Landkreis Celle

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Aus dem Landkreis Celle liegt bisher vor die Serie des Celler BUHA-Archivs zur Geschichte der Neuen Sozialen Bewegungen in Celle aus der 'Revista' zu den Themen:

Im Landkreis Celle ist nach unserer, wie immer äußerst lückenhaften, Quellenauswertung, bereits früh die KPD/ML beliebt (vgl. Mai 1969, Sept. 1969), immer wieder aber wird der Landkreis auch durch die Einrichtungen bekannt, die sein Name intuitiv verheißt, Strafvollzugsanstalten, sowohl des NS-Regimes in Form des Konzentrationslagers Bergen-Belsen (vgl. 23.7.1969, 12.4.1970, 5.9.1970, 9.11.1978), als auch der Bundesrepublik, in Gestalt der nicht nur für ihre linkspolitischen Gefangenen (vgl. 10.1.1977) bzw. das 'Celler Loch', sondern auch für ihre mutmaßliche Isolationshaft (vgl. Dez. 1978) berüchtigten Justizvollzugsanstalt JVA) Celle sowie des Truppenübungsplatzes Bergen-Hohne (vgl. Juli 1971, 4.12.1971) und des Luftwaffenflugplatzes Fassberg. Die Bundeswehr bzw. auch die Luftwaffe ist vermutlich wiederholt der Grund für die Anwesenheit verschiedener aufrührerischer Elemente im Landkreis Celle (vgl. 16.10.1972, 19.2.1973, 30.6.1973, 11.5.1974, 4.11.19174, 24.4.1975).

Virulent im Landkreis Celle sind, auch in den hier betrachteten siebziger Jahren, die Nationalsozialisten (vgl. 15.12.1970), obwohl dies in den derzeit vorgestellten Quellen bisher kaum zum Ausdruck kommt.

An örtlichen linken Gruppen wurde uns bisher zuerst die Rote Garde Celle bekannt (vgl. 4.1.1970), die offenbar auch im Bund Deutscher Pfadfinder (BDP), der in Celle in der Mauernstraße seinen Landesverbandssitz hat und dort damals einen seiner bundesweit zwei Bookshops betreibt (vgl. Apr. 1970), aber offenbar auch in der Schülerarbeit engagiert ist (vgl. 16.5.1970), nicht ganz ohne Einfluss, zumindest in der Schulung (vgl. Juni 1970) und somit vermutlich mit verantwortlich für die Gewinnung einer ganzen Reihe von Gruppen des Landesverbandes Niedersachsen der KPD/ML-ZK ist, sich dann auch aktiv an der Debatte im Landesverband beteiligend (vgl. 25.12.1971). Von der Kurzarbeit bei AEG Telefunken Celle, dem damals wohl wichtigsten Industriebetrieb des Landkreises Celle aber berichtet aufgrund ihrer besseren Presseauswertung und der damals höchsten Aktualität ihrer Publikationen im linksradikalen Sektor hier zunächst die KPD/ML-ZB (vgl. 18.11.1970, 25.11.1970) und dank ihr dann auch andere Gruppen (vgl. 21.12.1970). Obwohl die KPD/ML-ZB diesbezüglich weiterhin aufmerksam bleibt (vgl. 3.5.1971, 11.5.1971), scheint weder sie noch die bei AEG Westberlin aktive KPD/AO (vgl. 18.5.1971, 26.5.1971) sich dort verankern zu können. Die Belegschaft von AEG Celle beteiligt sich offenbar offensiv an der bundesweiten Welle von gesetzwidrigen Streiks für Teuerungszulagen (TZL - vgl. 20.7.1973,21.7.1973, Okt. 1973), die nicht zuletzt von den ausländischen Frauen auch für die Forderungen nach allgemeiner Abschaffung der Frauenlohngruppen bzw. der Leichtlohngruppen benutzt werden.

In der IG Chemie Celle-Bomlitz (vgl. Juni 1971, Okt. 1971), scheinen bolschewistische Bestrebungen vor allem in Bomlitz beim Wolff Werk Walsrode betrieben zu werden und nur weniger in Celle, trotz der eventuell bereits damals bestehenden Präsenz kommunistischer Kader bei Texaco Hamburg, vermutlich nicht einmal in Hohne oder Wietze (vgl. 7.12.1971, Jan. 1972).

Die örtlichen Zeitungen der DKP Celle (vgl. Juni 1971, Okt. 1972, 30.10.1972, Dez. 1972, Jan. 1973, Feb. 1973, März 1973, 19.3.1973, Mai 1973, Juni 1973, Okt. 1973, Dez. 1973, Jan. 1974) sowie ihrer Jugendorganisation SDAJ (vgl. Juli 1971) lagen uns einmal vor, sind aber nach der Auflösung des ZISOWIFO bzw. ZI6 derzeit in den ewigen Mühlen der FU Berlin verschollen, so dass sie hier vorerst nicht als Scan wiedergegeben werden können.

Der KB / Gruppe Celle scheint aus dem RBJ / BDJ oder den SJD – Die Falken Celle hervorgegangen zu sein (vgl. Feb. 1974, Juni 1974). Neben dem KBW (vgl. 5.12.1974, 5.5.1975, 16.6.1975, 29.7.1976, 4.8.1977) ist auch die KPD bzw. ihr KJV offenbar in Celle aktiv (vgl. 20.11.1974, 12.3.1975, 24.4.1975, 9.7.1975).

Der Antikernkraftprotest gegen die geplante Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Lutterloh bei Hermannsburg (vgl. 19.9.1976) erregt bundesweite Aufmerksamkeit. Innerhalb der aufkeimenden Anti-AKW-Bewegung versuchen K-Gruppen wie der KBW (vgl. Aug. 1976) und der KPD (vgl. 29.11.1976) zwar teils erfolgreich Einfluss zu gewinnen, isolieren sich aber dann meist schnell aufgrund ihres Bekenntnisses zur Beherrschung der Atomkraft durch die Arbeiterklasse, die sie in der VR China, nicht aber in den Staaten des Warschauer Pakts gegeben sahen, ganz im Gegensatz zur DKP, die eher auf AKWs wie Tschernobyl vertraute (vgl. 19.11.1976). Die örtliche Anti-AKW-Bewegung in Celle (vgl. 10.12.1976, 10.1.19977) dagegen war vermutlich jeglicher Atomkraftnutzung abhold bzw. eher dem generell atomfeindlichen KB verbunden, während die KPD/ML weiterhin betrieblich bemüht scheint (vgl. Apr.1978).

Vermutlich sowohl Anhänger des KB / Gruppe Celle als auch Teile des KBW Celle schließen sich zum vorläufigen Ende dieser Darstellung der in der Partei Die Grünen mündenden grünalternativen Wahlbewegung an (vgl. Juni 1981).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Mai 1969:
In der Maiausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. Apr. 1969, Juni 1969) sind Leserbriefe u.a. auch aus Celle.
Quelle: Roter Morgen Mai 1969 und Sondernummer Indien,Hamburg 1969

23.07.1969:
Die DKP berichtet aus Dortmund:"
GEDENKFEIER FÜR EINEN WIDERSTANDSKÄMPFER

Am 23. Juli 1969 wurde in der Gaststätte Witteler in Klein-Barop eine würdige Gedenkfeier für den am 24.7.1944 hingerichteten Jungkommunisten HANS GRÜNING durchgeführt. …

Altbürgermeister Ewald Sprave erinnerte daran, daß unser Stadtbezirk viele Opfer des Nazi-Terrors zu beklagen hat. Da war … der ehemalige Stadtverordnete Fritz Menze, der auf dem Hungermarsch vom KZ Sachsenhausen ins KZ Bergen-Belsen umkam … .

Pfarrer Lipper sprach über die Gefahren für Demokratie und Frieden heute und erinnerte daran, daß auch die jungen Menschen, die zu jung sind, um mit schuldig zu sein, von der 'Schuld der Väter' belastet sind und 'kein Gras darüber wachsen lassen dürften'. Sie müßten alles tun, damit eine Wiederholung unmöglich wird."
Q: DKP Nachrichten für den Verwaltungsbezirk Hombruch Nr.1,Dortmund Anfang Aug. 1969,S.3f

September 1969:
Die Septemberausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. Aug. 1969, Okt. 1969) berichtet u.a. über die Bundestagswahl (BTW - vgl. 28.9.1969). In Zusammenhang mit der Parteilosung 'Aktiver Wahlboykott' in der 'BRD' von der KPD/ML zahlreiche Flugblätter verteilt worden. "Während in Köln Plakate mit der Aufforderung 'Boykottiert die Wahl, schreibt KPD/ML auf den Wahlzettel' erschienen, war das Stadtbild von Hamburg mit Aufklebern übersät." Dieser Kleber wurde auch in Baden-Württemberg in Mannheim und Karlsruhe sowie in Niedersachsen in Celle und Hannover geklebt.
Q: Roter Morgen,Hamburg Sept. 1969

04.01.1970:
In Berlin findet, laut RG NRW der KPD/ML (vgl. *.3.1970) ein Gespräch zwischen Ezra Gerhard und Oliver Thompkins sowie einem RG-Genossen aus Celle statt.
Q: Bolschewik Theoretisches Organ der Roten Garde Nr.0,Essen o.J. (März 1970),S.*

April 1970:
Vermutlich im April erscheint die Nr. 31 der 'R – Zeitschrift der Schüler-Lehrlings-Gruppen & Clubs im BDP' (vgl. Mai 1970). Kleinanzeigen geben u.a. aus Celle, Mauernstrasse 45, sowie Sobernheim, Am Marktplatz 6, bekannt: "Die ersten beiden Clubs, die eine eigene Buchhandlung haben, mit der sie ihre Arbeit finanzieren und die die regionalen Gruppen mit der wichtigsten politischen Literatur versorgt sind gegründet worden."
Q: R – Zeitschrift der Schüler-Lehrlings-Gruppen & Clubs im BDP Nr.31,Berlin o. J. (1970),S.15

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12.04.1970:
In Bergen Belsen besuchen, laut und mit DKP, 10 000 eine antifaschistische Kundgebung.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.16,Düsseldorf 18.4.1970

16.05.1970:
In Niedersachsen bzw. Norddeutschland soll es, laut BDP (vgl. Mai 1970), über Pfingsten einen Kongreß der Linken im BDP zur Strategiediskussion geben. Diskutiert werden sollen dabei die folgenden Projekte:
- Aktion Volkstrauertag (Aumühle);
- NPD-Kampagne (Preetz);
- Aktionen gegen die Stadtjugendpflege (Peine);
- Arbeit des USSB (Celle) und Antiautoritärer Kinderladen (Celle);
- Lehrlingsarbeit und Schülerarbeit der ML-Gruppe (Bad Harzburg);
- Gemeindearbeit mit Kindern (Wolfenbüttel); und
- Kindertagesstätte (Braunschweig).
Q: R – Zeitschrift der Schüler-Lehrlings-Gruppen & Clubs im BDP Nr.32,Berlin Mai 1970,S.32

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16.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.20 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.5.1970, 23.5.1970). Berichtet wird u.a. aus Celle.
Q: Unsere Zeit Nr.20,Essen 16.5.1970

Juni 1970:
Vermutlich im Juni erscheint die Nr. 33-35 der 'R – Zeitschrift der Schüler-Lehrlings-Gruppen & Clubs im BDP' (vgl. Mai 1970) für Juni bis August. Materialien vom niedersächsischen BDP-Kongreß (vgl. 16.5.1970) sind zu beziehen über den BDP Niedersachsen, 31 Celle, Mauernstr. 45.

Michael Ehrke erörtert "Unser Verhältnis zum Jugendverband", wobei auch die in Niedersachsen in BDP und DJD gerade anlaufende Grundschulung Erwähnung findet. Die beiliegenden, von der Roten Garde Celle unterzeichneten, "Texte zur Grundschulung – Arbeitanleitungen und Erläuterungen" behandeln Mao: "Über den Widerspruch" und Marx: "Lohnarbeit und Kapital".

Aus der Voltaire-Flugschrift Nr.28, Diethelm Damm: "So arbeitet der Verfassungsschutz", die besonders über den Bookshop in Celle, Mauernstraße 45 erhältlich sei, wird das Schlußkapitel abgedruckt.
Q: R – Zeitschrift der Schüler-Lehrlings-Gruppen & Clubs im BDP Nr.33-35,Berlin Juni – Juli – August 1970

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05.09.1970:
In einem Artikel würdigt Ruth Kellner für die DKP die Aktion als Beitrag zum AKT:"
ANTIKRIEGSTAG 1970: AKTION STUKENBROCK

Noch nie haben die schmalen Waldstraßen nach Stukenbrock bei Bielefeld so viele Busse, PKW und Fußgänger auf einmal passiert, wie am 5. September 1970. Weit über 6 000 Menschen waren gekommen, die Gräber der 65 000 in Stukenbrock ermordeten Sowjetsoldaten und zwangsverschleppten Sowjetbürger mit einem Meer von Blumen zu ehren und dem Vermächtnis der Toten, dafür zu sorgen, daß Friede bleibt, in unserer Zeit neue, der Sicherheit in Europa und der Verständigung mit der Sowjetunion dienende Impulse zu geben.

Neben dem Botschafter der UdSSR in der Bundesrepublik, Semjon Zatrapkin, waren nach Stukenbrock Prof. Dr. med. Scheklakow und Wladimir Pawlow als Vertreter des Komitees der sowjetischen Kriegsveteranen gekommen. Aus der Volksrepublik Polen nahmen Josef Szkuta und Jan Tarasiewicz im Auftrag der polnischen Vereinigung der Widerstandskämpfer ZBOWID teil. Vertreter der CSSR, der DDR, der holländischen Widerstandsorganisation und der griechischen Gemeinde in der Bundesrepublik bekundeten durch ihre Teilnahme die Übereinstimmung mit der politischen Zielsetzung der Aktion 'Blumen für Stukenbrock', die der sowjetische Redner Professor Scheklakow als Beginn der 'Freundschaft und des Vertrauens zwischen den völkern' wertete.

Der Redner, der als Kriegsgefangener in den berüchtigten KZ Bergen-Belsen und Sachsenhausen war, erklärte zu dem Moskauer Vertrag, er sei ein wichtiger Sieg der Friedensanhänger in der ganzen Welt. 'Unsere gemeinsame Aufgabe besteht jetzt darin', führte er aus, 'dafür zu sorgen, daß revanchistische, militaristische und neofaschistische Kräfte diesen Erfolg der europäischen Friedensanhänger nicht zum Scheitern bringen.'"
Q: Unsere Zeit Nr.37,Essen 12.9.1970,S.1 und 5

18.11.1970:
Die Nr.51 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 14.11.1970, 21.11.1970) erscheint. Bei AEG-Telefunken werden 7 500 von 10 800 Arbeitern an 11 Tagen im Dezember und an 10 Tagen im Januar nicht arbeiten. 5 Werke des Bereichs Rundfunk-Fernsehen-Phono in Hannover, Celle und Berlin sind davon betroffen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.51,Bochum 18.11.1970

25.11.1970:
Die Nr.53 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.11.1970, 28.11.1970) erscheint. Im Leitartikel "Brenner: 'Arbeitsplätze gesichert' - Die Lügen der SPD-Regierung und der rechten Gewerkschaftsführer aufdecken!" wird u.a. gesagt:"
Bei AEG Telefunken in Celle werden 47 Kollegen entlassen, knapp unter der Meldegrenze von 50."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.53,Bochum 25.11.1970

15.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von der Aushebung der Deutsch-Sozialen Aktion in NRW (DSA - vgl. 14.2.1971):"
In Bergkamen (NRW) sprengten Aktion Widerstand-Anhänger (AW,d.Vf.) der Gruppe 'Deutsch-Soziale Aktion' (DSA,d.Vf.) am 15.12. eine SPD-Veranstaltung, zu der der sowjetische Journalist Schintzen und Botschaftssekretär Tschernussin (aus der SU,d.Vf.) eingeladen worden waren. … Die Faschisten waren zu dieser Veranstaltung mit etwa 40 Mann eigens aus Coesfeld, Münster, Celle (in Niedersachsen,d.Vf.) und Bochum gekommen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.1 und 14,Bochum 6.1.1971 bzw. 20.2.1971,S.6 bzw. S.2

21.12.1970:
Vermutlich in dieser Woche geben in Berlin die Sozialistischen Betriebsgruppen von Daimler, Gillette, NCR und SEL die Nr.6 ihrer 'Die Sache der Arbeiter' (vgl. 1.10.1970, März 1971) mit dem Titel 'Präsente zum Fest - Kurzarbeit' heraus. Berichtet wird über Kurzarbeit u.a. von AEG Celle und Hannover.
Q: Die Sache der Arbeiter Nr.6,Berlin Nov./Dez. 1970

03.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß bei AEG Celle ab Ende Mai wieder Kurzarbeit eingeführt werden soll. "Hier mußten die Kollegen schon im Dezember und Januar kurzarbeiten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.8

11.05.1971:
Die Berliner Betriebsgruppe AEG Sickingenstr. der KPD/ML-ZB gibt die Nr.13 ihres 'Roten Systems' (vgl. 20.4.1971, 1.6.1971) heraus. Berichtet wird u.a. von den AEG Telefunken Werken in Celle und Hannover, wo u.a. Radiogeräte und Schwarzweißfernseher produziert werden.
Q: Das rote System Nr.13,Berlin 11.5.1971

18.05.1971:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG Telefunken die Nr.20 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. Apr. 1971, 15.6.1971) heraus. Im Bereich Unterhaltungselektronik der AEG stehen in den Werken Hannover, Celle, Kassel-Waldau, Osterode und dem Fachbereich R2 Berlin diverse Veränderungen, nicht unbedingt positiver Art, an.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.20,Berlin 18.5.1971

26.05.1971:
Vermutlich heute gibt die Berliner KPD/AO die Nr.19 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.5.1971, 16.6.1971) heraus, die u.a. berichtet von AEG Telefunken in Berlin, Celle, Hannover und Kassel-Waldau.
Q: Rote Fahne Nr.19,Berlin Mai 1971

Juni 1971:
Die Interessengemeinschaft der Jugend (IDJ) Walsrode gibt vermutlich im Juni die Nr.3 ihres 'Landbote Ulifus' (vgl. 1.5.1971, Sept. 1971) heraus. Berichtet wird u.a. über die IG Chemie Celle-Bomlitz.
Q: Landbote Ulifus Nr.3,Walsrode 1971

Juni 1971:
Die DKP Celle gibt die Nr.6 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Okt. 1972) heraus, welches die erste uns derzeit vorliegende Ausgabe ist.
Q: Celler Welle Nr.6,Celle Juni 1971

Juli 1971:
Die SDAJ Celle der DKP gibt die Nr.4 ihrer Berufsschulzeitung 'Die Faust' heraus.
Q: Die Faust Nr.4,Celle Juli 1971

Juli 1971:
Die Nr.7 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint. Aus Niedersachsen wird berichtet von der 11. Panzergrenadier Division der Bundeswehr in Bergen-Hohne und Munsterlager.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.7,Bochum Juli 1971

Oktober 1971:
Die Interessengemeinschaft der Jugend (IDJ) Walsrode gibt vermutlich im Oktober die Nr.5 ihres 'Landbote Ulifus' (vgl. Sept. 1971, Jan. 1972) heraus. Berichtet wird u.a. über die IG Chemie Celle-Bomlitz.
Q: Landbote Ulifus Nr.5,Walsrode o. J.

04.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.93 (vgl. 1.12.1971, 8.12.1971) heraus und berichtet u.a. vom Truppenübungsplatz Bergen-Hohne.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.93,Bochum 4.12.1971

07.12.1971:
Die IGBE (vgl. 15.12.1971) berichtet vom Streik bei Texaco (vgl. 23.11.1971, 10.12.1971):"
TEXACO-STREIK
AUSDAUER FÜHRTE ZUM GUTEN ERFOLG

Der Arbeitskampf bei der Deutschen Texaco AG ist beendet.

Nach 15 Tagen harter Auseinandersetzungen hatten Entschlossenheit, Ausdauer und Einsatzbereitschaft der rund 1 200 streikenden Kolleginnen und Kollegen Erfolg. Mehrstündige Verhandlungen zwischen der Deutschen Texaco und den zuständigen DGB-Gewerkschaften IG Chemie-Papier-Keramik, IG Bergbau und Energie sowie Handel, Banken und Versicherungen brachten folgendes Ergebnis:
- Die Tariflöhne und -gehälter werden rückwirkend ab 1.Oktober 1971 um 8 Prozent erhöht.
- Die neuen Löhne und Gehälter werden um 35 DM erhöht.
- Lohnempfänger, Angestellte und Auszubildende erhalten ab 1.Januar 1972 eine vermögenswirksame Leistung von 26 DM.

Daneben gibt es einige weitere Verbesserungen, u.a. durch Veränderung der Gehaltstafel.

Die Ausbildungsvergütungen werden zwischen 50 und 110 DM erhöht. Die Laufzeit beträgt 12 Monate. In einem ersten Telefongespräch mit dem örtlichen Streikleiter Hugo Reuter, IGBE Geschäftsstellenleiter in Celle, nannte der IGBE-Vorsitzende Adolf Schmidt das Angebot ein 'großartiges Ergebnis', das erst durch geschlossene Handlung und Einsatzbereitschaft sowie durch gewerkschaftliche aufrechte Haltung erreicht wurde…"
Q: Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1971,S.1

25.12.1971:
Im LV Niedersachsen der KPD/ML-ZK erscheint frühestens heute die 'Massenlinie' Nr.3 (vgl. 8.12.1971). Enthalten ist auch der Beitrag "Stellungnahme des Z-Koll der RG Celle zum ideologischen Kampf im LV Niedersachsen" vom 6.12.1971, in dem die Bezirksleitung Hannover-Land kritisiert wird, mit einem Nachtrag vom 25.12.1971.
Q: Massenlinie Nr.3,O.O. o. J. (1971),S.5ff

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Januar 1972:
Der KB gibt zum zweiten Male seinen 'Arbeiterkampf' (AK) heraus (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972). U.a. geht man auch auf den Texacostreik ein, wobei auch die Bohr- und Förderbetriebe Hohne und Wietze in Niedersachsen erwähnt werden.
Q: Arbeiterkampf Nr.14,Hamburg Jan. 1972

Oktober 1972:
Die DKP Celle gibt die Nr.16 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Juni 1971, 30.10.1972) heraus.
Q: Celler Welle Nr.16,Celle Okt. 1972

09.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die ABG die Nr.28 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 20.9.1972, 20.11.1972) heraus und berichtet von der drohenden Schließung von Maria Glück (Steinsalzbergbau, 160 Besch.) bei Celle.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.28,München Okt. 1972

16.10.1972:
Laut KJVD der KPD/ML-ZB wird in NRW und Niedersachsen im Raume Unna-Dortmund-Celle vom 16.-21. Oktober eine Mobilmachungsübung der Bundeswehr stattfinden, zu der u.a. auch Reservisten aus Braunschweig und Hannover einberufen werden. Die KPD/ML-ZB und der KJVD rufen dazu auf, in den Kasernen, wo die Mobilmachung durchgeführt wird, Soldatenkomitees gegen diese Übung zu bilden.
Q: Der Kampf der Arbeiterjungend Nr.9,Bochum Okt. 1972

30.10.1972:
Die DKP Celle gibt vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) heraus.
Q: Celler Welle Extrablatt,Celle o.J. (1972)

Dezember 1972:
Die DKP Celle gibt die Nr.17 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. 30.10.1972, Jan. 1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.17,Celle Dez. 1972

Januar 1973:
Die DKP Celle gibt die Nr.1 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.1,Celle Jan. 1973

Februar 1973:
Die DKP Celle gibt die Nr.2 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.2,Celle Feb. 1973

19.02.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr.6 (vgl. 11.1.1973, 5.3.1973) heraus. Abgedruckt wird auch der Bericht eines Braunschweiger Bundeswehrsoldaten der Panzerbrigade 2, die auch noch in Hildesheim liegt, u.a. über den Übungsplatz Bergen-Hohne.
Q: Rote Oberschüler Front Nr.6,Braunschweig 19.2.1973

März 1973:
Die DKP Celle gibt die Nummern 3 und 4 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Feb. 1973, 19.3.1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.3 und 4,Celle Feb. 1973

19.03.1973:
Die DKP Celle gibt vermutlich in dieser Woche eine Sonderausgabe ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. März 1973, Mai 1973) zu den Kommunalwahlen (KW - vgl. 25.3.1973) heraus.
Q: Celler Welle Sonderausgabe,Celle o.J. (1973)

Mai 1973:
Die DKP Celle gibt die Nr.5 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. 19.3.1973, Juni 1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.5,Celle Mai 1973

Juni 1973:
Die DKP Duderstadt gibt eine Ausgabe ihrer Zeitung 'Duderstadt Heute und Morgen' heraus. Veröffentlicht wird ein Artikel von Heinz Kampe, stellvertretender Bezirksvorsitzender der DKP Niedersachsen:"
GIFTBREI AUS OBSKUREM PRESSEDIENST

Im allgemeinen wird die DKP in der niedersächsischen Presse bewußt totgeschwiegen, so sieht ihre Pressefreiheit aus. In Hannover gibt es darüber sogar eine Absprache der Chefredaktionen der beiden großen Tageszeitungen. Selbst Anzeigen der DKP werden von einigen Zeitungen nicht angenommen. Doch in den letzten Tagen konnte diese Presse nicht umhin, über die Politik der DKP zu informieren. Anlaß war der Beschluß der 8. Parteivorstandstagung (vgl. **.*.1973,d.Vf.) 'Die Chancen der Entspannung endlich nutzen', der auf großes Interesse innerhalb der Bevölkerung stieß.

So mußte selbst die auf CSU-Kurs liegende 'Cellesche Zeitung' ihre Leser über diesen Beschluß informieren und dabei zugeben, daß die in Niedersachsen aufgebaute sogenannte 'Anti-Terror-Gruppe' der Polizei nach Auffassung der DKP 'als 'reine Bürgerkriegstruppe' und als Beitrag zur 'fortschreitenden Militarisierung nach innen'' gewertet werden muß. Weiter heißt es: 'Niedersachsen ist nach Auffassung dieser kommunistischen Partei das 'Hauptaufmarschgebiet der NATO gegen den Sozialismus'.' Die Praxis des kalten Krieges beherrsche noch Regierung und Verwaltung. In einem anderen Zusammenhang wird die von großen Teilen unserer Bevölkerung vertretene Forderung wiedergegeben: 'NATO raus aus unserem Land'. Insgesamt sieben bürgerliche Blätter befaßten sich mit dem Beschluß des Bezirksvorstandes der DKP Niedersachsen."
Q: Duderstadt Heute und Morgen,Duderstadt Juni 1973,S.3***

Juni 1973:
Die DKP Celle gibt die Nr.6 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Juni 1973, Okt. 1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.6,Celle Juni 1973

30.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.25 (vgl. 23.6.1973, 7.7.1973) heraus. Aus Niedersachsen wird u.a. berichtet durch das Komitee 'Soldatenfaust' vom Truppenübungsplatz Bergen-Hohne.
Q: Roter Morgen Nr.25,Dortmund 30.6.1973

20.07.1973:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.27 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 12.6.1973, 21.8.1973) heraus, mit Berichten u.a. von AEG Hannover und Celle.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.27,Berlin 20.7.1973

21.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.28 (vgl. 21.7.1973, 28.7.1973) heraus und berichtet u.a auch von AEG Celle.
Q: Roter Morgen Nr.28,Dortmund 21.7.1973

13.09.1973:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen'Nr.9 (vgl. 6.9.1973, 6.10.1973) heraus, in der u.a. von dem in Celle von der Ausweisung bedrohten griechischen Anästhesisten Dr. A. Lengas berichtet wird.
Q: DKP Informationen Nr.9,Hannover 13.9.1973

Oktober 1973:
Die SAG gibt die Nr.28 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) heraus, in der man sich mit der Nachlese zur Streikwelle in der Metallindustrie befaßt, die u.a. als Aufstand der ungelernten bzw. angelernten ArbeiterInnen verstanden wird, wobei näher eingegangen wird auf die ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen bei Hella Lippstadt, die Frauen bei Pierburg Neuß und AEG Celle.
Q: Klassenkampf Nr.28,Frankfurt Okt. 1973

Oktober 1973:
Die DKP Celle gibt die Nr.8 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Juni 1973, Dez. 1973) heraus.
Q: Celler Welle Nr.8,Celle Okt. 1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 verkauft der KBW OG Wolfsburg nach Celle 30 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 liefert der KBW 50 Exemplare nach Celle.
Q: KBW-OG Hannover:Bericht über den Verkauf der KVZ Nr.6,o.O. (Hannover) o.J. (Nov. 1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 liefert der KBW 57 Exemplare nach Celle.
Q: KBW-OG Hannover:Verkaufsbericht von KVZ 7 und KVZ 8,o.O. (Hannover) o.J. (Dez. 1973)

Dezember 1973:
Die DKP Celle gibt die Nr.9 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Okt. 1973, Jan. 1974) heraus.
Q: Celler Welle Nr.9,Celle Dez. 1973

05.12.1973:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.8 (vgl. 22.11.1973, 19.12.1973) heraus und berichtet u.a. vom Truppenübungsplatz Bergen-Hohne.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 5.12.1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 liefert der KBW 50 Exemplare nach Celle.
Q: KBW-OG Hannover:Verkaufsbericht von KVZ 7 und KVZ 8,o.O. (Hannover) o.J. (Dez. 1973)

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.9 liefert der KBW 250 Exemplare nach Bomlitz bei Walsrode und Celle.
Q: KBW-OG Hannover:Verkaufsbericht zur KVZ Nr.9,o.O. (Hannover) o.J. (Jan. 1974)

Januar 1974:
Die DKP Celle gibt die Nr.1 ihrer Ortszeitung 'Celler Welle' (vgl. Dez. 1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist.
Q: Celler Welle Nr.1,Celle Jan. 1974

Februar 1974:
Vermutlich im Februar erscheint die Nr.1 der 'RBJ-Kommunikation' (vgl. Dez. 1973, Apr, 1974), welches die letzte Ausgabe ist. Die Nachfolge übernimmt die 'Kämpfende Jugend' - Antifaschistische Jugendzeitung für den Aufbau des Bundes Demokratischer Jugend. Eingegangen wird u.a. auch auf Celle.
Q: RBJ-Kommunikation Nr.1,Hamburg 1974

11.05.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.19 (vgl. 4.5.1974, 18.5.1974) heraus. Die Rote Garde berichtet aus Dortmund-Hombruch bzw. auch vom britischen Truppenübungsplatz in Bergen-Hohne in Niedersachsen.
Q: Roter Morgen Nr.19,Dortmund 11.5.1974

Juni 1974:
Eventuell im Juni erscheint die 'RBJ-Kommunikation' Nr.3 (vgl. Apr. 1974, Sept. 1974). Berichte von außerhalb Hamburgs beschäftigen sich u.a. mit dem SJD - Die Falken OV Celle.
Q: RBJ-Kommunikation Nr.3,Hamburg 1974

14.09.1974:
Zum Abschluß der bundesweiten Chile-Woche ab 7.9.1974 findet heute in Frankfurt eine bundesweite Demonstration zum Jahrestags des Putsches statt.

Laut KBW, der schon am 24.7.1974 aufrief, kommen mehr als 25 000 Demonstranten zusammen. Aufgerufen hatten eine Reihe von Chile-Komitees und der KBW.

Die Chile-Komitees organisieren, laut KBW (vgl. 4.9.1974), zur Anfahrt u.a. drei Sonderzüge. Der dritte fährt von Kiel über Neumünster, Hamburg, Lüneburg, Celle, Hannover, Hildesheim, Kreiensen, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Marburg und Gießen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.15, 18 und 21,Mannheim 24.7.1974, 4.9.1974 bzw. 16.10.1974,S.16, S.* bzw. S.14f

04.11.1974:
Das Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Munster des KBW (vgl. 12.12.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche über die Herausgabe seiner ersten Zeitung für die dortigen drei Kasernen. Berichtet wird auch von der Bundeswehr in Faßberg (Ost).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.28,Mannheim 12.12.1974

20.11.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.21 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 6.11.1974, 4.12.1974) heraus. In Celle trat der KJV erstmals auf, agitierte für Klaus Öllerer und gründete einen Solidaritätsausschuss für diesen.
Q: Kämpfende Jugend Nr.21,Dortmund 20.11.1974,S.7

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05.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 28.11.1974, 12.12.1974) Nr.27 heraus. Berichtet wird vom bundesweiten Stand des Organisationsaufbaus. Es gibt derzeit u.a. eine Ortsaufbaugruppe (OAG) in Celle.
Für die ZANU Zimbabwe wurde u.a. gespendet durch die Ortsaufbaugruppe Celle.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.27,Mannheim 5.12.1974

12.03.1975:
Im Rahmen der antimilitaristischen Kampfwochen des KJV der KPD soll heute in Celle eine Veranstaltung stattfinden.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund 5.3.1975,S.1

24.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.16 (vgl. 17.4.1975, 30.4.1975) heraus, in der er u.a. berichtet aus Munster/Faßberg von der Bundeswehr.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.16,Mannheim 24.4.1975

29.04.1975:
In Celle-Wietzenbruch will die KPD eine Maiveranstaltung im Cafe Urbach durchführen.
Q: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 23.4.1975

05.05.1975:
Der KBW (vgl. 15.5.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Celle über die Gründung einer derzeit zehnköpfigen Initiative gegen den Paragraphen 218.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.19,Mannheim 15.5.1975

16.06.1975:
Der KBW (vgl. 26.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Celle eine Initiative oder Komitee gegen den Paragraphen 218 sich dem eigenen Aufruf für Volksentscheid und Demonstration am 21.9.1975 angeschlossen habe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.25,Mannheim 26.6.1975

09.07.1975:
In der Nr.27 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 2.7.1975, 16.7.1975) berichtet die KPD u.a. über Entlassungen bzw. Stillegungen bei AEG Braunschweig, Celle und Hannover (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr.27,Köln 9.7.1975

September 1975:
Bei Göttker Celle (vermutlich IGM-Bereich) findet, laut AB, ein Streik statt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.74,München 16.11.1975

08.12.1975:
Das Oberlandesgericht (OLG) Celle fällt, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Urteil über Flugblattverteilung.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.6,Köln 16.12.1975

29.07.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.30 (vgl. 22.7.1976, 5.8.1976) heraus.
Berichtet wird u.a. von der 'KVZ-Ortsbeilage Celle'.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.30,Mannheim 29.7.1976

August 1976:
Die Bezirksleitungen Bremen-Unterweser und Hannover des KBW geben vermutlich im August oder September 1976 erstmals eine Broschüre "ein Atommüll-Lager. Keine Wiederaufbereitungsanlage in Lichtenmoor / Hermannsburg / Wippingen" heraus, von der Februar 1977 das vierte bis sechste tausend Exemplare gedruckt wird.
Q: KBW: Kein Atommüll-Lager. Keine Wiederaufbereitungsanlage in Lichtenmoor / Hermannsburg / Wippingen,4. – 6. Tausend, Bremen Feb. 1977

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19.09.1976:
In Lutterloh demonstrieren, laut SAG, 3 000 AKW-Gegner gegen die hier geplante Wiederaufbereitungsanlage (WAA).
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr.10,Frankfurt 6.10.1976

19.11.1976:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen' Nr.11 (vgl. 20.7.1976) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist. Vom Mitglied des Bezirksvorstandes und Vorsitzendem des Kreises Celle der DKP erscheint folgender Kommentar zur AKW-Problematik:"
LIEBER HEUTE AKTIV - ALS MORGEN RADIOAKTIV!

Der Widerstand der Bürger gegen die atomare Bedrohung geht nicht nur in Brokdorf (in Schleswig-Holstein,d.Vf.) weiter. Gegen den Plan der Energie-und Kernenergiekonzerne und ihrer politischen Willensvollstrecker in Bonn und Hannover, Niedersachsen zum Atommülleimer der BRD zu machen, sind die Bürger der bedrohten Gebiete auf die Barrikaden gegangen. Ursprünglich war auch in Niedersachsen geplant, die Atommüll- und Wiederaufbereitungsanlage lautlos durchzusetzen. Das wurde durch die demokratische Wachsamkeit der Öffentlichkeit verhindert. Die durch Brokdorf vorgewarnten Bürger machten den Atomstrategen einen Strich durch die Rechnung.

In den Dörfern des Naturschutzparks Südheide, um das Bohrloch bei Lutterloh, im Lichtenmoor bei Nienburg und auch über dem Salzstock bei Wittingen in Ostfriesland (gemeint ist Wippingen,d.Vf.) schlossen sich die alarmierten Menschen zu Bürgerinitiativen zusammen. Sie fielen nicht auf die Verharmlosungen, Versprechungen und Drohungen des atomindustriellen Komplexes herein. Sie griffen zur Selbsthilfe unter der Losung: 'Lieber heute aktiv - als morgen radioaktiv. Profitinteressen weniger oder die Lebensinteressen der Mehrheit der Bevölkerung', das ist die Frage.

Im Widerstand gegen die vereinte Macht von Konzernen und Regierungen fanden zusammen, die sonst nur schwer unter einen Hut finden: Arbeiter und Bauern, Studenten und Schüler, Lehrer und Jäger, Apotheker und Pastoren, Gastwirte und Gäste, Liberale, Sozialdemokraten und Kommunisten, Christen und Atheisten. Die Breite dieses Volksbündnisses und seine Einheit erwies sich als die Kraft, die bereits erste Erfolge erzwang.

Die Bohrungen bei Lutterloh mußten eingestellt werden. In Lichtenmoor wurden sie verhindert. Man erzwang, den ursprünglichen Zeitplan wiederholt zu revidieren. Eine große öffentliche Diskussion setzte ein und selbst die Wortführer wie Dr. Albrecht (CDU) sahen sich gezwungen, abwiegelnde Erklärungen abzugeben. Den Energiebossen paßt die Verzögerung nicht ins Konzept. Darum verstärken sie ihren Druck auf die Regierungen und schicken die Troika: Friedrichs, Maihofer und Matthöfer als Atompropagandisten durch das Land.

Die Mitglieder der DKP sind Teil der Bürgerinitiativen, in denen sie aktiv und selbstlos mitarbeiten. Natürlich wird der von den Herrschenden geschürte Antikommunismus auch in die Bürgerinitiativen getragen. Den Atomprofiteuren kommt das zugute. Sie bemühen sich, den demokratischen Widerstand mit antikommunistischen Lügen zu diffamieren. Dabei kommen ihnen anarchistische und chaotische Abenteurer zur Hilfe. Diese unterstützen das Werk der Atombefürworter und leisten ihnen Schützenhilfe.

Wir Kommunisten vertreten einen klaren Standpunkt: Wir sind nicht gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie. Die Sicherheit der Beschäftigten und der Bevölkerung, sowie der Schutz der Natur müssen aber absoluten Vorrang haben. Das ist bis heute nicht erfüllt. Darum fordern wir: Schluß mit den Vorbereitungsarbeiten für die Atommüllgrube und die Aufbereitungsanlage.

Immer mehr wächst auch die berechtigte Sorge, daß das bei der Aufbereitung des Atommülls anfallende Plutonium als Grundstoff für eine eigene Atombombe mißbraucht wird. Wobei schon der heutige Atomabfall genügt, um Tausende von der Größe der Hiroshima-Bombe zu bauen. Und das genau zu einer Zeit, in der der westdeutsche NATO-General Schnell, der künftige Staatssekretär bei Leber, den Einsatz von Atomwaffen im Falle eines Konflikts am ersten Tag verlangt und zwar unter nationaler Verfügungsgewalt.

Der Kampf an der Elbe und in der Heid dient somit nicht nur der Verteidigung demokratischer Rechte, der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit, nicht nur dem Schutz von Leib und Leben und der Unversehrtheit der Umwelt, sondern ist auch gleichzeitig Friedenskampf für die Verhinderung der atomaren Katastrophe.

Die Bewegung der Bürger ist eine mächtige Kraft. Sie beruht auf der Gerechtigkeit ihrer Forderungen und auf der Einheit ihres Handelns. Ihre Verteidigung gegen alle Spaltungsversuche, gegen jede staatliche Willkür und gegen chaotische Spalter und Saboteure, ist die Voraussetzung weiterer Erfolge."
Q: DKP Informationen Nr.11,Hannover 19.11.1976

29.11.1976:
Die Anti-AKW BI Celle führt, laut KB, eine Infoveranstaltung mit Jens Scheer (KPD) durch, die von 300 bis 400 Leuten besucht wird.
Q: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

10.12.1976:
In Garßen bei Celle führt, laut KB, der CDU Ortsverein eine AKW Veranstaltung durch, unter deren ca. 100 Besuchern sich auch Mitglieder der Anti-AKW BI Celle befanden. Die KKW-Befürworter seien allerdings so unsachlich aufgetreten, daß die AKW-Gegner auszogen und die ca. 20 Befürworter allein zurückließen.
Q: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

10.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.96 (vgl. 13.12.1976, 24.1.1977) heraus und berichtet u.a. über politische Gefangene in Celle.
Q: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

10.01.1977:
Die Anti-AKW BI Celle möchte heute, laut KB, eine Reihe von Filmveranstaltungen in Celle und Umgebung beginnen, die bis zum 17.1.1977 dauern soll.
Q: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

14.06.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.114 (vgl. Juni 1977, 28.6.1977) heraus und berichtet u.a. von XOX Celle.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.114,München 14.6.1977

04.08.1977:
In Celle will der KBW, eine Diskussionsveranstaltung "Der Sozialimperialismus zeigt in Afrika sein wahres Gesicht" durchführen.
Q: KVZ-Bezirksbeilage Hannover Nr.31,Hannover 1.8.1977,S.4

April 1978:
Die erste Nummer der 'RGO-Nachrichten' der RGO der KPD/ML (vgl. Mai 1978) erscheint. Der Ausgabe zufolge hat die RGO bereits Ortsgruppen u.a. in Celle.
Q: RGO:Nachrichten Nr.1,Essen Apr. 1978

01.05.1978:
1. Mai in Celle. Laut KB beteiligen sich an der DGB-Kundgebung ca. 500 - 600 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.13

09.11.1978:
Zur Reichskristallnacht am 9.11.1938 nehmen in Bergen-Belsen, laut KB, ca. 200 - 300 Menschen an einer Kundgebung teil.
Q: Arbeiterkampf Nr.143,Hamburg 27.11.1978,S.25

Dezember 1978:
In der JVA Celle wird, laut der VRV Bezirk Hannover des KBW, ein Isolationstrakt eingerichtet.
Q: VRV-Bezirk Hannover: Kommunistische Volkszeitung – Flugschrift: Schließung des Isolationstraktes in Celle! Weg mit der Isolationshaft!,Hannover o. J. (1979)

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Juni 1981:
Der KB berichtet von der Wahlbewegung zu den Kommunal- und Kreistagswahlen (KW - vgl. 27.9.1981) in Niedersachsen vermutlich aus dem Juni:"
In Celle und … werden voraussichtlich ebenfalls (grün-) alternative Listen kandidieren."
Q: Arbeiterkampf Nr.204,Hamburg 22.6.1981,S.13

Letzte Änderungen: 27.11.2010

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