Was tun, Jg. 5, Nr. 1, 1972

29.11.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Sechster Streiktag und zweiter Tag der Aussperrung in NW/NB. In Wiesbaden findet ein Spitzengespräch zwischen GESAMTMETALL und IG Metall über die Vorbereitung eines 'besonderen Schlichtungsverfahrens' statt. Zum Vorsitzenden der 'besonderen Schiedsstelle' wird Prof. WANNAGAT ernannt.
'In einem gemeinsamen Kommunique des Spitzengesprächs gibt es eine Vereinbarung, die von dem seit 1964 gültigen Schlichtungsabkommen wesentlich abweicht: Danach kann der zu erwartende Schlichtungsspruch nur einstimmig gefaßt werden' (HB, 1.12.1971). Mit dieser Vereinbarung trägt die IG Metall bereits den Wünschen von GESAMTMETALL hinsichtlich eines neuen Schlichtungsabkommens Rechnung (…).
Während des Spitzengesprächs versuchte GESAMTMETALL noch einmal zu einer zentralen politischen Schlichtung zu kommen. GESAMTMETALL lehnte zuerst WANNAGAT, den die IG Metall vorgeschlagen hatte, ab und schlug stattdessen BENDA (CDU) vor, wohl in der Annahme, daß dann die IG Metall gegen BENDA ein Mitglied der Bonner Regierung vorschlägt."

Die RKJ und die GIM veröffentlichen frühestens heute einen DIN A 3 Text, vermutlich als Plakat, zur Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg unter der Überschrift:"
Mit dieser langfristigen Strategie von Gesamtmetall soll der IG-Metall eine Niederlage beigebracht werden:".
Die Zwischenüberschriften lauten:"
1. Konzertierte Aktion
2. Orientierungsdaten
3. Spitzengespräche
4. Schlichtungs- und Schiedsvereinbarung
5. Die regionale Tarifpolitik der IG Metall soll zunichte gemacht werden
6. Aussperrung
7. Revidierte Aussperrung
8. Politische Schlichtung
9. Großangelegte Stillegung von Betrieben".

Zum Ende heißt es:"
Die Absicht von GESAMTMETALL ist klar: Den Metallindustriellen geht es darum, den Streik der IG Metall mittels der Aussperrung und einer großangelegten Stillegung von Betrieben auszudehnen, um damit eine 'Kapitalflucht ins Ausland und einen weitgehenden Investitionsstopp' (DGB-Vorsitzender Vetter) zu rechtfertigen.
Die Verlagerung der Produktion ins Ausland (Kapitalflucht) und ein inländischer Investitionsboykott sollen dann der SPD-Regierung angelastet werden und sie veranlassen, die Rechte der Gewerkschaften weiter einzuschränken.

Um all dies geht es bei der 'besonderen' Schlichtung. Deshalb die richtige Antwort:
Sofort Streik in allen Tarifgebieten
Die GESAMTE Kraft der Metaller gegen GESAMTMETALL
Besetzung der Betriebe".
Q: Was tun Nr. 11/12 und 1, Mannheim Dez. 1971 bzw. 1972, S. 14f bzw. S. 8

29.11.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Bayern:"
Die IG Metall teilt mit: Die Nürnberger Firma Semikron, Gesellschaft für Gleichrichterbau mbH, mit 581 Beschäftigten, zahlt von sich aus rückwirkend vom 1. September an acht Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie ein 13. Monatseinkommen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

29.11.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Hamburg:"
Die Tarifkommission für Hamburg lehnt einstimmig den Einigungsvorschlag von Prof. GALPERIN, der mit den Stimmen der Unternehmervertreter zustande kam, (6% auf 12 Monate), ab."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

30.11.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Siebter Streiktag und dritter Tag der Aussperrung in NW/NB."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

30.11.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Bayern:"
Das Audi-NSU-Werk Ingolstadt stellt den größten Teil der Fertigung ein. Von dieser Maßnahme sind rund 8 500 Beschäftigte betroffen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

30.11.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Hessen:"
Die Tarifkommission für Hessen beschließt, vorerst beim IGM-Vorstand noch keinen Antrag auf Urabstimmung zu stellen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

01.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Am achten Streiktag und vierten Tag der Aussperrung in NW/NB nimmt die 'besondere Schlichtungsstelle' in Stuttgart ihre Verhandlungen auf. 'Die Schwierigkeit der Verhandlungen liegt auch darin, daß sie regional geführt und ausdrücklich auf das Tarifgebiet Nordbaden/Nordwürttemberg bezogen sind. Von ihnen wird aber, wie Viktor FRANKENBERGER, der Vorsitzende der württembergisch-badischen Metallindustriellen, sagte, eine Signalwirkung aufs Bundesgebiet ausgehen. Davon werde wahrscheinlich nicht allein die Metallindustrie, sondern die gesamte Wirtschaft berührt werden. Beobachter halten es für wahrscheinlich, daß ein etwaiges Stuttgarter Ergebnis der besonderen Schlichtung die von der Gewerkschaft Öffentliche Dienste (gemeint ist wohl die ÖTV,d.Vf.) eingeläutete Tarifrunde in Bund, Ländern und Gemeinden unmittelbar beeinflussen wird' (SZ, 3.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

01.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Kassel:"
In Kassel lehnt das Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung auf Lohnfortzahlung ab, die ein Arbeiter des Kasseler Werkes von Hanomag-Henschel beantragt hatte."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

01.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Baunatal:"
Das Volkswagenwerk legt sein Zweigwerk Baunatal (Kassel) still. Durch diese Maßnahme sind 725 Arbeiter 'freigestellt'."
Vermutlich handelt es sich hierbei allerdings nur um eine Teilstillegung (vgl. 6.12.1971).
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

02.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg (NB/NW):"
Neunter Streiktag und fünfter Tag der Aussperrung in NW/NB. Gegen die Stimmen der Unternehmervertreter beschließt der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, daß auch mittelbar vom Streik betroffene Arbeiter der Metallindustrie Kurzarbeiter- bzw. Arbeitslosenunterstützung erhalten. Damit hat der Verwaltungsrat den umstrittenen und gegenteilig lautenden Erlaß seines Präsidenten STINGL (CSU) aus der vorigen Woche korrigiert. 'Die Unternehmer wollen Klage gegen die Entscheidung des Verwaltungsrates der BfA einlegen' (Kölner-Stadt-Anzeiger, 3.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

02.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Rüsselsheim:"
Bei nur wenigen Gegenstimmen fordern die 750 Vertrauensleute von Opel-Rüsselsheim die Tarifkommission auf, beim IG-Metall-Vorstand eine Urabstimmung für Hessen zu beantragen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

02.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Köln:"
13 Tage nach der gescheiterten Schlichtung in NRW fordern 'die 323 Delegierten der IG Metall-Verwaltungsstelle Köln auf ihrer Vertreterversammlung die sofortige Einberufung der IG Metall-Tarifkommission NRW und einen IG Metall-Vorstandsbeschluß für eine Urabstimmung' (Kölner-Stadt-Anzeiger, 3.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

03.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
BMW stellt die Produktion ein. 8 000 Arbeiter und 500 Angestellte sind gezwungen, eine Zwangspause einzulegen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

03.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Am zehnten Streiktag und sechsten Tag der Aussperrung beschließt die Tarifkommission für NW/NB, am kommenden Mittwoch in Stuttgart eine große zentrale Streikkundgebung abzuhalten.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände fordert in einem Fernschreiben Bundesarbeitsminister ARENDT (SPD) auf, den Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, STINGL, anzuweisen, den Beschluß des Verwaltungsrates (vgl. 2.12.1971,d.Vf.) nicht auszuführen. … SCHILLER bietet sich wieder als Schlichter an. Er 'sagte in Bonn, wenn beide Tarifparteien - Gewerkschaften und Arbeitgeber - einen politischen Vermittler wünschen, dürfe man sich dem Ruf nicht entziehen' (Kölner-Stadt-Anzeiger, 4.12.1971).

Der tarifpolitische Ausschuß von GESAMTMETALL faßt Beschlüsse, die es den Unternehmervertretern in der 'besonderen Schlichtung' erlauben, von dem derzeit noch gültigen Angebot von 4,5% abzurücken und 6% auf 12 Monate und 20% Absicherung eines 13. Monatseinkommens anzubieten."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8f

03.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Berlin:"
Die Berliner Tarifkommission beschließt, den Ausgang der besonderen Schlichtung für NW/NB abzuwarten und erst nach Beendigung dieses Verfahrens weitere Entscheidungen zu treffen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

03.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Hamburg:"
Die Tarifkommission für Hamburg beantragt beim IGM-Vorstand die Durchführung der Urabstimmung. 'Der Vorstand wird am kommenden Montag (6.12.1971,d.Vf.) darüber entscheiden. Allerdings gilt seine Zustimmung nicht als sicher, da er dem Vernehmen nach bereits in den Wochen zuvor den Willen der Hamburger IG Metall-Mitglieder gebremst hatte, möglichst bereits gleichzeitig mit Nordwürttemberg/Nordbaden den Arbeitskampf zu beginnen' (FR, 4.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

04.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Das Sozialgericht Stuttgart weist einen Antrag des Verbandes württemberg-badischer Metallindustrieller auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung zurück, nach der die Bundesanstalt für Arbeit (BfA) mittelbar vom Arbeitskampf betroffenen Arbeitern außerhalb des Tarifgebietes NW/NB keine Unterstützung mehr gewähren sollte. 'Die Arbeitgeber erklärten zu dem noch nicht rechtskräftigen Beschluß, sie würden alle ihnen zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ausschöpfen, um ihn zu Fall zu bringen' (SZ, 6.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

06.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände veröffentlicht ihren Jahresbericht 1971 und wirft der Regierung vor, 'bei ihrer engen Bindung an die Gewerkschaften ihre eigenen Orientierungssignale in der Lohnpolitik nicht durchsetzen zu können und sich konjunkturpolitisch falsch zu verhalten. Außerdem habe sie auf dem Gebiet der inneren Reformen zu große Hoffnungen geweckt und Zweifel aufkommen lassen, ob sie bereit ist, das Eigentum an Produktionsmitteln als Eckpfeiler der Marktwirtschaft zu sichern' (Die Welt, 7.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

06.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
Mit Ende der Nachtschicht stellen sechs Betriebe von VW ihre Produktion ein. Die Zahl der betroffenen Arbeiter wird auf rund 100 000 geschätzt." Hierbei dürfte es sich um die Werke Braunschweig, Emden, Hannover, Salzgitter und Wolfsburg in Niedersachsen sowie das Werk Baunatal (vgl. 1.12.1971) in Hessen handeln.
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

06.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Elfter Streiktag und siebter Tag der Aussperrung in NW/NB. … In einem Fernschreiben an den Bundeskanzler fordert die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, daß der Kanzler den Bundesarbeitsminister anweist, kraft seines Aufsichtsrechts gegenüber der Bundesanstalt für Arbeit einzuschreiten.

Die Tarifkommission für NW/NB legt mit einem Beschluß die Verhandlungsdelegation auf 7,9% für 12 Monate sowie auf eine 40%ige tarifliche Absicherung des 13. Monatsverdienstes fest. Mit diesem Beschluß ist die IG Metall offiziell von der siebenmonatigen Laufzeit abgerückt, wie sie von VEIT in seinem Schiedsspruch vorgesehen wurde.

Vor dem Hotel, in dem die 'besonderen Schlichtungsverhandlungen' stattfinden, demonstrieren rund 60 Arbeiter."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

07.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
Das Bundeswirtschafts- und Finanzministerium stellt Unternehmern und Gewerkschaften 12 Leitthemen für die am Freitag (10.12.1971,d.Vf.) tagende 23. Konzertierte Aktion zu. Mit den Leitthemen stellt SCHILLER den Verbänden auch die 'neuen vorläufigen Eckwerte' zu. Danach hält Schiller für künftige Lohnbewegungen eine Erhöhung der Tariflöhne um sechs bis sieben Prozent für vertretbar. SCHILLER gibt die neue Lohnleitlinie gerade zu dem Zeitpunkt bekannt, wo sich die Lohnverhandlungen in der Metallindustrie in der entscheidenden Phase befinden."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

07.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
Am zwölften Streiktag und achten Tag der Aussperrung lädt Bundeskanzler BRANDT zusammen mit den Ministern SCHILLER, EHMKE und ARENDT die beiden Tarifkontrahenten für heute Abend in den Kanzlerbungalow nach Bonn ein. Hierdurch wird die 'besondere Schlichtung' nach Bonn verlegt.

'Der DGB-Bundesvorsitzende (VETTER) äußerte Verständnis dafür, daß BRANDT, von der Sorge um das richtige Einfangen der Konjunktur bewegt, sich bereits zu einem Zeitpunkt in die Auseinandersetzung eingeschaltet habe, zu dem normalerweise noch keine politische Schlichtung nötig gewesen wäre' (FR, 8.12.1971).

SCHILLER gibt dieses Zusammentreffen in einer Rede anläßlich der Jahresmitgliederversammlung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände bekannt. 'Er deutete dabei an, daß die Bundesregierung unter Umständen in die Tarifautonomie eingreifen müsse. Bei allem Respekt vor der Tarifautonomie könne die Bundesregierung eine solche Ausdehnung des Feuers nicht unberührt lassen, betonte der Minister unter dem Beifall der rund 800 Unternehmer' (FR, 8.12.1971).

Der Vorsitzende der 'besonderen Schlichtungsstelle', WANNAGAT, unterbreitet seinen 'Rahmenvorschlag': er sieht 7,5% mehr Lohn und Gehalt bei einer einjährigen Laufzeit und eine 40%ige tarifliche Absicherung eines 13. Monatseinkommens vor. …

Die IGM-Tarifkommission für NW/NB stimmt am Nachmittag, bevor die Verhandlungskommission nach Bonn fliegt, dem Vorschlag des Schlichters WANNAGAT zu."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

08.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg (NB/NW):"
In den frühen Morgenstunden des 13.Streiktages und des neunten Tages der Aussperrung scheitert die nach Bonn verlegte 'besondere Schlichtung'. Die Metallindustriellen haben den Einigungsvorschlag von WANNAGAT im Gegensatz zur IG Metall abgelehnt. Für den Abend sind neue Verhandlungen ohne Schlichter nach Stuttgart einberufen worden."

Laut RKJ der GIM demonstrieren in Stuttgart "mehr als 40 000 Metallarbeiter aus dem Streikgebiet. Es ist die größte Demonstration, die die Stadt nach dem Kriegsende erlebte. BLEICHER gibt die Zustimmung der IG Metall zum WANNAGAT-Spruch bekannt."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

08.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Niedersachsen:"
In Hannover enden die Schlichtungsverhandlungen für die niedersächsische Metallindustrie ohne Einigungsvorschlag. Damit endet auch für den Bezirk Niedersachsen die Friedenspflicht."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

09.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
Der zweite Vorsitzende der IG Metall, LODERER, erklärt, die Entscheidung in Stuttgart wird Signalwirkung für sämtliche Tarifbezirke in Deutschland haben. Vorerst wird die IG Metall für die anderen Tarifgebiete keine Urabstimmung genehmigen.
'In zahlreichen Tarifgebieten legten am Donnerstag zehntausende von Metall-Arbeitnehmern vorübergehend die Arbeit nieder, um gegen die unnachgiebige Haltung der Arbeitgeber zu protestieren' (FR, 10.12.1971)."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

09.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Vierzehnter Streiktag und zehnter Tag der Aussperrung in NW/NB. In zweiter Instanz lehnt das Landessozialgericht von Baden-Württemberg den Antrag auf einstweilige Verfügung ab, den der Verband Württemberg-Badischer Metallindustrieller gegen den Beschluß der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg gestellt hatte, an vom Streik mittelbar Betroffene außerhalb des Tarifgebietes Arbeitslosenunterstützung zu zahlen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

10.12.1971:
Laut RKJ der GIM legen die Ford-Werke Teile ihrer Fertigung still. Rund 19 000 Arbeiter sind von dieser Maßnahme betroffen.
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 10

10.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Am 15.Streiktag und elften Tag der Aussperrung einigen sich IG Metall und GESAMTMETALL auf folgenden Kompromiß:

1) Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 15 Monaten und ist erstmals zum 31.Dezember 1972 kündbar.
2) Für die Monate Oktober, November und Dezember erhalten die Arbeiter und Angestellten eine Pauschale von 60 DM pro Monat, also 180 DM insgesamt. Dieser Betrag soll Netto noch vor Weihnachten ausgezahlt werden.
3) Ab 1.Januar 1972 erhalten die Arbeiter und Angestellten eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 7,5%.
4) Die Absicherung des 13. Monatseinkommens wird in einem Stufenplan geregelt, der bis 1975 40% absichert."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

10.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Mannheim:"
Eine Funktionärsversammlung (Streikhelfer) der IG Metall in Mannheim beauftragt in einem Telegramm die Tarifkommission, den Stuttgarter Kompromiß abzulehnen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

11.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Heidenheim:"
In Heidenheim beschließt die IGM-Delegiertenkonferenz eine Resolution, mit der die IGM-Mitglieder aufgefordert werden, bei der Urabstimmung mit Nein zu stimmen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

13.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
Bundeskanzler BRANDT und Minister SCHILLER und SCHMIDT empfangen in Bonn '40 Repräsentanten der deutschen Wirtschaft'. Dieses Gespräch wurde von Brandt angeregt, nachdem rund 60 Unternehmer eine Gemeinschaftsanzeige mit dem Motto 'Wir können nicht länger schweigen' veröffentlicht haben" (vgl. 26.11.1971).
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

14.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
In einer zweitägigen Urabstimmung stimmen rund 250 000 IG Metall-Mitglieder im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden über den Stuttgarter Kompromiß ab. Bei dieser Abstimmung stimmen 71,2% für die Annahme dieses Kompromisses. Morgen wird die Arbeit wieder aufgenommen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

15.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
In Berlin legen in verschiedenen Betrieben mehrere Tausend Metallarbeiter für eine Stunde die Arbeit nieder. Die Berliner IG Metall verlangt eine 'Überwindung bestehender tariflicher Abstände zu vergleichbaren Tarifgebieten im Bundesgebiet' (SZ, 17.12.1971). Darüber soll im Januar verhandelt werden."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

08.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg (NB/NW):"
In den frühen Morgenstunden des 13.Streiktages und des neunten Tages der Aussperrung scheitert die nach Bonn verlegte 'besondere Schlichtung'. Die Metallindustriellen haben den Einigungsvorschlag von WANNAGAT im Gegensatz zur IG Metall abgelehnt. Für den Abend sind neue Verhandlungen ohne Schlichter nach Stuttgart einberufen worden."

Laut RKJ der GIM demonstrieren in Stuttgart "mehr als 40 000 Metallarbeiter aus dem Streikgebiet. Es ist die größte Demonstration, die die Stadt nach dem Kriegsende erlebte. BLEICHER gibt die Zustimmung der IG Metall zum WANNAGAT-Spruch bekannt."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

08.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Niedersachsen:"
In Hannover enden die Schlichtungsverhandlungen für die niedersächsische Metallindustrie ohne Einigungsvorschlag. Damit endet auch für den Bezirk Niedersachsen die Friedenspflicht."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

09.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
Der zweite Vorsitzende der IG Metall, LODERER, erklärt, die Entscheidung in Stuttgart wird Signalwirkung für sämtliche Tarifbezirke in Deutschland haben. Vorerst wird die IG Metall für die anderen Tarifgebiete keine Urabstimmung genehmigen.
'In zahlreichen Tarifgebieten legten am Donnerstag zehntausende von Metall-Arbeitnehmern vorübergehend die Arbeit nieder, um gegen die unnachgiebige Haltung der Arbeitgeber zu protestieren' (FR, 10.12.1971)."
Q: Was tun Nr.1,Mannheim 1972,S.9

09.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Vierzehnter Streiktag und zehnter Tag der Aussperrung in NW/NB. In zweiter Instanz lehnt das Landessozialgericht von Baden-Württemberg den Antrag auf einstweilige Verfügung ab, den der Verband Württemberg-Badischer Metallindustrieller gegen den Beschluß der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg gestellt hatte, an vom Streik mittelbar Betroffene außerhalb des Tarifgebietes Arbeitslosenunterstützung zu zahlen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

10.12.1971:
Laut RKJ der GIM legen die Ford-Werke Teile ihrer Fertigung still. Rund 19 000 Arbeiter sind von dieser Maßnahme betroffen.
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 10

10.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
Am 15.Streiktag und elften Tag der Aussperrung einigen sich IG Metall und GESAMTMETALL auf folgenden Kompromiß:

1) Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 15 Monaten und ist erstmals zum 31.Dezember 1972 kündbar.
2) Für die Monate Oktober, November und Dezember erhalten die Arbeiter und Angestellten eine Pauschale von 60 DM pro Monat, also 180 DM insgesamt. Dieser Betrag soll Netto noch vor Weihnachten ausgezahlt werden.
3) Ab 1.Januar 1972 erhalten die Arbeiter und Angestellten eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 7,5%.
4) Die Absicherung des 13. Monatseinkommens wird in einem Stufenplan geregelt, der bis 1975 40% absichert."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

10.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Mannheim:"
Eine Funktionärsversammlung (Streikhelfer) der IG Metall in Mannheim beauftragt in einem Telegramm die Tarifkommission, den Stuttgarter Kompromiß abzulehnen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

11.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Heidenheim:"
In Heidenheim beschließt die IGM-Delegiertenkonferenz eine Resolution, mit der die IGM-Mitglieder aufgefordert werden, bei der Urabstimmung mit Nein zu stimmen."
Q: Was tun Nr.1,Mannheim 1972,S.9

13.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
Bundeskanzler BRANDT und Minister SCHILLER und SCHMIDT empfangen in Bonn '40 Repräsentanten der deutschen Wirtschaft'. Dieses Gespräch wurde von Brandt angeregt, nachdem rund 60 Unternehmer eine Gemeinschaftsanzeige mit dem Motto 'Wir können nicht länger schweigen' veröffentlicht haben" (vgl. 26.11.1971).
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

14.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg:"
In einer zweitägigen Urabstimmung stimmen rund 250 000 IG Metall-Mitglieder im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden über den Stuttgarter Kompromiß ab. Bei dieser Abstimmung stimmen 71,2% für die Annahme dieses Kompromisses. Morgen wird die Arbeit wieder aufgenommen."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

15.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet:"
In Berlin legen in verschiedenen Betrieben mehrere Tausend Metallarbeiter für eine Stunde die Arbeit nieder. Die Berliner IG Metall verlangt eine 'Überwindung bestehender tariflicher Abstände zu vergleichbaren Tarifgebieten im Bundesgebiet' (SZ, 17.12.1971). Darüber soll im Januar verhandelt werden."
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9

Januar 1972:
Vermutlich im Januar gibt die RKJ der GIM die Nr. 1 ihrer 'Was Tun' (WT - vgl. 11.12.1971, Feb. 1972) heraus mit einem Titelbild zu "Stahlkrise" und "Metallstreik".

Enthalten sind die Artikel:
- "Editorial. Konjunktur oder Krise?";
- "Ernest Mandel: Die Konferenz in Washington hat die Währungskrise nicht beigelegt" zum 18.12.1971;
- Buchrezensionen von Leo Sedow: Rotbuch über den Moskauer Prozess und Karl Retzlaw: Spartakus - Aufstieg und Niedergang;
- "Wilde Streiks in der Stahlindustrie" bei Klöckner in Hagen-Haspe und SSW in Hagen-Eckesey (vgl. 4.10.1971) sowie bei Klöckner Georgsmarienhütte (vgl. 22.10.1971);
- "Metall-Streik-Kalender III. Teil Schluß) zur Metalltarifrunde (MTR - vgl. 29.11.1971, 15.12.1971);
- "Das Ende des I.C. und die Spaltung der K.J.O. Spartacus. Bittere Lektionen" zum IK der Anhänger von Healy und Lambert bzw. der KJO;
- "Perspektiven der irischen Revolution";
- "Irland-Solidaritätsaktion" der RKJ und GIM Köln vor den britischen und irischen Botschaften in Bonn am 17. und 18.12.1971;
- "Nixon und Mao beim diplomatischen Spiel. US-Imperialismus und 'revolutionäre Diplomatie': Vietnam soll die Zeche bezahlen" zum Nixonbesuch in Peking;
- "Pakistan nach dem Krieg" u.a. zu Bangla Desh; sowie
- "Teach-In mit Tariq Ali" aus Pakistan in Berlin und Hamburg.

Kontaktadressen werden angegeben für Wasserkante in Hamburg, östliches Niedersachsen in Braunschweig, Rhein-Ruhr in Köln, Rhein-Main in Frankfurt, Rhein-Neckar in Mannheim und Württemberg in Stuttgart.
Q: Was tun Nr. 1, Mannheim 1972

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