07.04.1977:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 14 (vgl. 31.3.1977, 14.4.1977) in einer Ausgabe Nord heraus.
In "Zweiter Anlauf zur Durchsetzung des Energieprogramms wird vorbereitet" wird berichtet aus Grohnde, aber auch aus Gorleben (vgl. 31.3.1977). Eine Karte zeigt die "Agrargebiete Norddeutschlands und Lage der Kernkraftwerke und die Wiederaufbereitungsanlagen".
Die BI Hildesheim berichtet über die Bauern im Kampf gegen das AKW Grohnde.
Von der BUU wird berichtet von der Wilster Konferenz (vgl. 3.4.1977). In "1. Mai - Arbeiter und Bauern gegen das imperialistische Energieprogramm" wird berichtet von einem Mitglied der BUU Elmshorn bzw. vom AKW Brokdorf. Berichtet wird auch vom Atomforum bzw. der Reaktortagung (vgl. 31.3.1977).
Weitere Artikel sind:
- "Aufruf des Kongresses der Soldaten und Reservistenkomitees in Frankfurt vom 2. April 1977 - Lohnfortzahlung! Recht auf jederzeitige Kündigung!";
- ein Bericht aus dem Panzergrenadierbataillon 332 in der Pommernkaserne in Fürstenau;
- "Es geht um Lohnfortzahlung - da bin ich dafür" zu den Aktionen der SRKs Kassel und Wiesbaden gegen die Entlassung von Holger Arend in Lorch und Sontra;
- "Ausplünderung durch den Kantinenwirt" aus Immendingen;
- ein Bericht aus dem Fernmeldebataillon 620 in der Grenzlandkaserne Flensburg.
Berichtet wird:"
Holzminden. 'Auch wenn Sie nur noch wenige Tage hier beim Bund haben, Sie sind bis zum 31.3. Soldat und ich werde bis zum letzten Tag hier die Disziplin aufrechterhalten', sagte Hauptmann Schmidt. Ein 'staatstragender Akt' war gestört worden. Beim feierlichen Gelöbnis für die Rekruten der Kasernen Höxter, Stadtoldendorf und Holzminden hatten die Reservisten in den Fenstern gelegen und den Ablauf der Veranstaltung 'gestört'. Sie hatten ihre noch verbleibende Tageszahl über den Platz gebrüllt und ihrem Haß auf die Verhältnisse in der Bundeswehr durch Zwischenrufe Luft gemacht. Die Sache mußte disziplinarisch geahndet werden. Hauptmann Schmidt führte die Ermittlungen am Entlassungstag durch, um die Reservisten, die natürlich nach Hause wollten, unter Druck zu setzen. Hauptmann Schmidt ließ sich Zeit und die Reservisten wurden immer wütender. So gelang es dem Kompaniechef, die Soldaten, die sich abgesprochen hatten und übereingekommen waren, nichts auszusagen, gegeneinander auszuspielen. Er kriegte jedoch nur einen raus, dem er ein Diszi von 200 DM verpaßte. Außerdem mußte der Gefreite noch einen Tag GvD (Gefreiter vom Dienst) schieben. Die Bourgeoise hat es nötig, das feierliche Gelöbnis zum BRD-Imperialismus mit Disziplinarstrafen zu schützen, denn die Soldaten legen es nur mit Widerwillen ab, weil sie sie sonst nicht befördert werden und mit 165 DM Wehrsold dastehen."
Beilagen wurden uns bekannt aus:
- Baden-Württemberg vom Bodensee, für Donau-Iller / Ostwürttemberg und vom Unteren Neckar.
- Bayern für Nordlfranken und Oberbayern / Schwaben.
- Bremen-Unterweser und Hamburg-Unterelbe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 14, Mannheim 7.4.1977