Oldenburg: Kommunistischer Bund (KB)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 3.3.2014

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Vom Kommunistischen Bund (KB) in Oldenburg und seinen Vorläufern lagen uns bisher leider nur wenige Dokumente vor. Wir bitten um Ergänzungen.

Während einleitend die örtlichen Anhänger des späteren KB noch als Kommunistische Arbeitergruppe (KAG) Oldenburg auftreten und in der Oldenburger Metallindustrie mit ihrem 'Metallarbeiter' agitieren (vgl. 13.9.1971, 27.9.1971, 30.5.1972) schließen sich diese bald dem bundesweiten KB an (vgl. Nov. 1971), unterhalten aber offenbar auch weiterhin Kontakte zu denjenigen Marxisten-Leninisten (ML) Bochum, aus denen die Kommunistische Gruppe Bochum / Essen (KG B/E) mit hervorgeht (vgl. März 1973).

Neben der Betriebsarbeit, vor allem bei der Maschinenfabrik Herzog, engagiert sich der KB in Oldenburg sowohl im Antifaschismus (vgl. 30.5.1974, 17.6.1975, 18.6.1975) als auch in der internationalen Solidarität (vgl. 20.5.1974), vor allem mit Portugual (vgl. 23.8.1975, 24.9.1975, 27.9.1975), berichtet darüber in seiner Stadtzeitung 'Barrikade' (vgl. 22.8.1975, 19.9.1975) und versucht sich auch in der Einflußnahme auf die regionale Jugendzentrumsbewegung (vgl. 24.8.1975).

Nachdem die 'Barrikade' zur regionalen 'Frische Brise' ausgedehnt wird (vgl. 20.3.1976) finden sich nur noch wenige Hinweise auf die Aktivitäten der KB / Gruppe Oldenburg, die dann offenbar selbst am Ersten Mai nicht mehr auftritt (vgl. 30.4.1978, 1.5.1979) und sich mehr oder minder aufgelöst hatte.

Erst ab Anfang 1980 gab es dann eine neue Gruppe des KB in Oldenburg (vgl. Jan. 1980, 6.1.1980).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

30.08.1971:
Die Kommunistische Arbeitergruppe (KAG) Oldenburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 1 ihres Organs 'Kommunistische Korrespondenz' für August und September heraus. In einer Vorbemerkung wird erklärt, dass die Schrift eigentlich bereits im Juli erscheinen sollte, man aber zu schwach gewesen sei, wie die Oldenburger Linke allgemein:"
Immerhin gibt es seit April/Mai das 'Sozialistische Arbeitskollektiv' (SAKO), das - wenn auch noch ziemlich sporadisch - eigene AP-Arbeit betreibt, und zwei weitere Gruppen mit kommunistischem Anspruch (am Oldenburg-Kolleg und an der PH). Die organisierte Entfaltung des Prozesses Abgrenzung / Vereinheitlichung ist bislang verhindert worden. Erst seit Mitte August zeichnen sich die ersten Bestrebungen und Möglichkeiten dafür ab."

Enthalten ist der Artikel "Gegen den allseitigen der Bourgeoisie die einheitliche Kampffront der Arbeiterklasse", der sich teilt in die Abschnitte:
- "In der Krise: verschärfte Angriffe auf die Arbeiterklasse";
- "Die Allseitigkeit des Angriffs beachten!";
- "Die SPD: eine (besondere) Partei der Kapitalistenklasse";
- "Die faschistische Gefahr nicht unterschätzen!";
- "Die Versuche der Liquidierung der kommunistischen und der spontanen Arbeiterbewegung abwehren!";
- "Kommunistische Partei notwendig";
- "Partei und Klasse";
- "Bedingungen des Parteiaufbaus";
- "Die richtige politische Linie im Kampf gegen den Opportunismus durchsetzen!";
- "Imperialismus und Opportunismus";
- "Den Opportunismus und die Bourgeoisie zugleich bekämpfen!";
- "Gewerkschaften im Imperialismus";
- "Schwache Klassenposition des Proletariats";
- "Machen wir die Gewerkschaften wieder zu starken Kampforganisationen der Arbeiterklasse!";
- "Falsche Politik der DKP-Führung"; sowie
- "Kommunisten und Lohnkampf".
Aus der 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ) Hamburg vom 11.8.1971 werden in einem Kasten aus dem Artikel "Leben wir in einem Polizeistaat?" zu den Toden von Petra Schelm und Ingrid Reppel Passagen zum KPD-Verbot zitiert.

Der Artikel "Die Aufgaben der Oldenburger Kommunisten" berichtet einleitend von der Entstehung der KAG und des SAKO in der Maikampagne, während die Kommunistische Kolleg-Gruppe und die Rote Zelle Erziehung an der PH schon länger bestanden und gliedert sich in die Abschnitte:
- "Die Schwäche der Mai-Kampagne";
- ".. als Schwäche der gewerkschaftlichen und kommunistischen Bewegung begreifen!";
- "Schon jetzt konsequent den Aufbau der kommunistischen Kaderorganisation in Oldb. in Angriff nehmen!";
- "Das Sektierertum bekämpfen!";
- "'Spartacus'" müsse isoliert werden; sowie
- "DKP" müsse wissenschaftliche untersucht werden.

Gefordert wird: "Wir müssen die Bedürfnisse und Forderungen der Massen zur Grundlage unserer Politik machen!".

Der Artikel "'KJO - Spartacus': Die Oldenburger Variante des Sektierertums" widmet sich der Oldenburger Maikampagne von Spartacus und gliedert sich in die Abschnitte:
- "Die Bürokratisierungsthese des 'Spartacus'";
- "Der Antikommunismus des 'Spartacus'", die DKP und SDAJ ausgerechnet zum 1. Mai und dem anschließenden Lehrlingskongress als stalinistisch angriffen;
- "Der Antistalinismus - die besondere Form des Antikommunismus des 'Spartacus'";
- "Das Sektierertum und Spaltertum des 'Spartacus'"; sowie
- "Zutiefst massenfeindliche Politik!".

Ein Artikel berichtet über die "Überregionale Aktionseinheit in der Metalltarifrunde '71", der mit Stand vom 31.8.1971 noch beigetreten seien KB/ML Eutin, SALZ Cuxhaven, SALZ Stade, KB Wilhelmshaven, KAG Oldenburg, KB/ML Lübeck und die Kommunistische Initiative (KI) Köln.
Quelle: Kommunistische Korrespondenz Nr. 1, Oldenburg Aug./ Sept. 1971

13.09.1971:
Die Kommunistische Arbeitergruppe (KAG) Oldenburg gibt die Nr. 1 (vgl. 27.9.1971) ihres 'Der Metallarbeiter' - Zeitung zur Metalltarifrunde 1971 in einer Auflage von 2 000 Stück heraus mit einem Leitartikel zu den Forderungen, die für die MTR aufgestellt werden sollten, wobei festgestellt wird "Die Preise steigen!" und "das sind Angriffe auf unsere Lebensbedingungen!". Propagiert wird:"10,3 Prozent und keinen Pfennig weniger!".

Ein Artikel fragt: "Wie kam es zu diesen Forderungen?" und fordert: "Raus aus der Konzertierten Aktion! Weg mit den Lohnleitlinien!".

Berichtet wird von der FSG Flensburg. festgestellt wird: "Der Lohnkampf geht uns alle an!". Zu FJS von der CSU erscheint der Artikel "Strauß: Sprachrohr der Kapitalisten". Erklärt wird: "Warum 'Metallarbeiter'".

In "Aus den Betrieben" wird berichtet von Voigtländer Braunschweig (vgl. 27.8.1971, 8.9.1971) und Olympia Wilhelmshaven über Entlassungen, aus Oldenburg von AEG und der Werft sowie von:"
Harms Eisengießerei

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr wird bei Harms in Delmenhorst kurzgearbeitet. Im Oldenburger Betrieb werden seit längerem keine Einstellungen mehr vorgenommen."
Q: Der Metallarbeiter Nr. 1, Oldenburg 13.9.1971

27.09.1971:
Die Kommunistische Arbeitergruppe (KAG) Oldenburg gibt die Nr. 2 (vgl. 13.9.1971, 30.5.1972) ihres 'Der Metallarbeiter' - Zeitung zur Metalltarifrunde 1971 in einer Auflage von 2 000 Stück heraus mit dem Leitartikel "Vor dem Lohnkampf: verschärfte Angriffe der Kapitalisten" zur MTR.

Weitere Artikel sind:
- "Kapitalisten drohen mit Arbeitslosigkeit";
- "Frauen müssen mitverdienen" wozu gefordert wird: "Weg mit den Frauenlohngruppen";
- "Gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse die einheitliche Kampffront der Arbeiterklasse";
- "Betriebsversammlung auf der Werft: Tarifverhandlungen auf der Tagesordnung!" am 30.9.1971;
- "Selbstkritik" weil man in der Nr. 1 nicht erklärt habe, was Lohnleitlinien und die Konzertierte Aktion seien;
- "Nochmal Strauss: 'Zahlen muss der kleine Mann'" zu FJS von der CSU; sowie
- "Den Kampf gegen das reaktionäre BVG organisieren!" zum Betriebsverfassungsgesetz.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 2, Oldenburg 27.9.1971

November 1971:
Im November wird der Kommunistische Bund (KB) gegründet von den Gruppen SALZ Hamburg, SALZ Bremerhaven in Bremen, SALZ Frankfurt in Hessen, der Kommunistischen Aufbaugruppe (KAG) Oldenburg in Niedersachsen, dem KAB Hamburg und in Schleswig-Holstein den KB/ML's Eutin und Flensburg.

Die bisherigen Organisationsnamen werden mit Erscheinen der ersten Ausgabe der politischen Zeitung des KB ersetzt durch die Bezeichnung KB (/) Gruppe (Ortsname). Weiterhin wird die Herausgabe der 'Arbeiterstimme' Bremerhaven (vgl. Sept. 1971) und der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' Flensburg sowie die Herausgabe der 'Kommunistischen Korrespondenz' Oldenburg zugunsten der politischen Zeitung 'Arbeiterkampf' (AK), die die 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' des SALZ Hamburg (vgl. **.**.1971) fortführt, und des theoretischen Organs 'Unser Weg' (UW), welches die bisherige 'KAB-Arbeiterzeitung' des KAB Hamburg fortführt, eingestellt.
Q: KAB-Arbeiterzeitung Nr. 11/12, Hamburg 1971; Arbeiterkampf Nr. 13, Hamburg Dez. 1971;Unser Weg Nr. 26, Hamburg März 1979

30.05.1972:
Der Kommunistische Bund / Gruppe Oldenburg gibt die Nr. 9 (vgl. 27.9.1971, 20.2.1974) seines 'Der Metallarbeiter' - Zeitung für die Kollegen der Metallindustrie in einer Auflage von 1 200 Stück heraus mit dem Leitartikel "Wem nützen die Bomben bei Springer?" zu den Bomben der RAF in Hamburg (vgl. 19.5.1972).

Weitere Artikel sind:
- "Betriebsrätewahlen. Schluss mit den Stellvertreterkämpfen!" zu den BRW, bei denen bis auf wenige Ausnahmen keine Änderungen eingetreten seien;
. "Herzog. Betriebsrat steht vor neuen Aufgaben";
- "Solidarität mit den spanischen Arbeitern";
- "Am 1. Mai: Gemeinsam gegen Angriffe der Kapitalisten";
- "Vor Harms und Werft Arbeiterkampf-Verkauf eingestellt", da der Absatz gering sei und bei der Werft auch die örtlichen Bedingungen schlecht waren;
- "Jugendvertreterwahlen 1972" zu den JVW;
- "Angriffe auf die gewerkschaftliche Demokratie";
- "Jugendarbeit in der IGM: 'Außer Spesen nichts gewesen'" zum IGM OJA; sowie
- "Kapitalisten: Furcht vor zuviel Demokratie".
Q: Der Metallarbeiter Nr. 9, Oldenburg 30.5.1972

September 1972:
Wahrscheinlich Anfang September, vielleicht aber auch schon Mitte bis Ende August, bringt der KB die auf August/September datierte Nr.21 seines 'Arbeiterkampf' (AK - vgl. Juli 1972, Okt. 1972) heraus. Zu den Bundestagswahlen (BTW) führte der KB eine Befragung der Organisation durch, an der sich bis Anfang August 66 Einheiten beteiligten. Diese bilden, nach eigenen Angaben, zusammen die überwiegende Mehrheit der Organisation. Darunter befinden sich 2 Einheiten aus Oldenburg.
Q: Klassenkampf und Programm Nr.1,Dortmund Dez. 1972,S.53; Arbeiterkampf Nr.21,Hamburg Aug./Sept. 1972

März 1973:
Der KB/Gruppe Oldenburg erhält, nach eigenen Angaben, ca. im März von Peter Weinfurth (ehemals KPD/ML-ZB), einen Brief, in dem u.a. ausgeführt wird:"
Uns würde interessieren, ob ihr immer noch zum KB-Hamburg tendiert. Was haltet ihr von der Initiative NRF/KBB? Wir sehen diesem Projekt mit großem Interesse zu und hoffen, daß der Programmentwurf die Bewegung voranbringen wird."
P. Weinfurth soll inzwischen "führender Mann der Marxisten-Leninisten Bochum" sein.
Q: Arbeiterkampf Nr. 26, Hamburg März 1973,S.11

18.12.1973:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 37 (vgl. 26.11.1973, Jan. 1974) heraus. Erwähnung findet u.a. von der Gruppe Oldenburg die Vertriebszelle II.
Q: Arbeiterkampf Nr. 37, Hamburg 18.12.1973

20.05.1974:
In Oldenburg will der KB eine Irland-Solidaritätsveranstaltung mit Malachy McGurran, dem Vizepräsidenten der Sinn Fein Official durchführen.
Q: Metaller Nr. 3, Kiel Mai 1974, S. 22

30.05.1974:
In Oldenburg findet, laut KB, eine antifaschistische Kundgebung des KB, des KBW, des Spartacusbund und der Werkstatt gegen die Anwesenheit von Thadden (NPD) in Oldenburg mit ca. 200 Personen statt.
Q: Arbeiterkampf Nr. 45, Hamburg 11.6.1974, S. 16

17.06.1975:
In Oldenburg gibt der KB ein Flugblatt "Öffentliche Erklärung des Kommunistischen Bundes - an den Rektor der Carl von Ossietzky-Universität. Schluss mit den Provokationen des NHB! Freie politische Entfaltung für alle Antifaschisten!" heraus, in dem von der antifaschistischen Veranstaltung am 11.6.1975 gegen die Veranstaltung des NHB berichtet und ein Verbot aller NHB-Veranstaltungen gefordert wird.
Q: KB: Öffentliche Erklärung des Kommunistischen Bundes - an den Rektor der Carl von Ossietzky-Universität. Schluss mit den Provokationen des NHB! Freie politische Entfaltung für alle Antifaschisten!, Oldenburg 17.6.1975

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18.06.1975:
In Oldenburg gibt die Unigruppe des KB das Flugblatt "Gegen Kriegstreiber, KZ-Strategen und staatliche Repression: antifaschistische Aktionseinheit verstärkt notwendig!" in einer Auflage von 1 500 Stück heraus, in dem von der antifaschistischen Veranstaltung am 11.6.1975 gegen eine Veranstaltung des NHB berichtet wird, die beide vom Kanzler aufgelöst wurden, und zur antifaschistischen Veranstaltung am 19.6.1975 aufgerufen wird.
Q: KB-Unigruppe: Gegen Kriegstreiber, KZ-Strategen und staatliche Repression: antifaschistische Aktionseinheit verstärkt notwendig!, Oldenburg 18.6.1975

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22.08.1975:
Der KB / Gruppe Oldenburg gibt die Nr. 2 seiner Stadtzeitung 'Barrikade' (vgl. 19.9.1975) für August heraus mit dem Leitartikel "Sparpolitik an Oldenburgs Schulen: Rasante Talfahrt!", in dem mit Hilfe der 'NWZ' eingegangen wird auf die Grund- und Hauptschule Dietrichsfeld und die Schule Staakenweg sowie auf die Versetzung von Grund- und Hauptschullehrern an die Gymnasien, wogegen die Personalräte des Neuen Gymnasiums, des Alten Gymnasiums, der Hindenburgschule und der Anton-Günther-Schule protestierten, aber auch von der Personalversammlung des Schulaufsichtskreises 1, der gegen die Nichteinstellung von Lehramtsanwärtern protestierte.

Weitere Artikel sind:
- "Widerwärtig reaktionäre Kampagne gegen Schülerinitiative Augustfehn und regionales Portugal-Fest" in Oldenburg am 23.8.1975, wozu in "Nach Redaktionsschluß" noch auf einen weiteren "Schweinsartikel" der 'NWZ' verwiesen wird;
- "WERKSTATT 'verfassungsfeindlich'" zum selbstverwalteten Jugendzentrum Werkstatt;
- "Schüler Union: Vorkämpfer des Bildungsprivileges gegen die Arbeiterjugend" zur SU der CDU am Alten Gymnasium; sowie
- "'Sanierung' in Osternburg" zur Cloppenburger Straße in Alt-Osternburg.
Q: Barrikade Nr. 2, Oldenburg 22.8.1975

23.08.1975:
In Oldenburg organisiert u.a. der KB ein Portugal-Solidaritätsfest mit über 500 Teilnehmern auf dem auch eine Chileresolution verabschiedet wird. Es tritt auch der Chor des JZ Bremervörde auf. Der KB / Gruppe Oldenburg (vgl. 19.9.1975) berichtet: "'Erfolgreiches Portugal-Solidaritätsfest in Oldenburg'". Verabschiedet wird auch eine Solidaritätsresolution für die Schülerinitiative an der Realschule Augustfehn.
Q: Barrikade Nr. 3, Oldenburg 19.9.1975, S. 2, 7 und 9

24.08.1975:
Auf dem heutigen Jugendzentrumstreffen in Oldenburg mit knapp 90 Jugendlichen und Vertretern von über 20 JZ oder Initiativen aus Bremen und Nordniedersachsen versuchen, laut KB (vgl. 19.9.1975), der BDP Bremen und die Werkstatt Oldenburg die Koordinierung an sich zu reißen und den Einfluß des KB zu bekämpfen.

Verabschiedet wird bei sechs Enthaltungen und ohne Gegenstimmen auch eine Solidaritätsresolution für die Schülerinitiative an der Realschule Augustfehn. Unterstützt wird diese außer durch die Gruppen des KB und den SSB Bremerhaven namentlich durch Vertreter von:
- JAK und JZ Werkstatt Oldenburg,
- Initiative für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum Emden,
- Einige Mitglieder der Jugendinitiative Nordhorn,
- Initiative Jugendzentrum 'Hoher Kamp' Bremen-Nord (einige Mitglieder),
- Zwei Mitglieder der JZ-Initiative Rehburg,
- Zwei Mitglieder der Initiative Jugendzentrum Bremen / Brommyplatz,
- Drei ehemalige Zwei Mitglieder der Initiative Jugendzentrum Bremen / Brommyplatz,
- Jugendzentrum Ahlhorn,
- Mehrere Mitglieder der JZI Stade,
- Gruppe demokratischer Schüler, Stade,
- Gruppe 'Schülerpresse' Cuxhaven,
- Aktion Jugendzentrum Scheeßel,
- Initiative für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum Cuxhaven,
- Jugendzentrum Bremervörde und VBJ e.V.,
- Ein Mitglied der Jugendzentrumsinitiative Landwürden,
- Ein Mitglied des FJZ Bremen-Neustadt (Erlenstraße),
- Ein Mitglied der Initiativgruppe JZ Cloppenburg,
- Jugendarbeitskreis (JAK) Zetel.
Q: Barrikade Nr. 3, Oldenburg 19.9.1975, S. 2 und 9

19.09.1975:
Der KB / Gruppe Oldenburg gibt die Nr. 3 seiner Stadtzeitung 'Barrikade' (vgl. 22.8.1975, 20.3.1976) für September in einer Auflage von 600 Stück heraus mit dem Leitartikel "Portugal darf nicht das Chile Europas werden".

Weitere Artikel sind:
- "Ammerland. Presse, Bullen, Oberlehrer wüten gegen Portugalsolidarität";
- "Schlag auf Schlag: wieder 15 Berufsverboteverfahren" gegen Absolventen der Uni Oldenburg, wobei Jusos und DKP kritisiert werden;
- "Bemerkungen zum Jugendzentrumstreffen in Oldenburg" am 24.8.1975;
- "Die Chile und Portugal-Solidarität aufs Dorf!" wobei berichtet wird aus Bremervörde (vgl. 11.9.1975) und aufgerufen nach Ahlhorn (vgl. 22.9.1975),
- "Statt Jugendhaus: Polizeiknüppel und 'chemische Keule'" in Bremen-Neustadt (vgl. 22.8.1975), wobei auch berichtet wird von Repressionen aus Emden (vgl. 10.2.1975), aus Zetel und gegen die Werkstatt Oldenburg;
- "'Kinderfest der Werkstatt begeisterte kleine und grosse Besucher'" am 31.8.1975, wobei auch berichtet wird vom Beschluß zur Schließung der Kindergruppe, was der KB ablehnt;
- "Gespräch mit einer Mutter" aus dem 'Info' der Werkstatt Nr. 4;
- "Behörden- und Polizeiwillkür läuft an!" gegen das § 218-Komitee (vgl. 30.8.1975, 6.9.1975) sowie gegen Plakate- und Aufkleber-Kleber des KBW und des KB;
- "Leserbrief" einer Genossin gegen die Volksentscheid-Forderung des §218-Komitees;
- "Soldaten in der BRD - in Portugal. Solidaritätsbeitrag, vorgetragen auf dem Oldenburger Portugalfest am 23.8." von einigen in Oldenburg stationierten Bundeswehrsoldaten;
- "'Erfolgreiches Portugal-Solidaritätsfest in Oldenburg'";
- "Antwort auf einige Fragen" zu den Angriffen auf die Portugal-Solidarität der Schülerinitiative an der Realschule Augustfehn, wozu die Resolution der Portugalveranstaltung dokumentiert wird; sowie
- "Was wir fast vergessen hätten… 'Nationalrevolutionäre' Faschisten" zur Nationalrevolutionären Aufbauorganisation (NRAO) bzw. Roland Wehl, der letztes Jahr allein beim KBW Gesprächspartner gefunden habe.

Unter der Überschrift "Solidarität mit den kämpfenden Arbeitern in Portugal und in Chile!" und den Emblemen des MES Portugal und des MIR Chile erscheinen die Artikel "Die Arbeiter und die Frauen haben begonnen, ihre Geschicke selbst zu lenken! Reisebericht aus Portugal", der sich gliedert in die Abschnitte "Gesundheitswesen", "Volksklinik", "Abtreibungsproblem", "Die Frauen von Timex" und "Die Frauen von Sogantal" sowie "Chile: 11. Sept. 1975: 2 Jahre Faschismus. 2 Jahre Widerstand". Aufgerufen wird zur Chile-Portugal-Solidaritätsveranstaltung in Bremen am 24.9.1975.
Q: Barrikade Nr. 3, Oldenburg 19.9.1975

24.09.1975:
Zur Chile-Portugal-Solidaritätsveranstaltung in Bremen um 19 Uhr im Kino Gondel, Schwachhauser Heerstr. 207 mit Vertretern von MIR Chile, ERP/PRT Argentinien und aus Portugal rief auch der KB / Gruppe Oldenburg (vgl. 19.9.1975) auf.
Q: Barrikade Nr. 3, Oldenburg 19.9.1975, S. 8

27.09.1975:
In Hamburg finden, laut KB, eine Solidaritätsdemonstration zu Portugal mit ca. 2 800 Personen und eine Veranstaltung mit ca. 2 600 Personen statt, auf der für die MPLA Angola gesammelt wird. Der KB / Gruppe Oldenburg (vgl. 19.9.1975) rief nach Hamburg auf.
Q: Barrikade Nr. 3, Oldenburg 19.9.1975, S. 8; Arbeiterkampf Nr. 67, Hamburg 2.10.1975, S. 5

20.03.1976:
Der KB gibt die Nr. 5 seiner Zeitung für das Weser-Ems-Gebiet 'Frische Brise' für März / April heraus, die die Oldenburger Stadtzeitung des KB 'Barrikade' (vgl. 19.9.1975) fortsetzt. Die Auflage beträgt 600 Exemplare.

Der Leitartikel lautet "KKW Esensham: Billige Energie für die Kapitalisten. das Risiko für die Bevölkerung".

Weitere Artikel sind:
- "Augustfehn (Ammerland). Fortschrittlicher Schüler gefeuert!" von der Realschule;
- "Solidarität mit den portugiesischen Faschisten? Was sich westdeutsche Schulleiter heute erlauben können!" zur Realschule Augustfehn aus dem 'Rebell' Nr. 13;
- "Erklärung der Ammerländer Jugendzeitung STACHEL an die Öffentlichkeit und die Presse" zur Realschule Augustfehn;
- "Die 'Tricks' der Kapitalisten" zum AKW Esenshamm;
- "Methanolwerk Emden: Umweltgift genehmigt";
- "Verwaltungsgericht wies Klage gegen Kraftwerk Esenshamm";
- "Ostfriesland. Arbeitslosenquote auf Rekordhöhe";
- "Elsflether Werft: Entlassungen und verschärfte Arbeitshetze";
- "Kahlschlag bei der Bundesbahn" im Verwaltungsbezirk Oldenburg;
- "Arbeitsunfall auf der Elsflether Werft";
- "Maschinenfabrik Beeck: Wieder Kurzarbeit" in Oldenburg;
- "Maschinenfabrik Herzog: Nazi-Kram!";
- "Emder Werft arbeitet jetzt auch kurz" zu den Rheinstahl-Nordseewerken in Emden;
- "Was wird mit VW in Emden?";
- "Emden. 5 000 Werftarbeiter traten in einen Warnstreik" (vgl. 18.2.1976);
- "Jugend-MV der IGM" in Oldenburg am 8.3.1976;
- "Entlassung: 'Recht' bekommen - aber nichts erreicht!" zu einem Lehrling, der im Handwerksbetrieb entlassen worden war;
- "Zusammenarbeit KJA - AStA: bei den DGB-Bossen abgeblitzt!" zur Ablehnung des DGB-KV dem KJA eine Kooperation mit dem AStA der Uni zu erlauben;
- "GEW: Auch gegen CDU nichts zu erwarten";
- "Frauenarzt: gefährliche Beratung! Leserbrief";
- "'Ein Zimmer in der Nähe?'" zur Wohnungsnot der Studenten bzw. der sexuellen Ausbeutung der Studentinnen dabei;
- "Landeskrankenhaus Wehnen: Der Lack der 'Nächstenliebe' blättert ab!";
- "Internationaler Frauentag. Der Kampf gegen das Abtreibungsverbot ist noch nicht zu Ende!" wobei berichtet wird aus Oldenburg (vgl. 19.1.1976, 25.2.1976) und Emden (vgl. 4.3.1976) sowie aus "Oldenburg. DKP zum internationalen Frauentag. Da muß mal Putz gemacht werden!" (vgl. 6.3.1976);
- "KBW zu 218: Frauenfeindlichkeit, Lügen und Provokationen";
- "Sind ledige Mütter 'Menschen 2. Klasse'?";
- "Schulpolitik der CDU: Mit Volldampf gegen die lernende Jugend" aus dem 'Arbeiterkampf' Nr. 76;
- "Aktionstag 28.1.: CDU-Provokationen überwogen" zu den Aktionen gegen Unterrichtsausfall, von denen berichtet wird aus Aurich, Brake, Delmenhorst, Leer, Norden, Oldenburg und Westerstede;
- "Emden: Jugendheimleiter gefeuert";
- "Polizeiliche 'Jugendfürsorge' in Emden" (vgl. 14.2.1976);
- "Wieder Berufsverbote!" wie das Oldenburger Komitee gegen die Berufsverbote mitteilte, wobei ein MSB- und vier SHB-Mitglieder betroffen sind, während die Klage eines DKPlers abgewiesen wurde;
- "'Vierte Partei' (AVP): bekannte Leute!" aus der NPD;
- "Prügelbulle 'immer im Dienst'" zu einem Polizeiübergriff in Oldenburg;
- "Hausdurchsuchungen und Ermittlungsverfahren gegen § 218-Gegner" aus dem Komitee gegen den § 218 des KBW;
- "'Versuchte Gefangenenbefreiung' - mit dem Fotoapparat?" auf einer Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen im Januar;
- "SPD Delmenhorst gegen Antifaschisten" zu deren Unvereinbarkeitsbeschluss (UVB) gegen die VVN; sowie
- "KBW: Arm in Arm mit Faschisten ?! 1. Mahnung" zur Teilnahme von Roland Wehl (ehemals NPD) an den KBW-Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen.

Berichtet wird auch aus dem DruPa-Bereich:"
Politische Entlassung wegen Fahrpreisdemonstrationen

Nach den Oldenburger Fahrpreisdemonstrationen im letzten Januar wurde der Genosse R. W. aus dem Druckbetrieb Essich & Co. entlassen. R. W. hatte für die Veröffentlichungen des vom KBW inspirierten Fahrpreiskomitees presserechtlich verantwortlich gezeichnet. Die Entlassung wurde ausdrücklich mit seiner Rolle bei den Fahrpreisaktionen begründet, bei denen es zu brutalen Polizeieinsätzen kam."

Geworben wird für die "Dokumente Betriebsräteveranstaltung Hamburg, 6. Dez. 1975" sowie für die Broschüre "Wie der KBW der Bewegung gegen den §218 schadet".
Q: Frische Brise Nr. 5, Oldenburg 20.3.1976

30.04.1978:
In Oldenburg veranstaltet das Aktionszentrum Alhambra, laut KB, ein Mai-Fest, an dem ca. 200 Menschen teilnehmen. Die Feier wird u.a. auch unterstützt von KB und SBü.
Q: Arbeiterkampf Nr. 129, Hamburg 16.5.1978, S. 13

01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Oldenburg an einer DGB-Kundgebung ca. 1 500 Menschen:"
Es gab jedoch kaum oppositionelle Aktivitäten (ein paar Transparente vom KBW, Offener Brief der BI an den DGB, Frauentransparente der DFI)."
Q: Arbeiterkampf Nr. 153, Hamburg 14.5.1979, S. 14

Januar 1980:
Über die KB Gruppe Oldenburg, die sich Anfang 1980 neu zusammenfand, heißt es im "Rechenschaftsbericht der KB Gruppe Oldenburg" (vgl. 6.1.1980):"
Tatsächlich war die Gruppe … relativ neu und politisch in mancher Hinsicht unbedarft. Nur zwei Genossen hatten politische Erfahrungen hinter sich, die bis in die Gründung der alten KB-Gruppe zurückreichten. Ein Genosse stammte aus dem Spektrum unabhängiger Linker um das Aktionszentrum Alhambra. Das Gros der neuen Gruppe war aus einer Kleinstadt am Jadebusen herüber gekommen … Für die Kontinuität der alten Gruppe stand der Gründervater des alten Oldenburger KB. Eine eigentliche KB-Politik aber hatte es in Oldenburg seit 1978 nicht mehr gegeben. Die alte KB-Gruppe war in den Klippen der Krise zerschellt, die ehemaligen Genoss/inn/en hatten sich zurückgezogen oder in andere Städte abgeseilt."
Q: KB Oldenburg: Rechenschaftsbericht der KB Gruppe Oldenburg, o.O. o.J., S. 3

06.01.1980:
Der 1.Kongreß des KB ist beendet. Dazu heißt es in einem "Rechenschaftsbericht der KB Gruppe Oldenburg" (vgl. Jan. 1980) u.a.:"
Unmittelbar vorher hatte hatten noch die düsteren Schatten des allgemeinen Auflösungsprozesses der revolutionären Organisation und der Abwendung großer Teile der Linken vom Marxismus auf uns gelastet. Im Hintergrund stand der lemmingeartige 'Sog im Grünen', der weite Teile der Linken mit sich riß und mit der Gruppe Z einen nicht unerheblichen Teil unserer Organisation abgespalten hatte … daß mit der Abspaltung wichtiger Kader des Mittelbaus (ehemalige Zentrumsleitung) dem KB eine tiefe Wunde gerissen war … Gegen die Abkehr vom Marxismus und die Aufgabe der revolutionären Ziele wollte der KB nicht zum ersten Male gegen den Strom schwimmen. Daß zu diesem Zweck die bis dato übliche 'Orientierung an praktischen Aufgaben des Moments, die Instrumentalisierung des KB für das Inganghalten von Massenbewegungen und -initiativen' zu unterbleiben habe, war klar, wenn der theoretische Beitrag des KB zum 'Streitbaren Dialog' gestärkt werden sollte."
Q: KB Oldenburg: Rechenschaftsbericht der KB Gruppe Oldenburg, o.O. o.J., S. 3

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