Was tun, Jg. 5, Nr. 12, 1972

November 1972:
Die RKJ der GIM berichtet von der Uni Mainz über vermutlich im November stattfindende Vorgänge:"
ANGRIFF DER UNI-BÜROKRATIE AUF DIE PROPAGANDA-FREIHEIT DER LINKEN

Der Staatsapparat weiß die Relativität bestehender Kräfteverhältnisse stets realistisch einzuschätzen. Während in den 'Hochburgen' der Studentenbewegung der ungehinderte Verkauf politischer Literatur in der Universität und der Mensa nach wie vor eine Selbstverständlichkeit ist, probt die Uni- und Kultusbürokratie dort, wo die politische Bewegung schwach ist, von Zeit zu Zeit dieses wesentliche Element politischer Arbeit an den Hochschulen zu liquidieren. In MAINZ versuchte die Unibürokratie schon in den letzten Semestern, in administrativer Weise verschiedenen linken Gruppen, so auch der RKJ, die Propagierung ihrer Ideen und Analysen und den Verkauf ihrer Schriften zu verbieten.

In mehreren Fällen wurden betroffene Gruppen schriftlich aufgefordert, den Verkauf von Literatur in der Mensa zu unterlassen. Bei einem Gespräch darüber zwischen den Hochschulgruppen und der Verwaltung wurde den Genossen gedroht: 'Sie vergessen, daß wir hier das Hausrecht haben.'
Gegen diesen Pressionsversuch bildete sich eine Aktionseinheit aus GIM - RKJ, Spartacus/BL, SHB/SF, Roter Stern (örtlicher Buchladen, d.Vf.) und der KHG-Mainz (Kommunistische Hochschulgruppe, ehemalige Studenten der KPD/ML-ZB, d.Vf.). Mit der Ankündigung der Unibürokratie, daß eine 'Duldung' der Büchertische ausgesprochen werden soll, werden sich diese Organisationen nicht zufrieden geben. Die Forderung lautet:

Uneingeschränkte Zulassung nicht nur für Büchertische linker Gruppen, sondern auch das Recht für linke Buchhandlungen wie dem 'Roten Stern', sein Sortiment an der Uni anbieten zu können."
Q: Was tun Nr. 12 ,Mannheim 1972, S. 2

Dezember 1972:
Die RKJ der GIM gibt vermutlich im Dezember die Nr. 12 ihrer 'Was Tun' (WT - vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus mit einem Titelbild "Nixons Frieden" zu Vietnam.

Enthalten sind die Artikel:
- "Bremen. Der KBB und die Solidarität" zu dessen Prügelangriff auf die KJO Spartacus auf der Indochinademonstration am 4.11.1972 und dem Verbotsantrag gegen ihn;
- "Mainz. Angriff der Uni-Bürokratie auf die Propaganda-Freiheit der Linken";
- "Düsseldorf. Der Fall 'Beuys'. Kampf dem Numerus Clausus" zur Kunstakademie;
- "Tübingen. Verteidigung des politischen Mandats" zur Uni-VV vom 7.11.1972;
- "Bundestagswahl. Missglückter Klassenkampf von oben" zu den BTW;
- "Der Wahlpurzelbaum der KG/NRF" in Mannheim / Heidelberg und deren Aufruf, ungültig zu stimmen;
- "Die neue IG Metall-Tarifbewegung. Die 11-Prozent-Forderung kommt nicht aus den Betrieben" zur MTR;
- "Die 'Monopolbourgeoisie' der KG / NRF - oder der gewöhnliche Stalinismus" zur KG (NRF) Mannheim / Heidelberg;
- "Lohnstop in England. Heath' Kraftakt gegen die Arbeiter";
- "Vietnam. Aktuelle Perspektiven";
- "Vietnamesische Revolution und Konterrevolution", vom Vietnam-Aktiv der GIM Westberlin;
- "Chile. Eine 'Volksfront' mit Generalen?";
- "Bolivien. Neue Offensive des Proletariats"; sowie
- "Argentinien. Peron: Ein Bonaparte kehrt zurück".

Geworben wird für Dieter Duhm: Angst im Kapitalismus, erschienen im Kübler-Verlag.
Q: Was tun Nr. 12, Mannheim 1972