Rebell (ehem. Rote SDAJ-Opposition) - Revolutionäre Jugend (ML), Jg. 1, Nr. 4, Nov. 1968

November 1968:
Mit der Nr.4 ändert die Zeitschrift 'Rote SDAJ-Opposition' (vgl. Okt. 1968, 27.12.1968), von der uns hier zur Wiedergabe eine Seite fehlt, ihren Namen in 'Rebell' (ehemals Rote SDAJ-Opposition). Herausgegeben wird der 'Rebell' von der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten) - RJ/ML. Eingangs betonen die Verfasser, daß immer mehr SDAJ-Gruppen "sich von der lähmenden Vormundschaft der Oma KPD befreien. In Stuttgart, Ulm, Karlsruhe, Kiel, Hamburg u.a. treten kritische genossen der verschiedensten linkspolitischen Schattierungen gegen die revisionistische Führung auf." Der 'Rebell' versteht sich nunmehr als "ein Blatt, das den Rahmen bloßer SDAJ-Opposition überschreitet".

Berichtet wird aus der SDAJ Konstanz, mit deren Opposition man nicht übereinstimmt, sowie von der linientreuen SDAJ-Landesleitung Rheinland-Pfalz und äußert sich "Nochmals zur Spaltung der SDAJ in Mannheim" über Gewalttaten. In "'Bombenstop' als Ablenkungsmanöver" wird berichtet aus Vietnam, in "Biafra: Ein afrikanischer Bruderkrieg vom Neokolonialismus geschürt" aus Nigeria. In "Gesinnungsjustiz" wird berichtet über solche in BRD und DDR, ein Beitrag betont: "CSSR: Eine Revolution ist notwendig!", man äußert sich auch "Nochmals zum IG-Metall-Jugendtag" (vgl. 29.9.9.1968).

Helmut Modau vermutet, daß es sich bei der RJ/ML um die ML-Tübingen sowie die aus der SDAJ stammenden Kräfte der Gruppe Roter Morgen in Mannheim gehandelt habe. Die Hamburger Träger des 'Rebell' waren im Initiativausschuß für die Bildung einer ML-Liga in Hamburg vertreten und traten nach dem Übertritt des Großteils dieser Liga in die KPD/ML mit einem 'Rundbrief der RJ/ML' auf.

Diese Zeitung soll, laut KB, "zeitlich gesehen, die zweite westdeutsche ML-Zeitung nach dem 'Roten Morgen' von Ernst Aust, der im Juli 1967 erstmals erschien", gewesen sein. Frühere westdeutsche ML-Zeitungen waren jedoch u.a.: 'Sozialistisches Deutschland', 'Spartacusbriefe', 'Die Unbequemen', 'Die Wahrheit'.

Auch die OG Würzburg der KPD/ML-ZK (vgl. Sept. 1970) berichtet von der Gründung der RJ/ML, die eine Spalter-Jugendorganisation gewesen sei. Allerdings sind derzeit weder die KPD/ML (vgl. 31.12.1968) noch deren Rote Garde (RG) gegründet und können so wohl auch nicht gespalten werden.
Quellen: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Rote Front Nr.6,Würzburg Sept. 1970,S.1; Rebell Nr.4,Mannheim Nov. 1968;Modau,Helmut:Zur Geschichte der KPD/ML und des KABD,o.O. 1979,S.10;GRW:Rebell Reprint:Auszüge aus den Jahren 1968-1970,Frankfurt 1978,S.17ff;Rebell Nr.1,Hamburg 1974,S.1

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