06.01.1977:
Der KBW gibt die Nr. 1 seiner 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 30.12.1976, 13.1.1977) in einer Ausgabe Nord heraus mit den Artikeln:
- "Was die Generäle fürchten, das machen wir" zum Artikel über die SRKs und den KBW in der Zeitschrift 'Kampftruppen';
- "Schwanewede / Bremen. 21 Tage Arrest gegen Kanonier Witzmann, aber Absetzung als Vertrauensmann verhindert";
- "Putlos. Im Winterbiwak" aus der vierten Ausbildungskompanie eines Jägerbataillons.
Berichtet wird:"
Sontra. Das Ermittlungsverfahren gegen H. Arendt wegen u.a. 'Wehrkraftzersetzung' mußte eingestellt werden. Der Soldat Arendt hatte in einer Presseerklärung seine Bestrafung wegen der Teilnahme an der 1. Mai-Demonstration in Kassel und der Weigerung, Uniformen der Hitlerarmee zur Schau zu Stellen, öffentlich bekannt gemacht. Dafür kam er 21 Tage in den Bau. Der Kampf für seine Freilassung fand große Unterstützung bei den Soldaten und in Sontra. Deshalb wurde er gleich nach der Entlassung strafversetzt. Wenn jetzt das Ermittlungsverfahren eingestellt wird, so beweist das, daß die Soldaten Siege gegen die Bourgeoisie erringen können, wenn sie sich zusammenschließen und den Kampf an der Seite der Arbeiterklasse und des Volkes führen."
Berichtet wird:"
Schwanewede / Bremen. Offizier macht Geschäfte. In der 3./325 hat der Rechnungsführer, Oberfeldwebel Gentsch, aus seinem Dienstzimmer eine Geschenkboutique der gepfefferten Preise gemacht. Rechtzeitig vor Weihnachten gab es Kerzen (24 DM) und jede Menge Kupferarbeiten (Bilder, Wappen, Wanduhren und als Prunkstück einen Wandspiegel) zu kaufen. Er hat sich auch ein besonderes Ratensystem ausgedacht, womit er den Wehrsold der Kaufwilligen direkt mit Beschlag belegte. An jedem einzelnen Stück klebte ein Preisschild mit Angabe über die Höhe der Raten. der Wandspiegel sollte 200 DM kosten (mehr als der durchschnittliche Monatswehrsold). Auf dem Preisschild seht: 200 DM: 75 DM Barzahlung, 5 Raten a 25 DM."
Berichtet wird vom Anti-AKW Protest aus Brokdorf (vgl. 27.12.1976) und aus Grohnde, wo auf einer Kundgebung auch eine Erklärung von 15 Soldaten der Gallwitz-Kaserne Hildesheim verlesen wurde.
Beilagen wurden uns bekannt vom Bodensee, für den Bezirk Rhein-Neckar I, für den Bezirk Rhein-Neckar II, aus Oberbayern / Schwaben, für Bremen-Unterweser und für Hamburg-Unterelbe.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 1, Mannheim 6.1.1977