Röchling Völklingen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

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Von Röchling Völklingen, einem der wichtigsten Saarstahlwerke der sechziger und siebziger Jahre, wurden für diese wie immer unvollständige Darstellung lokale Materialien allein von der Rote Fahne Organisation (REFO) Saarland, des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) und der er Freunde des Kommunistischen Arbeiterbundes Deutschlands (KABD) ausgewertet, diese werden ergänzt um überörtliche Berichte der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der KPD und der KPD/ML-Zentralbüro.

Separat dokumentiert und hier nur als Text mit Verweisen aufgenommen wurde die 'Rote Fahne' für Röchling Völklingen.

Einleitend mischen die Beschäftigten von Röchling sich offenbar nicht nur in die örtliche Kommunalpolitik Völklingens ein (vgl. 31.7.1969), auch bei den Septemberstreiks 1969 beteiligt sich die Belegschaft der Hütte (vgl. 11.9.1969), wobei es offenbar zu Differenzen zwischen der APO und den Gewerkschaften kommt (vgl. 18.9.1969).

Während die DKP wiederholt von Röchling Völklingen berichtet (vgl. 5.2.1970, 26.2.1970, 6.6.1970), dort vermutlich über einige Anhänger verfügend, meldet sich bald auch die linksradikale Konkurrenz in Gestalt der aus dem SDS Saarbrücken hervorgegangenen RFO zu Wort und beginnt mit der Herausgabe einer Betriebszeitung (vgl. 20.3.1970) und zeigt sich auch regional solidarisch mit den Kollegen in Zweibrücken (vgl. 22.4.1970). Aus wem die Betriebsgruppe bei Röchling Völklingen tatsächlich besteht, bleibt unklar, publizistisch aber bleibt diese zumindest beständig aktiv (vgl. 4.5.1970), berichtet teils ausführlich über den eigenen Betrieb (vgl. 29.5.1970), immer wieder aber auch detailliert über Streiks usw. aus der ganzen Bundesrepublik (vgl. 6.7.1970) bzw. über allgemeinpolitische Ereignisse (vgl. 13.7.1970).

Die Berichterstattung über kleinere Streiks bei Röchling Völklingen bleibt eher bescheiden (vgl. 20.7.1970, Aug. 1970), die Rote-Fahne-Betriebsgruppe betreibt ihre Agitation wiederholt auch in den Sprachen der ausländischen Arbeiter (vgl. 6.7.1970, 1.9.1970) und bereitet die Metalltarifrunde 1970 vor, in der es bei Röchling Völklingen vermutlich zum Warnstreik kommt (vgl. 6.10.1970), enthüllt aber auch die offenbar unzureichende Unfallsicherheit (vgl. 14.9.1970, 28.9.1970). Über sich selbst gibt die Rote Fahne Gruppe nur wenige Informationen, außer dass es sie offenbar in mehreren Betrieben gibt (vgl. 28.10.1970, Nov. 1970), was auch durch Berichte über Röchling Völklingen u.a. bei Ford Saarlouis (vgl. Nov. 1970) sowie bei Hadir-Arbed St. Ingbert (vgl. 28.10.1970, 12.11.1970, 15.12.1970) offenbar wird.

Von den größeren Zusammenhängen der Zentralisierung der Stahlkonzerne, welche im Saarland zur Kooperation mit der Burhacher Hütte in Saarbrücken führt, kündet die KPD/ML-ZB (vgl. 5.12.1970), ebenso wie von der umgehend, die kommenden Zeiten antizipierend, eingeführten Kurzarbeit bei Röchling Völklingen (vgl. 7.12.1970, 14.12.1970, 21.12.1970).

Der im Saarland regional und auch - zumindest wenig später - vor Ort in Völklingen durchaus vertretene KAB/ML berichtet ebenfalls von Röchling Völklingen (vgl. Feb. 1971), was aber mehr der überregionalen Wichtigkeit von Röchling als der betrieblichen Aktivität des KAB/ML geschuldet zu sein scheint. Am Betrieb bleibt nach den uns verfügbaren Quellen zunächst von linksaußen vor allem die RFO aktiv (vgl. März 1971, Apr. 1971, Aug. 1971, 30.9.1971, Okt. 1971), auch wenn der KAB/ML anlässlich der Metalltarifrunde (MTR) 1971 am Ort durchaus auf sich aufmerksam macht (vgl. Okt. 1971). Wäre er aber bei Röchling aktiv gewesen, so hätte dies sicherlich auch seine RJ/ML Völklingen, deren Veröffentlichungen von 1972-1975 uns vollständig vorlagen, irgendwann angesprochen.

Am Betrieb aber publiziert – neben der hier nicht dokumentierten DKP – damals vermutlich allein die RFO (vgl. 11.11.1971, 15.11.1971, 19.11.1971), die auch zur Versammlung einlädt (vgl. 21.11.1971).

Natürlich findet Röchling Völklingen auch bei auswärtigen oder bundesweiten Gruppen immer wieder einmal Beachtung (vgl. 2.10.1971, 3.10.1971, 10.1.1972, Feb. 1972), aber direkt vorm Tor scheint es neben der DKP erst einmal nur die RFO mit betriebsspezifischen Publikationen zu geben (vgl. 3.2.1972, 3.4.1972, Mai 1972, 3.11.1972, 23.11.1972, Jan. 1973, Feb. 1973, 1.3.1973, Apr. 1973, 15.5.1973, 21.5.1973), auch wenn die SPD sich durchaus zu rüsten beginnt (vgl. 28.10.1972) und die CDU ihre Posten bereits besetzt hat (vgl. Nov. 1972).

Gegen die Nichtübernahme von 70 ausgelernten Lehrlingen (vgl. Dez. 1973) agitiert die Ortsgruppe Völklingen der RJ/ML bzw. dann des RJVD des KABD sowohl mit ihrer Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' (vgl. Jan. 1973, 28.5.1973, Aug. 1973, Sept. 1973), als auch mit Flugblättern (vgl. 5.2.1973), rechnet sich die Übernahme als Erfolg an (vgl. Apr. 1974).

Von Obstruktion und Sabotage dagegen kündet die RFO (vgl. 5.6.1973), die weiterhin ihre 'Rote Fahne' für Röchling herausgibt (vgl. 9.7.1973, 3.9.1973). Der kriminelle Streik bei Röchling Völklingen im Rahmen des bundesweiten Arbeiteraufstandes 1973 (vgl. Okt. 1973, 11.10.1973, 12.10.1973, 13.10.1973, 14.10.1973) zieht natürlich auch überregionale, wenn nach unserer Auswertung auch nur äußerst bescheidene Aufmerksamkeit auf sich. Die bisher von so vielen berichtende Betriebsgruppe Röchling Völklingen scheint dabei eher auf sich allein gestellt (vgl. 18.10.1973).

Spektakulärer wird da in der bundesdeutschen Linken schon der Streik im Saarbergbau gehandelt, von dem auch bei Röchling berichtet wird (vgl. 25.10.1973, 26.10.1973), wobei die Betriebsgruppe Röchling der RFO initiativ für die Gründung der Bergbaugruppe der RFO gewesen zu sein scheint (vgl. 27.10.1973)

Während wiederum auch andere Organisationen ab und an von Röchling berichten (vgl. 20.2.1974, Apr. 1974), und auch der RJCD in seinem 'Flitzer' (vgl. Sept. 1974, März 1975), bleibt die RFO doch offenbar die einzige Herausgeberin einer linksradikalen Betriebszeitung (vgl. Feb. 1974, Mai 1974, 11.6.1974, 2.9.1974, 10.9.1974, 30.9.1974, 5.11.1974, Jan. 1975), bevor die teilweise Zusammenlegung mit der Dillinger Hütte (vgl. 15.12.1975) das Ende der Völklinger Hütte einleitet, von dem viele verschiedene Gruppen berichten. Die RFO und ihre Betriebsgruppe sind damals vermutlich bereits zerfallen.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

31.07.1969:
Die DKP bringt die Nr. 18 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 24.7.1969, 7.8.1969).
Aus dem Saarland wird berichtet über die Fahrpreiserhöhungen u.a. in Völklingen. Es greifen u.a. die Belegschaften der Hütten ein.
Quelle: Unsere Zeit Nr. 18, Essen 31.7.1969

11.09.1969:
Die DKP bringt die Nr. 24 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969) und berichtet u.a. von Röchling Völklingen.
Q: Unsere Zeit Nr. 24, Essen 11.9.1969

11.09.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und morgen vor 19 Betrieben ihr Flugblatt Nr. 5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969):"
Dienstag voriger Woche: Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund - Mittwoch: Hoesch-Werke Union und Phoenix - Donnerstag: Rheinstahl-Hüttenwerke in Mülheim und Mannesmann (MM in Duisburg,d.Vf.) in Huckingen - Freitag: Klöckner in Bremen und Osnabrück, Eisenwerke Neunkirchen im Saarland, Saarwerke AG (?,d.Vf.*), Maschinenfabrik Geislingen in Baden-Württemberg - Samstag: Gelsenkirchen und Röchling (in Völklingen,d.Vf.) - Montag: Krupp in Essen, AEG in Mülheim, Edelstahlwerke in Witten, im gesamten saarländischen Bergbau, Maxhütte in Sulzbach in Bayern - Dienstag: Maxhütte in Haidhof, Klöckner in Düsseldorf, Thyssenwerke in Düsseldorf und Hamm, Howaldt-Werft in Kiel …

DER STREIK ROLLT"
Q: AB: 10 Jahre Antwort auf die Frage 'Was Tun?'. 10 Jahre Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, München 1980, S. 22f; Agitation Nr. 2, München o.J. (1969),S. 22 bzw. o. Numerierung

18.09.1969:
Die DKP bringt die Nr. 25 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.9.1969, 25.9.1969) und berichtet u.a. über die Hütte in Völklingen (15 000 Besch.).

Auf Seite 15 erscheint von Erwin Seel, Bundesvorsitzender der SDAJ, folgender Artikel:"
SO WIRD DIE AKTION GESTÖRT - EINE AUSEINANDERSETZUNG MIT DER HALTUNG EINIGER VERTRETER DES SDS ZU DEN GEWERKSCHAFTEN

So sah sich z.B. in Völklingen an der Saar der IG-Metall-Sekretär nicht in der Lage im Aktionskomitee 'Roter Punkt' (ARP gegen die Fahrpreiserhöhungen,d.Vf.) mitzuarbeiten, solange ihm der SDS-Funktionär Volker Wolf angehöre, der in Saarbrücken dazu aufgerufen habe, die Gewerkschaften zu zerschlagen.

In der Auseinandersetzung mit der vom Völklinger Stadtrat beschlossenen Erhöhung der Tarife für die öffentlichen Verkehrsmittel wurde bei Volker Wolf und einigen Schülern eine gewerkschaftsfeindliche Tendenz deutlich, die der guten Sache, um die es ging, schadete.

Wenn von der 'total fehlenden Schutzfunktion der Gewerkschaften' gesprochen, der Betriebsratsvorsitzende der Röchling-Werke (IGM-Bereich,d.Vf.) als Büttel der Polizei verunglimpft und davon geredet wurde, daß die Gewerkschaften 'in hohem Maße von CDU-Leuten beherrscht werden', so hat man den Boden einer sachlichen Kritik verlassen."
Q: Unsere Zeit Nr. 25, Essen 18.9.1969

05.02.1970:
Die DKP bringt die Nr. 6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970) und berichtet u.a. von Röchling Völklingen.
Q: Unsere Zeit Nr. 6, Essen 5.2.1970

26.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.9 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.2.1970, 5.3.1970) und berichtet u.a. von Röchling Völklingen.
Q: Unsere Zeit Nr. 9, Essen 26.2.1970

10.03.1970:
Bei Röchling Völklingen erscheint vor dem 11.3.1970 die Nr. 1 der 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1970) als Zeitung der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke (RESW). Hinter der SBG steht die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarbrücken bzw. Saarland. Eingegangen wird in dieser uns bisher nicht vorliegenden Ausgabe u.a. auf Streiks bei den RESW.
Die SBG entstand, nach eigenen Angaben, aus den Septemberstreiks 1969, wo sich Kontakte zwischen Arbeitern, Angestellten und Studenten ergaben.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 2, Völklingen 20.3.1970; Rote Fahne - Saarland Nr. 2, Saarbrücken o.J. (1971)

20.03.1970:
Bei Röchling Völklingen erscheint die Nr. 2 der 'Roten Fahne' (vgl. 10.3.1970, 4.5.1970) als Zeitung der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke (RESW) bzw. der Rote Fahne Organisation (RFO). Die SBG ist in Bous beheimatet, Kontakt ist über Paul Herrig in Völklingen möglich. Der Leitartikel lautet "Die komischen Manieren der Röchling-Bosse" zur Lohnkürzung für diejenigen Arbeiter, deren Maschinen ausgefallen sind.

Weitere Artikel sind:
- "Werksärztlicher Dienst - Dienst für Röchling-Profite o. Dienst am Menschen?";
- "Der fliegende Adler und die brutale Ausbeutung durch die Akkordscheine" zum Betrieb 87 (EBW);
- "Unsere Meinung: Hysterische Reaktionen auf Rote Fahne Nr. 1";
- "Einige Bemerkungen zur Roten Fahne", wo über die Verteiler bekanntgegeben wird, daß es sich bei ihnen um Jugendliche und Studenten handele, "die keinen von uns persönlich kennen"; sowie
- "Röchling tanzt auf jeder Hochzeit" zur Gründung der SPD-Betriebsgruppe durch den Arbeitsdirektor Ludwig, wobei auch von den NPD- und CDU-Betriebsgruppen berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 2, Völklingen 20.3.1970

22.04.1970:
Bei John Deere Zweibrücken streiken und demonstrieren, laut BPG Bonn, Ende April über 1 000 Kollegen für eine Lohnerhöhung um 5%, was eine Angleichung an das Mannheimer Werk bedeuten würde. Laut Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland geht es um 4,8%. Solidarität sei u.a. bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen, Bosch Homburg und Dingler Zweibrücken gezeigt worden, wo der Lohn von jeweils zwei Überstunden auf das Streikkonto gezahlt worden sei. Die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) Röchling Völklingen der RFO habe 100 DM, sozialistische Wirtschafts- und Medizinstudenten aus Saarbrücken 238 DM gespendet.
Q: Arbeitermacht Nr.2,Bonn o.J. (1970); Rote Fahne - Hadir o.Nr. (1) ,St. Ingbert o.J. (1970);Rote Fahne - Röchling Nr. 3, Völklingen 4.5.1970

04.05.1970:
Bei Röchling Völklingen erscheint die Nr. 3 der 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1970, 29.5.1970) als Zeitung der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke (RESW) bzw. der Rote Fahne Organisation (RFO) mit dem Leitartikel "Ist der 1. Mai noch Kampftag der Arbeiter?".

Weitere Artikel sind:
- "Die Produktion steigt ständig - und die Löhne?";
- "Raubbau an der Gesundheit";
- "'Die fliegenden Adler' jetzt als Sündenböcke der Bonzen";
- "Bericht über die Betriebsversammlung";
- "Unsere Meinung" zur Lohnfortzahlung bei Krankheit;
- "Achtung!" zu den Stoppern;
- "Zitat der Woche";
- "Letzte Meldung" zum vom Streik bei John Deere Zweibrücken (vgl. 22.4.1970); sowie "Streiks" zu Aktionen bei Süßmuth Immenhausen (vgl. 17.3.1970), Krupp Essen (vgl. 24.3.1970, 13.4.1970) und Krupp Gießerei Essen (vgl. 13.4.1970), Klöckner Bremen (vgl. 24.3.1970), Hanomag-Henschel Kassel (vgl. Apr. 1970), Audi Neckarsulm (vgl. 14.4.1970), Kotz und Söhne im Bergischen Land (vgl. Apr. 1970), auf der Salzgitter Hütte (vgl. 15.4.1970), bei Daimler-Benz und den Stahlwerken Rheinau in Mannheim (vgl. 13.4.1970), der Trafo Union Stuttgart (vgl. 17.4.1970), der MTU vermutlich in Friedrichshafen (vgl. 13.4.1970) und bei Metzeler Dorsten (vgl. 18.4.1970). Auch Fahrpreisaktionen am 14.4.1970 in Herford und Minden werden erwähnt.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 3, Völklingen 4.5.1970

29.05.1970:
Bei Röchling Völklingen erscheint die Nr. 4 der 'Roten Fahne' (vgl. 4.5.1970, 6.7.1970) als Zeitung der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke (RESW) bzw. der Rote Fahne Organisation (RFO) mit dem Leitartikel "Betriebschef: das ist alles schön und gut …" zur verweigerten Versetzung eines kranken Kollegen.

Weitere Artikel sind:
- "Trinkt mehr Bier - Gebbers freut sich" zum Automaten-Versorgungs-Dienst;
- "Bericht aus Betrieb 25";
- "Unsere Meinung: Erneuter Hinweis auf uns"; sowie
- "Zitat der Woche".
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 4, Völklingen 29.5.1970

06.06.1970:
Die DKP bringt die Nr. 23 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 30.5.1970, 13.6.1970). Aus dem Saarland wird berichtet von Röchling Völklingen (IGM-Bereich).
Q: Unsere Zeit Nr. 23, Essen 6.6.1970

06.07.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt bei Röchling Völklingen die Rote Fahne Organisation (RFO) ihre undatierte 'Rote Fahne' Nr. 5 (vgl. 29.5.1970, 13.7.1970) heraus mit dem Leitartikel "Zur parlamentarischen Vertretung der Arbeiterschaft" zur Landtagswahl (LTW). Eingegangen wird dabei auf das eigene Werk und den DGB Völklingen.

Weitere Artikel sind:
- "Emporkömmlinge" zum Betrieb 25;
- "Schmutzzulage und Luftverpestung";
- "Lavoratori Italiani" / "An unsere italienischen Kollegen", wobei auch auf die italienischen Lehrlinge eingegangen wird;
- "Resolution des Südostasien-Komitees" Saarbrücken; sowie.
- "Streiks", von denen berichtet wird von Metzeler Dorsten (vgl. 6.5.1970), Albert Frankenthal (vgl. 27.4.1970), Adler Frankfurt (vgl. Mai 1970), von Opel Bochum (vgl. 25.5.1970) und den Stahlwerken Bochum (vgl. 26.5.1970), von Pierburg Neuß (vgl. 21.5.1970), Hercules Nürnberg (vgl. 27.5.1970), Krupp Bochum (vgl. 5.6.1970) und Monette Marburg (vgl. 1.7.1970).
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 5, Völklingen o.J. (1970)

13.07.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (SBG RESW) ihre 'Rote Fahne' Nr. 6 (vgl. 6.7.1970, Aug. 1970) als vierseitige Sondernummer zu den Lohnsteuervorauszahlungen (vgl. 11.7.1970) heraus.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 6 Sondernummer zu den Lohnsteuervorauszahlungen, Völklingen o.J. (1970)

20.07.1970:
Vermutlich Ende Juli wird in der Koksanlage von Röchling Völklingen, laut KPD/ML-ZB, die es von der DKP aus deren 'UZ' vom 1.8. weiß, durch einen Streik eine Lohnerhöhung von 20 Pfg. erreicht.
Q: Rotlicht Nr. 1, Berlin Aug. 1970; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 21, Bochum 5.8.1970

August 1970:
Vermutlich im August gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (SBG RESW) ihre 'Rote Fahne' Nr. 7 (vgl. 13.7.1970, 1.9.1970) heraus mit dem Leitartikel "Lohnkampf und Lügen der Kapitalisten" zur Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "Schinderei mit Vorgabezeiten" zum Streik dreier Messerbalkenbohrer im Betrieb 87 für die Erhöhung der Vorgabezeiten. Zwei von ihnen hätten nun gekündigt;
- "Was tun?";
- "Zitat des Monats";
- "Lotta sariale - Zu den Tarifverhandlungen für unsere italienischen Kollegen"; sowie "Streiks". Diese gab es in Saarbrücken in der Adjustage der Burbacher Hütte von Röchling, wo 30 Pfg. und bei den Eisenwerken Neunkirchen in Homburg, wo in einer Stunde 10 Pfg. erkämpft wurden. Eingegangen wird auch auf die saarländische Metalltarifrunde (MTR) (vgl. 24.9.1970). Berichtet wird aus Wiesbaden über einen Warnstreik im Autohaus für vermögenswirksame Leistungen, aus Hannover über einen Streik bei Conti (vgl. 8.6.1970), aus Gelsenkirchen vom Streik bei Seppelfricke (vgl. 5.7.1970), vom Streik bei Daimler-Benz Mannheim (vgl. 13.7.1970) und von Streiks gegen die Einführung der Lohnsteuervorauszahlung bei Mannesmann Duisburg (vgl. 8.7.1970), Ford Köln (vgl. 10.7.1970) und MWM Mannheim (vgl. 13.7.1970).
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 7, Völklingen o.J. (1970)

01.09.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (SBG RESW) ihre 'Rote Fahne' Nr. 8 (vgl. Aug. 1970, 28.9.1970) heraus, auf deren 2 Seiten neben einem italienischen Artikel auch von der Metalltarifrunde (MTR) über die Aufstellung der 10%-Forderung der IG Metall (vgl. 25.8.1970) für die saarländische Metall- und Stahlindustrie berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 8, Völklingen o.J. (1970)

14.09.1970:
Bei Röchling Völklingen kommt es, laut RFO Saarland, vermutlich diese Woche zu einem Arbeitsunfall eines Kranfahrers im Hammerwerk.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 9, Völklingen o.J. (1970), S. 1f

28.09.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (SBG RESW) ihre 'Rote Fahne' Nr. 9 (vgl. 1.9.1970, Nov. 1970) heraus mit dem Leitartikel "Neues zu den Lohnverhandlungen" zur Metalltarifrunde (MTR) bzw. den Metallstreiks im Saarland (vgl. 25.9.1970).

Weitere Artikel sind:
- "Unfall im Hammerwerk. Wen trifft's?" (vgl. 14.9.1970); sowie
- "'Bild' raus aus jedem Arbeiterhaus" zu den Anti-'BILD' Aktionen in Offenbach.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 9, Völklingen o.J. (1970)

06.10.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 1 000 in Völklingen an Warnstreiks im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
Q: Express International Nr. 107, Frankfurt 16.10.1970, S. 6

28.10.1970:
Vermutlich in dieser Woche, auf jeden Fall aber nach dem 24.10.1970 gibt bei Hadir - Arbed St. Ingbert die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Hadir die Nr. 2 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.8.1970, 2.11.1970) heraus, über sich selbst wird geschrieben:"
In der sozialistischen Betriebsgruppe haben sich Arbeiter der Hadir zusammengefunden. … Mit anderen sozialistischen Gruppen im Saarland arbeiten wir eng zusammen, vor allem mit den Betriebsgruppen von Röchling Völklingen und Ford Saarlouis. Dort erscheint ebenfalls die ROTE FAHNE."
Q: Rote Fahne - Hadir Nr. 2,St. Ingbert o.J. (1970)

November 1970:
Vermutlich im November gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (SBG RESW) ihre 'Rote Fahne' Nr. 10 (vgl. 28.9.1970, Aug. 1971) heraus mit dem Leitartikel "10 % - wo sind die?" über die abgeschlossene saarländische Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "'Tarifautonomie' und Gewerkschaft";
- "Eine Taktik der Kapitalsten" zur Broschüre "Entscheidung im Herbst" des Deutschen Industrie-Instituts;
- "Zwei bedeutende Fehler von uns" in der MTR; sowie
- "Fragebogen", in dem auch ausgeführt wird: "Inzwischen gibt es mit uns eng befreundete Gruppen in anderen Betrieben" (vgl. Dez. 1970).
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 10, Völklingen o.J. (1970)

November 1970:
Vermutlich im November oder Anfang Dezember gibt bei Ford Saarlouis die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland erstmals ihre 'Rote Fahne' heraus. Berichtet wird u.a. von einer Demonstration bei Röchling Völklingen.
Q: Rote Fahne - Ford Nr. 1, Saarlouis o.J. (1970), S. 2

05.12.1970:
Die Nr. 56 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 2.12.1970, 9.12.1970) erscheint. In der Rubrik Konzentration und Zentralisation erscheint folgender Artikel:"
'RATIONALISIERUNGSGRUPPEN' IN DER STAHLINDUSTRIE

Die Stahlherren haben sich nun geeinigt. Die Verkaufskontore werden aufgelöst und es werden an ihrer Stelle 'Rationalisierungsgruppen' gebildet.

4. Gruppe: die Saarhütten, die Otto-Wolff-AG, die Rasselstein AG, Stahlwerke Bochum AG.

Um die Ausgangsbasis für die zu erwartende Konzentration im internationalen Maßstab schon so gut wie möglich vorzubereiten, hatten sich die westdeutschen Stahlherren auch bisher schon vorbereitet: in Niedersachsen fusionierten die Stahlwerke Peine und Salzgitter, an der Saar wollen Arbed und Röchling zusammenarbeiten, Thyssen hat HOAG (Hüttenwerke Oberhausen AG,d.Vf.) übernommen, Mannesmann und Thyssen haben Arbeitsteilung vereinbart."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 56, Bochum 5.12.1970

07.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Das größte saarländische Hüttenwerk, die Röchling'sche Eisen- und Stahlwerk GmbH in Völklingen hat Kurzarbeit eingeführt. Betroffen sind von dieser Rationalisierungsmaßnahme, die zunächst bis zum 3. Januar dauern soll, 3 500 Arbeiter. Vom 21. - 24. Dezember ruht die Arbeit ganz oder teilweise in den Betrieben der Massenstahlerzeugung. Außerdem wird in einigen Betrieben der Weiterverarbeitung und Nebenproduktenerzeugung kurzgearbeitet."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 58, Bochum 12.12.1970, S. 7

14.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die saarländischen Kapitalisten müssen inzwischen die Krise offen zugeben. So sagten z.B. der Vorstandsvorsitzende des Neunkirchener Eisenwerkes, Schluppkotten, und der Sprecher der Geschäftsführung der Röchlingschen Eisenwerks GmbH, daß sich die Stahlkonjunktur 'im Augenblick nicht beurteilen läßt'. Wie sich diese 'Beurteilung' für die Arbeiter auswirkt, wissen die Herren aber ganz genau: Sowohl bei den Neunkircher Eisenwerken als auch bei Röchling wurde für einen Teil der Arbeiter Kurzarbeit eingeführt" (vgl. 7.12.1970).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 61/62, Bochum 23.12.1970, S. 7

15.12.1970:
Bei Hadir - Arbed St. Ingbert gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Hadir die Nr .5 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 12.11.1970, Jan. 1971) heraus. Berichtet wird u.a. von Röchling Völklingen.
Q: Rote Fahne - Hadir Nr. 5, St. Ingbert 15.12.1970, S. 5

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21.12.1970:
Vermutlich in dieser Woche geben in Berlin die Sozialistischen Betriebsgruppen von Daimler, Gillette, NCR und SEL die Nr. 6 ihrer 'Die Sache der Arbeiter' (vgl. 1.10.1970, März 1971) datiert auf Nov./Dez. 1970 mit dem Titel 'Präsente zum Fest - Kurzarbeit' heraus. Über Kurzarbeit wird bundesweit berichtet von u.a. Röchling Völklingen.
Q: Die Sache der Arbeiter Nr. 6, Berlin Nov./Dez. 1970

Februar 1971:
Die Nr. 2 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Jan. 1971, März 1971) berichtet u.a. über Röchling Völklingen.
Q: Rote Fahne Nr. 2, Tübingen Feb. 1971

März 1971:
Vermutlich im März geben die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistischen Betriebsgruppen (SBG) der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (RESW), der Hadir (Arbed) St. Ingbert und der Ford-Werke Saarlouis ihre 'Rote Fahne' Nr. 1 (vgl. Apr. 1971) erstmals gemeinsam als Sozialistische Arbeiterzeitung für Saarländische Betriebe heraus, die als zweiter Jahrgang erklärt wird.

Verantwortlich für die 12 Seiten DIN A 4 zeichnet Paul Herrig Völklingen. In "Rote Fahne jetzt überbetrieblich" heißt es:"
Kollegen von Röchling Völklingen, Ford Saarlouis und Arbed St. Ingbert arbeiten in den Sozialistischen Betriebsgruppen mit Studenten zusammen. Bis jetzt haben die Betriebsgruppen die ROTE FAHNE für jeden Betrieb extra herausgegeben."
Berichtet wird von Seeleutestreiks im Dez. 1969 in Hamburg und Bremen und ebenfalls im Dez. 1969 in der LAW der Stadt Frankfurt, im Feb. 1971 bei der Lufthansa (DLH) und, mit Hilfe des Stuttgarter 'Plakat' von VW. Aus dem Saarland wird berichtet von Röchling, von Arbed St. Ingbert und Saarbrücken-Burbach, sowie von Ford Köln, Großbritannien, den Ausbildungskursen in Köln und Genk sowie aus dem Werk Saarlouis vom Hauptband und aus der Lackiererei. Neben einem türkischen Artikel wird in einem italienischen Artikel festgestellt:"
Der Weg zur Befreiung ist die Bildung von Betriebs- und Stadtteilgruppen zusammen mit den deutschen Kollegen."

Der Leitartikel lautet "Zum neuen Betriebsverfassungsgesetz" (BVG) mit einem Kasten zu VW, der aus der 'Plakat' bei Daimler-Benz Stuttgart stammt.

Weitere Artikel sind:
- "Röchling. Betrug mit der Pensionskasse";
- "Worte des 'Vorsitzenden' Ludwig", Arbeitsdirektor bei Röchling;
- "Erfolg der Roten Fahne" zum Baustahl der Hadir in St. Ingbert:
- "Antreiberei im Drahtzug" im Baustahl der Hadir in St. Ingbert;
- "Sicherheit im Betrieb?" bei der Hadir St. Ingbert;
- "'Ausbildung'" zu den Fortbildungskursen bei Ford Saarlouis,
- "Springer sind zu teuer" zu Ford Saarlouis;
- "Leistungszulage" zu Ford Saarlouis;
- "50 % Leistungssteigerung" zu Ford Saarlouis;
- "Streik bei Ford/England";
- "An unsere italienischen Kollegen";
- "Lavoratori Italiani"; sowie
- "An unsere türkischen Kollegen. Türkiyeli Isciler".
Q: Rote Fahne - Saarland Nr. 1, Saarbrücken o.J. (1971)

April 1971:
Vermutlich im April geben die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistischen Betriebsgruppen (SBG) der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (RESW), der Hadir (Arbed) St. Ingbert und der Ford-Werke Saarlouis ihre 'Rote Fahne' Nr. 2 (vgl. März 1971) gemeinsam als Sozialistische Arbeiterzeitung für Saarländische Betriebe heraus. Weitere gemeinsame Ausgaben wurden uns bisher nicht bekannt. Verantwortlich zeichnet Paul Herrig Völklingen.

In "Wieso Rote Fahne" heißt es im Abschnitt "Warum ROTE FAHNE-Betriebsgruppe?" auch:"
Nach den Septemberstreiks 1969 … ergaben sich die ersten Kontakte zwischen Röchling-Arbeitern, Angestellten und Studenten. Die erste Betriebsgruppe wurde gegründet und gab eine Zeitung, die Rote Fahne, heraus. … Nach Bekanntwerden unserer Arbeit kamen Kollegen von Ford in Saarlouis und Arbed in St. Ingbert zu uns. Wir dehnten unsere Arbeit auf diese Werke aus."

Der Leitartikel behandelt die "Fusion Burbach-Röchling".

Weitere Artikel sind:
- "Beispielhafter Kampf unserer lothringischen Kollegen" aus Frankreich zum Bergarbeiterstreik in Lothringen (vgl. 4.2.1971);
- "Erfolg der Roten Fahne. Röchling zu Angaben über die Pensionskasse gezwungen";
- "'Arbeitgeberdarlehen' gestrichen" bei Röchling;
- "Bauknecht. Leserbrief" von 5 Kollegen zu den Frauen bei Bauknecht Saarwellingen.
- "Hadir. Streik beim Drahtzug" in St. Ingbert (vgl. 15.3.1971);
- "Neubau im Baustahl - Entlassungen?" bei er Hadir St. Ingbert;
- "Rimbeaux' neue Taktik" zur Hadir St. Ingbert; sowie
- "Streik bei Ford-England. Kurzarbeit bei Ford-Saarlouis".
Q: Rote Fahne - Saarland Nr. 2, Saarbrücken o.J. (1971)

August 1971:
Vermutlich im August gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Völklingen (SBG RESW) ihre 'Rote Fahne' Nr. 13 (vgl. Nov. 1970, 30.9.1971) unter dem Titel "Tarifverhandlungen" heraus, auf deren 2 Seiten auf die abgeschlossene Chemietarifrunde (CTR) in Hessen (Kalle Wiesbaden), NRW (Clouth Köln) und Nordmark (Adretta Hamburg).

Weitere Artikel sind:
- "'Sozialleistungen' - nur für die Bonzen" zum Tennis-Club; sowie
- "'Sozialer Wohnungsbau'" zur Streichung des Arbeitgeberdarlehens ab 1.7.1970 bzw. den Werkswohnungen.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (13) Tarifverhandlungen, Völklingen o.J. (1971)

30.09.1971:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 14 (vgl. Aug. 1971, Okt. 1971) heraus mit dem Leitartikel "Zu den Tarifverhandlungen" zur Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "Worte des Präsidenten" zu Heinemann;
- "Realeinkommen";
- "über uns", wobei ausgeführt wird, daß "die letzten Nummern unregelmäßig erschienen, daß keine 'dicke gemeinsame Arbeiterzeitung' mehr rauskam";
- "Seltsame Menschlichkeit" zum "Umweltskandal" bzw. der Fusion zwischen Röchling Völklingen und der Erhöhung der Zahl der mit Sauerstoff angetriebenen Konverter in der Burbacher Hütte in Saarbrücken von 240 auf 720, zur "Kurzarbeit" sowie im Teil "Röchlings sind gut zu Vögeln" zur Förderung der Turmfalken; sowie
- "Kosten und Löhne".
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (14) Zu den Tarifverhandlungen, Völklingen 30.9.1971

Oktober 1971:
Die Nr. 10 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) berichtet u.a. ausführlich über die Metalltarifrunde (MTR) der IGM. Filmveranstaltungen dazu habe man u.a. durchgeführt in Völklingen.
Q: Rote Fahne Nr. 10, Tübingen Okt. 1971

Oktober 1971:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich im Oktober ihre 'Rote Fahne' Nr. 15 (vgl. 30.9.1971, 11.11.1971) unter dem Titel "Zur Betriebsversammlung" heraus, auf deren 2 Seiten auf die saarländische Metalltarifrunde (MTR) und die eigene Betriebsversammlung eingegangen wird.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (15) Zur Betriebsversammlung, Völklingen o.J. (1971)

02.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr. 75 (vgl. 29.9.1971, 6.10.1971) heraus. Berichtet wird u.a. über die Stahlwerke Röchling Völklingen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 75, Bochum 2.10.1971

03.10.1971:
Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI) gibt ihren 'Klassenkampf Nachrichtendienst' Nr. 6 (vgl. 19.9.1971, 26.11.1971) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet:"
Die bei den RÖCHLING-Stahlwerken am 27.9. beschlossene Kurzarbeit für 550 Arbeiter ist auf weitere Werke und Betriebsteile ausgedehnt worden. Ab sofort werden ca. 2 700 Beschäftigte kurzarbeiten.".
Q: Klassenkampf Nachrichtendienst Nr. 6, Berlin 3.10.1971, S. 1

11.11.1971:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 16 (vgl. Okt. 1971, 15.11.1971) als Extrablatt "Kapitalisten bleiben hart - Gewerkschaft verhandelt" zur Metalltarifrunde (MTR) heraus, auf dessen 2 Seiten auf die Streiks am 4.11.1971 in Neunkirchen und St. Ingbert sowie die Metalltarifrunde in Nordbaden/Nordwürttemberg eingegangen wird.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr.(16) Extrablatt Kapitalisten bleiben hart - Gewerkschaft verhandelt, Völklingen 11.11.1971

15.11.1971:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich Anfang dieser Woche ihre 'Rote Fahne' Nr. 17 (vgl. 11.11.1971, 19.11.1971) unter der Schlagzeile "Es wird weiter verhandelt" zur Metalltarifrunde (MTR) heraus, auf deren 2 Seiten die Fortführung der Verhandlungen in der eisenschaffenden Industrie des Saarlandes am selben Tage angekündigt wird.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (17) Es wird weiter verhandelt, Völklingen o.J. (1971)

19.11.1971:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 18 (vgl. 15.11.1971, 3.2.1972) unter der Schlagzeile "Nicht unvorbereitet in die Auseinandersetzung gehen!" zur Metalltarifrunde (MTR) heraus, auf deren 2 Seiten auf die Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden/Nordwürttemberg und im Saarland eingegangen und zu einer Diskussion dazu aufgerufen wird (vgl. 21.11.1971).
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (18) Nicht unvorbereitet in die Auseinandersetzung gehen!, Völklingen 19.11.1971

21.11.1971:
In Völklingen will die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland heute im Gasthaus Markteck in der Moltkestraße mit den Beschäftigten von Röchling über den Metalltarifkampf diskutieren.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (18) Nicht unvorbereitet in die Auseinandersetzung gehen!, Völklingen 19.11.1971, S. 2

10.01.1972:
Frühestens heute geben die SAG Frankfurt die Nr. 7 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) heraus. Eingegangen wird auch auf die Kurzarbeit bei Röchling Völklingen.
Q: Klassenkampf Nr. 7, Frankfurt Jan. 1972

Februar 1972:
Der KB gibt die Nr. 15 des 'Arbeiterkampf' (AK - vgl. Jan. 1972, März 1972) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet aus dem IGM-Bereich über Arbed und Röchling.
Q: Arbeiterkampf Nr. 15, Hamburg Feb. 1972

03.02.1972:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt, laut einer handschriftlichen Datierung heute, bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 1 (vgl. 19.11.1971, 3.4.1972) heraus, auf deren 6 Seiten unter der Überschrift "Ende der Tarifrunde. Alles vorbei?" auf die Abschlüsse von 7,5% für die eisenschaffende 6% für die weiterverarbeitende Industrie des Saarlandes, den IGM OV Völklingen sowie die Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden/Nordwürttemberg, in Hamburg und bei Hoesch Dortmund eingegangen wird.

Berichtet wird vom Streik bei Gast und Schmitt in Klarenthal (vgl. 22.12.1971), aufgerufen zur heutigen Demonstration dazu.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (1) Ende der Tarifrunde. Alles vorbei?, Völklingen o.J. (3.2.1972)

03.02.1972:
In Klarenthal im Saarland demonstrieren, laut RJ/ML des KAB/ML, 100 junge Gewerkschafter gegen das Verhalten der Firma Gast und Schmitt (vgl. 23.12.1971). Laut RFO Saarland rufen außer ihr selbst auch verschiedene Jugendgruppen und Lehrlingszentren auf.
Q: Rebell Nr. 3, Tübingen März 1972; Rote Fahne - Röchling o. Nr. (1) Ende der Tarifrunde. Alles vorbei?, Völklingen o.J. (3.2.1972), S. 4

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03.04.1972:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 2 (vgl. 3.2.1972, Mai 1972) heraus mit dem Leitartikel "Betriebsratswahl 72" zu den BRW, wobei auf die DAG und den DFUler Baltes sowie die IG Metall Verwaltungsstelle Völklingen-Dillingen eingegangen wird.

Weitere Artikel sind:
- ein Leserbrief zur Stoffwirtschaft; sowie
- "Betriebsrat - Komplize?" zum BR Lingewiesen sowie die durch die Fusion überflüssig gewordenen Angestellten in Saarbrücken-Burbach und Völklingen.
Q: Rote Fahne - Röchling Nr. 2, Völklingen 3.4.1972

Mai 1972:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich im Mai ihre 'Rote Fahne' Nr. 3 (vgl. 3.4.1972, 3.11.1972) heraus mit dem Leitartikel "Gleitende Arbeitszeit - mehr Freizeit oder mehr Kontrolle?" zur GLAZ für die Angestellten, wobei auch geschildert wird "der Trick mit der Gewerbeordnung".

Weitere Artikel sind:
- "Umweltverschmutzung";
- "Mißstand im Wohngebiet der Röchling-Arbeiter" zu den Werkswohnungen in der Völklinger Beethovenstraße;
- "Ausbildung für Ausbeutung" zur Unfallquote der Lehrwerkstatt bzw. den Lehrlingen;
- "Sackarbeit für einen unnützen 'Esser & Co'" zu den Privataufträgen für Führungskräfte, die Lehrlinge erledigen müssen; sowie
- "Brief an die Rote Fahne: Siegfried, tut man so etwas?" zum Betrieb 881.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (3) Gleitende Arbeitszeit - mehr Freizeit oder mehr Kontrolle?, Völklingen o.J. (1972)

28.10.1972:
Die SPD-Betriebsgruppe Röchling Völklingen beginnt, laut RFO Saarland, mit einer zweitägigen Tagung in Weiskirchen.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (1), Völklingen o.J. (1973)

November 1972:
Im 'Managermagazin' (MM) Nr. 11 erscheint, laut DKP bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 14.11.1972) folgender Artikel:"
CDU-WIRTSCHAFTSRAT
WAHLKAMPF DER GEHEIM-RÄTE

EINGESCHRIEBENE MITGLIEDER

Prof. Dr. Hans-Werner Osthoff, Vors. der Geschäftsführung der Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH

Dr. Walther Stepp, Mitglied der Geschäftsführung der Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH"
Q: Heisse Eisen Schmiergelder der Unternehmer an CDU/CSU, Dortmund Nov. 1972, S. 2, 5 und 6

03.11.1972:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 11 (vgl. Mai 1972, 23.11.1972) heraus mit dem Leitartikel "Willy Brandt bei Röchling" zu dessen Besuch im Werk.

Weitere Artikel sind:
- "Gespräch mit einem Kollegen" zur Metalltarifrunde (MTR); sowie
- "Brief an die Rote Fahne. 'Herr Winter, die SS-Zeiten sind vorbei!'".
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (11) Willy Brandt bei Röchling, Völklingen 3.11.1972

23.11.1972:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei den Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken (RESW) Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 12 (vgl. 3.11.1972, Jan. 1973) heraus mit dem Leitartikel "60 Pfennig für alle" zur Metalltarifrunde (MTR), wobei von Klöckner Bremen, Hoesch Dortmund und Siemens berichtet wird.

Weitere Artikel sind:
- "Hilfe, Röchlings verhungern!" zur letzten Betriebsversammlung;
- "Die Koksköpfe im Betriebsrat" zur Kokspreiserhöhung;
- "Meister Müller spielt sich auf" aus dem Stahlwerk;
- "Aus dem Nauweiler Gewann" zum Streik der Conti Arbeiter; sowie
- "Streik bei Klöckner Humboldt Deutz" (KHD) in Köln (vgl. 2.11.1972).
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (12) 60 Pfennig für alle, Völklingen 23.11.1972

Januar 1973:
Vermutlich im Januar gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 23.11.1972, Feb. 1973),vermutlich die Nr. 1, heraus mit dem Leitartikel "Tarifverträge… … und nun?" zur Metalltarifrunde (MTR) in NRW und im Saarland sowie der Zustimmung des Betriebsrats in Saarbrücken-Burbach zur Einführung der Analytischen Arbeitsplatzbewertung (AAB - vgl. 28.7.1972).

Weitere Artikel sind:
- "Gewerkschafts-'Demokratie'" zu den Betriebsratswahlen (BRW) bei Merck Darmstadt und Daimler-Benz Stuttgart;
- "Röchling-Vorschlagswesen"; sowie
- "Zitat der Woche" zur SPD-Betriebsgruppe (vgl. 28.10.1972).
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (1) Tarifverträge… … und nun?, Völklingen o.J. (1973)

Januar 1973:
Die Ortsgruppe Völklingen der RJ/ML gibt ihre Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' Nr. 4 für Januar (vgl. Nov. 1972, Feb. 1973) heraus mit dem Artikel "Bei Gott und bei Röchling ist kein Ding unmöglich" von einem 3. Schmelzer am Hochofen.
Q: Der Flitzer Nr. 4, Völklingen Jan. 1973, S. 2

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Februar 1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 2 (vgl. Jan. 1973, 1.3.1973) heraus mit dem Leitartikel "Analytische Arbeitsplatzbewertung" zur AAB, wobei berichtet wird von den Kranführern bei Klöckner Bremen und den Laboren in Völklingen und Saarbrücken-Burbach.

Weitere Artikel sind:
- "Wohnen bei Röchlings" zu den Werkswohnungen in der Pasteurstraße;
- "Vertrauensleutewahl" zu den VLW;
- "Menschen und Maschinen" zum Hauptlabor; sowie
- "Nachts kommt der Dreck" aus den Konvertern I und II.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (2) Analytische Arbeitsplatzbewertung, Völklingen Feb. 1973

05.02.1973:
Die RJ/ML-Ortsgruppe Völklingen gibt bei Röchling das Flugblatt "Kampf den Entlassungen!" heraus, mit dem sie zu einem Treffen um 18 Uhr ins Rippcheneck einlädt.
Q: Der Flitzer Nr. 5, Völklingen Feb. 1973, S. 2

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01.03.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 3 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus mit dem Leitartikel "Was Röchlings planen" zu den Auswirkungen der Fusion (vgl. 30.9.1971) in Völklingen und Saarbrücken-Burbach mit den Abschnitten "Noch mehr Stillegungen?" zum Kohlenwertstoffbetrieb, "Entlassungen in Neunkirchen" zu den 3 000 drohenden Entlassungen bei den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen durch Schließung von Kokerei, Konverter und Hochöfen und "Will Röchling ans Wasser?".

Weitere Artikel sind:
- "Streik bei Hoesch" in Dortmund (vgl. 8.2.1973);
- "Brief an die Rote Fahne" aus dem Betrieb 4453;
- "2-Wochen Streik in Velbert" bei Huf (vgl. 31.1.1973); sowie
- "Wer bezahlt die Rationalisierungen" zur Analytischen Arbeitsplatzbewertung (AAB).
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (3) Was Röchlings planen, Völklingen 1.3.1973

April 1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 4 (vgl. 1.3.1973, 15.5.1973) heraus mit dem Leitartikel "Wir brauchen keine Stopper!" zur Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) und dem Nauweiler Gewann.

Weitere Artikel sind:
- "Wen erwischt's?" zu den Arbeitsunfällen bzw. den Walzstraßen im Nauweiler Gewann;
- "Wer nichts erheiratet und nichts ererbt - bleibt ein armes Schwein bis das er sterbt!" zur Werkszeitung 'Hüttenmann';
- "Streik bei Mannesmann" in Duisburg-Huckingen (vgl. 28.2.1973), wobei auch von den Mannesmann Röhrenwerken in Düsseldorf und Mölheim berichtet wird;
- "Not und Elend unserer Betriebsräte", wo berichtet wird, der Landesvorsitzende der DFU Saarland, Baltes, habe einen Aufnahmeantrag in die SPD gestellt; sowie
- "Kampf den Fahrpreiserhöhungen" in Völklingen.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (4) Wir brauchen keine Stopper!, Völklingen Apr. 1973

April 1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 4 (vgl. 1.3.1973, 15.5.1973) heraus mit dem Leitartikel "Wir brauchen keine Stopper!" zur Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) und dem Nauweiler Gewann.

Weitere Artikel sind:
- "Wen erwischt's?" zu den Arbeitsunfällen bzw. den Walzstraßen im Nauweiler Gewann;
- "Wer nichts erheiratet und nichts ererbt - bleibt ein armes Schwein bis das er sterbt!" zur Werkszeitung 'Hüttenmann';
- "Streik bei Mannesmann" in Duisburg-Huckingen (vgl. 28.2.1973), wobei auch von den Mannesmann Röhrenwerken in Düsseldorf und Mölheim berichtet wird;
- "Not und Elend unserer Betriebsräte", wo berichtet wird, der Landesvorsitzende der DFU Saarland, Baltes, habe einen Aufnahmeantrag in die SPD gestellt; sowie
- "Kampf den Fahrpreiserhöhungen" in Völklingen.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (4) Wir brauchen keine Stopper!, Völklingen Apr. 1973

15.05.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 5 (vgl. Apr. 1973, 21.5.1973) als Sondernummer unter dem Titel "Fahrpreiserhöhung" heraus, auf deren 2 Seiten von der letzten einschlägigen Demonstration (vgl. 8.5.1973) berichtet und zur nächsten aufgerufen wird (vgl. 16.5.1973).
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (5) Sondernummer Fahrpreiserhöhung, Völklingen Mai 1973

21.05.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Fahne' Nr. 6 (vgl. 15.5.1973, 9.7.1973) heraus unter der Schlagzeile "Teuerungszulage" (TZL), wobei aus der eigenen Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) berichtet wird.

Der Artikel "Streiks für Teuerungszulagen!" (TZL) berichtet von BBC Mannheim (vgl. 7.5.1973), Mannesmann Heidelberg (vgl. 15.5.1973) und verschiedenen Betrieben im Kreis Göppingen.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (6) Teuerungszulage, Völklingen Mai 1973

28.05.1973:
Die Ortsgruppe Völklingen der RJ/ML gibt vermutlich in dieser Woche ihre Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' Nr. 6 für Mai (vgl. Feb. 1973, Juni 1973) heraus mit dem Leitartikel "Wir werden entlassen! Ein Röchling-Lehrling berichtet", von einem kaufmännischem Lehrling.
Q: Der Flitzer Nr. 6, Völklingen Mai 1973, S. 1

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05.06.1973:
Bei Röchling Völklingen wird, laut RFO Saarland, an einer Walzstraße Sabotage verübt.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (7), Völklingen o.J. (1973)

09.07.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 7 (vgl. 21.5.1973, 3.9.1973) heraus mit dem Leitartikel "Bezahlte Betriebsversammlung für alle", wobei auch auf die sabotierte Walzstraße (vgl. 5.6.1973) und die Analytische Arbeitsplatzbewertung (AAB) eingegangen wird.

Weitere Artikel sind:
- "Unternehmervernunft", wobei eingegangen wird auf die stillgelegten Kohlenwertstoffbetriebe und die ebenfalls stillgelegte Vanadinanlage sowie auf die kaufmännischen Lehrlinge. Angekündigt wird die Stillegung der Straße 27 (70 Beschäftigte) für Ende 1973;
- "Gerber freut sich mit Röchlings";
- "Rüstungsgeschäfte";
- "Röchlings Betriebsgruppe" bzw. die neugegründete CDU-Betriebsgruppe; sowie
- "Streiks für Teuerungszulage" (TZL) in Baden-Württemberg bei Zinser Ebersbach (vgl. 9.5.1973), der Süddeutschen Spindelfabrik Ebersbach (vgl. 11.5.1973), der MF Scheller Eislingen (vgl. 11.5.1973), Mannesmann (vgl. 15.5.1973) und IHC Heidelberg (vgl. 24.5.1973), Frankl und Kirchner Schwetzingen (vgl. 16.5.1973), Ranko Hockenheim (vgl. Mai 1973), der Universal MF Westhausen Aalen (vgl. Mai 1973), aus Mannheim (vgl. Mai 1973) von BBC (vgl. 7.5.1973), MWM (vgl. 16.5.1973), den Draiswerken (vgl. Mai 1973), Mannesmann-Geisel (vgl. Mai 1973), der Weiland KG (vgl. Mai 1973), John Deere (vgl. 22.5.1973) und den Stahlwerken Mannheim (vgl. 24.5.1973), in Bremen bei Klöckner (vgl. 25.6.1973) und dem Bremer Vulkan (vgl. 14.6.1973), in Hessen bei der Marienhütte Großauheim (vgl. Juni 1973) und Honeywell Dörnigheim (vgl. 5.6.1973), in Niedersachsen bei AEG Oldenburg (vgl. 25.6.1973) und in NRW bei Karmann Rheine (vgl. 24.4.1973), Mannesmann Duisburg-Huckingen (vgl. 25.5.1973), Felten und Guillaume Köln (vgl. 28.5.1973) und Holstein und Kappert Dortmund (vgl. 28.5.1973).

Ebenfalls berichtet wird aus der CSSR (vgl. 2.7.1973).
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (7) Bezahlte Betriebsversammlung für alle, Völklingen o.J. (1973)

August 1973:
Die Ortsgruppe Völklingen des RJVD gibt ihre Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' Nr. 8 für August (vgl. Juni 1973, Sept. 1973) heraus mit dem Leitartikel "Erfolg der Nervosität: Röchling-Lehrlinge werden weiterbeschäftigt!" und dem Artikel "Hoch die internationale Solidarität" zum Aktionskomitee zur Unterstützung Kambodschas, Völklingen, welches in der Stadt und vor Röchling ein Flugblatt verteilte und zur Veranstaltung in Altenwald (vgl. 19.6.1972) aufrief.
Q: Der Flitzer Nr. 8, Völklingen Aug. 1973, S. 1f und 4

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September 1973:
Die Ortsgruppe Völklingen des RJVD gibt ihre Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' Nr. 9 für September (vgl. Aug. 1973, Sept. 1974) heraus mit den Artikeln "Vielen Dank, Kollege Wirtz!", der auf der letzten Jugendversammlung bei Röchling den Leitartikel des letzten 'Flitzer' vorlas und "Röchling: Was hat's auf sich mit der 'gleitenden Arbeitszeit'?" zur GLAZ.
Q: Der Flitzer Nr. 9, Völklingen Sept. 1973, S. 3f

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03.09.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Fahne' (vgl. 9.7.1973, 13.10.1973) heraus mit dem Leitartikel "Der Streik bei Ford/Köln oder: Wer lügt besser?" (vgl. 24.8.1973).

Weitere Artikel sind:
- "Brief an die Rote Fahne" zur Gleitzeit (GLAZ) bei den Angestellten;
- "Der heisse Spätsommer" zur Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL) in NRW bei Pierburg Neuß (vgl. 13.8.1973), Küppersbusch Gelsenkirchen (vgl. 16.8.1973), Dorn Herne (vgl. 17.8.1973), Rhein- und Ruhrzink Datteln (vgl. 20.8.1973), der Olbrich KG Bocholt (vgl. 20.8.1973), Rheinstahl Bielefeld-Brackwede (vgl. 22.8.1973) und Duisburg-Wanheim (vgl. 23.8.1973), Opel Bochum (vgl. 22.8.1973) und den Schlüsselwerken Solingen (vgl. Aug. 1973); sowie
- "Die Kapitalisten brauchen Arbeiter, die Arbeiter brauchen keine Kapitalisten. Das Beispiel der LIP-Arbeiter von Besancon/Frankreich".
Q: Rote Fahne - Röchling Der Streik bei Ford/Köln oder: Wer lügt besser?, Völklingen Sept. 1973

Oktober 1973:
Die Bezirksleitung Saar des RJVD (vgl. Apr. 1974) berichtet von den wilden Streiks für TZL beim Neunkircher Eisenwerk, bei Röchling Völklingen und Saarbrücken-Burbach sowie im IGBE-Bereich:"
Im Oktober streikten die Belegschaften mehrerer saarländischer Betriebe. Vor allem der Streik der Saarbergleute für Teuerungszulagen war ein großer Erfolg. Alle saarländischen gruben traten in den Streik und 2 Tage lang demonstrierten die Bergleute in den Straßen von Saarbrücken. Der Streik der Saarbergleute war der politischste Streik, der letztes Jahr in der BRD stattfand. Die Bergleute zogen vor den Landtag und machten wichtige Erfahrungen mit den bürgerlichen Parteien und den Sozialpartnerschaftsaposteln. Diese Streiks liefen jedoch, ohne daß wir den geringsten Einfluß darauf gehabt hätten. Ein weiterer Beweis für unsere schwache Betriebsarbeit."
Q: RJVD-Bezirk Saar: Rechenschaftsbericht der Bezirksleitung, O. O. o. J. (1974), S. 6

11.10.1973:
Bei Röchling Völklingen streiken, laut RFO Saarland, in der Frühschicht mehrere Abteilungen eine halbe Stunde lang. Evt. liegt hierbei aber eine Verwechslung mit morgigen Ereignissen vor.
Q: Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

12.10.1973:
Bei Röchling Völklingen tritt die Frühschicht, laut RFO Saarland, im Hammerwerk, dem Nauweiler Gewann und der Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) von 10 Uhr 15 bis 10 Uhr 30 in den Streik (vgl. 13.10.1973) für die selben Forderungen nach Teuerungszulage (TZL) wie bei den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen (vgl. 9.10.1973). In den Betrieben 48 und 515 wird eine halbe Stunde lang gestreikt. Bei Röchling Saarbrücken-Burbach streiken 300. Um 12 Uhr wird die TZL von 210 DM gewährt. Die RFO verteilt nach eigenen Angaben in der Frühschicht Flugblätter in Völklingen und Saarbrücken-Burbach. Über die eigene Arbeit berichtet die RFO, daß ihre bisherige Arbeit aus Einzelkontakten zu Arbeitern bestanden habe. Sowohl in Völklingen als auch in Saarbrücken-Burbach habe man feste Kontakte zu Arbeitern. Bis zum Herbst 1973 allerdings habe sich die eigene Arbeit auf das Stahlwerk in Völklingen beschränkt.

Berichtet wird auch in NRW durch die Zelle Hoesch Dortmund der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet (KFR des KBW - vgl. 17.10.1973).
Q: Roter Hoesch Arbeiter Nr. 4, Dortmund 17.10.1973,S.4; Rote Fahne - Röchling, Völklingen 13.10.1973 bzw. 18.10.1973;Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

13.10.1973:
Bei Röchling Völklingen werden die Streiks (vgl. 12.10.1973, 14.10.1973) für eine Teuerungszulage (TZL), laut RFO Saarland, in der Frühschicht in der Glüherei, der Walzstahlrevision und der Stahlkontrolle der Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) fortgesetzt.
Q: Rote Fahne - Röchling Gemeinsam sind wir stark!, Völklingen 18.10.1973

13.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling eine 'Rote Fahne' (vgl. 3.9.1973, 18.10.1973) heraus mit dem Leitartikel "Neunkirchen: alle Arbeiter im Streik" zu den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen (vgl. 9.10.1973) sowie dem Artikel "Streik in Völklingen" zu Röchling Völklingen (vgl. 12.10.1973) und einer letzten Meldung aus Neunkirchen.
Q: Rote Fahne - Röchling Neunkirchen: alle Arbeiter im Streik, Völklingen 13.10.1973

14.10.1973:
Bei Röchling Völklingen wird Mittags, laut RFO Saarland, eine Teuerungszulage (TZL) von 210 DM als Belohnung für den Streik (vgl. 13.10.1973) gewährt.
Q: Rote Fahne - Röchling Gemeinsam sind wir stark!, Völklingen 18.10.1973

18.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 13.10.1973, 25.10.1973) heraus mit dem Leitartikel "Gemeinsam sind wir stark!" zu den Streiks für Teuerungszulagen (TZL) im Eisenwerk Neunkirchen (vgl. 9.10.1973), bei Röchling Völklingen (vgl. 12.10.1973) und Röchling Saarbrücken-Burbach (vgl. 13.10.1973).

Weitere Artikel sind:
- "Übung macht den Streik" zum Eisenwerk Neunkirchen; sowie
- "Die Röchlings rationalisieren weiter". Nach den stillgelegten Betriebsteilen Vanadinanlage, Kohlenwertstoffbetrieb und Straße 27 sollen nun auch die 20 Beschäftigten der Papiersackfabrik entlassen werden. Die entlassenen Laboranten seien mittlerweile entweder Hilfsarbeiter oder zur BASF Ludwigshafen gegangen.
Q: Rote Fahne - Röchling Gemeinsam sind wir stark!, Völklingen 18.10.1973

25.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 18.10.1973, 26.10.1973) heraus, in der unter der Schlagzeile "Jetzt nicht aufgeben!" vom heutigen Verlauf des Streiks der Saarbergarbeiter und dem Eisenwerk Neunkirchen in Neunkirchen sowie Röchling Völklingen und Saarbrücken-Burbach berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling Jetzt nicht aufgeben!, Völklingen Okt. 1973

26.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 25.10.1973, Feb. 1974) heraus unter der Schlagzeile "Alle Bergarbeiter streiken!", in der vom heutigen Verlauf des Streiks der Saarbergarbeiter berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling Alle Bergarbeiter streiken!, Völklingen Okt. 1973

27.10.1973:
Frühestens heute erscheint zum Streik der Saarbergarbeiter eine auf Oktober datierte Ausgabe der 'Roten Fahne' - Sozialistische Betriebszeitung der Saarbergwerke, die die erste uns bekannte Ausgabe dieser Zeitung ist (vgl. Jan. 1974) und gleichzeitig als Sondernummer der 'Wir wollen alles' (vgl. Okt. 1973, Nov. 1973) überregional verbreitet wird. Herausgeber der zwei DIN A 3 Seiten ist die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Saarbergwerke, Kontakt ist über Paul Herrig, Völklingen, möglich. Hinter der SBG steht die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland. Enthalten ist eine Schilderung des Streikablaufes im Saarbergbau (vgl. 23.10.1973).

Unserem Exemplar ist ein zweiseitiges DIN A 4 Flugblatt "Saarbergleute zum Streik" beigelegt, in dem es u.a. heißt:"
Kurz nach dem Streik setzten sich einige Bergleute von den Saarbergwerken, Kollegen der sozialistischen Betriebsgruppe Röchling Völklingen und die Redaktion der 'Roten Fahne' (sozialistische Betriebszeitung Röchling-Burbach) zusammen und diskutierten", woraus die obige 'Rote Fahne' entstanden sei.
Q: Rote Fahne - Saarberg Saarbergleute zum Streik, Saarbrücken Okt. 1973; Wir wollen alles Sdr.Nr., Gaiganz Okt. 1973

Dezember 1973:
Es erscheint das 'Rote Signal' der MLSG des KABD Nr. 10 für Dezember (vgl. Nov. 1973, Feb. 1974). Von Röchling Völklingen wird berichtet aus der Lehrwerkstatt.
Q: Rotes Signal Nr. 10, Erlangen Dez. 1973, S. 14f

MLSG640

MLSG641


Februar 1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 26.10.1973, Mai 1974) heraus mit dem Leitartikel "Weniger als vorher!" zur Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "Nach dem Willen von Dr. Billen" zum Streik im Nauweiler Gewann an den Straßen A, B und C-D;
- "Das Schreckgespenst" zur Ölkrise;
- "Schon wieder Preiserhöhung der Automatenware";
- "Die Röchling'sche Art zu rechnen" über die Angestellten; sowie
- "Terror und Verelendung" zu Chile.
Q: Rote Fahne - Röchling Weniger als vorher!, Völklingen Feb. 1974

20.02.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 6.2.1974, 6.3.1974) Nr. 4 heraus und berichtet auch:"
Wer krank ist, fliegt raus

Saarbrücken. Seit einiger Zeit verbreiten die Dolmetscher der Kapitalisten von Röchling / Völklingen und Halbergerhütte / Brebach folgende Parolen, um das Letzte vor allem aus den Arbeitern der Türkei herauszupressen: Es heißt ständig, daß es Massenentlassungen von ausländischen Arbeitern geben wird. Vor allem sollen diejenigen entlassen werden, die öfters krank sind. Im Krankheitsfall dürfen die Arbeiter nur den Betriebsarzt aufsuchen, sonst liegt angeblich ein Entlassungsgrund vor. Die Betriebsärzte haben sich in letzter Zeit öfters geweigert, ausländische Arbeiter krankzuschreiben."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 20.2.1974, S. 7

April 1974:
Die Nr. 4 des 'Rebell' des RJVD des KABD enthält eine Reihe von Berichten, u.a. heißt es: "Bei Röchling Völklingen wurde die Forderung der Lehrlinge nach Weiterbeschäftigung nach der Lehrzeit durchgesetzt."
Q: Rebell Nr. 4, Tübingen Apr. 1974, S. 2

April 1974:
Zum 2. Bezirksdelegiertentag des RJVD Saar (vgl. Nov. 1972) heißt es im "Rechenschaftsbericht der Bezirksleitung" auch:"
Unter direkter Anleitung durch die Bezirksleitung wurde fast über das ganze Jahr 1973 eine Kampagne der Ortsgruppe Völklingen gegen die Entlassung der 70 Röchling-Lehrlinge geführt, die Erfolg hatte. Neue Kollegen stießen darüber dazu und die 70 Lehrlinge wurden nicht entlassen."

An anderer Stelle heißt es:"
Im Frühjahr begann die Ortsgruppe Völklingen mit ihrer Kampagne gegen die Entlassung der 70 Röchling-Lehrlinge. Über 70 Lehrlinge sollten nach Abschluß der Lehre 'nicht weiterbeschäftigt' - sprich: entlassen - werden, weil der Betrieb nicht weniger, sondern mehr Profit machte. Durch die Profitexplosion des Röchling-Konzerns - Röchling produziert Waffen - war der Betrieb in der Lage, die ARBED in Burbach aufzukaufen. Durch diese Maßnahme wurden Arbeitskräfte 'überflüssig'. Zuerst hatte die Ortsgruppe eine falsche Einschätzung. Die Ortsgruppe Völklingen schrieb in einem Flugblatt, daß die Lehrlinge auf Grund einer Krise den Arbeitsplatz verlieren würden, was ja nicht stimmte. Der Fehler wurde korrigiert als vom KABD die Broschüre 'Die gegenwärtige Wirtschaftslage und die proletarische Taktik' erschien, die in dieser Frage Klarheit schaffte. Die Kampagne war in erster Linie eine 'Agit-Prop-Kampagne', in und außerhalb des Betriebs. Eine Aktionseinheit scheiterte mangels ideologischer Klarheit der RJVD-Ortsgruppe und mangels gründlicher Vorbereitung. Bei dieser Kampagne wurden sozusagen 'alle Register gezogen'. es wurden Veranstaltungen, Diskussionen durchgeführt, Plakataktionen, Artikel wurden geschrieben usw. Die Kampagne hatte Erfolg. Als im August die Streiks im Ruhrgebiet begannen, zog die Geschäftsleitung die Kündigungen, nicht zuletzt wegen unserer Kampagne, zurück. Diese Aktion brachte einige organisatorische Erfolge mit sich. Von einer planmäßigen organisatorischen Ausnutzung kann jedoch keine Rede sein."
Q: RJVD-Bezirk Saar: Rechenschaftsbericht der Bezirksleitung, O. O. o. J. (1974), S. 2 und 4

Mai 1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. Feb. 1974, 11.6.1974) heraus mit dem Leitartikel "Die Vorgabezeiten müssen verschwinden" zur Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW).

Weitere Artikel sind:
- "Brave kleine Inflation"; sowie
- "Giftstaub im Stahlwerk" zum Konverter im eigenen Stahlwerk.
Q: Rote Fahne - Röchling Die Vorgabezeiten müssen verschwinden, Völklingen Mai 1974

11.06.1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. Mai 1974, 2.9.1974) heraus mit dem Leitartikel "Betriebsversammlungen oder: das große Angstmachen" zum Vorgehen gegen Kranke.

Weitere Artikel sind:
- "Die Röchlings sollen zahlen!" zu den Fahrpreiserhöhungen in Völklingen und Umgebung;
- "Erklärung zum Schreiben auf der folgenden Seite" zur durch Paul Herrig erstatteten Anzeige wegen der verschmutzten Lebensmittelautomaten; sowie
- "Brief eines Kollegen" in dem über die Putzfrauen und die Invaliden in der AIW berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling Betriebsversammlungen oder: das große Angstmachen, Völklingen 11.6.1974

September 1974:
Die Ortsgruppe Völklingen des RJVD gibt ihre Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' Nr. 12 für September (vgl. Sept. 1973, März 1975) heraus mit dem Artikel "Lehrlinge und Jungarbeiter berichten" zu Röchling, wo neben 212 Lehrlingen auch 22 Laufburschen als Jungarbeiter eingestellt wurden.
Q: Der Flitzer Nr. 12, Völklingen Sept. 1974, S. 3

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02.09.1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich bereits in dieser Woche eine auf September datierte 'Rote Fahne' (vgl. 11.6.1974, 10.9.1974) heraus mit dem Leitartikel "Wir sollen uns zurückhalten!" zur Stahltarifrunde (STR).

Weitere Artikel sind:
- "Oberabwiegler Judith am Werk!" zur IG-Metall-Konferenz mit Betriebsräten und Vertrauensleuten der Saarhütten am 23.8.1974;
- "Letzte Meldung in Sachen Lebensmittelautomaten: Der Oberstaatsanwalt hat das Verfahren eingestellt!"; sowie
- "11. September 1974. 1 Jahr Militärdiktatur in Chile", in dem zur Chiledemonstration in Frankfurt (vgl. 14.9.1974) aufgerufen wird. Zu dieser Demonstration rufe auch das Chile-Komitee Saarbrücken auf, welches sich in der ESG, Saarbrücken Waldhausweg 7, treffe.
Q: Rote Fahne - Röchling Wir sollen uns zurückhalten!, Völklingen Sept. 1974

10.09.1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 2.9.1974, 30.9.1974) heraus mit dem Leitartikel "Unternehmer-Argument: Arbeiter fordert wenig Lohn, die Steuerreform bringt Euch mehr Geld!".

Weitere Artikel sind:
- "Was ist unser Leben wert?" von "Kollegen aus dem Burbacher Stahlwerk" zu einem tödlichen Arbeitsunfall eines Maurers bei Arbed Saarbrücken-Burbach; sowie
- "Chiles Mörder ist das Kapital!", wobei auch über die Völklinger Chile-Solidarität (vgl. 11.9.1974) berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling Unternehmer-Argument: Arbeiter fordert wenig Lohn, die Steuerreform bringt Euch mehr Geld!, Völklingen 10.9.1974

30.09.1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 10.9.1974, 5.11.1974) heraus mit dem Leitartikel "Röchling: Vati gehört am Wochenende uns!" zur Einführung des 4-Schichtsystems im Walzwerk Nauweiler Gewann und der Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) und wogegen sich ein Streik in den Eisenwerken Neunkirchen (vgl. 30.4.1973) richtete, während es Saarbrücken-Burbach im Warmwalzwerk bereits eingeführt ist.

Weitere Artikel sind:
- "Geber 'kämpft' für unsere Interessen!" zu dessen Werbung für das 4-Schichtsystem;
- "Das Tarifkarussel dreht sich wieder" zur IGM Tarifkommission Saarbrücken, die zur Metalltarifrunde (MTR) nur 11 % fordert;
- "Wir sind keine Chilenen!" zur Chile-Solidaritätswoche;
- "Vorschlag eines Berliner Kollegen" zu einer Kampagne "Ein Stundenlohn für Chile"; sowie
- "Völklinger Woche der Jugend geplatzt!", darin "fordern wir Völklinger Jugendliche" keine Zensur und 15 000 DM für die Woche der Jugend.
Q: Rote Fahne - Röchling Röchling: Vati gehört am Wochenende uns!, Völklingen 30.9.1974

05.11.1974:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 30.9.1974, Jan. 1975) heraus mit dem Leitartikel "Traumhaftes Ergebnis in NRW" zum Abschluß der Stahltarifrunde (STR) in der Eisen- und Stahlindustrie in NRW.

Weitere Artikel sind:
- "Hauptsache man sieht den Dreck nicht mehr" zum LDAC Konverter bei Arbed Saarbrücken-Burbach und der Sinteranlage in Völklingen; sowie
- "In der EBW wird das 4 Schichtsystem nicht eingeführt", denn es wurde mit Streik gedroht. Es droht diese Einführung aber im Nauweiler Gewann, wo man an jedes 10. Exemplar eine Unterschriftenliste dagegen anhängte.
Q: Rote Fahne - Röchling Traumhaftes Ergebnis in NRW, Völklingen 5.11.1974

Januar 1975:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen die 'Rote Fahne' (vgl. 5.11.1974) heraus mit dem Leitartikel "Kurzarbeit: Röchlings großer Bluff?" zum Nauweiler Gewann.

Weitere Artikel sind:
- "Was meinen Burbacher Kollegen zur Kurzarbeit? 2 Gespräche mit 2 Burbacher Kollegen";
- "Auf der Kokerei stinkt's", wo nur noch 35 statt zuvor 50 pro Schicht für die Völklinger und die Dillinger Hütte tätig sind, wobei auch auf die Türken eingegangen wird; sowie
- "Kurzarbeitsgeld-Tabelle vom Arbeitsamt".
Q: Rote Fahne - Röchling Kurzarbeit: Röchlings großer Bluff?, Völklingen Jan. 1975

März 1975:
Die Ortsgruppe Völklingen des RJVD gibt ihre Berufsschulzeitung 'Der Flitzer' Nr. 12 für September (vgl. Sept. 1974) heraus mit dem Leitartikel "Zu den Betriebsratswahlen bei Röchling: Was uns der Betriebsrat angeht" zu den BRW und dem Artikel "Werden wir übernommen?" zur Jugendarbeitslosigkeit und zu Röchling.
Q: Der Flitzer Nr. 13, Völklingen März 1975, S. 1ff

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15.12.1975:
Im Saarland wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche bekannt, daß die Flüssigphase von Röchling Völklingen (21 600 Besch.), der Dillinger Hütte (6 000 Besch.) und den Eisenwerken Neunkirchen (9 000 Besch.) zusammengelegt werden soll.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 7/8, Köln 23.12.1975

17.02.1976:
Die KPD gibt die Nr.7 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 10.2.1976, 24.2.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet von Röchling Völklingen (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 7, Köln 17.2.1976

17.06.1976:
Bei den Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken in Saarbrücken-Burbach und Völklingen findet, laut AB, heute und morgen ein Streik u.a. in der Gießerei, der Zentralwerkstatt, der Walzendreherei und der EBW statt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 92/93, München 25.7.1976

28.06.1976:
Bei Röchling Völklingen kommt es, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zu einem Hitzestreik im Hochofenbereich.
Q: Rote Fahne Nr. 27, Köln 7.7.1976

29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet aus der Stahlindustrie (IGM-Bereich) über die Eisenwerke Neunkirchen, die Dillinger Hüttenwerke (6 000 Besch.) sowie Röchling Saarbrücken-Burbach.
Q: Rote Fahne Nr. 39, Köln 29.9.1976

Januar 1977:
Die Nr. 18 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Dez. 1976, Feb. 1977) erscheint. Aus dem Saarland wird berichtet von Röchling Völklingen.
Q: Voran Nr. 18, Remscheid Jan. 1977

09.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 6 (vgl. 2.2.1977, 16.2.1977) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet aus dem IGM-Bereich von den Eisenwerken Neunkirchen (über 8 000 Besch.), von Röchling Völklingen und der Dillinger Hütte.
Q: Rote Fahne Nr. 6, Köln 9.2.1977

März 1977:
Die Nr.20 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Feb. 1977, Juli 1977) erscheint für März und April. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von Röchling Saarbrücken-Burbach und Völklingen.
Q: Voran Nr. 20, Remscheid März 1977

03.03.1977:
Der KBW Bezirk Saarland (vgl. Apr. 1977) berichtet aus der saarländischen Stahlindustrie:"
Über die 'Saarbrücker Zeitung' wird bekannt, daß Röchling Burbach auch Entlassungen vornehmen will: zwischen 700 und 1 500. Nach und Nach stellt sich raus, daß es nun endgültig 1 300 sein sollen. Betroffen sind die Werke in Burbach und Völklingen."
Q: KBW Bezirk Saarland: Die saarländischen Stahlkapitalisten wirtschaften die ganze Region zuschanden, Saarbrücken Apr. 1977, S. 12f

08.03.1977:
In Völklingen demonstrieren, laut SAG, 10 000 gegen 1 300 Entlassungen bei den Stahlwerken Röchling Burbach.
Der KBW Bezirk Saarland (vgl. Apr. 1977) berichtet aus der saarländischen Stahlindustrie:"
Ca. 8 000 Arbeiter der Völklinger Hütte demonstrieren in Völklingen gegen die Entlassungen."
Q: KBW Bezirk Saarland: Die saarländischen Stahlkapitalisten wirtschaften die ganze Region zuschanden, Saarbrücken Apr. 1977, S. 12f; Sozialistische Arbeiterzeitung Nr. 19, Frankfurt 16.3.1977

08.03.1977:
Der KBW Bezirk Saarland gibt eine Sondernummer seiner Zeitung 'Roter Stahl' (vgl. 1.3.1977, 22.3.1977) für die Kollegen von Röchling Burbach unter der Schlagzeile "Keine Entlassungen bei Röchling-Burbach!" heraus zur heutigen Demonstration.
Q: Roter Stahl Sondernummer für die Kollegen von Röchling Burbach Keine Entlassungen bei Röchling-Burbach!, Saarbrücken o. J. (1977)

Saarstahl022

Saarstahl023

Saarstahl024

Saarstahl025


24.03.1977:
Der KBW Bezirk Saarland (vgl. Apr. 1977) berichtet aus der saarländischen Stahlindustrie vermutlich von Röchling:"
Aufsichtsratsitzung. In der Stahlindustrie gibt es die paritätische Mitbestimmung. Die sozialdemokratischen Arbeitervertreter sagten nichts gegen die Entlassungen, sie werden aber auch noch nicht beschlossen. Die DKP verkauft das Manöver der Beschlußverschiebung als Sieg, fordert die Arbeiter auf, ihren Vertretern im Aufsichtsrat auch noch den Rücken zu stärken, um die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Arbeiter einzuschläfern."
Q: KBW Bezirk Saarland: Die saarländischen Stahlkapitalisten wirtschaften die ganze Region zuschanden, Saarbrücken Apr. 1977, S. 13

Oktober 1977:
Der DKP Kreisvorstand Dortmund gibt vermutlich im Oktober eine Broschüre heraus:"
HOESCH - NICHT NUR EIN NAME FÜR STAHL
HOESCH-ANALYSE
von Arbeitern, Angestellten und Wissenschaftlern

'HOESCH - EIN NAME FÜR STAHL'

1. Die Folgen der anhaltenden Stahlkrise in Westeuropa

Seit Herbst 1976 überstürzen sich die Hiobsbotschaften über die Lage in der Stahlindustrie entgegen allen 'Prognosen' der Regierung von 1975 und 1976. Was noch 1975 kaum ein Stahlarbeiter und Gewerkschaftsfunktionär in der Bundesrepublik für denkbar hielt, tritt jetzt ein: Über die Reduzierung der Belegschaften durch 'natürlichen Abgang' hinaus sind einige Konzerne dazu übergegangen, zusätzliche Massenentlassungen durchzusetzen.

- In Völklingen wollen die Bosse der Stahlwerke Röchling-Burbach ca. 2 000 Stahlwerker entlassen."
Q: DKP-KV Dortmund: Hoesch - Nicht nur ein Name für Stahl, Dortmund o.J. (1977)

Letzte Änderungen: 17.1.2014

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