, d.Vf.), die in einer gesonderten Ecke des Klagesmarktplatzes zur Opposition gegen die DGB-Spitze aufriefen. Zwar lachten viele Umstehenden über diese 'Rote Gewerkschaftsopposition' (RGO, d.Vf.), andere beachteten sie gar nicht. Trotzdem lohnt es sich aber, mal hinzuhören:

Sie fragten nach der Unterstützung bei den Lohnkämpfen der Metaller Anfang des Jahres 1973 durch die Gewerkschaftsführung. Und sie waren sehr unzufrieden mit den Abschlüssen, weil das bei den Preissteigerungen praktisch eine Lohnkürzung bedeutet. Sie fragten z.B. auch, ob die führenden Gewerkschaften auch in Zukunft nur mit zusehen wollen, wie um jeden Preis produziert wird, ganz egal was, Hauptsache es läßt sich verkaufen?

Ihre Fragen sind gute Fragen!
Leider stellen sie ihre Fragen nicht als Mitglieder der Gewerkschaft (wirklicher Gegner - Großkapital).

Diese Leute, die da manche vernünftige Frage stellen, machen durch ihr Verhalten so vieles kaputt. Es sind dieselben, die aus dem berechtigten Protest gegen den südvietnamesischen Präsidenten Thieu in Bonn (vgl. 10.4.1973,d.Vf.) eine Schlägerei machten!

Und nun machen sie aus ihrem berechtigten Protest gegen Gewerkschaftspolitik eine Gegenbewegung gegen den DGB.

Schade, daß sie nicht zum guten Bild der Kommunisten und ihrer Arbeit mit beitragen. Im Gegenteil, ihre Vorstellungen zielen letzten Endes auf eine Schwächung der Einheitsgewerkschaft ab. Die Einheitsgewerkschaft war schließlich ein großer Schritt nach vorn für die Arbeiterklasse in der BRD. Die Schwächung muß allerdings verhindert werden. In Anbetracht der wichtigen Aufgaben, die wir zu lösen haben, gilt es, die Gewerkschaft zu stärken und nicht zu schwächen.

Schließlich arbeitet der DGB dafür, daß eine Handvoll Großaktionäre, Großbanken und deren Beauftragte das Leben des arbeitenden Menschen und seiner Familie nicht mehr so ohne weiteres einschneidend beeinflussen können! Kontrolle durch die Arbeitenden und ihre Gewerkschaft!

Wir Kommunisten unterstützen diese Forderungen! Mitbestimmung heißt der nächste Schritt!

Übrigens:
Der leere Klagesmarkt erinnerte dann später, als viele schon gegangen waren, an eine weitere Aufgabe: Der Platz lag voller leerer Bierflaschen und Coca-Cola Büchsen. Wir alle müssen noch lernen, daß man sich gerade als Gewerkschafter und Kommunist vorbildlich verhält und die leere Flasche so lange in der Hand behält, bis ein Papierkorb in Sicht ist."
Q: Der rote Kanal Nr. 5, Hannover 1973, S. 2f; KBH/AK: Aufruf zum 1. Mai, Hannover o. J. (1973);Wahrheit Nr. 5/6, Bremen 1973, S. 8;Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1973, S. 8;Roter Morgen Nr. 15 Extra Trotz Verbot der 1.Mai bleibt rot, Dortmund 21.4.1973 bzw. Mai 1973;Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1973;Rund um die Conti Nr. 5, Hannover 1973

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April 1974:
Es erscheint die 'Neue Hannoversche Fresse' Nr. 1 bzw. 9 (vgl. Apr. 1974) mit dem Artikel "1. Mai" mit einem Antrag an den Organisationsrat des UJZ Nordstadt, von der APH und einem Bildbericht vom 1. Mai 1973 und 1972.
Q: Neue Hannoversche Fresse Nr. 1, 2. Aufl., Hannover Apr. 1974, S. 28ff

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30.04.1974:
In Hannover besuchen, nach eigenen Angaben, 140 Personen die Maiveranstaltung des KJV der KPD im Haus der Jugend (HdJ). Bekanntgegeben wird die Gründung der KJV Bundeswehrzelle Wesendorf/Dedelstorf (vgl. Apr. 1974).
Q: Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1974; Kämpfende Jugend Nr.8 und 9,Dortmund 24.4.1974 bzw. 8.5.1974

01.05.1974:
In Hannover demonstrieren, laut RJVD, 5 000. Der KABD organisiert eine Veranstaltung. Dies will auch der KB tun, der auf der DGB-Demo 4 000 zählt:"
Es war auch in Hannover versucht worden, ein gemeinsames Vorgehen der Linken zu erreichen. Jedoch war der KBW - entsprechend dem von seinem ZK verhängten Verbot - von vornherein gegen eine Aktionseinheit. Zu einer Absprache kam es aber zwischen den Sympathisanten des KB in Hannover und dem KJV (Jugendorganisation der KPD). In der DGB-Demonstration bildeten sie einen gemeinsamen Block mit etwa 200 Teilnehmern. … Genossen der KPD … führten aber später doch noch eine Demonstration durch, an der nach Angaben der 'Roten Fahne' über 300 Menschen teilnahmen. Der KBW führte in Hannover eine Demonstration mit etwa 300 Teilnehmern durch."

In Hannover-Linden führt die KPD/ML eine Maidemonstration durch. Daran beteiligen sich nach eigenen Angaben 70 bis 100 Personen. Die KPD/ML stehe hier im kampf gegen Rechtsopportunisten und Liquidatiooren. Die KPD und der KBW haben sich beim DGB beteiligt.

An der Demonstration der KPD in Hannover beteiligt sich, laut KSB Braunschweig, auch der KSV aus Braunschweig.

Laut KPD bilden ihre Anhänger auf der DGB-Demonstration einen oppositionellen Block mit 150 Leuten, u.a. aus dem DruPa (DP) OJA und aus dem Druckbetrieb Jänicke/Osterwald. Der KJV der KPD führt eine regionale Maidemonstration ab Klagesmarkt mit, nach eigenen Angaben, 350 Personen, laut KPD über 300 durch.

Laut KBW (vgl. 15.5.1974) nehmen an der DGB-Demonstration ca. 5 000 Menschen teil:"
Im Anschluß an die Kundgebung des DGB rief die Ortsgruppe des KBW zu einer selbständigen Demonstration auf. Fast 400 Menschen schlossen sich dem Aufruf an und demonstrierten durch die Hannoversche Oststadt."

Laut APH sind 5 000 auf der DGB-Kundgebung, von wo der KBW mit 300 - 400 und die KPD mit 250 Leuten losgezogen seien. Die KPD/ML habe mit 30 Personen auf dem Lindener Markt demonstriert. Im UJZ Kornstraße gab es eine Fete.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 10, Mannheim 15.5.1974; Rote Fahne Nr. 16 und 17, Dortmund 17.4.1974 bzw. 24.4.1974;Kämpfende Jugend Nr. 8 und 9, Dortmund 24.4.1974 bzw. 8.5.1974;Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 11.6.1974;Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1974;Roter Morgen Nr. 17 und 19, Dortmund 27.4.1974 bzw. 11.5.1974;Arbeiterkampf Extrablatt zum 1.5.1974 und Nr. 44, Hamburg 1974 bzw. 22.5.1974, o.S. bzw. S. 13;Norddeutsche Fresse Nr. 1, Hannover Mai / Juni 1974, S. 27

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28.04.1975:
Vermutlich Anfang dieser Woche erscheint die 'Norddeutsche Fresse' Nr. 9 (vgl. März 1975, Feb. 1976) mit dem Artikel "1. Mai Kampftag der Arbeiter!".
Q: Norddeutsche Fresse Nr. 9, Hannover Apr. / Mai 1975, S. 13f

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29.04.1975:
In Hannover will die KPD eine Maiveranstaltung im Freizeitheim (FZH) Linden durchführen.
Q: Rote Fahne Nr. 16, Dortmund 23.4.1975

01.05.1975:
In Hannover rief die KPD/ML zur Demonstration in Linden und Limmer auf und will auch eine Veranstaltung machen.

Laut KPD demonstrieren 200 ihrer Anhänger gemeinsam mit 130 von der KPD/ML durch Limmer.

Laut und mit dem Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Hannover des KBW (vgl. 15.5.1975) demonstrieren 6 Soldaten in Uniform. Auch habe man einige Mitglieder des Arbeitskreises Demokratischer Soldaten (ADS) der DKP für die Teilnahme an der Demonstration gewonnen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 19, Mannheim 15.5.1975; Rote Fahne Nr. 18, Köln 7.5.1975;Roter Morgen Sdr.Nr. Zum Roten 1. Mai 75, Nr. 17 und 19, Dortmund o.J. (1975), 26.4.1975 bzw. 10.5.1975

27.04.1976:
In Hannover-Ricklingen führt die KPD eine Maiveranstaltung durch.
Q: Rote Fahne Nr.17 und 18,Köln 28.4.1976 bzw. 5.5.1976; Rote Fahne Pressedienst Nr.18,Köln 4.5.1976

01.05.1976:
1. Mai Demonstration in Hannover.
Laut KB nehmen ca. 3 000 bis 3 500 Menschen an einem Sternmarsch der Einzelgewerkschaften teil. "Nach der DGB Kundgebung formierten sich insgesamt fünf oppositionelle Demos: zur größten Demo (800 Beteiligte) mobilisierten Falken, SB (Sozialistisches Büro), verschiedene Ausländer-Gruppen und wir. Diese Demo hatte allerdings bloß einen bedingt oppositionellen Charakter, da die Falken versuchten, revolutionäre Parolen zu unterdrücken. Weitere oppositionelle Kundgebungen, bzw. Demos wurden vom KBW mit 150 - 200, vom KABD mit etwa 50, von der KPD mit 100 (aus ganz Niedersachsen) und diversen Sponti-Gruppen mit ebenfalls 100 Beteiligten durchgeführt. Drei Mai-Veranstaltungen der Linken fanden in Hannover statt, unsere eigene - zu der etwa 100 Genossen kamen - entfiel, weil der gemietete Raum anderweitig vergeben wurde. Am Fest ausländischer Gruppen, das von den Falken organisiert wurde, nahmen 800 Personen teil, an den Veranstaltungen des KBW und KABD jeweils etwa 150 Personen."

An den Maiaktionen beteiligen sich, laut AB, auch Soldaten in Uniform.

Laut KPD soll um 12 Uhr die gemeinsame Maidemonstration von KPD und KPD/ML beginnen, die trotz zentraler Absage der Aktionseinheit durch die KPD/ML gemeinsam mit 300 Personen, davon 220 bei der KPD, durchgeführt wird.

Kollegen aus dem Prüffeld von Westinghouse fordern, laut KBW, das Verbot der Überstunden.
Q: Rote Fahne Nr. 16, 17 und 18, Köln 21.4.1976, 28.4.1976 bzw. 5.5.1976, S. 3, S. * bzw. S.*; Rote Fahne Pressedienst Nr. 18, Köln 4.5.1976;Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 86, München 2.5.1976;Arbeiterkampf Nr. 80, Hamburg 14.5.1976, Beilage;KBW: Kapitalanhäufung Rationalisierung Arbeitslosigkeit. Die gesetzmäßige Erzeugung der industriellen Reservearmee am Beispiel der hannoverschen Metallindustrie. Untersuchung der Metallzellen des Bezirksverbandes Hannover des KBW, Hannover o. J. (1977), S. 13

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29.04.1977:
In Hannover führt der KBW, laut KB, seine zentrale Maiveranstaltung mit einem ZK-Sprecher durch, zu der regional mobilisiert wurde. Es kamen 250 Leute aus einem Dutzend niedersächsischer Städte.
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.9

01.05.1977:
1. Mai Demonstration in Hannover.
Laut KB beteiligen sich an der DGB-Demonstration ca. 1 500 Menschen, "vornweg der Anti-AKW-Block mit etwa 700 Teilnehmern, dann der Partei-Block der KPD (6 Reihen), danach ein Block der GEW … Nach der Kundgebung gab es leider keinen einheitlichen Abmarsch (noch Kundgebung) der Hannoveraner Linken. Eine Sponti-Strömung der BI wollte ein eigenes Fest" machen und zog "im Anschluß an die DGB-Kundgebung mit 130 Leuten zum JZ Kornstraße. Die in Hannover recht stark vertretenen Falken bestanden auf Durchführung ihres traditionellen Ausländer-Festes, daß schließlich von KB, SB (SBü,d.Vf.), GIM und anderen Gruppen unterstützt wurde. Man zog in einer 750köpfigen Demo - dabei sehr viele Ausländer-Gruppen - zum JZ Lister Turm. Die KPD führte mit 100 - 120 Anhängern aus Niedersachsen, darunter recht viele Ausländer, ihre eigene Abschluß-Demo durch." Das Maifest des KBW wurde von 150 Leuten besucht, das des KABD von 100 - 200.
Q: Arbeiterkampf Nr. 104, Hamburg 16.5.1977, S. 9

Juni 1977:
In Hannover erscheint die Stadtzeitung 'Fragezeichen' (vgl. Mai 1977) Nr. 18 mit dem Artikel "Maifest 1. Mai im UJZ Kornstr.".
Q: Fragezeichen Nr. 18, Hannover Juni 1977, S. 8

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06.06.1977:
In Hannover erscheint vermutlich in dieser Woche die "Dokumentation 5 Jahre Unabhängiges Jugendzentrum Kornstraße Hannover" mit dem Abschnitt "1. Mai im UJZ Kornstraße".
Q: Dokumentation 5 Jahre Unabhängiges Jugendzentrum Kornstraße Hannover, O. O. (Hannover) o. J. (1977), S. 90

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Februar 1978:
Im KABD erscheint die Nr. 2 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. Jan. 1978, März 1978) u.a. mit Berichten über das Maikomitee bei Kabelmetall in Hannover.
Q: Lernen und kämpfen Nr. 2, o.O. Feb. 1978

Mai 1978:
An der Fakultät 6 (Jura) der TU Hannover erscheint 'Der Paragraphenkotzer' Nr. 7 für Mai (vgl. Nov. 1977) mit dem Artikel "Erster Mai in Hannover. Knüppel und chemische Keule gegen Kinder und Jugendliche", die vom UJZ Kornstraße mobilisiert worden waren, auf der DGB-Kundgebung auf dem Klagesmarkt.
Q: Der Paragraphenkotzer Nr. 7, Hannover Mai 1978, S. 24f

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01.05.1978:
1. Mai in Hannover.
Laut KB beteiligen sich an einer ÖTV Kundgebung ca. 500 Menschen, an einer IGBE-Kundgebung ca. 180 und an einer IG-Metall Kundgebung ca. 800 Menschen. Zu einer oppositionellen Demo hatten aufgerufen: UJZ Kornstraße, AStA PH, Frauen gegen AKW, ARAK, SBL und KB. Ca. 320 Menschen nehmen an dieser Demonstration teil. Die KPD beteiligt sich im oppositionellen Block.
Der KBW macht eine eigene Kundgebung an der ca. 100 Menschen teilnehmen. Laut KB von 1979 beteiligen sich 1 500 an der oppositionellen Demonstration zum Lister Turm.

Die Gruppe Arbeiterstimme-Mehrheitsgruppe (vgl. 15.6.1978) berichtet, dass sich 12 000, an der Kundgebung des DGB KV beteiligten, zu verschiedene Züge der Gewerkschaften führten, u.a. ein Zug des ÖTV KV mit 500 Leuten.
Nach der Kundgebung seinen 4 000 zum Lister Turm zum großen 3. Internationalen 1.Mai Fest gezogen.
Q: Arbeiterstimme Nr. 3/4, Nürnberg 15.6.1978; Arbeiterkampf Nr. 129 und 153, Hamburg 16.5.1978 bzw. 14.5.1979, S. 13 bzw. S. 14

01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Hannover an einer DGB-Demonstration ca. 6 000 Menschen:"
Wie in den vergangenen Jahren zog danach der oppositionelle 'Lister Turm'-Zug ab. Es nahmen etwa 1 200 daran teil. Letztes Jahr waren es 1 500 gewesen. Das Bild der oppositionellen Demonstration prägten Anti-AKW-Transparente. … Ein kleiner, sehr kämpferischer Frauenblock hatte sich durch Aufruf der GLU-, Frauenhaus-, KB- und Antirepressionsfrauengruppe gebildet. Das Fest im Lister-Turm wurde schätzungsweise von 3 000 Menschen besucht."
Q: Arbeiterkampf Nr. 153, Hamburg 14.5.1979, S. 14

01.05.1980:
Laut KB beteiligen sich an einer 1. Mai-Demonstration des DGB in Hannover ca. 10 000 Menschen. An einer alternativ organisierte Mai-Demonstration nahmen ca. 3 000 Menschen und ca. 40 Initiativen teil.
Q: Arbeiterkampf Nr. 176, Hamburg 5.5.1980, S. 5

01.05.1981:
1. Mai Demonstration in Hannover. Laut KB beteiligen sich ca. 8 - 10 000 Menschen an der Demonstration des DGB mit anschließender Kundgebung auf dem Klagesmarkt. Am Schluß der Kundgebung "formierte sich ein Demonstrationszug zum 6.Internationalen 1.Mai-Fest am Lister Turm. Das Spektrum - diesmal knapp 100 Gruppen und Organisationen in seltener Einigkeit - von SB (SBÜ,d.Vf.), Falken (SJD der SPD,d.Vf.), Industriepfarramt, Glocksee (UJZ,d.Vf.), Antifa-AG, Schwule, Frauen-AE, Kornstraße (UJZ,d.Vf.), über EPLF (Eritrea,d.Vf.), Devrimci Yol (DY Türkei,d.Vf.), ATIF, Internationalismus-Komitee über sämtliche linke Organisationen (mit Ausnahme der DKP), Grüne und sogar die DGB-Gewerkschaft Landwirtschaft-Gartenbau und Forsten (GLF,d.Vf.), GEW-Betriebsgruppen und die DAG-Jugend. Es demonstrierten etwa 5 000, davon sicher 1/3 Ausländerorganisationen. Vor dem türkischen Konsulat hielten die türkischen Organisationen eine gemeinsame Protestrede anläßlich der Arbeitspflicht am 1. Mai in der Türkei und dem Verbot sämtlicher 1.Mai-Demonstrationen".
Q: Arbeiterkampf Nr. 201, Hamburg 11.5.1981, S. 9

Letzte Änderung: 04.11.2019