Worms

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 29.11.2013

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Aus Worms wurde von uns nur wenig örtliches Material ausgewertet.

Separat dokumentiert wird die Broschüre "Die Zustände im Volksbildungswesen in Rheinland-Pfalz und das Schulprogramm der Arbeiterklasse" der Kommunistischen Gruppe (KG) Worms des KBW vom Sept. 1975.

Bereits früh sind in Worms sowohl die KPD/ML (vgl. Apr. 1969), später KPD/ML-ZK (vgl. Nov. 1970, März 1971, Sept. 1971), und auch die DKP (vgl. Okt. 1969) aktiv. Hinzu kommt der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. 21.12.1970) sowie eine Jugendgruppe (SAG/ML), für die sich die RJ/ML des KAB/ML interessiert (vgl. 18.12.1970, 4.1.1971), die sich aber dem KBW anschließt (vgl. 9.1.1973, 8.6.1973, 24.10.1973, 30.10.1974) und vorher noch in Kommunistische Gruppe (KG) Worms umbenennt (vgl. 13.2.1975, Sept. 1975, 8.1.1976). Die SAG Osthofen dagegen (vgl. Sept. 1971) scheint sich der RG der KPD/ML-ZK angeschlossen zu haben.

Die KPD gelangt vermutlich wesentlich über ihre Altgenossenarbeit nach Worms (vgl. 9.3.1974).

Die Auflösung der IGM-Jugendgruppe (vgl. 25.1.1971), in der der KJVD der KPD/ML-ZB aktiv zu sein scheint, zusammen mit vier IGM-Ausschlußverfahren ist einer der frühen Fälle dieser Art noch lange vor den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB).

Anlässlich einer gemeinsamen Aktion mit der DKP (vgl. Feb. 1971) wird seitens der RJ/ML deren Aktionseinheitspolitik charakterisiert. Trotzdem aber werden weiter Aktionseinheiten zwischen der RJ/ML des KAB/ML, der SAG/ML und der SAO Oppenheim (vgl. 9.3.1971) geschlossen.

Die Stilllegung von Salamander im Organisationsbereich der Gewerkschaft Leder (vgl. 8.2.1971, 22.2.1971, Mai 1971) steht im Zusammenhang mit weiteren Salamander-Werksstilllegungen in der Westpfalz sowie später in Speyer.

Von der Roten Garde der KPD/ML-ZK dokumentieren wir deren innerparteilichen Aktivitäten (vgl. 17.6.1971, 9.7.1971, 29.8.1971, 3.9.1971, 10.9.1971). Die KPD/ML-ZK protestierte derweil gegen die Shellansiedlung (vgl. 27.9.1971, 25.10.1971).

Die innerparteiliche Diskussion innerhalb der angeblich strikt zentralistisch organisierten KPD/ML-ZK wird anhand der Kritik der OG Worms an der Linie zur Bundeswehr deutlich, wobei die Kritiker aus der Kleinstadt in der Provinz praktisch mit der Neuentwicklung der antimilitaristischen Ansichten der Gesamt-Partei beauftragt werden (vgl. 6.12.1971).

Die KPD intensiviert die Kontakte in Worms anlässlich der Landtagswahlen 1975, bei denen sie sich u.a. mit der DKP auseinandersetzt (vgl. 10.2.1975, 14.2.1975).

Von der EWH Worms wird nur am Rande berichtet (vgl. 17.1.1972, 21.4.1975).

Der KBW bzw. seine Kommunistische Gruppe Worms gründen ein Komitee gegen den Paragraphen 218 (vgl. 25.3.1975) und beteiligt sich vermutlich auch an der Hausbesetzung für ein Jugendzentrum (JZ – vgl. 5.4.1975), engagiert sich auch im Schulbereich (vgl. Sept. 1975).

Von Röhm Worms berichtet ebenfalls der KBW (vgl. 22.5.1975, 29.5.1975), aber auch aufgrund der Aktivitäten im Werk Darmstadt, der Spartacusbund (SpB - vgl. 20.6.1975). Der KBW veröffentlicht für Röhm und die Chemischen Werke Worms (CWW) sowie für Kübel (GHK-Bereich) auch Betriebszeitungen (vgl. 12.4.1976, 23.2.1977, 1.3.1977, 9.3.1977, 14.4.1977) , die teils gemeinsam mit dem 'Chemiearbeiter' für die BASF Ludwigshafen erscheinen, und engagiert sich gegen das AKW Brokdorf (vgl. 25.2.1977) und für die ZANU Zimbabwe (vgl. 23.4.1977).

Die Darstellung endet mit den Verbrechen der örtlichen Nazis (vgl. 19.12.1993).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

April 1969:
In der Aprilausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. März 1969, Mai
1969) wird über die Gründung von Ortsgruppen der KPD/ML u.a. in Worms berichtet.
Quelle: Roter Morgen, Hamburg Apr. 1969

05.06.1969:
Die DKP bringt die Nr. 10 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.5.1969, 12.6.1969). Es wird u.a. eingegangen auf Procter und Gamble Worms.
Q: Unsere Zeit Nr. 10, Essen 5.6.1969

17.07.1969:
Die DKP bringt die Nr. 16 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.7.1969, 24.7.1969) und berichtet u.a. von der IGM Worms.
Q: Unsere Zeit Nr. 16, Essen 17.7.1969

14.08.1969:
Die DKP bringt die Nr. 20 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 7.8.1969, 21.8.1969). U.a. wird berichtet aus IGM und IGM Ortsvorstand Worms.
Q: Unsere Zeit Nr. 20, Essen 14.8.1969

Oktober 1969:
Die Oktoberausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. Sept. 1969, 1.12.1969) erscheint. In der Rubrik 'Aus den Landesverbänden' wird aus Worms berichtet, wo Wormser ML im Bundestagswahlkampf mit ADF und DKP diskutierten.
Q: Roter Morgen, Hamburg Okt. 1969

01.05.1970:
Zum ersten Mai 1970 erscheint ein Flugblatt, in dem zu Demonstrationen in Frankfurt, Mannheim und Mainz aufgerufen wird. Als Kontaktadressen werden neben den KPD/ML-Ortsgruppen Mannheim (Emil Ludwig), Frankfurt (Lothar Wolfstetter), Worms (Bernd Fritz) und Karlsruhe (Anton Martus) auch die Rote Garde Bergstraße (H. Schmidt) und die Sozialistische Arbeiterbasisgruppe (SABG) Mainz (Hans Herrmann Vedder) genannt.
Q: KPD/ML-Ortsgruppen Mannheim, Frankfurt,Worms und Karlsruhe, Rote Garde Bergstraße und Sozialistische Arbeiterbasisgruppe Mainz: 1. Mai, o.O. o.J. (1970)

01.07.1970:
In der Nr.3 der 'SBK' (vgl. 1.6.1970, 1.8.1970) wird über eine Reihe von Streiks berichtet, u.a. bei Kiefel Worms (IGM-Bereich).
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr. 3, Offenbach 1.7.1970

November 1971:
Die OG Worms der KPD/ML-ZK gibt vermutlich im November 1971, eventuell allerdings auch bereits im November 1970, das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 zur MTR der IGM heraus, das vermutlich vor Betrieben verteilt wird:"
GEWERKSCHAFTEN VERRATEN HINTERLISTIG DIE INTERESSEN DER ARBEITERKLASSE

Vor kurzem hat die IG-Metall, als stärkste Einzelgewerkschaft im DGB, einen besonders hinterlisten Verrat an der deutschen Arbeiterklasse geübt. Wie jeder sehen kann, sind bei den Verhandlungen über Lohnerhöhungen für Metallarbeiter hauptsächlich zwei Ergebnisse herausgekommen:

1. Die Lohnerhöhungen halten mit den Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Mieten, Versicherungen usw. sowie den Steuererhöhungen nicht Schritt.

2. Die Tariflöhne liegen weiterhin beträchtlich unter den tatsächlich gezahlten Löhnen (Effektivlöhne).

WAS BEDEUTET DAS?

Wenn die Preise schneller steigen als die Löhne, erhalte ich weniger für mein Geld, das Geld wird weniger wert für mich, damit ist mein Lohn praktisch gesunken. Die 40-Stundenwoche steht schon lang nur auf dem Papier, ohne Überstunden und ohne daß die Frau und oft genug die Kinder mitarbeiten, langt es nicht.

Die Arbeiterklasse muß also insgesamt gesehen für immer weniger Geld immer mehr arbeiten.

DIE GEWERKSCHAFTEN VERBESSERN ALSO NICHT IDE LAGE DER ARBEITERKLASSE, SONDERN VERSCHLECHTERN SIE!

Wenn weiterhin ein beträchtlicher Unterschied besteht zwischen Tariflohn und Effektivlohn, können die Kapitalisten in der nächsten Krise die freiwilligen Zulagen und Prämien einfach wieder streichen. Das ist bekanntlich in der Krise 1966/1967 geschehen.

DIE GEWERKSCHAFTEN LIEFERN DAMIT DIE ARBEITER DEN KAPITALISTEN IN DER KRISE AUS!

WORIUN LIEGEN DIE TIEFEREN URSACHEN FÜR DIESEN VERRAT?

Wir leben im Zeitalter des Imperialismus. Durch den gnadenlosen Konkurrenzkampf zwischen vielen kleinen Kapitalisten hat sich das Kapital im Lauf der Zeit in den Händen einiger weniger Großkapitalisten konzentriert. Die Zeiten der Konkurrenz im eigenen Land sind weitgehend vorbei. Die Wirtschaft in Deutschland, wie in den USA, Japan, Frankreich, England (Großbritannien,d.Vf.) usw. wird von wenigen Finanzgruppen beherrscht, den Großbanken und Konzernen.

Die Finanzgruppen heißen IMPERIALISTEN.

Die Konkurrenz findet umso heftiger im internationalen Maßstab statt. Um den Gegner aus dem Feld schlagen zu können, muß der eine Imperialist billiger verkaufen als der andere. Es entbrennt ein mörderischer Kampf um billige Rohstoffe. Wer die Rohstoffe sich am billigsten beschafft, kann auch den niedrigsten Preis anbieten. Jeder versucht möglichst allein die Rohstoffquellen der sogenannten 'Entwicklungsländer' auszubeuten. Die Imperialisten holen dort riesige Extraprofite heraus, wovon sie einen Teil dazu verwenden um die Arbeiterführer in ihren Ländern zu bestechen, damit diese dann die Arbeiterklasse in den imperialistischen Ländern gefügig halten. Aber diese Rechnung geht nicht auf!

Die unterdrückten Völker der 'Entwicklungsländer' lassen sich nicht länger blutig unterdrücken und ausbeuten, sondern greifen zu den Waffen. Das geschieht in Vietnam, Kambodscha, im Nahen Osten (El Fatah (Palästina, d. Vf.)), in Afrika und Südamerika. Die US-Imperialisten als Hauptfeind aller Völker erleiden eine Niederlage nach der anderen.

Dadurch, daß diese Völker sich befreien, ihre eigene Industrie und Landwirtschaft aufbauen und ihre Rohstoffe selber ausbeuten, fallen die billigen Rohstoffe für die Imperialisten weg.

Um also weiter konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sie anderswo sparen: Beim Lohn ihrer eigenen Arbeiterklasse, die westdeutschen Imperialisten beim Lohn der westdeutschen Arbeiterklasse!

Deshalb muß die deutsche Arbeiterklasse für immer weniger Geld immer mehr arbeiten.

Wegen der Überproduktion und der steigenden Konkurrenz unter den Imperialisten sind Absatzschwierigkeiten die Folge. Sind weniger Aufträge da, dann werden zunächst mal keine Überstunden mehr gearbeitet, die Prämien fallen schließlich ganz weg, dann werden die Frauen entlassen und schließlich folgen Massenentlassungen, Not und Elend brechen über die Arbeiter herein.

DIE GEWERKSCHAFTEN BETREIBEN MIT IHREM HINTERLISTIGEN VERRAT DAS SCHMUTZIGE GESCHÄFT DER IMPERIALISTEN

Sie sind sogar selber Imperialisten. Sie besitzen die viertgrößte Bank in Deutschland (BfG,d.Vf.), ihnen gehört der Stinnes-Konzern, sie sind an mehreren großen, imperialistischen Konzernen beteiligt, ihre Bonzen und Handlanger aus der Arbeiterschaft sitzen in Aufsichtsräten, im Parlament und beziehen fürstliche Gehälter.

Niemals werden die heutigen Gewerkschaften die Interessen der Arbeiter vertreten, Gewerkschaft und Kapital sind so eng miteinander verbunden, daß alle Versuche, innerhalb dieser Gewerkschaften etwas Grundlegendes zu verändern von vornherein aussichtslos sind.

Die D'K'P' (DKP, d.Vf.), dieser Ableger der Verräter aus der Sowjetunion (SU, d.Vf.), unterstützt fleißig die Politik der Gewerkschaften und will die Arbeiter hinters Licht führen.

Für die deutsche Arbeiterklasse wird das zur absoluten Notwendigkeit, was in einem Drittel der Welt schon Wirklichkeit geworden ist: Der Sturz des Kapitalismus, die Errichtung der Diktatur des Proletariats und der Aufbau des Sozialismus.

Das müssen die Arbeiter begreifen. Wer unter der Arbeiterklasse das bereits begriffen hat, muß sich der revolutionären Partei, der KPD/ML, anschließen."

Aufgerufen wird zum Lesen des 'Roten Morgen' (RM).
Q: KPD/ML-ZK-OG Worms: Gewerkschaften verraten hinterlistig die Interessen der Arbeiterklasse, Worms o.J.

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18.12.1970:
Die neugebildete OG Mannheim der RJ/ML (vgl. 18.11.1970, 4.1.1971) sendet ihren ersten Arbeitsbericht an das ZK der RJ/ML:" …
7. Unsere nächsten Aufgaben

a) Kontaktaufnahme mit Wormser und Oppauer Lehrlingsgruppen …"
Q: X.X.: ohne Titel (An ZK der RJ/ML), Mannheim 18.12.1970

21.12.1970:
Der KJVD Worms der KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. 25.1.1971):"
Die IGM-Jugend Worms hat in enger Zusammenarbeit mit den Genossen des KJVD Worms kämpferisch die Interessen der Jungarbeiter und Lehrlinge vertreten. Der KJVD verteilte Ende Dezember 1970 Flugblätter, in denen er als Kampfforderung aufstellte: 'Rückzahlung der 60 Mark'. Diese 60 Mark waren den Lehrlingen, die die Gesellenprüfung ablegen mußten, als Prüfungsgebühr aus der Tasche gezogen worden. Die Genossen forderten die Lehrlinge auf, in der IGM-Jugend gemeinsam aktiv zu werden. Als die Gewerkschaftsbonzen Lunte rochen, verriegelten sie das DGB-Haus. Die zwanzig Lehrlinge, die gekommen waren, standen vor verschlossenen Türen. Trotzdem zahlten die Herren der Handwerkskammer aus Angst vor der entschlossenen Kampffront der Lehrlinge 3 Tage später das Geld zurück, insgesamt 10 000 DM."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 12, Bochum 13.2.1971, S. 6

04.01.1971:
Die OG Mannheim der RJ/ML schreibt an ihr ZK (vgl. 18.12.1970, 22.5.1971):" …
Kurz vor Weihnachten wurden wir über einen Genossen, der in der BASF arbeitet, zu einem Kontaktgespräch mit einer Wormser Gruppe eingeladen. Die Gruppe, die aus ca. 20 Schülern und Jungarbeitern besteht (darunter zwei ehemalige KJVD-Mitglieder (Jugendorganisation der KPD/ML-ZB,d.Vf.), die jedoch aus dem KJVD wegen dessen ultralinker Politik ausgetreten sind, will mit uns weiterhin Kontakte aufrechterhalten. Hierbei wurden wir auch zu einem Faschismus-Seminar eingeladen. Nach dem Gespräch haben wir einige REBELL und ROTE FAHNE verkauft."
Q: X.X.: An das ZK der RJ/ML, Mannheim 4.1.1971

25.01.1971:
Der KJVD Worms der KPD/ML-ZB berichtet:"
SPD-GEWERKSCHAFTSBONZE LÖST IGM-JUGENDGRUPPE AUF

Die Ortsverwaltung Worms hat auf Betreiben des rechten Gewerkschaftsbonzen Wammes (SPD) in ihrer Sitzung vom 25.1.1971 die IGM-Jugend Worms aufgelöst, vier Kollegen ausgeschlossen und die Jugendräume geschlossen. Gründe wurden nicht angegeben." Die 'wahren Gründe' sieht der KJVD in seinen vorherigen Aktivitäten (vgl. 21.12.1970):"
Aus Angst vor den kampfentschlossenen Jungarbeitern und Lehrlingen griff nun Gewerkschaftsbonze Wammes zu einem äußerst üblen Mittel: Er löste die IGM-Jugend einfach auf. Weiterhin wurden 4 Kollegen ausgeschlossen, obwohl Herr Wammes ihnen noch vor kurzer Zeit versichert hatte, daß sie ohne weiteres in der IG Metall bleiben könnten.
Als Ersatzlösung bot er nun der IGM-Jugend an, die Gruppenabende in Worms-Pfeddersheim zu besuchen, denn dort hat sich 'Kollege' Wammes eine solide Hausmacht zusammengeschustert.
Doch Herr Wammes hat sich getäuscht. Die IGM-Jugend wird sich nicht bestechen lassen. Sie wird weiterhin konsequent die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Jungarbeiter und Lehrlinge in einem engen solidarischen Kampfbündnis mit dem KJVD-Worms vertreten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 12, Bochum 13.2.1971, S. 5f

Februar 1971:
In Worms findet vermutlich im Februar eine Aktion statt, über die die RJ/ML Mannheim des KAB/ML ihrem ZK berichtet:"
Wie wir Euch schon … mitgeteilt haben, hatten wir seit Anfang Januar Kontakt mit einer Jungarbeiter- und Schülergruppe in Worms (Sozialistische Arbeitsgemeinschaft/ML - SAG/ML,d.Vf.). In zahlreichen Gesprächen hatten wir immer wieder unsere politische Linie dargelegt und waren schließlich zur Vorbereitung einer antifaschistischen Aktionseinheit eingeladen worden. Teilnehmer an der Aktionseinheit waren: die von der DKP unterwanderte Sozialistische Arbeitsgemeinschaft Oppenheim (SAO), die Falken (SJD der SPD, d.Vf.), die DKP-SDAJ, die SAG/ML und die RJ Mannheim. Schon in den vorbereitenden Gesprächen verlangte die DKP, daß die Forderung nach Ratifizierung der Ostverträge ein Hauptbestandteil der Aktionseinheit sein muß. Von den Genossen der SAG und von uns wurde dies aufs schärfste zurückgewiesen und der Charakter einer Aktionseinheit dargelegt. Erst nach der Drohung, die RJ und die SAG würden sich unter diesen Bedingungen nicht an der Aktionseinheit beteiligen, rückte die DKP von ihrer Forderung ab. Daß es der DKP nur darum geht ihre parteipolitischen Aufgaben zu erfüllen, zeigt sich auch an den weiteren Vorfällen: Eine gemeinsam geplante Podiumsdiskussion fiel aus, da die DKP an diesem Tag eine Wahlveranstaltung hatte.
In einem gemeinsam entworfenen Flugblatt, das die DKP gedruckt hatte, tauchte plötzlich dennoch die Ratifizierung der Ostverträge auf. Die SAG-Genossen machten sich dann die Arbeit, bei jedem Flugblatt die betroffene Stelle durchzustreichen. Überhaupt beteiligte sich die DKP bei den technischen Vorbereitungen nicht (Auch die Vorführung eines Films, Errichtung von Info-Ständen in der Stadt usw. übernahm sämtlich die SAG). Zur Demonstration hielt es die DKP für nötig 10 Genossen, sowie einen Lautsprecherwagen abzustellen. Selbst während der Demonstration waren noch Rufe wie 'Schlag auf Schlag, Moskauer Vertrag' zu hören. Dennoch verlief die Demonstration recht erfreulich, an der sich ca. 200 Schüler und Werktätige beteiligten. Zahlreiche von uns getragene Transparente und Plakate wiesen auf die Gefahr des neuerwachenden Faschismus hin. So hieß es u.a.: 'Faschismus bedeutet Krieg', Hochfinanz und Rüstungskapital bezahlen das Rechtskartell', 'Nie wieder Faschismus', 'Wir lassen uns nicht knechten, keine Macht den Rechten' usw. Die abschließende Rede eines SAG-Genossen wies noch einmal auf die Gefahr des Ultrarechtsblocks und dessen Hintermänner hin und betonte die Notwendigkeit einer breiten demokratischen Aktionseinheit."
Q: X.X.: Revolutionäre Jugend (ML) Zentralkomitee, Mannheim 22.5.1971, S. 2

06.02.1971:
Die Ortsgruppe Worms der Roten Garde (RG) der KPD/ML-ZK will um 15 Uhr in der Gaststätte Jägerstübchen, Wallstraße 25, eine Veranstaltung durchführen, zu der auch die DKP eingeladen ist. Aufgerufen wurde dazu mit einem Flugblatt "Arbeitermorde im 'sozialistischen' Polen".
Q: RG: Arbeitermorde im 'sozialistischen' Polen, Worms o. J. (1971)

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08.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Salamander, der größte BRD-Schuhkonzern, legt zwei von über 50 deutschen Werken still, und zwar das Werk in Worms und Hatzenbühl. Über 500 Arbeiter sind von der Stillegung betroffen. In Worms sind 2/3 der Arbeiter Frauen. Salamander will ebenso wie Siemens seine Profite dadurch absichern, daß es 'lohnintensive Produktionszweige' in's Ausland verlegt."

Berichtet wird auch in:
- Baden-Württemberg durch die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 24.1.1972);
- Rheinland-Pfalz durch die KPD/ML-ZK bei BASF Ludwigshafen (CPK-Bereich - vgl. 8.3.1971).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 1, Mannheim/Heidelberg Jan. 1972, S. 3; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 13, Bochum 17.2.1971, S. 7;Der Rote Funken Nr. 1, Ludwigshafen März 1971, S. 10

22.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß das Werk Worms der Südzucker AG 1975 stillgelegt werden soll.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 17, Bochum 3.3.1971, S. 6

22.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. 8.2.1971):"
Nach der Ankündigung der Stillegung der Salamander-Werke in Worms und Hatzenbühl (…) haben die Salamander-Herren jetzt mitgeteilt, daß auch bei der zur SALAMANDER-Gruppe gehörenden Lederfabrik Mayer und Sohn Cornelius Heyl AG in Worms die Produktion eingeschränkt wird. Der Betriebsrat hat sich 'in scharfer Form gegen eventuelle Überlegungen, die in Richtung Betriebsstillegung zielen' ausgesprochen. Er hat die Stadtverwaltung gebeten, sich mit dem Salamander-Vorstand in Verbindung zu setzen. Der Hauptvorstand der Gewerkschaft Leder hat gegen die Stillegung des Salamander-Werks in Worms protestiert; er erklärte, die Maßnahmen seien wirtschaftlich nicht begründet!"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 17, Bochum 3.3.1971, S. 6

März 1971:
Der 'Rote Morgen' der KPD/ML-ZK Nr. 3 (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) berichtet u.a. über die Chinawochen die u.a. von der Ortsgruppe Worms durchgeführt wurden.
Q: Roter Morgen Nr. 3, Hamburg März 1971, S. 5

07.03.1971:
In Worms wird ein Leserbrief eines Bauarbeiters an die KPD/ML-ZB verfaßt.
Q: Der Bulldozer Nr. 5, Berlin Apr. 1971, S. 8

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09.03.1971:
In Worms beginnt, laut RJ/ML, eine antifaschistische Woche, die bis zum 13.3.1971 andauert und gemeinsam von Sozialistische Arbeitsgemeinschaft (SAG/ML), Sozialistische Arbeitsgemeinschaft Oppenheim (SAO), DKP und RJ/ML Mannheim durchgeführt worden sei. An einer Demonstration sollen sich 200 beteiligt haben.

Die für das Flugblatt "Stoppt die Neonazis" des Aktionskomitee Wormser Antifaschisten presserechtlich verantwortliche Person erhält später Berufsverbot.
Q: KG Worms: Die Zustände im Volksbildungswesen in Rheinland-Pfalz und das Schulprogramm der Arbeiterklasse, Worms Sept. 1975, S. 26; Rebell Nr. 31, Tübingen Mai 1971, S. 3

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Mai 1971:
Die Nr. 31 des 'Rebell' (vgl. Apr. 1971, Juni 1971) erscheint mit dem Artikel "Verschärfte Angriffe auf die Werktätigen durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit". Darin heisst es u.a.:"
Um im Ausland noch mehr Profite machen zu können schloß der Schuhkonzern Salamander einfach zwei Werke in Worms und Hatzenbühl und entließ 1 000 Kollegen."
Q: Rebell Nr. 31, Tübingen Mai 1971, S. 8

01.05.1971:
Die RJ/ML Mannheim des KAB/ML berichtet vom 1.Mai und dessen Vorbereitung:"
… Während der Demonstration bildeten wir, verstärkt durch die Genossen der Wormser SAG (Sozialistische Arbeitsgemeinschaft/ML,d.Vf.), einen eigenen Demonstrationsblock, an dem sich ca. 60 Genossen und Freunde beteiligten. Auf vier großen Transparenten und zahlreichen Plakaten legten wir die zentralen Forderungen der RJ(ML) und des KAB dar.
Q: X.X.: Revolutionäre Jugend (ML) Zentralkomitee, Mannheim 22.5.1971, S. 3

17.06.1971:
Die OG Worms der Roten Garde (RG) der KPD/ML-ZK im LV Südwest stellt folgenden Antrag (vgl. 9.7.1971) zum 'Rotgardist' der RG bzw. dem 'Roten Morgen' (RM):"
ANTRAG DER OG WORMS AUF EINSTELLUNG DER RGZ VOM 17.6.1971

Die 4. Bundeskonferenz der Parteibeauftragten für die Rote Garde hat am 22.11.1970 beschlossen, ein zentrales Propagandaorgan der RG, 'Der Rotgardist' (vgl. Jan. 1971,d.Vf.) herauszugeben.
Die RG-Zelle ist der Ansicht, daß dieser Beschluß falsch ist.

Die 4. Bundeskonferenz der RG-Beauftragten hat richtig erkannt, daß bei der Gewinnung der Arbeiterjugend der Schwerpunkt in der Propaganda liegen muß.
Dazu braucht die RG aber kein eigenes Zentralorgan!

Was ist die hauptsächliche Seite der Propaganda?

Unsere Agitation und Propaganda muß die Massen bewußt machen für das erste Etappenziel, die proletarische Revolution. Dabei liegt die hauptsächliche Seite auf der politischen Propaganda und zwar Enthüllungen des Kapitalismus, der bürgerlichen Parteien, des Staates und des DGB-Apparates als Handlanger des Kapitals, Kampf gegen Reformismus und Revisionismus, klar stellen, daß nur die Revolution, die zur Diktatur des Proletariats führt, die Arbeiterklasse von kapitalistischen Joch befreit usw. Denn nur durch politische Propaganda können wir die Arbeiterklasse bewußt machen für die proletarische Revolution. Die politische Propaganda ist aber für die Arbeiter und Arbeiterjugend gleich. Unterschiede in der Propaganda bei Arbeitern und Arbeiterjugend gibt es nur auf dem ökonomischen Sektor (Lehrlingsausbildung, besondere Ausbeutungsformen usw.). Jedoch sind wir keine Ökonomisten. Wir kämpfen für die Diktatur des Proletariats, nicht für die bestmöglichste Lebensbedingung der Arbeiterklasse im Kapitalismus.

DAS MUSS JEDEM MARXISTEN-LENINISTEN KLAR SEIN!

Es gibt noch ein besonderes Problem bei der Jugend, Sub- und Popkultur. Das ist aber ein besonderes politisches Problem. Die Sub- und Popkultur ist eine Maßnahme der Kapitalisten zur Entpolitisierung der Jugendlichen und zur Spaltung der Arbeiterklasse. Daher gehört dieses Problem zur politischen Propaganda.

Was die Lehrlingskorrespondenzen betrifft, so entsprechen sie den Arbeiterkorrespondenzen und müssen zusammen in einem ZO stehen. Zur Verdeutlichung haben wir den RM März mit der RGZ April verglichen:
RM März-Artikel RGZ April-Artikel
Vietnam Vietnam
USA (Black Panther) USA (Black Panther)
1. Mai (April-Nr.) 1. Mai
Arbeiterkorrespondenz Lehrlingskorrespondenz
Selbstkritik Jusos
Imperialismus und Benzinpreise

Man kann feststellen, daß sich RM und RGZ bei der politischen Propaganda nicht oder kaum unterscheiden. Das ist logisch, da die politische Propaganda für ältere und jüngere gleich sein muß.

Was folgt daraus?
'Der Rotgardist' muß eingestellt werden, da es keinen Grund gibt, der ein eigenes ZO für die Gewinnung der Jugend für die Revolution notwendig macht. Es ist sogar so, daß der Rotgardist zur Spaltung der Arbeiterklasse beiträgt, indem die politische Propaganda für Arbeiter und Arbeiterjugend nicht einheitlich ist, indem Lehrlingskorrespondenzen nicht neben Arbeiterkorrespondenzen stehen und indem nicht in einem ZO gegen die Spaltung der Arbeiterklasse angekämpft wird (Popkultur). Dieses zweite Zentralorgan wurde auch noch zu einem Zeitpunkt aufgebaut, wo der RM noch nicht gefestigt war und ist.

(Der RM ist noch lange kein gutes ZO). Dies führt natürlich zur Verzettelung der vorhandenen Kräfte, zur Sabotage des Aufbaus des RM.

Aus diesen Gründen unser Antrag:
1. Sofortige Einstellung der RGZ!
2. Stärkung und Festigung des ZO RM!

RG-Zelle Worms"

Nachgedruckt wird dieser Antrag u.a. vermutlich in Dortmund (vgl. Jan. 1972).
Q: N.N.: ohne Titel (erster Text: Resolution der LL Niedersachsen an den außerordentlichen Parteitag der KPD/Marxisten-Leninisten), o.O. o.J. (1972); RG-LV Südwest-OG Worms: Antrag der OG Worms auf Einstellung der RGZ vom 17.6.1971, Worms 17.6.1971

09.07.1971:
Die RG Worms der KPD/ML-ZK im LV Südwest (vgl. 17.6.1971, 3.9.1971) stellt bezüglich des 'Rotgardist' der RG bzw. des 'Roten Morgen' (RM) folgenden:"
ZUSATZ ZUM ANTRAG DER RG WORMS AUF EINSTELLUNG DER RGZ

Die RG-Organisationsmitteilung Nr.6 (OM - vgl. 21.6.1971,d.Vf.) zeigt deutlich die Sabotage des Aufbaus des RM und das Unverständnis der richtigen Linie zur Erreichung des nächsten Etappenziels (proletarische Revolution) und des Parteiaufbau. Um aber die Partei aufbauen zu können, ist ein starkes ZO nötig, das den Parteiaufbau ideologisch, politisch und organisatorisch vereinheitlicht. 'Die Zeitung (ZO) ist nicht nur ein kollektiver Propagandist und Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator. Was das Letztere betrifft, kann es mit einem Gerüst verglichen werden, das um ein in Bau befindliches Gebäude errichtet ist; es zeigt die Umrisse des Gebäudes an, erleichtert den Verkehr zwischen den einzelnen Bauarbeitern, hilft ihnen die Arbeit verteilen und die durch die organisierte Arbeit erzielten gemeinsamen Resultate zu überblicken.' (Lenin, Was tun?).

Das ZO ist ein wichtiges Mittel zum Parteiaufbau und zur Gewinnung der Avantgarde des Proletariats. der Aufbau des ZO wird aber gerade sabotiert durch:
1. ein zweites ZO, das sowieso unnötig und spalterisch ist (siehe Antrag der RG Worms) und
2. durch einen Spendenaufruf für die RGZ gleichzeitig zu einem Spendenaufruf
für den RM. In der RG-Organisationsmitteilung Nr.6 steht, daß 'die RG die finanziellen Mittel aus eigener Kraft tragen muß. Wir können weder Partei noch KSB/ML um Unterstützung angehen, da deren wichtigste finanzielle Aufgabe das 14-tägige Erscheinen des RM zu ermöglichen, ist'. Wieso ist das nur die wichtigste finanzielle Aufgabe des KSB/ML und der Partei, und nicht auch die der RG?

Wieso überhaupt 'finanzielle' Aufgabe? Erst einmal ist das eine POLITISCH notwendige Aufgabe, den RM zu stärken, und zu einem guten ZO auszubauen, um dadurch den Parteiaufbau voranzutreiben und die Avantgarde des Proletariats zu gewinnen. Und diese Aufgabe gilt auch für die RG! Denn 'die Jugendorganisation muß sich unter die Führung der Partei, auf ihr Programm und ihre politische Linie stellen' (Plattform des ZK der KPD/ML). Wenn dem nicht so ist, ist das parteischädigend und konterrevolutionär: der Parteiaufbau wird sabotiert! Deswegen noch einmal der Antrag:
1. Sofortige Einstellung der RGZ!
2. Stärkung und Festigung des RM!

Ich halte jedoch diese Frage für entscheidend für den weiteren revolutionären Aufbau der Partei, daß eine Konferenz der RG auf LV-Ebene und auf Bundesebene nötig ist und daß weiterhin das LK (Landeskomitee,d.Vf.) und das BuSek (Bundessekretariat,d.Vf.) der RG eine Stellungnahme zu diesem Antrag verfassen und als ORG-Mitteilung zusammen mit unserem Antrag herausgeben muß, um den Kampf um die politische Linie der Partei und der RG weiter zu führen.

Mit revolutionärem Gruß
Parteibeauftragter der RG Worms"

Nachgedruckt wird dieser Antrag u.a. vermutlich in Dortmund (vgl. Jan. 1972).
Q: N.N.: ohne Titel (erster Text: Resolution der LL Niedersachsen an den

außerordentlichen Parteitag der KPD/Marxisten-Leninisten), o.O. o.J. (1972); RG-LV Südwest-OG Worms-Parteibeauftragter: Zusatz zum Antrag der RG Worms auf Einstellung der RGZ, Worms 9.7.1971

August 1971:
Die Nr. 8 des 'Roten Morgens' (vgl. Juli 1971, 13.9.1971) der KPD/ML-ZK berichtet u.a. über Spenden durch die Ortsgruppe Worms.
Q: Roter Morgen Nr. 8, Hamburg Aug. 1971

29.08.1971:
Der Parteibeauftragte der KPD/ML-ZK OG Worms für die Rote Garde (RG) berichtet (vgl. 9.7.1971, 3.9.1971) über die Landeskonferenz der RG Südwest zum Punkt Rote Garde-Zeitung (RGZ - 'Der Rotgardist'):"
Der Antrag der OG Worms auf Einstellung der RGZ wurde auf dieser Konferenz einstimmig angenommen. Die Konferenz stellte fest, daß es noch Mängel in diesem Antrag gab. Ein Stuttgarter Genosse und ich wurden beauftragt, den Antrag zu überarbeiten."
Q: RG-LV Südwest-OG Worms-Parteibeauftragter: Antrag auf Einstellung der RGZ, Worms 3.9.1971

September 1971:
Die OG Worms der KPD/ML-ZK gibt vermutlich im September das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Bernd Fritz heraus, das vermutlich vor Betrieben verteilt wird:"
KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN!

Tag für Tag 'genießen' wir das Angebot der Zeitungen und Zeitschriften in Hülle und Fülle. Denn: in unserem Staat gilt die sogenannte 'Pressefreiheit'. Diese 'Pressefreiheit' ist ein Grundgesetz 'unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung'.

Die Zeitungen, die wir täglich lesen, behaupten, sie seien 'überparteilich' ('Bild') und würden allen Mitgliedern der Gesellschaft mit Informationen dienen.
Das ist gelogen!!
Denn:
UNSERE GESELLSCHAFT IST EINE KLASSENGESELLSCHAFT.

In ihr sitzen wir nicht 'alle in einem Boot', wie uns so oft erzählt wird. In dieser Gesellschaft gibt es in der Hauptsache zwei Klassen, die sich feindlich und unversöhnlich gegenüberstehen: Kapitalistenklasse und Arbeiterklasse, Ausbeuter und Ausgebeutete, Unterdrücker und Unterdrückte.
In einer Klassengesellschaft gibt es aber nichts, was über oder zwischen den Klassen steht. Jede Erscheinung der Gesellschaft trägt den Stempel einer Klasse: den der Arbeiterklasse oder den der Ausbeuterklasse, der Bourgeoisie.

Deshalb gibt es auch keine 'über den Klassen stehende' oder 'überparteiliche' Presse, genausowenig, wie es 'neutrale' Informationen und Meinungen gibt. Jede Zeitung und jede in ihr vertretene Meinung dient einer der beiden Klassen.

Wer uns weismachen will, das Gegenteil sei der Fall, der lügt und unterstützt damit die herrschende Klasse. Denn die Bourgeoisie muß ihre verbrecherische Herrschaft über die Volksmassen mit allen Mitteln verschleiern. Deshalb darf sie auch nicht zugeben, daß die herrschende Presse nur in ihrem Interesse arbeitet, nicht aber im Interesse des ganzen Volkes. Daß aber die Tagespresse und die Zeitschriften nur der Kapitalistenklasse dienen können, sehen wir schon daran, daß alle bekannten Zeitungen in der Hand einiger Großkapitalisten sind.

DIE BÜRGERLICHE PORESSE IST EIN WERKZEUG DER BOURGEOISIE ZUR UNTERDRÜCKUNG
DER ARBEITERKLASSE!

Die Presse dient der Bourgeoisie dazu, ihre Meinungen und Weltanschauung in die Arbeiterklasse zu tragen. Sie bedient sich dazu aller erdenklichen Mittel, nur um den gerechten Befreiungskampf der Arbeiterklasse gegen das unmenschliche System zu verhindern. Deshalb verbreiten ihre bezahlten Schreiberlinge Schlagworte, wie: 'Wir sitzen alle in einem Boot' und ermahnen uns, wir sollten für die Erhaltung unserer 'freiheitlich-demokratischen Ordnung' sorgen. Wir sollen also mithelfen, daß die Bourgeoisie das Volk weiterhin ausbeuten und unterdrücken kann.

In der bunten Palette der bürgerlichen Zeitungen hat jedes Blättchen seine eigene besondere Aufgabe.

Die 'Bild'-Zeitung ist für die breite Masse der Arbeiter gedacht. Sie soll die Arbeiterklasse dumm und unwissend machen, indem sie sie mit Skandalgeschichten und falschen Anschauungen vollstopft. Sie versucht ständig dem Volk vorzuspielen, die bürgerlichen Politiker würden sich für die Interessen des Volkes einsetzen und verschweigt z.B., daß die sogenannten Volksvertreter bei ihrer 'neuen Ostpolitik' nur nach Moskau fahren, um Geschäfte für die Kapitalisten abzuschließen.

In Streikzeiten verbreitet die 'Bild'-Zeitung die Lüge, wenn wir zu hohe Löhne forderten, beschleunigten wir die Inflation. daß aber die Urheber der Inflation die Kapitalisten und ihre Profitgier sind, daß die Preissteigerungen den Löhnen dauernd davonlaufen, das verschweigt die 'Bild'-Zeitung wohlweislich.

Diese Zeitung soll die Unruhe in der Arbeiterklasse in Bahnen lenken, die für die Kapitalisten ungefährlich sind und behauptet: 'Bild' kämpft für seine Leser.

Ein anderes Beispiel ist der 'Spiegel'. Er ist die Zeitschrift für die kritischen und politisch interessierten Kollegen. Der 'Spiegel' enthüllt viele Mißstände in unserem verfaulten und verrotteten Staatsapparat. Er stellt diese Mißstände aber so hin, als seien das Einzelfälle und zeigt nicht, daß unsere Gesellschaft eben von Grund auf verändert werden muß. Damit verhindert der 'Spiegel', daß die fortschrittlichen Kollegen erkennen: man muß das Übel - den Kapitalismus - an der Wurzel packen.

Auch die 'Wormser Zeitung' dient der Kapitalistenklasse. Das sieht man deutlich an der Berichterstattung über die geplante Shell-Raffinerie (CPK-Bereich,d.Vf.). Sie tut die berechtigten Sorgen der Bevölkerung als 'Panikmache' ab und druckt in ihren Zeitungsspalten andauernd die Lügen der Stadtverwaltung und der Shell-Kapitalisten ab. Sie will den gerechten Kampf der Wormser Bevölkerung abwiegeln und dem Stadtrat die Entscheidung überlassen ('Die Raffinerie ist Sache des Stadtrats').

DIE ARBEITERKLASSE BRAUCHT EINE EIGENE ZEITUNG!

Diese Zeitung ist der Rote Morgen (RM,d.Vf.), das Zentralorgan der KPD/ML.

Der ROTE MORGEN ist eine revolutionäre Zeitung, weil nicht Gewinnsucht und Karriere, sondern die Idee des Sozialismus der antreibende Motor ist. Es ist die Zeitung, die nicht den Ausbeutern und Unterdrückern dient, sondern der Arbeiterklasse und allen anderen Werktätigen.

Im ROTEN MORGEN wird der Kampf der Arbeiterklasse und aller anderen unterdrückten Klassen und Schichten gegen den westdeutschen Imperialismus angeleitet, der zur Zeit seine Machtinstrumente Polizei, Bundesgrenzschutz (BGS,d.Vf.) und Bundeswehr mit allen Mitteln ausbaut.

DIE KPD/ML steht mit ihrem Zentraloragn an vorderster Front im Kampf gegen die faschistischen Sturmtruppen des Kapitals: Aktion Widerstand (AW,d.Vf.), NLA und NPD, um nur einige zu nennen.

Der ROTE MORGEN enthüllt schonungslos die Machenschaften und Verbrechen der Imperialisten und ihres Staatsapparates. Er wird ständig die Spalter und Verräter der Arbeiterklasse, wie die D'K'Pler (DKP,d.Vf.), entlarven und ihre falschen und folgenschweren Ansichten ans Licht zerren.

Der ROTE MORGEN zeigt den Weg zum Sozialismus und propagiert das sozialistische System - die Diktatur des Proletariats.

LEST: ROTER MORGEN …

Der ROTE MORGEN wird ab jetzt regelmäßig alle 14 Tage vor dem Betrieb verkauft. Preis: 0,50 DM."
Q: KPD/ML-ZK-OG Worms: Kolleginnen und Kollegen!, Worms o.J.

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September 1971:
In Osthofen gibt die Rote Garde (RG) der KPD/ML-ZK, früher SAG (?) Osthofen ihre Ortszeitung 'Information' mit einem Artikel über die "Ermordung" von 17 Alten in einem privaten Altersheim in Mittelheim im Rheingau heraus, der später im 'Roten Morgen' nachgedruckt wird.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Hamburg 11.10.1971, S. 8

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03.09.1971:
Der Parteibeauftragte der Roten Garde (RG) Worms der KPD/ML-ZK im LV Südwest stellt erneut (vgl. 9.7.1971) einen:"
ANTRAG AUF EINSTELLUNG DER RGZ

Die Partei sieht sich dem Beginn der Steigerung der spontanen Kämpfe des westdeutschen Proletariats gegenüber, die Partei ist mitten in der größten ideologischen, politischen und organisatorischen Zerfahrenheit. Um in dieser Periode den Parteiaufbau, d.h. die Bolschewisierung der Partei voranzutreiben und die Vorhut des Proletariats für den Kommunismus gewinnen zu können, ist das zentrale Kettenglied zur Lösung dieser Aufgaben das ZO, das das Sprechrohr der Partei ist, innerhalb der Partei hauptsächlich das des ZK, die Vorhut der Partei.

Wie muß das ZO nun inhaltlich aussehen, um diese Aufgaben lösen zu können?

1) Im ZO muß der ideologische Kampf gegen alle rechtsopportunistischen Abweichungen innerhalb der Partei und in der gesamten ML-Bewegung geführt werden.

2) Im ZO muß die Diskussion um die brennenden Fragen beim Parteiaufbau und bei der Gewinnung der Vorhut des Proletariats geführt werden (Programm, Form und Inhalt unserer Agitation und Propaganda usw.).

3) Im ZO muß eine korrekte Anleitung zur Bewältigung der derzeitigen Aufgaben gegeben werden.

'Die Zeitung ist nicht nur ein kollektiver Propagandist und Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator. Was das letztere betrifft, kann es mit einem Gerüst verglichen werden, das um ein in Bau befindliches Gebäude errichtet ist; es zeigt die Umrisse des Gebäudes an, erleichtert den Verkehr zwischen den einzelnen Bauarbeitern, hilft ihnen die Arbeit verteilen und die durch die organisierte Arbeit erzielten gemeinsamen Resultate zu überblicken.' (Lenin, Was tun?).

4) Im ZO müssen ALLSEITIGE POLITISCHE Enthüllungen organisiert werden, um das sozialistische Bewußtsein in die Massen hineintragen zu können, um in der jetzigen Periode die Vorhut des Proletariats zu gewinnen.

'Das Bewußtsein der Arbeiterklasse kann kein wahrhaftes Klassenbewußtsein sein, wenn die Arbeiter es nicht an konkreten und dazu unbedingt brennenden (aktuellen) politischen Tatsachen und Ereignissen lernen, JEDE andere Klasse der Gesellschaft in ALLEN Erscheinungsformen des geistigen, moralischen und politischen Lebens dieser Klassen zu beobachten; wenn sie es nicht lernen, die materialistische Analyse und materialistische Beurteilung ALLER Seiten der Tätigkeit und des Lebens ALLER Klassen, Schichten und Gruppen der Bevölkerung in der Praxis anzuwenden. Wer die Aufmerksamkeit, die Beobachtungsgabe und das Bewußtsein der Arbeiterklasse ausschließlich oder auch nur vorwiegend auf sie selber lenkt, der ist kein Sozialdemokrat…'

Das sind im wesentlichen die Aufgaben, die das ZO hat.

Zur Zeit sieht es aber so aus, daß es ein zweites ZO gibt, für die Jugend: die RGZ. Auf der 4. Bundeskonferenz der Parteibeauftragten für die RG wurde am 22.11. (1970,d.Vf.) beschlossen, ein zentrales Propagandaorgan der RG, der 'Rotgardist' herauszugeben. Dieser Beschluß ist falsch.

1) Das ZO muß ein KOLLEKTIVER PROPAGANDIST, AGITATOR UND ORGANISATOR SEIN! Diese Aufgabe kann NUR von der Partei als dem BEWUSSTEN VORTRUPP des Proletariats erfüllt werden. Es kann also notwendigerweise kein ZO einer Massenorganisation wie z.B. der RG geben. Ein ZO für die RG zu schaffen, hieße ein zweites Zentrum aufzubauen und damit die Partei als den bewußten Vortrupp des Proletariats zu liquidieren. (Natürlich kann es unter bestimmten Bedingungen und Voraussetzungen eine MASSENAGITATIONSzeitung der RG geben, jedoch nicht in der jetzigen Periode des Parteiaufbaus, in der nicht die Massen, sondern die VORHUT gewonnen werden muß.)

2) Um die Vorhut des Proletariats, also auch die der Arbeiterjugend zu gewinnen, müssen, wie oben schon erwähnt, vor allem allseitige politische Enthüllungen organisiert werden. Diese allseitigen politischen Enthüllungen sind aber für Arbeiter und Arbeiterjugend gleich, im Inhalt sowie in der Form. Ein eigenes 'Propagandaorgan' der RG ist also vollkommen unnötig. Unterschiede in der Agitation und Propaganda gibt es nur auf ökonomischem Boden (Lehrlingsausbildung, besondere Ausbeutungsformen). Jedoch sind wir keine Ökonomisten. Wir kämpfen für die Diktatur des Proletariats, nicht für die bestmögliche Lebensbedingung der Arbeiterklasse im Kapitalismus. Das muß jedem Marxisten-Leninisten klar sein!

Es gibt noch ein besonderes Problem bei der Jugend: Sub- und Popkultur. Dieses Problem gehört aber zu den allseitigen politischen Enthüllungen, denn die Sub- und Popkultur ist eine Maßnahme der Bourgeoisie zur Entpolitisierung der Jugend und zur Spaltung der Arbeiterklasse. Was die Lehrlingskorrespondenzen betrifft, so entsprechen sie den Arbeiterkorrespondenzen und müssen zusammen in einem ZO stehen.

3) Die RGZ trägt zur Spaltung der Arbeiterklasse bei, indem nicht durch ein ZO gegen die Spaltung der Arbeiterklasse angekämpft wird, indem man den Arbeitern nicht die Funktion der Sub- und Popkultur enthüllt, indem
Lehrlings- und Arbeiterkorrespondenzen nicht in einem ZO stehen.

AUS DIESEN DREI GRÜNDEN FORDERN WIR DIE EINSTELLUNG DER RGZ.

Was ergibt sich aber weiter aus der Einstellung der RGZ? Wo sollen sich die Aktivitäten, die Kader nun hinwenden, die sich vorher auf die RGZ konzentriert haben? Ruft man sich das Hauptkettenglied zur Lösung der derzeitigen Aufgaben wieder in Erinnerung, so ist die Antwort ganz klar: Stärkung und Festigung des RM, damit er die obengenannten Aufgaben eines bolschewistischen ZO erfüllen kann. Wie diese Stärkung und Festigung des RM konkret ausseiht, wird bestimmt durch die konkrete Situation, in der sich die Partei selbst befindet. Hier muß man feststellen, daß es in der ganzen Partei eine starke ökonomistische Linie gibt, daß im ZK und in der RM-Redaktion der Ökonomismus die bestimmende Linie ist, daß im RM der Ökonomismus propagiert wird. Stärkung und Festigung des RM heißt jetzt nicht Stärkung und Festigung dieser bürgerlichen Linie. Der erste Schritt zur Stärkung und Festigung des RM als bolschewistisches ZO ist die Liquidierung des Ökonomismus innerhalb des ZK und der RM-Redaktion. Erst wenn das erreicht ist, ist es möglich, ein bolschewistisches ZO aufzubauen, den Ökonomismus in der gesamten Partei zu liquidieren und damit die Grundlage für den weiteren revolutionären Aufbau der Partei zu schaffen. Stärkung und Festigung des RM als bolschewistisches ZO heißt in der jetzigen Phase des Parteiaufbaus, Kampf gegen den Ökonomismus in all seinen Erscheinungsformen (kein ideologischer Kampf, prinzipienlose Einheitsmacherei, revisionistische Theorie usw.) innerhalb der Partei, und hier vor allem innerhalb des ZK und der RM-Redaktion. Aus diesem Kampf muß eine starke Zentrale und RM-Redaktion hervorgehen, die fähig sind, der bewußte Vortrupp der Partei zu sein, d.h. die Organisation der Revolutionäre sowie die Massenorganisationen auf allen Gebieten und in allen Fragen ihrer Tätigkeit auf den Prinzipien des Marxismus-Leninismus korrekt anzuleiten.

Parteibeauftragter für RG der OG Worms i.A. der Landeskonferenz (vgl. 29.8.1971,d.Vf.) der RG des LV Südwest.

Der Antrag der OG Worms auf Einstellung der RGZ wurde auf dieser Konferenz einstimmig angenommen. Die Konferenz stellte fest, daß es noch Mängel in diesem Antrag gab. Ein Stuttgarter Genosse und ich wurden beauftragt, den Antrag zu überarbeiten. Da dieser Genosse zum ausgemachten Termin nicht anwesend war, erstellte ich ohne ihn einen neuen Antrag. Ich beantrage hiermit, diesen erweiterten und verbesserten Antrag als Diskussionsgrundlage für die LDK zu nehmen."

Nachgedruckt wird dieser Antrag u.a. vermutlich in Dortmund (vgl. Jan. 1972).
Q: N.N.: ohne Titel (erster Text: Resolution der LL Niedersachsen an den außerordentlichen Parteitag der KPD/Marxisten-Leninisten), o.O. o.J. (1972); RG-LV Südwest-OG Worms-Parteibeauftragter: Antrag auf Einstellung der RGZ, Worms 3.9.1971

10.09.1971:
Der Parteibeauftragte für die Rote Garde (RG) der OG Worms der KPD/ML-ZK im LV Südwest formuliert folgende:"
KRITIK DER OG WORMS AM RECHENSCHAFTSBERICHT DES ZK (vgl. Aug. 1971,d.Vf.)

An das ZK
Dem ZK ist immer noch nicht bewußt, in welcher Situation die Partei steht, welche ungeheure Wichtigkeit der 2. Parteitag hat, was er leisten kann und muß und wie deshalb der Rechenschaftsbericht inhaltlich aussehen muß. In der Entwicklung unserer Periode befinden wir uns in der 1. Periode.

'Die ERSTE Periode ist die Periode der FORMIERUNG, der SCHAFFUNG unserer Partei. (…) In dieser Periode ist die Partei als treibende Kraft schwach. Ihre Schwäche ist nicht nur aus ihrer Jugend zu erklären, sondern auch aus der Jugend der Arbeiterbewegung im ganzen und aus dem Fehlen bzw. der schwachen Entwicklung der revolutionären Situation, der revolutionären Bewegung, was besonders für die Anfangsstadien dieser Periode gilt.' (Stalin, Werke, Band V, S.87) Das ist genau die Situation, in der sich unsere Partei befindet: Die Partei befindet sich in ihrer größten ideologischen, politischen und organisatorischen Zerfahrenheit, die revolutionäre Bewegung steht am Beginn der Steigerung der spontanen Massenkämpfe um ökonomische Forderungen, die Widersprüche zwischen dem deutschen Proletariat und der deutschen Bourgeoisie sind noch relativ gering.

'Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Sorgen der Partei steht IN DIESER PERIODE (hervgh. von uns) die Partei selbst, ihre Existenz, ihre Erhaltung. Die Partei wird in dieser Zeit als eine gewisse sich selbst genügende Kraft betrachtet. Das ist auch begreiflich: Die wütenden Angriffe des Zarismus auf die Partei sowie die Versuche der Menschewiki, die Partei von innen heraus zu sprengen und die Parteikader durch ein formloses, parteiloses Gebilde zu ersetzen (…) bedrohen die ganze Existenz der Partei, so daß die Frage der Erhaltung der Partei in dieser Periode erstrangige Bedeutung gewinnt.' (Stalin, Werke, Band V, S.88)

Auch in der BRD steht jetzt im Mittelpunkt der Sorgen und der Aufmerksamkeit in dieser Periode die Partei selbst, nicht so sehr angesichts der wütenden Angriffe der Bourgeoisie als vor allem angesichts der heftigen Versuche der Ökonomisten, die Partei als bewußte Vorhut der Arbeiterklasse von innen heraus zu liquidieren, sie als Nachtrab der spontanen Arbeiterbewegung, als Gratisbeilage zur Gewerkschaft zu festigen und sie mit Opportunisten aller 'Schattierungen' KJVD (der KPD/ML-ZB,d.Vf.), KAB (KAB/ML,d.Vf.) und KPD/AO prinzipienlos zu vereinigen.

Was heißt nun in der jetzigen Situation, im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit steht die Partei selbst? D.h., wir müssen jetzt den Kampf gegen den Ökonomismus führen, der in Worten für die Diktatur des Proletariats ist, in Taten aber die KPD/ML auf das Niveau einer für die Bourgeoisie annehmbaren Gratisbeilage zur Gewerkschaft herabzerrt. Wird der Ökonomismus in der Partei nicht liquidiert, so ist die Liquidation der KPD/ML als Vorhut der Arbeiterklasse, als bolschewistische Partei unabwendbare Folge!!

Deshalb muß der II. ord. Parteitag folgende Aufgaben haben:

1) Kampf gegen den Ökonomismus mit all seinen Erscheinungsformen in der Partei
2) Schaffung einer Grundlage für den weiteren revolutionären Parteiaufbau (Plan zur Organisierung der zu leistenden Arbeit, Funktion und Inhalt des ZO, Form und Inhalt unserer Agitation und Propaganda usw.)
3) Wahl einer starken Zentrale und RM-Redaktion, die fähig sind, der bewußte Vortrupp der Partei zu sein, d.h. die Organisation der Revolutionäre sowie die Massenorganisationen auf allen Gebieten und in allen Fragen ihrer Tätigkeit auf den Prinzipien des Marxismus-Leninismus korrekt anzuleiten.

Der Rechenschaftsbericht kann jetzt keine andere Aufgabe haben als der Parteitag. SEIN INHALT MUSS SICH NACH DEN AUFGABEN DES PARTEITAGES RICHTEN. Darunter gehört der Punkt V, vor allem V.2 und V.5.

Was die Punkte I - IV betrifft, so dienen sie in keiner Weise der Existenz und der Einheit unserer Partei in der jetzigen Situation, sie dienen im Gegenteil der Sabotage des Parteiaufbaus:

1) Der Rechenschaftsbericht konzentriert sich dadurch nicht auf die kommenden und ohne Umschweife anzugehenden Fragen unserer Partei

2) Das ZK benutzt diesen Rechenschaftsbericht als Vorwand, um den Parteitag wieder einmal verschieben zu können, (weil das ZK es bis zum Parteitag nicht schaffen könne; so besteht von der KPD noch nicht einmal eine Analyse)

Damit wird den Ökonomisten in der Partei für einen weiteren Monat Aufschub gegeben. Dieser Rechenschaftsbericht dient also objektiv den Ökonomisten in der Partei und es ist GANZ KLAR zu ergänzen und herauszustellen: GERADE DEN ÖKONOMISTEN IM ZK. Aus dem letzteren ist es verständlich, daß der Rechenschaftsbericht so aussieht und in dieser Form aufrechterhalten wird.

Er dient der Sabotage des Parteiaufbaus!

Aus diesem Grund fordern wir:
1) Änderung des Rechenschaftsberichts; Streichung der Punkte I - IV.
2) Der Rechenschaftsbericht muß so schnell wie möglich fertiggestellt werden und vor dem Parteitag herumgeschickt werden.
3) Der Parteitag darf auf keinen Fall ein weiteres Mal verschoben werden.
OG Worms (Pba der RG)"

Verbreitet wird dieser Text im internen Organ der KPD/ML-ZK (vgl. 10.10.1971).
Q: KPD/ML-ZK-LV Südwest-OG Worms: Kritik der OG Worms am Rechenschaftsbericht des ZK, Worms 10.9.1971, zitiert nach: Parteiaufbau Nr. 6, o.O. 10.10.1971, S. 21f

27.09.1971:
Der 'Rote Morgen' Nr. 10 (vgl. 13.9.1971, 11.10.1971) berichtet u.a. über das Erscheinen von zwei Flugblättern der Ortsgruppe Worms gegen die Shellansiedlung.
Q: Roter Morgen Nr. 10, Hamburg 27.9.1971, S. 3

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11.10.1971:
Die Nr. 11 des 'Roten Morgens' (vgl. 27.9.1971, 25.10.1971) erscheint. In "Was haben die Grundeinheiten der Partei mit dem Roten Morgen zu tun?" wird auch ausgeführt:"
Es lassen sich bestimmt hunderte von beispielen aufzählen, daß die bürgerliche Presse politische Enthüllungen bringt, sie natürlich für die bürgerliche Agitation und Propaganda verwendet, und daß die betreffenden Ortsgruppen der Partei entweder dazu ganz schweigen oder diese Enthüllungen dem ROTEN MORGEN vorenthalten.

Wir wollen das mit einem halben Dutzend Beispielen belegen, es ist das, was nach kurzer Überlegung und Untersuchung herauskam.

In Worms war vor ein paar Wochen der 'rote Jochen', der Renommiersozialist und Demagoge Steffen, zu Gast und hat sich im Verlauf einer Diskussion vollständig als Sozialchauvinist und Opportunist entlarvt. Zudem hat er eine äußerst interessante Bemerkung über Aktionseinheit mit der DKP gemacht: 'Ich kann mir durchaus einen Fall vorstellen, wo wir mit der DKP gemeinsam vorgehen können: Gegen die ganz Verrückten, die Maoisten!' Davon berichteten die Wormser genossen kein Wort."
Q: Roter Morgen Nr. 11, Hamburg 11.10.1971, S. 6

25.10.1971:
Der 'Rote Morgen' Nr. 12 (vgl. 11.10.1971, Nov. 1971) berichtet u.a. erneut über die Shellansiedlung aus Worms (vgl. 27.9.1971).
Q: Roter Morgen Nr. 12, Hamburg 25.10.1971, S. 3

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06.12.1971:
Der 'Rote Morgen' Nr.15 (vgl. 22.11.1971, 27.12.1971) erscheint. Von der Redaktionssitzung für diese Nummer und zusammenfassend über seine Tätigkeit (vgl. Jan. 1971) berichtet der Landespresseverantwortliche NRW (vgl. 22.11.1971, 27.12.1971):"…
Vorgelegen hat auch eine Kritik aus Worms an der Bundeswehrkampagne im RM 2/69, wo den ML empfohlen worden war, gerade in der Bundeswehr zu gehen und dort subversiv zu arbeiten, um die Bundeswehr in eine Volksarmee umzuwandeln. Die Wormser Genossen hatten dem entgegengehalten: 'Diesem System keinen Mann und keinen Groschen!' Die Mehrheit der Redaktion hatte entschieden, die Kritik an die Wormser Genossen zurückzugeben mit der Bitte, einen Antimilitarismus-Artikel zu schreiben."
Q: KPD/ML-ZK-LPV NRW: Bericht des LPV NRW (K) und RM-Redkoll-Mitglied über seine Tätigkeit im RM-Redkoll von Dezember 1970 bis November 1971, o.O. o.J., S. 15ff; Roter Morgen Nr. 15, Hamburg 6.12.1971

17.01.1972:
In der morgigen 'Frankfurt Rundschau' (FR) berichtet, laut AStA der PH Dortmund (vgl. 26.1.1972), Holger H. Lührig, es seien u.a. nach Angaben des VDS gegenwärtig die Beiträge der Allgemeinen Studentenausschüsse (ASten,d.Vf.) u.a. der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule (EWH,d.Vf.) Worms blockiert.
Q: AStA PH Dortmund: AStA-Information Nr. 7, Dortmund 26.1.1972, S. 4

09.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr. 11 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.12.1972, 31.1.1972) heraus, die sich vor allem mit der Vorbereitung der Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 befaßt. Der Aufruf wird, nach dem derzeitigen Kenntnisstand der KG (NRF), u.a. unterstützt durch die Sozialistische Arbeitsgemeinschaft (SAG/ML) Worms/Osthofen.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 11, Mannheim/Heidelberg Jan. 1973

08.06.1973:
In Bremen beginnt die Gründungskonferenz des KBW. Anwesend als sympathisierende Gastgruppe ist auch die - Sozialistische Arbeitsgemeinschaft/Marxisten-Leninisten Worms.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim Juli 1973.

03.08.1973:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW richtet einen "Rundbrief an die Ortsgruppen, zur Kenntnisnahme an die befreundeten Organisationen", in dem es u.a. heißt: "Material zu den Manteltarifverträgen ist uns noch von der Ortsgruppe Mannheim und der SAG Worms zugegangen."
Q: KBW-ZK-StA: Rundbrief, o.O. 3.8.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft der KBW OG Mannheim in Worms mindestens 40 Exemplare, während 10 weitere zur Zeit der Erstellung des Verkaufsberichtes noch nicht abgerechnet waren.
Q: KBW-OG Mannheim: KVZ Nr. 5 Verkaufsstatistik Mannheim, Mannheim 3.11.1973

09.03.1974:
An einem nationalen Altgenossentreffen der KPD in Dortmund beteiligen sich, nach eigenen Angaben, Personen u.a. aus Worms.
Q: Rote Fahne Nr. 11, Dortmund 13.3.1974

17.06.1974:
Die KPD führt vermutlich in dieser Woche ihren ersten Altgenossentreff (vgl. 28.6.1974) durch, an dem Altgenossen teilnehmen u.a. aus Worms. In einer Resolution wird die KPD unterstützt.
Q: Rote Fahne Nr. 26, Dortmund 26.6.1974

23.10.1974:
In der Nr. 43 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 16.10.1974, 30.10.1974)
veröffentlicht die KPD einen Aufruf zu den Landtagswahlen (LTW) von
Altgenossen u.a. aus Worms.
Q: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 23.10.1974

30.10.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 16.10.1974, 7.11.1974) Nr. 22 heraus. Spenden für die KVZ werden auch veröffentlicht von der Sympathisantengruppe Worms.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.22,Mannheim 30.10.1974, S. 8

20.01.1975:
In Worms beschließt die KPD vermutlich in dieser Woche den Aufbau eines
Arbeitslosenkomitees (ALK).
Q: Rote Fahne Nr.4,Dortmund 29.1.1975

22.01.1975:
In der Nr.3 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.1.1975, 29.1.1975) stellt die KPD die Kandidaten zu den Landtagswahlen (LTW - vgl.
13.1.1975, 24.1.1975) vor, bei denen es sich u.a. um Studenten in Worms handelt.
Q: Rote Fahne Nr.3,Dortmund 22.1.1975

29.01.1975:
In der Nr. 4 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 22.1.1975, 5.2.1975) berichtet die KPD u.a. aus Worms, u.a. über die Metallindustrie.
Q: Rote Fahne Nr. 4, Dortmund 29.1.1975

10.02.1975:
In Worms setzt sich die DKP im Wahlausschuß zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 9.3.1975), laut KPD, vermutlich in dieser Woche für eine Behinderung der Wählergemeinschaft "Kämpft mit der KPD!" ein.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Köln 19.2.1975

14.02.1975:
In Worms führt die DKP, laut KPD, eine Veranstaltung zum Preisstop durch. Die Diskussion sei allerdings von der KPD bestimmt worden. Die DKP habe daraufhin die KPD in einem Flugblatt als "anarchistisch beeinflußte Sektierer" und ihren Kandidaten Werner Heuzeroth als "unzurechnungsfähig" bezeichnet. Zur Sprengung der nächsten Wahlausschußsitzung der KPD seien gleich 20 DKPler angerückt.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Köln 26.2.1975

21.02.1975:
In Worms besuchen, laut KBW, rund 1 200 Menschen die SPD-Veranstaltung mit Willy Brandt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 8, Mannheim 27.2.1975, S. 2

KVZ1975_08_03


26.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.8 (vgl. 19.2.1975, 5.3.1975) heraus. und berichtet u.a. von der DKP in Worms (vgl. 14.2.1975), wobei auch auf Alte bzw. Rentner, das Jugendzentrum (JZ) und die Erziehungswissenschaftliche Hochschule (EWH) eingegangen wird.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Köln 26.2.1975

27.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 8 (vgl. 20.2.1975, 6.3.1975) heraus. Es berichtet auch die Sympathisantengruppe Worms, u.a. über den Willy-Brandt-Besuch (vgl. 21.2.1975) und Behinderungen beim KVZ-Verkauf.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 8, Mannheim 27.2.1975, S. 2 und 10

KVZ1975_08_20


03.03.1975:
Die KPD-Sympathisantengruppe Braunschweig gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt gegen den geplanten Bau des Bleiwerkes der CWM Bärlocher (CPK-Bereich) aus München in Bayern heraus. Verhindert wurde die Ansiedlung u.a. bereits in Worms.
Q: Rote Fahne Nr. 10, Köln 12.3.1975

05.03.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 9 (vgl. 26.2.1975, 12.3.1975) heraus und berichtet u.a. über die Alt-KPDler, von denen man u.a. drei in Worms für sich zu gewinnen vermochte.
Q: Rote Fahne Nr. 9, Köln 5.3.1975

13.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 10 (vgl. 6.3.1975, 20.3.1975) heraus.
Es wird u.a. berichtet durch die KG Worms.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 1O, Mannheim 13.3.1975

25.03.1975:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Worms des KBW (vgl. 10.4.1975) berichtet, daß heute 17 Personen ihrer Einladung zur Gründung eines Komitees gegen den Paragraphen 218 folgten.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 14, Mannheim 10.4.1975

05.04.1975:
In Worms wird, laut KBW (vgl. 17.4.1975), das Haus Würdtweinstr. 11 kurzzeitig von 60 Personen besetzt, um ein Jugendzentrum (JZ) zu fordern. Es sind bis zu 100 Personen im Haus.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 15, Mannheim 17.4.1975

21.04.1975:
Der KBW (vgl. 30.4.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Worms von einer VV an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule (EWH), an der sich bis zu 70 Studierende beteiligten. Eine Resolution gegen den Paragraphen 218 sei gegen 8 Stimmen angenommen worden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 17, Mannheim 30.4.1975

22.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 20 (vgl. 15.5.1975, 29.52.1975) heraus. Es wird berichtet aus Worms aus dem CPK-Bereich von Röhm (1 000 Besch.).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 20, Mannheim 22.5.1975

29.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 21 (vgl. 22.5.1975, 5.6.1975) heraus. Es wird berichtet aus Worms aus dem CPK-Bereich von Röhm.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 21, Mannheim 29.5.1975

20.06.1975:
Für Merck und Röhm Darmstadt gibt der Spartacusbund - Ortsgruppe Darmstadt seine 'Rote Retorte' Nr. 6 (vgl. 29.4.1975) heraus mit dem Leitartikel "Röhm: Entlassungen zurückgenommen… Aber…" zu den je 45 Entlassungen in den Werken Darmstadt/Weiterstadt und Worms.
Q: Rote Retorte Nr. 6, Darmstadt 20.6.1975, S. 1

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September 1975:
Die Kommunistische Gruppe Worms (Sympathisanten des KBW) gibt die Broschüre "Die Zustände im Volksbildungswesen in Rheinland-Pfalz und das Schulprogramm der Arbeiterklasse" in einer Auflage von 1 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Die staatlichen Sparmaßnahmen in der Krise treffen die Volksmassen", wobei berichtet wird von den Grundschulen in Ludwigshafen, dem ausfallenden Sportunterricht an den Berufsschulen in Worms sowie aus Frankenthal von den beiden Gymnasien und den Realschulen;
- "Die Lage an den rheinland-pfälzischen Schulen ist miserabel", wobei berichtet wird von den Grund- und Hauptschulen in Frankenthal über die Neumayer-Schule und die Carl-Bosch-Schule, über die Woogbachschule Speyer, die Wormser Nibelungenschule, die Karmeliter Realschule und die Westendrealschule in Worms, aus Insheim, Undenheim, Eich, Hamm und Worms-Ibersheim, von den EWH Koblenz, Landau und Worms und dem Protest gegen den Fahrtkostenerlaß in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Speyer. Ein Kasten berichtet von der Ernst-Reuter-Schule Ludwigshafen;
- "Die Verrottung des Volksbildungswesens - eine Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus;
- "Die Schule - Brutstätte bürgerlicher Ideen";
- "Ungleichheit = Freiheit?" mit einem Zitat von Hanna Renate Laurien;
- "Wie das dreigliedrige Schulsystem funktioniert", wobei berichtet wird von den Berufsschulen in Frankenthal, Kaiserslautern, Ludwigshafen und Worms;
- "Die 'Mainzer Studienstufe' - Einübung in die Konkurrenz" zur MSS, wobei berichtet wird vom Hindenburg-Gymnasium Trier;
- "Wo das Konkurrenzprinzip nicht greift, wird zum Mittel der politischen Unterdrückung gegriffen", wozu es auch heißt: "Politische Veranstaltungen der Schüler können verboten werden. In Frankenthal z. B. eine Chile-Veranstaltung. Ebenso ergeht es politischen Zusammenschlüssen der Schüler. So hat der Direktor des Frankenthaler Albert-Einstein-Gymnasiums im Herbst 1974 einem politischen Arbeitskreis untersagt, an der Schule aufzutreten.";
- "KPD-Verbot und Beamtenrecht sollen die Macht der Bourgeoisie an den Schulen absichern" wobei ein Berufsverbot gegen eine Person aus Worms dokumentiert wird, die für den KBW tätig sei und den Aufruf für eine Antifademonstration (vgl. 9.3.1971) presserechtlich verantwortete; sowie
- "Das Volk braucht die Einheitsschule".

Angegeben werden die Adressen der Ortsgruppen Koblenz, Ludwigshafen und Speyer des KBW sowie der Sympathisantengruppen Bad Kreuznach, Frankenthal, Kaiserslautern, Mainz, Trier und Worms.
Q: KG Worms: Die Zustände im Volksbildungswesen in Rheinland-Pfalz und das Schulprogramm der Arbeiterklasse, Worms Sept. 1975

08.01.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.1 (vgl. 15.1.1976) heraus, in der von der Bildung von 9 neuen Ortsgruppen u.a. in Worms berichtet wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim 8.1.1976

17.02.1976:
Die KPD gibt die Nr.7 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 10.2.1976, 24.2.1976) heraus. Es wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR - IGM-Bereich), u.a. aus Worms.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 7, Köln 17.2.1976

12.04.1976:
Die Ortsgruppe Worms des KBW gibt ihre 'Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von Röhm' (vgl. 23.2.1977) heraus mit dem Leitartikel "Heute Beginn der Chemietarifverhandlungen" zur Chemietarifrunde (CTR).

Weitere Artikel sind:
- "Nacht- und Nebelabschluss der ÖTV-Führung" zur ÖDTR;
- "Kein weiterer Ausbau des Kernkraftwerks Biblis! Keine weiteres Kernkraftwerk im Rhein-Neckar-Raum!" zum AKW Biblis und dem BASF AKW;
- "Eintellungen bei Röhm: 'Wir wählen natürlich nur die Besten aus'"; sowie
- "1. Mai - internationaler Kampftag der Arbeiterklasse", der einlädt zur Maiveranstaltung für Röhm und Kübel am 24.4.1976.
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von Röhm Heute Beginn der Chemietarifverhandlungen, Worms 12.4.1976

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23.02.1977:
Die Bezirksleitung Rheinhessen / Pfalz des KBW gibt für BASF und Knoll Ludwigshafen sowie Röhm Worms ihren 'Chemiearbeiter' (vgl. BASF: 21.1.1977, 9.3.1977; Röhm: 12.4.1976, 9.3.1977) heraus mit dem Leitartikel "Tarifkampf Chemie: Die Sozialdemokraten setzen auf Spaltung durch Prozentforderung und neues Lohnsystem. Für 170 Mark läßt sich einheitlich kämpfen!" zur Chemietarifrunde (CTR).

Weitere Artikel sind:
- "Sozialdemokratische Steuerpolitik fesselt den Lohnkampf - 1 500 DM steuerfrei";
- "Fahrtkosten: Im Angebot der Kapitalisten steckt ein Angriff" zu den Lehrlingen der BASF; sowie
- "Das Kernenergieprogramm der Bundesregierung muß fallen!" zur Demonstration gegen das AKW Brokdorf am 19.2.1977, wobei aufgerufen wird zu Veranstaltungen am 24.2.1977 in Frankenthal und am 25.2.1977 in Germersheim, Ludwigshafen, Speyer und Worms.
Q: Chemiearbeiter Tarifkampf Chemie: Die Sozialdemokraten setzen auf Spaltung durch Prozentforderung und neues Lohnsystem. Für 170 Mark läßt sich einheitlich kämpfen!, Ludwigshafen 23.2.1977

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25.02.1977:
Die Bezirksleitung Rheinhessen / Pfalz des KBW rief auf zur Veranstaltung "Im Kampf gegen Kernkraftwerke aus Brokdorf lernen! Das Kernenergieprogramm der Bundesregierung muß fallen!" in Worms in der Bahnhofsgaststätte.
Q: Chemiearbeiter Tarifkampf Chemie: Die Sozialdemokraten setzen auf Spaltung durch Prozentforderung und neues Lohnsystem. Für 170 Mark läßt sich einheitlich kämpfen!, Ludwigshafen 23.2.1977, S. 8

01.03.1977:
Der KBW gibt in Worms seine 'Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von Kübel' (GHK-Bereich - vgl. 14.4.1977) heraus mit dem Leitartikel "Rationalisierung und Stillegung - erprobtes Mittel der Profitsteigerung bei Swedish Match". Festgestellt wird: "Streik ist möglich und wird Unterstützung finden".

Der Artikel "Deutsche und ausländische Arbeiter - eine Kampffront" berichtet auch von der Firma Sternjakob in Frankenthal.

Eingeladen wird zur § 218-Veranstaltung am 11.3.1977.
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von Kübel Rationalisierung und Stillegung - erprobtes Mittel der Profitsteigerung bei Swedish Match, Worms 1.3.1977

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09.03.1977:
Die Bezirksleitung Rheinhessen / Pfalz des KBW gibt für BASF und Knoll Ludwigshafen sowie Röhm Worms ihren 'Chemiearbeiter' (vgl. 22.3.1977; BASF: 27.4.1977; Röhm: 14.4.1977) heraus mit dem Leitartikel "Die Chemiearbeiter beginnen, sich unter der Forderung von 170 DM zusammenzuschließen" zur Chemietarifrunde (CTR).

Weitere Artikel sind:
- "'Südafrika-Protestwoche' des DGB. Nicht die Milderung, sondern die Abschaffung der Ausbeutung ist das gemeinsame Ziel!"; sowie
- "'Kernenergie steht' - Das Kernenergieprogramm der Bundesregierung muß fallen" zur 'Gewerkschaftspost' der IG Chemie vom März 1977.

Eingeladen wird zum KVZ-Lesekreis der BASF-Zelle.
Q: Chemiearbeiter Die Chemiearbeiter beginnen, sich unter der Forderung von 170 DM zusammenzuschließen, Ludwigshafen 9.3.1977

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14.04.1977:
Der KBW gibt in Worms heute im CPK- und GHK-Bereich sowohl seine 'Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von CWW, Röhm und Kübel' (vgl. 9.3.1977) als auch alternativ dazu seine 'Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von Kübel' (vgl. 1.3.1977) heraus.

Die 'Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von CWW, Röhm und Kübel' erscheint mit dem Leitartikel "170,- Festgeld - die Forderung von 9,5 % muß fallen" zur Chemietarifrunde (CTR).

Weitere Artikel sind:
- "CWW: Gegen die Manöver der Sozialdemokraten den Anschlußtarifvertrag durchsetzen!";
- "Die Erfahrungen der Wormser Arbeiter drängen zum Kampf für den 7-Stundentag" mit einem Aufruf zur Maiveranstaltung am 15.4.1977;
- "Die Schichtarbeit ruiniert die Gesundheit" aus der 'KVZ' Nr. 12/1977; sowie
- "Buback - Vertreter der schärfsten Klassenjustiz" zum Attentat der RAF.

Die 'Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von Kübel' enthält nur einen Artikel, der sich mit der Eingliederung der Wohnmöbel GmbH in die UNIDUR und den 300 Entlassungen bei Kübel befasst.

Aufgerufen wird in beiden Ausgaben zu den Maiveranstaltungen in Worms am 15.4.1977 und in Ludwigshafen (vgl. 22.4.1977) sowie zum Zimbabwebasar (vgl. 23.4.1977).
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von CWW, Röhm und Kübel 170,- Festgeld - die Forderung von 9,5 % muß fallen, Worms 14.4.1977; Kommunistische Betriebszeitung für die Kübel-Kollegen Mit der Eingliederung…, Worms 14.4.1977

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15.04.1977:
Der KBW Worms will heute seine Maiveranstaltung "Die Erfahrungen der Wormser Arbeiter drängen zum Kampf für den 7-Stundentag" in der Bahnhofsgaststätte durchführen.
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von CWW, Röhm und Kübel 170,- Festgeld - die Forderung von 9,5 % muß fallen, Worms 14.4.1977, S. 2 und 4; Kommunistische Betriebszeitung für die Kübel-Kollegen Mit der Eingliederung…, Worms 14.4.1977, S. 2

23.04.1977:
Der KBW Worms will heute einen Zimbabwe-Basar am Römischen Kaiser durchführen.
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Kollegen von CWW, Röhm und Kübel 170,- Festgeld - die Forderung von 9,5 % muß fallen, Worms 14.4.1977, S. 2; Kommunistische Betriebszeitung für die Kübel-Kollegen Mit der Eingliederung…, Worms 14.4.1977, S. 2

19.12.1993:
U.SCHATZSCHNEIDER@NADESHDA berichtet am 3.1.1994 im Brett CL/ANTIFA/ALLGEMEIN:"
JÜDISCHER FRIEDHOF IN WORMS GESCHÄNDET 20.12.93

Unbekannte Täter haben in der letzten Nacht den jüdischen Friedhof in Worms geschändet. Sie warfen über 40 Grabsteine um. Einige der Grabsteine sind nicht mehr zu verwenden. Die Täter werden in der Faschoszene vermutet. Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt und hat eine Belohnung von 5000 DM ausgesetzt.

Schon im Sommer dieses Jahres verunstalteten Unbekannte 100 Grabsteine mit Hakenkreuzschmierereien. Es gibt deutliche Hinweise auf eine ausgedehnte Faschoszene im Bereich Worms und Frankenthal. Im Sommer dieses Jahres fand in der Nähe von Worms eine Nazifeier statt, bei der sich ca. 120 Faschos trafen. Im Anschluß an diese Feier kam es zu gewalttätigen Übergriffen der Faschos gegen dort demonstrierende Antifas. (aus : /CL/ANTIFA)"
Q: CL/ANTIFA/ALLGEMEIN-U.SCHATZSCHNEIDER@NADESHDA:Anschläge - Dezember 1993, 3.1.1994

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